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Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zum Belüften und Entlüften von Tragbälgen einer Luftfederung.
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Nutzfahrzeuge mit Luftfederung und Tragbälgen, insbesondere Anhänger, sind mit einer Ventilanordnung versehen, die elektronisch ansteuerbar ist zum Heben und Senken eines Chassis des Fahrzeugs. Ein Steuergerät steuert Ventile in der Ventilanordnung so an, dass das Chassis durch Belüften der Tragbälge angehoben oder durch Entlüften der Tragbälge abgesenkt wird oder eine konstante Höhe beibehält.
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Die Veränderung der Höhe ist insbesondere außerhalb normaler Fahrsituationen von Bedeutung, etwa beim Beladen, Entladen oder beim Transport des Fahrzeugs auf der Bahn oder auf einem Schiff. Dabei kann es sinnvoll sein das Fahrzeug soweit wie möglich auf ein sogenanntes Puffer-Niveau abzusenken. Das Chassis liegt dann auf Puffern auf. Der Schwerpunkt liegt niedriger und es treten weniger Wankbewegungen beim Transport auf. Die Tragbälge werden geschont.
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Das auf Puffer-Niveau abgesenkte Chassis muss für die normale Fahrt wieder angehoben werden. Dieser Vorgang wird als „Return-to-Ride“ oder „RtR“ bezeichnet und vom Steuergerät gesteuert.
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Um dem Fahrer beim Verladen die Betätigung der Luftfederung von außen zu ermöglichen, ist die Ventilanordnung mit einer separaten Handhebelventileinrichtung verbunden. Letztere weist verstellbare Ventile und einen Handhebel auf, mit dem vorzugsweise die Funktionen Hebestellung, Senkstellung, Neutralstellung manuell eingestellt werden können. In der Neutralstellung ist die Handhebelventileinrichtung passiv, das heißt, die Luftfederung wird nicht beeinflusst.
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Grundsätzlich ist der Handhebel so ausgelegt, dass die Hebestellung und die Senkstellung manuell gehalten werden müssen, bis das Chassis die gewünschte Höhe erreicht hat. Nach dem Loslassen des Handhebels kehrt dieser automatisch in die Neutralstellung zurück.
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Die Handhebelventileinrichtung kann eine Funktion aufweisen, die den Handhebel ohne Festhalten in der Senkstellung hält. Der Handhebel ist dann gegen die Rückkehr in die Neutralstellung, nämlich in der Senkstellung verrastet oder verriegelt. Die Funktion wird als „Lock-in-Lowering“ oder „LiL“ bezeichnet. Der Fahrer kann den Handhebel in der Senkstellung loslassen, noch bevor das Chassis seine niedrigste Höhe eingenommen hat. Auch erkennen Fahrer und Verladepersonal an der Senkstellung des Handhebels, dass das Chassis abgesenkt wurde.
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Vor Beginn einer Fahrt muss der durch Lock-in-Lowering in der Senkstellung gehaltene Handhebel gelöst, also entriegelt oder entrastet werden, vorzugsweise in seine Neutralstellung zurückgeführt werden. Außerdem muss das Chassis mittels der Return-to-Ride-Funktion wieder angehoben werden.
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Zusätzlich zur Neutralstellung kann eine Fahrtstellung vorgesehen sein. Neutralstellung und Fahrtstellung können auch in einer Stellung vereint sein. Je nach Vorhandensein der beiden möglichen Stellungen bedeutet Return-to-Ride das Einnehmen der Neutralstellung oder Fahrtstellung ausgehend von der Senkstellung.
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Eine Handhebelventileinrichtung zum Belüften oder Entlüften von Tragbälgen mit Lock-in-Lowering und pneumatischer Ansteuerung zur Entriegelung ist in der
EP 1 712 380 B2 gezeigt. Ein elektrisches Schaltventil (dort
3) steuert Druck aus einer Druckleitung in eine Verriegelungseinheit der Handhebelventileinrichtung ein. Eine mit der Handhebelventileinrichtung verbundene Ventilanordnung zum Belüften oder Entlüften von Tragbälgen ist nicht offenbart.
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Eine Ventileinrichtung zum Belüften oder Entlüften von Tragbälgen, mit Magnetventilen, manuell betätigbarem Bedienelement, Verriegelungsfunktion und pneumatischer Entriegelung in einem gemeinsamen Gehäuse ist in der
EP 2 177 381 B1 offenbart.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Ventilanordnung zum Belüften oder Entlüften von Tragbälgen einer Luftfederung, wobei die Ventilanordnung außerdem die Entriegelungs-Funktion der separaten Handhebelventileinrichtung steuern soll.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die erfindungsgemäße Ventilanordnung die Merkmale des Anspruchs 1 auf und ist insbesondere ausgestattet mit
- - einem Vorratsanschluss für die Zufuhr von Druckluft aus einem Vorrat,
- - einem elektrisch ansteuerbaren und mit dem Vorratsanschluss verbundenen Ventil,
- - einem Tragbalganschluss als Anschluss für die Übergabe von Druckluft von der Ventilanordnung an eine Leitung, die zu Tragbälgen führt,
- - einem Entlüftungsanschluss als Anschluss zur Verbindung mit einer zum Belüften und Entlüften der Tragbälge vorgesehenen Handhebelventileinrichtung,
- - einem Belüftungsanschluss als Anschluss zur Verbindung mit der Handhebelventileinrichtung,
- - einem pneumatischen Steuerausgang als Anschluss zur Verbindung mit der Handhebelventileinrichtung.
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Einerseits können so Ventilanordnung und Handhebelventileinrichtung ausschließlich über pneumatische Leitungen miteinander verbunden sein. Eine zusätzliche elektrische Verbindung von Ventilanordnung und Handhebelventileinrichtung wird vermieden oder ist entbehrlich. Andererseits ist die Entriegelung der Handhebelventileinrichtung zur Vorbereitung der Return-to-Ride-Funktion damit soweit wie möglich in die Ventilanordnung zum Belüften oder Entlüften der Tragbälge integriert und kann mittels der Ventilanordnung gesteuert werden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der pneumatische Steuerausgang mit Druckluft beaufschlagbar ist durch elektrische Ansteuerung des mit dem Vorratsanschluss verbundenen Ventils. Dadurch ist eine automatisiert gesteuerte Beaufschlagung des pneumatischen Steuerausgangs mit Druckluft möglich.
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Erfindungsgemäß kann der pneumatische Steuerausgang mit dem elektrisch ansteuerbaren und mit dem Vorratsanschluss verbundenen Ventil verbunden sein. Möglich sind eine direkte oder eine nur mittelbare Verbindung, unter Zwischenschaltung weiterer pneumatischer Elemente.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der pneumatische Steuerausgang mit einem zusätzlichen Ventil verbunden ist, welches mit dem Vorratsanschluss verbunden ist. Der Druck im pneumatischen Steuerausgang wird dann über das zusätzliche Ventil gesteuert.
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Vorteilhafterweise ist das zusätzliche Ventil über ein ansteuerbares Ventil mit dem Vorratsanschluss verbunden. Der Druck aus dem Vorratsanschluss gelangt dann nur über das ansteuerbare Ventil zum zusätzlichen Ventil.
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Vorteilhafterweise ist das zusätzliche Ventil ansteuerbar durch ein mit dem Vorratsanschluss und dem Entlüftungsanschluss verbundenes Ventil. Letzteres ist vorzugsweise ein Magnetventil und somit elektrisch ansteuerbar.
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Das zusätzliche Ventil ist vorzugsweise ein pneumatisch gesteuertes Ventil mit Steuereingängen an einander gegenüberliegenden Seiten, wobei eine Seite durch die Wirkung einer Feder unterstützt sein kann, insbesondere eine dem Vorratsdruck zugewandte Seite.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Ventilanordnung einen mit dem Vorratsanschluss verbundenen Vorratsausgang als Anschluss für die Übergabe von Druckluft von der Ventilanordnung zur Handhebelventileinrichtung aufweisen. Die Handhebelventileinrichtung wird so aus der Ventilanordnung mit Druckluft versorgt, nicht unmittelbar aus einem Druckluftvorrat. Dies erleichtert die Schaffung standardisierter pneumatischer Schnittstellen zwischen den beteiligten Vorrichtungen und Anordnungen.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das elektrisch ansteuerbare und mit dem Vorratsanschluss verbundene Ventil auch mit dem Belüftungsanschluss verbunden ist. Das genannte Ventil hat dadurch eine Doppelfunktion und kann auch bei Ansteuerung der Ventilanordnung durch die Handhebelventileinrichtung wirksam sein.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann ein zum Steuerausgang führender Leitungsabschnitt mit einer Drossel versehen sein. Der Leitungsabschnitt verbindet insbesondere den Steuerausgang mit dem elektrisch ansteuerbaren Ventil, welches mit dem Vorratsanschluss verbunden ist. Über den Steuerausgang muss kein großer Volumenstrom bereitgestellt werden, nur ein Steuerdruck. Mit der Drossel wird der Volumenstrom reduziert. Auch werden Einbußen in den übrigen Funktionen der Ventilanordnung vermieden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Zufuhr von Druckluft vom Vorratsanschluss zum Tragbalganschluss gesteuert wird durch wenigstens zwei in Reihe geschaltete Ventile, wobei eines der Ventile durch das mit dem Vorratsanschluss verbundene Ventil ansteuerbar ist, und das andere Ventil durch ein weiteres elektrisch ansteuerbares Ventil ansteuerbar ist, und wobei das weitere elektrisch ansteuerbare Ventil mit dem Vorratsanschluss verbunden ist. Das weitere elektrisch ansteuerbare Ventil steuert somit die Funktion des zweiten in Reihe geschalteten Ventils. Über insgesamt vier Ventile, von denen zwei elektrisch ansteuerbar und zwei pneumatisch ansteuerbar sind, sind die Funktionen der Ventilanordnung ausführbar, insbesondere auch im Zusammenwirken mit der Handhebelventileinrichtung. Für die Ansteuerung des Steuerausgangs kann ein fünftes Ventil vorgesehen sein, sowie weitere Ventile für andere Zwecke.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann das weitere elektrisch ansteuerbare Ventil mit dem Entlüftungsanschluss der Ventilanordnung verbunden sein. Auch diese Maßnahme erhöht die Integration der Anordnung insgesamt.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Ventilanordnung ein Wechselventil mit zwei Eingängen und einem Ausgang enthalten, wobei Belüftungsanschluss und Entlüftungsanschluss mit den Eingängen verbunden sind, und der Ausgang mit einem weiteren Ventil verbunden ist. An den beiden Eingängen können unterschiedliche Drücke anliegen. Der höhere Eingangsdruck wird zum Ausgang durchgesteuert. Das Wechselventil wird deshalb auch als Select-High-Ventil bezeichnet. Auf diese Weise können Belüftungsanschluss und Entlüftungsanschluss für Steuerungsvorgänge innerhalb der Ventilanordnung genutzt werden. Das mit dem Ausgang des Wechselventils verbundene weitere Ventil ist hier vorzugsweise ein elektrisch ansteuerbares Ventil.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann eine über pneumatische Leitungen verbundene Handhebelventileinrichtung mit Neutralstellung, Hebestellung und Senkstellung vorgesehen sein, mit einer Lock-in-Lowering-Funktion, nämlich einer Möglichkeit zum selbsttätigen Halten der Senkstellung, und mit einer Entriegelungs-Funktion zum Lösen der selbsttätig gehaltenen Senkstellung, wobei die Entriegelungs-Funktion über den pneumatischen Steuereingang steuerbar ist, und wobei der pneumatische Steuerausgang zum Steuern der Entriegelungs-Funktion mit der Leitung zum pneumatischen Steuereingang verbunden ist. Die Funktion der Ventilanordnung ist auf die Funktion der Handhebelventileinrichtung, nämlich zum Lösen der Senkstellung abgestimmt.
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Gegenstand der Erfindung ist auch eine Handhebelventileinrichtung, eingerichtet zum Anschluss an eine Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit wenigstens folgenden Anschlüssen
- - Belüftungsanschluss zum Einsteuern von Steuerdruck für das Belüften von Tragbälgen,
- - Entlüftungsanschluss zum Einsteuern von Steuerdruck für das Entlüften von Tragbälgen,
- - Vorratsanschluss für den Anschluss einer vorratsdruckführenden Leitung,
- - pneumatischer Steuereingang,
- - Entlüftungsausgang,
mit einer Lock-in-Lowering-Funktion, nämlich einer Möglichkeit zum selbsttätigen Halten einer Senkstellung, und mit einer Entriegelungs-Funktion zum Lösen der selbsttätig gehaltenen Senkstellung, wobei die Entriegelungs-Funktion über den pneumatischen Steuereingang steuerbar ist. Die Handhebelventileinrichtung ist so für das Zusammenwirken mit der erfindungsgemäßen Ventilanordnung vorgesehen und geeignet. Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit einer ausschließlich pneumatischen Verbindung zwischen Ventilanordnung und Handhebelventileinrichtung.
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Erfindungsgemäß kann der Entlüftungsausgang der Handhebelventileinrichtung mit einer die Handhebelventileinrichtung umgebenden Atmosphäre verbunden sein. Die Entlüftung ist dadurch schnell und ohne Umweg über die Ventilanordnung möglich.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung kann die Handhebelventileinrichtung ein Ventil mit wenigstens drei Stellungen aufweisen, nämlich
- - Hebestellung, bei welcher der Belüftungsanschluss mit dem Vorratsanschluss verbunden ist,
- - Senkstellung, in welcher der Entlüftungsanschluss mit dem Entlüftungsausgang verbunden ist,
- - Neutralstellung, in welcher der Vorratsanschluss abgesperrt ist,
und mit Steuerung durch den pneumatischen Steuereingang, derart, dass das Ventil bei Druck am Steuereingang selbsttätig aus der Senkstellung in die Neutralstellung oder eine andere Stellung schaltet. Die Entriegelungs-Funktion wird so über den pneumatischen Steuereingang ausgelöst. Anschließend kann über die Ventilanordnung die Return-to-Ride-Funktion ausgeführt werden.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung können in der Neutralstellung der Handhebelventileinrichtung Belüftungsanschluss, Entlüftungsanschluss und Entlüftungsausgang miteinander verbunden sein. Dadurch ist sichergestellt, dass kein Steuerdruck von der Handhebelventileinrichtung ausgeht.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein System zum Belüften und Entlüften von Tragbälgen einer Luftfederung, mit einer Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, einer Handhebelventileinrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17 und mit einem Steuergerät zur Ansteuerung der Ventilanordnung. Bei dem Steuergerät handelt es sich insbesondere um ein Steuergerät zur elektronischen Steuerung einer Luftfederung. Hauptaufgabe ist in diesem Fall die Ansteuerung der beiden elektrisch gesteuerten Ventile der Ventilanordnung. Die genannten Funktionen können auch integriert sein in ein Bremsensteuergerät.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Steuergerät, eingerichtet zur Ansteuerung der Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13. Das Steuergerät weist passende elektrische Steuerausgänge und eine für die Ansteuerung geeignete Software auf.
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Schließlich ist Gegenstand auch ein Fahrzeug mit einem System nach Anspruch 18.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung im Übrigen und aus den Patentansprüchen. Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erste Ausführungsform einer Ventilanordnung mit Handhebelventileinrichtung, in einer Neutralstellung,
- 2 Ventilanordnung und Handhebelventileinrichtung gemäß 1, jedoch mit aufgeschaltetem Steuerdruck,
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Ventilanordnung mit Handhebelventileinrichtung, in Neutralstellung,
- 4 Ventilanordnung und Handhebelventileinrichtung gemäß 3, jedoch mit aufgeschaltetem Steuerdruck,
- 5 eine schematische Darstellung eines Systems aus Ventilanordnung, Handhebelventileinrichtung und Steuergerät.
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In den 1 bis 4 sind eine Ventilanordnung 50 und eine Handhebelventileinrichtung 51 einer nicht näher gezeigten Luftfederung für ein Fahrzeug, insbesondere für einen Anhänger dargestellt. Anschlüsse, Eingänge und Ausgänge sind mit in derartigen pneumatischen Systemen üblichen Ziffern 11, 22, 31, 41, 42, 43 versehen. Beispielsweise sind Vorratsanschlüsse mit der Ziffer 11 benannt. Die hinzugefügten Kleinbuchstaben a bis e verweisen auf den Einbauort, nämlich auf ein bestimmtes Modul.
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Die Ventilanordnung 50 weist hier mindestens vier Module a, b, c, d auf, die miteinander verbunden sind. Die Handhebelventileinrichtung 51 besteht hier nur aus dem Modul e. Entsprechend ist der Vorratsanschluss der Handhebelventileinrichtung 51 mit der Bezugsziffer 11e versehen.
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Die Ventilanordnung 50 ist zur elektronisch gesteuerten Betätigung von Tragbälgen einer Luftfederung vorgesehen. Konkret wird der Druck am Tragbalganschluss 22d gesteuert. Je nach Schaltzustand gelangt Vorratsdruck vom Vorratsanschluss 11d zum Tragbalganschluss 22d.
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Die Ventilanordnung 50 weist hierfür zwei elektrisch ansteuerbare Ventile V1 mit Elektromagnet M1 und V2 mit Elektromagnet M2 auf. Weiterhin vorgesehen sind zwei Ventile V3, V4 mit pneumatischen Steuereingängen E3, E4, die von den Ventilen V1, V2 über Leitungen L1, L2 ansteuerbar sind. Je nach Ansteuerung der Ventile V1, V2 wird Vorratsdruck durch die Ventile V3, V4 zum Tragbalganschluss 22d durchgeleitet. Angesteuert werden die Elektromagnete M1, M2 der Ventile V1, V2 von einem nur in 5 gezeigten elektronischen Steuergerät ECU.
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Die Ventilanordnung 50 ist über pneumatische Leitungen 52, 53, 54, 55 mit der Handhebelventileinrichtung 51 verbunden. Dabei ist die pneumatische Leitung 55 eine Steuerleitung, während die übrigen Leitungen 52 bis 54 Druckleitungen sind. Mit der Handhebelventileinrichtung 51 kann alternativ zur elektrisch gesteuerten Betätigung der Ventile V1, V2 manuell Vorratsdruck zum Tragbalganschluss 22d durchgesteuert werden. Hierzu weist die Handhebelventileinrichtung 51 ein manuell betätigbares Ventil HV mit fünf Eingängen und drei Stellungen auf, nämlich eine in den Figuren gezeigte Neutralstellung, sowie eine Hebestellung mit Druck am Belüftungsanschluss 41e aus dem Vorratsanschluss 11e und eine Senkstellung mit Entlüftung des Entlüftungsanschlusses 42e an einem Entlüftungsausgang 31e. In der Neutralstellung ist der Vorratsanschluss 11e abgesperrt oder mit keinem anderen Anschluss verbunden, während Belüftungsanschluss 41e und Entlüftungsanschluss 42e miteinander und mit dem Entlüftungsausgang 31e verbunden sind. Der Entlüftungsausgang 31e mündet in die die Handhebelventileinrichtung 51 umgebende Atmosphäre.
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Die Ventile V1, V2 sind gemeinsam im Modul b vorgesehen, die Ventile V3, V4 im Modul d, ebenso der Vorratsanschluss 11d, der Tragbalganschluss 22d und ein Entlüftungsausgang 31d, während das Modul c hier nur Leitungen enthält. Das Modul a enthält die Anschlüsse der Leitungen 52 bis 55, nämlich Vorratsanschluss 11a, Belüftungsanschluss 41a, Entlüftungsanschluss 42a und Steuerausgang 43a. Zusätzlich ist im Modul a ein Wechselventil 56 mit Eingängen 56a, 56b vorgesehen. Der Belüftungsanschluss 41a ist mit dem Eingang 56a verbunden und der Entlüftungsanschluss 42a mit dem Eingang 56b. Ein Ausgang 57 des Wechselventils 56 führt zum Ventil V2. Der jeweils höhere Druck an Belüftungsanschluss 41a und Entlüftungsanschluss 42a gelangt zum Ausgang 57 und zum Ventil V2.
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Im ersten Ausführungsbeispiel der 1 und 2 ist entlang eines Leitungsabschnitts 58, insbesondere innerhalb des Moduls b, eine Drossel 59 vorgesehen. Der Leitungsabschnitt 58 führt vom Ventil V1 zum Steuerausgang 43a. Die Drossel 59 kann das am Steuerausgang 43a abströmende Luftvolumen reduzieren.
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Die beiden Ventile V3, V4 sind in Reihe geschaltet. Sofern beide Ventile V3, V4 über die Steuereingänge E3, E4 angesteuert sind, ist der Vorratsanschluss 11d mit dem Tragbalganschluss 22d verbunden. Sofern nur das dem Tragbalganschluss 22d nächstliegende Ventil V4 angesteuert ist, ergibt sich eine Verbindung zwischen dem Tragbalganschluss 22d und dem Entlüftungsausgang 31d. Sofern nur das dem Vorratsanschluss 11d nächstliegende Ventil V3 angesteuert ist, ergibt sich keine Auswirkung auf den Tragbalganschluss 22d.
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Die Handhebelventileinrichtung 51 weist eine Lock-in-Lowering-Funktion auf. Dies bedeutet, dass ein Handhebel 60 nach Bewegung in die Senkstellung in derselben verbleibt, bis eine Bedienungsperson den Handhebel 60 zurückbewegt. In den 1 bis 4 ist ein Rastmittel R zum Halten des Handhebels 60 in Senkstellung angedeutet. Beispielsweise handelt es sich bei dem Rastmittel R um einen mit Federdruck beaufschlagten Stift, der in Senkstellung einrastet und zum Entrasten pneumatisch gegen den Federdruck bewegbar ist.
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Zusätzlich weist die Handhebelventileinrichtung 51 eine Entriegelungs-Funktion auf. Die Funktion wird pneumatisch über den Steuereingang 43e ausgelöst. Sobald dort Steuerdruck anliegt, wird das Rastelement R deaktiviert und das Ventil HV schaltet aus der Senkstellung in die gezeigte Neutralstellung, auch ohne Betätigung durch eine Bedienungsperson. Hierzu können Ventil HV und/oder Handhebel 60 in geeigneter Weise durch Federdruck belastet sein.
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Ausgelöst wird der erforderliche Steuerdruck durch elektrische Ansteuerung des Ventils V1. Die Ansteuerung kann über das nur in 5 gezeigte Steuergerät ECU erfolgen. Eine Leitung 61 führt vom Steuergerät ECU zum Elektromagneten M1 und eine Leitung 62 zum Elektromagneten M2. Die sich dabei ergebenden Luftströmungen sind in 2 ersichtlich. Nach Ansteuerung ist das Ventil V1 für den Vorratsdruck aus dem Vorratsanschluss 11d durchgängig und führt den Vorratsdruck über die Drossel 59 und den Steuerausgang 43a zum Steuereingang 43e, sodass das Handhebel-Ventil HV aus der nicht gezeigten Senkstellung in die in den Figuren gezeigte Neutralstellung schalten kann.
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Außerdem ergibt sich durch Betätigung des Ventils V1 Vorratsdruck auch an den Ventilen V2, V3 und V4. Da die Ventile V2 und V4 nicht angesteuert sind, bleibt dies ohne Auswirkung auf den Tragbalganschluss 22d.
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Im zweiten Ausführungsbeispiel der 3, 4 ist das Ventil V1 nicht mit dem Steuerausgang 43a verbunden. Stattdessen führt vom Steuerausgang 43a ein Leitungsabschnitt 63 zu einem Ventil V5, welches zwei einander gegenüberliegende Steuereingänge E51 und E52 aufweist. Der Steuereingang E51 ist über die Leitung L1 mit dem Ventil V1 und dem Steuereingang E3 verbunden, der Steuereingang E52 über die Leitung L2 mit dem Ventil V2 und dem Steuereingang E4. Bei angesteuertem Ventil V1 liegt Vorratsdruck am Steuereingang E51 an, bei zugleich angesteuertem Ventil V2 auch am Steuereingang E52. Die Entriegelungs-Funktion wird über die Ansteuerung des Ventils V5 und mittels des Ventils V1 gesteuert.
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Entsprechend 4 liegt Vorratsdruck in einem Leitungsabschnitt 64 vor, sobald das Ventil V3 über das Ventil V1 angesteuert ist. Der Vorratsdruck gelangt über das Ventil V5 und die Leitung 61 zum Steuerausgang 43a. Damit das Ventil V5 in dieser Konstellation durchlässig ist, kann die Funktion des Steuereingangs E51 durch eine Feder 65 unterstützt sein. Da in dieser Konstellation das Ventil V2 nicht angesteuert und nicht durchlässig ist, ist auch das Ventil V4 nicht angesteuert, sodass der Vorratsdruck im Leitungsabschnitt 64 nicht zum Tragbalganschluss 22d gelangt.
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Bezugszeichenliste
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- 11a
- Vorratsausgang
- 11d
- Vorratsanschluss
- 11e
- Vorratsanschluss
- 22d
- Tragbalganschluss
- 31d
- Entlüftungsausgang
- 31e
- Entlüftungsausgang
- 41a
- Belüftungsanschluss
- 41e
- Belüftungsanschluss
- 42a
- Entlüftungsanschluss
- 42e
- Entlüftungsanschluss
- 43a
- Steuerausgang
- 43e
- Steuereingang
- 50
- Ventilanordnung
- 51
- Handhebelventileinrichtung
- 52
- pneumatische Leitung
- 53
- pneumatische Leitung
- 54
- pneumatische Leitung
- 55
- pneumatische Leitung
- 56
- Wechselventil
- 56a
- Eingang
- 56b
- Eingang
- 57
- Ausgang
- 58
- Leitungsabschnitt
- 59
- Drossel
- 60
- Handhebel
- 61
- Leitung
- 62
- Leitung
- 63
- Leitungsabschnitt
- 64
- Leitungsabschnitt
- 65
- Feder
- a
- Modul
- b
- Modul
- c
- Modul
- d
- Modul
- e
- Modul
- E3
- pneumatischer Steuereingang
- E4
- pneumatischer Steuereingang
- E51
- pneumatischer Steuereingang
- E52
- pneumatischer Steuereingang
- ECU
- Steuergerät
- HV
- Handhebel-Ventil
- L1
- Leitung
- L2
- Leitung
- M1
- Elektromagnet
- M2
- Elektromagnet
- R
- Rastelement
- V1
- Magnetventil
- V2
- Magnetventil
- V3
- Ventil
- V4
- Ventil
- V5
- Ventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1712380 B2 [0010]
- EP 2177381 B1 [0011]