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Die vorliegende Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes der thermischen Anbindung mindestens einer Komponente innerhalb eines elektrischen Energiespeichersystems an eine Wärmequelle oder Wärmesenke.
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Stand der Technik
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Im Zuge der zunehmenden Elektrifizierung, insbesondere von Kraftfahrzeugen, kommt elektrischen Energiespeicher und zu ihrem Betrieb notwendigen weiteren Komponenten, beispielsweise einem Kühlkreislauf, eine immer größer werdende Bedeutung zu. Beim Betrieb dieser elektrischen Energiespeicher liegt ein besonderes Augenmerk auf einer möglichst geringen Alterung, das heißt beispielsweise einer möglichst geringen Kapazitätsabnahme beziehungsweise einer möglichst geringen Innenwiderstandszunahme. Weiterhin steht die Sicherheit der elektrischen Energiespeicher im Vordergrund. Dabei gilt es beispielsweise, die elektrischen Energiespeicher vor einer zu starken Erwärmung oder gar Überhitzung zu schützen beziehungsweise diese durch geeignete Kühlmaßnahmen zu verhindern.
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Ist beispielsweise eine ausreichende Kühlung eines elektrischen Energiespeichers nicht mehr möglich, beispielsweise weil die thermische Anbindung zwischen Kühlmedium und elektrischen Energiespeicher sich verschlechtert hat, kann es zu einer stärkeren Alterung oder gar zu einem sogenannten Thermal Runaway, einer Überhitzung des elektrischen Energiespeichers mit Gasbildung, kommen. Eine Verschlechterung der thermischen Anbindung kann beispielsweise durch eine Alterung eines sogenannten thermischen Interfacematerials verursacht werden, welches beispielsweise zwischen dem elektrischen Energiespeicher und einer Wärmesenke eingebracht ist, um dort den thermischen Kontakt zu verbessern und weiterhin für eine elektrische Isolation zu sorgen.
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Aus dem Stand der Technik sind keine Verfahren bekannt, welche eine entsprechende Detektion einer Verschlechterung der thermischen Anbindung und gegebenenfalls eine genaue Lokalisierung der Schadstelle erlauben.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Offenbart wird ein Verfahren zur Ermittlung eines Zustandes der thermischen Anbindung mindestens einer Komponente an eine Wärmequelle oder Wärmesenke innerhalb eines elektrischen Energiespeichersystems mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Dabei umfasst das elektrische Energiespeichersystem mindestens eine elektrische Energiespeichereinheit. Es wird eine Temperatur der mindestens einen Komponente ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines auf der Komponente angebrachten Temperatursensors erfolgen.
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Weiterhin wird eine Temperatur der Wärmequelle oder der Wärmesenke ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines in und/oder an der Wärmesenke oder Wärmequelle angebrachten Temperatursensors erfolgen. Weiterhin kann auch eine thermodynamische Wärmebilanzierung durchgeführt werden, um die Temperatur der Wärmesenke oder Wärmequelle zu ermitteln. Die Wärmequelle oder Wärmesenke kann beispielsweise eine Kühlplatte sein, die von einem Kühlmedium, beispielsweise einer Kühlflüssigkeit, insbesondere einem Wasser-Glykol-Gemisch, durchströmt wird.
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Anschließend wird der Zustand der thermischen Anbindung der mindestens einen Komponente basierend auf der Temperatur der mindestens einen Komponente und der Temperatur der Wärmequelle oder Wärmesenke ermittelt. Dies ist vorteilhaft, da somit festgestellt wird, ob die thermische Anbindung für einen sicheren Betrieb des elektrischen Energiespeichersystems ausreichend ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, gegebenenfalls rechtzeitig entsprechende Abhilfemaßnahmen durchzuführen, beispielsweise eine Werkstatt aufzusuchen, die entsprechende Reparaturmaßnahmen an dem elektrischen Energiespeichersystem durchführt. Der Zustand der thermischen Anbindung kann beispielsweise durch einen Wärmewiderstandswert und/oder einen Wärmeleitwert charakterisiert sein, welcher in einem Auslieferungszustand einen vordefinierten Wert aufweist beziehungsweise sich in einem vordefinierten Wertebereich befindet. Wenn beispielsweise ein ermittelter Wärmewiderstandswert von dem vordefinierten Wert abweicht beziehungsweise sich nicht in dem vordefinierten Wertebereich befindet, wird der Zustand der thermischen Anbindung als nicht mehr den Anforderungen genügend eingestuft. Eine Alternative ist, eine Differenz der beiden ermittelten Temperaturen zu bestimmen und anschließend bei Überschreiten eines vordefinierten Temperaturdifferenzgrenzwertes den Zustand der thermischen Anbindung als nicht mehr den Anforderungen genügend einzustufen.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorzugsweise wird bei ermittelter nicht ausreichender beziehungsweise nicht den Anforderungen entsprechender beziehungsweise ungenügender thermische Anbindung der mindestens einen Komponente an die Wärmequelle oder an die Wärmesenke die elektrische Leistung, beispielsweise die maximal abrufbare Leistung beziehungsweise die über einen vordefinierten Zeitraum maximal abrufbare Leistung, insbesondere der aus dem elektrischen Energiespeichersystem abrufbare Strom, beispielsweise ein Maximalwert des abrufbaren Stromes oder der über einen vordefinierten Zeitraum maximal abrufbare Strom, derart verringert, dass ein zumindest eingeschränkter Weiterbetrieb des elektrischen Energiespeichersystems ermöglicht wird.
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Zweckmäßigerweise umfasst die mindestens eine Komponente die mindestens eine elektrische Energiespeichereinheit des elektrischen Energiespeichersystems beziehungsweise ist die mindestens eine Komponente die mindestens eine elektrische Energiespeichereinheit des elektrischen Energiespeichersystems. Das ist vorteilhaft, da die elektrische Energiespeichereinheit meist die Komponente ist, die einer starken Erwärmung ausgesetzt ist und daher zur Wärmeabfuhr eine gute thermische Anbindung an eine Wärmesenke benötigt. Ebenso ist dies vorteilhaft, wenn der elektrischen Energiespeichereinheit Wärme zugeführt werden muss. Die Komponente kann aber auch ein Verbindungselement zweier oder mehrerer elektrischer Energiespeichereinheiten umfassen.
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Zweckmäßigerweise wird die Wärmequelle oder die Wärmesenke von einem Fluid durchströmt. Gegebenenfalls kann dieses Fluid eine Flüssigkeit sein. Dies ist vorteilhaft, da dadurch eine effektive Kühlung oder Erwärmung der elektrischen Energiespeichereinheit erreicht wird.
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Zweckmäßigerweise umfasst die Ermittlung der Temperatur der Komponente eine Erfassung der Temperatur der Komponente und/oder die Ermittlung der Temperatur der Wärmequelle oder Wärmesenke eine Erfassung der Temperatur der Wärmequelle oder Wärmesenke. Wie beschrieben, kann diese Erfassung mittels eines entsprechend angebrachten Temperatursensors, beispielsweise mittels eines Thermoelementes, erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass unmittelbar die Temperatur der Komponente beziehungsweise der Wärmequelle oder Wärmesenke erfasst wird und somit eine genaue Temperaturermittlung ermöglicht wird.
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Zweckmäßigerweise erfolgt die Ermittlung der Temperatur der Komponente mittels eines ersten mathematischen Modells, welches eine Wärmeentwicklung der Komponente abbildet. Dies hat den Vorteil, dass gegebenenfalls auch ohne einen Temperatursensor die Temperatur der Komponente ermittelt werden kann. Weiterhin wird in vorteilhafter Weise bei gleichzeitiger Verwendung des Temperatursensors und des ersten mathematischen Modells die Genauigkeit der Temperaturermittlung erhöht.
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Zweckmäßigerweise wird der Zustand der thermischen Anbindung mittels eines zweiten mathematischen Modells ermittelt, welches einen Wärmepfad von der Komponente zu der Wärmequelle oder Wärmesenke abbildet. Dadurch wird in vorteilhafter Weise die Ermittlung des Zustandes der thermischen Anbindung verbessert, was eine genauere und gegebenenfalls frühzeitigere Detektion von Schwachstellen in der thermischen Anbindung erlaubt.
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Zweckmäßigerweise wird bei Unterschreiten oder Überschreiten eines vordefinierten Grenzzustandes der thermischen Anbindung eine Warnung angezeigt und/oder das elektrische Energiespeichersystem mit reduzierter Leistung betrieben. Ein vordefinierter Grenzzustand kann beispielsweise durch einen vordefinierten Wärmewiderstandswert und/oder durch eine vordefinierte Temperaturdifferenz zwischen der mindestens einen Komponente und der Wärmequelle oder Wärmesenke charakterisiert sein. Wird beispielsweise der Zustand der thermischen Anbindung mittels des zweiten mathematischen Modelles ermittelt und ergibt sich bei dieser Ermittlung, dass ein Wärmewiderstand einen vordefinierten Wärmewiderstandsgrenzwert überschreitet, bedeutet dies, dass die thermische Anbindung schlecht ist. Somit wird ein vordefinierter Grenzzustand überschritten. Dies ist vorteilhaft, da dadurch eine Schädigung des elektrischen Energiespeichersystems beziehungsweise der Komponente durch eine übermäßig starke Temperaturerhöhung verhindert werden kann. Wenn das elektrische Energiespeichersystem mit reduzierter elektrischer Leistung betrieben wird, fällt weniger thermische Verlustleistung ab, wodurch beispielsweise eine Überhitzung der Komponente verhindert wird. Das Anzeigen einer Warnung gibt einem Nutzer des elektrischen Energiespeichersystems die Möglichkeit, gegebenenfalls eine Werkstatt aufzusuchen beziehungsweise den Betrieb des elektrischen Energiespeichersystems einzustellen.
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Zweckmäßigerweise weist das Energiespeichersystem mehrere elektrische Energiespeichereinheiten und mindestens eine Kühlplatte als Wärmesenke oder Wärmequelle auf. Temperaturen werden für mindestens zwei der mehreren elektrischen Energiespeichereinheiten ermittelt, bevorzugt für jede der mehreren elektrischen Energiespeichereinheiten. Weiterhin werden für oder an mehreren unterschiedlichen Positionen der Kühlplatte Temperaturen ermittelt. Basierend auf den ermittelten Temperaturen der elektrischen Energiespeichereinheiten und den für oder an mehreren unterschiedlichen Positionen der Kühlplatte ermittelten Temperaturen der Kühlplatte wird der Zustand der thermischen Anbindung ermittelt. Dies hat den Vorteil, dass zusätzlich zu den oben genannten Vorteilen eine Lokalisierung einer Stelle mit schlechter thermischer Anbindung einer elektrischen Energiespeichereinheit an die Kühlplatte durchgeführt werden kann. Somit kann eine mögliche Reparatur ortsgenau und planbar durchgeführt werden.
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Zweckmäßigerweise werden die ermittelten Temperaturen der mindestens zwei der mehreren elektrischen Energiespeichereinheiten und die für oder an mehreren unterschiedlichen Positionen der Kühlplatte ermittelten Temperaturen der Kühlplatte untereinander verglichen, so dass eine positionsabhängige Ermittlung des Zustandes der thermischen Anbindung durchgeführt wird. Dies hat den Vorteil, dass durch den Vergleich der Temperaturen untereinander schnell eine Schadstelle lokalisiert wird.
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Weiterhin ist Gegenstand der Offenbarung ein elektrisches Energiespeichersystem, welches mindestens eine elektrische Energiespeichereinheit und eine Wärmesenke oder Wärmequelle sowie mindestens ein Mittel umfasst, wobei das Mittel eingerichtet ist, die Schritte des offenbarten Verfahrens durchzuführen. Dabei kann das mindestens eine Mittel insbesondere ein elektronisches Batteriemanagementsteuergerät sein. Dies hat den Vorteil, dass die oben genannten Vorteile realisiert werden.
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Das mindestens eine Mittel kann beispielsweise ein Batteriemanagementsteuergerät sowie Stromsensoren und/oder Spannungssensoren und/oder Temperatursensoren, beispielsweise Thermoelemente, umfassen. Auch eine elektronische Steuereinheit, insbesondere in der Ausprägung als Batteriemanagementsteuergerät, kann solch ein Mittel sein. Unter einer elektronischen Steuereinheit kann insbesondere ein elektronisches Steuergerät, welches beispielsweise einen Mikrocontroller und/oder einen applikationsspezifischen Hardwarebaustein, z.B. einen ASIC, umfasst, verstanden werden, aber ebenso kann darunter ein Personalcomputer oder eine speicherprogrammierbare Steuerung fallen.
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Zweckmäßigerweise umfasst das elektrische Energiespeichersystem mehrere elektrische Energiespeichereinheiten und eine Kühlplatte mit mehreren räumlich verteilten Temperatursensoren, wobei das mindestens eine Mittel weiterhin eingerichtet ist, die entsprechenden, oben genannten Verfahrensschritte durchzuführen. Somit werden die bei den entsprechenden Verfahrensschritten genannten Vorteile realisiert.
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Unter einer elektrischen Energiespeichereinheit kann insbesondere eine elektrochemische Batteriezelle und/oder ein Batteriemodul mit mindestens einer elektrochemischen Batteriezelle und/oder ein Batteriepack mit mindestens einem Batteriemodul verstanden werden. Zum Beispiel kann die elektrische Energiespeichereinheit eine lithiumbasierte Batteriezelle oder ein lithiumbasiertes Batteriemodul oder ein lithiumbasiertes Batteriepack sein. Insbesondere kann die elektrische Energiespeichereinheit eine Lithium-Ionen-Batteriezelle oder ein Lithium-Ionen-Batteriemodul oder ein Lithium-Ionen-Batteriepack sein. Weiterhin kann die Batteriezelle vom Typ Lithium-Polymer-Akkumulator, Nickel-Metallhydrid-Akkumulator, Blei-Säure-Akkumulator, Lithium-Luft-Akkumulator oder Lithium-Schwefel-Akkumulator beziehungsweise ganz allgemein ein Akkumulator beliebiger elektrochemischer Zusammensetzung sein. Auch ein Kondensator ist als elektrische Energiespeichereinheit möglich.
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Figurenliste
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher ausgeführt.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Querschnittsdarstellung des offenbarten elektrischen Energiespeichersystems gemäß einer Ausführungsform;
- 2 eine schematische Darstellung einer Unterseite der offenbarten Kühlplatte mit mehreren räumlich verteilten Temperatursensoren;
- 3 ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 4 ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 5 ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform;
- 6 ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer vierten Ausführungsform;
- 7 eine schematische Darstellung der offenbarten Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in allen Figuren gleiche Vorrichtungskomponenten oder gleiche Verfahrensschritte.
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1 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung des offenbarten elektrischen Energiespeichersystems 10 gemäß einer Ausführungsform. Dabei weist das elektrische Energiespeichersystem 10 einen ersten Temperatursensor 11 auf, welcher in 1 im Bereich der Polanschlüsse der dritten elektrischen Energiespeichereinheit 17 angebracht ist und zur Ermittlung einer Temperatur der elektrischen Energiespeichereinheit dient. Weiterhin weist das elektrische Energiespeichersystem 10 eine erste elektrische Energiespeichereinheit 15, eine zweite elektrische Energiespeichereinheit 16 und eine vierte elektrische Energiespeichereinheit 18 auf. Der erste Temperatursensor 11 kann beispielsweise auch zwischen der ersten elektrischen Energiespeichereinheit 15 und der zweiten elektrischen Energiespeichereinheit 16 angebracht sein und sich im Wandkontaktbereich zwischen den beiden elektrischen Energiespeichereinheiten befinden. Zwischen den elektrischen Energiespeichereinheiten 15, 16, 17, 18 und einer Kühlplatte 13, welche als Wärmequelle oder Wärmesenke wirkt, befindet sich ein sogenanntes thermisches Interfacematerial 14, welches zum einen Oberflächenunterschiede beziehungsweise -rauigkeiten ausgleicht und zum anderen als elektrische Isolation zwischen den elektrischen Energiespeichereinheiten 15, 16, 17, 18 und der Kühlplatte 13 wirkt. An der Kühlplatte 13 ist auf der von dem thermischen Interfacematerial 14 abgewandten Seite ein zweiter Temperatursensor 12 angebracht, welcher zur Ermittlung einer Temperatur der Kühlplatte dient. Der zweite Temperatursensor 12 kann beispielsweise auch auf der zu dem thermischen Interfacematerial 14 zugewandten Seite angebracht werden oder er kann auch innerhalb der Kühlplatte 14 angebracht sein.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Unterseite der offenbarten Kühlplatte 23 mit mehreren räumlich verteilten Temperatursensoren 22. Alternativ können die Temperatursensoren 22 auch, wie oben beschrieben, auf der Oberseite angebracht sein. Vorzugsweise sind die Temperatursensoren 22, wie in 2 dargestellt, in gleichem Abstand voneinander angebracht, alternativ kann der Abstand in eine erste Erstreckungsrichtung von dem Abstand in eine zweite Erstreckungsrichtung, welche senkrecht zu der ersten Erstreckungsrichtung verläuft, unterschiedlich sein. Die Anbringung der Temperatursensoren 22 kann derart erfolgen, dass auf der Kühlplatte 23 ein Temperatursensor 22 einer elektrischen Energiespeichereinheit zugeordnet wird. In der Draufsicht befindet sich somit ein Temperatursensor 22 auf der Projektionsfläche der entsprechenden elektrischen Energiespeichereinheit. Alternativ können die Temperatursensoren 22 auch auf der Oberseite der Kühlplatte 23 angebracht sein.
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3 zeigt ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform. In einem ersten Schritt S11 wird eine Temperatur einer Komponente innerhalb eines elektrischen Energiespeichersystems ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines an oder in der Komponente angebrachten Temperatursensors erfolgen, wie dies in 1 gezeigt ist. In einem zweiten Schritt S12 wird eine Temperatur einer Wärmesenke ermittelt. Dies kann beispielsweise mittels eines an oder in der Wärmesenke angebrachten Temperatursensor verfolgen, wie dies in 1 gezeigt ist. Die Reihenfolge des ersten Schrittes S11 und des zweiten Schrittes S12 kann auch umgekehrt sein. In einem dritten Schritt S13 wird anschließend ein Zustand der thermischen Anbindung der Komponente an die Wärmesenke basierend auf der Temperatur der Komponente und der Temperatur der Wärmesenke ermittelt, indem eine Temperaturdifferenz der beiden ermittelten Temperaturen bestimmt wird und anhand der Temperaturdifferenz der Zustand der thermischen Anbindung bestimmt wird.
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4 zeigt ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer zweiten Ausführungsform. In einem ersten Schritt S21 wird eine Temperatur einer elektrischen Energiespeichereinheit innerhalb eines elektrischen Energiespeichersystems erfasst, beispielsweise mittels eines ersten Temperatursensors, und somit deren Temperatur ermittelt. In einem zweiten Schritt S22 wird eine Temperatur einer Wärmequelle in dem elektrischen Energiespeichersystem erfasst, beispielsweise mittels eines zweiten Temperatursensors, und somit deren Temperatur ermittelt. Anschließend wird in einem dritten Schritt S23 ein Zustand einer thermischen Anbindung der elektrischen Energiespeichereinheit an die Wärmequelle ermittelt, indem ein für die thermische Anbindung charakteristischer Wärmewiderstandswert ermittelt wird und dieser charakteristische Wärmewiderstandswert mit einem vordefinierten Wärmewiderstandsgrenzwert verglichen wird. Ist der ermittelte Wärmewiderstandswert größer als der vordefinierte Wärmewiderstandsgrenzwert, so entspricht die thermische Anbindung der elektrischen Energiespeichereinheit an die Wärmequelle nicht mehr den Anforderungen und sollte, um mögliche Schäden zu vermeiden, kontrolliert werden.
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5 zeigt ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer dritten Ausführungsform. In einem ersten Schritt S31 wird eine erste Temperatur einer elektrischen Energiespeichereinheit innerhalb eines elektrischen Energiespeichersystems erfasst. In einem zweiten Schritt S32 wird die so erfasste erste Temperatur innerhalb eines ersten mathematischen Modells verwendet und mittels des ersten mathematischen Modells und der erfassten ersten Temperatur eine zweite Temperatur der elektrischen Energiespeichereinheit ermittelt. In einem dritten Schritt S33 wird eine Temperatur einer Kühlplatte innerhalb des elektrischen Energiespeichersystems erfasst. Somit ist sowohl die zweite Temperatur der elektrischen Energiespeichereinheit als auch die Temperatur der Kühlplatte, zumindest an dem Punkt der Temperaturerfassung der Kühlplatte, bekannt. Anschließend wird in einem vierten Schritt S34 der Zustand der thermischen Anbindung der elektrischen Energiespeichereinheit an die Kühlplatte mittels eines zweiten mathematischen Modells ermittelt, wobei das zweite mathematische Modell einen Wärmepfad von der elektrischen Energiespeichereinheit zu der Kühlplatte abbildet. Das zweite mathematische Modell mit dem Wärmepfad wird innerhalb des Ermittlungsschrittes dazu verwendet, unter Verwendung der zweiten Temperatur der elektrischen Energiespeichereinheit die Temperatur der Kühlplatte, zumindest an dem Punkt der oben erwähnten Temperaturerfassung der Kühlplatte, abzuschätzen. Weicht die mittels des zweiten mathematischen Modells abgeschätzte Temperatur der Kühlplatte stärker als ein vordefinierter Temperaturdifferenzgrenzwert von der in dem dritten Schritt S23 erfassten Temperatur ab, so wird der Zustand der thermischen Anbindung als unzureichend eingestuft.
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6 zeigt ein Flussdiagramm des offenbarten Verfahrens gemäß einer vierten Ausführungsform. Dabei weist das elektrische Energiespeichersystem mehrere elektrische Energiespeichereinheiten und eine Kühlplatte auf. In einem ersten Schritt S41 werden die Temperaturen der mehreren elektrischen Energiespeichereinheiten ermittelt, beispielsweise wie dies vorstehend beschrieben wurde. In einem zweiten Schritt S42 werden an mehreren unterschiedlichen Stellen der Kühlplatte Temperaturen ermittelt, beispielsweise mittels mehrerer Temperatursensoren, die wie in 2 dargestellt an der Kühlplatte angebracht sind. Anschließend wird in einem dritten Schritt S43 durch Vergleichen der ermittelten Temperaturen der elektrischen Energiespeichereinheiten untereinander eine Ermittlung des positionsabhängigen Zustandes der thermischen Anbindung durchgeführt. Beispielsweise kann dieser Vergleich zeigen, dass eine an einer elektrischen Energiespeichereinheit ermittelte Temperatur stärker als ein erster zulässiger, vordefinierter Temperaturdifferenzgrenzwert von den benachbarten ermittelten Temperaturen abweicht. Der Vergleich einer ermittelten Temperatur erfolgt somit bevorzugt mit den an benachbarten elektrischen Energiespeichereinheiten ermittelten Temperaturen, da an diesen Positionen berechtigterweise von gleichen beziehungsweise sehr ähnlichen thermischen Bedingungen ausgegangen werden kann. Weiterhin können zusätzlich die Temperaturen, die an mehreren unterschiedlichen Stellen der Kühlplatte ermittelt wurden, untereinander verglichen werden. Wie vorstehend beschrieben, werden bevorzugt an benachbarten Positionen ermittelte Temperaturen untereinander verglichen und bei Überschreiten eines zweiten zulässigen, vordefinierten Temperaturdifferenzgrenzwertes und/oder bei Überschreiten des ersten zulässigen, vordefinierten Temperaturdifferenz Grenzwertes wird der Zustand der thermischen Anbindung an der entsprechenden Position als ungenügend eingestuft.
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7 zeigt eine schematische Darstellung der offenbarten Vorrichtung 70 gemäß einer Ausführungsform. Dabei weist die Vorrichtung 70 ein Batteriemanagementsteuergerät 72 auf. Mit dem Batteriemanagementsteuergerät sind weiterhin verschiedene Sensoren 71, beispielsweise Temperatursensoren und Stromsensoren, verbunden. Die Vorrichtung 70 kann beispielsweise auch die Sensoren 71, insbesondere die Temperatursensoren, umfassen. Um die Leistung beziehungsweise den Strom, welcher aus dem elektrischen Energiespeichersystem abrufbar ist, zu verringern beziehungsweise zu begrenzen steuert das Batteriemanagementsteuergerät eine Leistungselektronik 73, beispielsweise einen Wechselrichter, entsprechend an.