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Die Erfindung betrifft eine modular aufgebaute Messeinheit, insbesondere zur Messung einer von einer Energiesenke entnommenen elektrischen Energie, sowie eine Authentifizierungseinrichtung.
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Elektrofahrzeuge bzw. zumindest teilweise mit elektrischer Energie angetriebene Fahrzeuge weisen mindestens einen Akkumulator auf, welcher in einem laufenden Betrieb des Elektrofahrzeugs regelmäßig zu laden ist. Ein Laden des Elektrofahrzeugs erfolgt an einer Ladestation - in der Fachwelt auch als Electric Vehicle Supply Equipment oder abkürzend EVSE bekannt - welche über ein Ladekabel oder auch mit einer drahtlosen, induktiven Kopplung mit dem Elektrofahrzeug verbunden wird. Eine oder mehrere in der Ladestation installierte Messeinheiten dienen einer Erfassung der von der Ladestation an das Elektrofahrzeug übergebenen elektrischen Energie.
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Mit einem zunehmenden Ausbau einer Ladeinfrastruktur aus unterschiedlichen Ladestationen wird ein erhöhtes Augenmerk auf eine Gewährleistung einer manipulationssicheren, nachvollziehbaren und überprüfbaren Abrechnung der übergebenen elektrischen Energie gelegt. Eine Basis hierfür bildet ein geeichtes Messgerät zur Messung der übergebenen elektrischen Energie an das Elektrofahrzeug oder, im Allgemeinen, an eine Energiesenke. Die Anforderungen an solche Messgeräte sind stets auch durch eichrechtliche Vorgaben geprägt.
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Derzeit ist eine Entwicklung hin zu neuartigen Messgeräten zu beobachten, welche nicht mehr zwangsläufig einstückig gestaltet sind, sondern bestimmte Funktionen, wie beispielsweise eine Anzeige des Messwerts, in einer abgesetzten Komponente realisieren. Im Folgenden wird auf ein derartiges neues Messgerät daher auch mit dem Begriff Messeinheit Bezug genommen. Solche Messeinheiten bestehen nicht nur aus einem monolithischen Messgerät, das in einem verbaubaren Gehäuse ausgeliefert wird, sondern enthalten gegebenenfalls eine Mehrzahl kommunikativ verbundener Komponenten.
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Eine höhere Komplexität der Messeinheit - also z.B. im Sinne einer Vielzahl abgesetzter Komponenten - führt aber zu einem höheren Bedarf an Anpassungen. Weiterhin führt eine prinzipielle Möglichkeit, Weiterbildungen an Komponenten schnell vorzunehmen, auch zu einem steigenden Bedarf an derartigen Weiterbildungen. Die oben erwähnten eichrechtlichen Vorgaben behindern eine Gestaltungsfreiheit bei solchen Messeinheiten, da eine Änderung an einzelnen Komponenten dieser Messeinheit gegebenenfalls zu einem Verlust einer Zulassung führt.
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Die Entwicklung moderner Messeinheiten ist durch eine weitere Anforderung geprägt, wonach deren Messwerte mit einem Identifikationsdatum eines Benutzers der von der Energiesenke entnommenen elektrischen Energie zu versehen ist. An öffentlichen Ladestationen, welche einem Benutzer zum Laden seines Elektrofahrzeugs - der Energiesenke - zur Verfügung stehen, ist zur Abrechnung der entnommenen elektrischen Leistung vornehmlich der jeweilige Benutzer zu identifizieren. Diese Anforderung ist weitergehender als Anforderungen an haushalts-übliche Energiezähler bzw. »Stromzähler«, bei denen lediglich die Energiesenke - üblicherweise ein gesamter Haushalt - zu identifizieren ist. Eine Identifikation der Energiesenke erfolgt bei haushaltsüblichen Energiezählern üblicherweise über eine Zählernummer. Eine weitergehende Detaillierung eines Benutzers ist bei haushaltsüblichen Energiezählern derzeit technisch nicht vorgesehen und abrechnungstechnisch auch nicht notwendig. An öffentlichen Ladestationen allerdings ist zur Abrechnung der entnommenen elektrischen Leistung der jeweilige Benutzer zu identifizieren.
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An derzeitigen öffentlichen Ladestationen, welche einem Benutzer zum Laden seines Elektrofahrzeugs zur Verfügung stehen, erfolgt die Ermittlung des Benutzers und dessen Authentifizierung durch Anmeldung des Benutzers, beispielsweise mit Hilfe einer Karte. Die entnommene elektrische Leistung wird dann durch eine derzeitige Messeinheit lediglich gemessen, während eine zur Abrechnung erforderliche Zuordnung von Messdaten zum Benutzer durch die Ladestation erfolgt. Das Ergebnis dieser Zuordnung ist dann ein Abrechnungsdatensatz, bei dem die Messdaten zur entnommenen elektrischen Leistung detailliert aufgestellt und dann einem authentifizierten Benutzer zugordnet werden.
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Mit anderen Worten erfordern derzeitige öffentliche Ladestationen eine zentrale Steuerung, in der eine Ermittlung des Benutzers, eine Authentifizierung des Benutzers und eine Erstellung eines Abrechnungsdatensatzes implementiert sind. Mit einer prognostizierbar steigenden Anzahl öffentlicher Ladestationen erscheint es wünschenswert, einen Teil dieser Implementierungen von der zentralen Steuerung der Ladestation auf eine abgesetzte Instanz bzw. Remote-Instanz oder auf verteilte Komponenten innerhalb oder außerhalb der Ladestation zu verlagern und somit den technischen Aufwand für die Entwicklung und den Betrieb der zentralen Steuerung derzeitiger Ladestation zu verringern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel zur Authentifizierung eines Benutzers und zur Zuordnung eines Messdatensatz zu einem Benutzer anzugeben, welche von einer Messeinheit in Zusammenwirkung mit einer abgesetzten Authentifizierungseinrichtung durchführbar sind, wobei technische Weiterbildungen der Messeinheit nicht notwendigerweise zu einem Verlust einer Zulassung eines Messmoduls der Messeinheit führen.
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Die Aufgabe wird durch eine modular aufgebaute Messeinheit mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Authentifizierungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist eine modular aufgebaute Messeinheit vorgesehen, welche ein Messmodul und ein Zugriffsmodul umfasst. Das Messmodul und das Zugriffsmodul sind über eine Messeinheit-interne Schnittstelle verbunden. Diese definierte Schnittstelle gewährleistet eine modulare Trennung des Messmoduls zur Bestimmung eines Messdatums vom Zugriffsmodul zur Erzeugung eines Messdatensatzes mit Zuordnung eines Identifikationsdatums. Technische Änderungen oder Weiterbildungen - beispielsweise Software Updates - im Zugriffsmodul führen aufgrund dieser modularen Trennung nicht notwendigerweise zu einem Verlust einer eichrechtlichen Zulassung des Messmoduls, da dessen eichrechtlich bedeutende Kernfunktion - nämlich die Messung einer elektrischen Messgröße - unangetastet bleibt.
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Eine in einer Ladestation installierte erfindungsgemäße Messeinheit übernimmt selbst - in Zusammenarbeit mit der Authentifizierungseinrichtung - eine Bestimmung eines autorisierten Benutzers sowie die Erzeugung des Messdatensatzes mit Zuordnung des den Benutzer identifizierenden Identifikationsdatums. In vorteilhafter Weise entlastet die erfindungsgemäße Messeinheit somit eine zentrale Steuerung einer Ladestation von der Erstellung eines benutzerindividualisierten Messdatensatzes.
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Erfindungsgemäß ist ein Zusammenwirken der modular aufgebauten Messeinheit mit einer Authentifizierungseinrichtung vorgesehen, welche vorzugsweise als eine von einer Ladestation abgesetzten Instanz bzw. Remote-Instanz vorgesehen ist, um auf diese Weise einen technischen Aufwand für die Entwicklung und den Betrieb der zentralen Steuerung der Ladestation weiter zu verringern.
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Die erfindungsgemäße modular aufgebaute Messeinheit umfasst im Einzelnen ein Messmodul zur Messung mindestens einer elektrischen Messgröße und zur Bestimmung mindestens eines Messdatums aus der Messgröße sowie ein Zugriffsmodul. Das Zugriffsmodul umfasst eine Messeinheit-interne Schnittstelle zum Empfang des mindestens einen Messdatums vom Messmodul, eine kryptographisch gesicherte, Messgerät-externe Schnittstelle zum Empfang eines Authentifizierungsdatums und zum Senden mindestens eines Messdatensatzes sowie eine Steuereinheit zur Entnahme eines dem Authentifizierungsdatum zugrundeliegendes Identifikationsdatums aus dem Authentifizierungsdatum und zur Erzeugung des mindestens einen Messdatensatzes. Der Messdatensatz enthält das Identifikationsdatum und mindestens ein Messdatum.
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Die erfindungsgemäße Authentifizierungseinrichtung umfasst im Einzelnen ein Benutzerverwaltungsmodul zur Erfassung eines Benutzers anhand eines Identifikationsdatums, ein Authentifizierungsmodul zur Generierung eines Authentifizierungsdatums aufgrund einer Authentifizierung des Identifikationsdatums, eine kryptographisch gesicherte externe Schnittstelle zur Übergabe des Authentifizierungsdatums und zum Empfang von mindestens eines Messdatensatzes, dieser enthaltend das Identifikationsdatum und mindestens ein Messdatum sowie ein Aufbereitungsmodul zur Erstellung eines Abrechnungsdatensatzes für einen durch das Benutzerverwaltungsmodul ermittelten Benutzers anhand dessen Identifikationsdatums. Der Abrechnungsdatensatz umfasst eine preisliche Gewichtung des Messdatensatzes.
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Beide erfindungsgemäße Vorrichtungen, also die erfindungsgemäße modular aufgebaute Messeinheit und die erfindungsgemäße Authentifizierungseinrichtung, wirken zusammen bei der Aufgabe der Zuordnung eines autorisierten Benutzers zu einem Messdatensatz und ergänzen sich bei einer Erstellung eines benutzerindividuellen Abrechnungsdatensatzes, wobei sowohl die modular aufgebaute Messeinheit als auch die Authentifizierungseinrichtung einen individuellen erfinderischen Beitrag zur Lösung der zugrundeliegenden Aufgabe leisten.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen modular aufgebaute Messeinheit ist vorgesehen, dass eine bauliche Trennung zwischen dem Zugriffsmodul und dem Messmodul innerhalb der Messeinheit vorgesehen ist. Diese bauliche Trennung gewährleistet eine modulare Trennung des Messmoduls zur Bestimmung eines Messdatums vom Zugriffsmodul zur Erzeugung eines Messdatensatzes mit Zuordnung eines Identifikationsdatums, so dass Änderungen im Zugriffsmodul nicht notwendigerweise zu einem Verlust einer eichrechtlichen Zulassung des Messmoduls führen, dessen eichrechtlich bedeutende Kernfunktion unangetastet bleibt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen modular aufgebaute Messeinheit ist vorgesehen, dass die zwischen dem Zugriffsmodul und dem Messmodul vorgesehene Messeinheit-interne Schnittstelle durch eine lösbare Steckverbindung gebildet wird. Diese Maßnahme vereinfacht eine Änderung der Funktion des Zugriffsmoduls durch einen technisch unaufwändigen Tausch eines zu ändernden Zugriffsmoduls durch ein ausgetauschtes Zugriffsmodul neuer Bauart.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen modular aufgebaute Messeinheit ist vorgesehen, dass der zusätzlich Messdatensatz ein Identifikationsdatum der Messeinheit, ein Identifikationsdatum des Messmoduls, ein Identifikationsdatum des Zugriffmoduls und/oder eine dem Messdatum zugeordnete Zeitinformation enthalt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Authentifizierungseinrichtung ist vorgesehen, zur Erfassung und Authentifizierung des Identifikationsdatums eine Applikationsschnittstelle mit einer oder auch zu einer Dienstleistungsapplikation vorzusehen. Eine solche Applikationsschnittstelle wird in der Fachwelt auch als Application Programming Interface oder API Bezug genommen. Beispielsweise wird eine Remote-Dienstleistungsapplikation eines Zahlungsdienstes eingebunden, um einen gegebenes Identifikationsdatum eines Benutzers dergestalt zu authentifizieren, dass unter einem gegebenen Identifikationsdatum ein Konto bei dem Zahlungsdienst besteht. Über die Applikationsschnittstelle wird der Benutzer dann als autorisiert bestätigt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Authentifizierungseinrichtung ist vorgesehen, eine von der Authentifizierungseinrichtung abgetrennte Eingabevorrichtung zur Erfassung und Authentifizierung des Identifikationsdatums vorzusehen. Eine solche Eingabevorrichtung kann - wie auch im Stand der Technik bereits bekannt - auch an einer Ladestation lokalisiert sein. In Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel gemäß dieser Ausgestaltung ist diese an der Ladestation lokalisierte Eingabevorrichtung dann im Übrigen jedoch nicht an eine zentrale Steuerung innerhalb der Ladestation angebunden, sondern wird von der - vorzugsweise abgesetzten - Authentifizierungseinrichtung - beispielsweise über eine gemeinsame Netzwerkverbindung - gesteuert. In vorteilhafter Weise wird somit die zentrale Steuerung innerhalb der Ladestation weiter entlastet.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Authentifizierungseinrichtung ist vorgesehen, dass die Erfassung des Identifikationsdatums über eine manuelle Nutzereingabe, über eine Erfassung biometrischer Nutzerdaten, und/oder über ein kontaktloses oder kontaktgebundenes Einlesen einer Benutzerkarte erfolgt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird ein Abrechnungssystem zur Abrechnung einer von einer Energiesenke entnommenen elektrischen Energie vorgeschlagen, welche mehrere erfindungsgemäße, modular aufgebaute Messeinheiten sowie eine mit der modular aufgebauten Messeinheit kommunizierende Authentifizierungseinrichtung vorsieht. Die modular aufgebauten Messeinheiten sind der jeweiligen Energiesenke messtechnisch zumindest mittelbar zugeordnet. Eine mittelbare messtechnische Zuordnung der Messeinheiten zur Energiesenke bedeutet dabei beispielsweise, dass eine Messung nicht unmittelbar an einem Übergabepunkt der elektrischen Leistung erfolgt, sondern beispielsweise an einem ladestationsseitigen Anschlusspunkt eines Ladekabels. Eine unmittelbare messtechnische Zuordnung der Messeinheit zur Energiesenke bedeutet demgegenüber eine Messung am Übergabepunkt, also am fahrzeugseitigen Ende bzw. an der fahrzeugseitigen Steckervorrichtung des Ladekabels, welche in eine entsprechende Buchse am Fahrzeug eingesteckt wird. An dieser Stelle eine unmittelbare messtechnische Zuordnung der Messeinheit vorzusehen, ist - unter anderem aufgrund von Größen- und Gewichtseinschränkungen der Steckervorrichtung - allerdings oft nicht praktikabel.
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1: eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen modular aufgebauten Messeinheit;
- 2: eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Authentifizierungseinrichtung; und;
- 3: Eine Prinzipdarstellung eines Abrechnungssystems gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen modular aufgebauten Messeinheit. Die Messeinheit umfasst ein Messmodul MM zur Messung mindestens einer elektrischen Messgröße. Hierzu ist beispielsweise ein Messgerät WTM vorgesehen, welches einer - nicht dargestellten - Energiesenke messtechnisch zumindest mittelbar zugeordnet ist. Dabei werden gleichzeitig, eventuell unter Einsatz weiterer - nicht dargestellter - Messgeräte elektrischen Messgröße wie z.B. eine elektrische Spannung, eine Stromstärke, eine elektrische Leistung oder eine elektrische Energie gemessen.
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Die elektrische Leistung kann entweder direkt gemessen werden - wobei das Messgerät WTM als Leistungsmessgerät ausgeführt ist - oder auch indirekt durch Produktbildung zweier elektrischer Messgrößen, also Spannung und Stromstärke, ermittelt werden.
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Die elektrische Energie kann entweder direkt gemessen werden - wobei das Messgerät WTM als Energiezähler ausgeführt ist - oder auch indirekt, durch zeitliche Integration der gemessenen oder ermittelten elektrischen Leistung.
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Bevorzugt wird eine in bestimmten Zeiträumen von der Energiesenke bezogene konstante elektrische Leistung zusammen mit der zeitlichen Dauer einer während dieser Zeitdauer konstanten elektrischen Leistung erfasst. Diese Maßnahme gestattet eine spätere Nachvollziehbarkeit, zu welchen Zeiten und in welchen Zeiträumen eine von einer Ladestation abgegebene elektrische Leistung variiert wurde, etwa während einer Schnelladephase, welche von einer Erhaltungsladungsphase gefolgt wurde.
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In einer Messdatengenerierungseinheit MDU innerhalb des Messmoduls MM erfolgt eine Aufbereitung der mindestens einer elektrischen Messgröße. Als Resultat dieser Aufbereitung wird mindestens ein digitales Messdatum an eine Messeinheit-interne Schnittstelle IIF ausgegeben, wobei ein oder mehrere digital ausgegebene Messdaten neben den Werten für die bestimmte oder gemessene elektrische Leistung auch die jeweilige Zeitdauer umfassen, zu denen einer während einer Zeitdauer erfasste elektrische Leistung weitgehend konstanten blieb. Anstelle oder zusätzlich zu Zeitdauern kann auch eine Angabe von Zeitstempeln in dem mindestens einem Messdatum vorgesehen sein.
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In der modular aufgebauten Messeinheit ist eine bauliche Trennung zwischen dem Zugriffsmodul AM und dem Messmodul MM vorgesehen, wobei die beiden Module AM,MM durch die Messeinheit-interne Schnittstelle IIF verbunden sind. Die physikalische Ebene dieser Schnittstelle IIF wird vorzugsweise durch ein Datenkabel mit beidseitig lösbaren Steckverbindungen gebildet.
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Das Zugriffsmodul AM umfasst eine interne Schnittstelleneinheit IFU zur Anbindung der Funktionseinheiten des Zugriffsmoduls AM an die Messeinheit-interne Schnittstelle IIF, eine Steuereinheit CTR sowie eine externe Schnittstelleneinheit EFU zur Anbindung der Funktionseinheiten des Zugriffsmoduls AM an eine kryptographisch gesicherte, Messgerät-externe Schnittstelle EIF.
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Die Steuereinheit CTR verarbeitet ein über die kryptographisch gesicherte Messgerät-externe Schnittstelle EIF von der externen Schnittstelleneinheit EFU empfangenes Authentifizierungsdatum dahingehend, indem eines dem Authentifizierungsdatum zugrundeliegendes Identifikationsdatum aus dem Authentifizierungsdatum entnommen wird. Ein einfach gestaltetes Authentifizierungsdatum umfasst das Identifikationsdatum zusammen mit einer Information, ob das Identifikationsdatum authentifiziert ist.
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Bei gegebener Authentifizierung eines Identifikationsdatums, - welches außerhalb der modular aufgebauten Messeinheit, also in der Authentifizierungseinrichtung einem Benutzer zuordenbar ist - wird durch die Steuereinheit CTR ein Messdatensatz, erzeugt, welcher das besagte Identifikationsdatum und mindestens ein Messdatum enthält.
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Der Messdatensatzes wird nach Abschluss des Ladevorgangs von der Steuereinheit CTR abgeschlossen und anschließend von der der externen Schnittstelleneinheit EFU über die kryptographisch gesicherte Messgerät-externe Schnittstelle EIF gesendet.
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2 zeigt eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Authentifizierungseinrichtung. Diese umfasst ein Benutzerverwaltungsmodul UAM zur Erfassung eines Benutzers anhand eines Identifikationsdatums. Als Identifikationsdatum kann in fach-üblicher Weise ein Kontoname, beispielsweise eine E-Mailadresse oder eine Benutzerkennung, Verwendung finden, welche beispielsweise von einer von der Authentifizierungseinrichtung abgetrennten - nicht dargestellten - Eingabevorrichtung an die Authentifizierungseinrichtung übergeben wird. Neben einer solchen manuelle Nutzereingabe, kann auch eine Erfassung biometrischer Nutzerdaten, oder ein kontaktloses oder kontaktgebundenes Einlesen einer Benutzerkarte zur Eingabe des Identifikationsdatums vorgesehen sein. Die genannten Funktionseinheiten zur Eingabe oder Übergabe des Identifikationsdatums werden beispielsweise über eine Applikationsschnittstelle API der Authentifizierungseinrichtung angebunden. Über diese Applikationsschnittstelle API kann auch ein Datenaustausch mit einer Dienstleistungsapplikation zur Übergabe des Identifikationsdatums vorgesehen sein.
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Zur Authentifizierung eines Benutzers anhand des dem Benutzer zugeordneten oder zuordenbaren Identifikationsdatums ist ein Authentifizierungsmodul AUM vorgesehen. Das Authentifizierungsmodul AUM generiert bei einer positiven Authentifizierung des Identifikationsdatums ein Authentifizierungsdatum, welches von einer externen Schnittstelleneinheit EFU der Authentifizierungseinrichtung über eine kryptographisch gesicherte externe Schnittstelle EIF an die modular aufgebaute Messeinheit übergeben wird.
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Ein identisches Bezugszeichen der von der modular aufgebauten Messeinheit betriebenen Messgerät-externe Schnittstelle EIF sowie der von der Authentifizierungseinrichtung betriebenen externen Schnittstelle EIF bringt zum Ausdruck, dass beide externen Schnittstellen EIF eine von beiden geteilte gemeinsame Schnittstelle EIF bilden.
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Ein identisches Bezugszeichen der von der modular aufgebauten Messeinheit betriebenen externen Schnittstelleneinheit EFU sowie der von der Authentifizierungseinrichtung betriebenen externen Schnittstelleneinheit EFU bringt zum Ausdruck, dass beide Schnittstelleneinheiten im Wesentlichen gleichartig aufgebaut sind bzw. betrieben werden, jedoch üblicherweise getrennt ausgebildet sind.
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Auch zur Authentifizierung kann eine Remote-Dienstleistungsapplikation eines Zahlungsdienstes eingebunden, um ein gegebenes Identifikationsdatum eines Benutzers dergestalt zu authentifizieren, dass unter einem gegebenen Identifikationsdatum ein Konto bei dem Zahlungsdienst besteht. Über die Applikationsschnittstelle wird der Benutzer dann als authentifiziert bzw. autorisiert bestätigt.
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Die Authentifizierungseinrichtung umfasst im Weiteren ein Rechnungslegungsmodul ACM zur Erstellung eines Abrechnungsdatensatzes auf Basis des von der modular aufgebaute Messeinheit erzeugten Messdatensatzes, welcher von dieser über die kryptographisch gesicherte externe Schnittstelle EIF gesendet und von der externen Schnittstelleneinheit EFU der Authentifizierungseinrichtung empfangen wird.
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Der empfangene Messdatensatz bezieht sich auf den durch das Benutzerverwaltungsmodul UAM anhand dessen Identifikationsdatums ermittelten Benutzer. Der Abrechnungsdatensatz umfasst eine preisliche Gewichtung des Messdatensatzes.
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3 zeugt eine Prinzipdarstellung eines Abrechnungssystems zur Abrechnung einer von einer Energiesenke entnommenen elektrischen Energie gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Das zur Abrechnungssystem umfasst - wie zeichnerisch dargestellt - eine oder mehrere modular aufgebaute Messeinheiten, welche der - nicht dargestellten - Energiesenke messtechnisch zumindest mittelbar zugeordnet sind sowie eine mit den Messeinheiten kommunizierenden Authentifizierungseinrichtung gemäß den vorstehenden Ausführungen.
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Der erfindungsgemäße Beitrag zeigt sich vor allem in einer Vereinfachung der Authentifizierung. Während unter Anwendung der vormals bekannten Mittel eine Vielzahl verschiedener Authentifizierungsvarianten - z.B. Anmeldung mit Wertkarte, Anmeldung mit Kreditkarte, Anmeldung mit PIN etc. - in einer Ladestation zu implementieren waren, ist erfindungsgemäß eine Verlagerung der Authentifizierung in eine zentrale Authentifizierungseinrichtung vorgesehen.
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Vorteilhaft wird eine zentrale Steuerung einer Ladestation von einer Prüfung der Authentifizierung weiter entlastet, welche erfindungsgemäß der modular aufgebauten Messeinheit in Zusammenarbeit mit der Authentifizierungseinrichtung zugeordnet wird.
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Durch die modular aufgebaute Messeinheit wird das darin enthaltene Messmodul selbst »stabil« gegenüber Änderungen in weiteren Modulen der modular aufgebauten Messeinheit gehalten. Im Fall von Änderungen an den letztgenannten Modulen bleibt die eichrechtliche Zulassung des unveränderten Messmoduls gewährleistet.
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Durch eine Separierung der Messfunktion von der und Authentifizierungsfunktion können jeweilige Teilaufgaben durch jeweils spezialisierte Baugruppendesigner gelöst werden. Auf diese Weise können auf einfache Weise geprüfte Authentifizierungslösungen in neuartige Messgeräte eingebracht und für eine Vielzahl unterschiedlicher Messgeräte wiederverwendet werden.
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Als weiterer Vorteil ergibt sich, dass aufgrund des modularen Aufbaus einfach Authentifizierungsverfahren deaktiviert werden können, wenn diese beispielsweise aufgrund einer gefundenen Schwäche in zugrundeliegenden kryptographischen Verfahren nicht mehr als sicher gelten. Auf diese Weise kann der Verlust der Zulassung vermieden werden.