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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Kommissionieren von Waren und Gütern gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
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Das Kommissionieren von Waren und Gütern ist das Zusammenstellen von Waren und Gütern aus einer bereitgestellten Gesamtmenge nach vorgegebenen Aufträgen, welche bevorzugt von Arbeitern, den Komissionierern durchgeführt werden.
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Das Zusammenstellen von Waren und Gütern kann aus einem Standart- oder Kommissionier Lager, direkt aus der Produktion oder aus einem Ladengeschäft durchgeführt werden. Im Folgenden werden Waren und Güter mit dem Begriff Waren bezeichnet und die verschiedenen Lageroptionen als Lager bezeichnet.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen und Verfahren zum Kommissionieren von Waren bekannt, um den Kommissionierer zu unterstützen und seine Arbeit zu optimieren.
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In der
EP 2 102 080 wurde beispielsweise ein System zum Kommissionieren bekannt, welches für automatisierte Warenlager ausgerichtet ist und mit autarken automatisierten Transportfahrzeugen operiert. Dieses System ist für eine dynamische Warenbereitstellung nicht geeignet, auch der Wechsel von Packmustern stellt ein Problem dar und die Anforderungen an Lage und Formtoleranzen der Waren sind hoch.
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Deshalb sind heute überwiegend Menschen in der Kommissionierung tätig, welche mit ausgedruckten Kommissionierlisten oder mit Datenerfassungsterminals die Aufträge der Lagerverwaltungssysteme abarbeiten und ein Kommissionierfahrzeug meist mit Hand schieben und zum jeweiligen Regalplatz hin bewegen oder das Kommissionierfahrzeug selbst fahren und ständig auf- und absteigen müssen oder das Kommissionierfahrzeug mit einer Fernbedienung händisch per Tastendruck fahren.
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Es ist Aufgabe der Erfindung die Nachteile des Stands der Technik zu beheben. Insbesondere soll eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden, welche es ermöglichen, den Kommissionierer zu entlasten und den Kommissioniervorgang zu vereinfachen und zu beschleunigen, insbesondere sollen die Kommissionierer ihre Aufgabe erledigen können, ohne ausgedruckte Kommissionierlisten oder Datenerfassungsterminals zu benutzen und ohne Fernbedienungsgeräte per Hand zu bedienen und damit sollen sie die Augen und Hände frei haben zur Kommissionierung der Waren.
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Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen und Verfahren gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kommissionieren von Waren umfasst mindestens ein Lagerverwaltungssystem, eine Spracheinheit, ein Headset sowie ein Kommissionierfahrzeug.
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Das Lagerverwaltungssystem ist bevorzugt mit mindestens einem Server oder Computerarbeitsplatz und mindestens einer Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten ausgestattet.
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Lagerverwaltungssysteme sind Systeme für die Verwaltung von Warenlagern und Distributionszentren. Mit diesen Systemen wird bevorzugt der gesamte innerbetriebliche Materialfluss abgebildet, das heisst alle innerbetrieblichen Warenbewegungen. Dabei ist die richtige Zuordnung zwischen Ware und Lagerplatz ein wesentliches Element. Bevorzugt arbeitet ein Lagerverwaltungssystem mit einem übergeordneten Warenwirtschaftssystem.
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Im Folgenden wird mit dem Begriff Lagerverwaltungssystem sowohl ein reines Lagerverwaltungssystem als auch ein Lagerverwaltungssystem mit einem übergeordneten Warenwirtschaftssystem bezeichnet.
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Die Spracheinheit enthält ebenfalls mindestens eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten, unter anderem Audiodaten und/oder Sprachsignale sowie mindestens ein Sprachmodul zur Spracherzeugung und Spracherkennung.
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Der Begriff Spracherzeugung steht in diesem Zusammenhang für die Umwandlung von Sprachkommandos in Audiodaten, die elektronische Produktion von Audiodaten sowie der Abruf, also das Auslesen von gespeicherten Audiodaten und die Übertragung von Audiodaten an andere Geräte, Systeme und/oder Fahrzeuge, bevorzugt an Headsets, welche diese Audiodaten in Sprache umwandeln.
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Ein Sprachkommando ist bevorzugt ein Kommando bestehend aus einer oder mehreren Instruktionszeichenketten und ist also eine Software-Instruktion zur Ausführung im Sprachmodul. Jede Zeichenkette steht für eine eigene Audiodatei, damit wird für jedes Sprachkommando eine andere Audiodatei ausgeführt.
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Unter Spracherkennung versteht man hier die automatische Klassifikation gesprochener Wörter und/oder Wortfolgen von analogen oder digitalen Sprachsignalen und analogen oder digitalen Audiodaten.
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Die Spracheinheit empfängt im Sprachmodul, je nach Ausführung des Headsets über eine Funkeinheit oder über ein Headsetkabel Fahrzeugbefehle oder Rückmeldungen in Sprache als analoge oder digitale Audiodaten, erkennt und verarbeitet diese im Sprachmodul, setzt diese bevorzugt in Fahrzeugbedienerbefehle und/oder in Rückmeldungen an das Fahrzeug oder das Lagerverwaltungssystem um und sendet diese Fahrzeugbedienerbefehle oder Rückmeldungen über eine Funkeinheit an das Fahrzeug und/oder an das Lagerverwaltungssystem. Optional sendet das Sprachmodul zusätzlich eine Rückmeldung bevorzugt als Quittung bevorzugt an das Headset.
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Des Weiteren empfängt die Spracheinheit im Sprachmodul über eine Funkeinheit Kommissionieraufträge oder Meldungen vom Lagerverwaltungssystem oder Rückmeldungen vom Kommissionierfahrzeug, verarbeitet diese im Sprachmodul und sendet im Falle von Sprachkommandos die entsprechenden Audiodaten über eine Funkeinheit bevorzugt an das Headset und/oder im Falle von anderen als Sprachkommandos auch an die entsprechenden Adressaten, wie das Kommissionierfahrzeug und das Lagerverwaltungssystem.
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In dieser Vorrichtung können Headsets verschiedenen Ausführungsformen eingesetzt werden, und zwar kabelgebundene Headsets und kabellose Headsets.
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Ein kabelgebundenes Headset ist ein analoges Ein-/Ausgabegerät von Sprachsignalen und umfasst eine Sprechgarnitur und eine Hörgarnitur, welche bevorzugt aus zwei Lautsprechern besteht und bevorzugt ein Mikrophon als Sprechgarnitur besitzt. Die Sprachsignale werden über Kabel übertragen.
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Ein kabelloses Headset umfasst ebenfalls eine Sprechgarnitur und eine Hörgarnitur, welche bevorzugt aus zwei Lautsprechern besteht und bevorzugt ein Mikrophon als Sprechgarnitur besitzt und umfasst zusätzlich eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von digitalen Sprachsignalen sowie einen Sprachwandler, welcher die digitalen Sprachsignale in analoge Sprachsignalen umwandelt und auf den Lautsprecher gibt sowie einen Sprachwandler, welcher die analogen Sprachsignale des Mikrofons zu digitalen Sprachsignalen umwandelt.
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Das Hedaset ist mit der Spracheinheit entweder kabelgebunden oder drahtlos verbunden und liefert der Spracheinheit die Sprachsignale über die Sprechgarnitur und empfängt Sprachsignale auf der Hörgarnitur, welche die Spracheinheit sendet.
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Das Kommissionierfahrzeug umfasst mindestens eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten und mindestens eine Fahrzeugsteuereinheit, mit welcher das Kommissionierfahrzeug autonom fahrerlos fahrbar ist.
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Autonom fahrbar oder autonom fahrerlos fahrbar bedeutet, dass das Kommissionierfahrzeug autonom ohne aktiven Fahrer am Steuer fahren und selbständig navigieren kann und damit alle für ein Kommissionierfahrzeug üblichen Funktionen sowie übliche Überwachungsfunktionen autonom ausführen kann, nach dem entsprechende Fahrzeugbedienerbefehle an die Fahrzeugsteuereinheit gesendet wurden.
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Jede Funktion, hier auch Fahrzeugfunktion genannt, ist mit einem eigenen Fahrzeugbedienerbefehl abgebildet.
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Übliche Funktionen sind für ein Kommissionierfahrzeug beispielhaft vorwärtsfahren, rückwärtsfahren, lenken, anfahren, stoppen, sämtliche Lichtfunktionen, Heben, Senken. Übliche Überwachungsfunktionen betreffen alle Fahrzeugdaten sowie Sensordaten und Daten elektronischer Einheiten der Kommissionierfahrzeuge. Beispiele für Kommissionierfahrzeuge sind Flurförderzeuge oder Staplerfahrzeuge.
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Die hier vorgestellte erfindungsgemässe Vorrichtung und das vorgestellte erfindungsgemässe Verfahren erlauben eine effizientere sowie weniger anstrengende und weniger zeitraubende Abarbeitung von Kommissionieraufträgen.
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Üblicherweise erfolgen vom Lagerverwaltungssystem mehrere Kommissionieraufträge mit mehreren Teilaufträgen für verschiedene Waren mit den verschiedenen dazugehörigen Lagerorten. Diese können mit der vorgestellten Vorrichtung folgendermassen bearbeitet werden:
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Das Lagerverwaltungssystem sendet den ersten Teil eines Kommissionierauftrags über die Spracheinheit an die Hörgarnitur des Headsets.
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Per Sprache werden über die Sprechgarnitur des Headsets und über die Spracheinheit entsprechend dem zum Teil-Kommissionierauftrag passenden Lagerort über die Funkeinheiten ein oder mehrere Fahrzeugbedienerbefehle an die Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs gesendet um das autonom fahrerlos fahrbare Kommissionierfahrzeug zu dem entsprechenden Lagerort fahren zu lassen. Der Kommissionierer kann entweder dem Fahrzeug zu Fuss folgen oder mit dem Fahrzeug mitfahren, was seine Tätigkeit erheblich erleichtert.
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Bevorzugt wird der Teil-Kommissionierauftrag nach Abschluss per Sprache über die Sprechgarnitur des Headsets und damit über die Spracheinheit an das Lagerverwaltungssystem bestätigt.
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Dieser Vorgang wird für jeden Teil-Kommissionierauftrag wiederholt.
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Optional kann nach dem Erhalt eines oder jeden Teils des Kommissionierauftrags über die Spracheinheit an die Hörgarnitur des Headsets dieser per Sprache über die Sprechgarnitur des Headsets bestätigt werden.
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„Per Sprache“ bedeutet, dass es sich um eine Spracheingabe oder Sprachausgabe handelt, zum Beispiel sind ,Fahrzeugbefehle per Sprache‘ gesprochene Befehle an das Fahrzeug oder ,Kommissionieraufträge per Sprache‘ Sprachmeldungen auf dem/den Lautsprechern des Headsets zu Kommissionieren.
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Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung und des Verfahrens ist durch folgende Abarbeitung von Kommissionieraufträgen gegeben:
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Das Lagerverwaltungssystem sendet den ersten Teil-Kommissionierauftrag über die Spracheinheit an die Hörgarnitur des Headsets.
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Optional kann dieser Teil-Auftrag per Sprache über die Sprechgarnitur des Headsets bestätigt werden.
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Des Weiteren sendet das Lagerverwaltungssystem ein oder mehrere Fahrzeugbedienerbefehle über die Funkeinheiten an die Fahrzeugsteuereinheit für genau den Fahrweg, welchen das Kommissionierfahrzeug zu dem Lagerort fahren muss, welches zu diesem Teil-Kommissionierauftrag gehört, lässt aber das Fahrzeug nicht losfahren, sendet also keinen Startbefehl.
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Das Lagerverwaltungssystem sendet nun über die Spracheinheit eine Nachricht an die Hörgarnitur des Headsets, welche die bevorstehende autonome Fahrt des Kommissionierfahrzeugs ankündigt und eine Bestätigung per Sprache verlangt.
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Nach der Bestätigung per Sprache über die Sprechgarnitur des Headsets sendet das Lagerverwaltungssystem einen Startbefehl an die Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs um die Fahrt des autonom fahrerlos fahrbaren Kommissionierfahrzeugs zu dem entsprechenden Lagerort zu beginnen.
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Der Kommissionierer kann entweder dem Fahrzeug zu Fuss folgen oder mit dem Fahrzeug mitfahren.
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Dieser Vorgang wird für jeden Teil-Kommissionierauftrag wiederholt.
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Optional hält das Lagerverwaltungssystem oder das Spracheinheit die Fahrzeugbedienerbefehle für genau den Fahrweg bereit, welches das Kommissionierfahrzeug zu dem entsprechenden Lagerort fahren muss und sendet diese erst an die Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs, nachdem das Lagerverwaltungssystem die Nachricht an die Hörgarnitur des Headsets gesendet hat, welche die bevorstehende autonome Fahrt des Kommissionierfahrzeugs ankündigt und nachdem die entsprechende Bestätigung per Sprache eingegangen ist.
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In einer weiteren Ausführungsform beinhaltet die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kommissionieren von Waren ebenfalls mindestens ein Lagerverwaltungssystem, eine Spracheinheit, ein Headset sowie ein Kommissionierfahrzeug.
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In dieser Ausführungsform ist das Lagerverwaltungssystem ebenso bevorzugt mit mindestens einem Server oder Computerarbeitsplatz und mindestens einer Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten ausgestattet und es können ebenfalls kabelgebundene Headsets oder kabellose Headsets eingesetzt werden.
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Die Spracheinheit umfasst mindestens drei Funkeinheiten, ein Sprachmodul und optional eine Tastatur und einen Geräteakku.
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Das Sprachmodul beinhaltet eine Sprachverarbeitungseinheit und eine Umsetzeinheit für Befehle, die Sprachverarbeitungseinheit ist für die Spracherzeugung und Spracherkennung zuständig und die Umsetzeinheit für Befehle setzt interne Befehle in Fahrzeugbedienerbefehle und Fahrzeugbedienerbefehle in interne Befehle um.
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Bei den drei Funkeinheiten zum Senden und Empfangen von Daten handelt es sich um eine erste Funkeinheit, die als direkte Kommunikationsschnittstelle zwischen der Sprachverarbeitungseinheit der Spracheinheit und dem Lagerverwaltungssystem dient, eine zweite Funkeinheit dient als direkte Kommunikationsschnittstelle zwischen der Sprachverarbeitungseinheit der Spracheinheit und dem Headset, und eine dritte Funkeinheit dient als direkte Kommunikationsschnittstelle zwischen der Umsetzeinheit für Befehle der Spracheinheit und dem Kommissionierfahrzeug.
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Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Funkeinheiten in verschiedenen Technologien und mit verschiedenen Reichweiten ausgeführt sein können.
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Beispielsweise ist die erste Funkeinheit mit einer WLAN Technik mit einer Sendeleistung von 100mW oder 250mW mit einer Reichweite von über 100m ausgestattet, was für die Kommunikation zwischen der Spracheinheit und dem Lagerverwaltungssystem sinnvoll ist, da dies einem üblicher Abstand zwischen dem Sender des Lagerverwaltungssystems und dem Kommissionierer entspricht und die zweite und dritte Funkeinheiten sind je mit einer WPAN Technik mit einer Sendeleistung von 10mW bzw. 1mW und einer Reichweite von 10m bzw. 1m ausgestattet, was dem üblichen Abstand zwischen der Spracheinheit und dem Kommissionierfahrzeug bzw. zwischen der Spracheinheit und dem Headset entspricht. Vorteilhaft sind hier beispielsweise die längeren Akkulaufzeiten bei kleineren Sendeleistungen und die sicherere Kommunikation, da es sich um direkte Verbindungen zwischen zwei Funkeinheiten handelt.
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Das Kommissionierfahrzeug umfasst mindestens eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten und mindestens eine Fahrzeugsteuereinheit, welche eine Steuerbefehlumsetzeinheit und einen Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung beinhaltet.
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Die Umsetzeinheit für Befehle im Sprachmodul sendet über die dritte Funkeinheit der Spracheinheit Fahrzeugbedienerbefehle über die Funkeinheit des Kommissionierfahrzeugs an die Steuerbefehlumsetzeinheit, welche diese in Fahrzeugsteuerbefehle für den Navigationsrechner des Kommissionierfahrzeugs umsetzt. Damit kann das Kommissionierfahrzeug autonom fahrerlos fahren.
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Auf dem umgekehrten Weg sendet der Navigationsrechner Rückmeldungen des Kommissionierfahrzeugs über die Steuerbefehlumsetzeinheit und über die Umsetzeinheit für Befehle an die Sprachverarbeitungseinheit, welche diese verarbeitet und im Falle von Sprachkommandos die entsprechenden Audiodaten über die zweite Funkeinheit bevorzugt an das Headset und / oder im Falle von anderen als Sprachkommandos an das Lagerverwaltungssystem sendet.
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Vorteilhaft ist hier, dass bei dieser Ausführungsform sämtliche Kommissionierfahrzeuge, welche einen Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung mit einem offenen Feldbus enthalten, wie beispielhaft einem CAN-BUS oder Devicenet-Bus, mit einer Steuerbefehlumsetzeinheit mit dazugehöriger Funkeinheit nachgerüstet werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kommissionieren von Waren ein Lagerverwaltungssystem, ein Headset sowie ein Kommissionierfah rzeug.
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In dieser Ausführungsform umfasst das Lagerverwaltungssystem bevorzugt mindestens einen Server oder Computerarbeitsplatz und mindestens einer Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten.
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Das Headset ist ein kabelloses Headset und umfasst eine Sprechgarnitur und eine Hörgarnitur, welche bevorzugt aus zwei Lautsprechern besteht und bevorzugt ein Mikrophon als Sprechgarnitur besitzt und umfasst zusätzlich eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Audiodaten sowie einen Sprachwandler, welcher die Audiodaten in analoge Sprachsignale umwandelt und auf den Lautsprecher gibt sowie einen Sprachwandler, welcher die analogen Sprachsignale des Mikrofons zu Audiodaten umwandelt.
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Das Kommissionierfahrzeug umfasst mindestens eine Funkeinheit zum Senden und Empfangen von Daten und mindestens eine Fahrzeugsteuereinheit, mit welcher das Kommissionierfahrzeug autonom fahrerlos fahrbar ist.
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In dieser Ausführungsform umfasst mindestens eines der drei Vorrichtungsbestandteile Lagerverwaltungssystem, Headset oder Kommissionierfahrzeug zusätzlich ein Sprachmodul zur Spracherzeugung und Spracherkennung, bevorzugt sind sogar zwei der Komponenten mit einem Sprachmodul ausgestattet, und zwar das Lagerverwaltungssystem und das Kommissionierfahrzeug.
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Als weitere Variante dieser Ausführungsform kann das Sprachmodul des Kommissionierfahrzeugs eine Steuerbefehlumsetzeinheit und einen Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung beinhalten.
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Wenn ein Sprachmodul vorhanden ist, übernimmt dieses Modul die gesamte Spracherkennung des Systems, wie Erkennung und Verarbeitung von Fahrzeugbefehlen oder Rückmeldungen per Sprache und setzt diese analogen Audiodaten in Fahrzeugbedienerbefehle und/oder in Rückmeldungen an das Fahrzeug oder das Lagerverwaltungssystem um.
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Sind das Lagerverwaltungssystem und das Kommissionierfahrzeug jeweils mit einem Sprachmodul ausgestattet, dann verarbeitet das Sprachmodul des Lagerverwaltungssystems die Rückmeldungen per Sprache an das Lagerverwaltungssystem und das Sprachmodul des Kommissionierfahrzeugs die Fahrzeugbefehle oder Rückmeldungen per Sprache an das Kommissionierfahrzeug. Ebenso übernimmt beim Vorhandensein von nur einem Sprachmodul in der Vorrichtung dieses die gesamte Spracherzeugung des Systems, wie die Spracherzeugung von Kommissionieraufträgen oder Meldungen vom Lagerverwaltungssystem oder Rückmeldungen vom Kommissionierfahrzeug und übergibt die entsprechenden Audiodaten an das Headset.
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Sind das Lagerverwaltungssystem und das Kommissionierfahrzeug jeweils mit einem Sprachmodul ausgestattet, dann erzeugt das Sprachmodul des Lagerverwaltungssystems die entsprechenden Audiodaten der Kommissionieraufträge oder Meldungen des Lagerverwaltungssystems und das Sprachmodul des Kommissionierfahrzeugs erzeugt die entsprechenden Audiodaten der Rückmeldungen des Kommissionierfahrzeugs und übergibt die entsprechenden Audiodaten über die jeweilige Funkeinheit an das Headset.
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In den ausgeführten Vorrichtungen und Verfahren kann der Kommissionierer von den Vorteilen des sprachgeführten Arbeitens profitieren und hat stets die Hände und Augen für die wesentlichen Arbeitsschritte frei, was zum Beispiel bei der Arbeit mit Arbeitshandschuhen oder Schutzbrillen wie auch im Tiefkühleinsatz vor allem mit Tiefkühlhandschuhe erhebliche Vorteile hat.
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Der Kommissionierer hat nicht nur die Möglichkeit Kommissionieraufträge zu empfangen, er kann auch über das Headset Daten in das Lagerverwaltungssystem zurück übertragen und dort speichern lassen, beispielhaft fehlerhafte Kommissionierdaten oder fehlerhafte Fahrzeugbedienerbefehle für den korrekten Fahrweg des Kommissionierfahrzeugs zu dem entsprechenden Lagerort verbessern oder neue noch nicht erfasste Kommissionierdaten erfassen und speichern lassen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Vorrichtung mit mehreren Sicherheitsfunktionen ausgestattet, welche einen Ausfall der Funkverbindung zur Fahrzeugsteuereinheit bzw. zum Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung erkennt und im Falle eines Ausfalls sämtliche autonomen Fahrfunktionen stoppt.
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Der Ausfall der Funkverbindung wird dadurch erkannt, indem die Signalkette vom Navigationsrechner bzw. von der Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs bis zum Sprachmodul durch eine Sicherheitsfunktion überwacht wird.
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Dabei wird jeder Fahrzeugbefehl, der an das Kommissionierfahrzeug gesendet wird, vom Sprachmodul oder beim Vorhanden sein eines intelligenten Headsets mit Funkeinheit vom Headset automatisch in einem bestimmten Zeitabstand wiederholt; kommt also zum Beispiel ein Fahrbefehl nicht beispielhaft alle 300 Millisekunden erneut bei der Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs an, werden die autonomen Fahrfunktionen gestoppt.
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Ausserdem werden in einem festen Zeitintervall von beispielhaft 100 Millisekunden Funkdaten vom Navigationsrechner bzw. von der Fahrzeugsteuereinheit des Kommissionierfahrzeugs an die Spracheinheit und/ oder beim Vorhanden sein eines intelligenten Headsets mit Funkeinheit an das Headset gesendet, welche beantwortet werden müssen. Sobald eine Antwort ausbleibt, stoppen sämtliche autonomen Fahrfunktionen des Fahrzeugs.
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Als weitere Sicherheitsfunktion wird beim Vorhanden sein eines drahtgebundenen Headsets die korrekte Funktion sowie das korrekte Verbindung und das korrekte Einstecken des drahtgebundenen Headsets überwacht und im Fehlerfall werden die werden die autonomen Fahrfunktionen gestoppt.
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Die Spracheinheit und/ oder das Headset werden mit einem bestimmten Kommissionierfahrzeug gekoppelt, das bedeutet, dass nur dieses eine Fahrzeug aus dem gesamten Fahrzeugbestand mit dieser einen Spracheinheit und beim Vorhanden sein eines Headsets mit Funkeinheit mit diesem Headset zusammen zum Kommissionieren verbunden werden können und zusammen funktionieren.
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Diese Kopplung wird bevorzugt mit einer Nahfeldkommunikation, abgekürzt NFC, durchgeführt indem die Media Access Controll Adresse der Spracheinheit oder des Headsets der Fahrzeugsteuereinheit mitgeteilt wird und in dieser gespeichert wird; dieses Verfahren kann auch mit anderen Techniken wie beispielhaft mit der Infrarottechnik durchgeführt werden.
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Als zusätzliche Sicherheit für die Kopplung kann die Media Access Controll Adresse der Fahrzeugsteuereinheit ebenfalls mit der Technik der Nahfeldkommunikation der Spracheinheit und beim Vorhanden sein eines Headsets mit Funkeinheit diesem Headset mitgeteilt werden und in diesen abgespeichert werden.
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Die erfolgreiche Kopplung wird über ein optionales Display an der Spracheinheit oder am Headset angezeigt sowie über ein Audiosignal auf dem Headset.
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Nach erfolgreicher Kopplung ist eine erneute Kopplung zur gleichen Zeit der schon gekoppelten Spracheinheit und beim Vorhanden sein eines Headsets mit Funkeinheit des gekoppelten Headsets sowie des gekoppelten Kommissionierfahrzeugs nicht möglich.
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Eine Entkopplung, also eine Trennung der Kopplung des Kommissionierfahrzeugs von der Spracheinheit und beim Vorhanden sein eines Headsets mit Funkeinheit von dem Headset erfolgt durch das gleichzeitige Laden der Spracheinheit und/oder des Headsets und dem eingeben eines bestimmten Sprachbefehls, welcher zweimal hintereinander eingegeben werden muss und zusätzlich quittiert werden muss. Danach wird die Media Access Controll Adresse des Kommissionierfahrzeugs in der Spracheinheit und beim Vorhanden sein eines Headsets mit Funkeinheit in dem Headset gelöscht, was eine Entkopplung des Kommissionierfahrzeugs von der Spracheinheit und dem Headset zur Folge hat.
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Wenn der Akku des Headsets mit Funkeinheit und/oder der Akku der Spracheinheit kritische Werte, beispielhaft je zwischen 5% und 10% ihres Nominalwerts erreicht haben, werden über das Headset und/oder ein Display und/oder LEDs Warnungen betreffend Akkuladezustand ausgegeben, diese Warnungen werden beim Abfall von je einem weiteren % wiederholt.
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Ein Akkuwechsel ist beim laufenden Betrieb während dem Kommissionieren möglich. Die Spracheinheit sowie das Headset haben ohne Akku für die Dauer eines Akkuwechsels, also für ca. 50 bis 60 Sekunden die selbe Funktionen wie mit Akku. Ab einer Warnung betreffend kritischer Werte eines Akkus und bei einer Akkuentfernung von länger als 40 Sekunden werden die Systemdaten und die Kommmissionierdaten gespeichert.
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Anhand von Figuren, welche Ausführungsbeispiele der Vorrichtung darstellen, wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert:
- 1 zeigt das Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Kommissionierung bestehend aus einem Lagerverwaltungssystem, einer Spracheinheit, einem Headset mit Funkeinheit und einem Kommissionierfahrzeug.
Das Lagerverwaltungssystem (1) sendet über seine Funkeinheit (13) Kommissionieraufträge und Meldungen an die erste Funkeinheit (23) der Spracheinheit (2) und empfängt von der Spracheinheit (2) Rückmeldungen.
Das Headset (4) sendet über seine Funkeinheit (43) Fahrzeugbefehle per Sprache und Rückmeldungen per Sprache, welche über das Mikrofon (41) eingegeben wurden, an das Sprachmodul (20) über die zweite Funkeinheit (24).
Das Sprachmodul (20) sendet über die zweite Funkeinheit (24) Kommissionieraufträge per Sprache und Rückmeldungen per Sprache über die Funkeinheit (43) an den/die Lautsprecher (44) des Headsets (4).
Das Sprachmodul (20) sendet über die dritte Funkeinheit (25) und die Funkeinheit (33) Fahrzeugbedienerbefehle an die Fahrzeugsteuereinheit (30) und empfängt von der Fahrzeugsteuereinheit (30) über die gleichen Funkeinheiten Rückmeldungen.
- 2 zeigt das Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Kommissionierung bestehend aus einem Lagerverwaltungssystem, einer Spracheinheit, einem analogen Headset mit Headsetkabel und einem Kommissionierfahrzeug. Die Funk- und Datenströme entsprechen 1 mit Ausnahme des Headsets, welches mit der Spracheinheit mit analogen Sprachsignalen kommuniziert.
- 3 zeigt das Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Kommissionierung bestehend aus einem Lagerverwaltungssystem, einer Spracheinheit, einem analogen Headset mit Headsetkabel und einem Kommissionierfahrzeug, wobei die Spracheinheit im Unterschied zu den 1 und 2 nur nicht drei Funkeinheiten enthält, sondern nur eine. Damit erfolgt die Kommunikation über ein Netzwerk und die Spracherkennung und die Spracherzeugung erfolgt Zentral für die verschiedenen Netzwerk-Teilnehmer, beispielhaft sendet das Headset (4) Fahrzeugbefehle per Sprache, welche über das Mikrofon (41) eingegeben wurden über die Funkeinheit (43) und die Funkeinheit (28) an das Sprachmodul (20), diese werden dort in Fahrzeugbedienerbefehle umgewandelt und über die Funkeinheit (28) und die Funkeinheit (33) an die Fahrzeugsteuereinheit (30) gesendet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lagerverwaltungssystem
- 2
- Spracheinheit
- 3
- Kommissionierfahrzeug
- 4
- Headset für Kommissionierer
- 11
- Server
- 12
- Computerarbeitsplatz
- 13
- Funkeinheit, beispielhaft WLAN oder WPAN
- 14
- Server oder Computerarbeitsplatz
- 20
- Sprachmodul
- 21
- Umsetzeinheit für Befehle
- 22
- Sprachverarbeitungseinheit
- 23
- erste Funkeinheit, beispielhaft WLAN
- 24
- zweite Funkeinheit, beispielhaft WPAN
- 25
- dritte Funkeinheit, beispielhaft WPAN
- 26
- Geräteakku
- 27
- Tastatur
- 28
- Funkeinheit, beispielhaft WLAN oder WPAN
- 30
- Fahrzeugsteuereinheit
- 31
- Steuerbefehlumsetzeinheit
- 32
- Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung
- 33
- Funkeinheit, beispielhaft WLAN oder WPAN
- 34
- Datenbus zwischen Steuerbefehlumsetzeinheit und Navigationsrechner zur Fahrzeugsteuerung, bevorzugt Devicenet-Bus oder CAN-BUS
- 36
- Fahrzeugakku
- 41
- Mikrofon
- 42
- Sprachwandler analog-digital
- 43
- Funkeinheit, beispielhaft WPAN
- 44
- Lautsprecher
- 45
- Sprachwandler digital-analog
- 46
- Akku
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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