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EINLEITUNG
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Abgasanlagen für Verbrennungsmotoren und insbesondere Abgasanlagen mit selektiver katalytischer Reduktionsvorrichtung (SCR) zur Emissionssteuerung.
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Das Abgas, das von einem Verbrennungsmotor, insbesondere einem Dieselmotor, abgegeben wird, ist eine heterogene Mischung, die gasförmige Emissionen wie beispielsweise Kohlenmonoxid („CO“), unverbrannte Kohlenwasserstoffe („HC“) und Stickstoffoxide („NOx“), Schwefeloxide („SOx“) sowie kondensierte Phasenmaterialien (Flüssigkeiten und Feststoffe), enthält, die Partikel („PM“) darstellen. Katalysatorzusammensetzungen, die typischerweise auf Katalysatorträgern oder Substraten angeordnet sind, sind in einem Motorabgassystem als Teil eines Nachbehandlungssystems vorgesehen, um bestimmte oder sämtliche dieser Abgasbestandteile in nicht geregelte Abgaskomponenten umzuwandeln.
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Emissionssteuerungssysteme beinhalten typischerweise eine selektive katalytische Reduktions-(SCR)-Vorrichtung. Eine SCR-Vorrichtung beinhaltet ein Substrat, mit einem darauf angeordneten SKR-Katalysator, um die Menge an NOx in dem Abgas zu reduzieren. Das typische Abgasbehandlungssystem beinhaltet auch ein Reduktionsmittelliefersystem, das ein Reduktionsmittel wie beispielsweise Ammoniak (NH3), Harnstoff (CO(NH2)2, usw.) einspritzt. Die Menge des vom SCR-Katalysator gespeicherten Reduktionsmittels wird als aktueller Vorrat (z. B. Gramm) bezeichnet. Die SCR-Vorrichtung nutzt Reduktionsmittel zur Reduktion von NOx. Wenn beispielsweise die geeignete Menge an Reduktionsmittel an die SCR-Vorrichtung geliefert und im SCR gespeichert wird, reagiert das NOx in Gegenwart des SCR-Katalysators, um die NOx-Emissionen zu reduzieren. Der Prozentsatz des NOx Eingangs in den SCR-Katalysator, der aus dem Abgas entfernt wird, wird als NOx Umwandlungswirkungsgrad bezeichnet. Der NOx-Umwandlungswirkungsgrad steht in direktem Zusammenhang mit dem aktuellen Vorrat des SCR-Katalysators. So steigt beispielsweise der Wirkungsgrad der NOx-Umwandlung mit zunehmendem aktuellen Vorrat des SCR-Katalysators und umgekehrt. Bei niedrigeren Temperaturen und höheren Konzentrationen von NOx wird jedoch ein Teil des zugeführten Reduktionsmittels nicht im SCR gespeichert und kann stattdessen parasitär oxidiert werden, was zu einer Unterprognose des gespeicherten Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung führt. Dementsprechend wäre es wünschenswert, verbesserte Verfahren zum Bestimmen, Steuern und Optimieren der Speicherung und des Verbrauchs von Reduktionsmitteln bereitzustellen.
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KURZDARSTELLUNG
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In einer exemplarischen Ausführungsform ist ein Emissionssteuerungssystem zur Behandlung von Abgasen mit NOx Emissionen aus einem Verbrennungsmotor vorgesehen. Das Emissionssteuerungssystem umfasst eine selektive katalytische Reduktions-(SCR)-Vorrichtung, die ein Reduktionsmittel speichert, das mit den NOx-Emissionen reagiert, ein Reduktionsmittelzufuhrsystem, das konfiguriert ist, um das Reduktionsmittel gemäß einem Reduktionsmittel-Speichermodell einzuspritzen, und mindestens ein NOx-Modul, das konfiguriert ist, um ein NOx Konzentrationssignal zu erzeugen, das eine NOx Konzentration anzeigt. Das Emissionssteuerungssystem beinhaltet ferner mindestens ein Temperaturmodul, das konfiguriert ist, um ein Temperatursignal zum Anzeigen einer SCR-Temperatur der SCR-Vorrichtung zu erzeugen, und ein Steuermodul, das funktionsfähig mit dem Reduktionsmittelzufuhrsystem, dem mindestens einen NOx-Modul und dem mindestens einen Temperaturmodul verbunden ist. Das Steuermodul ist konfiguriert, um eine Menge des Reduktionsmittels zu bestimmen, das parasitär oxidiert wird, basierend auf dem NOx Konzentrationssignal und dem Temperatursignal, und um einen Korrekturfaktor basierend auf der Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels zum Modifizieren des Reduktionsmittel-Speichermodells zu bestimmen.
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Neben einem oder mehreren der hierin beschriebenen Merkmale bezieht sich die Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel auf die NOx-Konzentration und die Menge des in der SCR-Vorrichtung gespeicherten Reduktionsmittels.
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In einer Ausführungsform passt das Steuermodul die Menge des Reduktionsmittels an, das als Reaktion auf das Modifizieren des Reduktionsmittel-Speichermodells mit dem Korrekturfaktor eingespritzt wird.
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In einer Ausführungsform bezieht sich der Korrekturfaktor auf die Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel und eine tatsächliche Menge an Reduktionsmittel, die in der SCR-Vorrichtung gespeichert ist.
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In einer Ausführungsform bezieht sich die in der SCR-Vorrichtung gespeicherte Menge an Reduktionsmittel auf das in einer Speichereinheit gespeicherte Reduktionsmittel-Speichermodell und auf das Alter der SCR-Vorrichtung.
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In einer Ausführungsform passt das Steuermodul die eingespritzte Menge des Reduktionsmittels an, bis mindestens eines aus einer ausgewählten Dauer endet, die SCR-Temperatur höher als ein vorgegebener Schwellenwert ist und die NOx-Konzentration niedriger als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
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In einer Ausführungsform bestimmt das Steuermodul den Korrekturfaktor als Reaktion auf eine Änderungsrate der Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung.
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In einer Ausführungsform passt das Steuermodul die Menge des eingespritzten Reduktionsmittels an, bis eine vorbestimmte Menge des Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung gespeichert ist.
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In einer Ausführungsform umfasst das mindestens eine NOx-Modul einen NOx-Sensor, der stromaufwärts von der SCR-Vorrichtung angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform umfasst das Emissionssteuerungssystem ferner einen NOx-Sensor stromabwärts der SCR-Vorrichtung.
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In einer weiteren exemplarischen Ausführungsform ist ein Verfahren zum Korrigieren eines Reduktionsmittel-Speichermodells vorgesehen, das eine in ein Abgasbehandlungssystem eines Verbrennungsmotors eingespritzte Menge eines Reduktionsmittels steuert. Das Verfahren umfasst das Speichern des Reduktionsmittels in einer selektiven katalytischen Reduktion-(SCR)-Vorrichtung, um eine Menge an NOx-Emissionen zu reduzieren, die in Abgasen enthalten sind, die durch das Abgasbehandlungssystem strömen, das Erzeugen eines NOx-Konzentrationssignals, das eine NOx-Konzentration anzeigt, unter Verwendung eines NOx-Moduls und das Erzeugen eines Temperatursignals, das eine SCR-Temperatur der SCR-Vorrichtung anzeigt, unter Verwendung eines Temperaturmoduls. Das Verfahren bestimmt dann eine Menge an Reduktionsmittel, das basierend auf dem NOx-Konzentrationssignal und dem Temperatursignal parasitär oxidiert wird, um einen Korrekturfaktor basierend auf der Menge des Reduktionsmittels, das parasitär oxidiert wird zu bestimmen, und modifiziert dann das Reduktionsmittel-Speichermodell basierend auf dem Korrekturfaktor.
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In einer Ausführungsform bezieht sich die Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels auf die NOx-Konzentration und die Menge des in der SCR-Vorrichtung gespeicherten Reduktionsmittels.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner das Erhöhen der Menge des Reduktionsmittels, das basierend auf dem Korrekturfaktor eingespritzt wird.
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In einer Ausführungsform bezieht sich der Korrekturfaktor auf die Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel und eine tatsächliche Menge an Reduktionsmittel, die in der SCR-Vorrichtung gespeichert ist.
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In einer Ausführungsform bezieht sich die in der SCR-Vorrichtung gespeicherte Menge an Reduktionsmittel auf das in einer Speichereinheit gespeicherte Reduktionsmittel-Speichermodell und auf das Alter der SCR-Vorrichtung.
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In einer Ausführungsform passt das Verfahren ferner das Anpassen der Menge des eingespritzten Reduktionsmittels an, bis mindestens eines aus einer ausgewählten Dauer endet, die SCR-Temperatur höher als ein vorgegebener Schwellenwert ist und die NOx-Konzentration niedriger als ein vorgegebener Schwellenwert ist.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner das Bestimmen des Korrekturfaktors als Reaktion auf eine Änderungsrate der Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren ferner das Erhöhen des eingespritzten Reduktionsmittels, bis eine vorbestimmte Menge des Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung gespeichert ist.
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In einer Ausführungsform umfasst das Erzeugen eines NOx-Konzentrationssignals ferner das Anzeigen einer NOx-Konzentration stromaufwärts der SCR-Vorrichtung.
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In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren das Erzeugen eines NOx-Konzentrationssignals ferner das Anzeigen einer NOx-Konzentration stromabwärts der SCR-Vorrichtung.
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Die oben genannten Eigenschaften und Vorteile sowie anderen Eigenschaften und Funktionen der vorliegenden Offenbarung gehen aus der folgenden ausführlichen Beschreibung in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen ohne Weiteres hervor.
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Figurenliste
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Andere Merkmale, Vorteile und Details erscheinen nur exemplarisch in der folgenden ausführlichen Beschreibung der Ausführungsformen, wobei sich die ausführliche Beschreibung auf die Zeichnungen bezieht, wobei gilt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Abgasbehandlungssystems mit einem Reduktionsmittelzufuhrsystem gemäß den exemplarischen Ausführungsformen;
- 2 ist ein Blockdiagramm, das ein Steuermodul veranschaulicht, das einen Korrekturfaktor des Reduktionsmittel-Lastmodells eines Reduktionsmittelzufuhrsystems gemäß einer exemplarischen Ausführungsform erzeugt; und
- 3 ist ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum Erzeugen eines Korrekturfaktors eines Reduktionsmittel-Lastmodells gemäß exemplarischen Ausführungsformen veranschaulicht.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Zum Zweck der Förderung des Verständnisses der Prinzipien der vorliegenden Offenbarung, wird jetzt auf die in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsform Bezug genommen und eine spezifische Sprache zur Beschreibung derselben verwendet werden. Es versteht sich dennoch, dass damit keine Einschränkung des Umfangs dieser Offenbarung beabsichtigt ist. Die folgende Beschreibung ist lediglich veranschaulichender Natur und nicht dazu gedacht, die vorliegende Offenbarung in ihren An- oder Verwendungen einzuschränken. Es sollte verstanden werden, dass in den Zeichnungen entsprechende Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Teile und Merkmale bezeichnen.
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Wie hierin verwendet, kann sich der Begriff Modul beziehen auf, ein Teil sein von, oder eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC); eine elektronische Schaltung; eine kombinatorische Logikschaltung; ein feldprogrammierbares Gate-Array (FPGA); einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Teil einer Gruppe), der Code ausführt; andere geeignete Hardware-Komponenten mit der beschriebenen Funktionalität; oder eine Kombination von einigen oder allen der oben genannten, wie zum Beispiel in einem Ein-Chip-System, beinhalten. Der Begriff Modul kann einen Speicher (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppenspeicher) beinhalten, der Code speichert, der durch den Prozessor ausgeführt wird.
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Der Begriff „exemplarisch“ wird hierin ausschließlich verwendet, um als „ein Beispiel, eine Instanz oder Veranschaulichung zu dienen.“ Die hierin als „exemplarisch“ beschriebenen Ausführungsformen oder Designs sind nicht notwendigerweise als bevorzugte oder vorteilhafte gegenüber anderen Ausführungsformen oder Designs auszulegen. Unter den Begriffen „mindestens eins“ und „eins oder mehrere“ versteht man jede ganze Zahl, die größer oder gleich eins ist, d. h. eins, zwei, drei, vier usw. Unter den Begriffen „eine Vielzahl“ ist jede ganze Zahl zu verstehen, die größer oder gleich zwei, d. h. zwei, drei, vier, fünf usw. ist. Der Begriff „Verbindung“ kann eine indirekte „Verbindung“ und eine direkte „Verbindung“ beinhalten.
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Bezugnehmend nun auf 1 betrifft eine exemplarische Ausführungsform ein Emissionssteuerungssystem 10 zum Reduzieren von geregelten Abgasbestandteilen eines Verbrennungsmotors (IC) 12 (d. h. des Motors 12). Das hierin beschriebene Emissionssteuerungssystem kann in verschiedenen Motorsystemen eingesetzt werden. Derartige Motorsysteme können beispielsweise Dieselmotorsysteme, Benzindirekteinspritzsysteme und homogene Selbstzündungsmotorsysteme beinhalten, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Das Emissionssteuerungssystem 10 beinhaltet im Allgemeinen eine oder mehrere Abgasleitungen 14 sowie eine oder mehrere Abgasbehandlungsvorrichtungen. Die Abgasbehandlungsvorrichtungen können unter anderem eine Oxidationskatalysatorvorrichtung (OC) 18 und eine selektive katalytische Reduktionsmittel - (SCRF)-Vorrichtung 20 (d. h. die SCR-Vorrichtung 20) beinhalten. Wie ersichtlich ist, kann das Emissionssteuerungssystem 10 der vorliegenden Offenbarung verschiedene Kombinationen von einer oder mehreren der in 1 dargestellten Abgasbehandlungsvorrichtungen und/oder andere Abgasbehandlungsvorrichtungen (nicht dargestellt) beinhalten, und ist nicht auf das vorliegende Beispiel beschränkt.
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In 1 transportiert die Abgasleitung 14, die mehrere Segmente umfassen kann, das Abgas 15 vom Motor 12 zu den verschiedenen Abgasbehandlungsvorrichtungen des Emissionssteuerungssystems 10. Wie zu erkennen ist, kann der OC 18 einer aus verschiedenen Durchfluss-Oxidationskatalysatorvorrichtungen sein, die in der Technik bekannt sind. In verschiedenen Ausführungsformen kann der OC 18 ein durchströmbares Metall- oder Keramikmonolithsubstrat beinhalten. Das Substrat kann in einem Edelstahlkanister oder -gehäuse verpackt sein, der oder das über einen Einlass und einen Auslass in Fluidverbindung mit der Abgasleitung 14 steht. Das Substrat kann eine darauf angeordnete Oxidationskatalysatorverbindung beinhalten. Die Oxidationskatalysatorverbindung kann als Washcoat aufgetragen werden und kann Platingruppenmetalle wie Platin (Pt), Palladium (Pd), Rhodium (Rh) oder andere geeignete Metalloxidkatalysatoren und Kombinationen derselben enthalten. Der OC 18 ist für die Behandlung von unverbranntem gasförmigem und nicht-flüchtigem HC und CO nützlich, welche oxidieren, um Kohlendioxid und Wasser auszubilden.
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Die SCR-Vorrichtung 20 kann stromabwärts des OC 18 angeordnet sein und auch konfiguriert werden, um das Abgas 15 von Kohlenstoff und anderen Partikeln zu filtern und NOx-Bestandteile im Abgas zu reduzieren. Wie zu erkennen ist, kann die SCR-Vorrichtung 20 aus verschiedenen, in der Technik bekannten Materialien konstruiert werden. In verschiedenen Ausführungsformen kann die SCR-Vorrichtung 20 beispielsweise mit einem Wandströmungsmonolithfilter oder anderen Vorrichtungen, wie beispielsweise gewickelten oder verpackten Faserfiltern, offenzelligen Schaumstoffen, gesinterten Metallfasern usw., konstruiert werden. In verschiedenen Ausführungsformen beinhaltet die SCR-Vorrichtung 20 eine auf den Filter aufgebrachte SCR-Katalysatorzusammensetzung. Die SCR-Vorrichtung 20 kann das Reduktionsmittel verwenden, beispielsweise Ammoniak (NH3), um das NOx zu reduzieren. Insbesondere kann die SCR-Katalysatorzusammensetzung einen Zeolith und eine oder mehrere Basismetallkomponenten wie Eisen (Fe), Kobalt (Co), Kupfer (Cu) oder Vanadium (V) enthalten, die zusammenwirken, um NOx-Bestandteile im Abgas 15 in Anwesenheit von NH3 umzuwandeln. Das durch die SCR-Vorrichtung 20 verwendete Reduktionsmittel kann in Form eines Gases, einer Flüssigkeit oder einer wässrigen Harnstofflösung vorliegen und kann mit Luft gemischt werden, um die Dispersion des eingespritzten Sprays zu unterstützen.
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In mindestens einer in 1 veranschaulichten exemplarischen Ausführungsform kann ein NH3 -Reduktionsmittel aus einem Reduktionsmittelzuführsystem 22 zugeführt werden. Das Reduktionsmittelzuführsystem 22 beinhaltet eine Reduktionsmittelzufuhrquelle 24, eine Einspritzdüse 26 und ein Steuermodul 28. Die Reduktionsmittelzufuhrquelle 24 speichert ein Reduktionsmittel 25 und steht in Fluidverbindung mit der Einspritzdüse 26. Das Reduktionsmittel 25 kann unter anderem (NH3) und Harnstoff beinhalten. Dementsprechend kann die Einspritzdüse 26 eine wählbare Menge an Reduktionsmittel 25 in die Abgasleitung 14 einspritzen, sodass das Reduktionsmittel 25 an einer Stelle stromaufwärts der SCR-Vorrichtung 20 in das Abgas 15 eingeleitet wird.
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Das Steuermodul 28 kann den Motor 12 und das Reduktionsmittelzufuhrsystem 22 basierend auf erfassten und/oder modellierten Daten steuern. In verschiedenen Ausführungsformen diagnostiziert das Steuermodul 28 ferner ein oder mehrere Subsysteme und/oder Vorrichtungen des Emissionssteuerungssystems 10 basierend auf einem oder mehreren erfassten und/oder modellierten Eingängen basierend auf den Diagnoseverfahren und -systemen der vorliegenden Offenbarung. Das Emissionssteuerungssystem 10 beinhaltet einen oder mehrere Sensoren 30, 32 und 34, worin jeder Sensor ein NOx-Konzentrationssensor, ein Temperatursensor oder ein kombinierter Sensor für sowohl die NOx-Konzentration als auch Temperatur sein kann. In einem Beispiel ist das Steuermodul 28 elektrisch mit einem ersten NOx-Konzentrationssensor verbunden, beispielsweise einem ersten NOx-Konzentrationssensor 30, der am Ausgang des OC 18 stromaufwärts von der SCR-Vorrichtung 20 angeordnet ist, und einem zweiten NOx-Konzentrationssensor, zum Beispiel einem zweiten NOx-Konzentrationssensor 34, der stromabwärts von der SCR-Vorrichtung 20 angeordnet ist. Der erste NOx-Konzentrationssensor 30 erfasst eine Konzentration von NOx im Abgas 15 am Ausgang des OC 18 und erzeugt basierend darauf ein erstes NOx-Konzentrationssignal. Der zweite NOx-Konzentrationssensor 34 erfasst eine Konzentration von NOx im Abgas 15 am Auslass der SCR-Vorrichtung 20 und erzeugt basierend darauf ein NOx-Konzentrationssignal. Obwohl die in 1 veranschaulichte exemplarische Ausführungsform zwei NOx-Konzentrationssensoren beschreibt, ist zu beachten, dass weniger oder mehr Sensoren eingebunden sein können. Darüber hinaus ist die Erfindung nicht auf die Lage der vorstehend beschriebenen Sensoren beschränkt. Obwohl NOx-Sensoren als NOx-Konzentrationssensoren beschrieben werden, kann jede Vorrichtung verwendet werden, die eine Menge an NOx erfassen kann.
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In einigen Ausführungsformen ist das Steuermodul 28 ferner mit einem Temperatursensor elektrisch verbunden, beispielsweise einem Temperatursensor 32, der am Einlass der SCR-Vorrichtung 20 angeordnet ist. Der Temperatursensor 32 erfasst eine Temperatur im Abgas 15 am Einlass der SCR-Vorrichtung 20 und erzeugt basierend darauf ein Temperatursignal. Obwohl die in 1 veranschaulichte exemplarische Ausführungsform einen Temperatursensor beschreibt, ist zu beachten, dass mehrere Sensoren eingebunden sein können. Darüber hinaus ist die Erfindung nicht auf die Lage der vorstehend beschriebenen Sensoren beschränkt.
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Das Steuermodul 28 kann die NOx-Konzentration in der SCR-Vorrichtung 20 bestimmen. Die NOx-Konzentration kann gemäß verschiedenen Messungen, Algorithmen und/oder Modellen bestimmt werden, die denjenigen mit gewöhnlichen Kenntnissen in der Technik bekannt sind. Ebenso kann das Steuermodul 28 die Temperatur der SCR-Vorrichtung an zahlreichen Stellen bestimmen. Die Temperatur kann gemäß verschiedenen Messungen, Algorithmen und/oder Modellen bestimmt werden, die denjenigen mit gewöhnlichen Kenntnissen in der Technik bekannt sind.
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Das Steuermodul 28 empfängt mindestens ein NOx-Konzentrationssignal von mindestens einem NOx-Modul und empfängt mindestens ein Temperatursignal von mindestens einem Temperaturmodul und steuert den Betrieb der Einspritzdüse 26 gemäß einem Reduktionsmittel-Speichermodell. In einer Ausführungsform beinhaltet das Emissionssteuerungssystem 10 die Sensoren 30, 32 und 34, worin jeder Sensor sowohl ein NOx-Konzentrationssensor als auch ein Temperatursensor ist. Das NOx-Modul beinhaltet einen NOx-Konzentrationssensor, beispielsweise einen NOx-Konzentrationssensor 30, und das Temperaturmodul beinhaltet einen Temperatursensor, beispielsweise einen Temperatursensor 32, wie in 1 dargestellt. In einer weiteren exemplarischen Ausführungsform können das NOx-Modul und/oder das Temperaturmodul jeweils ein Steuermodul beinhalten, das ein oder mehrere NOx-Konzentrationsmodelle und/oder Temperaturmodelle speichert. Der NOx-Konzentrationssensor 30 und/oder der Temperatursensor 32 und/oder andere NOx-Konzentrationssensoren und/oder andere Temperatursensoren und/oder die NOx-Konzentrationsmodelle und/oder die Temperaturmodelle können eine bestimmte NOx-Konzentration und/oder Temperatur einer entsprechenden Komponente und/oder eines entsprechenden Wärmebereichs bereitstellen. So kann beispielsweise der Temperatursensor 32 und/oder ein Temperaturmodell eine Temperatur bestimmen, die eine SCR-Temperatur der SCR-Vorrichtung 20 anzeigt. So kann beispielsweise der NOx-Konzentrationssensor 30 und/oder ein NOx-Konzentrationsmodell eine NOx-Konzentration an der stromaufwärtigen Seite der SCR-Vorrichtung 20 bestimmen. Darüber hinaus kann das Steuermodul 28 einen Korrekturfaktor bestimmen, der dem Reduktionsmittel-Speichermodell basierend auf dem NOx-Konzentrationssignal und dem Temperatursignal entspricht, und die durch die Einspritzdüse 26 bereitgestellte Menge an eingespritztem Reduktionsmittel 25 genauer steuern, wie hierin näher beschrieben wird. Dementsprechend kann die Zufuhr des Reduktionsmittels 25 effizienter genutzt werden.
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Um nun auf 2 zurückzukommen, veranschaulicht ein Blockdiagramm ein Steuermodul 28, das einen Korrekturfaktor bestimmt, der einem Reduktionsmittel-Speichermodell entspricht, um die Menge des eingespritzten Reduktionsmittels 25, die vom Reduktionsmittelzufuhrsystem 22 bereitgestellt wird, genauer zu steuern. Verschiedene Ausführungsformen des Emissionssteuerungssystems 10 von 1 gemäß der vorliegenden Offenbarung können eine beliebige Anzahl von Untermodulen umfassen, die in das Steuermodul 28 eingebettet sind. Wie zu erkennen ist, können die in 2 dargestellten Untermodule kombiniert und/oder weiter unterteilt werden.
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Wie in 2 veranschaulicht, beinhaltet das Steuermodul 28 gemäß mindestens einer Ausführungsform den Speicher 102, ein Reduktionsmittelmodul 104, ein Eingangszustandsmodul 106 und ein parasitär oxidiertes Reduktionsmittelkorrekturmodul 108. Jedes der Module 104-108 ist elektrisch mit dem Speicher 102 verbunden, um bei Bedarf gespeicherte Werte abzurufen und zu aktualisieren.
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In einer Ausführungsform speichert der Speicher 102 einen oder mehrere Schwellenwerte, Zeiträume, über welche die NOx-Konzentrationen und -Temperaturen gemessen wurden, eine Reihe von konfigurierbaren Grenzen, Karten, Datenwerte, Variablen und Systemmodelle, die zum Steuern des Reduktionsmittelzufuhrsystems 22 verwendet werden. In mindestens einer exemplarischen Ausführungsform speichert der Speicher 102 ein Reduktionsmittel-Speichermodell, das eine auf der SCR-Vorrichtung 20 gespeicherte Menge an Reduktionsmittel bestimmt. Das Reduktionsmittel-Speichermodell nutzt verschiedene Betriebsparameter, die durch mindestens ein Modell und/oder Fahrzeugsensoren bereitgestellt werden, um das gespeicherte Reduktionsmittel zu bestimmen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf, den Abgasdurchsatz und die Reduktionsmittel-Einspritzrate.
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Der Speicher 102 kann auch eine oder mehrere NOx-Konzentrationsschwellenwerte, einen oder mehrere NOx-Konzentrationsschwellenbereiche, eine oder mehrere Temperaturschwellenwerte und/oder mehrere Temperaturschwellenwertbereiche entsprechend einer jeweiligen Russverbrennungstemperatur speichern. Darüber hinaus kann der Speicher 102 ein oder mehrere NOx-Konzentrationsvorrichtungsmodelle, ein oder mehrere Temperatur-SCR-Vorrichtungsmodelle und/oder ein oder mehrere Reduktionsmittel-Oxidationsvorrichtungsmodelle speichern. In einer Ausführungsform kann mindestens ein NOx-Konzentrationsmodell ein erstes Reduktionsmitteloxidationsmodell und ein zweites Reduktionsmitteloxidationsmodell beinhalten, wie beispielsweise in den Gleichungen 1 und 2 dargestellt:
4 NH3 + 5 O2 + NO → 5 NO + 6 H2O Gleichung 1
4 NH3 + 4 O2 + 2 NO2 → 6 NO + 6 H2O Gleichung 2
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In den Gleichungen 1 und 2 ist das Reduktionsmittel Ammoniak (NH3) und wird durch die NOx-Spezies oxidiert, einschließlich Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Insgesamt ist das Ergebnis ein beobachteter Anstieg des NH3 Verbrauchs, der durch die NOx-Konzentration beeinflusst wird. Mit anderen Worten, zumindest ein Teil der NOx-Umwandlungseffizienz geht verloren, da höhere NOx-Konzentrationen zu einer Unterprognose des gespeicherten NH3 in der SCR-Vorrichtung führen.
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Das erste Reduktionsmittel-Oxidationsmodell und/oder das zweite Reduktionsmittel-Oxidationsmodell können das Temperatursignal, das durch den ersten Temperatursensor 30 erzeugt wird, der am Auslass des OC 18 angeordnet ist, einen Abstand zwischen dem OC 18 und der SCR-Vorrichtung 20 sowie eine Temperatur der SCR-Vorrichtung 20 nutzen, um eine Änderungsrate der Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung 20 wie vorstehend beschrieben zu bestimmen. Das erste Reduktionsmittel-Oxidationsmodell und/oder das zweite Reduktionsmittel-Oxidationsmodell können die Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel der SCR-Vorrichtung 20 basierend auf der Änderung der NOx-Konzentration am Einlass der SCR-Vorrichtung 20 über einen ausgewählten Zeitraum bestimmen.
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Das Reduktionsmodul 104 kann ein Signal 114 des Reduktionsmittelspeichermodells verarbeiten, das ein im Speicher 102 gespeichertes Reduktionsmittelspeichermodell anzeigt, um den Betrieb des Reduktionsmittelzufuhrsystems 22 zu steuern. So kann beispielsweise das Reduktionsmittel-Speichermodell die Menge an Reduktionsmittel anzeigen, die unter verschiedenen Fahrbedingungen 110 in der SCR-Vorrichtung 20 gespeichert werden soll (d. h. enthalten ist). Durch Erfassen der Fahrbedingungen 110 bestimmt das Reduktionsmittelmodul 104 durch einen oder mehrere Sensoren (z. B. Temperatursensoren, Drucksensoren, NOx Sensoren, usw.) eine einzuspritzende Menge an Reduktionsmittel 25 und erzeugt ein Einspritzsteuersignal 115 zum entsprechenden Steuern der Einspritzdüse 26.
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In mindestens einer Ausführungsform kann das Reduktionsmittelmodul 104 die Einspritzdüse 26 steuern, um das Reduktionsmittel 25 als Reaktion auf das Empfangen einer oder mehrerer Eintrittsbedingungen 112, die durch das Eintrittsbedingungsmodul 106 bereitgestellt werden, einzuspritzen. Die Eintrittsbedingungen 112 können beispielsweise einen Anstieg der NOx-Konzentration bei einer gegebenen Abgastemperatur beinhalten. Der Anstieg der NOx-Konzentration bei einer gegebenen Abgastemperatur kann durch das Vergleichen einer Änderung der NOx-Konzentration mit einem vorbestimmten Schwellenwert bei jeder Temperatur erfasst werden. Wenn die Änderung der NOx-Konzentration bei einer gegebenen Abgastemperatur den jeweils vorgegebenen Schwellenwert überschreitet, kann die Eintrittsbedingung 112 (d. h. die übermäßige NOx-Konzentrationsänderung) bestimmt werden. Bei der Realisierung übermäßiger NOx-Konzentrationsänderungen durch die SCR-Vorrichtung 20 kann das Reduktionsmittel jedoch parasitär in der SCR-Vorrichtung 20 oxidiert werden. Infolgedessen wird die in der SCR-Vorrichtung 20 gespeicherte Menge an Reduktionsmittel reduziert.
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Das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 kann die Menge der parasitären Oxidation des Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung 20 bestimmen und ein Korrektursignal 116 erzeugen, das einen Korrekturfaktor anzeigt, der das parasitär oxidierte Reduktionsmittel kompensiert. In einer Ausführungsform bezieht sich der Korrekturfaktor auf die Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel und eine tatsächliche Menge an Reduktionsmittel, die in der SCR-Vorrichtung gespeichert ist. Die Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels kann beim Auftreten einer oder mehrerer Eintrittsbedingungen 112, die durch das Eingangsbedingungsmodul 106 bereitgestellt werden, bestimmt werden, wie beispielsweise eine NOx-Konzentrationsänderung. Der Speicher 102 kann ein erstes Reduktionsmitteloxidationsmodell und ein zweites Reduktionsmitteloxidationsmodell speichern, um die Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung 20 basierend auf der NOx-Konzentration, der Änderung der NOx-Konzentration und einer tatsächlich gespeicherten Menge (d. h. der Menge an aktuell gespeichertem Reduktionsmittel) in der SCR-Vorrichtung 20 zu bestimmen. In mindestens einer in 2 veranschaulichten Ausführungsform kann das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 die NOx-Konzentration und die Änderung der NOx-Konzentration basierend auf einem NOx-Konzentrationssignal 118 bestimmen, das vom NOx-Konzentrationssensor 30 bereitgestellt wird. In einer weiteren exemplarischen Ausführungsform kann das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 die NOx-Konzentration und die NOx-Konzentrationsänderung basierend auf einem parasitären Oxidationsmodellsignal, das ein im Speicher 102 gespeichertes parasitäres Oxidationsmodell anzeigt, und einem NOx-Konzentrationssignal 120, das von einem NOx-Konzentrationssensor bereitgestellt wird, der die stromaufwärtige Seite misst, bestimmen, beispielsweise den Einlass der SCR-Vorrichtung 20 und/oder ein NOx-Konzentrationssignal 122, das von einem NOx-Konzentrationssensor bereitgestellt wird, der die stromabwärts angeordnete Seite, zum Beispiel den Auslass der SCR-Vorrichtung 20, misst.
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Die Menge des auf der SCR-Vorrichtung 20 gespeicherten Reduktionsmittels kann gemäß einem Signal 126 des Reduktionsmittel-Speichermodells bestimmt werden, welches das im Speicher 102 gespeicherte Reduktionsmittel-Speichermodell anzeigt. Das Alter der SCR-Vorrichtung 20 kann auch verwendet werden, um die Menge an Reduktionsmittel zu bestimmen, die in der SCR-Vorrichtung 20 gespeichert ist. Mit zunehmendem Alter (z. B. der Nutzungsdauer) der SCR-Vorrichtung 20 nimmt beispielsweise die Fähigkeit zum Aufrechterhalten der Speicherung des Reduktionsmittels ab. In einer exemplarischen Ausführungsform kann ein Altersfaktor entsprechend einer neuen SCR-Vorrichtung 20 zunächst im Speicher 102 gespeichert werden. Im Laufe der Zeit kann das Reduktionsmodul 104 den Altersfaktor basierend auf einer Temperatur aktualisieren, die durch die SCR-Vorrichtung 20 über einen Zeitraum realisiert wird. Der Altersfaktor kann dem parasitär oxidierten Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 über ein Altersfaktorsignal 128 bereitgestellt und auf die vom Reduktionsmittel-Speichermodell angegebene bestimmte Menge an Reduktionsmittel angewendet werden, um die in der SCR-Vorrichtung 20 gespeicherte Menge an Reduktionsmittel genauer zu bestimmen.
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Das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 kann einen Korrekturwert (d. h. einen Korrekturfaktor) basierend auf einer Differenz zwischen der auf der SCR-Vorrichtung 20 enthaltenen Menge an Reduktionsmittel und der Menge an in der SCR-Vorrichtung 20 parasitär oxidiertem Reduktionsmittel erzeugen. Wenn beispielsweise die Menge des in der SCR-Vorrichtung 20 enthaltenen Reduktionsmittels als 2,0 Gramm (g) und die Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung 20 als 0,2 g bestimmt wird, dann bestimmt das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 einen Korrekturwert von 0,2 g, d. h. es werden zusätzlich 0,2 g Reduktionsmittel 25 benötigt. Basierend auf dem Korrekturwert sollte eine zusätzliche Menge Reduktionsmittel 25 (z. B. 0,2 g zusätzliches Reduktionsmittel 25) eingespritzt werden, um das parasitär oxidierte Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung 20 zu kompensieren. In einer Ausführungsform passt das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 die einzuspritzende Gesamtmenge des Reduktionsmittels an, bis mindestens eines aus einer ausgewählten Dauer endet, die SCR-Temperatur höher als ein vorgegebener Schwellenwert ist und die NOx-Konzentration niedriger als ein vorgegebener Schwellenwert ist. Die Schwellenwerte und Zeiträume können vorgegeben und im Speicher gespeichert oder basierend auf den Betriebsbedingungen berechnet werden.
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Das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108 kann auch eine korrigierte Menge an eingespritztem Reduktionsmittel 25 bestimmen, um eine gewünschte Speicherung der SCR-Vorrichtung 20 unter bestimmten Fahrbedingungen zu erreichen. So kann beispielsweise das Reduktionsmodul 104 basierend auf einem oder mehreren Fahrbedingungen des Fahrzeugs einen gewünschten Reduktionsmittelspeicher der SCR-Vorrichtung 20, beispielsweise 3,0 g Reduktionsmittel, bestimmen. Das Reduktionsmittelmodell kann dann die Menge an Reduktionsmittel bestimmen, die derzeit in der SCR-Vorrichtung 20 gespeichert ist, wobei jedes parasitär oxidierte Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung 20 berücksichtigt wird, wie vorstehend beschrieben ist. Wenn beispielsweise die Menge des in der SCR-Vorrichtung 20 gespeicherte Reduktionsmittels 2,0 g ist und die Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels in der SCR-Vorrichtung 20 0,2 g ist, dann bestimmt das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108, dass die SCR-Vorrichtung 20 derzeit 1,8 g enthält. Daher bestimmt das parasitär oxidierte Reduktionsmittelkorrekturmodul 108, dass insgesamt 1,2 g Reduktionsmittel eingespritzt werden muss, um den gewünschten Reduktionsmittelspeicher von 3,0 g zu erreichen.
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Unter Bezugnahme nun auf 3 veranschaulicht ein Flussdiagramm ein Verfahren zum Bestimmen eines Korrekturfaktors entsprechend dem Reduktionsmittellastmodell gemäß einer exemplarischen Ausführungsform. Das Verfahren beginnt bei Vorgang 300 und fährt mit Vorgang 302 fort, um eine in der SCR-Vorrichtung gespeicherte Menge an Reduktionsmittel zu bestimmen (d. h. eine Reduktionsmittelbelastung der SCR-Vorrichtung). Die Menge des gespeicherten Reduktionsmittels kann sich beispielsweise auf ein Reduktionsmittel-Speichermodell, das in einer Speichereinheit gespeichert ist, und auf ein Alter der SCR-Vorrichtung beziehen. Am Vorgang 304 wird eine NOx-Konzentration und Temperatur an einem Einlass der in einem Abgasbehandlungssystem enthaltenen SCR-Vorrichtung bestimmt. Die NOx-Konzentration und Temperatur der SCR-Vorrichtung kann gemäß den NOx-Konzentrations- bzw. Temperaturmessungen bestimmt werden, die beispielsweise von einem oder mehreren Sensoren und/oder Modellen durchgeführt werden. Am Vorgang 306 wird eine NOx-Konzentration und/oder eine Änderung der NOx-Konzentration der SCR-Vorrichtung bei einer gegebenen Temperatur bestimmt. Am Vorgang 308 wird eine Menge an parasitär oxidiertem Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung basierend auf der NOx-Konzentration und/oder der Änderung der NOx-Konzentration und der Temperatur bestimmt. Am Vorgang 310 wird basierend auf der Menge des parasitär oxidierten Reduktionsmittels ein Korrekturfaktor erzeugt, und das Verfahren endet am Vorgang 312. Der Korrekturfaktor kann verwendet werden, um eine zusätzliche Menge an Reduktionsmittel zu bestimmen, die eingespritzt werden sollte, um das parasitär oxidierte Reduktionsmittel in der SCR-Vorrichtung zu kompensieren. Dementsprechend kann ein genaueres Reduktionsmittel-Lastmodell erzeugt werden, das den Gesamtwirkungsgrad eines Reduktionsmittelzufuhrsystems erhöht.
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Während die obige Offenbarung mit Bezug auf exemplarische Ausführungsformen beschrieben wurde, werden Fachleute verstehen, dass unterschiedliche Änderungen vorgenommen und die einzelnen Teile durch entsprechende andere Teile ausgetauscht werden können, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen. Darüber hinaus können viele Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Materialsituation an die Lehren der Offenbarung anzupassen, ohne von deren wesentlichem Umfang abzuweichen. Daher ist vorgesehen, dass die vorliegende Offenbarung nicht auf die speziellen offenbarten Ausführungsformen beschränkt ist, aber alle Ausführungsformen umfasst, die in deren Umfang fallen.