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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Assistenzsystem, das einen am Flurförderzeug angeordneten Radarsensor umfasst, wobei der Radarsensor einen nach oben gerichteten Detektionsbereich aufweist.
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Gattungsgemäße Flurförderzeuge weisen ein Assistenzsystem auf, das einen Radarsensor umfasst, der derart am Flurförderzeug angeordnet ist, dass der Radarsensor einen nach oben gerichteten Detektionsbereich aufweist. Mit dem Radarsensor können Objekte in vertikaler Richtung oberhalb des Flurförderzeugs detektiert werden und bei erkannten Objekten Fahrzeugeigenschaften beeinflusst werden. Das Assistenzsystem wird hierzu genutzt, bei Flurförderzeugen, die sowohl im Freien als auch innerhalb von Gebäuden eingesetzt werden, mit dem Radarsensor eine Gebäudedecke des Gebäudes zu detektieren, um beim Betrieb des Flurförderzeug innerhalb eines Gebäudes die Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs zu begrenzen bzw. das Flurförderzeug abzubremsen.
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Der Radarsensor sendet hierbei mit einer Strahlungsquelle definierte Strahlen von Hochfrequenzfunkwelle aus. Sofern ein Objekt in dem Strahlengang der ausgesendeten Strahlen vorhanden ist, wird ein Teil der gesendeten Strahlen zu dem Radarsensor reflektiert und von einem Strahlungsempfänger des Radarsensors empfangen. Eine Signalverarbeitungselektronik des Radarsensors ermittelt die Entfernung des Objekts von dem Radarsensor anhand der Zeitverzögerung der reflektierten Strahlen. Der Radarsensor kann hierbei derart konfiguriert werden, dass der Radarsensor Objekte bis zu einer bestimmten Entfernung erfasst und Objekte jenseits dieses Bereichs ignoriert. Dies wird auch als Hintergrundausblendung bezeichnet. Ein entsprechender Radarsensor ist beispielsweise aus der
EP 3 422 041 A1 bekannt.
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Ein gattungsgemäßes Flurförderzeug mit einem Assistenzsystem, das einen nach oben gerichteten Radarsensor aufweist, um beim Fahren innerhalb von Gebäuden Fahrzeugeigenschaften zu beeinflussen, ist aus der
EP 2 567 933 A1 bekannt.
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Bei gattungsgemäßen Flurförderzeugen hat sich gezeigt, dass es durch Anhaften von Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an bzw. auf der Oberseite des Radarsensors zu Fehlfunktionen des Assistenzsystems kommen kann. Beispielsweise kann es während der Fahrt des Flurförderzeugs im Freien bei Regenwetter dazu kommen, dass an der Oberseite des Radarsensors Wassertropfen anhaften, die von dem Radarsensor als Objekte erkannt werden und somit von dem Assistenzsystem fälschlicherweise Fahrzeugeigenschaften beeinflusst werden, beispielsweise das Flurförderzeug abgebremst wird, obwohl sich das Flurförderzeug im Freien bewegt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem Fehlfunktionen des Assistenzsystem aufgrund von Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an der Oberseite des Radarsensors wirksam vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine kegelartige Abdeckung vorgesehen ist, unter der der Radarsensor angeordnet ist. Eine derartige kegelartige Abdeckung, unter der der Radarsensor angeordnet ist und die somit über der Oberseite des Radarsensors angeordnet ist, verhindert auf einfache und wirksame Weise, dass sich Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an bzw. auf der Oberseite des Radarsensors anhaften können, so dass Fehlfunktionen des Assistenzsystems aufgrund von Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an der Oberseite des Radarsensors wirksam vermieden werden können. Die kegelartige Abdeckung bildet somit ein Wetterschutzfunktionsgehäuse für den Radarsensor.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der Radarsensor an der Oberseite ein strahlformendes Element auf über dem die kegelartige Abdeckung angeordnet ist. Die kegelartige Abdeckung deckt somit das strahlformende Element gehäuseartig bzw. dachartig nach oben ab. Mit dem strahlformenden Element wird ein gewünschter Detektionsbereich des Radarsensors eingestellt und durch das strahlformende Element die reflektierten Strahlen zu dem Strahlungsempfänger des Radarsensors gesendet. Sofern die kegelartige Abdeckung über dem strahlformenden Element des Radarsensors angeordnet ist, können somit Fehlfunktionen des Assistenzsystems durch an dem strahlformenden Element anhaftenden Wassertropfen und/oder Verschmutzungen sicher und wirksam vermieden werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die kegelartige Abdeckung auf den Radarsensor aufgesetzt. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, den Radarsensor bzw. dessen strahlformendes Element unter der kegelartigen Abdeckung anzuordnen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung besteht die kegelartige Abdeckung aus Kunststoff. Mit einem derartigen kegelartigen Kunststoffgehäuse über der Oberseite des Radarsensors wird einerseits erzielt, dass sich keine Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an der Oberseite des Radarsensors ansammeln können, und anderseits haben Versuche ergeben, dass das Kunststoffgehäuse keinen Einfluss auf die Funktion des Radarsensors hat und die Funktion des Radarsensors nicht beeinträchtigt.
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Die kegelartige Abdeckung umfasst gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung einen geraden Kreiskegel. Ein gerader Kreiskegel ist einfach und kostengünstig herzustellen und verhindert in effektiver Weise, dass sich Wassertropfen und/oder Verschmutzungen an der Oberseite des Radarsensors ansammeln oder anhaften können.
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Die kegelartige Abdeckung kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung einstückig an einem Gehäuse des Radarsensors ausgebildet sein.
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Gemäß einer alternativen und besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die kegelartige Abdeckung lösbar an einem Gehäuse des Radarsensors befestigt. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, an einem bestehenden Radarsensor die kegelartige Abdeckung zu montieren sowie bei Flurförderzeugen die kegelartige Abdeckung an dem Radarsensor nachzurüsten.
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Die kegelartige Abdeckung weist hierzu einen Flanschbereich auf, mit dem die kegelartige Abdeckung an dem Gehäuse des Radarsensors befestigbar ist. Mit einem entsprechenden Flanschbereich kann die kegelartige Abdeckung auf einfache Weise an dem Gehäuse des Radarsensors befestigt und montiert werden.
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Der Flanschbereich ist hierzu gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mit mindestens einer Aufnahmebohrung für eine Befestigungsschraube versehen. Mit einer oder mehreren Befestigungsschrauben kann die kegelartige Abdeckung auf einfache und schnelle Weise an dem Gehäuse des Radarsensors befestigt und montiert werden.
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Der gerade Kreiskegel weist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung einen Winkel zwischen der Mantellinie und der Achse im Bereich von 10° bis 40°, bevorzugt zwischen 20° und 30°, auf. Versuche haben ergeben, dass ein derartiger gerader Kreiskegel verhindert, dass Wassertropfen und/oder Verschmutzungen anhaften können, so dass Fehlfunktionen des Assistenzsystems sicher verhindert werden können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigt
- 1 ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug,
- 2 den Radarsensor mit der kegelartigen Abdeckung der 1 in einer vergrößerten Darstellung und
- 3 den Radarsensor mit der kegelartigen Abdeckung in einer perspektivischen Darstellung.
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In der 1 ist ein Flurförderzeug 1 mit einem Assistenzsystem 2 dargestellt, das einen am Flurförderzeug 1 angeordneten Radarsensor 3 umfasst, der einen in vertikaler Richtung V nach oben gerichteten Detektionsbereich aufweist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Radarsensor 3 auf bzw. an einem Dach 4 eines Fahrerschutzdachrahmens 5 angeordnet.
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Mit dem Radarsensor 3 können Objekte oberhalb des Flurförderzeugs 1 detektiert werden und bei erkannten Objekten Fahrzeugeigenschaften des Flurförderzeugs 1 beeinflusst werden. Das Assistenzsystem 2 wird hierzu genutzt, bei dem Flurförderzeug 1, das sowohl im Freien als auch innerhalb von Gebäuden eingesetzt wird, mit dem Radarsensor 3 eine Gebäudedecke des Gebäudes zu detektieren, um beim Betrieb des Flurförderzeugs 1 innerhalb eines Gebäudes die Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs 1 zu begrenzen bzw. das Flurförderzeug 1 abzubremsen. Beim Betrieb des Flurförderzeugs 1 im Freien erfolgt demgegenüber keine Begrenzung der Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs 1.
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Der Radarsensor 3 weist - wie in Verbindung mit den 2 und 3 näher dargestellt ist - ein Gehäuse 10 auf, in dem eine Strahlungsquelle 11 und ein Strahlungsempfänger 12 angeordnet ist. Über der Strahlungsquelle 11 und dem Strahlungsempfänger 12 ist an der Oberseite 13 des Radarsensors 3 ein strahlformendes Element 15 angeordnet. Das strahlformende Element 15 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Linse mit einer Kugeloberfläche ausgebildet.
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Um zu verhindern, dass auf der Oberseite 13 des Radarsensors 3 bzw. auf dem strahlformenden Element 15 des Radarsensors 3 Wassertropfen und/oder Verschmutzungen anhaften können, die zu Fehlfunktionen des Assistenzsystems 2 führen, ist eine kegelartige Abdeckung 20 vorgesehen ist, unter der der Radarsensor 3 angeordnet ist. Die kegelartige Abdeckung 20 ist hierzu über und oberhalb der Oberseite 13 des Radarsensors 3 angeordnet.
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Die kegelartige Abdeckung 20 ist hierbei in vertikaler Richtung oberhalb des strahlformenden Elements 15 angeordnet und deckt das strahlformende Element 15 gehäuseartig bzw. haubenartig nach oben ab.
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Die kegelartige Abdeckung 20 besteht aus Kunststoff und bildet somit ein über der Oberseite 13 des Radarsensors 3 angeordnetes Kunststoffgehäuse in Kegelform, das den Radarsensor 3 an der Oberseite 13 abdeckt.
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Die kegelartige Abdeckung 20 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel einen geraden Kreiskegel 21. Der gerade Kreiskegel 2 ist in vertikaler Richtung V mit der Spitze nach oben angeordnet. Unter dem Kreiskegel 21 ist das strahlformende Element 15 des Radarsensors 3 angeordnet.
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Der gerade Kreiskegel 21 weist eine vertikal angeordnete Achse A auf und einen Winkel α zwischen der äußeren Mantellinie M und der vertikal angeordneten Achse A im Bereich von 10° bis 40°, bevorzugt zwischen 20° und 30°.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die kegelartige Abdeckung 20 und somit das Kunststoffgehäuse in Kegelform auf den Radarsensor 3 aufgesetzt und hierzu an der Oberseite 13 des Radarsensors 3 lösbar an dessen Gehäuse 10 befestigt.
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Die kegelartige Abdeckung 20 weist hierzu im unteren Bereich einen Flanschbereich 25 auf, mit dem die kegelartige Abdeckung 20 an dem Gehäuse 10 des Radarsensors 3 befestigbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Flanschbereich 25 - wie aus der 3 ersichtlich ist - als plattenartiger Flanschring ausgebildet, der radial außen an dem Kreiskegel 21 angeordnet ist.
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Der Flanschbereich 25 ist mit mehreren Aufnahmebohrungen 26 versehen, in denen Befestigungsschraube 27 angeordnet werden können, mit denen die kegelartige Abdeckung 20 an dem Gehäuse 10 des Radarsensors 3 befestigt werden kann. Die Befestigungsschrauben 27 sind hierzu in entsprechende Gewindebohrungen des Gehäuses 4 des Radarsensors 3 einschraubbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3422041 A1 [0003]
- EP 2567933 A1 [0004]