DE10201956C1 - Schiebe-Dreh-Durchführung - Google Patents
Schiebe-Dreh-DurchführungInfo
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Abstract
Die bekannten Schiebe-Dreh-Durchführungen sind mit den Bewegungen angepassten Lagern ausgerüstet, wobei Schmiermittel zum Einsatz kommen. Diese haben den Nachteil, dass sie das Vakuum negativ beeinflussen, Verschleiß durch anhaftende Staubpartikel erhöhen und die Reibung verschlechtern. DOLLAR A Erfindungsgemäß besteht die Durchführung aus zwei Teilen, einem kardanischen Gleitlager und einer zweistufigen Dichtung. Das kardanische Lager ist so ausgebildet, dass zwischen der Lagerbuchse und der Schubstange ein Luftpolster vorhanden ist. Der andere Teil, der am Rezipienten angeflanscht ist, besteht aus einem beweglichen Dichtkörper mit die Schubstange umschließenden Dichtelementen. Zwischen dem Lagerkörper und dem Dichtkörper ist ein Federbalg angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schiebe-Dreh-Durchführung für Vakuum-Anlagen,
insbesondere von Beschichtungsanlagen. Die Schiebe-Dreh-Durchführung dient dazu,
um von außerhalb des Rezipienten eine Bewegung eines Substrates oder eines
beliebigen Bauteils im Rezipienten durchzuführen.
Es sind eine Vielzahl von Schiebe-Dreh-Durchführungen und auch Dreh- oder
Schiebedurchführungen bekannt, die im Wesentlichen aus einer Schubstange
bestehen, die mittels einer üblichen Vakuumdurchführung im Rezipienten eine Dreh-
und/oder Schiebebewegung ausführen. Zur Unterstützung sind außerhalb und/oder
auch im Rezipienten Lager angeordnet. Werden mit der Schiebe-Dreh-Durchführung
große und schwere Teile im Rezipienten bewegt, so sind aufwendige Lager erforderlich,
um ein Durchbiegen der Schubstange zu verhindern, was den Druck in den Lagern
erhöht.
Jedes Lager, ob in der Wand des Rezipienten oder auch im Rezipienten, erfordert eine
Schmierung. Diese Schmierung erfordert ein besonderes im Vakuum geeignetes
Schmiermittel, aber es ist nicht zu verhindern, dass besonders bei der
Schiebebewegung die mit Schmiermittel bewegte Oberfläche im Rezipienten mit
Staubpartikeln kontaminiert, was zum Verschleiß der Dichtungen führt. Außerdem stört
das Schmiermittel den Vakuumprozess.
Es ist auch bekannt, die Bewegung des Substrats im Rezipienten auf Gleitschienen und
einer fahrbaren Einrichtung durchzuführen, aber auch dabei sind Schmiermittel
einzusetzen, die sich auf das Vakuum nachteilig auswirken. Im Allgemeinen sind die
Vakuumdichtungen auch nicht ölfrei.
Insgesamt ist festzustellen, dass die bekannten Schiebe-Dreh-Durchführungen, selbst
bei hohem mechanischem Aufwand den Nachteil haben, dass entweder das
Schmiermittel das Vakuum negativ beeinflusst und den Verschleiß durch anhaftende
Staubpartikel erhöht, oder Durchführungen ohne Schmiermittel eine höhere Reibung
verursachen und damit auch den Verschleiß erhöhen.
Es ist eine Schiebe-Dreh-Durchführung (Schaftlager) bekannt, die eine
Schiebe/Drehbewegung einer Schubstange, von außerhalb des Vakuums in einen
Rezipienten überträgt. Diese Schubstange ist in zwei Lagern geführt, wobei das mit
dem Rezipienten verbundene Lager aus einem feststehenden Stator besteht, in
dessen Raum zwischen Schubstange und Lager eine magnetisierbare Emulsion als
Dichtmittel eingebracht ist. Das andere Lager bildet ein Dichtring, der auf der
Schubstange angeordnet ist und mittels eines Balges mit dem Stator verbunden ist.
Ein Mitnehmer an der Schubstange begrenzt den Weg dieser in einer im Stator
befindlichen Nut (DE 199 00 807 A1)
Diese Lösung hat den Nachteil, dass die axiale Bewegung der Schubstange
begrenzt ist. Zur Dichtung wird ein Schmiermittel verwendet, welches wie bei
anderen Lösungen das Vakuum negativ beeinflusst.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiebe-Dreh-Durchführung zu
schaffen, die eine hohe Standzeit durch sehr geringen Verschleiß aufweist, die ohne
Schmiermittel arbeitet, geringe Reibung hat und für große und schwere Substrate oder
Bauteile im Rezipienten geeignet ist, um diese in ihm zu bewegen und positionieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. In
den Ansprüchen 2 und 3 sind vorteilhafte Ausgestaltungen beschrieben.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die Durchführung aus zwei Teilen
besteht, in denen die Schubstange gelagert ist. Beide Teile sind miteinander verbunden
und bilden eine Einheit. In dem einen Teil, welches unmittelbar am Rezipienten
befestigt ist erfolgt die vakuumdichte Lagerung und im daran angeordneten Teil die
kardanische Lagerung.
Der letztgenannte Teil des Lagers ist ein Gleitlager, das mit einem Werkstoff guter
Notlaufeigenschaften, z. B. PTFE ausgekleidet ist. Der innere Durchmesser des Lagers
ist so gewählt, dass zwischen diesem und dem äußeren Durchmesser der Schubstange
ein sehr kleiner Spalt besteht. In diesem Spalt wird mit einen Überdruck von ca. 6 bar
Luft gedrückt, so dass die Schubstange auf einem Luftpolster bewegt wird.
Damit sich das Luftkissen immer gleichmäßig ausbilden kann ist die Lagerschale
kardanisch gelagert.
Um die nicht zu verhindernde Durchbiegung und axialen Abweichungen der
Schubstange auszugleichen und die Dichtung zum Rezipienten zu gewährleisten, ist
der am Rezipienten angeflanschte Teil des Lagers derart ausgebildet, dass ein
metallischer Dichtkörper die Schubstange umschließend mit darin eingelagerten
elastischen Vakuumdichtelementen in Grenzen beweglich, in einem Lagerkörper, der
mit dem eigentlichen feststehendem Lagerflansch fest verbunden ist, gelagert.
Zwischen dem entsprechend ausgebildeten Lagerkörper und einem an den Lagerkörper
geometrisch angepassten Dichtkörper ist ein Federbalg angeordnet.
Der zwischen dem Dichtkörper und der Schubstange und den beiden
Vakuumdichtelemente zwangsläufig vorhandene Hohlraum ist über eine Leitung mit der
Vakuumpumpe verbunden, um die eintretende Luft abzusaugen. Diese Leitung ist an
dem Lagerkörper angeschlossen.
Durch diesen frei beweglichen Dichtkörper wird die von dem Gewicht der im
Rezipienten zu bewegenden Teile auftretende Durchbiegung und axialen
Abweichungen der Schubstange der Schiebe-Dreh-Durchführung aufgenommen, ohne
dass störende Kräfte auf das Lager wirken.
Diese mehrstufige Dichtung hat den Vorteil, dass die Durchführung selbst bei
Durchbiegung der Schubstange vakuumdicht ist und das Lager in der Dichtung eine
sehr geringe Haft- und Gleitreibung aufweist, wodurch der Verschleiß äußerst gering ist.
Außerdem arbeitet diese Dichtung ohne Schmiermittel.
Das eigentliche Grundprinzip besteht darin, dass der eine Teil der Dichtung mit einem
Luftpolster, d. h. mit Überdruck, arbeitet und der andere Teil beweglich gelagert ist und
an ein Vakuumsystem angeschlossen ist.
Diese Schiebe-Dreh-Durchführung hat den Vorteil, dass durch das zweiteilige Lager in
dem äußeren dem Rezipienten abgewandten Teil die Schubstange kardanisch gelagert
ist und in dem anderen Teil die zwangsläufig auftretende Durchbiegung und axialen
Abweichungen der Schubstange gefolgt wird, ohne die Dichtwirkung zum Rezipienten
zu beeinflussen. Somit wirkt sich eine Durchbiegung und axialen Abweichungen der
Schubstange auf die gesamte Durchführung nicht aus.
An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher beschrieben.
Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Schiebe-Dreh-Durchführung im Längsschnitt.
An einen Rezipienten 1 ist in bekannter Weise ein Flansch 2 angebracht, an dem die
Schiebe-Dreh-Durchführung montiert ist, die aus zwei Lagerteilen 3 und 4 besteht.
Das Lagerteil 3 der Durchführung ist ein Gleitlager 5, in dem eine Lagerbuchse 6 aus
PTFE eingesetzt ist, in der sich die Schubstange 7 bewegt. Zwischen der
Schubstange 7 und der Lagerbuchse 6 ist ein geringer Spalt 8, in den über eine
Leitung 9 Luft höheren Druckes zugeführt wird, so dass ein Luftpolster entsteht.
Das Lagerteil 3 ist über ein Kreuzgelenk 10 an dem Flansch 2 kardanisch befestigt.
Durch den mit Luft gefüllten Spalt 8 ist die Schubstange 7 radial und linear reibungsarm
beweglich.
Das Lagerteil 4, ist an den Flansch 2 angeflanscht und besteht aus dem Lagerkörper 11
an dem mit entsprechendem Spiel zur allseitigen radialen Bewegung ein Gleitring 12
angeordnet ist. Dieser Gleitring 12 ist mit dem Dichtkörper 13 fest verbunden. Der
Dichtkörper 13 besitzt zur Schubstange 7 bekannte Dichtelemente 14, die die
Schubstange 7 vakuumdicht umschließen.
Der Dichtkörper 13 und der Lagerkörper 11 sind so gestaltet, dass zwischen beiden ein
Federbalg 15 so angeordnet ist, dass der Dichtkörper 13 beweglich ist, d. h. einer
Durchbiegung oder axialer Abweichung der Schubstange 7 nachgibt, und dabei gegen
den Dichtkörper 11 abdichtet.
Die Dichtelemente 14 sind doppelt ausgeführt und hintereinander im Lagerkörper 11
angeordnet. Der Zwischenraum beider Dichtelemente 14 ist über eine Leitung 16 mit
einem Vakuumerzeuger zum Absaugen der eindringenden Luft angeschlossen.
Claims (3)
1. Schiebe-Dreh-Durchführung für Vakuumanlagen, bestehend aus einer
rotationssymmetrischen Schubstange, die in den Rezipienten reicht und außerhalb
dieses mit einem dem durchzuführenden Prozess angepassten Antrieb verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubstange (7) in einem zweiteiligen
Lager, dem Lagerteil (3) und dem Lagerteil (4), die miteinander verbunden sind,
geführt ist, dass in dem Lagerteil (3), der zum Antrieb gerichtet ist, eine
Lagerbuchse (6) aus einem Material mit guten Notlaufeigenschaften eingebracht ist,
deren innerer Durchmesser geringfügig größer als der äußere Durchmesser der
Schubstange (7) ist und in dem sich bildenden Spalt (8) durch Überdruck ein
Luftposter erzeugt wird, dass das Lagerteil (3) mit einer Lagerbuchse (6) kardanisch
gelagert ist, dass das an dem Lagerteil (3) fest verbundene Lagerteil (4), an dem
Rezipienten (1) angeflanscht ist, dass in dem Lagerteil (4) ein Lagerkörper (11) fest
angeordnet ist, in dem geringfügig beweglich ein Dichtkörper (13) mit eingelagerten
Dichtelementen (14) die Schubstange (7) umschließend angeordnet ist, dass
zwischen dem Dichtkörper (13) und dem Lagerkörper (11) ein Federbalg (15)
angeordnet ist, und dass der Zwischenraum, der durch den Dichtkörper (13) und
den beiden Dichtelementen (14) gebildet wird, über eine Leitung (16) mit einem
Vakuumerzeuger verbunden ist.
2. Schiebe-Dreh-Durchführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der
Dichtkörper (13) aus Metall ist und in diesem ein Formkörper aus einem
nichtmetallischen Werkstoff angeordnet ist, in dem die Dichtelemente (14)
eingesetzt sind.
3. Schiebe-Dreh-Durchführung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerbuchse (6) im Gleitlager (5) aus PTFE ist.
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