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Die Erfindung betrifft einen Drehsteller mit Drückfunktion sowie eine Bedieneinrichtung unter Verwendung dieses Drückstellers, wobei diese neben besagtem Drehsteller ein eine berührempflindliche Eingabefläche definierenden Touchscreen oder ein eine berührempflindliche Eingabefläche definierendes Touchpad aufweist. Bei einem Touchscreen handelt es sich bekanntermaßen um eine Kombination einer berührempfindlichen Eingabefläche mit einer elektronischen Pixelmatrixanzeige, wobei die berührempfindliche Eingabefläche mit der Anzeigefläche zur Deckung gebracht angeordnet sind, wohingegen bei einem Touchpad eine elektronische Pixelmatrixanzeige entfällt. Beiden gemeinsam ist eine Sensormatrix zur Berührdetektion, die der Eingabefläche zugeordnet ist. Beispielsweise handelt es sich bei der Sensormatrix um ein Elektrodenarray, das ein die Berührfläche bedeckendes Array von durch die Berührung oder gegebenenfalls sogar durch Annäherung an die Berührfläche beeinflussten Messkapazitäten erzeugt.
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Eine derartige Kombination aus Touchscreen und mechanischem Eingabegerät, wie einem mechanischen Drehsteller, wird zunehmend beliebter, da einerseits aufgrund der flexiblen Anzeigemöglichkeiten der elektrischen Anzeige dem Drehsteller vielfältige Funktionen und Funktionshinweise zugeordnet werden können und andererseits der Drehsteller mit seiner Handhabe ein gewohntes haptisches Feedback liefert und leicht vom Fahrer ohne Sichtkontakt ertastet werden kann. Üblicherweise befindet sich der Drehsteller auf der Mittelkonsole auf einer in der Regel horizontal oder bezüglich des Schwerefeldes schräg ausgerichteten, obersten Schicht der elektronischen Pixelmatrixanzeige.
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Bei Drehstellern mit Drückfunktion besteht generell Bedarf nach solchen Lösungen, bei der die mechanische Lagerung vergleichsweise kompakt ausfüllt, ferner aber ein Verkanten und Verklemmen der Handhabe zuverlässig vermieden wird. Dies gilt umso mehr, wenn derartige Drehsteller in einer Bedieneinrichtung mit Touchscreen oder Touchpad integriert sind, und in oder auf der zugehörigen, berührempfindlichen Eingabefläche angeordnet sind. Aufgrund der gewünschten Nutzung des neben dem Drehsteller befindlichen Bereichs der Eingabefläche, insbesondere im Falle des Touchscreens zum Zwecke einer drehstellungsbezogenen Anzeige, besteht Bedarf nach solchen Lösungen, bei denen der Drehsteller bei gleichzeitig ausreichender Größe der Handhabe vergleichsweise kompakt ist, um den Zugriff bzw. die Sicht auf diesen Bereich der Eingabefläche bzw. Anzeigefläche nicht zu beeinträchtigen. Dabei ist der Konstrukteur mit dem Problem konfrontiert, dass bei üblichen Handhabengrößen die für die Drückfunktion und die Haptikerzeugung notwendige Mechanik, beispielsweise Führung kaum in den zur Verfügung stehenden Bauraum zu integrieren ist. Es besteht daher Bedarf, die Drückfunktion eines Drehstellers besonders bauraumsparend zu realisieren, ohne das Ziel einer gewünscht geringen Gesamtgröße des Drehstellers zu gefährden aber ferner so, dass gleichzeitig die möglichst uneingeschränkte Nutzung der den Drehsteller umgebenden berührempfindlichen Eingabefläche zur Bewirkung der Drückfunktion gewährleistet ist.
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Vor diesem Hintergrund bestand Bedarf nach einer Lösung, bei der ein Drehsteller mit Drückfunktion bauraumsparend und funktionssicher realisiert ist. Diese Aufgabe wird durch ein Drehsteller gemäß Anspruch 1 gelöst. Eine gleichermaßen vorteilhafte Bedieneinrichtung sowie eine zugehörige Verwendung ist Gegenstand der nebengeordneten Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, charakterisiert und spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft einen Drehsteller mit Drückfunktion. Der Drehsteller weist einen Fuß auf, der beispielsweise zur Befestigung an einer Innenverkleidung des Fahrzeugs oder zur Anordnung und Befestigung auf einer berührempfindlichen Eingabefläche vorgesehen und ausgebildet ist. Der Drehsteller weist ferner eine Handhabe auf. Die Handhabe ist ausgebildet, die Betätigungsfläche für das Ergreifen durch eine Hand oder die Finger eines Bedieners bei der Drück- und Drehverstellung der Handhabe bereitzustellen. Beispielsweise ist die Handhabe als Ring oder als Haube ausgebildet.
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Erfindungsgemäß sind ferner zwischen Fuß und Handhabe angeordnete Drehlagerungsmittel, um eine händische Drehverstellung der Handhabe um eine Drehachse zu ermöglichen, vorgesehen. Erfindungsgemäß sind die Drehlagerungsmittel ausgebildet, neben der Drehverstellung bei einer händischen Drückbetätigung der Handhabe eine im Wesentlichen translatorische Verlagerung der Handhabe gegenüber dem Fuß entlang der Drehachse (in axialer Richtung) aus einer Ruhestellung in eine gedrückte Stellung zu ermöglichen. Zur Rückstellung der Handhabe in die Ruhestellung sind ferner ein oder mehrere Rückstellmittel vorgesehen, die eine parallel zu den Drücklagerungsmitteln wirkende Rückstellung bewirken, wie Dome aus Silikonkautschuk, Federn oder Schnappscheiben oder Dergleichen.
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Erfindungsgemäß ist ferner eine Detektionseinrichtung vorgesehen, die ausgebildet, wenigstens eine der Drehstellungen und wenigstens eine der Stellungen aus Ruhestellung und gedrückter Stellung der Handhabe zu detektieren und eine Stellungsinformation auszugeben. Diese Detektionseinrichtung ist beispielsweise ausgebildet, die jeweilige Stellung elektrisch, elektromechanisch, optisch, resistiv, kapazitiv und/oder induktiv zu detektieren.
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Erfindungsgemäß umfassen die Drehlagerungsmittel ein so genanntes Radiallager welches wenigstens eine bezogen auf die Drehachse radial innenliegenden Innenbahn und wenigsten eine bezogen auf die Drehachse radial außenliegende Außenbahn und mehrere, jeweils mit einer der Innenbahnen und einer der Außenbahnen in Eingriff stehende Wälzkörper aufweist. Erfindungsgemäß ist das Radiallager ausgebildet ist, eine der Verlagerung der Handhabe entsprechende, axiale Relativbeweglichkeit zwischen der Innenbahn und der Außenbahn zu ermöglichen. Anders ausgedrückt, das Radiallager stellt nicht nur die Drehbeweglichkeit der Handhabe bereit, sondern gestattet durch entsprechende Ausgestaltung den für die Drückfunktonalität notwendigen Hub der Handhabe. Dadurch wird eine hohe Integrationsdichte ermöglicht und eine zuverlässige und dauerhafte Drehlagerung bei gleichzeitiger transversalen Verlagerungsmöglichkeit für die Drückfunktion gewährleistet. Gleichzeitig wird vergleichsweise einfach eine Führung der Handhabe erreicht, die die Ausrichtung der Handhabe bei der drückenden Verlagerung stabilisiert, was ansonsten bei vorbekannten Eingabeteilen, wie beispielsweise Tastern, durch vergleichsweise aufwendige und ausladende Bügelkonstruktionen zur Führung der Handhabe erreicht wird. Auf diese Bügel kann bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform verzichtet werden. Die Erfindung ist hinsichtlich der Wälzkörper nicht eingeschränkt. Bevorzugt sind diese kugel-, zylinder- oder tonnenförmig ausgebildet. Lager mit zylinderförmigen Wälzkörpern werden auch als Nadellager bezeichnet.
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In einer Ausgestaltung ist die Innenbahn ausgestaltet, eine der Verlagerung der Handhabe, d.h. eine dem Hub der Handhabe, entsprechende axiale Beweglichkeit, d.h. ein Axialspiel, des Wälzkörpers in der Innenbahn zu ermöglichen. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Außenbahn ein der Verlagerung der Handhabe entsprechendes Axialspiel des Wälzkörpers in der Außenbahn bereitstellt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Außenbahn und die Innenbahn des Radiallagers ausgebildet sind, dass sich aus der axialen Beweglichkeit, d.h. einem ersten Axialspiel, des Wälzkörpers in der Innenbahn und der axialen Beweglichkeit, d.h. einem zweiten Axialspiel, des Wälzkörpers in der Außenbahn insgesamt die der Verlagerung der Handhabe, d.h. dem Hub entsprechende, axiale Relativbeweglichkeit zwischen der Innenbahn und der Außenbahn ergibt. Anders ausgedrückt, der Hub ergibt sich aus einer Verschiebung des Wälzkörpers sowohl in der Innenbahn als auch in der Außenbahn, so dass das Radiallager in Richtung der Drehachse teleskopieren vermag.
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In einer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass sich die Beanschlagung der Hubbewegung durch eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen der Handhabe und dem Fuß ergibt. Diese durch die Wechselwirkung von Handhabe und Fuß bewirkte Beanschlagung ist beispielsweise in der gedrückten Stellung als auch in der Ruhestellung und damit beidseitig vorgesehen.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Beanschlagung wenigstens in einer Stellung aus gedrückter Stellung und Ruhestellung durch das Radiallager beanschlagt wird und damit wenigstens eine einseitige Beanschlagung durch das Radiallager erreicht wird, indem beispielsweise das Innenlager oder das Außenlager des Radiallagers zusammenwirken oder die Beweglichkeit des Wälzkörpers entlang der Drehachse in der Innenbahn bzw. der Außenbahn beanschlagt ist. Noch bevorzugter ist vorgesehen, dass die Beanschlagung sowohl in der gedrückten Stellung als auch in der Ruhestellung durch das Radiallager erreicht wird und damit eine beidseitige Beanschlagung durch das Radiallager erreicht wird, indem beispielsweise das Innenlager oder das Außenlager des Radiallagers zusammenwirken oder die Beweglichkeit des Wälzkörpers entlang der Drehachse in der Innenbahn und der Außenbahn beanschlagt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Radiallager wenigstens zwei parallel verlaufende Innenbahnen und wenigstens zwei parallel verlaufende Außenbahnen mit zugehörigen Wälzköpern aufweist, um die Ausrichtung der Handhabe während der Verlagerung entlang der Drehachse besser stabilisieren zu können.
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Gemäß einer Ausgestaltung sind ferner Rastmittel zum Erzeugen einer Rasthaptik während der händischen Drehverstellung vorgesehen. Beispielsweise ist eine fußseitig Rastkontur vorgesehen, in die eine handhabenseitige Rastnase so eingreift, dass diese bei der Drehverstellung auf der Rastkontur abläuft und nach jeweiligem Überwinden einer Rasterhebung in eine Rasttiefe eintaucht. Bevorzugt ist bei der vorgenannten Ausführungsform mit Rastmitteln vorgesehen, dass die Drehlagerungsmittel radial außen bezüglich der Rastmittel angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß ist ferner wenigstens ein Kraftsensor zur Bestimmung der bei der Drückbetätigung aufgebrachten Betätigungskraft auf die Handhabe vorgesehen ist. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist ferner eine Matrix von Kraftsensoren zur Bestimmung einer Wirkrichtung der bei der Drückbetätigung aufgebrachten Betätigungskraft auf die Handhabe vorgesehen. Beispielsweise sind die Drehlagerungsmittel ausgebildet eine Minimalverkippung der Handhabe zu ermöglichen. Als Minimalverkippung wird ein maximales Verschwenkmaß von einer maximal verschwenkten Stellung in die entsprechend entgegengesetzte, maximal verschwenkten Stellung von weniger als 1°, bevorzugt weniger als 0,5° verstanden.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Bedieneinrichtung. Die Bedieneinrichtung weist einen eine berührempflindliche Eingabefläche definierenden Touchscreen oder ein eine berührempflindliche Eingabefläche definierendes Touchpad auf. Bevorzugt handelt es sich um einen Touchscreen also eine Kombination aus berührempfindlicher Eingabefläche mit einer elektronischen Pixelmatrixanzeige. Das Touchpad bzw. der Touchscreen weist eine Sensormatrix zur Berührdetektion auf, die der Eingabefläche zugeordnet ist. Beispielsweise handelt es sich bei der elektronischen Pixelmatrixanzeige um eine hintergrundbeleuchtete Flüssigkristallanzeige, beispielsweise im TFT-Aufbau, oder eine Anzeige in OLED-Bauweise. Erfindungsgemäß ist ferner ein Drehsteller in einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen vorgesehen. Erfindungsgemäß ist der Fuß an der Eingabefläche anliegend angeordnet oder die Eingabefläche weist einen Durchbruch auf, in dem der Drehsteller angeordnet ist.
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Bevorzugt weist der Drehsteller ferner einen oder mehrere mit der Sensormatrix zusammenwirkenden Stellungsgeber auf, um eine Stellungsdetektion der Handhabe zu gewährleisten. Beispielsweise handelt es sich bei dem Stellungsgeber, um jeweils eine Elektrode zur Beeinflussung der zuvor beschriebenen Messkapazitäten. In einer Ausgestaltung dient der Stellungsgeber sowohl der Detektion der Drehverstellung als auch der Drückverstellung. In einer anderen Ausgestaltung erfolgt die Detektion der Drückverstellung durch zusätzliche Detektionsmittel, beispielsweise durch Schaltkontakte, die beispielsweise in die Dome der Rückstellmittel integriert sind. Gemäß einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung ist ein ein elektromagnetisches Wechselfeld erzeugender Sensor vorgesehen, der mit dem Stellungsgeber zusammenwirkt, um eine Stellungsdetektion der Handhabe zu ermöglichen. Beispielsweise ist der Stellungsgeber ein elektrischer Schwingkreis, der stellungsabhängig verändert wird, beispielsweise geschlossen oder geöffnet oder dessen Resonanzfrequenz stellungsabhängig variiert wird.
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Bevorzugt ist die Sensormatrix ausgebildet, eine kapazitive und/oder induktive Berührdetektion durchzuführen.
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Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des Drehstellers in einer seiner zuvor beschriebenen Ausführungsformen in einem Kraftfahrzeug.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Die Figuren sind dabei nur beispielhaft zu verstehen und stellen lediglich eine bevorzugte Ausführungsvariante dar. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Drehstellers 1;
- 2 eine perspektivische Schnittansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung 10;
- 3 eine erste Ausführungsform der zum erfindungsgemäßen Drehsteller 1 gehörigen Drehlagerungsmittel;
- 4 eine zweite Ausführungsform der zum erfindungsgemäßen Drehsteller 1 gehörigen Drehlagerungsmittel;
- 5 eine dritte Ausführungsform der zum erfindungsgemäßen Drehsteller 1 gehörigen Drehlagerungsmittel;
- 6 eine vierte Ausführungsform der zum erfindungsgemäßen Drehsteller 1 gehörigen Drehlagerungsmittel.
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1 zeigt eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform des Drehstellers 1. Dieser weist ein Gehäuse 4 auf. Es ist ferner eine haubenförmige Handhabe 2 vorgesehen, die mittels der als Radiallager 5 ausgebildeten Drehlagerungsmittel um eine Drehachse D drehbeweglich gegenüber einem zum Drehsteller 1 gehörigen Fuß gelagert ist. Der Fuß 3 seinerseits ist im wesentlichen horizontal schwingbeweglich gegenüber dem Gehäuse 4 mittels der Federn 7 gelagert. Ein elektromagnetisch wirkender Aktuator 6 aus einer Spule 6a und einem mit dem Feld der Spule 6a zusammenwirkender Anker 6b ist vorgesehen, bei entsprechender Beaufschlagung des Aktuators 6 mit einem elektrischen Ansteuersignal die Handhabe 2 gegenüber dem Gehäuse 4 bewegend anzutreiben, um ein haptisches Feedback zu erzeugen. Aufgrund des elektromotorisch bewirkten Feedbacks, wird hier üblicherweise auch von einem aktiven haptischen Feedback gesprochen. Die Drehverstellung der Handhabe 2 wird durch ein Radiallager 5 mit wenigstens einer bezüglich der Drehachse D radial innenliegenden Innenbahn und mit wenigstens einer bezüglich der Drehachse D radial außenliegenden Außenbahn und mit mehreren als Kugeln ausgebildeten Wälzkörpern bereitgestellt, die jeweils in Eingriff mit einer Innenbahn und einer Außenbahn stehen und bei der Drehverstellung entlang dieser beider Bahnen ablaufen. Das Radiallager 5 stellt ferner aufgrund einer Relativbeweglichkeit von Innenbahn und Außenbahn, auch Axialspiel genannt, eine transversale Beweglichkeit der Handhabe 2 bereit, die es erlaubt, die Handhabe 2 durch Drückbetätigung entlang der Drehachse D niederdrückbar und somit aus einer Ruhestellung in eine gedrückte Stellung händisch zu bewegen. Die dazu erfindungsgemäße konstruktive Auslegung des Radiallagers 5 wird später nachfolgend anhand der 3 bis 6 erläutert.
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Der Drückbetätigung wirkt eine Rückstellkraft entgegen, die eine selbstständige Rückstellung der Handhabe 2 in die Ruhestellung bewirkt. Hervorgerufen wird diese Rückstellkraft durch mehrere aus einer Gummi- oder Kautschukmatte ausgebildete Dome als Rückstellelemente 8, die zwischen dem Gehäuse 4 und der Handhabe 2 angeordnet sind. Die Handhabe 2 ist dabei über den ruhenden Träger 20 und die Rückstellmittel 8 am Gehäuse 4 abgestützt. Zur Minimierung der Reibung zwischen dem Träger 20 und der Handhabe 2 ein Ring 21 aus reibminderndem Material, wie Teflon® oder ein reibmindernd beschichteter Ring angeordnet. Das haptische Feedback wird bei der gezeigten Ausführungsform durch das Erreichen eines vorgegebenen Mindestwert der Betätigungskraft getriggert, die mittels mehrerer Kraftsensoren 11 ermittelt wird, auf die ein Druckstempel 9 einwirkt, der seinerseits an der Handhabe 2 festgelegt ist. Diese bestimmen die Kraft, indem sie den Abstand zwischen Handhabe 2 und dem Gehäuse 4, oder eine davon ableitbare Größe wie eine Kapazität, eine optische Reflektion oder eine induktive Kopplung, bestimmen. In einer Ausgestaltung sind mehrere Kraftsensoren 11 vorgesehen, um die Betätigungskraft bei der Drückbetätigung richtungsaufgelöst zu detektieren, um so beispielsweise durch minimales gerichtetes Verkippen der Handhabe bei der Betätigung eine von der Richtung der Betätigungskraft abhängige Eingabe vorzunehmen.
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2 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung 10. Diese weist einen kapazitiven Touchscreen 12 auf. Dieser Touchscreen 12 weist eine Sensormatrix 19 in Form eines Elektrodenarrays aus transparenten Elektroden auf, die ein Array von Messkapazitäten erzeugen. Der Sensormatrix 19 ist eine berührempfindliche Eingabefläche 13 zugeordnet, um eine Berührung durch einen Finger eines Bedieners auf der berührempfindlichen Eingabefläche 13 kapazitiv zu detektieren. Der Eingabefläche 13 des Touchscreens 12 ist ferner eine elektronische Pixelmatrixanzeige zugeordnet, deren Anzeigefläche mit der berührempfindlichen Eingabefläche 13 zusammenfällt. Auf der Eingabefläche 13 ist ferner ein Drehsteller 1 angeordnet. Der Drehsteller 1 weist einen Fuß 2 auf, der angrenzend an die Eingabefläche 13 angeordnet und mit der Eingabefläche 13 verklebt ist. Der Drehsteller 1 weist ferner eine Handhabe 2 auf. Die Handhabe 2 ist mittels eines als Nadellager ausgebildeten Radiallagers 5 um eine Drehachse D drehbeweglich am Fuß 3 gelagert, wobei die Drehachse D orthogonal zur Eingabefläche 13 ist. Das Radiallager 5 ist auch hier ausgebildet, aufgrund einer Relativbeweglichkeit von Innenbahn und Außenbahn, auch Axialspiel genannt, eine transversale Beweglichkeit der Handhabe 2 bereitzustellen, die es erlaubt, die Handhabe 2 durch Drückbetätigung entlang der Drehachse D niederdrückbar und somit aus einer Ruhestellung in eine gedrückte Stellung händisch zu bewegen. Die dazu erfindungsgemäße konstruktive Auslegung des Radiallagers 5 wird nachfolgend anhand der 3 bis 6 erläutert. Der Drückbetätigung wirkt eine Rückstellkraft entgegen, die eine selbstständige Rückstellung der Handhabe 3 in die Ruhestellung bewirkt. Hervorgerufen wird diese Rückstellkraft durch einen zentral angeordneten Schaltdom aus Gummi oder Kautschuk als Rückstellelement 8, das ferner einen elektrischen Kontakt auf einer unter der Handhabe 2 angeordneten Leiterplatte schließt, um die gedrückte Stellung der Handhabe 2 detektieren zu können. Während die Drehstellung durch das stellungsabhängige Verändern der Abstimmung eines Schwingkreises detektiert werden kann, indem das stellungsabhängige Resonanzverhalten in einem elektromagnetischen Wechselfeld detektiert wird, welches durch einen unterhalb der Eingabefläche 13 angeordneten Sensor 16 erzeugt wird. Die stellungsabhängige Veränderung der Abstimmung wird dadurch erreicht, dass ein Stellungsgeber 14 durch stellungsabhängiges Kontaktieren verschiedener Kontaktflächen 15 den elektrischen Schwingkreis variiert. Es ist ferner eine Rasteinrichtung 17, 18 aus einer Rastkontur 17 und einer auf der Rastkontur 17 ablaufenden Rastnase 18 vorgesehen, die dezidierte Drehstellungen der Handhabe vorgibt. Das Rasteinrichtung 17, 18 ist bezüglich der Innenbahn des Radiallagers 5 radial innenliegend, d.h. zwischen der Innenbahn und der Drehachse D, angeordnet. Anhand der 3 bis 6 werden nachfolgend mögliche erfindungsgemäße Ausführungsformen des Radiallagers 5 erläutert, die in den in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen Anwendung finden können.
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3 zeigt im Schnitt ein erste Ausführungsform des Radiallagers 5 in der Ruhestellung. Dieses ist als Nadellager ausgeführt und weist mehrere zylinderförmige Wälzkörper 5c auf, die jeweils in einer Innenbahn 5b des Innenlagerrings 5A und einer Außenbahn 5a des Außenlagerrings 5A geführt sind. Hierbei ist anzumerken, dass 3 lediglich einen Wälzkörper 5c zeigt. Die dem Hub der Handhabe 2 entsprechende Relativbeweglichkeit B zwischen Innenbahn 5b und Außenbahn 5a wird dadurch erreicht, dass der Wälzkörper 5c mit entsprechendem Axialspiel in der Außenbahn 5a aufgenommen ist. Die Innenbahn 5b und Außenbahn 5a sind jeweils in Axialrichtung beiderseitig begrenzt und beanschlagen somit die Drückbetätigung der Handhabe 2, wodurch somit die Ruhestellung und die gedrückte Stellung definiert sind.
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4 zeigt im Schnitt ein zweite Ausführungsform des Radiallagers 5 in der Ruhestellung. Dieses unterscheidet sich zur ersten Ausführungsform, dass das Radiallager als Kugellager also mit Kugeln als Wälzkörper 5c ausgebildet ist, die jeweils in einer Innenbahn 5b des Innenlagerrings 5A und einer Außenbahn 5a des Außenlagerrings 5A geführt sind. Hierbei ist wiederum anzumerken, dass 4 lediglich einen Wälzkörper 5c zeigt. Die dem Hub der Handhabe 2 entsprechende Relativbeweglichkeit B zwischen Innenbahn 5b und Außenbahn 5a wird dadurch erreicht, dass der Wälzkörper 5c mit entsprechendem Axialspiel in der Außenbahn 5a aufgenommen ist. Die Innenbahn 5b und Außenbahn 5a sind jeweils in Axialrichtung beiderseitig begrenzt und beanschlagen somit die Drückbetätigung der Handhabe 2, wodurch somit die Ruhestellung und die gedrückte Stellung definiert sind.
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5 zeigt im Schnitt ein dritte Ausführungsform des Radiallagers 5 in der Ruhestellung. Dieses unterscheidet sich zu den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen dadurch, dass das Radiallager jeweils zwei, sich parallel zueinander streckende Innenbahnen 5b und zwei, sich parallel zueinander streckende Außenbahnen 5a aufweist, zwischen denen jeweils Kugeln als Wälzkörper 5c aufgenommen sind. Hierbei ist wiederum anzumerken, dass 5 lediglich einen Wälzkörper 5c zeigt. Die dem Hub der Handhabe 2 entsprechende Relativbeweglichkeit B zwischen Innenbahn 5b und Außenbahn 5a wird dadurch erreicht, dass der Wälzkörper 5c jeweils mit entsprechendem Axialspiel in der Außenbahn 5a aufgenommen ist. Während die Innenbahnen 5b in Axialrichtung beiderseitig begrenzt sind, sind die beiden Außenbahnen 5a einseitig durch den zwischen ihnen liegenden Vorsprung 5e begrenzt, wodurch sich die Beanschlagung bei der Drückbetätigung der Handhabe 2 ergibt und die Ruhestellung und die gedrückte Stellung definiert sind.
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6 zeigt im Schnitt ein vierte Ausführungsform des Radiallagers 5 in der Ruhestellung. Dieses unterscheidet ist wieder als Nadellager ausgebildet, somit der Wälzkörper 5c zylinderförmig ausgebildet ist. Hierbei ist wiederum anzumerken, dass 6 lediglich einen Wälzkörper 5c zeigt. Die dem Hub der Handhabe 2 entsprechende Relativbeweglichkeit B zwischen Innenbahn 5b und Außenbahn 5a wird dadurch erreicht, dass der Wälzkörper 5c sowohl in der Innenbahn 5b als auch in der Außenbahn 5a mit Axialspiel aufgenommen ist und dieses gesamte Axialspiel dem Hub entspricht. Hierbei sind die Innenbahn 5b und die Außenbahn 5a in Axialrichtung beiderseitig begrenzt, wodurch sich die Beanschlagung bei der Drückbetätigung der Handhabe 2 ergibt und die Ruhestellung und die gedrückte Stellung definiert sind.
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Die Radiallager 5 haben jeweils neben der Ermöglichung der Drehverstellung und der axialen Drückverstellung der Handhabe 2 ferner jeweils die Aufgabe, auch bei nicht zentrischem Angriffspunkt der Betätigungskraft bei einer Drückbetätigung der Handhabe 2, was sich aufgrund der ringförmigen Gestalt der Handhabe 2 zumeist ergibt, ein Verkanten der Handhabe 2 zu verhindern, indem beim Niederdrücken der durch die exzentrische Betätigung primär betätigten Seite der Handhabe 2 die jeweils gegenüberliegende Seite der Handhabe 2 durch das Radiallager 5 mitgenommen wird. Somit kann mit vergleichsweise einfachen Mitteln ein bauraumsparender und funktionssicherer Konstruktionsaufbau für ein Drehsteller 1 mit Drückfunktion realisiert werden.