DE102018207968A1 - Verfahren zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels - Google Patents

Verfahren zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels (80) umfassend die Schritte: Empfangen von Daten repräsentieren ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung des Fortbewegungsmittels (80), Ermitteln einer Relevanz der empfangenen Daten bezüglich einer aktuellen Route (42) des Fortbewegungsmittels (80), und in Abhängigkeit der Relevanz der Daten automatisches Anpassen oder unverändertes Fortführen der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels (80).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Fortbewegungsmittel zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels.
  • Stand der Technik
  • DE10 2007 033 664 A1 beschreibt ein Verfahren zur Gefahrenwarnung und Unfallvermeidung für Kraftfahrzeuge, wobei eine unidirektionale Kommunikationsverbindung von einer Verkehrsinfrastruktursendeeinheit zu einer in einem Fahrzeug geführten Empfängereinheit hergestellt wird, wobei die Verkehrsinfrastruktursendeeinheit eine ortspezifische Information über mögliche Gefahren aussendet, die im Fahrzeug verarbeitet und in akustischer, visueller und/oder haptischer Form in einer Informationswiedergabeeinheit als Warnung ausgegeben wird.
  • DE 10 2008 044 012 A1 schlägt basierend auf oben genanntem Dokument weiter vor, dass das Aussenden der Informationen und/oder die Informationswiedergabe an den Fahrer nur dann erfolgt, wenn bestimmte, situationsbedingte Kriterien erfüllt sind. Ein solches situationsbedingtes Kriterium kann beispielsweise das Überschreiten einer bestimmten Geschwindigkeit oder eine Durchführung eines bestimmten Fahrmanövers des Kraftfahrzeugs sein.
  • Darüber hinaus werden im Stand der Technik bereits heute Fortbewegungsmittel eingesetzt, die ohne einen manuellen Eingriff eines Fahrers des Fortbewegungsmittels einen vollautomatisierten Fahrbetrieb ermöglichen. Solche vollautomatisierten Fortbewegungsmittel verfügen i.d.R. über eine große Anzahl unterschiedlicher Umfeldsensoren, mit deren Hilfe eine vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels in die Lage versetzt wird, das Fortbewegungsmittel entlang einer vordefinierten Route zu bewegen.
  • Der Stand der Technik sieht dabei keinen ortsunabhängigen Empfang von Unfallstatistikdaten vor, stattdessen ist der Empfang von Daten stets an eine räumliche Nähe eines Fortbewegungsmittels an eine jeweilige Verkehrsinfrastruktursendeeinheit gekoppelt. Des Weiteren sieht der Stand der Technik keine Berücksichtigung von Unfallstatistikdaten im Zusammenhang mit einem einer aktiven Routenführung folgenden, vollautomatisiert gesteuerten Fortbewegungsmittel vor.
  • Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorstehend genannten Nachteile des Standes der Technik zu lindern bzw. auszuräumen.
  • Die Lösung der vorstehend identifizierten Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen. In einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung des Fortbewegungsmittels empfangen. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise ein Straßenfahrzeug (z.B. Motorrad, PKW, Transporter, LKW) ein Wasserfahrzeug oder ein Luftfahrzeug/Flugzeug sein. Die Drahtloskommunikationsvorrichtung kann bevorzugt an eine erfindungsgemäße Auswerteeinheit angebunden sein, welche eingerichtet ist, die mittels der Drahtloskommunikationsvorrichtung empfangenen Daten in einer an die Auswerteeinheit angebunden Speichereinheit abzulegen und die Daten zu verarbeiten. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise als Prozessor, digitaler Signalprozessor, Mikrocontroller, o.ä., ausgestaltet sein und Teil eines bestehenden Steuergeräts eines Fortbewegungsmittels sein. Die Drahtloskommunikationsvorrichtung ist bevorzugt eingerichtet, eine Mobilfunkverbindung und/oder WLAN-Verbindung und/oder Bluetooth-Verbindung zu unterstützen und kann insbesondere eingerichtet sein, eine Internetverbindung mit einem entfernten Server herzustellen, welcher die Daten bereitstellen kann. Die ortsbezogene Unfallstatistiken können beispielsweise auf Basis einer oder mehrerer Datenbanken zur Erfassung von Unfallstatistiken ermittelt werden, die beispielsweise von Verkehrsbehörden eines jeweiligen Landes und/oder Bundeslandes und/oder einer Region gepflegt werden. Die Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken können insbesondere Informationen über eine Unfallhäufigkeit, eine Unfallschwere, eine Art des Unfalls und am Unfall beteiligte Fortbewegungsmittel und Personen in Verbindung mit einer jeweiligen Positionsangabe zur Kennzeichnung des Unfallortes umfassen. Die übertragenen Daten können einen vollständigen Datensatz der oben beschriebenen Datenbank zur Erfassung von Unfallstatistiken oder eine Teilmenge dieses Datensatzes umfassen. Letzteres bietet insbesondere den Vorteil, dass zum einen nur eine geringe Datenmenge an das Fortbewegungsmittel übertragen werden muss und zum anderen aufgrund der geringen Datenmenge eine schnellere Verarbeitung der empfangenen Daten in der erfindungsgemäßen Auswerteeinheit stattfinden kann. Eine Teilmenge des Datensatzes kann beispielsweise anhand vordefinierter Einschränkungen durch den Benutzer des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgegeben werden. Zu diesem Zweck kann der Benutzer beispielsweise in einem Konfigurationsmenü eines Bordcomputersystems des Fortbewegungsmittels eine Vorauswahl von für ihn relevanten Unfallstatistikdaten treffen. Für den Benutzer relevante Unfallstatistikdaten können sich zum Beispiel auf ein bestimmtes Land, eine bestimmte Region oder eine Art des durch den Benutzer verwendeten Fortbewegungsmittels beziehen. D.h., dass der oben erwähnte Server, welcher den vollständigen Datensatz verwalten und verteilen kann, in Abhängigkeit der vordefinierten Einschränkungen aus dem vollständigen Datensatz einen entsprechenden Teildatensatz erstellen kann, bevor dieser Teildatensatz an das Fortbewegungsmittel übertragen wird. Die notwendigen Informationen zur Erstellung eines entsprechenden Teildatensatzes für ein jeweiliges Fortbewegungsmittel bzw. einen jeweiligen Benutzer eines jeweiligen Fortbewegungsmittels können vorab mittels der Drahtloskommunikationsvorrichtung des Fortbewegungsmittels an den Server übertragen werden. Es ist darüber hinaus denkbar, die Übertragung der Daten in einem Pushing- und/oder Pulling-Betrieb durchzuführen.
  • In einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Relevanz der empfangenen Daten bezüglich einer aktuellen Route des Fortbewegungsmittels ermittelt. D.h., dass die durch die Auswerteeinheit empfangenen und in der angebundenen Speichereinheit abgelegten Daten hinsichtlich einer aktuellen Route bewertet werden können. Eine aktuelle Route kann durch die Auswerteeinheit beispielsweise von einem Navigationssystem des Fortbewegungsmittels abgefragt werden, welches mit der Auswerteeinheit beispielsweise über ein Bussystem (z.B. FlexRay, CAN, MOST, Ethernet, usw.) eines Bordnetzes des Fortbewegungsmittels verbunden ist. Da ein vollautomatisierter Fahrbetrieb i.d.R. auf Basis einer aktiven Routenführung des Navigationssystems des Fortbewegungsmittels durchgeführt wird, können entsprechende Informationen über die aktuelle Route während eines vollautomatisierten Fahrbetriebs normalerweise zu jedem Zeitpunkt von der Auswerteeinheit abgerufen werden. Anhand eines auf der Auswerteeinheit ausgeführten Computerprogramms können die in der Speichereinheit abgelegten Daten hinsichtlich ihrer Relevanz für eine aktuelle Route des Fortbewegungsmittels bewertet werden. Im Ansprechen auf die Bewertung können in der Speichereinheit beispielsweise diejenigen Daten als nicht relevant gekennzeichnet werden, die Positionen von Unfallorten repräsentieren, die nicht auf einer aktuellen Route des Fortbewegungsmittels liegen.
  • In einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die vollautomatisierte Steuerung in Abhängigkeit der ermittelten Relevanz der Daten automatisch angepasst oder unverändert vorgeführt. D.h., dass die Auswerteeinheit für den Fall, dass bezüglich einer aktuellen Route relevante Daten ermittelt wurden, ein entsprechendes Signal zur Anpassung der vollautomatisierten Steuerung an ein Steuergerät zur Durchführung der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels über das Bordnetz übertragen kann.
  • In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die vollautomatisierte Steuerung auch durch einen Verbund mehrerer verteilter Steuergeräte durchgeführt werden kann. Aus Gründen der Übersicht geht die Beschreibung des Verfahrens hier und im Folgenden aber von einem einzelnen Steuergerät aus.
  • Das Signal, welches beispielsweise in Form eines digitalen Datenpaketes ausgestaltet ist, umfasst bevorzugt sämtliche für die aktuelle Route des Fortbewegungsmittels verfügbaren Unfallstatistikdaten, so dass das Steuergerät zur vollautomatisierten Steuerung anhand der darin enthaltenen Informationen zu Positionen mit einem erhöhten statistischen Unfallrisiko (im Folgenden verkürzt als „Positionen mit einem erhöhten Unfallrisiko“ bezeichnet) die automatisierte Steuerung bei einer jeweiligen Annäherung an diese Positionen entsprechend anpassen kann. Die vollautomatisierte Steuerung wird in diesem Zusammenhang bevorzugt derart angepasst, dass ein anhand der Unfallstatistik ermitteltes erhöhtes Unfallrisiko an einer jeweiligen Position zu einer Reduzierung oder Vermeidung des jeweiligen spezifischen Unfallrisikos führen kann.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann das Übertragen der Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken in Abhängigkeit unterschiedlicher Randbedingungen erfolgen. Eine solche Randbedingung kann beispielsweise eine durch das Navigationssystem abgeschlossene Routenberechnung darstellen. Indem die Informationen über die berechnete Route an die erfindungsgemäße Auswerteeinheit übertragen werden, wird die Auswerteeinheit in die Lage versetzt, nur diejenigen Daten vom entfernten Server anzufordern, welche für die berechnete Route des Fortbewegungsmittels relevant sind, d.h., dass nur diejenigen Daten angefordert werden, deren enthaltene Informationen zu Positionen mit erhöhtem Unfallrisiko mit der berechneten Route korrespondieren. Das Anfordern der relevanten Daten durch die Auswerteeinheit kann zu einem Zeitpunkt unmittelbar nach einer Beendigung der Routenberechnung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann das Anfordern der Daten auch vor einem Fahrtbeginn und/oder zu vordefinierten Zeitpunkten während der Fahrt stattfinden. Des Weiteren kann ein Anfordern der Daten auch in Abhängigkeit einer Annäherung des Fortbewegungsmittels an eine in den ortsbezogenen Unfallstatistiken enthaltene Position mit erhöhtem Unfallrisiko erfolgen. Konkret kann dies beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass die Auswerteeinheit in regelmäßigen Abständen (z.B. alle 30 Sekunden und/oder alle 2 km) eine aktuelle Position des Fortbewegungsmittels in Form von Positionsdaten an den Server übermittelt. Im Ansprechen auf ein Empfangen dieser Positionsdaten im Server kann der Server diese mit den im Server gespeicherten Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken abgleichen und im Falle einer Annäherung des Fortbewegungsmittels an eine oder mehrere in den Daten gespeicherten Positionen für ein erhöhtes Unfallrisiko die relevanten Daten an das Fortbewegungsmittel übertragen. Eine Annäherung kann in diesem Zusammenhang beispielsweise bedeuten, dass sich das Fortbewegungsmittel an eine Position mit einem erhöhten statistischen Unfallrisiko auf einen vordefinierten Umkreis wie z.B. 3 km annähert.
  • Darüber hinaus kann eine weitere Randbedingung für das Empfangen der Daten eine Art eines jeweiligen verwendeten Fortbewegungsmittels sein. D.h., dass bevorzugt nur diejenigen Daten empfangen werden, die Unfallstatistiken für die jeweilige Art eines verwendeten Fortbewegungsmittels repräsentieren. Dies kann beispielsweise dann relevant sein, wenn zu einer durch die Daten repräsentierten Position mit erhöhtem Unfallrisiko überwiegend oder ausschließlich Unfälle registriert sind, die mit einer bestimmten Art eines Fortbewegungsmittels, wie zum Beispiel einem Kraftrad, erfolgt sind. Für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs liegt somit gemäß der Unfallstatistik an dieser Position kein oder nur ein geringes statistisches Unfallrisiko vor, weshalb auf eine Übertragung und somit auch einen Empfang dieser Daten bei einer Verwendung eines Kraftfahrzeugs verzichtet werden kann. Zu diesem Zweck kann die Auswerteeinheit dem Server eine entsprechende vordefinierte Kennung repräsentierend eine Art des verwendeten Fortbewegungsmittels mittels der Drahtloskommunikationsvorrichtung übermitteln. Auf diese Weise wird der Server in die Lage versetzt, auf Basis der vordefinierten Kennung die Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken in Abhängigkeit der Art des Fortbewegungsmittels für ein jeweiliges Fortbewegungsmittel zu filtern.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die vollautomatisierte Steuerung in Abhängigkeit der Daten hinsichtlich eines Fahrmanövers und insbesondere zur Durchführung einer Geschwindigkeitsänderung angepasst werden. Das bedeutet mit anderen Worten, dass die Auswerteeinheit im Falle einer Annäherung des Fortbewegungsmittels an eine durch die Daten repräsentierte Position mit einem erhöhten Unfallrisiko mittels einer Ausgabe eines entsprechenden Signals an das Steuergerät für die vollautomatisierte Steuerung eine Reduzierung einer aktuellen Geschwindigkeit des Fortbewegungsmittels bewirken kann. Ein Zeitpunkt für die Ausgabe eines solchen Signals kann beispielsweise das Erreichen eines vordefinierten Umkreises um die Position mit einem erhöhten Unfallrisiko sein. Durch die Reduzierung der Geschwindigkeit im Umfeld einer solchen Position kann im Idealfall ein Unfallrisiko bei einem Passieren dieser Position reduziert werden. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, dass statt einer Reduzierung der Geschwindigkeit unter bestimmten Voraussetzungen auch eine Erhöhung der Geschwindigkeit zu einer Reduzierung eines Unfallrisikos an einer jeweiligen Position führen kann (z.B. bei einem Passieren eines steinschlaggefährdeten Streckenabschnitts). Alternativ oder zusätzlich zu einer Geschwindigkeitsänderung kann es darüber hinaus vorteilhaft sein, im Bereich einer Position mit einem erhöhten Unfallrisiko eine Abstandsänderung zu einem vorausfahrenden Fortbewegungsmittel und bevorzugt eine Abstandsvergrößerung zu diesem Fortbewegungsmittel durchzuführen. Darüber hinaus kann in Abhängigkeit der Daten auch ein Überholmanöver im Bereich einer Position mit einem erhöhten Unfallrisiko durch die vollautomatisierte Steuerung unterbunden oder derart ausgeführt werden, dass ein Unfallrisiko minimiert wird. Ferner kann in einem solchen Bereich auch ein Ausweichmanöver und/oder ein Spurwechsel in Abhängigkeit der Daten durchgeführt oder unterbunden werden.
  • Alternativ oder zusätzlich zu den oben beschriebenen Anpassungen der vollautomatisierten Steuerung kann in Abhängigkeit der Daten auch eine Routen- bzw. Teilroutenänderung durchgeführt werden, insbesondere dann, wenn eine vorausliegende Position mit einem erhöhten Unfallrisiko ein außerordentlich hohes Unfallrisiko darstellt, so dass aufgrund der Routen- bzw. Teilroutenänderung ein Passieren der kritischen Position vollständig vermieden werden kann. Eine solche Routen- bzw. Teilroutenänderung kann durch die erfindungsgemäße Auswerteeinheit in Abhängigkeit einer Vielzahl denkbarer vordefinierter Kriterien für eine Routenänderung (z.B. Höhe eines Unfallrisikos, aktuelle Sichtbedingungen, Art des verwendeten Fortbewegungsmittels, Höhe eines aktuellen Verkehrsaufkommens, usw.) über die beschriebene Schnittstelle zum Navigationssystem vom Navigationssystem mittels einer entsprechenden Signalisierung zur Datenanforderung angefordert werden.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken durch das Fortbewegungsmittel alternativ oder zusätzlich von einem weiteren Fortbewegungsmittel empfangen werden. Zu diesem Zweck kann die Drahtloskommunikationsvorrichtung des Fortbewegungsmittels eine Drahtloskommunikationsverbindung mit diesem weiteren Fortbewegungsmittel aufbauen (Car2Car-Verbindung), sobald sich die Fortbewegungsmittel in einer entsprechenden Reichweite zueinander befinden. Das weitere Fortbewegungsmittel, von welchem die Daten in dieser Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung empfangen werden, kann die Daten zuvor selbst von einem entfernten Server und/oder beispielsweise einem dritten Fortbewegungsmittel empfangen haben.
  • Die Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken können in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung mittels eines Crowd-Sourcing-Verfahrens ermittelt werden, indem z.B. ein oder mehrere an einem Unfall beteiligte Fortbewegungsmittel während des Unfalls und/oder im Anschluss an den Unfall Sensorinformationen des jeweiligen Fortbewegungsmittels auswerten und die Sensorinformationen und/oder ein Ergebnis der Auswertung der Sensorinformationen an den Server zur Verwaltung und Verteilung der Unfallstatistikdaten übermitteln. Die Sensorinformationen können insbesondere Informationen von Beschleunigungs- und/oder Lagesensoren eines jeweiligen Fortbewegungsmittels enthalten, um im jeweiligen Fortbewegungsmittel und/oder auf dem Server anhand dieser Sensorinformationen einen Unfall und darüber hinaus ggf. eine Schwere und/oder eine Art des Unfalls automatisch ermitteln zu können. Die an den Server übermittelten Sensor- und/oder Unfallinformationen können bevorzugt mit Informationen über eine Position des Unfalls und/oder mit Informationen über eine Art der am Unfall beteiligten Fortbewegungsmittel verknüpft und beispielsweise in Form eines Datenpakets an den Server übertragen werden. Der Server ist bevorzugt eingerichtet, die empfangenen Sensor- und/oder Unfallinformationen auszuwerten und in einer Datenbank des Servers zu speichern.
  • Eine weitere Möglichkeit zum Aufbauen und/oder Erweitern und/oder Aktualisieren der auf dem Server gespeicherten Datenbank zur Verwaltung der Unfallstatistikdaten kann auf einer manuellen Eingabe und Übermittlung von Unfallinformationen durch eine Mehrzahl von Benutzern eines Crowd-Sourcing-Verfahrens basieren. Auf diese Weise lassen sich Informationen über aus der Vergangenheit bereits bekannte, oder auch zu einem aktuellen Zeitpunkt erfahrene und/oder beobachtete Unfälle z.B. mittels einer entsprechenden Applikation (App) eines mobilen Benutzerendgerätes an den Server übermitteln.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht weiter ein Ausgeben eines optischen und/oder akustischen und/oder haptischen Hinweises an den Fahrer des Fortbewegungsmittels zu einem vordefinierten Zeitpunkt vor dem automatischen Anpassen der vollautomatisierten Steuerung vor. D.h., dass die Auswerteeinheit z.B. 5 und/oder 10 Sekunden vor der Durchführung einer Anpassung einer aktuellen vollautomatisierten Steuerung in einem Display des Fortbewegungsmittels einen entsprechenden Hinweis ausgeben kann, so dass der Fahrer auf die Anpassung der vollautomatisierten Steuerung vorbereitet werden kann. Alternativ oder zusätzlich zur Ausgabe des optischen Hinweises kann beispielsweise ein Hinweiston über ein Audiosystem des Fortbewegungsmittels ausgegeben und/oder eine Lenkradvibration oder ein ähnlicher, durch den Fahrer haptisch erfassbarer Vorgang ausgelöst werden. Ein weiterer Vorteil neben der Erfüllung der Hinweisfunktion gemäß der hier beschriebenen Ausgestaltung liegt darin, dass die zeitlich vorgezogene Ausgabe des Hinweises dem Fahrer des Fortbewegungsmittels die Möglichkeit bietet, die voll automatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels vorübergehend oder dauerhaft mittels einer Benutzeraktion zu beenden, um eine vorausliegende Position mit einem erhöhten Unfallrisiko auf Basis einer manuellen Steuerung des Fortbewegungsmittels zu passieren. In diesem Zusammenhang ist es auch denkbar, dass die erfindungsgemäße Auswerteeinheit die vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels nach einem Passieren einer solchen Position mit einem erhöhten Unfallrisiko automatisch wieder aktiviert.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann das automatische Anpassen der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels zusätzlich nur in Abhängigkeit einer Erfüllung vordefinierter Kriterien durchgeführt werden, welche insbesondere eine aktuelle Zuverlässigkeit von Umfeldsensoren des Fortbewegungsmittels umfassen. Das bedeutet konkret, dass beispielsweise ein durchzuführendes Fahrmanöver im Bereich einer Position mit einem erhöhten Unfallrisiko nur dann durchgeführt wird, wenn die Erkennungszuverlässigkeit der entsprechenden Umfeldsensoren (z.B. Kameras und/oder Lidar- und/oder Radarsensoren, usw.) in Verbindung mit einem entsprechenden Erkennungsalgorithmus beim Erreichen dieser Position höher ist, als ein vordefinierter Schwellwert für eine Erkennungszuverlässigkeit. Beispielsweise kann ein für die vollautomatisierte Steuerung zuständiger Algorithmus in einem entsprechenden Teilabschnitt einer Route, in dem z.B. ein Linksmanöver aufgrund der vorliegenden Unfallstatistikdaten als sehr risikoreich bewertet wird, dieses Linksabbiegen nur dann gestatten, wenn beispielsweise mit einer deutlich erhöhten Erkennungszuverlässigkeit ein Gegenverkehr ausgeschlossen werden kann. Das bedeutet, dass ein Schwellwert für eine Erkennungszuverlässigkeit im Normalbetrieb bei 90% Erkennungszuverlässigkeit liegen kann und für den Fall eines aktuell vorliegenden erhöhten Unfallrisikos z.B. bei 95% Erkennungszuverlässigkeit liegen kann. Bei Nacht oder bei schlechten Wetter- und/der Sichtbedingungen könnte der Algorithmus darüber hinaus beispielsweise einen Schwellwert von 99% Erkennungszuverlässigkeit voraussetzen.
  • Darüber hinaus kann das automatische Anpassen der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels erst nach einer Aktivierung weiterer Umfeldsensoren und/oder Berücksichtigung der Signale weiterer Umfeldsensoren des Fortbewegungsmittels durchgeführt werden. Diese vorteilhafte Ausgestaltung kann beispielsweise genutzt werden, um den oben beschriebenen Schwellwert für eine Erkennungszuverlässigkeit auch bei schlechten Wetter- und/oder Sichtbedingungen für die Umfeldsensoren zu erreichen, indem durch die Aktivierung der weiteren Umfeldsensoren zusätzliche Informationen über ein Umfeld des Fortbewegungsmittels erfasst und ausgewertet werden, und mit den bereits vorliegenden Umfeldinformationen der standardmäßig aktivierten Umfeldsensoren aggregiert werden können. In diesem Zusammenhang kann es vorteilhaft sein, wenn die weiteren Sensoren beispielsweise Sensoren eines anderen Sensortyps sind und/oder an anderen Positionen als die standardmäßig aktivierten Umfeldsensoren des Fortbewegungsmittels am Fortbewegungsmittel angeordnet sind.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen. Die Vorrichtung kann eine Auswerteeinheit umfassen, welche beispielsweise als Prozessor, digitaler Signalprozessor, Mikrocontroller, o.ä., ausgestaltet ist und Teil eines bestehenden oder eigenständigen Steuergeräts des Fortbewegungsmittels sein kann. Des Weiteren kann die Auswerteeinheit über eine integrierte Speichereinheit und/oder eine extern angebundene Speichereinheit verfügen. Ferner kann die Auswerteeinheit über einen Dateneingang verfügen, wodurch sie in die Lage versetzt wird, in Verbindung mit dem Dateneingang Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung des Fortbewegungsmittels von einem entfernten Server zu empfangen. Mittels eines auf der Auswerteeinheit ausgeführten Computerprogramms können die empfangenen Daten für eine weitere Verarbeitung durch die Auswerteeinheit in der integrierten und/oder extern angebundenen Speichereinheit abgelegt werden. Darüber hinaus kann die Auswerteeinheit informationstechnisch mit einem Navigationssystem des Fortbewegungsmittels verbunden sein, so dass Informationen über eine aktuelle Route des Fortbewegungsmittels vom Navigationssystem an die Auswerteeinheit übermittelt werden können. Auf Basis der übermittelten Routeninformationen und der durch die Drahtloskommunikationsvorrichtung empfangenen Daten des Servers ist die Auswerteeinheit in Verbindung mit dem auf ihr ausgeführten Computerprogramm in der Lage, eine Relevanz der empfangenen Daten bezüglich der aktuellen Route des Fortbewegungsmittels zu ermitteln. Bevorzugt werden in diesem Zusammenhang die in der Speichereinheit abgelegten Informationen zu Positionen mit einem erhöhten Unfallrisiko ausgewertet und deren zugehörige Unfallstatistikdaten in der Speichereinheit mittels eines Flags ungültig markiert, für den Fall, dass die jeweiligen durch die Daten beschriebenen Positionen keine Positionen der aktuellen Route des Fortbewegungsmittels darstellen. Auf Basis evtl. verbleibender, also nicht als ungültig markierter Daten kann die Auswerteeinheit in Verbindung mit einem Datenausgang eine vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels anpassen, um ein Unfallrisiko beim Passieren dieser Positionen mit einem erhöhten Unfallrisiko zu minimieren oder zu vermeiden.
  • Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches eine Vorrichtung gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt umfasst. Die Merkmale, Merkmalskombinationen sowie die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen den in Verbindung mit dem erst- und zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgeführten derart ersichtlich, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
    • 1 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
    • 2 eine schematische Übersicht über Komponenten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einem Fortbewegungsmittel; und
    • 3 ein Beispiel für ein automatisches Anpassen einer vollautomatisierten Steuerung eines Fortbewegungsmittels im Ansprechen auf den Empfang von relevanten Unfallstatistikdaten.
  • 1 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels 80. Dabei werden im ersten Schritt 100 Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 des Fortbewegungsmittels 80 empfangen, wobei die Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 eingerichtet ist, eine Internetverbindung 32 zu einem entfernten Server 50 herzustellen. Die Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken umfassen u.a. Informationen zu einer Häufigkeit, einer Schwere und einer Art eines jeweiligen Unfalls an einer jeweiligen Position. Das Fortbewegungsmittel 80 verfügt über eine erfindungsgemäße Auswerteeinheit 10, welche einen Mikrocontroller umfasst, der an eine Speichereinheit 20 angebunden ist. Das Empfangen der Daten geschieht im Ansprechen auf eine zuvor durch die Auswerteeinheit 10 an den entfernten Server 50 ausgesendete Anfrage zur Übertragung der Daten. Die daraufhin vom Server 50 empfangenen Daten werden von der Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 an einen Dateneingang 12 der Auswerteeinheit 10 über das Bordnetz des Fortbewegungsmittels 80 übertragen. Die Auswerteeinheit 10 ist eingerichtet, die über den Dateneingang 12 empfangenen Daten in der an den Mikrocontroller angebunden Speichereinheit 20 abzulegen. Des Weiteren ist die Auswerteeinheit 10 über das Bordnetz des Fortbewegungsmittels 80 mit einem Navigationssystem 40 des Fortbewegungsmittels 80 informationstechnisch verbunden, so dass Informationen über eine aktuelle Route 42 des Navigationssystems 40 an die Auswerteeinheit 10 übertragen werden können. Mittels eines auf der Auswerteeinheit 10 ausgeführten Computerprogramms wird im zweiten Schritt 200 eine Relevanz der empfangenen Daten bezüglich der aktuellen Route des Fortbewegungsmittels 80 ermittelt. Zu diesem Zweck gleicht die Auswerteeinheit 10 mittels des Computerprogramms die in den empfangenen Daten enthaltenen Informationen zu Positionen 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko mit der aktuellen Route 42 ab. Dabei werden sämtliche in der Speichereinheit 20 abgelegten Daten durch das Computerprogramm mittels eines Flags als ungültig markiert, deren zugehörige Informationen zu Positionen 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko keine Positionen auf der aktuellen Route 42 darstellen. Im dritten Schritt 300 wird die vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels 80 in Abhängigkeit der im vorherigen Schritt nicht ungültig markierten Daten automatisch angepasst oder unverändert fortgeführt. Zu diesem Zweck ist die Auswerteeinheit 10 mit einem Steuergerät zur Durchführung der vollautomatisierten Steuerung 60 informationstechnisch über das Bordnetz des Fortbewegungsmittels 80 verbunden. Bei einer Annäherung des Fortbewegungsmittels 80 an eine Position 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko gibt die Auswerteeinheit 10 ein Signal an das Steuergerät 60 aus, welches neben der Information über eine Art des Unfallrisikos auch eine Information über eine aktuelle Entfernung des Fortbewegungsmittels 80 auf der aktuellen Route 42 zur Position 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko umfasst. Im Ansprechen darauf kann das Steuergerät 60 eine aktuelle vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels 80 anpassen.
  • 2 zeigt eine schematische Übersicht über Komponenten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einem Fortbewegungsmittel 80. Die Vorrichtung umfasst eine Auswerteeinheit 10, welche wiederum einen Mikrocontroller zur Ausführung eines Computerprogramms umfasst. Des Weiteren verfügt die Auswerteeinheit 10 über einen Dateneingang 12, über den die Auswerteeinheit 10 mit einer Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 des Fortbewegungsmittels 80 informationstechnisch verbunden ist. Die Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 ist eingerichtet, eine Internetverbindung 32 zu einem entfernten Server 50 herzustellen. Ferner verfügt die Auswerteeinheit 10 über eine informationstechnische Anbindung an ein Navigationssystem 40 des Fortbewegungsmittels 80. Darüber hinaus ist die Auswerteeinheit 10 informationstechnisch mit einer Speichereinheit 20 verbunden, in der mittels der Drahtloskommunikationsvorrichtung 30 empfangene Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken für eine weitere Verarbeitung durch die Auswerteeinheit 10 abgelegt werden. Über einen Datenausgang 14 der Auswerteeinheit 10 ist die Auswerteeinheit 10 wiederum informationstechnisch mit einem Steuergerät 60 zur Durchführung der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels 80 verbunden. Dieses Steuergerät 60 ist mit einer Mehrzahl (nicht dargestellter) unterschiedlicher Umfeldsensoren informationstechnisch verbunden, über welche das Steuergerät 60 die notwendigen Informationen zur vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels 80 bezieht.
  • 3 zeigt ein Beispiel für ein automatisches Anpassen einer vollautomatisierten Steuerung eines Fortbewegungsmittels 80 im Ansprechen auf den Empfang von relevanten Unfallstatistikdaten. Das Fortbewegungsmittel 80 wird hier mittels der vollautomatisierten Steuerung entlang einer zuvor durch das Navigationssystem 40 berechneten aktuellen Route 42 gesteuert. Aufgrund aktueller Positionsdaten, die in regelmäßigen Abständen durch das Fortbewegungsmittel 80 mittels einer Internetverbindung 32 an einen entfernten Server 50 übertragen werden, ermittelt der Server 50 auf Basis von Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken eine Annäherung des Fortbewegungsmittels 80 an zwei Positionen auf der aktuellen Route 42, welche ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen. Die Informationen über die beiden Positionen 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko werden wiederum mittels der Internetverbindung 32 vom Server 50 an das Fortbewegungsmittel 80 übertragen. Die im Fortbewegungsmittel 80 vorhandene erfindungsgemäße Vorrichtung zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb des Fortbewegungsmittels 80 gibt aufgrund des erhöhten Unfallrisikos eine Signalisierung an das Navigationssystem 40 aus, wodurch das Navigationssystem 40 veranlasst wird, eine alternative Route 44 zu berechnen, mit dem Ziel einer Vermeidung der Positionen 70 mit einem erhöhten Unfallrisiko. Die Informationen über die berechnete alternative Route 44 werden vom Navigationssystem 40 an ein Steuergerät zur Durchführung der vollautomatisierten Steuerung 60 übertragen, welches die Steuerung des Fortbewegungsmittels 80 im Ansprechen darauf derart anpasst, dass das Fortbewegungsmittel 80 der alternativen Route 44 folgt.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Auswerteeinheit
    12
    Dateneingang
    14
    Datenausgang
    20
    Speichereinheit
    30
    Drahtloskommunikationsvorrichtung
    32
    Internetverbindung
    40
    Navigationssystem
    42
    aktuelle Route
    44
    alternative Route
    50
    Server
    60
    Steuergerät zur Durchführung einer vollautomatisierten Steuerung
    70
    Position mit erhöhtem Unfallrisiko
    80
    Fortbewegungsmittel
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102007033664 A1 [0002]
    • DE 102008044012 A1 [0003]

Claims (11)

  1. Verfahren zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels (80) umfassend die Schritte: • Empfangen (100) von Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung (30) des Fortbewegungsmittels (80), • Ermitteln (200) einer Relevanz der empfangenen Daten bezüglich einer aktuellen Route (42) des Fortbewegungsmittels (80), und in Abhängigkeit der Relevanz der Daten • automatisches Anpassen (300) oder unverändertes Fortführen (300) der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels (80).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Daten in Abhängigkeit • einer im Fortbewegungsmittel (80) berechneten aktuellen Route (42) und/oder • eines vordefinierten Zeitpunktes und/oder • einer vordefinierten Annäherung des Fortbewegungsmittels (80) an eine in den ortsbezogenen Unfallstatistiken enthaltene Position (70) mit erhöhtem Unfallrisiko und/oder • einer Art des verwendeten Fortbewegungsmittels (80) empfangen werden.
  3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Drahtloskommunikationsvorrichtung (30) eingerichtet ist, eine Mobilfunkverbindung und/oder WLAN-Verbindung und/oder Bluetooth-Verbindung zu unterstützen und insbesondere eingerichtet ist, eine Internetverbindung (32) herzustellen.
  4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die vollautomatisierte Steuerung in Abhängigkeit der Daten hinsichtlich eines Fahrmanövers und insbesondere zur Durchführung • einer Geschwindigkeitsänderung und/oder • einer Abstandsänderung zu einem vorausfahrenden Fortbewegungsmittel und/oder • eines Überholmanövers und/oder • eines Ausweichmanövers und/oder • eines Spurwechsels und/oder • einer Routen- bzw. Teilroutenänderung angepasst wird.
  5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Fortbewegungsmittel (80) die Daten von einem entfernten Server (50) und/oder von einem weiteren Fortbewegungsmittel empfängt.
  6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Daten auf Basis eines Crowd-Sourcing-Verfahrens und/oder einer Datenbank zur Erfassung von Unfallstatistiken ermittelt werden.
  7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend Ausgeben eines • optischen und/oder • akustischen und/oder • haptischen Hinweises an einen Fahrer des Fortbewegungsmittels (80) zu einem vordefinierten Zeitpunkt vor dem automatischen Anpassen der vollautomatisierten Steuerung.
  8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das automatische Anpassen der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels (80) zusätzlich nur in Abhängigkeit einer Erfüllung vordefinierter Kriterien durchgeführt wird, welche insbesondere eine aktuelle Zuverlässigkeit von Umfeldsensoren des Fortbewegungsmittels (80) umfassen.
  9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das automatische Anpassen der vollautomatisierten Steuerung des Fortbewegungsmittels (80) erst nach einer Aktivierung weiterer Umfeldsensoren und/oder Berücksichtigung der Signale weiterer Umfeldsensoren des Fortbewegungsmittels (80) durchgeführt wird.
  10. Vorrichtung zur Berücksichtigung von Unfallstatistiken in einem vollautomatisierten Fahrbetrieb eines Fortbewegungsmittels (80) umfassend • einen Dateneingang (12), • eine Auswerteeinheit (10), und • einen Datenausgang (14), wobei die Auswerteeinheit (10) eingerichtet ist, • in Verbindung mit dem Dateneingang (12) Daten repräsentierend ortsbezogene Unfallstatistiken mittels einer Drahtloskommunikationsvorrichtung (30) des Fortbewegungsmittels (80) zu empfangen, • eine Relevanz der empfangenen Daten bezüglich einer aktuellen Route (42) des Fortbewegungsmittels (80) zu ermitteln, und in Abhängigkeit der Relevanz der Daten • in Verbindung mit dem Datenausgang (14) die vollautomatisierte Steuerung des Fortbewegungsmittels (80) anzupassen oder unverändert fortzuführen.
  11. Fortbewegungsmittel (80) umfassend eine Vorrichtung nach Anspruch 10.
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