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Die Erfindung betrifft eine Abkühl-Einrichtung zum Abkühlen von platten- oder bahnförmigem Blech aus Metall, umfassend mindestens eine erste Transportrolle, mit einem antreibbaren drehbaren Tragrohr, welches mit Tragelementen versehen ist, die eine erste Transportebene zum Transport des Bleches in Durchlaufrichtung durch die Abkühl-Einrichtung bilden.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abkühlen eines platten- oder bahnförmigen Bleches aus Metall, wobei das Blech mit mindestens einer ersten Transportrolle kontinuierlich in Durchlaufrichtung durch eine Einrichtung zum Abkühlen transportiert wird, wobei die Transportrolle ein Tragrohr mit Tragelementen aufweist, die eine Transportebene für das Blech bildet.
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In Abkühl-Einrichtungen zum kontinuierlichen Abkühlen von Blechen werden in der Praxis in der Regel Transportrollen zum kontinuierlichen Transport des Bleches durch die Einrichtung verwendet. Auf einem Tragrohr sind Tragelemente angeordnet, die eine Transportebene beabstandet zum Tragrohr bilden, um einen Mindestabstand zum Blech zu gewährleisten. Die Tragelemente sind in der Regel scheibenförmig bzw. als Ringscheibe ausgebildet. In der Abkühl-Einrichtung sind in Durchlaufrichtung in einer Ebene eine Vielzahl von Transportrollen mit Abstand hintereinander angeordnet und bilden einen Rollengang.
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Einfache Anlagentypen weisen nur einen unteren Rollengang auf, so dass das Blech auf den Tragelementen aufliegt. Aufwendigere Anlagentypen weisen einen oberen und unteren Rollengang auf, so dass sich das Blech zwischen Paaren von oberen und unteren Transportrollen befindet. Das Blech läuft zwischen den oberen und unteren Transportrollen, die paarweise in Durchlaufrichtung beabstandet voneinander angeordnet sind.
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Zwischen den Transportrollen befinden sich die für den Abkühlprozess erforderlichen Abkühlvorrichtungen, die das Blech über die Breite abkühlen. Je nach Prozesserfordernis werden verschiedene Abschreckfluide auf das Blech aufgebracht. Wegen der einfachen Handhabung werden oft Luft und/oder Wasser als Kühlmittel verwendet.
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Unter dem Begriff „Blech“ werden Bleche verschiedener Stärken, Bänder oder andere Flachprodukte verstanden. Unter dem Begriff „Metall“ werden verschiedene Stahlsorten und Nichteisenmetalle, insbesondere Aluminium oder Messing verstanden.
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Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist für die Erfindung ist die Wärmebehandlung von Blechen aus Stahl. Die Bleche werden zur Wärmebehandlung, insbesondere zum Härten in Wärmebehandlungsanlagen in einem Industrieofen erhitzt und anschließend im Durchlaufverfahren abgekühlt bzw. abgeschreckt.
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Durch Abkühlen bzw. Abschrecken von erhitztem Stahl lassen sich dessen mechanische Eigenschaften, wie insbesondere Härte oder Zugfestigkeit, gezielt verändern.
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Häufige Wärmebehandlungsverfahren sind:
- - Erhitzung und Abkühlung von Kohlenstoff-haltigen Stahlblechen zur Einstellung einer martensitischen oder bainitischen Härte.
- - Erhitzung und gezieltes Abkühlen von Kohlenstoff-haltigen Stahlblechen mit Verzögerung zum Erreichen eines perlitischen Gefüges.
- - Erhitzung und sanftes Abkühlen von Kohlenstoff-armen Stahlblechen zum Erreichen eines ferritischen Gefüges.
- - Erhitzung und gestuftes Abkühlen von höher legierten Blechen aus Stahl, Edelstahl, einer Nickelbasislegierung oder andere Nichteisenmetallen.
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Beispielsweise wird ein Grobblech, das zunächst auf Austenitisierungstemperatur, typischerweise auf 800°C bis 950°C, erwärmt bzw. erhitzt wurde, im Durchlaufverfahren mit einem Kühlmittel, in der Regel Wasser, mittels Vollstrahldüsen sehr schnell abgekühlt, um ein martensitisches oder bainitisches Gefüge zu erzeugen.
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Für eine gezielte und effiziente und schnelle Abkühlung ist es erforderlich, einen möglichst großen Teilbereich bzw. eine möglichst große Fläche des Bleches mit dem Abkühlmittel zu beaufschlagen. Dabei bilden die Transportrollen unerwünschte Abschattungsbereiche.
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Dünne Bleche aus Edelstahl müssen zur Einstellung einer martensitischen Härte langsam abgekühlt werden. Bei dünnen Blechen sind die Abstände zwischen den einzelnen Transportrollen in der Abkühl-Einrichtung relativ gering. Daher besteht das Problem, dass nicht genügend Platz zwischen den Transportrollen für Abkühlvorrichtungen vorhanden ist, mit denen das Blech langsam abgekühlt werden kann, insbesondere mit Luft als Kühlmittel.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demgemäß darin, eine Möglichkeit zu schaffen, im Durchlaufverfahren unterschiedlich dicke Blech im Rahmen von unterschiedlichen Wärmebehandlungen auf verschiedene Art und Weise flexibel abzukühlen.
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Ein Aspekt der Aufgabe ist, dünne Bleche in Durchlaufverfahren platzsparend abzukühlen.
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Schließlich ist ein weiterer Aspekt der Aufgabe, die Abkühlung von Blechen zu verbessern, insbesondere Abschattungsbereiche für das Kühlmittel auf dem Blech zu vermeiden.
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Die Aufgabe wird durch eine Abkühl-Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Verfahrensschritten des Anspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Abkühl-Einrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Tragrohr Düsenöffnungen aufweist, dass in dem Tragrohr ein nicht drehbarer Kanal für ein erstes Kühlmittel ausgebildet ist, dass der Kanal an eine erste Kühlmittel-Zuführung angeschlossen ist, dass der Kanal mindestens eine Ausnehmung aufweist, die von dem ersten Kühlmittel durchströmbar ist, um das erste Kühlmittel zu den Düsenöffnungen zu leiten, mittels derer das erste Kühlmittel auf eine erste Seite des Bleches über dessen Breite aufbringbar ist.
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Das Tragrohr, welches mit Tragelementen versehen ist, die an dem Blech zu Transportzwecken angreifen, weist Düsenöffnungen auf, die aus dem Inneren der Transportrolle mit einem ersten Kühlmittel bzw. einem Abkühlfluid versorgt werden. Als erstes Kühlmittel wird vorzugsweise Luft verwendet. Der innenliegende Kanal für das erste Abkühlmittel weist mindestens eine Aussparung auf, die die Düsenöffnungen, vorzugsweise diejenigen Düsenöffnungen, welche bei der Drehbewegung jeweils auf das Blech gerichtet sind, mit dem ersten Kühlmittel versorgen. Das erste Abkühlmittel wird aus Düsenöffnungen im Tragrohr auf das Blech gedüst und das Blech abgekühlt.
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Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Transportrollen zur Abkühlung eingesetzt werden können, ohne dass der Einsatz weiterer Kühlvorrichtungen erforderlich ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass man Transportrollen auf einfache Weise so ausgestalten kann, dass zu der Transportfunktion eine Kühlfunktion hinzukommt.
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Die Transportrollen transportieren das Blech durch die Abkühl-Einrichtung und kühlen das Blech gleichzeitig ab. Mit der Erfindung wird das Problem gelöst, dass beim Abkühlen von dünne Blechen aufgrund von geringen Abständen zwischen den Transportrollen in Durchlaufrichtung nicht genügend Platz für gesonderte Abkühlvorrichtungen oder Abkühldüsen vorhanden ist, um das Blech langsam abzukühlen.
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Grobbleche oder Flacherzeugnisse oder Bleche aus speziellem Stahl müssen im Rahmen von Wärmebehandlungen in der Regel sehr schnell und schroff abgekühlt werden. Dazu werden insbesondere Kühlvorrichtung in Form von Schlitzdüsen eingesetzt, die das Blech über dessen Breite mittels eines flüssigen Abkühlmittels, in der Regel Wasser schnell abkühlen bzw. abschrecken.
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Im Rahmen der Erfindung ist die Abkühl-Einrichtung dadurch gekennzeichnet, dass sich in der Abkühl-Einrichtung mindestens eine erste Kühlvorrichtung befindet, die an eine Leitung für ein zweites Kühlmittel, vorzugsweise ein flüssiges Kühlmittel, angeschlossen ist und dass die erste Kühlvorrichtung mindestens eine Austrittsdüse aufweist, die auf die erste Seite des Bleches gerichtet ist, um das Blech mit dem zweiten Kühlmittel abzukühlen. Auf diese Weise wird vermieden, dass bei Abkühl-verfahren, bei denen Bleche im Durchlaufverfahren sehr schnell abgekühlt werden müssen, die Transportrollen Abschottungsbereiche in Bezug auf die Kühlung des Bleches mittels der Kühlvorrichtung bilden.
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Vorzugsweise sind die Düsenöffnungen in dem Tragrohr in Umfangsrichtung des Tragrohres in Reihen angeordnet. Mehrere Reihen mit Düsenöffnungen sind in Achsrichtung des Transportrohres mit Abstand zueinander über die Länge der Transportrolle angeordnet. Vorzugsweise befindet sich jeweils zwischen zwei Tragelementen eine Reihe mit Düsenöffnungen.
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Die in Umfangsrichtung des Tragrohres in Reihen angeordneten Düsenöffnungen können eine beliebige Querschnittsform aufweisen und beispielsweise als Schlitze oder als Bohrung ausgebildet sein. Die Düsenöffnungen sind vorzugsweise über den Umfangs des Tragrohres gleichmäßig verteilt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen Düsenöffnungen, die während der Drehung der Transportrolle nicht auf die erste Seite des Bleches gerichtet sind, abdeckbar sind. Ineffiziente, nicht auf das Blech gerichtete Düsen können somit abgedeckt oder verschlossen und somit deaktiviert werden, um die Kühlmittel-Verluste zu minimieren.
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Bedarfsweise können auch diejenigen Düsen abgedeckt werden, die im Wesentlichen senkrecht und damit aus kurzem Abstand das Blech mit einem unerwünscht hohen Kühlimpuls beaufschlagen.
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Vorzugsweise trifft das erste Kühlmittel, welches aus Düsenöffnungen, die von dem ersten Kühlmittel durchströmbar sind, in einem Winkel (α) auf die erste Seite des Bleches gerichtet ist, unter einem Winkel (α) zwischen 10° und 45°, vorzugsweise zwischen 20° und 30° auf der ersten Seite des Bleches auf. Die Kühlmittel-Strahlen aus den Düsenöffnungen sind vorzugsweise sowohl in Durchlaufrichtung D auch in Gegenrichtung gerichtet. Es ist aber auch möglich, dass nur diejenigen Düsenöffnungen von dem Kühlmittel durchströmbar sind, die in Durchlaufrichtung oder alternativ entgegen der Durchlaufrichtung auf die erste Seite des Bleches gerichtet sind.
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Eine wesentliche Weiterbildung besteht darin, dass die Düsenöffnungen im Tragrohr mit röhrenförmigen Düsenkörpern versehen sind, welche sich vom Tragrohr ausgehend radial nach außen erstrecken. Auf diese Weise kann das Kühlmittel mittels Prallstrahlung mit hohe Kühlwirkung auf das Blech aufgebracht werden. Die Düsenöffnungen in dem Tragrohr sind bei dieser Ausführungsform vorzugsweise als Bohrungen mit einem runden Querschnitt ausgebildet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Tragelemente als Tragringe ausgebildet sind, die drehfest mit dem Tragrohr verbunden sind und/oder dass eine Mehrzahl von Tragelementen mit axialem Abstand zueinander auf dem Tragrohr angeordnet sind. Die Tragelemente bilden eine Transportebene, die im Wesentlichen horizontal verläuft. Bei Transportrollen, die einen unteren Rollengang bilden, liegt das Blech auf den Tragelementen bzw. Tragringen auf.
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Vorzugsweise ist der Kanal für das erste Kühlmittel rohrförmig ausgebildet. Das Tragrohr umgibt konzentrisch den Kanal, wobei sich die Ausnehmungen in dem Kanal mit den Düsenöffnungen im Tragrohr überlappen. Das Kühlmittel gelangt durch die Ausnehmungen in Kanal in die durchströmbaren bzw. aktiven Düsenöffnungen, die das Kühlmittel auf die erste Seite des Bleches düsen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Tragrohr an seinen Enden mittels eines Innenlagers drehbar gelagert ist und dass das Innenlager mit dem Kanal drehfest verbunden ist und/oder dass das Tragrohr an seinen Enden mittels eines Außenlagers in der Abkühl-Einrichtung abstützbar ist.
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Vorzugsweise ist in dem Kanal für das erste Kühlmittel ein Strömungsführungselement angeordnet, welches sich in Strömungsrichtung des ersten Kühlmittels im Kanal verjüngt, vorzugsweise kegelförmig oder pyramidenförmig verjüngt. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass alle Düsenöffnungen mit gleichen Kühlmittel-Drücken beaufschlagt werden.
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Im Rahmen der Erfindung weist die Abkühl-Einrichtung mindestens eine zweite Tragrolle auf, die in gleicher Weise wie die erste Transportrolle ausgebildet ist, wobei die zweite Transportrolle spiegelbildlich zu der ersten Transportrolle angeordnet ist. Das Blech bildet die Spiegelachse. Das Blech wird zwischen zwei sich gegenüber liegenden Transportrollen transportiert. Mittels Düsenöffnungen in dem Tragrohr der zweiten Transportrolle wird Kühlmittel auf die zweite Seite des Bleches aufgebracht. Diese Variante hat den Verteil, dass beide Seiten des Bleches gleichmäßig abgekühlt werden können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung befindet sich in der Abkühl-Einrichtung mindestens eine zweite Kühlvorrichtung, die spiegelbildlich in Bezug auf das Blech zu der ersten Kühlvorrichtung angeordnet und ausgebildet ist, wobei die zweite Kühlvorrichtung mindestens eine Austrittsdüse aufweist, die auf eine zweite Seite des Bleches gerichtet ist.
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Die Erfindung beinhaltet ferner ein Verfahren zum Abkühlen eines platten- oder bahnförmigen Bleches aus Metall, wobei das Blech mit mindestens einer ersten Transportrolle kontinuierlich in Durchlaufrichtung (D) durch eine Abkühl-Einrichtung transportiert wird, wobei die Transportrolle ein Tragrohr mit Tragelementen aufweist, die eine Transportebene für das Blech bilden, mit den Schritten:
- - Zuführen eines ersten Kühlmittels zu einem Kanal, welcher in dem Tragrohr ausgebildet ist,
- - Leiten des ersten Kühlmittels durch Ausnehmungen in dem Kanal zu Düsenöffnungen in dem Tragrohr und
- - Abkühlen des Bleches mittels Aufbringen des ersten Kühlmittels auf eine erste Seite des Bleches über dessen Breite.
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In Rahmen der Erfindung kann zusätzlich folgender Verfahrensschritt ausgeführt werden:.
- - Aufbringen eines zweiten Kühlmittels mittels mindestens einer ersten Kühlvorrichtung, die mindestens eine Austrittsdüse aufweist, auf eine erste Seite des Bleches über dessen Breite.
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Im Rahmen der Erfindung kann das Blech mittels ersten und zweiten Transportrollen transportiert werden, wobei die zweiten Transportrollen in gleicher Weise wie die ersten Transportrollen ausgestaltet sind. Die zweiten Transportrollen greifen spiegelbildlich zu den ersten Transportrollen auf der zweiten Seite des Bleches an und bringen das zweite Kühlmittel auf der zweiten Seite des Bleches auf. Auf diese Weise wird das Blech effektiv und gleichmäßig von beiden Seiten abgekühlt.
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Vorzugsweise wird das Blech vor dem Eintritt in die Abkühl-Einrichtung zwecks Wärmebehandlung auf eine vorgegebene Temperatur erwärmt.
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Die Erfindung, weitere Vorteile sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsformen beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die Erfindung soll durch die gezeigten Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt werden. Es ist auch möglich, Teilaspekte der in den Figuren erläuterten Merkmale mit anderen Merkmalen aus anderen Figuren und/oder der Beschreibung zu kombinieren.
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Es zeigen in schematischer Darstellung:
- 1: im Zusammenhang mit der Erfindung relevante Bestandteile einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abkühl-Einrichtung;
- 2: im Zusammenhang mit der Erfindung relevante Bestandteile einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abkühl-Einrichtung;
- 3: eine Seitenansicht einer Transportrolle für eine erfindungsgemäßen Abkühl-Einrichtung nach 1;
- 4: eine Seitenansicht einer Transportrolle für eine erfindungsgemäße Abkühl-Einrichtung nach 2;
- 5: eine Seitenansicht einer Transportrolle in einer weiteren Ausführungsform für eine erfindungsgemäße Abkühl-Einrichtung;
- 6: im Zusammenhang mit der Erfindung relevante Bestandteile einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abkühl-Einrichtung.
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In allen Figuren haben gleiche Bauteile gleiche Bezugsziffern.
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Die 1 zeigt in schematischer Darstellung Bestandteile einer Einrichtung zum Abkühlen von platten- oder bahnförmigem Blech aus Metall, insbesondere von Grobblech. Das Blech wird vor dem Abkühlen zwecks Wärmebehandlung in einem nicht dargestellten Industrieofen erhitzt und anschließend im Durchlaufverfahren abgekühlt bzw. abgeschreckt, um die mechanischen Eigenschaften, wie insbesondere Härte oder Zugfestigkeit des Stahls gezielt zu verändern.
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Zwei erste Transportrollen 1a und 1b, die in den 3 im Detail dargestellt sind, erstrecken sich über die Breite des Bleches 2 quer zur Durchlaufrichtung D und sind mit Abstand nebeneinander in Durchlaufrichtung D angeordnet. Die Transportrollen 1a, 1b werden auf nicht dargestellte Art und Weise zu einer Rotationsbewegung angetrieben und drehen sich im Uhrzeigersinn, um das Blech 2 in Durchlaufrichtung D zu transportieren. Die beiden in 1 dargestellten Transportrollen 1a und 1b sind gleich aufgebaut und bilden zusammen mit weiteren nicht dargestellte Transportrollen in der Abkühl-Einrichtung einen unteren Rollengang zum Transport des Bleches 2 durch die Abkühl-Einrichtung.
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In den 3 und 4 ist dargestellt, dass die Transportrolle 1a bzw. 1b oder 1c bzw. 1d ein Tragrohr 3 aufweist, auf dem mehrere Tragelementen 4 angeordnet sind. Die Transportelemente 4 bilden gemeinsam beabstandet zum Tragrohr 3 eine in 1 dargestellte Transportebene T für das Blech 2.
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Die Tragelemente 4 sind scheibenförmig bzw. als Ringscheiben bzw. als Tragringe ausgebildet, die drehfest mit dem Tragrohr verbunden sind. Eine Mehrzahl von Tragelementen 4 ist mit axialem Abstand zueinander auf dem Tragrohr 3 über die Länge des Tragrohres angeordnet. Das Blech 2 liegt beim Transport in Durchlaufrichtung D durch die Kühl-Einrichtung in Höhe der ersten Transportebene T auf den Tragelementen 4 auf.
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In dem Tragrohr 3 ist koaxial ein nicht drehbarer rohrförmiger Kanal 5 für ein erstes Kühlmittel ausgebildet. Der Kanal 5 ist an eine erste Kühlmittel-Zuführung 6 angeschlossen. Bei dem Kühlmittel handelt es sich um Luft, die von einem nicht dargestellten Ventilator bzw. einem Gebläse bereitgestellt wird. Alternativ könnte aber auch ein flüssiges Kühlmittel, insbesondere Wasser als Kühlmittel verwendet werden
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In den 1, 2 und 6 ist schematisch dargestellt, dass der Kanal 5 an seinem Umfang bzw. seiner Mantelfläche mehrere Ausnehmungen 7 aufweist, die von dem ersten Kühlmittel durchströmbar sind, um das erste Kühlmittel zu ersten Düsenöffnungen 8 (3 und 3) in dem Tragrohr 3 zu leiten und das Kühlmittel mittels Düsenöffnungen 8 auf eine erste Seite 2a des Bleches 2 aufzubringen. Die Ausnehmungen 7 in dem Kanal 5 für das erste Kühlmittel überlappen sich teilweise mit den Düsenöffnungen 8 im Tragrohr 3.
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Die Düsenöffnungen 8 in dem Tragrohr 3 bilden mehrere in Umfangsrichtung des Tragrohres 3 verlaufende Reihen 12. Zwischen zwei Tragelementen 4 befindet sich jeweils eine Reihe 12 mit Düsenöffnungen 8.
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In den 1, 2 und 6 ist dargestellt, dass die Düsenöffnungen 8 in dem Tragrohr 3 in Umfangsrichtung über mindestens einen Umfangsabschnitt des Tragrohres 3 abdeckbar sind. Es sind nur die Düsenöffnungen 8' von dem ersten Kühlmittel durchströmbar, die während der Rotation der Transportrolle 1a. 1b unter einem Winkel (α) auf die erste Seite 2a des Bleches 2 gerichtet sind, so dass das erste Kühlmittel in Form von Prallstrahlen auf der ersten Seite 2a des Bleches 2 schräg auftrifft. Die Kühlmittel-Prallstrahlen, die aus den Düsenöffnungen 8' austreten und mittels Pfeilen dargestellt sind, können in Durchlaufrichtung D und/oder entgegen der Durchlaufrichtung D auf dem Blech 2 auftreffen. Der Winkel (α) kann zwischen 10° und 45°, vorzugsweise zwischen 20° und 30° betragen.
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In 1 ist dargestellt, dass zwei erste Abkühlvorrichtung 9 und 9' mit unterschiedlicher Abkühlwirkung nebeneinander zwischen den Transportrollen 1a und 1b angeordnet sind, um verschiedene Bleche auf unterschiedliche Art und Weise abkühlen zu können. Die beiden Abkühlvorrichtungen 9, 9' sind jeweils an Leitungen 10 und 10' für ein flüssiges Kühlmittel angeschlossen. Die beiden ersten Kühlvorrichtungen 9 und 9' weisen Austrittsdüsen 11 und 11' für das zweite Kühlmittel auf, die auf die erste Seite 2a des Bleches 2 gerichtet sind, um das Blech 2 mit dem zweiten Kühlmittel abzukühlen.
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In 2 ist schematisch eine Abkühl-Einrichtung dargestellt, die erste Transportrollen 1c und 1d aufweist, mit denen das Blech 2 während des Transport durch die Abkühl-Einrichtung abgekühlt wird. Diese Ausführungsform eignet sich für die Abkühlung von dünnen Blechen in Durchlaufverfahren. In Abkühl-Einrichtung für dünne Bleche sind die Abstände in Durchlaufrichtung zwischen den Transportrollen relativ gering, so dass wenig Platz für gesonderte Abkühlvorrichtungen, die zwischen den Transportrollen installiert werden müssen, zur Verfügung steht.
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Bei der Ausführungsform nach 2 sind die Düsenöffnungen 8 im Tragrohr 1c und 1d jeweils mit röhrenförmigen Düsenkörpern 13 versehen sind, welche sich vom Tragrohr 3 ausgehend radial nach außen erstrecken, so dass das erste Kühlmittel mit geringem Abstand auf die ersten Seite 2a des Bleches 2 bzw. auf die Unterseite des Bleches düsbar ist. Die Düsenkörper 13' sind unter einem Winkel(α) auf die erste Seite 2a des Bleches 2 gerichtet. Der Winkel (α) kann zwischen 10° und 45°, vorzugsweise zwischen 20° und 30° betragen. In 4 sind die Transportrollen 1c und 1d aus 2 in einer Seitenansicht dargestellt.
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In den 3, 4 und 5 ist dargestellt, dass das Tragrohr 3 mittels eines Innenlagers 14 auf dem rohrförmigen Kanal 5 drehbar gelagert ist. Die Transportrolle wird an ihren Enden mittels eines Außenlagers 15 von außen gelagert.
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In 5 ist in der rechten Seite der Darstellung das Tragrohr 3 und der Kanal 5 nicht gezeigt, um darzustellen, dass in dem Kanal 3 für das erste Kühlmittel ein Strömungsführungselement 16 angeordnet ist, welches sich in Strömungsrichtung des ersten Kühlmittels in der Transportrolle 2 verjüngt, vorzugsweise kegelförmig oder pyramidenförmig verjüngt, so dass die der Druck des ersten Kühlmittels, der an den Düsenöffnungen 8 oder am Austritt der Düsenkörper 13 ansteht, über der Länge der Transportrolle 2 konstant ist.
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In 6 ist dargestellt, dass die Kühl-Einrichtung zweite Transportrollen 1e und 1f aufweist, die in gleicher Weise wie die ersten Transportrollen 1a und 1b ausgebildet sind. Die zweiten Transportrollen 1e und 1f sind spiegelbildlich zu der ersten Transportrolle 1a und 1b angeordnet, wobei das Blech 2 die Spiegelachse bildet. Die Düsenöffnungen 8' in der zweiten Transportrolle 1e und 1f sind von dem ersten Kühlmittel durchströmbar, um dieses auf die zweite Seite 2b des Bleches 2 aufzubringen.
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Zweite Kühlvorrichtungen 9", 9''' düsen das zweite Kühlmittel auf die zweite Seite 2b des Bleches 2. So kann das Blech 2 mit ersten Transportrollen 1a, 1b und zweiten Transportrollen 1e, 1f durch die Abkühl-Einrichtung transportiert werden und gleichzeitig beidseitig abgekühlt werden.
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Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen sind beispielhaft zu verstehen. Merkmale oder Verfahrensschritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, können auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Verfahrensschritten anderer beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden, ohne den Schutzbereich der Patentansprüche zu verlassen.
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Die Merkmale, welche zusammen mit anderen Merkmalen beschrieben sind, definieren unabhängig davon, ob sie in der Beschreibung, den Ansprüchen, den Figuren oder anderweitig offenbart sind, auch einzeln wesentliche Bestandteile der Erfindung.
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Im Rahmen der Erfindung sind ohne weiteres Abwandlungen möglich. So kann anstelle von zwei ersten/und oder zweiten Kühlvorrichtungen nur eine einzige Kühlvorrichtung zwischen zwei Transportrollen angeordnet werden. In einem Rollengang können sowohl Transportrollen eingesetzt werden, die im Tragrohr Düsenöffnungen aufweisen als auch Transportrollen, bei denen das Tragrohr Düsenöffnungen aufweist, die mit Düsenkörpern versehen sind. Schließlich wird darauf hingewiesen, dass der Begriff „aufweisend“ keine Bauteile oder Elemente ausschließt, dass Bezugszeichen in den Ansprüchen keine Einschränkung darstellen und dass „ein“ oder „eine“ eine Vielzahl einschließt.
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Bezugszeichenliste
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- 1a, 1b, 1c, 1d
- erste Transportrollen
- 1e, 1f
- zweite Transportrollen
- 2
- Blech
- 2a
- erste Seite des Bleches
- 2b
- zweite Seite des Bleches
- 3
- Tragrohr
- 4
- Tragelement
- 5
- Kanal
- 6
- Kühlmittel-Zuführung
- 7
- Ausnehmung im Kanal
- 8
- Düsenöffnungen im Tragrohr
- 8'
- Düsenöffnungen durchströmbar
- 9, 9'
- erste Kühlvorrichtung
- 9", 9"'
- zweite Kühlvorrichtung
- 10, 10'
- Leitung Kühlvorrichtung
- 11, 11'
- Austrittsdüse Kühlvorrichtung
- 12
- Reihe mit Düsenöffnungen
- 13
- Düsenkörper
- 13'
- Düsenkörper durchströmbar
- 14
- Innenlager
- 15
- Außenlager
- 16
- Strömungsführungselement
- D
- Durchlaufrichtung
- T
- Transportebene
- α
- Winkel zwischen Blech und Strahl des ersten Kühlmittels