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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Klimatisierungsvorrichtung
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Zur Innenraumklimatisierung von Elektrofahrzeugen sind diese mit elektrischen Kältemittelverdichtern oder elektrischen Wärmepumpensystemen sowie elektrischen Heizelementen (bspw. Hochvolt-PTCs oder sogenannte Hochvolt-Heizer) ausgestattet. In Abhängigkeit der Außentemperatur wird der Fahrzeuginnenraum mit Kälte- oder Wärmeleistung versorgt, wobei die Effizienz der Innenraumklimatisierung direkt den Energieverbrauch des Fahrzeugs und somit die Reichweite von Elektrofahrzeugen beeinflusst.
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Effizienzoptimierte Innenraumklimatisierungen für Elektrofahrzeuge bestehen aktuell aus Wärmepumpensystemen kombiniert mit elektrischen Heizelementen.
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Beim Heizen wird die Außenluft über einen Heizungswärmetauscher geleitet und erwärmt. Die Wärme im Heizkreis wird elektrisch, also mittels Hochvolt-Heizer und/oder mittels einer Wärmepumpenfunktion zur Verfügung gestellt. Alternativ gibt es auch Hochvolt-Heizer, die direkt in der Luftstrecke integriert sind und die Luft direkt erwärmen.
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Ferner wird bei reinen Elektrofahrzeugen die elektrische Reichweite insbesondere im Winter durch die Batterietemperatur der Traktionsbatterie bestimmt. Dies kann dazu führen, dass besonders tiefen Temperaturen, bspw. unter 50 °C, ein Start des Fahrzeugs nicht mehr möglich ist. Um ein solches Ereignis auszuschließen, ist es bekannt, zusätzlich ein elektrisches Heizelement (bspw. Hochvolt-PTCs oder sogenannte Hochvolt-Heizer) in einen bspw. als Wasserkreislauf ausgeführten Kühlmittelkreislauf der Traktionsbatterien vorzusehen, mit welchem die Traktionsbatterie erwärmt werden kann. Der Nachteil eines solchen Einsatzes eines zusätzlichen elektrischen Heizelementes ist die geringe Nutzungsdauer über die Fahrzeuglebensdauer und stellt daher einen ineffizienten Materialeinsatz dar.
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Aus der
DE 10 2011 008 551 A1 ist eine Vorrichtung zur Belüftung eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeugs bekannt. Diese Vorrichtung umfasst ein Klimamodul, mittels dem ein Fahrgastraum klimatisierbar ist, ferner einen Kaltluftkanal und einen Warmluftkanal zur Versorgung einer Lufthutze des Energiespeichers mit temperierter Luft. Mittels einer Luftmischeinrichtung, die lufteingangsseitig an den Kaltluftkanal und luftausgangsseitig an die Lufthutze angeschlossen ist, wird dem Energiespeicher ein temperierter Luftstrom zugeführt.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 195 34 427 eine Vorrichtung zur Klimatisierung einer Batterie eines Elektrofahrzeugs, bei welcher die aus einzelnen Modulen bestehende Batterie in einem Gehäusesystem angeordnet ist und die einzelnen Module von einem mittels eines Gebläses erzeugten Luftstroms beaufschlagt werden. Unterhalb eines ersten Temperaturschwellwertes wird die im Gehäusesystem sich befindende Luft zur Klimatisierung der Batterie verwendet, während oberhalb des Temperaturschwellwertes dem Gehäusesystem kühlende Luft von außen zugeführt wird.
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Bei einer Klimaanlageneinheit zur Konditionierung eines in die Fahrgastzelle geführten Zuluftstromes ist gemäß der
DE 10 2008 045 407 A1 ein Luftkanal vorgesehen, mit welchem ein Teil des Zuluftstromes einer Batterie zugeführt wird. Somit wird ein Teil des Zuluftstromes zur Erwärmung oder zur Kühlung der Fahrgastzelle verwendet, während mit dem verbleibenden Teil des Zuluftstromes die Batterie beaufschlagt wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug mit einer verbesserten Klimatisierungsvorrichtung zu schaffen, mit welcher nicht nur eine effiziente Klimatisierung des Fahrgastraums erzielt wird, sondern auch der Energiespeicher effizient erwärmbar ist, insbesondere bei tiefen Umgebungstemperaturen des Fahrzeugs.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Fahrzeug mit einer Klimatisierungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
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Ein solches Fahrzeug mit einer Klimatisierungsvorrichtung umfasst:
- - ein Klimagerät, welches mit einem Fahrzeuginnenraum über wenigstens einen Innenraum-Luftführungskanal zum Zuführen eines konditionierten Zuluftstromes verbunden ist,
- - ein in dem Innenraum-Luftführungskanal angeordnetes elektrisches Heizelement,
- - ein in einem Kühlmodul-Luftführungskanal angeordnetes Kühlmodul zum Beaufschlagen mit einem Umgebungsluftstrom des Fahrzeugs,
- - einen Abluftführungskanal, welcher den Innenraum-Luftführungskanal stromabwärts des elektrischen Heizelementes mit dem Kühlmodul-Luftführungskanal stromaufwärts des Kühlmoduls verbindet,
- - eine Steuervorrichtung zum Steuern eines durch den Abluftführungskanal in den Kühlmodul-Luftführungskanal strömenden Abluftstroms, und
- - einen elektrischen Energiespeicher, welcher zum Erwärmen oder Kühlen mittels eines Kühlmittelkreislaufs mit dem Kühlmodul thermisch gekoppelt ist.
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Bei dieser Klimatisierungsvorrichtung wird stromabwärts eines luftseitig des Klimagerätes verbauten elektrischen Heizelementes, welches bei Elektrofahrzeuges standardmäßig zur Aufheizung des Fahrzeuginnenraums vorhanden ist, ein Abluftführungskanal als „luftseitige Verbindung“ von dem Klimagerät auf einen Anströmbereich eines in einem Kühlmodul-Luftführungskanal angeordneten Kühlmoduls abgezweigt. Damit lässt sich durch Mischung der in den Kühlmodul-Luftführungskanal geführten Umgebungsluftstrom mit der mittels des elektrischen Heizelementes erwärmten und über den Abluftführungskanal geführten Luft die Temperatur an dem Kühlmodul mittels der Steuervorrichtung einstellen. Da das Kühlmodul mit einem Kühlmittelkreislauf des elektrischen Energiespeichers, also der Traktionsbatterie des Fahrzeugs thermisch gekoppelt ist, kann bspw. mittels einer Wärmepumpenfunktion die Wärme aus dem mittels des elektrischen Heizelementes erwärmten Luft an den flüssigkeitsgekühlten elektrischen Energiespeicher abgegeben werden. Der Einsatz eines Kühlmittelkreislaufs stellt die effizienteste Methode zur Konditionierung des elektrischen Energiespeichers dar, insbesondere gegenüber einer Kühlung oder Erwärmung mittels eines Luftstromes.
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Der wesentlichste Vorteil besteht somit darin, dass ein in elektrischen Fahrzeugen bereits vorhandenes Bauteil, nämlich das als elektrischer Zuheizer eingesetzte elektrische Heizelement nicht nur zum Aufheizen des Fahrzeuginnenraums, sondern zum bedarfsgerechter Erwärmen des elektrischen Energiespeichers eingesetzt wird, vor allem vor einem Fahrzeugstart. Dies führt zu einem deutlichen Kosten- und Effizienzvorteil, da kein zusätzliches Heizelement für den Kühlmittelkreislauf des elektrischen Energiespeichers erforderlich ist.
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Mit dem Abluftführungskanal wird eine direkte luftführende Verbindung zwischen dem Klimagerät und dem Kühlmodul geschaffen. Gleichzeitig lässt sich bei voll elektrifizierten Fahrzeugen das Kühlmodul flexibel unterbringen, bspw. vorteilhaft im Vorderwagen, so dass für diese luftführende Verbindung nur ein kleiner Abstand zu brücken ist. Zusätzlich zu der luftführenden Verbindung zum Kühlmodul ist nur die Steuervorrichtung, ausgeführt bspw. als steuerbare Klappe erforderlich.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Kühlmodul-Luftführungskanal eine Lufteintrittsöffnung für den Eintritt des Umgebungsluftstroms und eine Luftaustrittsöffnung für den Austritt des Umgebungsluftstromes und des Abluftstromes aufweist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Kühlmodul einen Luft-Kühlmittelwärmetauscher auf, welcher thermisch mit dem Kühlmittelkreislauf des elektrischen Energiespeichers gekoppelt ist. Dies führt zu einem konstruktiv einfachen Aufbau des Kühlmoduls zusammen mit Kühlmittelkreislauf des elektrischen Energiespeichers.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn weiterbildungsgemäß das Kühlmodul einen Klima-Wärmetauscher zur Durchführung eines Kühlbetriebes oder zur Durchführung eines Heizbetriebes mittels einer den Umgebungsluftstrom und/oder den Abluftstrom als Wärmequelle verwendenden Wärmepumpenfunktion aufweist. Damit kann gegenüber der Verwendung lediglich eines Luft-Kühlwärmetauschers die Konditionierung des elektrischen Energiespeichers noch effizienter realisiert werden. Vorzugsweise weist der Kühlmittelkreislauf einen Chiller auf, welcher mit dem Klima-Wärmetauscher zur Durchführung eines Heizbetriebes zum Erwärmen des elektrischen Energiespeichers thermisch gekoppelt ist.
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Bei einer letzten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der in den Kühlmodul-Luftführungskanals eintretende Umgebungsluftstrom mittels einer Steuervorrichtung steuerbar. So kann der Mischungsgrad des aus dem Klimagerät zum Kühlmodul geführten erwärmten Luftstromes mit dem Umgebungsluftstrom eingestellt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Fahrzeugs mit einer Klimatisierungsvorrichtung,
- 2 ein schematisches Teilschaltbild einer Ausführungsform der Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs nach 1, und
- 3 ein schematisches Teilschaltbild einer weiteren Ausführungsform der Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs nach 1.
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Die 1 zeigt als Fahrzeug 10 ein reines Elektrofahrzeug mit einem im Bereich von dessen Vorderwagen 10.1 in einem Kühlmodul-Luftführungskanal 13 angeordneten Kühlmodul 3 einer Klimatisierungsvorrichtung 1. Ein Detail der Klimatisierungsvorrichtung 1 mit einem Kältemittelkreislauf 1.1 und einem Kühlmittelkreislauf 6 für einen elektrischen Energiespeicher 5, welcher als Traktionsbatterie für einen elektrischen Antrieb des Elektrofahrzeugs eingesetzt wird, zeigen die 2 und 3. Der elektrische Energiespeicher 5 ist zur Temperaturkonditionierung über eine thermische Kopplung 5.1 mit dem Kühlmodul 3 gekoppelt.
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Die Klimatisierungsvorrichtung 1 umfasst ein gemäß dem Stand der Technik bekannten und in dem Fahrzeug 10 angeordneten Klimagerät 2 zur Konditionierung eines dem Klimagerät 2 zugeführten Luftstroms L1. Dieser Luftstrom L1 setzt sich entweder aus einem über einen Frischluftkanal 15 zugeführten Frischluftstrom L0, einem über einen Umluftkanal 16 zugeführten Umluftstrom L20 aus dem Fahrzeuginnenraum 11 oder aus einer Mischung von Frisch- und Umluft zusammen.
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Dieses Klimagerät 2 umfasst einen Verdampfer 2.2 zum Kühlen und Entfeuchten des zugeführten Luftstroms L1 sowie ein als Hochvolt-Heizer ausgeführtes elektrisches Heizelement 2.1 zur direkten Erwärmung des Zuluftstroms L1, welcher als konditionierter Luftstrom L6 das Klimagerät 2 in einen Innenraum-Luftführungskanal 12 verlässt.
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Dieser Innenraum-Luftführungskanal 12 endet ausgehend von dem Klimagerät 2 im Fahrzeuginnenraum 11. Ferner zweigt stromabwärts des elektrischen Heizelementes 2.1 ein Abluftführungskanal 14 ab, welcher in einem ein Kühlmodul 3 aufweisenden Kühlmodul-Luftführungskanal 13 endet, welcher im Vorderwagen 10.1 des Fahrzeugs 10 im Bereich von dessen Unterboden 10.2 angeordnet ist.
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Mittels einer im Bereich der Abzweigung zum Abluftführungskanal 14 angeordneten Steuervorrichtung 4, die als schwenkbare Klappe 4.1 ausgeführt ist, kann der das Klimagerät 2 verlassende konditionierte Luftstrom L6 in den Zuluftstrom L2 für den Fahrzeuginnenraum 11 und in einen Abluftstrom L3 für den Kühlmodul-Luftführungskanal 13 geteilt werden. In einer Endposition I der Klappe 4.1 wird der Innenraum-Luftführungskanal 12 vollständig verschlossen, wodurch der konditionierte Luftstrom L6 als Abluftstrom L3 vollständig in den Abluftführungskanal 14 geleitet wird. In einer Endposition II der Klappe 4.1 wird der Abluftführungskanal 14 vollständig verschlossen, wodurch der konditionierte Luftstrom L6 als Zuluftstrom L2 vollständig in den Fahrzeuginnenraum 11 strömt. Mit einer entsprechenden Zwischenposition der Klappe 4.1 kann jede beliebige Aufteilung des konditionierten Luftstroms L6 in den Zuluftstrom L2 und den Abluftstrom L3 eingestellt werden. Zur Steuerung der Steuervorrichtung 4 zur Einstellung der schwenkbaren Klappe 4.1 wird bspw. das Klimasteuergerät der Klimatisierungsvorrichtung 1 eingesetzt.
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Das Kühlmodul 3 umfasst einen als Niedertemperaturkühler ausgeführten Luft-Kühlmittelwärmetauscher 3.1, einen Klima-Wärmetauscher 3.2 und einen Kühlerlüfter 3.3, mit welchem die dem Kühlmodul-Luftführungskanal 13 zugeführte Luft angesaugt wird.
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Der Abluftführungskanal 14 endet stromaufwärts vor dem Kühlmodul 3 in dem Kühlmodul-Luftführungskanal 13, so dass dem Kühlmodul 3 nicht nur ein Umgebungsluftstrom L4 sondern auch der Abluftstrom L3 aus dem Klimagerät 2 bzw. dem Innenraum-Luftführungskanal 12 zugeführt wird. Der Umgebungsluftstrom L4 wird über eine im Unterboden 10.2 des Fahrzeugs 10 angeordnete Lufteintrittsöffnung 13.1 dem Kühlmodul-Luftführungskanal 13 zugeführt, wobei der Lufteintritt mittels einer bspw. als Jalousie ausgeführten Steuervorrichtung 13.3 steuerbar ist.
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Der dem Kühlmodul 3 zugeführte Luftstrom, welcher sich mit unterschiedlichen Anteilen aus dem Abluftstrom L3 und dem Umgebungsluftstrom L4 zusammensetzt (wobei auch der Abluftführungskanal 14 oder der Kühllufteintritt mittels der Steuervorrichtung 4 oder 13.3 vollständig geschlossen werden kann), wird als Austrittsluftstrom L5 über einen im Unterboden 10.2 angeordneten Kühlluftaustritt 13.2 des Kühlmodul-Luftführungskanals 13 an die Fahrzeugumgebung abgegeben.
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Der Klima-Wärmetauscher 3.2 des Kühlmoduls 3 ist in einem Kältemittelkreislaufs 1.1 (vgl. 2 und 3) der Klimatisierungsvorrichtung 1 angeordnet, welcher auch mit dem Verdampfer 2.2 des Klimagerätes 2 fluidverbunden ist. Dieser Klima-Wärmetauscher 3.2 ist entweder als Kondensator für einen AC-Betrieb der Klimatisierungsvorrichtung 1 sowohl zum Kühlen und Entfeuchten des Luftstroms L1 als auch zum Kühlen des elektrischen Energiespeichers 5 oder als Wärmepumpen-Verdampfer für einen Heizbetrieb der Klimatisierungsvorrichtung 1 sowohl zum Erwärmen des Luftstroms L1 als auch zum Erwärmen des elektrischen Energiespeichers 5 betreibbar.
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Fehlen Wärmequellen für den mittels der Wärmepumpenfunktion durchgeführten Heizbetrieb der Klimatisierungsvorrichtung 1 wird das in dem Innenraum-Luftführungskanal 12 angeordnete elektrische Heizelement 2.1 eingesetzt, um den Fahrzeuginnenraum 11 mittels des erwärmten Zuluftstroms L2 zu erwärmen sowie indirekt über den erwärmten Abluftstrom L3 auch den elektrischen Energiespeicher 5 zu erwärmen. Hierzu wird in Abhängigkeit der Stellung der Klappe 4.1 als Wärmequelle ein von dem konditionierten Luftstrom L6 abgezweigter Abluftstrom L3, welchem in Abhängigkeit der Stellung der Steuervorrichtung 13.3 ein Umgebungsluftstrom L4 zugemischt wird, entweder für eine mittels des Klima-Wärmetauschers 3.2 durchzuführende Wärmepumpenfunktion oder zur direkten Erwärmung des Kühlmittelkreislaufs 6 des elektrischen Energiespeichers 5 mittels des Luft-Wärmetauschers 3.1 verwendet.
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Die Nutzung der Wärmepumpenfunktion für die Temperaturkonditionierung des elektrischen Energiespeichers 5 wird anhand von 2 erläutert. Die Temperaturkonditionierung des elektrischen Energiespeichers 5 kann auch direkt mittels des Luft-Kühlmittelwärmetauschers 3.1 durchgeführt werden, wie dies anhand von 3 beschrieben wird.
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Die 2 zeigt einen Teil der Klimatisierungsvorrichtung 1 mit einem stark abstrahierten Kältemittelkreislaufs 1.1, welcher mit dem Klima-Wärmetauscher 3.2 des Kühlmoduls 3, einem Kältemittelverdichter 1.2, einem als Expansionsventil ausgeführten Expansionsorgan 1.3 und einem Chiller 7 aufgebaut ist. Der Chiller 7 koppelt thermisch den Kältemittelkreislauf 1.1 mit dem Kühlmittelkreislauf 6, der seinerseits mit dem elektrischen Energiespeicher 5 thermisch gekoppelt ist. Als Kühlmittel wird bspw. Wasser eingesetzt.
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Im Wärmepumpenbetrieb zur Erwärmung des Energiespeichers 5 wird ein aus dem Abluftstrom L3 und dem Umgebungsluftstrom L4 gemischter Luftstrom dem Kühlmodul 3 und damit dem Klima-Wärmetauscher 3.2 zugeführt, welcher als Wärmepumpe-Verdampfer arbeitet. Hierzu strömt das mittels des Kältemittelverdichters 1.2 verdichtete Kältemittel kältemittelseitig durch den Chiller 7, wodurch die über den Klima-Wärmetauscher 3.2 aufgenommene Wärme auf das Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs 6 abgegeben, wodurch der elektrische Energiespeicher 5 erwärmt wird. Anschließend wird das verdichtete Kältemittel mittels des Expansionsorgans 1.3 in den Klima-Wärmetauscher 3.2 entspannt, wodurch der dem Kühlmodul zugeführte Luftstrom als Wärmequelle abgekühlt und das Kältemittel verdampft wird. Anschließend wird das verdampfte Kältemittel wieder dem Kältemittelverdichter 1.2 zugeführt.
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Bei sehr niedrigen Außentemperaturen des Fahrzeugs 10, bspw. niedriger als 10° Celsius ist, kann bei einem Kaltstart des Elektrofahrzeugs durch die Inanspruchnahme des elektrischen Energiespeichers 5 als Traktionsbatterie derselbe beeinträchtigt werden, indem nämlich eine Verringerung der Lebensdauer und/oder der Leistungsfähigkeit eintreten kann.
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Daher wird eine Vorheizung des elektrischen Energiespeichers 5 vor einem Start des Fahrzeugs 10 mit folgenden Verfahrensschritten durchgeführt:
- - Zunächst wird die Lufteintrittsöffnung 13.1 des Kühlmodul-Luftführungskanals 13 mittels der Steuervorrichtung 13.3 gegenüber der Fahrzeugumgebung verschlossen.
- - Anschließend wird die verschwenkbare Klappe 4.1 in die Endposition I verschwenkt, wodurch der konditionierte Luftstrom L6 vollständig in den Abluftführungskanal 14 strömen kann.
- - Nun erfolgt eine Aktivierung des Kühlerlüfters 3.3.
- - Des Weiteren wird das elektrische Heizelement 2.1 aktiviert, wodurch der Luftstrom L1 erwärmt und dadurch der erwärmte Abluftstrom L3 vollständig in den Kühlmodul-Luftführungskanal 13 strömt.
- - Weiterhin erfolgt durch die Beaufschlagung des Klima-Wärmeübertragers 3.2 mit dem erwärmten Abluftstrom L3 entweder eine Wärmeübertragung mittels der oben beschriebenen Wärmepumpenfunktion über den Chiller 7 in den Kühlmittelkreislauf 6 des elektrischen Energiespeichers 5 oder, falls keine Wärmepumpenfunktion zur Verfügung steht, oder eine direkte Übertragung der Wärme aus dem Abluftstrom L3 über den Luft-Kühlmittelwärmetauscher 3.1 auf den Batteriekreis, also auf den Kühlmittelkreislauf 6.
- - Schließlich wird der elektrische Energiespeicher aufgeheizt.
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Auch die 3 zeigt entsprechend von 2 nur einen Teil der Klimatisierungsvorrichtung 1 mit einem stark abstrahierten Kältemittelkreislaufs 1.1, in welchem der Klima-Wärmetauscher 3.2 des Kühlmoduls 3 angeordnet ist. Der als Traktionsbatterie ausgebildete elektrische Energiespeicher 5 ist über den Kühlmittelkreislauf 6 mit dem Luft-Kühlmittelwärmetauschers 3.1 thermisch gekoppelt. Als Kühlmittel wird bspw. Wasser eingesetzt. Die Wärme aus dem Abluftstrom L3 wird direkt mittels des Luft-Kühlmittelwärmetauschers 3.1 auf das Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs 6 übertragen, wodurch der elektrische Energiespeicher 5 erwärmt wird.
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Umgekehrt ist mit der Klimatisierungsvorrichtung 1 gemäß 2 oder 3 auch eine Kühlung des elektrischen Energiespeichers 5 durchführbar.
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Bei einem Kältemittelkreislauf 1.1 gemäß 2 arbeitet der Klima-Wärmetauscher 3.2 als Kondensator, mit welchem die von dem elektrischen Energiespeicher 5 erzeugte Wärme über den Chiller 7 auf den Kältemittelkreislauf 1.1 und schließlich auf den Umgebungsluftstrom L4 übertragen wird, wobei der Abluftführungskanal 14 mittels der in die Endposition II verschwenkten Klappe 4.1 verschlossen ist.
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Bei einem Kältemittelkreislauf 1.1 gemäß 3 wird die von dem elektrischen Energiespeicher 5 erzeugte Wärme direkt über das Kühlmittel des Kühlmittelkreislaufs 6 und den Luft-Kühlmittelwärmetauscher 3.1 auf den Umgebungsluftstrom L4 übertragen, wobei auch in diesem Fall der Abluftführungskanal 14 mittels der in die Endposition II verschwenkten Klappe 4.1 entsprechend der Endposition II verschlossen ist.
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Die für einen AC-Betrieb, einen Reheat Betrieb oder einen Heizbetrieb erforderlichen Komponenten des Kältemittelkreislaufs 1.1 sowie die hierfür erforderlichen Komponenten zur Einstellung dieser verschiedenen Betriebsarten sind der Einfachheit wegen in den 2 und 3 nicht dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Klimatisierungsvorrichtung des Fahrzeugs 10
- 1.1
- Kältem ittelkreislauf
- 1.2
- Kältemittelverdichter des Kältemittelkreislaufs 1.1
- 1.3
- Expansionsorgan des Kältemittelkreislaufs 1.1
- 2
- Klimagerät der Klimatisierungsvorrichtung 1
- 2.1
- elektrisches Heizelement des Klimagerätes 2
- 2.2
- Verdampfer des Klimagerätes 2
- 3
- Kühlmodul der Klimatisierungsvorrichtung 1
- 3.1
- Luft-Kühlmittelwärmetauscher des Kühlmoduls 3
- 3.2
- Klima-Wärmetauscher des Kühlmoduls 3
- 3.3
- Kühlerlüfter
- 4
- Steuervorrichtung
- 4.1
- schwenkbare Klappe
- 5
- Energiespeicher
- 5.1
- thermische Kopplung
- 6
- Kühlmittelkreislauf des Energiespeichers 5
- 7
- Chiller
- 10
- Fahrzeug
- 10.1
- Vorderwagen des Fahrzeugs 10
- 10.2
- Unterboden des Fahrzeugs 10
- 11
- Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs 10
- 12
- Innenraum-Luftführungskanal
- 13
- Kühlmodul-Luftführungskanal
- 13.1
- Lufteintrittsöffnung
- 13.2
- Luftaustrittsöffnung
- 13.3
- Steuervorrichtung
- 14
- Abluftführungskanal
- 15
- Frischluftkanal
- 16
- Umluftkanal
- I
- Endposition der Klappe 4.1
- II
- Endposition der Klappe 4.2
- L0
- Frischluftstrom
- L1
- Luftstrom
- L2
- Zuluftstrom
- L20
- Umluftstrom
- L3
- Abluftstrom
- L4
- Umgebungsluftstrom
- L5
- Austrittsluftstrom
- L6
- konditionierter Luftstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011008551 A1 [0005]
- DE 19534427 [0006]
- DE 102008045407 A1 [0007]