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Die Erfindung betrifft ein Radarsystem für ein Fahrzeug, aufweisend eine zentrale Steuereinheit zum Senden von Daten und zum Verarbeiten von empfangenen Daten, mindestens ein von der zentralen Steuereinheit beabstandeter Radarsensorkopf mit mindestens einer Sendeantenne zum Erzeugen und mindestens einer Empfangsantenne zum Empfangen von Radarwellen und aufweisend mindestens eine Datenleitung zwischen der zentralen Steuereinheit und dem mindestens einen Radarsensorkopf.
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Stand der Technik
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Bei Fahrzeuge mit einem hohem Level an Fahrerassistenzfunktionen oder automatisierten Fahrfunktion werden immer mehr Radarsensoren verbaut. Durch eine höhere Anzahl an Radarsensoren wird eine höhere Leistungsfähigkeit der automatisierten oder teilautomatisierten Fall Funktionen gegenüber einzelnen Radarsensoren angestrebt. Bisherige Lösungen in diesem Bereich bestehen aus Radarsensoren, welche sensorintern umfangreiche Datenverarbeitung der empfangenen Radarwellen durchführen. Somit können die Radarsensoren Daten auf Objekt- oder Ortungsebene für eine weitere Auswertung durch das Fahrzeug liefern. Hierdurch kann die an das Fahrzeug übertragene Datenmenge reduziert werden, jedoch müssen die jeweiligen Radarsensoren eine höhere Rechenleistung und einen größeren Speicher aufweisen.
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Nachteilig ist hierbei, dass die Rechenleistung und die Speichergröße verhältnismäßig ungünstig in Bezug auf gesteigerte Leistungsfähigkeit skalierbar sind. Dies resultiert insbesondere daraus, dass ausgehend von einer definierten Anforderung an die Leistungsfähigkeit die Mikrocontroller-Technologie für die notwendigen Verarbeitungsschritte der empfangenen Radarwellen nicht mehr ausreicht. Daher müssen zum Steigern der Leistungsfähigkeit die notwendigen Berechnungen und Analysen sensorintern im Rahmen von Mikroprozessortechnologien durchgeführt werden. Dies kann sich nachteilig auf einen Preis, eine Größe und auf Verlustleistungen eines Radarsensors oder eines Radarsystems mit mehreren Radarsensoren auswirken.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann darin gesehen werden, ein Radarsystem für Fahrzeuge vorzuschlagen, welches preiswert und flexibel im Hinblick auf die Anzahl der verwendeten Radarsensoren und der Leistungsfähigkeit des Radarsystems skalierbar ist.
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Diese Aufgabe wird mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt der Erfindung wird ein Radarsystem für ein Fahrzeug bereitgestellt. Das Radarsystem weist mindestens eine zentrale Steuereinheit zum Senden von Daten und zum Verarbeiten von empfangenen Daten auf. Des Weiteren weist das Radarsystem mindestens einen von der zentralen Steuereinheit beanstandeten Radarsensorkopf mit mindestens einer Sendeantenne zum Erzeugen von Radarwellen und mindestens einer Empfangsantenne zum Empfangen von Radarwellen auf. Zum Übertragen von Daten weist das Radarsystem mindestens eine Datenleitung zwischen der mindestens einen zentralen Steuereinheit und dem mindestens einen Radarsensorkopf auf. Erfindungsgemäß weist der mindestens eine Radarsensorkopf einen Analog-Digital-Wandler zum Wandel von durch die mindestens eine Empfangsantenne empfangenen Radarwellen in digitale Messdaten auf, wobei die externe Steuereinheit eine der mindestens einen Datenleitung nachgeschaltete Analyseeinheit zum Durchführen eines Verarbeitungsschritts über zumindest einen Teil der digitalen Messdaten aufweist.
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Heutige Radarsensoren werden häufig als ein Fast-Chirp-Radar ausgestaltet. Das bedeutet, dass viele schnelle FMCW (Frequency Modulated Continuous Wave)-Rampen in einen Abtastbereich gesendet werden, was auch als eine sogenannte Chirp Sequenz oder als ein Rapid Chirp Verfahren bezeichnet wird. Nach der Mischung der empfangenen Radarsignale werden die Basisbandsignale gefiltert, digitalisiert und allgemein einer 2D-Fouriertransformation zugeführt. Da eine anschließende Doppler-FFT (Fast Fourier Transformation) erst stattfinden kann, wenn die Daten bzw. Messsignale aller Rampen bzw. Frequenzen verarbeitet wurden, ist ein großer Speicher zum Puffern der empfangenen Radarsignale notwendig. Darüber hinaus besteht aufgrund der hohen Latenzanforderung ein Bedarf an einer hohen Rechenleistung, weswegen üblicherweise Hardwarebeschleuniger eingesetzt werden.
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Unter dem Aspekt, dass mehrere Radarsensoren in einem Fahrzeug eingesetzt werden ist es vorteilhaft die benötigte Rechenleistung in mindestens einem zentralen Steuergerät zu konzentrieren. Die jeweiligen Radarsensoren können somit als kompakte und preiswerte Radarsensorköpfe ohne signifikante Verlustleistungen gestaltet sein. Dadurch kann insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis erzielt und eine höhere Leistungsfähigkeit des Radarsystems realisiert werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Radarsystem weist der mindestens eine Radarsensorkopf Komponenten zum Erzeugen und Senden von Radarwellen sowie Komponenten zum Empfangen und Verarbeiten von empfangenen Radarwellen auf. Die Verarbeitung der empfangenen Radarwellen beschränkt sich hierbei auf ein möglichst geringes Maß bzw. findet mit einem möglichst geringen Aufwand statt. Insbesondere können die Messdaten der empfangenen Radarwellen durch den Analog-Digital-Wandler digitalisiert und anschließend mit einer hohen Bandbreite an das mindestens eine zentrale Steuergerät übertragen werden. Die Weiterverarbeitung der digitalisierten Messdaten von dem mindestens einen Radarsensorkopf kann anschließend in dem mindestens einen zentralen Steuergerät erfolgen.
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Hierdurch können die Kosten für die jeweiligen Radarsensorköpfe minimiert werden, da in den Radarsensorköpfen durchgeführte Rechenoperationen oder Verarbeitungsschritte auf ein Mindestmaß reduziert werden. Darüber hinaus kann eine geringere Verlustleistung in den jeweiligen Radarsensorköpfen aufgrund der geringeren Anzahl an Verarbeitungsschritten anfallen. Zwar steigt der Rechenaufwand in der mindestens einen zentralen Steuereinheit, jedoch kann hierbei die Rechenleistung im Vergleich zu den anfallenden Kosten leichter bzw. mit einem geringeren Aufwands skaliert werden. Bei einer Gesamtbetrachtung des Radarsystems kann das erfindungsgemäße Radarsystem preiswert und flexibel gegenüber bisherigen Lösungen erweitert und skaliert werden. Des Weiteren können durch die höhere Rechenleistung der mindestens einen zentralen Steuereinheit komplexere und leistungsfähigere Algorithmen zum Verarbeiten der empfangenen Radarwellen eingesetzt werden. Es entsteht hierdurch eine größere Flexibilität in der Ausgestaltung und der Leistungsfähigkeit der mindestens einen zentralen Steuereinheit. Hierdurch bestehen weitergehende Möglichkeiten der Signalverarbeitung in der mindestens einen zentralen Steuereinheit. Insbesondere können Algorithmen zum Verarbeiten der Messdaten verwendet werden, welche von der gängigen 2D-Frequenztransformation der empfangenen Messdaten abweichen.
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Das erfindungsgemäße Radarsystem wird zwar beispielhaft unter Bezugnahme eines Chirp Sequence Radars erläutert, ist jedoch auch auf andere Radararten bzw. Modulationsarten anwendbar. Alternative Radarverfahren können beispielsweise langsame FMCW-Radare ohne eine nachträgliche Doppler-FFT, PN-Radare mit einer Analyseeinheit als eine Korrelatorbank oder ein OFDM-Radar mit einer Analyseeinheit zum Durchführen einer spektralen Division sein.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel des Radarsystems ist durch die der mindestens einen Datenleitung nachgeschaltete Analyseeinheit eine Fourier-Transformation und/oder ein orthogonales Frequenzmultiplexverfahren und/oder mindestens ein Korrelator ausführbar. Somit werden die Abtastwerte bzw. empfangenen Radarwellen nach dem digitalisieren direkt an die mindestens eine zentrale Steuereinheit übertragen und anschließend weiteren Verarbeitungsschritten in der mindestens einen zentralen Steuereinheit unterzogen werden. Die schnelle Fourier-Transformation kann beispielsweise eine Range-FFT sein, welche auf den jeweiligen Verwendungszweck angepasst sein kann. Beispielsweise kann die schnelle Fourier-Transformation nur bis zur Anti Aliasing Filter Grenze durchführbar sein. Hierdurch kann der Rechenaufwand in der zentralen Steuereinheit verringert werden.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems sind die digitalen Messdaten in dem mindestens einen Radarsensorkopf mit mindestens einer Zeitinformation markierbar. Hierdurch können die empfangenen Radarwellen bzw. Messdaten nach einem Umwandeln in ein digitales Format mit einem Zeitstempel versehen werden. Hierbei kann beispielsweise jedes aufgezeichnete Spektrum einen eigenen Zeitstempel erhalten. Die mit einer Zeitinformation versehenen digitalen Messdaten eröffnen hierbei die Möglichkeit die Oszillatoren der Radarsensorköpfe miteinander zu synchronisieren und Sicherheitsfunktionen zu realisieren. Beispielsweise kann der Ablauf bzw. der Betrieb des mindestens einen Radarsensorkopfes überwacht werden. Hierdurch können beispielsweise Frequenzabweichung der jeweiligen Oszillatoren erkannt und beispielsweise nachträglich im Rahmen der Weiterverarbeitung in der mindestens einen zentralen Steuereinheit kompensiert werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems sind die durch den Analog-Digital-Wandler erzeugten digitalen Messdaten durch die mindestens eine Datenleitung paketweise an die mindestens eine zentrale Steuereinheit übertragbar. Es ist vorteilhaft, die digitalen Messdaten bereits in dem mindestens einen Radarsensorkopf passend auf die Weiterverarbeitung in der mindestens einen zentralen Steuereinheit zuzuschneiden. Beispielsweise können die digitalen Messdaten auf die Abtastwerte, die für eine Frequenzrampe genutzt werden, angepasst und gebündelt durch die mindestens eine Datenleitung versendet werden. Es können beispielsweise 512 Abtastwerte für eine Frequenzrampe notwendig sein, so dass die korrespondierenden digitalen Messdaten dieser 512 Abtastwerte gebündelt übertragen werden. Dies kann auch durchgeführt werden, wenn keine Pufferung der empfangenen Radarwellen bzw. der digitalen Messdaten erfolgt.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems sind die digitalen Messdaten durch die mindestens eine Datenleitung an die mindestens eine zentrale Steuereinheit übertragbar und in der zentralen Steuereinheit durch die mindestens eine Zeitinformation mit dem mindestens einen Radarsensorkopf synchronisierbar. Durch die erste Verarbeitung der empfangenen Messdaten im Radarsensorkopf kann eine definierte Pufferung der anfallenden Datenmenge stattfinden. Die hieraus resultierenden Abweichungen zwischen dem mindestens einen Radarsensorkopf und dem mindestens einen zentralen Steuereinheit können basierend auf der vergebenen Zeitinformation kompensiert werden. Die Zeitinformationen können vorzugsweise in Form eines Zeitstempels oder mehrere Zeitstempel realisiert sein. Somit können die Zeitstempel für eine zeitliche Synchronisation der Messdaten zwischen dem mindestens einen Radarsensorkopf und der mindestens einen zentralen Steuereinheit eingesetzt werden. Hierdurch können auch verzögert an die mindestens eine zentrale Steuereinheit übertragenen Messdaten zeitlich korrekt eingeordnet und für weitere Anwendungen oder Berechnungen verwendet werden. Hierdurch können auch durch die Übertragung der digitalen Messdaten entstandene zeitliche Differenzen in der mindestens einen zentralen Steuereinheit ausgeglichen werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems ist die mindestens eine Zeitinformation durch eine in dem mindestens einen Radarsensorkopf angeordneten Zeit und Steuervorrichtung erzeugbar. Der mindestens eine Radarsensorkopf kann somit eine zusätzliche, parallel zu der Analyseeinheit angeordnete, Schaltung aufweisen. Die Zeit und Steuervorrichtung kann beispielsweise über die mindestens eine Datenverbindung übertragene Steuerbefehle der mindestens einen zentralen Steuereinheit empfangen und umsetzen und die digitalisierten Messdaten mit präzisen Zeitinformationen versehen. Des Weiteren kann die Zeit und Steuervorrichtung für eine Steuerung des mindestens einen Radarsensorkopfes sowie beispielsweise zur Überwachungssteuerung oder eine Zyklussteuerung eingesetzt werden. Damit eine zeitliche Synchronisation der jeweiligen Komponenten im Radarsystem stattfinden kann, müssen von der Zeit und Steuervorrichtung den übertragenen Messdaten beispielsweise Zeitstempel für jeden übertragenen Chirp, Frequenzrampe oder Zyklus zugefügt werden, damit die mindestens eine zentrale Steuereinheit die übertragenen Messdaten sinnvoll nutzen kann.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems weist die mindestens eine Sendeantenne des mindestens einen Radarsensorkopfes einen Frequenzsynthesizer zum Erzeugen einer Trägerfrequenz auf. Dabei ist der Frequenzsynthesizer durch die Zeit und Steuervorrichtung von der zentralen Steuereinheit einstellbar. Durch die Implementierung der Zeit und Steuervorrichtung in den mindestens einen Radarsensorkopf, kann eine Beeinflussung der Komponenten des mindestens einen Radarsensorkopfes durch die mindestens eine zentrale Steuereinheit realisiert werden. Somit kann der Frequenzsynthesizer des mindestens einen Radarsensorkopfes direkt oder indirekt gesteuert oder geregelt werden. Insbesondere können Frequenzabweichungen der Frequenzsynthesizer von unterschiedlichen Radarsensorköpfen durch die mindestens eine zentrale Steuereinheit erkannt und kompensiert werden. Beispielsweise können über Steuerbefehle die Frequenzsynthesizer der jeweiligen Radarsensorköpfe direkt oder indirekt beeinflusst oder die Frequenzabweichung nachträglich im Rahmen der Weiterverarbeitung der digitalen Messdaten ausgeglichen werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems sind Frequenzsynthesizer von mindestens zwei Radarsensorköpfen durch die mindestens eine zentrale Steuereinheit miteinander synchronisierbar. In einem Fahrzeug können mehrere voneinander beanstandeter Radarsensorköpfe verbaut und mit einem oder mehreren zentralen Steuereinheiten über Datenverbindungen datenleitend verbunden sein. Durch die implementierten Zeit und Steuervorrichtungen in den unterschiedlichen Radarsensorköpfen können bei einer Verwendung von mehreren Radarsensorköpfen die jeweiligen Oszillatoren oder Frequenzsynthesizer der mindestens einen Sendeantennen miteinander synchronisiert werden. Somit kann die Genauigkeit der Messergebnisse des Radarsystems gesteigert werden. Hierdurch können die Fahrerassistenz-funktionen oder die automatisierten Fahrfunktionen des Fahrzeugs optimiert werden. Darüber hinaus kann die Anzahl der verwendeten Radarsensorköpfe ohne negative Einflüsse auf die Leistungsfähigkeit des Radarsystems deutlich erhöht werden.
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Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems sind die durch die mindestens eine Datenleitung übertragenen Daten mit einer höheren Datenrate übertragbar als einer Referenzfrequenz der mindestens einen Sendeantenne des mindestens einen Radarsensorkopfes. Damit die Zeit und Steuervorrichtung zum Steuern oder Regeln des mindestens einen Radarsensorkopfes optimal betrieben werden kann, muss die Übertragung der Daten durch die mindestens eine Datenleitung mit einer höheren Zeitauflösung erfolgen als der Radarbetrieb. Hierdurch können weitere Funktionen, wie beispielsweise Sicherheitsfunktionen zum Überwachen von Frequenzabweichungen unterschiedlicher Oszillatoren oder Frequenz-synthesizer, in das erfindungsgemäße Radarsystem integriert werden. Die höhere Zeitauflösung für die Datenübertragung kann im Rahmen von einer MMIC-Technologie (Monolithic Microwave Integrated Circuit) technisch einfach realisiert werden, da die Technologie Frequenzen von mehreren Gigahertz ermöglicht. Somit kann ein Zeitstempel beispielsweise mit 1GHz und einer zeitlichen Auflösung von 1ns problemlos übertragen werden. Die interne Referenzfrequenz kann beispielsweise 50 MHz für eine PLL-Referenz der mindestens einen Sendeantenne betragen, wodurch die Datenrate gemäß dem Beispiel höher als 50 Mbit/s sein muss.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des Radarsystems weist die mindestens eine zentrale Steuereinheit mindestens einen Prozessor zum Ausführen von Rechenoperationen, die Analyseeinheit zum Transformieren von digitalen Messdaten, mindestens einen Speicher zum zumindest zeitweisen Speichern von digitalen Daten und eine Zeit und Steuervorrichtung zum Synchronisieren der digitalen Messdaten auf. Über die in der mindestens einen zentralen Steuereinheit angeordneten Zeit und Steuervorrichtung können die Radarsensorköpfe mit Steuerbefehlen kontrolliert oder beeinflusst werden. Die Analyseeinheit kann vorzugsweise zum Durchführen einer Range FFT in der zentralen Steuereinheit implementiert sein. Hierdurch kann die mindestens eine zentrale Steuereinheit die durch die mindestens eine Datenleitung übertragenen Digital Messdaten von mindestens einem Radarsensorkopf verarbeiten und zumindest zeitweise speichern. Die verarbeiteten Daten können gemäß den Anforderungen der jeweiligen Anwendung verarbeitet, weitergeleitet oder ausgegeben werden. Die mindestens eine zentrale Steuereinheit kann bei Bedarf, beispielsweise im Rahmen eines Updates, durch eine leistungsfähigere Steuereinheit getauscht werden. Da hier bereits Mikroprozessortechnologie verwendet werden kann, ist ein Anwenden von anspruchsvollen Algorithmen zum Verarbeiten der Messdaten zum Erzielen von genaueren Berechnungsergebnissen oder zum Beschleunigen der Verarbeitung der Messdaten möglich.
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Im Folgenden wird anhand von einer stark vereinfachten schematischen Darstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
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Hierbei zeigt die 1 eine schematische Darstellung eines Radarsystems 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Das Radarsystem 1 besteht hierbei aus einem Radarsensorkopf 2, welcher über eine Datenleitung 4 mit einer zentralen Steuereinheit 6 gekoppelt ist. Der Einfachheit halber sind ein Radarsensorkopf 2 und eine Datenleitung 4 dargestellt. Das Radarsystem 1 kann hierbei auch eine Vielzahl an Radarsensorköpfen 2 und an Datenleitungen 4 aufweisen.
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Der Radarsensorkopf 2 weist beispielhaft eine Sendeantenne 8 auf, welche über eine Antennensteuerung 10 betreibbar ist. Die Antennensteuerung 10 ist mit einem Frequenzsynthesizer 12 zum Erzeugen einer konstanten oder veränderlichen Trägerfrequenz der Radarwellen zum Versorgen der Sendeantenne 8 gekoppelt.
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Des Weiteren weist der Radarsensorkopf 2 beispielhaft eine Empfangsantenne 14 mit einer entsprechenden Auswerteeinheit 16 zum Empfangen von Radarwellen auf. Der Radarsensorkopf 2 kann hier eine Vielzahl an Sendeantennen 8 und/oder an Empfangsantennen 14 aufweisen. Die empfangenen Radarwellen können von einem Analog-Digital-Wandler 18 in digitale Messdaten umgewandelt werden. Die digitalen Messdaten können anschließend über eine breitbandige Datenleitung 4 an die zentrale Steuereinheit 6 übertragen werden. Den übertragenen digitalen Messdaten wird durch eine im Radarsensorkopf 2 angeordnete Zeit und Steuervorrichtung 20 ein Zeitstempel Z zugeordnet. Der Zeitstempel Z wird ebenfalls an die zentrale Steuereinheit 6 über die Datenleitung 4 übertragen.
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Die zentrale Steuereinheit 6 kann die übertragenen digitalen Messdaten empfangen und weiterverarbeiten. Durch die mit den Messdaten übertragenen Zeitstempel können diese zeitlich präzise eingeordnet werden. In der zentralen Steuereinheit 6 werden die digitalen Messdaten von einer Analyseeinheit 22 in einem ersten Verarbeitungsschritt transformiert. Darüber hinaus weist die zentrale Steuereinheit 6 mindestens einen Prozessor 24 zum Ausführen von Rechenoperationen und einen Speicher 26 zum Speichern von digitalen Daten auf. Der Prozessor 24 kann hierbei alternativ oder zusätzlich als ein integrierter Schaltkreis oder ein Mikrocontroller ausgestaltet sein. Die durch die Analyseeinheit 22 verarbeiteten digitalen Messdaten können in dem Speicher 26 beispielsweise zwischengespeichert werden. Anschließend können die zwischengespeicherten Messdaten von einer Signalverarbeitungseinheit 28 weiterverarbeitet bzw. ausgewertet und beispielsweise zum Anzeigen weitergeleitet werden. Die zentrale Steuereinheit 6 weist eine Zeit und Steuervorrichtung 30 auf, welche über die Datenleitung 4 mit der Zeit und Steuervorrichtung 20 des Radarsensorkopfes 2 kommunizieren kann. Die Zeit und Steuervorrichtung 30 kann beispielsweise durch den Prozessor 24 steuerbar sein und Steuerbefehle zum Beeinflussen das Radar-sensorkopfes 2 über die Zeit und Steuervorrichtung 20 des Radarsensorkopfes 2 erzeugen.