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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Leuchtmittel und einer Linse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen der Linse für solch ein Leuchtmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
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Es sind Leuchten für Fahrzeuge bekannt, die Leuchtmittel und Linsen, die vor das Leuchtmittel in den Strahlengang des Leuchtmittels angeordnet sind, aufweisen. Leuchtmittel können z.B. Glühbirnen, Halogen- oder Xenonleuchten oder LEDs sein. Die Leuchtmittel strahlen ein Licht mit einer bestimmten Farbtemperatur ab, wobei das Licht durch die Linse fokussiert wird. Unter Fokussieren ist sowohl das Bündeln in einem Brennpunkt vor der Linse, als auch das Streuen mit einem virtuellen Brennpunkt hinter der Linse zu verstehen. Üblicherweise sind in die Leuchten des Fahrzeugs mehrere unterschiedliche Leuchtmittel mit Linsen eingebaut, wobei die Leuchtmittel unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen. Diese unterschiedlichen Farbtemperaturen resultieren aus den unterschiedlichen Beschaffenheiten der Leuchtmittel hinsichtlich ihrer Größe oder ihres Aufbaus. Beispielsweise kann ein Abblendlicht eine andere Farbtemperatur als ein Nebellicht aufweisen, sodass Irritationen bei einem Fahrzeugnutzer oder anderen Verkehrsteilnehmern auftreten können. Durch die Linsen wird der Eindruck der unterschiedlichen Farbtemperatur weiter verstärkt. Dieses Problem wird durch den Stand der Technik nicht gelöst.
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Beispielsweise zeigt die
US2014/321135 A eine Leuchte, die als Leuchtmittel Leuchtdioden verwendet. Vor die Leuchtdioden sind Linsen angeordnet, die eine Beschichtung zum Ändern der Farbtemperatur des von den Leuchtdioden erzeugten und durch die Linse transmittierten Lichts aufweisen. Bei dieser Leuchte werden jedoch Leuchtdioden gleichen Typs verbaut. Da Leuchtdioden unter standardisierten Reinraumbedingungen serienmäßig gefertigt werden, weisen Leuchtdioden gleichen Typs gleiche Farbtemperaturen auf. Eine Leuchte, in die die gleichen Diodentypen eingebaut sind, ist also nicht dem Problem unterschiedlicher Farbtemperaturen unterworfen. Falls jedoch die Leuchtdioden fehlerhafterweise eine unterschiedliche Farbtemperatur aufweisen, stellt die einheitliche Beschichtung der Linsen keine Lösung dar, da dadurch keine Angleichung der Farbtemperaturen erreicht wird.
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Vielmehr verschiebt die einheitliche Beschichtung der Linsen die Farbtemperatur um den gleichen Wert, sodass im Endeffekt der Betrag der Differenz der unterschiedlichen Farbtemperaturen bestehen bleibt.
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In der
US 6,369,510 wird das Aufbringen einer Glanzbeschichtung auf die Außenseite einer Glühbirne vorgeschlagen, um eine Blaufärbung des übertragenen Lichts zu erhalten. Das Ergebnis ist eine Lichtquelle mit höherer Farbtemperatur. Diese Maßnahme bezieht sich lediglich auf einzelne Glühbirnen, sodass Leuchtmittel unterschiedlicher Farbtemperatur durch die Lehre der
US 6,369,510 nicht aneinander angeglichen werden. Verwendet man die vorgeschlagene Blaufärbung auf Leuchtmittel unterschiedlicher Farbtemperatur bleibt auch bei dieser Lehre die Differenz der Farbtemperaturen bestehen, wenngleich sie um den gleichen Betrag ins Blaue verschoben sind. Die CN204879832 lehrt eine ähnliche Lösung, welche die gleichen Probleme aufweist, sodass auch diese Lehre die Probleme des Stands der Technik nicht löst.
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Eine innerhalb einer Glühbirne angeordnete Beschichtung lehrt die
JP 2002-313288 , wobei die Beschichtung aus Goldpartikeln hergestellt ist. Durch die Beschichtung soll das Licht der einzelnen Glühbirne in seiner Farbtemperatur verändert werden. Diese Ausführung weist die gleichen Probleme wie die vorherig genannten Lösungen auf, nämlich bleibt eine Differenz der Farbtemperaturen unterschiedlicher Leuchtmittel durch die Beschichtung erhalten. Außerdem ist die innenliegende Beschichtung nur an Glühbirnen anwendbar, die eine Kapsel aufweisen in der ein glühender Faden angeordnet ist, sodass die Kapsel von innen beschichtet werden kann.
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Ebenso ist die Lehre der
DE 10 2007 049 543 A1 nur auf einzelne Glühbirnen anwendbar. Hier wird vorgeschlagen, das Glas der Glühbirne, während es geschmolzen ist, mit einem Mittel zu vermischen, welches eine Färbung des Glases bewirkt. Dadurch soll die Farbtemperatur des Lichts der Glühbirne verändert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug bereitzustellen, dessen unterschiedliche Leuchtmittel im Vergleich zueinander Licht mit gleicher Farbtemperatur ausstrahlen.
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Die Aufgabe wird durch ein Fahrzeug gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ferner wird die Aufgabe durch eine Linse gelöst, die nach dem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 hergestellt wird.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit wenigstens zwei unterschiedlichen Leuchtmitteln. Solch ein Leuchtmittel kann in eine Leuchte eingebaut sein. Das Leuchtmittel strahlt ein Licht ab, welches gemäß einem Strahlengang aus der Leuchte heraustritt. Vor das jeweilige Leuchtmittel ist eine Linse in den Strahlengang des Lichts des Leuchtmittels angeordnet. Durch die Linse wird das Licht fokussiert und somit für einen Austritt aus der Leuchte gebündelt. Da die unterschiedlichen Leuchtmittel aufgrund ihres Aufbaus Licht mit unterschiedlicher Farbtemperatur aussenden, erscheint das aus den Leuchten getretene Licht in unterschiedlichen Farben. Beispielsweise kann ein Nebellicht eine niedrigere Farbtemperatur als ein Fernlicht aussenden. Solche uneinheitlichen Farben der Lichter können zu Irritationen auch anderer Verkehrsteilnehmer führen. Diese Uneinheitlichkeit der Farbtemperatur wird erfindungsgemäß durch ein Verbessern des Materials der Linse weitgehend behoben. Dazu wird das lichtdurchlässige Material der Linse um ein Additiv ergänzt. Das Additiv bewirkt eine Angleichung der Farbtemperaturen des Lichts der unterschiedlichen Leuchtmittel aneinander. Es kann ein Leuchtmittel mit einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen Linse zusammenwirken, während ein weiteres Leuchtmittel eine herkömmliche Linse aufweisen kann. Alternativ können beide Leuchtmittel erfindungsgemäß mit einem Additiv behandelte Linsen aufweisen.
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So kann die Linse des Nebellichts mit solch einem Additiv versehen werden, was zu einem Erhöhen der Farbtemperatur des Lichts führt, bis es die Farbtemperatur z.B. des Fernlichts erreicht. Als Resultat erhält man die gleiche Farbtemperatur für das Fernlicht wie für das Nebellicht. Alternativ kann beispielsweise das Fernlicht mit einer Linse mit einem Additiv ausgestattet werden, welche die Farbtemperatur des Fernlichts verringert, bis sie die Farbtemperatur des Nebellichts erreicht. Es können demnach Linsen bereitgestellt werden, die die Farbtemperatur sowohl erhöhen als auch verringern. Mittels dieser Linsen kann die Farbtemperatur aller vorhergehend genannter Leuchten aneinander angepasst werden. Anstatt einer Linse kann eine Scheibe ohne fokussierende Wirkung vor das Leuchtmittel angeordnet. Alle vorherigen und nachfolgenden Ausführungen für eine Linse können auch auf die Scheiben angewendet werden.
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Vorteilhafterweise wird das Additiv zum Angleichen der Farbtemperaturen der unterschiedlichen Leuchtmittel in das Material der Linse hineingemischt. Dabei wird vorzugsweise das Additiv in dem Material homogen verteilt, was zu einer homogenen Verteilung des Additiv in der Linse führt und somit Licht unabhängig von seinem Eintrittsort in die Linse die gleiche Farbveränderung erfährt. Alternativ ist denkbar, dass das Additiv nur an bestimmten Orten der Linse eingebracht wird. Beispielsweise kann das Additiv zentral und/oder an einem Rand und/oder ringförmig in die Linse eingebracht werden. Dadurch können beispielsweise Farbmuster beim Fokussieren erzeugt werden. Die Farbmuster weisen dann Bereiche unterschiedlicher Farbtemperaturen auf. Das Material der Linse besteht insbesondere aus einem Kunststoff und/oder einem Glas und/oder einem Kristall, das mit dem Additiv angereichert wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung weist eine Additiv-Beschichtung der Linse auf, die das Additiv beinhaltet. Solch eine Beschichtung kann sich über die gesamte Oberfläche der Linse oder nur über einen Bereich der Oberfläche der Linse erstrecken. Beispielsweise ist es möglich, nur die Vorderseite oder die Rückseite der Linse mit der das Additiv aufweisenden Beschichtung, oder mit dem Additiv zu beschichten. Ebenso kann nur der Rand oder ein Zentrum der Oberfläche der Linse mit der das Additiv aufweisenden Beschichtung oder mit dem Additiv beschichtet sein. Ergänzend oder alternativ kann eine zweite Beschichtung oder ein zweites Additiv als Beschichtung vorgesehen werden, das in gleicher oder komplementärer Weise auf die Linse aufgebracht wird. Die zweite Beschichtung kann also anstelle der ersten Beschichtung aufgebracht werden. Auch das zweite Additiv kann also anstelle des ersten Additivs aufgebracht werden. Die zweite Additiv-Beschichtung kann aber auch deckend auf dem ersten Additiv abgelagert werden. In komplementäre Weise können bestimmte Bereiche mit dem ersten Additiv und andere Bereiche mit dem zweiten Additiv beschichtet sein. Die Beschichtung mit einem oder mehreren Additiven kann ergänzend zu einem mit einem Additiv versetzten Material der Linse erfolgen. Es kann also eine Linse aus einem Material hergestellt werden, dass mit dem Additiv in einer vorhergehend genannten Weise versetzt ist, und zusätzlich mit wenigstens einem Additiv beschichtet ist. Durch die Vielzahl der Möglichkeiten das Additiv der Linse beizufügen, können unterschiedlichste Leuchtmittel hinsichtlich ihrer Farbtemperatur aneinander angeglichen werden.
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Vorzugsweise hat jedes Leuchtmittel eine bestimmte Funktion im Fahrzeug. Zum Beispiel kann das Leuchtmittel Teil eines Abblendlichts, eines Tagfahrlichts, eines Fernlichts, eines Blinklichts, eines Nebellichts, eines Bremslichts, eines Rücklichts, eines Nebelschlusslichts und/oder eines Nummernschildbeleuchtungslichts sein. Jede dieser Leuchten kann mit einer erfindungsgemäßen mit einem Additiv behandelten Linse ausgestattet sein. Alternativ zu diesen Anwendungen im Fahrzeugbau, kann die erfindungsgemäße mit einem Additiv versehene Linse im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik, des Schiffbaus und der Gebäudetechnik verwendet werden. Es können Flugzeuge, Raumschiffe, Schiffe, Boote, Gebäude und oder Straßenbeleuchtung mit solchen erfindungsgemäßen Linsen ausgestattet werden.
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Um eine vorteilhafte Änderung der Farbtemperatur durch das Additiv zu erzeugen, kann ein Additiv mit einer blauen Färbung verwendet werden. Das Additiv mit der blauen Färbung erzeugt vorzugsweise eine Erhöhung der Farbtemperatur. Insbesondere wird die Farbtemperatur von 3000 K auf 4000 K geändert. Solch eine blaue Färbung kann für Linsen vorgesehen werden die beispielsweise in einem Nebellicht, Abblendlicht und/oder Tagfahrlicht eingebaut werden. Eine gelbe Färbung des Additivs kann hingegen verwendet werden, um die Farbtemperatur zu verringern. Vorzugsweise wird die Farbtemperatur von 4000 K auf 3000 K verringert. Insgesamt ist es von großem Vorteil, wenn das Additiv eine betragsmäßige Änderung von 1000 K erzeugt. Gegebenenfalls wird durch das Additiv die Lichtintensität verringert, sodass für Leuchten mit erfindungsgemäßen Linsen Leuchtmittel mit höherer Intensität zur Verwendung kommen können, und dadurch die Lichtintensität im Verhältnis zu Leuchtmittel mit unbehandelten Linsen erhalten bleibt. Durch die verschiedenen Möglichkeiten eine Färbung des Additiv zu wählen, können unterschiedlichste Leuchtmittel aneinander angepasst werden, wodurch ein einheitliches Erscheinungsbild des Lichts erhalten wird. Das Additiv kann also auch als Farbtönung bezeichnet werden.
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Eine effizient aufgebaute Leuchte weist eine Linse auf, die in einer Fassung angeordnet ist. Die Fassung kann in einer Weiterbildung der Erfindung vor einem konkaven Spiegel positioniert sein, in dessen Vertiefung ein Leuchtmittel angeordnet ist. Dadurch kann die Linse so vor dem Leuchtmittel angeordnet werden, dass das Leuchtmittel zwischen der Linse und dem Spiegel positioniert ist. Insbesondere wird ein Parabolspiegel verwendet. Die Fassung gewährleistet eine erschütterungssichere und robuste Positionierung der Linse vor dem Spiegel. Es ist auch möglich, eine Fassung vorzusehen, die verstellbar ist. Beispielsweise kann die Fassung mittels eines Stellmotors verstellt werden.
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Vorteilhafterweise ist das Leuchtmittel eine Halogenlampe, eine Leuchtdiode oder eine Gasentladungslampe ist. Eine Kombination dieser Leuchtmittel für verschiedene Funktionen in einem Fahrzeug erzeugt zwangsläufig unterschiedliche Farbtemperaturen für das Licht der einzelnen Funktionen. Insbesondere eine Leuchtdiode kann aufgrund einer Anpassung ihrer Halbleiterbauelemente eine gewünschte Farbtemperatur aussenden, während eine Gasentladungslampe und eine Halogenlampe ohne erfindungsgemäße Linse keine der Leuchtdiode angepasste Farbtemperatur aussenden. Durch die erfindungsgemäße mit am Additiv versehene Linse kann die Farbtemperatur der Gasentladungslampe und/oder der Halogenlampe an die Farbtemperatur der Leuchtdiode angepasst werden. Es können auch umgekehrt die Farbtemperaturen der Leuchtdiode und der Gasentladungslampe oder der Halogenlampe an die jeweils andere Lampe angepasst werden. Durch die erfindungsgemäße Linse kann somit eine beliebige Kombination von Leuchtmitteln in einem Fahrzeug verwendet werden, und in jedem Fall ein einheitliches Licht für verschiedene Funktionen abgestrahlt werden.
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Bei der Fertigung der Linse kann ein aufgeschmolzenes Material verwendet werden, welches zu einem Kristall und/oder einem Glas und/oder einem vernetzten Polymer aushärtet. Solch ein aufschmelzbares Material kann in seinem flüssigen Zustand mit dem Additiv versetzt werden. Nachdem das Additiv in die Schmelze zugegeben wird, kann durch ein Rührprozess eine homogene Verteilung des Additivs gewährleistet werden. Das Additiv kann bei seiner Zugabe in mehreren Komponenten vorliegen, die ihre farbtemperaturändernde Wirkung erst erlangen, nachdem sie in der Schmelze gemeinsam vermischt wurden. Es können sich dabei auf atomarer und/oder molekularer Ebene kovalente und/oder komplexe Verbindungen ausbilden.
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Es kann alternativ oder ergänzend zum Einbringen des Additivs in die Schmelze das Additiv auf die ausgeformte Linse als Beschichtung aufgebracht werden. Die Beschichtung kann aufgesprüht, aufgedampft, aufgeschmiert, aufgestreut und/oder durch Eintauchen der Linse in ein flüssiges oder pulverförmiges Additiv auf die Linse aufgebracht werden. Das Additiv kann durch Lufttrocknung und/oder ein Fixiermittel und/oder einen Ofenprozess verfestigt werden, sodass es chemisch und mechanisch robust wird. Dabei ist es möglich, wenigstens zwei Additive aufeinander zu schichten. Das Material der Linse kann bei einer Beschichtung mit einem Additiv versehen werden. Das Additiv des Materials kann das gleiche oder unterschiedlich zu dem Additiv der Beschichtung sein. Es ist auch denkbar, dass Material der Linse frei von einem Additiv zu belassen und lediglich eine Beschichtung vorzusehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen
- 1 eine Leuchte eines Fahrzeugs mit mehreren Leuchtmitteln, die mit erfindungsgemäßen Linsen ausgestattet sind,
- 2 eine Explosionszeichnung einer Leuchte mit einem Parabolspiegel und einer erfindungsgemäßen Linse,
- 3 ein Fahrzeug mit einem Abblendlicht, einem Fernlicht und einem Nebellicht, wobei die Farbtemperatur der Leuchten aneinander angepasst ist,
- 4 eine Farbtemperaturskala für verschiedene Leuchtmitteltypen, und
- 5 a) bis e) unterschiedliche Bauformen von eingefassten Linsen.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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In 1 ist eine Leuchte 11 eines Fahrzeuges 14 gezeigt. Die Leuchte 11 ist beispielhaft an einer Front des Fahrzeuges 14 angeordnet. Heckleuchten sind ebenfalls denkbar. In der Leuchte 11 sind mehrere Leuchtmittel 10 angeordnet. Jedes Leuchtmittel 10 erfüllt eine Funktion. Beispielsweise kann das Leuchtmittel 10 Teil eines Abblendlichts 112, eines Tagfahrlichts 114, eines Fernlichts 111, eines Blinklichts 113, eines Nebellichts 110, eines Bremslichts, eines Rücklichts, eines Nebelschlusslichts und/oder eines Nummernschildbeleuchtungslichts sein.
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Den Leuchtmitteln 10 sind Linsen 12 vorgeordnet. Das von den Leuchtmitteln 10 ausgesendet Licht durchläuft die Linsen 12 und wird durch diese Linsen 12 fokussiert. Das Licht wird also gebündelt, kann aber auch gestreut werden. Es können jedoch anstelle der Linsen 12 auch Scheiben ohne fokussierende Wirkung vor den Leuchtmitteln 10 angeordnet werden. Alle vorherigen und nachfolgenden Ausführungen werden für eine Linse 12 beschrieben und sind im Sinne der Erfindung auch für Scheiben anwendbar.
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Die Leuchtmittel 10 der unterschiedlichen Funktionen können unterschiedlich aufgebaut oder sogar von einer unterschiedlichen Art sein. Solch ein Leuchtmittel 10 kann eine Leuchtdiode (also LED), eine Halogenlampe, eine Xenonlampe und/oder eine Gasentladungslampe sein. Diese unterschiedlichen Leuchtmittel 10 weisen unterschiedliche Farbtemperaturen auf, sodass das von ihnen ausgesendete Licht unterschiedlich erscheint.
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In 2 ist eine Leuchte 11 in einer Explosionszeichnung abgebildet, die ein Fernlicht 111 oder ein Abblendlicht 112 sein kann. Die Leuchte 11 weist das in der gewählten Darstellung nicht erkennbare Leuchtmittel 10 auf, das in einem vorzugsweise parabelförmigen Spiegel 24 angeordnet ist. Das Leuchtmittel 10 ist vorzugsweise in einem Brennpunkt des Spiegels 24 angeordnet ist. Das Licht, welches von dem Leuchtmittel 10 ausgesendet wird, wird von dem Spiegel 24 reflektiert und aus dem Spiegel 24 heraus durch eine Öffnung 32 geworfen. Vorzugsweise kollimiert der Spiegel 24 das Licht der Leuchtquelle 10, während die Linse 12 eine fokussierende Wirkung aufweist.
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Im Bereich der Öffnung 32 ist eine Fassung 22 für die Linse 12 angeordnet. Die Fassung 22 ist in dem Ausführungsbeispiel nach 2 ringförmig. Die Linse 12 weist eine asphärische Struktur auf. Sie hat eine kreisförmige Kontur, die komplementär zur Fassung 22 geformt ist. Die Linse 12 ist in einer kreisförmigen Öffnung 36 der Fassung 22 angeordnet.
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Die Leuchtmittel 10 für die verschiedenen Funktionen sind in einer gemeinsamen Leuchte 11 angeordnet. Alternativ oder ergänzend können Leuchtmittel 10 außerhalb der Leuchte 11 angeordnet werden.
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Damit erreicht wird, dass das ausgesendete Licht eines Leuchtmittels 10, nachdem es durch die jeweilige Linse 12 hindurchgetreten ist, die gleiche Farbtemperatur wie das Licht eines weiteren Leuchtmittel 10 mit einer anderen Funktion aufweist, wird die Linse 12 mit einem Additiv 18 versehen. Solch eine mit einem Additiv 18 versehene Linse 12 ist in 2 gezeigt.
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Das Additiv 18 kann als Beschichtung 19 auf die Linse 12 aufgebracht werden. Die Beschichtung 19 kann die Linse 12 vollständig bedecken. Alternativ kann nur die konvexe Vorderseite oder die planare Rückseite der Linse 12 beschichtet sein. Es ist auch denkbar, dass mittig ein zentraler Bereich auf der Vorder- und/oder Rückseite der Linse 12 mit dem Additiv 18 beschichtet ist. Eine weitere Alternative beinhaltet lediglich eine Beschichtung 19 eines Rands der Linse 12 auf der Vorder- und/oder Rückseite. Beispielsweise ist eine ringförmige Beschichtung 19 entlang des Rands der Linse 12 möglich.
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Neben der Beschichtung 19 mit einem ersten Additiv 18 können noch weitere Additive aus einem zum ersten Additiv 18 verschiedenen Stoff auf die Linse 12 aufgebracht werden. Es ist also wenigstens ein zweites Additiv 20 auf der Linse 12 aufgebracht. Dieses zweite Additiv 20 kann auf die Beschichtung 19 des ersten Additivs 18 aufgebracht sein. Es können auch Bereiche mit unterschiedlichen Additiven 18, 20 ausgebildet werden, die beispielsweise komplementär zueinander geformt sind. Dadurch können beispielsweise Farbmuster im heraustretenden Lichtkegel geschaffen werden.
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Die Beschichtung 19 kann aufgesprüht, aufgedampft, aufgeschmiert, aufgestreut und/oder durch Eintauchen der Linse 12 in ein flüssiges oder pulverförmige Additiv 18, 20 auf die Linse 12 aufgebracht werden.
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Die Linse 12 wird aus einem Material 16 gebildet, das für sichtbares Licht durchlässig ist. Das Material 16 kann ein Kunststoff oder ein Glas oder ein Kristall sein. Wird das Material 16 zur Fertigung der Linse 12 geschmolzen, so kann das Additiv 18 in die Schmelze vor ihrer Formgebung hinzugemischt werden. Wird das Additiv 18 unter Rührbewegung beigemischt, wird das Additiv 18 homogen in dem Material 16 der Linse 12 verteilt. Es kann aber auch punktuell oder Bereichsweise in die Schmelze beispielsweise nach oder während der Formgebung der Linse gegeben werden, um eine homogene Verteilung des Additivs 18 in der Linse 12 zu vermeiden. Auf diese Weise kann ein Bereich zum Beispiel zentral in der Linse 12 mit dem Additiv 18 versehen werden.
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Solche erfindungsgemäß präparierten Linsen 12 werden in unterschiedliche Leuchten 11 des Fahrzeugs 14 eingebaut. Das Fahrzeug 14 aus 3 weist beispielhaft ein Abblendlicht 112, ein Fernlicht 111 und ein Nebellicht 110 auf. Das Nebellicht 110 ist in einem unteren Bereich angeordnet, während das Fernlicht 111 und das Abblendlicht 112 in einem oberen Bereich der Fahrzeugfront angeordnet sind. Durch die erfindungsgemäßen mit einem Additiv 18 versehenen Linsen 12 ist die Farbtemperatur des Lichts der Leuchtmittel 10 der verschiedenen Funktionen gleich, nachdem es durch die Linsen 12 getreten ist. Das so behandelte Licht der verschiedenen Leuchtmittel 10 erscheint für den Fahrzeugnutzer als auch für weitere Verkehrsteilnehmer angeglichen.
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Eine Farbtemperaturskala ist in 4 abgebildet, die für unterschiedliche Leuchtmittel 10 eine Farbtemperatur aufweist. Die unterschiedlichen Funktionen in dem Fahrzeug 14 von beispielsweise 1 oder 3 können mittels Leuchtdioden, Halogenlampen, Xenonlampen oder Gasentladungslampen erfüllt werden. Die Farbtemperatur 26 der Leuchtdiode liegt in einem Bereich zwischen ungefähr 4000 K bis 4500 K. Die Farbtemperatur 28 einer Halogenlampe liegt ungefähr in einem Bereich von 2700 K bis 3200 K. Die Farbtemperatur 30 einer Gasentladungslampe liegt bei ungefähr 2200 K.
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Durch die erfindungsgemäß behandelte Linse 12 kann die Farbtemperatur beispielsweise um 1000 K verändert werden. Mittels eines blauen Additivs 18 wird dabei die Farbtemperatur von einem niedrigeren Wert wie 3000 K auf einen höheren Wert wie 4000 K befördert. Durch ein gelbes Additiv 18 ist eine umgekehrte Veränderung von beispielsweise 4000 K auf 3000 K möglich.
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Da die Farbtemperatur vom Aufbau und der Art des Leuchtmittels 10 abhängt, können unterschiedliche Additive 18, 20 für die jeweilige Linse 12 in einem Fahrzeug 14 verwendet werden. Bei einer Kombination von Leuchtmitteln 10 die beispielsweise durch Leuchtdioden und Halogenlampen gestellt werden, kann man vor die Leuchtdioden Linsen 12 mit gelbem Additiv 18, 20 und vor die Halogenlampen Linsen mit blauen Additiv 18, 20 anordnen. Dadurch wird das Licht der Halogenlampe in seiner Farbtemperatur 28 erhöht, während das Licht der Leuchtdiode in seiner Farbtemperatur 26 verringert wird, sodass sich die Farbtemperaturen in einem Bereich auf der Skala zwischen ihren ursprünglichen Farbtemperaturen 28, 26 treffen.
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Die Linse 12 kann unterschiedliche Bauformen aufweisen, die in 5 gezeigt sind. In 5a) ist eine Linse 12 aufgezeigt, die auf der Vorderseite eine konvexe Form aufweist, die zu zwei der Linsenebene links und rechts abstehenden Stege 34 benachbart ist. An den Stegen 34 kann die Linse 12 befestigt werden. Die konvexe Form auf der Vorderseite ist im Wesentlichen kreisförmig.
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Alternativ dazu ist in 5b) eine länglich ausgebildete Linse 12 gezeigt, die von einer Fassung 22 vollständig umfasst ist. Die Fassung 22 weist eine rechteckförmige Öffnung 36 auf, durch die das Licht durch die länglich geformte Linse 12 hindurchtreten kann. Eine ähnliche Ausformung weist die Linse 12 nach 5e) auf, wobei diese Linse 12 gegenüber der Linse aus 5b) höher ausgebildet ist.
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In 5c) ist eine kreisrunde Linse 12 nach der Bauweise der 2 gezeigt.
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Eine Fassung 22 mit zwei Linsen 12 ist in 5d) gezeigt. Die Linsen 12 sind rechteckförmig geformt. Ebenso sind die Öffnungen 36 rechteckförmig und umschließen die Linsen 12 an ihren Rändern vollständig. Dabei sind Linsen 12 benachbart zueinander und in der gleichen Richtung ausgerichtet. Ihre Längsrichtungen fluchten im Wesentlichen miteinander.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Leuchtmittel
- 11
- Leuchte
- 110
- Nebellicht
- 111
- Fernlicht
- 112
- Abblendlicht
- 113
- Blinklicht
- 114
- Tagfahrlicht
- 12
- Linse
- 14
- Fahrzeug
- 16
- Material
- 18
- Additiv
- 19
- Beschichtung
- 20
- zweite Additiv
- 22
- Fassung für Linse
- 24
- Spiegel
- 26
- Farbtemperatur Leuchtdiode
- 28
- Farbtemperatur Halogenlampe
- 30
- Farbtemperatur Gasenladungslampe
- 32
- Öffnung des Spiegels
- 34
- Stege einer Linse
- 36
- Öffnung einer Fassung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014321135 A [0003]
- US 6369510 [0005]
- JP 2002313288 [0006]
- DE 102007049543 A1 [0007]