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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Freigabe der Benutzung eines Kraftfahrzeugs. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Sicherheitselement zur Integration in einem Kraftfahrzeug und/oder in einer Zugangsvorrichtung für ein Kraftfahrzug sowie ein Kraftfahrzeug mit einem Sicherheitselement.
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Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft ist es in vielen Ländern geplant, einen elektronischen Führerschein einzuführen, welcher auch als digitaler Führerschein oder „digital driver's license“ bezeichnet wird. Projekte zur Einführung von elektronischen Führerscheinen werden aktuell vielfach vorangetrieben. Dabei liegt der Fokus darauf, die elektronischen Führerscheine verlässlich bereitstellen zu können und diese insbesondere vor Manipulationen zu schützen. Mit elektronischen Führerscheinen soll der Komfort für deren Besitzer erhöht werden und die Arbeit zuständiger Behörden entlastet werden, beispielsweise durch eine vereinfachte und kostenreduzierte Ausstellung im Vergleich zu herkömmlichen, physischen Führerscheinen und eine vereinfachte, sicherere und beschleunigte Verifizierung, insbesondere mittels biometrischer Daten, beispielsweise bei einer Alters- oder Fahrzeugkontrolle.
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Ein System zum Verwalten dafür notwendiger Daten ist unter der Bezeichnung IMAGO Software bekannt. Diese Software zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie mit zahlreichen Datenbanken und Geräten von Drittanbietern betrieben werden kann, ohne dass eine Manipulation der Daten befürchtet werden muss. Dies stellt eine zentrale Voraussetzung zur Einführung von elektronischen Führerscheinen dar.
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Eine funktionsfähige Implementierung von elektronischen Führerscheinen wurde im Kosovo erreicht. Der Führerschein kann dabei mittels einer App auf einem Smartphone angezeigt und dort die Echtheit mittels einer korrespondierenden App behördlich geprüft werden, beispielsweise durch einen Polizisten. Dabei wird auf eine zentrale Datenbank bzw. ein Back-End zugegriffen, wodurch eine Fälschung praktisch unmöglich ist.
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Von der europäischen Kommission werden zudem im Rahmen von Mobilität und Verkehr Projekte zur Einführung von elektronischen Fahrzeugkennungen, welche auch als Fahrzeug-ID oder „electronic vehicle identification“(EVI) bezeichnet werden, gefördert. Dadurch soll die Identifikation von Fahrzeugen vereinfacht werden. Die elektronische Fahrzeugkennung kann, ähnlich wie der elektronische Führerschein, zusätzlich oder alternativ zu einer physischen Kennung vorgesehen werden, um eine Manipulation der Fahrzeugkennung zu erschweren. Dadurch kann ein Fahrzeug auch nach Abnahme seiner Nummernschilder eindeutig identifiziert werden, beispielsweise bei Diebstahl oder Bruch der Straßenverkehrsordnung.
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Diese bekannten Projekte und Produkte sind darauf gerichtet, die Sicherheit von persönlichen und sensiblen Daten zu erhöhen und/oder die Verlässlichkeit von behördlichen Kontrollen, beispielsweise durch Strafverfolgungsbehörden, zu erhöhen.
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Aus der
DE 102016215630 A1 ist ein System zur Inbetriebnahme eines Fahrzeuges bekannt, das auf einem in dem Fahrzeug angeordneten Auslesegerät und einem elektronischen Fahrzeugschlüssel basiert, in dem Führerscheindaten gespeichert sind. Diese werden vor Freigabe der Inbetriebnahme durch das Auslesegerät abgerufen und geprüft. In Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfung werden die Fahrzeugfunktionen ganz oder teilweise freigegeben. Die Lösung setzt voraus, dass auf dem Fahrzeug zur Prüfung der Führerscheindaten geeignete Referenzdaten verfügbar sind. Dies ist jedoch nicht immer gewährleistet, etwa wenn ein neuer Nutzer erstmals ein Fahrzeug benutzt.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit des Straßenverkehrs weiter zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Freigabe der Benutzung eines Kraftfahrzeugs. Nach Zustieg eines Nutzers in ein Kraftfahrzeug ermittelt eine in dem Kraftfahrzeug angeordnete Prüfvorrichtung eine Kennung des Führerscheins des Nutzers und/oder eine Kennung des Kraftfahrzeuges und überträgt diese an eine fahrzeugexterne Datenbankvorrichtung. Vorzugsweise ist der Führerschein als elektronischer Führerschein ausgebildet. Bei der Kennung des Führerscheins kann es sich beispielsweise um eine Identifikationsnummer des Führerscheins bzw. des Führerscheininhabers handeln. Anhand der Kennung des Führerscheins und/oder des Fahrzeuges ermittelt die Datenbankvorrichtung weitere Daten, die dem Führerschein bzw. dem Kraftfahrzeugzugeordnet sind. Die ermittelten Daten überträgt die Datenbank an die Prüfvorrichtung. Diese prüft die erhaltenen Daten darauf, ob die Fahrzeugbenutzung zulässig ist. Ergibt die Prüfung, dass entweder die Führerscheindaten oder die Fahrzeugdaten einer Benutzung des Kraftfahrzeuges entgegenstehen, setzt die Prüfvorrichtung eine Sperre, welche beim nächsten Versuch der Inbetriebnahme die Benutzung des Kraftfahrzeugs verhindert.
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Die Benutzungssperre kann beispielsweise das Entriegeln der Schlösser des Kraftfahrzeugs, die Freigabe einer Lenkradsperre, die Freigabe einer Antriebsstartfunktion, die Aktivierung der Zündung und/oder die Freigabe eines Startens des Antriebs betreffen. Ebenso kann die Sperre beispielsweise ein autonomes Fahren des Kraftfahrzeugs unterbinden.
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Die Fahrzeugdaten können zumindest teilweise auch auf einem lokalen Speicher des Kraftfahrzeugs gespeichert sein, auf welchen die Prüfvorrichtung bei Erhalt der Benutzungsanfrage zugreifen kann. Jeweilige Fahrzeugdaten können auch auf der Prüfvorrichtung selber gespeichert sein, wobei das Übertragen dann das zur-Verfügung-stellen der Fahrzeugdaten an eine Recheneinheit der Prüfvorrichtung darstellt. Die Fahrzeugdaten können auch auf einem zentralen Server bzw. einem Back-End gespeichert sein und dort anhand der Fahrzeugkennung abgerufen werden, um im Verfahren bzw. bei der Freigabe der Benutzung des Kraftfahrzeugs durch die Prüfvorrichtung berücksichtigt zu werden. Die Fahrzeugkennung kann dafür bei der Benutzungsanfrage mit übertragen werden.
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Die Übertragung der Führerscheindaten und der Fahrzeugdaten kann mittels einer Zugangsvorrichtung, wie einem Funkschlüssel für das Kraftfahrzeug oder einem Smartphone, von einem Benutzer veranlasst werden. Andere Schritte des Verfahrens können automatisch nach Starten der Benutzungsanfrage durchgeführt werden. Die Veranlassung kann bereits dann eintreten, wenn ein Unterschreiten einer bestimmte Distanz des Fahrzeugschlüssels oder Smartphones zum Kraftfahrzeug erkannt wird.
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Zweckmäßig ist die Kennung des Führerscheins auf der Zugangsvorrichtung gespeichert. Optional kann auf der Zugangsvorrichtung auch die Kennung des Kraftfahrzeugs gespeichert sein. Die Zugangsvorrichtung kann als Smartphone ausgebildet sein, sodass auf einen Schlüssel verzichtet werden kann. Dabei kann auch eine jeweils zugeordnete Kennung für jeweils unterschiedliche Kraftfahrzeuge gespeichert sein. Ein Smartphone ist vorteilhaft, da heutzutage üblicherweise jeder Autofahrer ein Smartphone mit sich führt. Zudem kann das Smartphone bereits Funkverbindungen zum Übertragen aufweisen, sodass auf zusätzliche dedizierte Komponenten zur Übertragung verzichtet werden kann. Insbesondere kann ein Smartphone über das Mobilfunknetz leicht einen Zugriff auf eine fahrzeugexterne, zentrale Datenbank zur Verfügung stellen.
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Die Kennung des Führerscheins und des Kraftfahrzeugs kann auch auf unterschiedlichen Elementen gespeichert sein, wodurch beispielsweise der Schlüssel an andere Personen verliehen werden kann. Die Kennung des Kraftahrzeugs kann auch einen Zugangscode für das Kraftfahrzeug umfassen und/oder digital übertragbar sein, beispielsweise an andere Smartphones zum Verleihen des Fahrzeugs. Eine Leihkennung kann dabei einen Ablaufzeitpunkt umfassen und/oder eine spezielle Kennzeichnung, wodurch diese auch beispielsweise für ein temporäres Verleihen durch eine Mietwagenfirma einfach genutzt werden kann. Jeweilige Kennungen können auch beispielsweise auf einem jeweiligen RFID-Chip gespeichert sein, welcher ohne eigene Stromversorgung kontaktlos auslesbar ist.
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Eine jeweilige Kennung kann eine ID sein, mittels welcher der Führerschein bzw. das Kraftfahrzeug eindeutig identifizierbar ist. Diese kann beispielsweise eine Nummer, die eine eindeutige Identifizierung des Führerscheins, dessen Inhabers und/oder des Fahrzeugs zulässt, sein. Bspw. ist eine Fahrgestellnummer als Kraftfahrzeugkennung geeignet.
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Die im Rahmen des hier beschriebenen Verfahrens übertragenen Daten werden vorzugsweise stets verschlüsselt übertragen, verschlüsselt gespeichert und/oder verschlüsselt verarbeitet. Dazu können an jeweiligen Übertragungseinheiten Verschlüsselungsalgorithmen implementiert sein. Eine verschlüsselte Bearbeitung kann in der Prüfvorrichtung erfolgen; beispielsweise durch zwei parallel arbeitende und miteinander kommunizierende Prozessoren. Durch die Verschlüsselung sind jeweilige Daten vor Manipulationen geschützt und damit auch das Kraftfahrzeug vor einer unautorisierten Freigabe. Ein Übertragen jeweiliger Daten kann beispielsweise mittels eines RFID-Chips und eines RFID-Lesegeräts erfolgen, per Bluetooth, per Bluetooth-Low-Energy, WLAN, proprietärem Funk, dem Mobilfunknetz oder aber auch über das angeschlossene Ladekabel eines Elektrofahrzeugs.
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Zweckmäßig beinhaltet der Schritt des Prüfens der Zulässigkeit einer Fahrzeugbenutzung eine Prüfung, ob der vorgelegte elektronische Führerschein unter Berücksichtigung der von der Datenbankvorrichtung übermittelten Führerscheindaten ein Führen des Kraftfahrzeugs unter Berücksichtigung der übermittelten Fahrzeugdaten erlaubt. Unter anderem kann die Prüfvorrichtung prüfen, ob der vorgelegte Führerschein eine zeitlich gültig ist. Besitzt. Ebenso kann die Prüfvorrichtung prüfen, ob das Kraftfahrzeug aufgrund der übermittelten Fahrzeugdaten für den Straßenverkehr zugelassen ist. In einer Variante kann vorgesehen sein, dass lediglich eine Prüfung der Fahrzeugdaten oder der Führerscheindaten erfolgt.
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Die Prüfung kann zentral erfolgen, beispielsweise im Kraftfahrzeug, in der Zugangsvorrichtung oder in einer Datenverarbeitungsinstanz, welche an jeweilige Datenbanken angeschlossen ist und beispielsweise als Server ausgebildet sein kann. Teile der Prüfung können auch in unterschiedlichen Prüfungseinheiten der Prüfvorrichtung erfolgen. Beispielsweise kann eine zentrale, fahrzeugexterne Prüfeinheit die Führerscheindaten und deren Gültigkeit kontrollieren und eine weitere Prüfeinheit des Kraftfahrzeugs jeweilige die Fahrzeugdaten betreffende Kontrollen durchführen.
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Zentral kann im Rahmen dieser Anmeldung insbesondere Server bezeichnen, welche dazu ausgebildet sind, Daten des Verfahrens und/oder Teile des Verfahrens für mehrere Nutzer, Datensätze und/ oder unterschiedliche Kraftfahrzeuge zu speichern bzw. durchzuführen.
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Das Kraftfahrzeug kann ohne jede Beschränkung benutzt werden, wenn alle geprüften Benutzungsvorrausetzungen erfüllt sind bzw. die Prüfung ergeben hat, dass die Fahrzeugbenutzung durch den Inhaber des Führerscheins zulässig ist und/oder das Kraftfahrzeug für die Teilnahme am Straßenverkehr derzeit zugelassen ist.
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Das vorliegende Verfahren erhöht dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr maßgeblich. Es kann vor jedem Fahrbeginn geprüft werden, ob der Führerschein noch gültig ist und der Inhaber zum Benutzen des Kraftfahrzeugs berechtigt ist. So können automatisierte präventive Kontrollen vor jeder Benutzung von Kraftfahrzeugen implementiert werden, welche teuere und nur sporadische Fahrzeug- und Führerscheinkontrollen durch beispielsweise die Polizei ergänzen oder ersetzen. So kann die Teilnahme einer Person ohne gültigen Führerschein am Straßenverkehr wirkungsvoll ausgeschlossen werden. Zudem wird ein wirksamer Diebstahlschutz durch Abgleich von berechtigten Fahrzeugführern ermöglicht. Bei einer Veränderung der Zulässigkeitsvorraussetzungen für die Benutzung des Kraftfahrzeugs kann das Verfahren zeitgleich oder zeitnah diese Veränderungen berücksichtigen.
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Die Prüfvorrichtung kann als Teil der Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs ausgebildet und im Kraftfahrzeug implementiert sein. Dadurch kann der Hersteller sowohl die Hardware als auch die darauf laufende Software weitestgehend frei vorgeben. Die Prüfvorrichtung kann auch Teil des Smartphones sein bzw. auf dem Smartphone implementiert sein, beispielsweise zusammen mit dem elektronischen Führerschein. Dadurch kann auf zusätzliche Geräte verzichtet werden und es stehen leistungsfähige Prozessoren zur Verschlüsselung und Funkverbindungen mit großer Bandbreite zur Verfügung. Die Prüfvorrichtung kann auch zentral auf einem Server für mehrere Kraftfahrzeuge implementiert sein, wodurch diese besonders geschützt vor Manipulationen sein kann. In diesem Fall wird jedoch für eine Benutzungsfreigabe üblicherweise eine Datenverbindung wenigstens zum Kraftfahrzeug zum Übertragen eines Freigabesignals an die Steuervorrichtung benötigt.
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Ergibt die Prüfung, dass die Benutzung des Kraftfahrzeugs nicht zulässig ist, wird eine Freigabe der Inbetriebnahme bei der nächsten Benutzung zweckmäßig durch die Steuervorrichtung verhindert. Optional kann das Kraftfahrzeug im Anschluss an die nächste Inbetriebnahme dauerhaft für die Benutzung gesperrt werden.
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Die Prüfung erfolgt unter Nutzung wenigstens einer vorzugsweise fahrzeugexternen Datenbank. In der fahrzeugexternen Datenbank können umfangreiche Daten gespeichert werden, welche eine weitere und/oder umfangreichere Prüfung ermöglichen. In der fahrzeugexternen Datenbank werden jeweilige Daten vor unbefugten Zugriffen sicher gespeichert sein. Die Daten werden zweckmäßig laufend aktuell gehalten. Vorzugsweise handelt es sich bei der fahrzeugexternen Datenbank um eine zentrale Datenbank, auf die eine oder mehrere Komponenten eines Systems zum Durchführen des Verfahrens zugreifen können. Beispielsweise kann die Datenbank als zentraler Server ausgebildet sein. Dadurch kann durch unterschiedliche Prüfvorrichtungen und/oder Zugangsvorrichtungen auf einen einheitlichen Datensatz zugegriffen werden. Beispielsweise können alle elektronischen Führerscheine einer ausstellenden Behörde eines oder mehrerer Länder in einem Server gespeichert sein und es kann darauf von mobilen Endgeräten zugegriffen werden. So kann die Datenverwaltung zentralisiert werden und jeweilige Einträge und Änderungen können schnell und einfach hinterlegt werden. Beispielsweise kann die Polizei so einfach ein Fahrverbot hinterlegen und dieses gleichzeitig quasi sofort durchsetzen.
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Alternativ oder zusätzlich können Daten in einer Datenbank des Kraftfahrzeugs gespeichert sein. Damit können Daten bereits herstellerseitig integriert werden. Zweckmäßig ist die Datenbank manipulationssicher ausgeführt, beispielsweise in Form eines Sicherheitselementes, wie es auf Smart Cards eingesetzt wird. Mittels eines entsprechenden Sicherheitselements kann ein unautorisiertes Auslesen der Daten zusätzlich verhindert werden, indem diese verschlüsselt gespeichert werden.
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Es können auch mehrere Datenbanken vorgesehen sein, die redundante und/oder unterschiedliche Datensätze umfassen. Beispielsweise kann eine fahrzeuginterne Datenbank Fahrzeugdaten aufweisen und eine externe, zentrale Datenbank Führerscheindaten eines elektronischen Führerscheins. Dabei kann auch eine Kopie der zentralen Datenbank mit den Führerscheindaten in der Kraftfahrzeugdatenbank gespeichert sein, um auch ohne Datenverbindung prüfen zu können. Dies kann auch als offline Prüfung bezeichnet werden. Bei Herstellung einer Verbindung und/oder in regelmäßigen Abständen kann die Kraftfahrzeugdatenbank eine aktualisierte Kopie der zentralen Datenbank speichern. Ähnlich können auch auf einer Zugangsvorrichtung, wie einem Smartphone, Datenteile und/oder Datenbankkopien gespeichert sein.
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Ein Sicherheitselement kann als „emedded secure element“ (ESE) ausgebildet sein, das Schnittstellen für unterschiedliche Applikationen und Hardware aufweist. Das Sicherheitselement kann zusätzliche Funktionen aufweisen wie eine sichere Funkverbindung zum Datenaustausch.
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In der Datenbank sind der Kennung des Führerscheins zugeordnete Führerscheindaten gespeichert. Beispielsweise ist gespeichert, ob der Führerschein noch gültig ist, welche Art von Fahrzeugtypen der Inhaber benutzen darf, und/oder ob und welche Fahrverbote vorliegen. Durch die Berücksichtigung dieser Daten können beispielsweise Fahrer, denen aufgrund von gefährlichem Verhalten der Führerschein entzogen wurde, vom Straßenverkehr präventiv durch Verhinderung der Benutzung des Kraftfahrzeugs ausgeschlossen werden.
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In der Fahrzeugdatenbank sind dem Kraftfahrzeug zugeordnete Fahrzeugdaten gespeichert. Dabei kann es sich beispielsweise um dessen Zustand nach einer Selbstdiagnose handeln, die Fälligkeiten von Inspektionen und optional ob diese erfolgreich durchgeführt wurden und/oder ob eine gültige Versicherung besteht. Dadurch können auch diese Daten bei der Prüfung berücksichtigt werden, um eine Benutzung von Fahrzeugen in fahruntauglichem Zustand im Straßenverkehr zu verhindern. Diese Daten können auch umfassen, welche Personen zur Nutzung des Kraftfahrzeugs berechtigt sind. Durch fahrzeugexterne Speicherung können diese Daten insbesondere unabhängig vom Fahrzeugstandort und jeweiligen physischen Zugangsmitteln wie Schlüsseln verändert werden, sodass Kraftfahrzeuge einfach verliehen werden können, beispielsweise durch Autovermietungen.
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Optional kann bei negativer Prüfung die Sperre bei der nächsten Inbetriebnahme darin bestehen, dass nur eine eingeschränkte Nutzung des Kraftfahrzeuges möglich ist. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung nur eine Fahrt zu einer Werkstatt freigeben, um dort eine fällige Inspektion durchführen zu lassen. Dazu kann die Steuervorrichtung mit einem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs verbunden sein. Insbesondere bei autonomen Fahrzeugen kann eine solche beschränkte Nutzungsfreigabe einfach implementiert werden.
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Vorzugsweise sind in der Datenbankvorrichtung Zulässigkeitsvoraussetzungsdaten für die Fahrzeugbenutzung gespeichert. Hierbei kann es sich insbesondere um rechtliche Vorschriften handeln, beispielsweise ein Mindestfahralter, eine Art von Führerschein, die zur Nutzung von bestimmten Fahrzeugkategorien berechtigt und ob eine gültige Versicherung benötigt wird. Die Zulässigkeitsvoraussetzungen können länderspezifisch sein, sodass eine Verletzung nationalen Rechts zuverlässig verhindert werden kann. Dadurch kann insbesondere eine Gesetzesübertretung des potentiellen Fahrers aufgrund von Unkenntnis regionaler Gesetze verhindert werden. Auch eine Fahrzeugbenutzung bei ausländischen, nicht anerkannten Führerscheinen kann so verhindert werden. Dies ist insbesondere für Autovermietungen vorteilhaft, welche nun nicht mehr aufwendig selbst prüfen müssen, ob ein ausländischer Führerschein zum Benutzen eines Kraftfahrzeugs berechtigt.
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Für eine Prüfung werden beispielsweise die Kennung des Führerscheins und/oder Fahrzeugdaten, insbesondere die Fahrzeugkennung, an die vorzugsweise zentrale Datenbank übertragen. In Antwort kann die Datenbank jeweilige zugeordnete Daten zur weiteren Verarbeitung zurücksenden. In einer Variante kann die Datenbank kann zumindest teilweise auch in der Prüfvorrichtung enthalten sein oder diese umfassen, sodass das Risiko auf einen unerlaubten Datenzugriff durch Reduktion des Datentransfers verringert werden kann. Die Datenübertragung kann beispielsweise über das Mobilfunknetz oder auch über ein Ladekabel einer Ladestation eines Elektroautos erfolgen. Die jeweilige Daten können an ein Smartphone zurück gesendet werden und/oder eine Datenveränderung, wie beispielsweise eine Nutzungsautorisierung für ein Kraftfahrzeug von dem Smartphone an die Datenbank gesendet bzw. dort gespeichert werden.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Prüfen eine erste Kontrolle, welchen Status der Führerschein hat, umfasst, insbesondere ob der Führerschein derzeit gültig ist. Für diese Kontrolle kann die Kennung des Führerscheins genutzt werden und anhand dieser Kennung können weitere Daten von dem elektronischen Führerschein abgerufen werden. Die Prüfung kann dabei auch eine Kontrolle einer Überschreitung einer maximalen Fahrzeit pro Tag umfassen, wobei beispielsweise das Verfahren auch das Speichern jeweiliger Fahrzeit in der Datenbank umfassen kann. Dadurch kann beispielsweise die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch LKW-Fahrer sichergestellt werden. Weiterhin kann so geprüft werden, ob der Führerschein nicht abgelaufen ist und/oder der Führerschein in dem derzeitigen Land gemäß der Position des Kraftfahrzeugs gültig ist. Dazu kann die Steuervorrichtung mit einem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs zur Standortbestimmung verbunden sein oder die Benutzungsanfrage Standortdaten aufweisen, bspw. vom Smartphone bestimmt und mit übermittelt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Prüfen eine zweite Kontrolle, ob der Führerschein für einen jeweiligen Typ des Kraftfahrzeugs gültig ist, umfasst. Beispielsweise kann der Führerschein nur zum Benutzen eines Autos berechtigen, nicht jedoch zum Benutzen eines Motorrads oder eines LKWs. Auch hierbei können der Standort des Kraftfahrzeugs und die entsprechenden nationalen Vorschriften berücksichtigt werden. Die Kontrolle kann dabei in Abhängigkeit von der Kennung des Führerscheins und der Fahrzeugdaten, welche den Fahrzeugtyp umfasst und/oder Rückschlüsse auf den Fahrzeugtyp erlaubt, erfolgen, insbesondere unter Nutzung der Datenbank.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Prüfen eine dritte Kontrolle, ob der Inhaber des Führerscheins zur Nutzung des Kraftfahrzeugs berechtigt ist, umfasst. Beispielsweise kann so geprüft werden, ob der Führerscheininhaber auch Besitzer des Kraftfahrzeugs ist oder von dessen Besitzer zur Nutzung des Kraftfahrzeugs zugelassen wurde. Die Kontrolle kann in Abhängigkeit von der Kennung des Führerscheins und der Fahrzeugdaten erfolgen. Beispielsweise kann in einer Liste auf der Datenbank gespeichert sein, welche Führerscheininhaber zugelassene Nutzer des Kraftfahrzeugs sind, welche bei der Kontrolle mit der Kennung des Führerscheins abgeglichen wird. Grundsätzlich kann eine Benutzung des Kraftfahrzeugs bei Diebstahl durch Löschen der Liste oder Selbstzerstörung des Sicherheitselements im Kraftfahrzeug auch gänzlich gesperrt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Prüfen eine vierte Kontrolle, ob eine Benutzung des Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr zulässig ist, umfasst. Diese Kontrolle kann beispielsweise ausschließlich in Abhängigkeit von Fahrzeugdaten erfolgen. Beispielsweise kann eine Benutzung aufgrund eines Fahrzeugzustands, wie beispielsweise eines erfassten mechanischen Fehlers, eines Verschleißes, wie dem der Bremsen, einer überfälligen Wartung oder Inspektion, unzulässig sein und so verhindert werden. Damit kann der Hersteller insbesondere die Einhaltung seiner Vorgabe von Herstellervorgaben sicherstellen. Dadurch kann beispielsweise auch eine Fahrzeugkonstruktion mit geringeren Sicherheitsmargen möglich werden und/oder Verschleißteile erst später ausgetauscht werden, da eine Gefährdung durch Überschreiten jeweiliger Vorgaben ausgeschlossen werden kann. Ebenso kann diese Prüfung abgleichen, ob legale Vorschriften des Gesetzgebers eingehalten werden, beispielsweise ob eine gültige Versicherung besteht, die KFZ-Steuer bezahlt wurde und das Kraftfahrzeug ordnungsgemäß gemeldet wurde.
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Die obige Numerierung jeweiliger Kontrollen der Prüfung indiziert im Rahmen dieser Anmeldung keineswegs eine Reihenfolge. Vielmehr dient die Numerierung nur zur Unterscheidung verschiedener Kontrollen im Rahmen der Prüfung, welche grundsätzlich in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden können. Zweckmäßig werden zunächst die Kontrollen durchgeführt, die das geringste Datenvolumen benötigen. Anschließend werden die Kontrollen in der Reihenfolge aufsteigenden benötigten Datenvolumens durchgeführt. Dadurch kann der Datenverkehr gering gehalten werden, falls eine Prüfung ergibt, dass das Kraftfahrzeug nicht benutzt werden darf.
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Insgesamt erfolgt eine Validierung, dass sowohl Fahrer als auch das Fahrzeug zur Teilnahme am Straßenverkehr berechtigt sind. Es ist nicht nur eine anfängliche Zulassung als Kontrolle möglich, sondern es ist auch ein nachträglicher Entzug der Berechtigung der Teilnahme am Straßenverkehr möglich, insbesondere durch das Prüfen vor jeder Benutzung. Dadurch kann ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit am Straßenverkehr geleistet werden.
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Die Erfindung betrifft weiter ein System zur Freigabe der Benutzung eines Kraftfahrzeugs. Vorzugsweise ist das System zum Ausführen des Verfahrens gemäß dem ersten Erfindungsaspekts ausgebildet und geeignet. Die sich aus dem Verfahren gemäß dem ersten Erfindungsaspekt ergebenden Merkmale und Vorteile sind den Beschreibungen des ersten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen sind.
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Das System kann eine tragbare Zugangsvorrichtung, welche zum Übertragen einer Benutzungsanfrage an eine Prüfvorrichtung ausgebildet ist, aufweisen, wobei die Benutzungsanfrage wenigstens eine Kennung eines Führerscheins aufweist, insbesondere eines elektronischen Führerscheins. Insbesondere kann die Zugangsvorrichtung als Smartphone ausgebildet sein, vorzugsweise mit einem Sicherheitselement, auf welchem die Kennung des Führerscheins und optional der elektronische Führerschein selber vor Manipulationen geschützt gespeichert ist und/oder welcher einen manipulationsgeschützten Zugriff auf eine Datenbank mit weiteren Führerscheindaten mit der Kennung des Führerscheins ermöglicht. Die Zugangsvorrichtung kann auch dazu ausgebildet sein, zu verifizieren, dass der Nutzer der Zugangsvorrichtung auch tatsächlich der Inhaber des der Kennung zugeordneten Führerscheins ist. Dazu kann beispielsweise ein biometrischer Abgleich erfolgen oder ein Zugangscode abgefragt werden. Insbesondere ein Smartphone kann dabei bereits zum Abgleich biometrischer Merkmale ausgebildet sein, beispielsweise mit einem Fingerabdruckerfassungsgerät oder Erfassung des Auges oder des Gesichts mittels einer integrierten Kamera.
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Das System kann zudem eine Vorrichtung zur Übertragung von Fahrzeugdaten an die Prüfvorrichtung aufweisen und/oder eine Datenbank, welche Teil der Prüfvorrichtung ist und auf welcher die Fahrzeugdaten gespeichert sind.
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Auch diese Vorrichtung und/ oder die Datenbank kann als Sicherheitselement ausgebildet sein.
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Weiterhin kann das System eine Prüfvorrichtung, welche zum Prüfen einer Zulässigkeit einer Fahrzeugbenutzung in Abhängigkeit von der Kennung des Führerscheins und/oder wenigstens der Fahrzeugdaten, insbesondere einer Kennung des Kraftfahrzeugs, ausgebildet ist, aufweisen. Mittels der Prüfvorrichtung kann in Abhängigkeit von dem Ergebnis der Prüfung ein Freigabesignal zur Benutzung des Kraftfahrzeugs erzeugt werden und/oder auch ein Sperrsignal. Auch die Prüfvorrichtung kann als Sicherheitselement ausgebildet sein, wobei die Prüfvorrichtung und eine fahrzeuginterne Datenbank durch ein gemeinsames Sicherheitselement gebildet sein können. Die Prüfvorrichtung kann fahrzeugintern ausgebildet sein oder auch als Teil der Zugangsvorrichtung. Insbesondere kann das Smartphone des Benutzers auch als Prüfvorrichtung fungieren, wodurch das System besonders preisgünstig sein kann.
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Ferner kann das System eine Steuervorrichtung, welche zum Freigeben der Benutzung des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist, falls das Prüfen ergeben hat, dass die Fahrzeugbenutzung zulässig ist, aufweisen. Insbesondere kann die Steuervorrichtung in Abhängigkeit von dem Freigabesignal der Prüfvorrichtung die Benutzung freigeben und/oder in Abhängigkeit von dem Sperrsignal die Benutzung des Kraftfahrzeugs verhindern. Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung Teil des Kraftfahrzeugs und/oder ebenfalls als Sicherheitselement ausgebildet, insbesondere als gemeinsames Sicherheitselement mit der Prüfvorrichtung und/oder einer fahrzeuginternen Datenbank. Durch die Kombination mehrere Vorrichtungen bzw. das Bereitstellen mehrerer Vorrichtungen auf einem gemeinsamen Sicherheitselement kann das System besonders einfach und kostengünstig sein. Das Kraftfahrzeug selber kann Teil des Systems sein.
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In weiterer Ausgestaltung des System ist vorgesehen, dass dieses wenigstens eine Datenbankvorrichtung aufweist, in der Zulässigkeitsvorraussetzungsdaten für die Fahrzeugbenutzung gespeichert sind. In der Datenbankvorrichtung sind Zulässigkeitsvorraussetzungsdaten Führerscheindaten gespeichert, die der Kennung des Führerscheins zugeordnet sind und/oder Fahrzeugdaten, die der Kennung des Kraftfahrzeuges zugeordnet sind. Weitere Zulässigkeitsvorraussetzungsdaten können Prüfalgorithmen sein und/oder legale Vorschriften, mittels welchen die anderen hinterlegten Daten im Rahmen einer Prüfung verglichen werden. Die Datenbankvorrichtung kann auch als Sicherheitselement ausgebildet sein oder ein solches zur sicheren Datenübertragung aufweisen. Pro Datensatz kann eine Datenbankvorrichtung vorgesehen sein und/oder eine der Datenbankvorrichtungen kann auch mehrere Datensätze aufweisen, insbesondere als offline-Kopie, wie vorstehend bereits beschrieben. Durch redundante Datensätze und/oder Datenbanken kann das System besonders zuverlässig arbeiten und auch bei Wartung oder Defekt einzelner Komponenten weiterhin funktionieren. Außerdem ist durch redundante Datenbanken eine Manipulationskontrolle einfach möglich.
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Das System, insbesondere die wenigstens eine Datenbankvorrichtung, kann zum Übertragen jeweiliger Daten, insbesondere an die Prüfvorrichtung, ausgebildet sein. Die Datenübertragung kann beispielsweise kabellos mittels RFID, BLE, des Mobilfunknetz und/oder eines proprietären Netzes erfolgen. Ein solches System ist besonders flexibel und einfach zu nutzen. Auch eine kabelgebundene Übertragung, beispielsweise auf einer gemeinsamen Platine, kann vorgesehen sein. Diese Übertragung ist besonders zuverlässig und manipulationssicher.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Systems ist es vorgesehen, dass die wenigstens eine der Datenbankvorrichtungen als Sicherheitselement, welches auch als embedded secure element bezeichnet werden kann, ausgebildet ist. Das Sicherheitselement ist dabei vorzugsweise als Teil der Zugangsvorrichtung, der Prüfvorrichtung oder der Steuervorrichtung ausgebildet.
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Das System kann gemeinsam mit dem Kraftfahrzeug vertrieben werden. Beispielsweise kann einem Käufer gemeinsam mit dem Kraftfahrzeug eine Software zur Ausführung wenigstens Teile des Systems und/oder des Verfahrens auf seinem Smartphone zur Verfügung gestellt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Sicherheitselement, welches als Teil des Systems gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt und/oder zum wenigstens teilweise Ausführen des Verfahrens gemäß dem ersten Erfindungsaspekt ausgebildet sein kann. Die sich aus dem Verfahren gemäß dem ersten Erfindungsaspekt und dem System gemäß dem zweiten Erfindungsaspekt ergebenden Merkmale und Vorteile sind den Beschreibungen des ersten bzw. zweiten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten bzw. zweiten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des dritten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen sind.
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Zweckmäßig ist das Sicherheitselement zur Integration in einem Kraftfahrzeug und/oder in einer Zugangsvorrichtung für das Kraftfahrzeug, insbesondere einem Smartphone, ausgebildet. Vorzugsweise ist es dazu ausgebildet, Daten eines Führerscheins, insbesondere eine Kennung eines Führerscheins und/oder Daten eines elektronischen Führerschein, und/oder Fahrzeugdaten, insbesondere eine Kennung des Kraftfahrzeugs, zu speichern. Alternativ oder zusätzlich kann das Sicherheitselement dazu ausgebildet sein, die gespeicherten Daten an eine Prüfvorrichtung insbesondere verschlüsselt zu übertragen, wobei die Prüfvorrichtung dazu ausgebildet ist, eine Zulässigkeit einer Fahrzeugbenutzung in Abhängigkeit von der Kennung des Führerscheins und/oder wenigstens der Fahrzeugdaten zu prüfen. Das Sicherheitselement kann auch alternativ oder zusätzlich als diese Prüfvorrichtung ausgebildet sein oder zum Durchführen dieser Prüfung.
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Das Sicherheitselement erlaubt eine sichere Datenspeicherung und/oder Verarbeitung, beispielsweise durch Verschlüsselungen und/oder redundante Datenverarbeitung. Eine Manipulation kann hardwareseitig unmöglich sein oder zumindest erschwert werden, beispielsweise durch Selbstzerstörung bei einem detektiertem Manipulationsversuch.
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Das Sicherheitselement kann auch nur einmalig durch den Hersteller und/oder mit spezieller Autorisierung beschrieben und/oder programmiert werden, um nachträgliche Manipulationen wesentlich zu erschweren. Anstatt durch das Sicherheitselement eine Software auszuführen, kann ein jeweiliges Programm oder ein Prozess, der durch das Sicherheitselement ausgeführt wird, auch durch dessen jeweilige Schaltkreise fest vorgegeben sein. Durch alle diese Maßnahmen kann das Sicherheitselement einen Manipulationsschutz bieten und so die Verifizierung jeweiliger Daten und/oder Prüfergebnisse ermöglichen.
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Die mit Bezug auf das jeweilige erfindungsgemäße Verfahren bzw. erfindungsgemäße System vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Sicherheitselement. Die gegenständlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Sicherheitselements sind jeweils dazu ausgebildet, die jeweiligen Schritte des Verfahrens auszuführen bzw. Teile des Systems zu bilden.
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Die Erfindung betrifft desweiteren ein Kraftfahrzeug mit einem darin integrierten Sicherheitselement gemäß dem dritten Erfindungsaspekt. Die sich aus dem Sicherheitselement gemäß dem dritten Erfindungsaspekt ergebenden Merkmale und Vorteile sind den Beschreibungen des dritten Erfindungsaspekts zu entnehmen, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen des dritten Erfindungsaspekts als vorteilhafte Ausgestaltungen des vierten Erfindungsaspekts und umgekehrt anzusehen sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der Figur und der Figurenbeschreibung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert.
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Die Fig. zeigt
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Die Fig. zeigt in einer schematischen Darstellung ein System 10 zur Freigabe der Benutzung eines Kraftfahrzeugs 12. Das Kraftfahrzeugs 12 ist vorliegend als PKW ausgebildet. Die hier beschriebene Lösung ist aber nicht auf PKW eingeschränkt sondern eignet sich für personengeführte Fahrzeuge aller Art.
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Das System umfasst eine Zugangsvorrichtung 14, welche vorliegend als Smartphone ausgebildet ist. Die Zugangsvorrichtung 14 umfasst ein Sicherheitselement 24, auf dem ein elektronischer Führerschein gespeichert ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Sicherheitselement 24 auch in Gestalt eines physischen Führerscheins ausgeführt sein, insbesondere in Form einer Chipkarte.
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Weiter weist das System 10 eine erste, im folgenden als Führerscheindatenbank 16 bezeichnete Datenbankvorrichtung 16 auf, in welcher Führerscheindaten von elektronischen Führerscheinen gespeichert sind, sowie eine zweite, im folgenden als Fahrzeugdatenbank 18 bezeichnete Datenbankvorrichtung 18, in welcher Fahrzeugdaten einer elektronischen Fahrzeugidentifikationsdatenbank gespeichert sind. Die Datenbankvorrichtungen 16,18 sind in der Fig. als separate Vorrichtungen gezeigt, alternativ können aber sowohl Führerscheindaten als auch Fahrzeugdaten in einer einzigen Datenbankvorrichtung gespeichert sein.
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Die Datenbankvorrichtungen 16, 18 weisen jeweils eine zugeordnete Datenübertragungsvorrichtung 28, 30 auf, mittels welcher Datenanfragen per Funk empfangen und in Antwort darauf gespeicherte Daten zurückgesendet werden können. Die Datenbankvorrichtungen 16, 18 können jedoch auch jeweils innerhalb der Zugangsvorrichtung 14 und/oder des Kraftfahrzeugs 12 integriert sein, damit Daten unabhängig von einer Funkverbindung zu einem zentralen Server zur Verfügung stehen.
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Weiter weist das System 10 eine Prüfvorrichtung 20 und eine Steuervorrichtung 22 auf, welche zweckmäßig in dem Kraftfahrzeug 12 fest verbaut sind. Alternativ oder zusätzlich kann die Prüfvorrichtung 20 zumindest teilweise auch in der Zugangsvorrichtung 14 und/oder in den jeweiligen Datenbankvorrichtungen 16, 18 implementiert sein. Die Prüfvorrichtung 20 und/oder die Steuervorrichtung 22 können als separate Einrichtungen aber auch Einheit ausgebildet sein, zum Beispiel in Form eines gemeinsames Sicherheitselemente. Prüfvorrichtung 20 und/oder Steuervorrichtung 22 sind so ausgebildet, dass sie gegen Manipulation geschützt sind und die beschriebenen Verfahrensschritte geschützt vor Manipulation durchgeführt werden können. In einer nicht gezeigten Variante kann die Prüfvorrichtung 20 extern zu dem Kraftfahrzeug 12 und zur Zugangsvorrichtung 14 ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Prüfvorrichtung 20 als zentraler Server ausgebildet sein. Dort ist eine Wartung und Überwachung zum Manipulationsschutz besonders einfach möglich und jeweilige Datenbanken können auch vor Ort zur Verfügung stehen.
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Um das Kraftfahrzeug 12 zu benutzen, verschafft sich der Nutzer auf bekannte Art und Weise Zugang zu dem Kraftfahrzeug 12. Ebenfalls auf bekannte Art und Weise setzt der Nutzer das Kraftfahrzeug 12 anschließend in Betrieb.
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Ist der Zugang erfolgt, wird vorzugsweise mittels der Zugangsvorrichtung 14 eine Benutzungsanfrage veranlasst. Dazu kann der Nutzer die Zugangsvorrichtung 14 etwa in ein kontaktloses Lesegerät des Kraftfahrzeugs 12 einlegen, beispielsweise eine Aufbewahrungsschale mit einem RFID-Lesegerät. Auf der Zugangsvorrichtung 14 und/oder auf dem Sicherheitselement 24 ist mindestens eine Kennung des Führerscheins des Nutzers gespeichert. Diese wird nach Präsentation an dem Lesegerät automatisch ausgelesen und an die Prüfvorrichtung 20 übertragen.
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Das RFID-Lesegerät ist Teil des Systems 10. Das Sicherheitselement 24 oder die Zugangsvorrichtung 14 kann beispielsweise einen zur Datenübertragung mittels RFID fähigen Chip aufweisen.
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Der Führerschein ist mittels einer kontaktlosen Kommunikation, etwa mittels RFID-Kommunikation zweckmäßig unmittelbar aus dem Sicherheitselement 24 und/oder aus der Zugangsvorrichtung 14 auslesbar. Alternativ zu RFID ist die Verwendung anderer Datenübertragungsstandards möglich, beispielsweise mittels WLAN, Bluetooth, Mobilfunk, Infrarotfunk oder auch kabelgebunden. Zudem kann die Benutzungsanfrage auch manuell aktiviert werden oder automatisch bei Annäherung an das Kraftfahrzeug 12.
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Zweckmäßig führt die Prüfvorrichtung 20 vor dem Starten des Kraftfahrzeuges 12 eine Authentifizierung des Nutzers durch. Hierbei führt die Prüfvorrichtung 20 zweckmäßig eine Plausibilitätsprüfung durch, um festzustellen, ob der Nutzer überhaupt einen Führerschein vorlegen kann und, wenn dies zutrifft, ob der vom Nutzer vorgelegte Führerschein grundsätzlich zu der Führung des Kraftfahrzeugs 12 berechtigt. Die Plausibilitätsprüfung erfolgt ohne Aufnahme einer Verbindung zu der Fahrzeugdatenbank 18.
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Dem Starten vorgeschaltet sein kann zudem eine Verifizierung, dass der Nutzer dem registrierten Führerscheininhaber entspricht, beispielsweise durch eine Passwortabfrage oder eine biometrische Überprüfung durch die Zugangsvorrichtung 14. Die Verifizierung erfolgt ebenfalls ohne Aufnahme einer Verbindung zu der Fahrzeugdatenbank 18.
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Stellt die Prüfvorrichtung 20 fest, dass ein formal gültiger Führerschein vorliegt und hat der Nutzer alle weiteren gegebenenfalls notwendigen Authentifizierungsmaßnahmen erfüllt, war die Authentifizierung mithin erfolgreich, wird das Kraftfahrzeug 12 gestartet.
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Nach durch den Start erfolgter Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges 12 prüft die Prüfvorrichtung 20, ob eine Verbindung zu der Fahrzeugdatenbank 18 und zu der Führerscheindatenbank 16 hergestellt werden kann und geeignete Netze zur Verfügung stehen. Sobald dies möglich ist, stellt die Prüfvorrichtung 20 die Verbindungen her und übermittelt der Fahrzeugdatenbank 18 eine Identifikation des Kraftfahrzeugs 12. Weiter übermittelt die Prüfvorrichtung 20 an die Führerscheindatenbank 16 eine Kennung des Führerscheins des Nutzers.
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Die Fahrzeugdatenbank 18 übermittelt daraufhin an das Kraftfahrzeug 12 bzw. an die Prüfvorrichtung 20 die in Bezug auf das Kraftfahrzeug 12 in der Fahrzeugdatenbank 18 aktuell vorliegenden Fahrzeugdaten mit den zugehörigen Betriebsbedingungen. Die Führerscheindatenbank 16 übermittelt entsprechend die in Bezug auf den durch die Kennung bezeichneten Führerschein vorliegenden weiteren Führerscheindaten.
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Das Abrufen der aktuellen Führerscheindaten und der Fahrzeugdaten kann mittels einer in dem Kraftfahrzeug 12 festverbauten Datenübertragungsvorrichtung erfolgen, welche beispielsweise ein Mobilfunknetz nutzt. Alternativ kann beispielsweise auch die Datenübertragung der als Smartphones ausgebildeten Zugangsvorrichtung 14 genutzt werden.
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In Abhängigkeit von den erhaltenen Fahrzeugdaten und den erhaltenen Führerscheindaten prüft die Prüfvorrichtung 20, ob das Kraftfahrzeug 12 zur Teilnahme am Straßenverkehr berechtigt ist.
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Für die Fahrzeugdaten prüft sie dazu zum Beispiel, ob das Kraftfahrzeug einer vorgeschriebenen technischen Inspektion unterzogen wurde, ob die letzte Inspektion erfolgreich war, ob für das Kraftfahrzeug 12 eine gültige Versicherung vorliegt und/oder ob das Kraftfahrzeug 12 aufgrund einer Selbstdiagnose verkehrstauglich ist.
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Nach Überprüfung der Fahrzeugdaten übermittelt die Prüfvorrichtung 20 aktualisierte Fahrzeugdaten zurück an die Fahrzeugdatenbank 18, beispielsweise die Ergebnisse der Selbstdiagnose. Die rückübermittelten Daten bilden ganz die Grundlage für die Überprüfung bei der nächsten Fahrzeug Inbetriebnahme. Überdies stehen die aktualisierten Daten für eine statistische Auswertung und zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung, beispielsweise zur Verbesserung jeweiliger Produkte durch den Fahrzeughersteller.
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Ergibt die Überprüfung der Fahrzeugdaten durch die Prüfvorrichtung 20, dass das Kraftfahrzeug 12 aufgrund der Fahrzeugdaten nicht geführt werden darf, teilt die Prüfvorrichtung 20 dies der Fahrzeugdatenbank 18 mit. Zugleich setzt die Prüfvorrichtung 20 eine Sperre, die bewirkt, dass das Kraftfahrzeug 12 beim Versuch der nächsten Inbetriebnahme nicht in Betrieb genommen werden kann. Zweckmäßig wird die Sperre über die Steuervorrichtung 22 realisiert. Zweckmäßig erzeugt die Prüfvorrichtung 20 zudem einen Hinweis für den Nutzer, dass eine erneute Inbetriebnahme des Kraftfahrzeuges 12 beim nächsten Inbetriebnahmeversuch nicht möglich ist.
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Im Anschluss an die Prüfung der Fahrzeugdaten des Kraftfahrzeuges 12 führt die Prüfvorrichtung 20 eine Führungsberechtigungsprüfung durch.
In Abhängigkeit von den erhaltenen Führerscheindaten prüft die Prüfvorrichtung 20, ob der Führerscheininhaber zur Führung des Kraftfahrzeugs 12 berechtigt ist. Dazu kontrolliert die Prüfvorrichtung 20 insbesondere, ob der Führerschein noch gültig ist und nicht abgelaufen, ob der Führerscheininhaber durch die Kraftfahrzeugversicherung abgedeckt ist, ob der Führerschein nicht widerrufen oder temporär entzogen wurde, beispielsweise aufgrund von Verkehrsvergehen, ob der Führerschein für die Fahrzeugkategorie des Kraftfahrzeugs 12 gültig ist und ob der Führerscheininhaber zur Nutzung des spezifischen Kraftfahrzeugs berechtigt ist. Die Berechtigung kann beispielsweise in Form einer „Weißliste“ hinterlegt sein, wobei zum Hinzufügen von berechtigten Nutzern lediglich der Besitzer des Kraftfahrzeugs 12 berechtigt ist. Sollten weitere Nutzungsvoraussetzungen, wie beispielsweise eine Gültigkeit des Führerscheins, nicht mehr gegeben sein, kann automatisch eine Löschung von der Weißliste durch das System 10 erfolgen. Für die oben genannten Kontrollen können zudem Fahrzeugdaten von der Fahrzeugdatenbank 18 abgerufen werden, um beispielsweise die Fahrzeugkategorie zu ermitteln.
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Ergibt die Führungsberechtigungsprüfung anhand des Führerscheins durch die Prüfvorrichtung 20, dass der Nutzer zur Führung des Kraftfahrzeuges 12 nicht berechtigt ist, teilt die Prüfvorrichtung 20 dies der Fahrzeugdatenbank 18 mit. Zugleich setzt die Prüfvorrichtung 20 eine Sperre, die bewirkt, dass das Kraftfahrzeug 12 beim Versuch der nächsten Inbetriebnahme nicht in Betrieb genommen werden kann.
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Ergibt die Prüfung der Fahrzeugdaten und der Führerscheindaten, dass der vorgelegte Führerschein zur Führung des Kraftfahrzeuges 12 berechtigt, geht die Prüfungsvorrichtung 20 in einen Ruhezustand. Die Nutzung dses Kraftfahrzeuges 12 ist dann ohne jede Einschränkung möglich. Vorgesehen sein, dass die Prüfungsvorrichtung die erfolgreiche Freigabe intern speichert und/oder ein entsprechendes Signal an die Führerscheindatenbank 16 geschickt wird.
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In einer Abwandlung des vorbeschriebenen Systems kann die Führungsberechtigungsprüfung vor der Fahrzeugdatenprüfung ausgeführt werden. Auch ist es möglich Teile der jeweiligen Prüfungen in der Fahrzeugdatenbank 16 bzw. der Führerscheindatenbank 18 durchzuführen und jeweils nur die Ergebnisse der Prüfung an die Prüfungsvorrichtung 20 zu übermitteln. Zweckmäßig erfolgt die Datenübertragung zwischen der Prüfungsvorrichtung 20 und der Fahrzeugdatenbank 16 bzw. der Führerscheindatenbank 18 in verschlüsselter Form.
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Durch das System 10 und das damit durchführbare Verfahren kann präventiv eine Teilnahme von nicht für den Verkehr zugelassenen oder tauglichen Kraftfahrzeugen und Fahrern ohne Fahrberechtigung am Straßenverkehr verhindert werden, unabhängig von tatsächlichen Kontrollen im Straßenverkehr, beispielsweise durch die Polizei. Auch Fahrverbote können so garantiert durchgesetzt werden. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- System
- 12
- Kraftfahrzeug
- 14
- Zugangsvorrichtung
- 16
- Datenbankvorrichtung
- 18
- Datenbankvorrichtung
- 20
- Prüfvorrichtung
- 22
- Steuervorrichtung
- 24
- Sicherheitselement
- 26
- Datenübertragungsvorrichtung
- 28
- Datenübertragungsvorrichtung
- 30
- Datenübertragungsvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016215630 A1 [0007]