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Die Erfindung betrifft einen Antriebsstrang für eine Mischertrommel, ein Steuergerät für einen solchen Antriebsstrang und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Antriebsstrangs nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
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Aus
EP 2 807 007 B1 ist ein Fahrmischer mit einer Vorrichtung zum Drehen der Trommel des Betonmischers bekannt. Dabei wird die Trommel mit einem E-Motor angetrieben. Der E-Motor wird über einen Wechselrichter mit Wechselspannung versorgt, wobei der Wechselrichter seine Energie aus einer Batterie bezieht. Die Batterie kann über einen Generator oder das Stromnetz versorgt werden. Dafür sind dann entsprechende Gleichrichter vorgesehen. Außerdem ist eine Rekuperation aus dem Fahrantriebsstrang für das Aufladen der Batterie bekannt. Aus
EP 2 719 510 A1 ist ein Antriebsstrang für einen Betonmischer bekannt. Dabei umfasst dieser Antriebsstrang einen Elektromotor, einen Anschluss an das Stromnetz und der Antriebsstrang umfasst einen Generator zur Erzeugung elektrischer Leistung und eine Batterie. Weiterhin ist ein Wechselrichter vorgesehen, der den Elektromotor für den Antrieb der Trommel versorgt.
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Der erfindungsgemäße Antriebsstrang für eine Mischertrommel bzw. das erfindungsgemäße Steuergerät bzw. das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass die Hochvoltbatterie nur von einer Energiequelle geladen wird. Die anderen Energiequellen dienen dann für den Trommelantrieb oder weitere elektrische Anwendungen. Insbesondere ist ein Steuergerät vorgesehen, das mit den Stromrichtern und der Batterie und gegebenenfalls weiteren Komponenten verbunden ist und dabei einen Energiefluss über ein Hochvoltgleichspannungsnetz steuert. An dieses Hochvoltgleichspannungsnetz ist ein Stromrichter angeschlossen, der dann den Elektromotor mit Wechselspannung versorgt. Diese hohe Flexibilität über das Hochvoltnetz und die Steuerung über das Steuergerät ermöglichen eine günstige und flexible Gestaltung des Antriebsstrangs. Damit können herkömmliche Komponenten verwendet werden.
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Dabei ist das Steuergerät und damit insbesondere die Steuergerätesoftware so konfiguriert, dass immer nur eine Energiequelle die Batterie lädt.
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Daher wird ein Antriebsstrang vorgeschlagen, der für eine Mischertrommel vorgesehen ist, mit einem Generator, der eine Wechselspannung an einen ersten Stromrichter abgibt, wobei der erste Stromrichter an ein Hochvoltgleichspannungsnetz angeschlossen ist. Der Antriebsstrang weist weiterhin einen zweiten Stromrichter auf, der an das Hochvoltgleichspannungsnetz ebenfalls angeschlossen ist und der einen Elektromotor zum Antrieb der Mischertrommel mit einer weiteren Wechselspannung versorgt. Weiterhin ist eine Hochvoltbatterie vorgesehen, die mit dem Hochvoltgleichspannungsnetz verbunden ist. Außerdem sind ein Onboard-Charger und ein Gleichspannungsanschluss mit dem Hochvoltgleichspannungsnetz verbunden, wobei der Onboard-Charger und der Gleichspannungsanschluss die jeweils extern vorliegende elektrische Energie auf die Hochvoltgleichspannung wandeln. Außerdem ist das Steuergerät vorgesehen, das mit dem ersten und zweiten Stromrichter und/oder der Batterie verbunden ist und damit einen Energiefluss über das Hochvoltgleichspannungsnetz steuert. Das heißt, das Steuergerät gibt vor, welche Komponente überhaupt und wie viel Energie an das Hochvoltgleichspannungsnetz angibt. Dafür kann das Steuergerät Werte der Komponenten verwenden. Das Steuergerät ist derart konfiguriert, dass die Hochvoltbatterie entweder durch den Generator oder durch den Onboard-Charger oder durch den Gleichspannungsanschluss geladen wird.
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Weiterhin werden ein entsprechendes Steuergerät und Verfahren zum Betreiben für diesen Antriebsstrang vorgeschlagen.
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Unter einem Antriebsstrang wird vorliegend die Kombination der Komponenten, die für den Antrieb der Mischertrommel zum Verständnis der Erfindung notwendig sind, verstanden. Der Antriebsstrang kann natürlich darüber hinaus weitere Komponenten umfassen, die aber nicht für die Definition der Erfindung notwendig sind.
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Bei der Mischertrommel handelt es sich um eine bekannte Trommel, in der Beton bzw. Zement oder ein anderes Material einer Drehung unterworfen wird, um dieses Material entsprechend zu mischen. Dieses Material wird dann üblicherweise auf Baustellen zum Bau von Gebäuden verwendet. Eine Mischertrommel ist üblicherweise an einem sogenannten Trailer aufgesetzt, der von einer Zugmaschine bewegt wird. Es kann auch ein einteiliges Mischerfahrzeug sein, ein sogenannter Festaufbau, Zugmaschine und Trailer sind dann nicht getrennt, bzw trennbar.
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Unter einem Generator ist vorliegend ein Gerät zu verstehen, das Wechselspannung aus Gleichspannung erzeugt. Dazu wird vorliegend eine Asynchronmaschine verwendet und als Generator geschaltet. Die Asynchronmaschine ist einfach aufgebaut und liefert die entsprechende Wechselspannung. Diese Wechselspannung ist üblicherweise dreiphasig ausgebildet.
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Unter einem Stromrichter sind insbesondere Wechselrichter zu verstehen, die aus Wechselspannung Gleichspannung oder umgekehrt wandeln. Solche Wechselrichter weisen einen Gleichspannungsteil mit einem sogenannten Zwischenkreis auf und einen weiteren Teil, der aus der Gleichspannung eine Wechselspannung erzeugt, indem dort Leistungsschaltelemente vorgesehen sind, die die Gleichspannung quasi zerhacken und damit in eine Wechselspannung wandeln.
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Unter einem Hochvoltgleichspannungsnetz ist vorliegend eine elektrische Verbindung zu verstehen, die zwischen den Komponenten vorliegend besteht und bei der eine Spannung von vorzugsweise 650 V anliegt. Diese Spannung hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, da sie geringe Leitungsverluste mit sich bringt. Das heißt, die Komponenten, die an dieses Hochvoltgleichspannungsnetz angeschlossen sind, nehmen eine Spannung von 650 V auf oder geben sie ab.
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Auch unter dem Elektromotor ist vorliegend vorzugsweise eine Asynchronmaschine zu verstehen und der von dem zweiten Stromrichter damit mit der entsprechend dreiphasigen Wechselspannung versorgt wird. Üblicherweise, wenn es erforderlich ist, ist der Elektromotor nicht direkt an die Mischertrommel angeschlossen, sondern über ein Getriebe, vorzugsweise ein Reduziergetriebe.
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Unter der Hochvoltbatterie ist eine solche Batterie zu verstehen, die derart gestaltet ist, dass sie beispielsweise bei 650 V die Spannung abgibt. Solch eine Batterie hat beispielsweise eine Kapazität von 32 kWh. Im Betrieb kann beispielsweise eine kontinuierliche Leistung von 50 kW und eine kurzfristige Spitzenleistung von 80 kW abgerufen werden. Vorliegend ist wie unten dargestellt auch ein sogenanntes Batteriemanagement vorgesehen, das zum einen am Steuergerät der Batterie selbst, aber auch durch das anspruchsgemäße Steuergerät gewährleistet wird, mit dem das Batteriesteuergerät bspw. über einen CAN-Bus kommuniziert. Damit wird die vorhandene Energiemenge in der Batterie als auch die elektrischen Parameter geprüft, plausibilisiert und bestimmt.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass ein Onboard-Charger mit dem Hochvoltgleichspannungsnetz verbunden ist, der eine angeschlossene externe Wechselspannung gleichrichtet und auf die Hochvoltgleichspannung wandelt. Damit kann im Stillstand des Mischerfahrzeugs, beispielsweise über Nacht, insbesondere die Batterie aufgeladen werden oder auch bei Ausfall der Batterie eine direkte Versorgung des Hochvoltgleichspannungsnetzes hergestellt werden.
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Darüber hinaus ist es möglich, dass ein Gleichspannungsanschluss vorliegt, der an das Hochvoltgleichspannungsnetz angeschlossen ist und eine externe Gleichspannung auf die Hochvoltgleichspannung wandelt. Auch hierfür ist ein entsprechender Gleichspannungswandler dann vorzusehen, der vorzugsweise auch eine galvanische Trennung aufweist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass das Steuergerät mit dem Onboard-Charger und dem Gleichspannungsanschluss verbunden ist, um den Energiefluss über das Hochvoltgleichspannungsnetz zu regeln.
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Unter dem erfindungsgemäßen Steuergerät ist ein Steuergerät zu verstehen, das mit den Stromrichtern und/oder der Batterie verbunden ist und dabei den Energiefluss über das Hochvoltgleichspannungsnetz steuert. Dies schafft das Steuergerät, indem es einzelne Komponenten von diesem Hochvoltgleichspannungsnetz nimmt oder zuschaltet oder in der Aufnahme oder Abgabe von Energie beeinflusst. Dazu ist das Steuergerät mit diesen Komponentendaten technisch beispielsweise über einen CAN-Bus oder eine direkte Datenleitung oder einen anderen Datenbus verbunden.
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Mit dem Energiefluss ist vorliegend das Fließen von elektrischer Energie über das Hochvoltgleichspannungsnetz zu verstehen.
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Das Steuergerät an sich nimmt diese Signale als Sensorsignale auf, wobei diese Signale bereits verarbeitete Sensorsignale sein können und erzeugt daraus Steuersignale für den Energiefluss. Es sind natürlich auch noch weitere Signale vorhanden, beispielsweise eine nicht dargestellte Eingabe durch Benutzer, die das Steuergerät in seinen Funktionen beeinflusst. Dafür weist das Steuergerät einen Rechner vorzugsweise einen Mikrocontroller, Schnittstellen und vorzugsweise auch ein Gehäuse auf.
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Das Verfahren läuft entsprechend ab.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die abhängigen Ansprüche definiert.
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Es ist vorgesehen, dass ein Gleichspannungswandler an das Hochvoltgleichspannungsnetz angeschlossen ist, der aus der Hochvoltgleichspannung eine Niederspannung zur Versorgung von weiteren Komponenten ableitet. Eine solche Niederspannung ist beispielsweise 24 V und liegt damit in einem Bereich von 20 bis 40 V. Es sind jedoch auch andere Spannungsbereiche möglich. Der Gleichspannungswandler ist insbesondere galvanisch getrennt, sodass keine direkte elektrische Verbindung zwischen der Niederspannung und der Hochvoltspannung existiert. Dies kann beispielsweise induktiv vorgenommen sein, aber auch eine kapazitive Lösung ist möglich.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass die weiteren Komponenten eine Schurrenverstellung oder ein getriebener Trommeldeckel oder ein Kühlsystem sind. Die Schurrenverstellung ist für das Abfließen des Baustoffes gedacht und dies fließt über eine Leitung, die vorliegend mit Schurren bezeichnet ist. Der getriebene Trommeldeckel ist insbesondere dann zu schließen, wenn der Betonmischer beispielsweise bergab fährt, sodass durch den Deckel kein Baustoff austritt. Für diese Komponenten ist die Leistung des Bordnetzes der Zugmaschine bei Weitem nicht ausreichend. Daher ist diese Lösung über den weiteren Gleichspannungswandler vorteilhaft. Alternativ ist es möglich, dass eine separate 24-V-Batterie oder andere Niederspannungsbatterie verwendet wird.
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Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass das Steuergerät weiterhin zumindest folgende Funktionen aufweist: eine Drehzahlregelung für die Mischertrommel, eine Überwachung auf eine maximale Drehzahl der Mischtrommel, eine weitere Überwachung auf eine vorgegebene Drehrichtung, ein Halten der Mischertrommel, ein Ausgleich einer Ungleichverteilung eines Materials, also des Baustoffs in der Mischertrommel, und eine Drehmomentregelung für die Mischtrommel. Diese Funktionen werden zusätzlich zu der Regelung des Energieflusses über das Hochvoltgleichspannungsnetz vorgesehen.
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Mit der Drehzahlregelung wird insbesondere auf eine Eingabe durch einen Benutzer reagiert, indem auf diese eingegebene Drehzahl dann die Mischertrommel eingeregelt wird. Dies kann auch systemseitig je nach Konstellation geschehen. Die Überwachung auf die maximale Drehzahl ist eine Sicherheitsfunktion, damit eine solche maximale Drehzahl nicht überschritten wird. Das Halten der Mischertrommel kann in bestimmten Betriebszuständen erforderlich sein und wird dann durch dieses Steuergerät eingestellt. Auch der Ausgleich einer Ungleichverteilung des Baustoffs in der Mischertrommel ist eine Funktion, die beispielsweise regelmäßig bei einer befüllten Mischertrommel angewendet werden kann. Auch eine Drehmomentregelung ist je nach Anwendung durch das Steuergerät vorzusehen. Dabei ist das Steuergerät insbesondere mit dem zweiten Stromrichter verbunden, der selber eine Signalverarbeitung aufweist, um solche Anforderungen umzusetzen. Der zweite Stromrichter kann dabei auch zumindest rudimentär solche Funktionen selbst aufweisen, um sie dann über den Elektromotor umzusetzen. Diese Funktionen sorgen dafür, dass der Elektromotor entsprechend gesteuert mit. Die Drehzahl und das Drehmoment der Mischertrommel werden über den Elektromotor bestimmt.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der zweite Stromrichter Daten an das Steuergerät überträgt, wobei die Daten zumindest von folgenden Werten abgeleitet werden: ein erster Temperaturwert des Elektromotors, der insbesondere die Temperatur der Spulen wiedergibt, und/oder ein zweiter Temperaturwert des Stromrichters selbst und/oder eine Drehzahl des Elektromotors, aus der dann die Drehzahl der Mischertrommel abgeleitet werden kann. Wie oben dargestellt, kann der Stromrichter bereits diese Werte vorverarbeiten und dann entsprechend an das Steuergerät übertragen. Dafür sind entsprechende Temperartursensoren und Drehzahlsensoren vorgesehen, die direkt oder indirekt diese Werte liefern.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass der erste und der zweite Stromrichter und der Gleichspannungswandler in einem Schaltschrank gemeinsam untergebracht sind. Damit kann die gesamte Leistungselektronik sowie auch Steuergeräte zusätzlich die Gleichspannungswandler das Hochvoltgleichspannungsnetz mit entsprechenden Sicherungen und die Niederspannungsverteilung in einem Schaltschrank untergebracht sein. Damit sind dann alle Elektronikkomponenten zusätzlich vor dem durchaus anspruchsvollen Baustellenalltag geschützt.
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Weiterhin ist es vorgesehen, dass zumindest ein Pilotkontakt vorgesehen ist, der Komponenten des Antriebsstrangs auf der Zugmaschine und dem Anhänger jeweils verbindet. Vorliegend ist es zu vermeiden, dass es zu Lichtbogen oder zu gefährlichen Situationen kommt, wenn die Komponenten auf der Zugmaschine und dem Anhänger physisch getrennt werden. Dabei könnte es zu Lichtbogen oder elektrischen Schlägen kommen. Dies wird durch den Pilotkontakt verhindert. Dieser Pilotkontakt soll beim Ziehen der Verbindung unter Last den Steuerstrom für Anlagen unterbrechen oder einen Schütz auslösen, um den Stromkreis an einem dafür konstruierten Schalter zu trennen, bevor dies an der Steckverbindung geschieht. Der Pilotkontakt ist dazu da, den Stecker mit dem Neutralleiter zu verbinden. Damit kann ein Schützantrieb über einen der Außenleiter gegen den Neutralleiter geschaltet werden und so das Gerät vor dem Auftrennen der Steckerkontakte abschalten. Das Schütz oder auch Schaltschütz ist ein elektrisch oder elektromagnetisch betätigter Schalter für eine große elektrische Leistung und ähnelt einem Relais. Das Schütz kennt zwei Schaltstellungen und schaltet ohne besondere Vorkehrungen im Normalfall monostabil.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 ein erstes Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs;
- 2 ein zweites Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs;
- 3 ein drittes Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs;
- 4 ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Steuergeräts und
- 5 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt in einem Blockschaltbild den erfindungsgemäßen Antriebsstrang. Eine externe Energiequelle, beispielsweise ein Gleichstrom- oder Wechselstromanschluss, beispielsweise über eine Wallbox XE wird an eine Ladeelektronik LE angeschlossen. In der Ladeelektronik LE kann eine Gleichrichtung bzw. eine Wandlung in die Hochvoltspannung beispielsweise bei 650 V erfolgen. Diese Ladeelektronik LE, die man auch als Onboard-Charger oder Gleichstromanschluss oder beides bezeichnen kann, wird vom Steuergerät eDCU gesteuert. Für die Bereitstellung der Hochvoltgleichspannung ist die Ladeelektronik LE an das Hochvoltnetz HVN angeschlossen. Hierbei handelt es sich letztlich um einen Hochvoltzwischenkreis. Die Steuerleitung vom zentralen Steuergerät eDCU zur Leistungselektronik LE ist mit ST1 bezeichnet. An das Hochvoltnetz HVN ist weiterhin der Stromrichter SR1 angeschlossen, der eine Wechselspannung vom Generator G erhält, die er gleichrichtet und auf die Hochvoltgleichspannung wandelt. Der Generator G ist mechanisch und elektrisch mit dem Verbrennungsmotor VM verbunden, beispielsweise über einen sogenannten Nebenabtrieb. Die Energie, die vom Verbrennungsmotor kommt, wandelt der Generator dann in elektrische Energie und dabei eine Wechselspannung um. Der Stromrichter SR1 wird ebenfalls über das zentrale Steuergerät eDCU über die Steuerleitung ST3 gesteuert. Bei den Steuerleitungen kann es sich vorliegend um einen Datenbus, beispielsweise einen CAN-Bus, handeln. Weiterhin an das Hochvoltnetz HVN ist die Hochvoltbatterie HVB angeschlossen, um Energie für das Laden der Batterie HVB zu entnehmen oder bereitzustellen. Diese Modi werden über das Batteriesteuergerät B-SG festgelegt. Auch dieses Batteriesteuergerät B-SG wird vom zentralen Steuergerät eDCU über die Steuerleitung ST4 gesteuert. Weiterhin an das Hochvoltnetz HVN ist der zweite Stromrichter SR2 angeschlossen, der aus der Hochvoltgleichspannung eine Wechselspannung für den E-Motor CMe erzeugt. Auch dieser Stromrichter SR2 wird vom zentralen Steuergerät über die Steuerleitung ST2 gesteuert.
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Der Elektromotor CMe ist mit einem Reduziergetriebe RG verbunden und dann mit der Mischertrommel MT, um die Trommel letztlich anzutreiben.
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Erfindungsgemäß wird die Batterie HVB nur aus einer Komponente, die Energie bereitstellt, geladen. Folglich kann entweder die Ladung über die externe Energiequelle XE oder den Generator G erfolgen. Da vorliegend kein Schalter vorgesehen ist, um nur die eine Energiequelle auf die Batterie zu schalten, um die Batterie zu laden, erfolgt die Bereitstellung der Energie logisch. Das heißt, es wird sichergestellt, dass nur die vom Generator G bereitgestellte elektrische Energie zum Laden der Batterie HVB verwendet wird. Die andere Energiequelle, beispielsweise hier die externe Energiequelle liefert dann die Energie für andere Komponenten, wie eben den E-Motor CMe zum Antrieb der Mischertrommel MT. So überlagern sich zwar die bereitgestellten Gleichströme auf dem Hochvoltgleichspannungsnetz HVN, aber logisch sind sie den jeweiligen Anwendungen zugeordnet. Alternativ ist wie gesagt eine Schaltung möglich, sodass nur eine Leitung dann zwischen dem Generator, dem Stromrichter SR1 und der Hochvoltbatterie oder eben auch nur zur Ladeelektronik und der Hochvoltbatterie vorliegt. Dann liegt eine Art Vermittlung vor, die dann physische Leitungen zwischen den notwendigen Komponenten schaltet. Es handelt sich dabei dann um eine Art Kanalvermittlung. Weitere Komponenten können an das Hochvoltgleichspannungsnetz HVN angeschlossen sein.
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2 zeigt nun in dem Blockschaltbild, wie die Energieströme getrennt verlaufen. Die Energie vom Generator G, die letztlich von dem Verbrennungsmotor VM bereitgestellt wird, wird über den ersten Stromrichter SR1 und die Leitung 21 an die Batterie HVB übertragen, um die Batterie HVB aufzuladen. Dagegen wird die Energie aus der externen Stromquelle XE über die Leistungselektronik LE und die Leitung 20 an den zweiten Stromrichter SR2 übertragen, der dann die Wechselspannung für den Elektromotor CMe bereitstellt, sodass dieser sich drehen kann. Damit wird dann über das Reduziergetriebe RG die Mischertrommel MT angetrieben.
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3 zeigt den umgedrehten Fall. Nun versorgt die externe Energiequelle XE über die Leistungselektronik LE und die Leitung 30 die Batterie mit Strom, um diese aufzuladen. Dagegen wird nun die Energie vom Verbrennungsmotor VM über den Generator G und den ersten Stromrichter SR1 an den zweiten Stromrichter SR2 übergeben, um die Wechselspannung für den Elektromotor CMe zu generieren. Wiederum ist zwischen dem Elektromotor CMe und der Mischertrommel MT das Reduziergetriebe RG vorgesehen.
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4 zeigt in einem Blockschaltbild das erfindungsgemäße Steuergerät eDCU, das sich üblicherweise in einem Gehäuse befindet. Dargestellt sind hier nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Komponenten. Über eine Busschnittstelle CAN-IF für den sogenannten CAN-Bus werden Daten empfangen und versendet. An diese Schnittstelle ist der Mikrocontroller µC angeschlossen, auf dem bspw. Funktionen F1, F2 und F3 wie oben dargestellt vorhanden sind und die dieser anhand der ihm zufließenden Daten anwendet. Wie oben dargestellt, ist eine der wichtigsten Funktionen, den Energiefluss über das Hochvoltgleichspannungsnetz HVN zu steuern. Wie oben dargestellt, ist das Steuergerät eDCU auch mit einer Eingabeschnittstelle verbunden, über die beispielsweise ein Bediener Anweisungen hinsichtlich des Trommelverhaltens und anderer Komponenten eingeben kann. Diese werden hier entsprechend der Sensorwerte und vorhandenen Funktionen dann umgesetzt.
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5 zeigt das Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Verfahrensschritt 500 wird eine erste Wechselspannung von einem Generator an einen ersten Stromrichter abgegeben, wobei der erste Stromrichter an ein Hochvoltgleichspannungsnetz angeschlossen ist. In Verfahrensschritt 501 wird der Elektromotor CMe zum Antrieb der Mischertrommel MT mit einer zweiten Wechselspannung durch einen zweiten Stromrichter SR2, der an das Hochvoltnetz angeschlossen ist, versorgt. In Verfahrensschritt 502 wird eine Hochvoltbatterie HV-BAT bereitgestellt, die mit dem Hochvoltgleichspannungsnetz verbunden ist. In Verfahrensschritt 503 erfolgt das Gleichrichten einer angeschlossenen externen Wechselspannung und Wandeln auf die Hochvoltgleichspannung durch einen Onboard-Charger XE. In Verfahrensschritt 504 erfolgt das Wandeln einer externen Gleichspannung auf die Hochvoltgleichspannung durch einen Gleichspannungsanschluss XE, der an das Hochvoltgleichspannungsnetz HVN angeschlossen ist. In Verfahrensschritt 505 ist das Steuern eines Energieflusses über das Hochvoltgleichspannungsnetz HVN durch ein Steuergerät eDCU, das mit dem ersten und dem zweiten Stromrichter SR1,2 der Hochvoltbatterie HV-BAT, HVB, dem Onboard-Charger XE und dem Gleichspannungsanschluss XE verbunden ist. In Verfahrensschritt 506 erfolgt dann das Laden der Hochvoltbatterie HVB entweder über den Generator G oder den Onboard-Charger XE oder den Gleichspannungsanschluss XE in Abhängigkeit von einem Signal des Steuergeräts eDCU.
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Bezugszeichenliste
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- XE
- externe Energiequelle, Gleichspannungsanschluss, Onboard-Charger
- LE
- Leistungselektronik oder Wechselsrichter oder Stromrichter
- ST1-4
- Steuerleitungen
- HVN
- Hochvoltgleichspannungsnetz
- eDCU
- zentrales Steuergerät
- SR1, SR2
- Stromrichter
- VM
- Verbrennungsmotor
- G
- Generator
- HVB
- Hochvoltbatterie
- B-SG
- Batteriesteuergerät
- CMe
- Elektromotor
- RG
- Reduziergetriebe
- MT
- Mischertrommel
- 20,21,30,31
- physische oder logische Verbindung zur Energieübertragung
- MC
- Microcontroller
- CAN-IF
- Busschnittstelle
- 500-506
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2807007 B1 [0002]
- EP 2719510 A1 [0002]