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Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil zum Anbringen an eine Anordnung für ein Fahrzeugdach. Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung für ein Fahrzeugdach und ein Fahrzeugdach für ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Dichtungsprofil.
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Einige Kraftfahrzeuge weisen Deckel- oder Dachsysteme auf, die in dem Fahrzeugdach integriert sind und eine Durchsicht durch das Fahrzeugdach erlauben. Dabei ist es erforderlich, Zwischenräume zwischen dem Deckelsystem und einer festen Dachhaut gegen Umwelteinflüsse, insbesondere gegen ein Eindringen von Wasser, abzudichten. Zu diesem Zweck werden Dichtungselemente eingesetzt, die zum Beispiel mit Komponenten des Deckelsystems verklebt, verschraubt oder verklemmt werden. Entsprechend ist es eine Herausforderung eine zuverlässige Abdichtung einzurichten. Eine Möglichkeit der Abdichtung ist in dem Dokument
DE 10 2006 038 000 B3 beschrieben.
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Es ist eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ein Dichtungsprofil zum Anbringen an eine Anordnung für ein Fahrzeugdach zu schaffen, das auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiges Abdichten eines korrespondierenden Fahrzeugdachs ermöglicht und zu einer kontrollierten Abführung von Wasser beiträgt.
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Die Aufgabe wird durch ein Dichtungsprofil mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Dichtungsprofils sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Dichtungsprofil zum Anbringen an einer Anordnung für ein Fahrzeugdach weist einen Dichtungskopf auf, der sich entlang einer Längsachse länglich erstreckt und der bezogen auf die Längsachse einen vorderen und einen hinteren Dichtungsabschnitt umfasst. Das Dichtungsprofil weist ferner eine Dichtungslippe auf, die sich entlang der Längsachse länglich erstreckt. Außerdem weist das Dichtungsprofil einen Dichtungsfuß auf, der sich entlang der Längsachse länglich erstreckt und der einen ersten und einen zweiten Kopplungsvorsprung aufweist, wobei der Dichtungskopf mit dem ersten Kopplungsvorsprung und die Dichtungslippe mit dem zweiten Kopplungsvorsprung des Dichtungsfußes gekoppelt sind. Die Kopplungsvorsprünge des Dichtungsfußes sind in Abstimmung auf Kopplungsvorsprünge einer Führungsschiene zum Anbringen des Dichtungsprofils an der Anordnung ausgebildet, sodass die Dichtungsabschnitte einerseits mit einem jeweiligen Deckelrand eines vorderen und eines hinteren Deckels und andererseits mit einem Rand einer Dachkarosserie zusammenwirken, um einen Zwischenraum zwischen den Deckeln und der Dachkarosserie abzudichten. Das Dichtungsprofil ist ferner so ausgebildet, dass der Dichtungskopf, der Dichtungsfuß und die Dichtungslippe einen Abflusskanal zum Abführen von Wasser ausbilden und diesen bezogen auf einen Querschnitt quer zu der Längsachse U-förmig begrenzen.
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Mittels des beschriebenen Dichtungsprofils ist ein Dichtungskonzept für ein Fahrzeugdach mit zwei Deckeln realisierbar, das auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiges Abdichten des Fahrzeugdachs ermöglicht und zu einer kontrollierten Abführung von Wasser beiträgt.
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Insbesondere ist das Dichtungsprofil nutzbringend für eine Anordnung mit einem beweglichen vorderen Deckel und einem fest installierten hinteren Deckel bezogen auf ein korrespondierendes, betriebsbereites Kraftfahrzeug.
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Es ist eine Erkenntnis im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass konventionelle Schiebedächer ein Dichtkonzept mit einer Dachausschnittsdichtung und eine Glasfestelement-Längsspaltdichtung aufweisen, um Zwischenräume zwischen den Deckeln und der Karosserie abzudichten. Die Dachausschnittsdichtung wird auch als „Seal-On-Body“ (SOB - OEM klebt Dichtung an Rohbau) oder als „Seal-On-Module“ bezeichnet, wobei die Dachausschnittsdichtung von einem Erstausrüster an einen Rohbau des Kraftfahrzeugs oder des Fahrzeugdachs geklebt oder von einem Schiebedachlieferanten auf eine Schiene aufgesteckt wird. Die Glasfestelement-Längsspaltdichtung wird in der Regel seitlich an das Glasfestelement, welches insbesondere als hintere nicht öffenbare Scheibe realisiert ist, mit einem Dichtungsfuß angesteckt. Auf diese Weise kann eine Abdichtung von vorhandenen Zwischenräumen gegen Eintritt von Wasser eingerichtet werden und es wird ein Bewegen und Verfahren von Deckelmechaniken des vorderen Deckels ermöglicht.
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Ein vorderer und hinterer Ausstellhebel des vorderen Deckels bilden dabei Mechanikteile, die in einem Spalt fahren, welchen die beiden sich gegenüberliegenden Glasfestelement-Längsspaltdichtung und Dachausschnittsdichtung bilden. Dabei fährt der Ausstellhebel insbesondere im Bereich der Glasfestelement-Längsspaltdichtung und verdrückt diese nach innen bezogen auf ein betriebsbereites Fahrzeugdach bzw. Kraftfahrzeug. Ein solches Wegdrücken kann 50% der Breite der Glasfestelement-Längsspaltdichtung betragen und erfordert daher eine relativ breite Dichtung. Eine breite Dichtung bedingt aber auch eine hohe Dichtung, sodass entsprechender Bauraum in horizontaler und vertikaler Ebene benötigt wird.
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Darüber hinaus führt auch ein Anbinden eines solchen konventionellen Dichtungskonzepts an dem Fahrzeugdach, zum Beispiel mittels einer Polyurethanumschäumung, zu einer relativ breiten Ausdehnung innerhalb einer horizontalen Ebene, sodass eine verfügbare Glasbreite verringert wird bzw. nachteilig beeinflusst wird. Unerwünscht sind unter anderem eine Verringerung der Durchsicht durch einen jeweiligen Deckel sowie Auswirkungen auf eine ansprechende Optik des Schiebedachsystems. Der Ausstellhebel verdrückt bei einem Öffnen des Schiebdachs die Glasfestelement-Längsspaltdichtung nach innen und dadurch auch nach unten, sodass ein Verfahrniveau eines zugehörigen Antriebsschlittens abzusenken ist, da dieser zum Verschieben des vorderen Deckels unterhalb der Glasfestelement-Längsspaltdichtung verfährt. Somit kann der vordere Deckel aufgestellt und nach hinten über den hinteren Deckel verfahren werden, um eine vordere Dachöffnung freizugeben.
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Im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung beziehen sich Begriffe, wie „oben“, „unten“, „vorne“, „hinten“, „vertikal“ und „horizontal“ auf Richtungen oder Orientierungen gemäß eines betriebsbereiten Kraftfahrzeugs.
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Mittels des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils können die geschilderten Einflüsse vermieden oder zumindest entgegengewirkt werden. Das Dichtungsprofil weist mit dem Dichtungskopf, welches ein Dichtungselement realisiert, lediglich eine Dichtung auf, die bei einem Verfahren eines vorderen Deckels nach außen in Richtung der Dachkarosserie gedrückt wird. Ein Ausstellhebel des vorderen Deckels verfährt somit zwischen einem Rand des hinteren Deckels und dem Dichtungskopf des Dichtungsprofils.
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Das Dichtungsprofil ermöglicht einen besonders flachen und platzsparenden Aufbau eines Schiebedachsystems mit zwei Deckeln und trägt zu einer ansprechenden Optik und einer vergrößerten Durchsicht, insbesondere durch den hinteren Deckel, bei. Zudem stellt das Dichtungsprofil mit dem speziell ausgebildeten Dichtungsfuß und den damit gekoppelten Dichtungskopf und der Dichtungslippe eine zuverlässige Wasserabführung bereit.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Dichtungsprofils sind die Kopplungsvorsprünge des Dichtungsfußes in Abstimmung auf die Kopplungsvorsprünge der Führungsschiene zum Anbringen des Dichtungsprofils an der Anordnung derart ausgebildet, dass eine formschlüssige Kopplung zwischen dem Dichtungsfuß und der Führungsschiene einrichtbar ist. Beispielsweise sind die die Kopplungsvorsprünge des Dichtungsfußes hakenförmig ausgebildet und dazu eingerichtet, jeweils in eine korrespondierend geformte Ausnehmung an der Führungsschiene einzugreifen. Alternativ oder zusätzlich weist die Führungsschiene auch hakenförmige Kopplungsvorsprünge auf, die mit den hakenförmigen Kopplungsvorsprüngen des Dichtungsfußes ineinandergreifen und sich zuverlässig und sicher verhaken.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Dichtungsprofils weist der Dichtungsfuß an zumindest einem Kopplungsvorsprung eine Verzahnungsstruktur auf, die dazu eingerichtet ist, eine verzahnende Kopplung mit einem Kopplungsvorsprung der Führungsschiene auszubilden. Eine solche Verzahnungsstruktur kann zum Beispiel Rasthaken umfassen, die an einer gerillten oder geriffelten Oberfläche eines Kopplungsvorsprungs der Führungsschiene einrasten.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Dichtungsprofils ist der Dichtungsfuß an zumindest einem Kopplungsvorsprung U-förmig ausgebildet, sodass der U-förmig ausgebildete Kopplungsvorsprung des Dichtungsfußes auf einen Kopplungsvorsprung der Führungsschiene formschlüssig aufsteckbar ist.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Dichtungsprofils umfasst der Dichtungsfuß an zumindest einem Kopplungsvorsprung eine Versteifungsklammer zur Erhöhung einer Steifigkeit des entsprechenden Kopplungsvorsprungs. Der Dichtungskopf und der Dichtungsfuß sind insbesondere aus Gummi gefertigt, sodass eine metallische Klammer zu einer erhöhten Steifigkeit und zu einer stabilen Kopplung mit der Führungsschiene beitragen kann.
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Der Dichtungskopf weist zum Beispiel ein Gummi auf, das weicher ist als das des Dichtungsfußes. Anders formuliert, weist das Gummi des Dichtungsfußes beispielsweise eine höhere Steifigkeit auf als das Gummi des Dichtungskopfes. Der Dichtungskopf stellt eine gewisse Elastizität und Verformbarkeit bereit, um eine zuverlässige Abdichtung des Zwischenraums zwischen dem Schiebedachsystem und der Dachkarosserie einzurichten und ein Verfahren des Ausstellhebels des vorderen Deckels zu ermöglichen. Der Dichtungsfuß stellt eine erhöhte Festigkeit oder Steifigkeit bereit, um einen stabilen und zuverlässigen Halt an einer Führungsschiene auszubilden.
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Gemäß einer weiteren Weiterbildung des Dichtungsprofils umfasst der Dichtungskopf einen ersten und einen zweiten Dichtungshohlraum und ist derart mit dem Dichtungsfuß gekoppelt, dass der erste Dichtungshohlraum zwischen einem jeweiligen Deckelrand eines jeweiligen Deckels und dem Dichtungsfuß und der zweite Dichtungshohlraum zwischen dem Dichtungsfuß und einem Rand der Dachkarosserie anordnenbar ist, um den Zwischenraum zwischen dem Deckel und der Dachkarosserie abzudichten. Bezogen auf einen Querschnitt quer zu der Längsachse umgibt der Dichtungskopf somit einen Abschnitt des Dichtungsfußes von drei Seiten. Anders formuliert, dringt ein Abschnitt des Dichtungsfuß in den Dichtungskopf ein und bildet eine Trennwand zwischen dem ersten Dichtungshohlraum und dem zweiten Dichtungshohlraum.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Dichtungsprofils weist der Dichtungskopf jeweils bezogen auf eine Ausdehnung quer zu der Längsachse in dem vorderen Dichtungsabschnitt eine Abmessung auf, die kleiner ist als eine korrespondierende Abmessung in dem hinteren Dichtungsabschnitt. Der Dichtungskopf ist somit in dem vorderen Dichtungsabschnitt schmaler ausgebildet als in dem hinteren Dichtungsabschnitt. Dies ermöglicht den Einsatz lediglich einer Dichtung, sodass eine separate Glasfestelement-Längsspaltdichtung eingespart werden kann. Dadurch, dass der Dichtungskopf mit dem Dichtungsfuß aufwandsarm mit einer entsprechenden Führungsschiene an dem Fahrzeugdach gekoppelt werden kann, entfällt auch ein Klebeprozess einer Dachausschnittsdichtung, sodass zu einem kostengünstigen Aufbau eines Fahrzeugdachs mit zwei Deckeln beigetragen wird.
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Das Dichtungsprofil kann zum Beispiel im Rahmen eines Extrusionsprozesses einteilig ausgeführt sein oder alternativ mehrteilig ausgebildet werden. Zum Beispiel ist der Dichtungskopf entlang der Längsachse zweiteilig ausgebildet und weist den vorderen und den hinteren Dichtungsabschnitt als separate Abschnitte auf. In dem vorderen Dichtungsabschnitt sind ein erster und ein zweiter Dichtungshohlraum ausgebildet, während in dem breiteren hinteren Dichtungsabschnitt beispielsweise ein erster, ein zweiter und ein dritter Dichtungshohlraum ausgebildet sind. Die separaten Dichtungsabschnitte sind dann mittels eines Kopplungsabschnitts miteinander verbunden.
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Das Dichtungsprofil bietet als platzsparendes Dichtkonzept die Möglichkeit, in der Vertikalen Bauraum für erforderliche Mechanik zu gewinnen, indem ein Antriebsschlitten nun auf einem höheren Niveau verfahren werden kann. Dies kann insbesondere direkt unter einem Glas des hinteren Glasdeckels erfolgen. Der Ausstellhebel des vorderen Deckels verfährt dabei in einem Schlitz zwischen der Glasscheibe des hinteren Deckels und der Dachausschnittsdichtung bzw. der Dichtungskopf des Dichtungsprofils. Die Glasscheibe des hinteren Deckels kann dabei auch mit Polyurethan umspritzt sein, um eine vorteilhafte Anlagefläche für den Dichtungskopf auszubilden. Der Einsatz des beschriebenen Dichtungsprofils ermöglicht auch einen besseren Toleranzausgleich zwischen dem Dichtungskopf und dem hinteren Deckel im Vergleich zu konventionellen Dichtungskonzepten. Bei einem Verfahren des Ausstellhebels des vorderen Deckels verdrückt dieser beim Öffnen des Schiebdaches den Dichtungskopf nach außen in einen nicht störenden Bereich.
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Das mittels des Dichtungsprofils ausbildbare Dichtkonzept ist als Seal-On-Body seitens eines Erstausrüsters und auch als Seal-On-Module seitens eines Schiebedachlieferanten ausführbar. Das beschriebene Dichtungsprofil ermöglicht es in einer vertikalen Ausdehnung einen Bauraum für ein Schiebdachsystem von etwa 4-6 mm einzusparen. Zudem trägt es zu einer ansprechenden Optik bei und ermöglicht eine vergrößerte Durchsicht durch das Schiebedachsystem.
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Eine erfindungsgemäße Anordnung für ein Fahrzeugdach weist ein Deckelsystem auf, das bezogen auf eine Längsachse einen verfahrbaren, vorderen Deckel und einen fest installierten, hinteren Deckel umfasst. Die Anordnung umfasst weiter eine Führungsschiene, die mit dem Deckelsystem gekoppelt ist und die sich entlang der Längsachse länglich erstreckt und einen ersten und einen zweiten Kopplungsvorsprung aufweist. Außerdem umfasst die Anordnung eine Ausgestaltung des zuvor beschriebenen Dichtungsprofils, das mittels des ersten und des zweiten Kopplungsvorsprungs des Dichtungsfußes mit dem korrespondierenden ersten und zweiten Kopplungsvorsprung der Führungsschiene gekoppelt ist, sodass die Anordnung dazu eingerichtet ist, mit dem Fahrzeugdach gekoppelt zu werden und mittels des Dichtungsprofils einen Zwischenraum zwischen einer Dachkarosserie des Fahrzeugdachs und dem Deckelsystem abzudichten.
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Die Anordnung realisiert somit ein Schiebedachsystem, welches eine zuverlässige Abdichtung bereitstellt und eine nutzbringende Abführung von Wasser ermöglicht. Das Dichtungsprofil kann insbesondere mittels der zuvor beschriebenen Kopplungsmöglichkeiten mit der Führungsschiene verbunden werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein oder beide Kopplungsvorsprünge des Dichtungsprofils und der Führungsschiene miteinander verklebt und/oder verschraubt sein, um eine stabile und zuverlässige Kopplung miteinander auszubilden.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeugdach für ein Kraftfahrzeug umfasst eine Dachkarosserie mit einer festen Dachhaut, die eine Öffnung in dem Fahrzeugdach vorgegeben begrenzt, und eine Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Anordnung, die mit der Dachkarosserie gekoppelt ist, sodass das Dichtungsprofil einen Zwischenraum zwischen einer Dachkarosserie des Fahrzeugdachs und dem Deckelsystem abdichtet und ein Abflusskanal zum Abführen von in das Fahrzeugdach eintretendem Wasser bereitgestellt ist.
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Dadurch, dass die Anordnung und das Fahrzeugdach jeweils eine Ausgestaltung des zuvor beschriebenen Dichtungsprofils umfassen, sind zuvor beschriebene Merkmale und Eigenschaften des Dichtungsprofils auch für die Anordnung und das Fahrzeugdach offenbart und umgekehrt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Fahrzeugdach in einer perspektivischen Ansicht, und
- 2-7 verschiedene Ausführungsbeispiele des Dichtungsprofils angebracht an der Anordnung für das Fahrzeugdach in jeweiligen Querschnittsansichten.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle dargestellten Elemente in sämtlichen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt schematisch in einer perspektivischen Ansicht ein Fahrzeugdach 1 für ein Kraftfahrzeug, das eine Anordnung 100 mit einem Deckelsystem 3 umfasst, welches mit einer festen Dachhaut oder Dachkarosserie 2 gekoppelt ist, die eine Öffnung in dem Fahrzeugdach 1 vorgegeben begrenzt. Die Anordnung 100 realisiert ein Schiebedachsystem mit einem beweglichen, vorderen Deckel 4 und einem fest installierten hinteren Deckel 5 bezogen auf eine übliche Fahrtrichtung oder Längsachse L. Die Deckel 4 und 5 sind insbesondere aus Glas ausgestaltet, um eine Durchsicht durch das Fahrzeugdach 1 zu erlauben und Lichteinfall in einen Fahrzeuginnenraum zu ermöglichen.
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Wie nachfolgend anhand der 2 bis 7 erläutert wird, ermöglicht die Anordnung 100 eine zuverlässige Abdichtung eines Zwischenraums zwischen dem Deckelsystem 3 und der Dachkarosserie 2 und stellt zudem eine nutzbringende Abführung von Wasser bereit. Der vordere Deckel 4 bildet insbesondere ein zu dem Fahrzeugdach 1 bewegliches Glaselement, um wahlweise eine Öffnung in dem Fahrzeugdach 1 freizugeben und zu verschließen. Bei einem Öffnen des Deckels 4 wird dieser mittels eines Ausstellhebels angehoben und kann nach hinten über den Deckel 5 verfahren werden. Der Ausstellhebel des vorderen Deckels 4 verfährt dabei in den Bereich des hinteren Deckels 5 zwischen einem Rand des Deckels 5 und einem Dichtungskopf 13 eines Dichtungsprofils 10. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Beschreibung beziehen sich Begriffe, wie „oben“, „unten“, „vorne“, „hinten“, „vertikal“ und „horizontal“ auf Richtungen oder Orientierungen auf die illustrierte Längsachse L, der einer Ausrichtung eines betriebsbereiten Kraftfahrzeugs entspricht.
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Das Dichtungsprofil 10 ermöglicht im Zusammenwirken mit dem Deckelsystem 3 und der Dachkarosserie 2 eine zuverlässige Abdichtung und ein vorteilhaftes Abführen von Wasser. Das Dichtungsprofil 10 weist zu diesem Zweck einen Dichtungskopf 13 auf, der sich entlang der Längsachse L länglich erstreckt und der bezogen auf die Längsachse L einen vorderen und einen hinteren Dichtungsabschnitt 11 und 12 umfasst, die zum Beispiel mittels eines Kopplungsabschnitts miteinander verbunden sind.
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Das Dichtungsprofil 10 weist ferner eine Dichtungslippe 15 auf, die sich entlang der Längsachse L länglich erstreckt (s. 2). Außerdem weist das Dichtungsprofil einen Dichtungsfuß 20 auf, der sich entlang der Längsachse L länglich erstreckt und der einen ersten und einen zweiten Kopplungsvorsprung 21 und 22 umfasst. Der Dichtungskopf 13 ist mit dem ersten Kopplungsvorsprung 21 und die Dichtungslippe 15 ist mit dem zweiten Kopplungsvorsprung 22 des Dichtungsfußes 20 gekoppelt. Die Kopplungsvorsprünge 21, 22 des Dichtungsfußes 20 sind in Abstimmung auf Kopplungsvorsprünge 31 und 32 einer Führungsschiene 30 zum Anbringen des Dichtungsprofils 10 an der Anordnung 100 ausgebildet, sodass die Dichtungsabschnitte 11, 12 einerseits mit einem jeweiligen Deckelrand 6, 7 des vorderen Deckels 4 und des hinteren Deckels 5 und andererseits mit einem Rand der Dachkarosserie 2 zusammenwirken und einen Zwischenraum zwischen den Deckeln 4, 5 und der Dachkarosserie 2 abdichten.
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Das Dichtungsprofil 10 ist ferner so ausgebildet, dass der Dichtungskopf 13, der Dichtungsfuß 20 und die Dichtungslippe 15 einen Abflusskanal 23 zum Abführen von Wasser ausbilden und diesen bezogen auf einen Querschnitt quer zu der Längsachse L U-förmig begrenzen. Der Abflusskanal 23 ist zum Beispiel mit einer vorderen und einer hinteren Abflussöffnung 33 und 34 gekoppelt, die ein kontrolliertes Ableiten von eingetretenem Wasser ermöglichen (s. 1).
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Außerdem ist das Dichtungsprofil 10 gemäß dem illustrierten Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass der Dichtungskopf 13 bezogen auf eine Ausdehnung quer zu der Längsachse L in dem vorderen Dichtungsabschnitt 11 eine Abmessung A1 aufweist, die kleiner ist als eine korrespondierende Abmessung A2 in dem hinteren Dichtungsabschnitt 12. Der Dichtungskopf 13 ist somit in dem vorderen Dichtungsabschnitt 11 schmaler ausgebildet als in dem hinteren Dichtungsabschnitt 12 (s.a. 6 und 7). Dies ermöglicht den Einsatz lediglich einer Dichtung, sodass eine separate Glasfestelement-Längsspaltdichtung an dem hinteren Deckel 5 eingespart werden kann.
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Das Dichtungsprofil 10 ist insbesondere umlaufend zu verstehen. Insbesondere ist der geschilderte Aufbau des Dichtungsprofils 10 spiegelbildlich auch auf der anderen Seite des Fahrzeugdachs 1 vorgesehen, sodass Aufbau und Funktion der dargestellten Elemente entsprechend zu übertragen sind.
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Die 2 bis 6 zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele des Dichtungsprofils 10 bzw. der Anordnung 100 in einer schematischen Querschnittsdarstellung quer zu der Längsachse L jeweils in dem Bereich des vorderen Dichtungsabschnitts 11. Anhand der 2 ist zu erkennen, dass der Dichtungskopf 13 einen ersten und einen zweiten Dichtungshohlraum 131 und 132 aufweist, die auf gegenüberliegenden Seiten mit einem Rand 6 des vorderen Deckels 4 und einem Rand der Dachkarosserie 2 abdichtend zusammenwirken. Der Rand 6 ist insbesondere als Polyurethanumschäumung ausgebildet, die eine Blende an dem Deckel 4 realisiert. Der Dichtungsfuß 20 erstreckt sich in dem Bereich des ersten Kopplungsvorsprungs 21 zwischen die Dichtungshohlräume 131 und 132 und bildet eine Art Trennwand zwischen diesen aus.
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Ferner ist anhand der 2 zu erkennen, dass die Kopplungsvorsprünge 21 und 22 des Dichtungsfußes 20 in Abstimmung auf die Kopplungsvorsprünge 31 und 32 der Führungsschiene 30 zum Anbringen des Dichtungsprofils 10 an der Führungsschiene 30 derart ausgebildet, dass eine hakenförmige, formschlüssige Kopplung zwischen dem Dichtungsfuß 20 und der Führungsschiene 30 eingerichtet ist. Die Kopplungsvorsprünge 21 und 22 des Dichtungsfußes 20 sind hakenförmig ausgebildet und greifen mit den hakenförmigen Kopplungsvorsprüngen 31 und 32 der Führungsschiene 30 ineinander und bilden einen zuverlässigen und sicheren Halt miteinander aus. Auf diese Weise kann eine stabile Kopplung und eine zuverlässige Positionierung des Abflusskanals 23 ausgebildet werden, welcher durch den Dichtungskopf 13, den Dichtungsfuß 20 und die Dichtungslippe 15 U-förmig begrenzt wird. Die Dichtungslippe 15 wirkt dabei mit einer Unterseite der Dachkarosserie 2 zusammen und dichtet den Abflusskanal 23 nach außen in Richtung Fahrzeugkarosserie ab.
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3 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung 100, gemäß dem das Dichtungsprofil 10 im Bereich des ersten Kopplungsvorsprungs 21 mittels einer Klebeschicht 27 mit dem ersten Kopplungsvorsprung 31 der Führungsschiene 30 adhäsiv verbunden ist. Der erste Kopplungsvorsprung 21 des Dichtungsfußes 20 und der erste Kopplungsvorsprung 31 der Führungsschiene 30 sind in Abstimmung aufeinander plan ausgestaltet, um eine einfache und zuverlässige Verklebung miteinander zu ermöglichen.
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Darüber hinaus ist der zweite Kopplungsvorsprung 32 der Führungsschiene 30 als wandförmige Erhebung ausgebildet, auf die der zweite Kopplungsvorsprung 22 des Dichtungsfußes 20 als u-förmiger Aufsatz aufgesteckt ist. Zudem weist der zweite Kopplungsvorsprung 22 eine innenliegende Verzahnungsstruktur 24 auf, die dazu eingerichtet ist, eine verzahnende Kopplung mit dem zweiten Kopplungsvorsprung 32 der Führungsschiene 30 auszubilden. Die Verzahnungsstruktur 24 umfasst zum Beispiel Rasthaken, die an einer gerillten oder geriffelten Oberfläche des zweiten Kopplungsvorsprungs 32 der Führungsschiene 30 einrasten.
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4 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung 100, gemäß dem das Dichtungsprofil 10 bzw. der Dichtungsfuß 20 im Bereich des ersten Kopplungsvorsprungs 21 u-förmig ausgebildet und auf eine wandförmige Erhebung der Führungsschiene 30, welche den ersten Kopplungsvorsprung 31 ausbildet, formschlüssig aufgesteckt ist.
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Zudem ist angedeutet, dass der zweite Kopplungsvorsprung 22 des Dichtungsfußes 20 auch als Stützfuss ausgebildet sein kann, um ein stabiles Abstützen des Dichtungsprofils 10 an der Führungsschiene 30 zu ermöglichen und die Dichtlippe 15 zuverlässig abdichtend gegen die Unterseite der Dachkarosserie 2 zu drücken. Darüber hinaus weist das Dichtungsprofil 10 eine Versteifungsklammer 28 zur Erhöhung einer Steifigkeit des ersten Kopplungsvorsprungs 21 auf, die in dem Dichtungsfuß integriert ist. Der Dichtungskopf 13 und der Dichtungsfuß 20 sind insbesondere aus Gummi gefertigt, sodass die Versteifungsklammer 28 zu einer erhöhten Steifigkeit und zu einer stabilen Kopplung mit der Führungsschiene 30 beitragen kann. Die Versteifungsklammer 28 ist zum Beispiel als u-förmig gebogenes Metallblech ausgestaltet und in den ersten Kopplungsvorsprung 21 integriert und formt mit diesem eine Außenkontur des ersten Kopplungsvorsprungs 31 der Führungsschiene 30 nach.
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Zudem weist der Dichtungskopf lediglich einen Dichtungshohlraum 131 auf, wobei eine Abdichtung zu dem angrenzenden Rand der Dachkarosserie 2 mittels des Dichtungselements des Dichtungskopfs 13 und mittels einer Seite des u-förmig gebogenen Kopplungsvorsprungs 21 des Dichtungsfußes 20 eingerichtet ist.
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5 illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung 100, gemäß dem der Dichtungskopf 13 zwei Dichtungshohlräume 131 und 132 umfasst, wobei sich der zweite Dichtungshohlraum 132 bis unter die Dachkarosserie 2 erstreckt. Der Rand der Dachhaut bzw. der Dachkarosserie 2, welcher dem Dichtungskopf 13 zugewandt ist, ist besonders flach ausgebildet und ermöglicht ein Abdichten bis unter die Unterseite der Dachkarosserie 2 mittels des Dichtungskopfs 13.
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Die 6 und 7 zeigen illustriert ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung 100 in schematischen Schnittdarstellungen. Die 6 illustriert einen Querschnitt im Bereich des vorderen Dichtungsabschnitts 11. Die 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Dichtungsprofils 10 bzw. der Anordnung 100 in einer schematischen Querschnittsdarstellung quer zu der Längsachse L in dem Bereich des hinteren Dichtungsabschnitts 12. Im hinteren Dichtungsabschnitt 12 weist der Dichtungskopf 13 drei Dichtungshohlräume 131, 132 und 133 auf und ist breiter ausgestaltet als im vorderen Dichtungsabschnitt 11. Darüber hinaus weist auch der hintere Deckel 5 einen Rand 7 mit einer Polyurethanumschäumung auf. Bei einem Verfahren des vorderen Deckels 4 nach hinten über den Deckel 5 verfährt der Ausstellhebel des vorderen Deckels 4 zwischen dem Rand 7 des hinteren Deckels 5 und dem Dichtungskopf 13 des Dichtungsprofils 10 und verdrückt diesen in Richtung der Dachkarosserie 2 nach außen.
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Mittels des beschriebenen Dichtungsprofils 10 ist ein Dichtungskonzept für das Fahrzeugdach 1 mit zwei Deckeln 4 und 5 realisierbar, das auf einfache und kostengünstige Weise ein zuverlässiges Abdichten des Fahrzeugdachs 1 ermöglicht und zu einer kontrollierten Abführung von Wasser beiträgt. Insbesondere ermöglicht das Dichtungsprofil 10 einen platzsparenden und besonders flachen Aufbau der Anordnung 100 und trägt somit zu einem erhöhten Komfort eines Kraftfahrzeugs bei aufgrund seines Beitrags zu einer ansprechenden Optik und einer vergrößerten Durchsicht durch das Deckelsystem 3.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugdach
- 2
- Dachhaut / Karosserie
- 3
- Deckelsystem
- 4
- vorderer Deckel
- 5
- hinterer Deckel
- 6
- Deckelblende
- 7
- Deckelumschäumung
- 10
- Dichtungsprofil
- 11
- vorderer Dichtungsabschnitt
- 12
- hinterer Dichtungsabschnitt
- 13
- Dichtungskopf
- 131
- Dichtungshohlraum
- 132
- Dichtungshohlraum
- 133
- Dichtungshohlraum
- 15
- Dichtungslippe
- 20
- Dichtungsfuß
- 21
- erster Kopplungsvorsprung
- 22
- zweiter Kopplungsvorsprung
- 23
- Abflusskanal
- 24
- Verhakungsstruktur
- 28
- Versteifungsklammer
- 30
- Führungsschiene
- 31
- erster Kopplungsvorsprung
- 32
- zweiter Kopplungsvorsprung
- 33
- vordere Abflussöffnung
- 34
- hintere Abflussöffnung
- L
- Längsachse / Fahrtrichtung
- A1
- Abmessung im vorderen Dichtungsabschnitt
- A2
- Abmessung im hinteren Dichtungsabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006038000 B3 [0002]