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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einem Eingabesystem zur berührungsfreien Eingabe von Information durch einen Anwender. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Ermöglichen eines durch einen Anwender erfolgenden, berührungslosen Eingebens von Information in eine Vorrichtung.
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Für den Betrieb von Geräten wie beispielsweise aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik oder der elektronischen Hilfsmittel sind üblicherweise Eingabemittel für Anwender vorgesehen, mit denen beispielsweise Einstellungen vorgenommen oder Auswahlen getroffen werden können. In der Regel sind derartige Eingabemittel als Schalter, Knopf, berührungsempfindliches Anzeigefeld oder Ähnliches ausgebildet, die der Anwender z.B. mit der Hand betätigen kann.
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Dabei muss der Anwender das jeweilige Eingabemittel physisch erreichen, d.h. er muss sich entweder entsprechend zum Eingabemittel hin bewegen, oder das Eingabemittel muss im Erreichbarkeitsradius des (z.B. sitzenden) Anwenders angeordnet sein: Im ersteren Fall kann die Bewegung nachteilig bei einer sonstigen Tätigkeit (zum Beispiel beim Autofahren) sein, im zweiten Fall kann das Eingabemittel bei anderen Tätigkeiten physisch im Wege sein und damit ein störendes Element darstellen.
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Zu Vermeidung dieser Nachteile sind berührungsfreie Eingabemittel bekannt. So wird in der Druckschrift
US 2013 076615 A1 eine Vorrichtung zur Eingabe von Information während des Steuerns eines Autos offenbart: Ein Gestensensor wie beispielsweise eine Videokamera oder ein Bewegungsmelder ist dabei dazu eingerichtet, eine Fingerbewegung in einem festgelegten Bereich zu erfassen, während die zugehörige Hand ein Lenkrad führt. Informationen und eine Rückmeldung über die Eingabe werden an die Windschutzscheibe des Autos projiziert.
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Aus der Druckschrift
WO 2015/010 829 A1 ist die Eingabe von Information mittels eines berührungsfrei arbeitenden Sensors bekannt, bei der eine Bewegung mindestens eines Fingers einer Hand eine virtuelle Oberfläche als Eingabeoberfläche festlegt, auf der eine Position oder Positionsänderung eines Fingers eine Eingabe bewirkt.
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Derartige berührungsfreie Eingabemöglichkeiten sind jedoch wenig suggestiv; insbesondere muss der Anwender die jeweils für gewünschte Resultate verlangten Gesten kennen oder Konsequenzen von Fingerbewegungen während der Eingabe ausprobieren.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Technik bereitzustellen, die einem Anwender eine vereinfachte berührungsfreie Eingabe ermöglicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 7. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Figur offenbart.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst ein Eingabesystem, das einem Anwender eine berührungsfreie Eingabe von Information ermöglicht. Das Eingabesystem umfasst ein Bilderzeugungsmittel zum Generieren mindestens eines direkt sichtbaren virtuellen Eingabemittels im freien Raum, ein Erfassungsmittel zum Erfassen mindestens einer (insbesondere einer einmaligen oder mehrmaligen) Betätigung des virtuellen Eingabemittels und eine Rechnereinheit, die dazu eingerichtet ist, eine (vom Erfassungsmittel) erfasste Betätigung einer jeweiligen Eingabeinformation zuzuordnen, die Betätigung also entsprechend zu interpretieren. Vorzugsweise ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dazu eingerichtet, abhängig von der Eingabeinformation eine jeweilige Operation auszuführen und/oder einen Betriebsmodus zu ändern.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren ermöglicht einem Anwender ein berührungsloses Eingeben einer Information in eine Vorrichtung. Das Verfahren umfasst ein Generieren eines direkt sichtbaren virtuellen Eingabemittels im freien Raum, ein (vorzugsweise automatisches) Erfassen mindestens einer (durch einen Anwender erfolgenden) Betätigung des virtuellen Eingabemittels und ein Zuordnen der erfassten mindestens einen virtuellen Betätigung des Eingabemittels zu einer Eingabeinformation; das Zuordnen kann vorzugsweise automatisch (z.B. mittels einer Rechnereinheit der Vorrichtung) erfolgen.
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Das virtuelle Eingabemittel ist somit jeweils (d.h. bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. bei einem erfindungsgemäßen Verfahren) eine körperlose Erscheinung ohne physikalische Ausprägung, vorzugsweise im freien Raum. Die Angabe „direkt sichtbar“ bedeutet dabei in dieser Schrift, dass für die Sichtbarkeit kein Illusionsmedium (wie eine spezielle Brille, insbesondere eine 3D-Brille) zwischen dem virtuellen Eingabemedium (also dessen Erscheinung) und dem Auge des Anwenders erforderlich ist. Der Anwender kann vielmehr (zumindest von einer vorgegebenen Position aus) das virtuelle Eingabemittel als eine Illusion direkt vor sich sehen und erkennen.
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Aufgrund der Tatsache, dass das virtuelle Eingabemittel gemäß einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. einem erfindungsgemäßen Verfahren somit physisch nicht existent ist, stellt das Eingabemittel kein Störelement dar, das beispielsweise bei anderen Tätigkeiten im Wege wäre, und es kann (z.B. durch ein Abschalten des Bilderzeugungsmittels) zum Verschwinden gebracht werden. Dabei ermöglicht das Generieren des virtuellen Eingabemittels als direkt sichtbare Einrichtung im Raum dem Anwender ein einfaches und suggestives Betätigen, für das der Anwender i.A. keine besonderen Gesten kennen bzw. erlernen muss und kein Illusionsmedium (wie eine Spezialbrille) braucht. Insbesondere sind eine erfindungsgemäße Vorrichtung und ein erfindungsgemäßes Verfahren daher für ein breites Anwendungsgebiet geeignet.
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Dabei wird das virtuelle Eingabemittel jeweils weder durch Umgebungseinflüsse noch durch eine betätigende Hand verschmutzt, und das Eingabemittel selbst kann auch nicht durch Mutwillen oder unsachgemäße Behandlung beschädigt werden.
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Das Bilderzeugungsmittel kann eine Matrix aus einer Vielzahl von Leuchtdioden (insbesondere OLEDs) und zugehörigen (gruppenweise oder individuell) (hinsichtlich ihrer Brennweite) einstellbaren Linsen umfassen. Es kann insbesondere als ein Bildschirm mit durch optoelektronische Bauteile gebildete Pixeln ausgebildet sein, deren Licht jeweils unterschiedlich gebrochen werden kann. Damit kann die Illusion eines Objekts, nämlich vorliegend eines als „virtuell“ bezeichneten Eingabemittels, das insbesondere zwischen dem Bilderzeugungsmittel und einem Auge des Anwenders frei im Raum erscheinen kann.
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Das virtuelle Eingabemittel kann beispielsweise eine virtuelle Tastatur, mindestens eine virtuelle Auswahltaste, mindestens eine virtuelle Auswahlanzeige, mindestens einen virtuellen Ein/AusSchalter und/oder mindestens einen Einstell-Drehknopf umfassen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung hat das virtuelle Eingabemittel eine dreidimensionale Erscheinung.
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Die mindestens eine Betätigung des virtuellen Eingabemittels kann durch ein Zeigen auf ein jeweiliges Element des Eingabemittels (z.B. auf einen virtuellen Schalter, auf ein Feld einer virtuellen Auswahlanzeige oder eine virtuelle Taste einer virtuellen Tastatur) in einem positiven Abstand zum virtuellen Eingabemittel (bzw. seiner Erscheinung) erfolgen.
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Gemäß vorteilhaften Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. eines erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst die mindestens eine Betätigung eine virtuelle Berührung des virtuellen Eingabemittels durch den Anwender mit einem Finger oder mit einem vom Anwender bewegten Element. In diesem Fall ist das Eingabesystem vorzugsweise dazu eingerichtet, (insbesondere mittels des Bilderzeugungsmittels) eine Erscheinung des virtuellen Eingabemittels während einer erfassten virtuellen Berührung des Eingabemittels durch den Anwender zu ändern bzw. kann das Verfahren derartiges Ändern einer Erscheinung des virtuellen Eingabemittels (bzw. ein Generieren eines geänderten virtuellen Eingabemittels) während der virtuellen Berührung umfassen. Das Ändern erfolgt vorzugsweise jeweils synchron mit der virtuellen Berührung.
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Beispielsweise kann ein virtueller Schalter und/oder eine virtuelle Taste, auf den/die der Anwender bei der Betätigung drückt, unter dem Druck virtuell nachgeben, oder die Erscheinung eines Knopfes kann, wenn der Anwender eine virtuelle Drehbewegung an ihm ausführt, entsprechend gedreht werden.
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Auf diese Weisen erhält der Anwender trotz der fehlenden haptischen Rückmeldung eine verbesserte Kontrolle über seine Betätigung des Eingabemittels; insbesondere wird so die Zuverlässigkeit dafür erhöht, dass die Betätigung in der beabsichtigten Weise erfolgt und mit ihr die gewünschte Information eingegeben wird oder wurde.
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Zum Veranlassen, Steuern und/oder Regeln einer derartigen Änderung können/kann die Rechnereinheit und/oder das Erfassungsmittel des Eingabesystems einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dann dazu eingerichtet sein, drahtlos oder kabelgebunden mit dem Bilderzeugungsmittel zu kommunizieren. Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann analog ein derartiges Kommunizieren bzw. ein Veranlassen, Steuern und/oder Regeln einer Änderung der Erscheinung des virtuellen Eingabemittels umfassen.
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Die Eingabeinformation kann jeweils beispielsweise einen Schaltbefehl (z.B. zum Ein- und/oder Ausschalten mindestens einer Funktion der Vorrichtung), einen Betriebsparameter für die Vorrichtung (z.B. einer Umdrehungszahl einer Rotationskomponente der Vorrichtung oder eine Wiedergabelautstärke für ein Medium), eine Auswahl aus mehreren Optionen und/oder ein Zeichen bzw. eine Zeichenkette zur Datenverarbeitung (beispielsweise eine Geheimzahl oder eine zu übermittelnde Textinformation) oder dergleichen angeben.
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Eine Darstellungsweise, insbesondere eine Dimensionierung (Größe) des virtuellen Eingabemittels kann bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung einstellbar, beispielsweise durch einen Anwender modifizierbar sein; analog kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren das Generieren des virtuellen Eingabemittels gemäß einer Einstellung erfolgen, und/oder das Verfahren kann ein Modifizieren einer Darstellung eines generierten virtuellen Eingabemittels umfassen. Das virtuelle Eingabemittel kann dann also insbesondere an jeweilige (z.B. räumliche) Gegebenheiten in einer Umgebung der Vorrichtung und/oder an Wünsche bzw. ggf. vorhandene Einschränkungen (z.B. in der Beweglichkeit oder des Sehvermögens) des Anwenders angepasst werden. Damit wird eine nutzerabhängig veränderliche Vorrichtung bereitgestellt, das also eine hohe Flexibilität in der Verwendung ermöglicht.
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Das Erfassungsmittel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann insbesondere dazu eingerichtet sein, Signale zu einer jeweils erfassten Betätigung drahtlos oder kabelgebunden an die Rechnereinheit zu übermitteln, und entsprechend kann ein erfindungsgemäßes Verfahren ein drahtloses oder kabelgebundenes Übermitteln von Signalen zu einer jeweils erfassten Betätigung an eine Rechnereinheit umfassen.
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Das Erfassungsmittel observiert vorzugsweise einen Raum, in dem das virtuelle Eingabemittel generiert wird (bzw. erscheint). Es kann beispielsweise mindestens eine Kamera und/oder mindestens einen Bewegungssensor umfassen; bei einem erfindungsgemäßen Verfahren kann analog das Erfassen der mindestens einen Betätigung mittels mindestens einer Kamera und/oder mindestens eines Bewegungssensors erfolgen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Rechnereinheit dazu eingerichtet, bei einer erfassten Betätigung des virtuellen Eingabemittels einen jeweiligen Betätigungstyp zu bestimmen; ein derartiger Betätigungstyp kann beispielsweise durch eine jeweilige Aktion des Anwenders festgelegt sein, z.B. ob und/oder wie lange er auf einen ggf. dargestellten, virtuellen Knopf des virtuellen Eingabemittels zeigt bzw. drückt oder ob er an dem Knopf dreht und - wenn ja - in welche Richtung bzw. wie weit, oder ob er über ein virtuelles Bedienungsfeld wischt oder es antippt. Sofern das virtuelle Eingabemittel mehrere Elemente aufweist, unter denen der Anwender eine Auswahl treffen kann, kann (alternativ oder zusätzlich) die Rechnereinheit dazu eingerichtet sein, die Auswahl zu bestimmen, die der jeweils festgestellten Betätigung zugrunde liegt; bei mehreren nacheinander getroffenen Auswahlen (z.B. von Tasten einer virtuellen Tastatur) kann die Rechnereinheit zudem eine jeweilige Reihenfolge feststellen. Ein erfindungsgemäßes Verfahren kann analog ein Bestimmen eines Betätigungstyps und/oder einer Auswahl umfassen.
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Das Zuordnen einer erfassten Betätigung zur Eingabeinformation, also die Interpretation der Betätigung erfolgt in diesen Ausführungsformen vorzugsweise auf Grundlage des jeweils bestimmten Betätigungstyps bzw. der jeweils bestimmten Auswahl.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine Anzeige wie insbesondere einen Bildschirm zur Wiedergabe von Information umfassen; gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform umfasst mindestens ein Bereich eines derartigen Bildschirms zumindest einen Teil des Bilderzeugungsmittels.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Eingabesystem dazu eingerichtet, eine erfolgte Betätigung des virtuellen Eingabemittels visuell anzuzeigen und/oder akustisch zu signalisieren. Analog kann ein erfindungsgemäßes Verfahren ein visuelles Anzeigen und/oder ein akustisches Signalisieren der erfolgten virtuellen Betätigung des Eingabemittels umfassen. Das visuelle Anzeigen kann jeweils insbesondere an einem Bildschirm der Vorrichtung (sofern umfasst) und/oder durch ein Ändern der Erscheinung (insbesondere durch ein Verschwindenlassen) des virtuellen Eingabemittels erfolgen.
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Das Eingabesystem einer erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dazu eingerichtet sein, das virtuelle Eingabemittel auf ein akustisches Signal oder auf eine Bewegung des Anwenders (z.B. in einem vom Erfassungsmittel observierten Raum) hin jeweils zu generieren und/oder verschwinden zu lassen. Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, dass das virtuelle Eingabemittel nur dann (direkt) sichtbar ist, wenn der Anwender eine Eingabe vornehmen will.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Bilderzeugungsmittel dazu eingerichtet sein, das Generieren des virtuellen Eingabemittels nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit (z.B. ab einer erfassten Betätigung oder ab einem Beginn des Generierens) zu beenden. So kann jeweils verhindert werden, dass der Anwender oder eine sonstige Person durch das unnötig erscheinende virtuelle Eingabemittel irritiert wird oder sogar versehentlich eine Eingabe vornimmt. Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren kann bei einer Ausführungsform analog das Generieren des virtuellen Eingabemittels auf ein akustisches Signal oder auf eine Bewegung des Anwenders hin erfolgen, und/oder das Verfahren kann ein Verschwindenlassen (bzw. ein Beenden des Generierens) des virtuellen Eingabemittels auf ein akustisches Signal hin, auf eine Bewegung des Anwenders hin und/oder nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit (z.B. ab einer erfassten Betätigung oder ab einem Beginn des Generierens) umfassen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Eingabesystem einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dazu eingerichtet, nacheinander verschiedene Eingaben zu ermöglichen: Das mindestens eine virtuelle Eingabemittel ist in diesem Fall ein erstes virtuelles Eingabemittel, und das Bilderzeugungsmittel ist dazu eingerichtet, nachdem das Erfassungsmittel eine virtuelle Betätigung des ersten virtuellen Eingabemittels durch einen Anwender erfasst hat und/oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit (z.B. ab einer erfassten Betätigung oder ab einem Beginn des Generierens) mindestens ein zweites direkt sichtbares virtuelles Eingabemittel zu generieren. Das Erfassungsmittel und die Rechnereinheit sind dann vorzugsweise dazu eingerichtet, entsprechend dem Vorherigen mindestens eine Betätigung des zweiten virtuellen Eingabemittels durch den Anwender oder durch einen anderen Anwender während des Erscheinens des zweiten virtuellen Eingabemittels automatisch zu erfassen bzw. einer jeweiligen (zweiten) Eingabeinformation zuzuordnen.
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Analog ermöglicht ein erfindungsgemäßes Verfahren gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform nacheinander verschiedene berührungslose Eingaben von Information durch einen Anwender in die Vorrichtung: Das mindestens eine direkt sichtbare virtuelle Eingabemittel ist auch in diesem Fall ein erstes virtuelles Eingabemittel; das Verfahren umfasst dann ein Generieren eines zweiten im Raum erscheinenden, virtuellen Eingabemittels, nachdem eine virtuelle Betätigung des ersten virtuellen Eingabemittels durch einen Anwender festgestellt wurde und/oder nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit (z.B. ab einer erfassten Betätigung oder ab einem Beginn des Generierens). Das Verfahren kann dann weiterhin ein Erfassen einer Betätigung des zweiten virtuellen Eingabemittels durch den Anwender oder durch einen anderen Anwender während des Erscheinens des zweiten virtuellen Eingabemittels umfassen und ein Zuordnen dieser Betätigung zur einer zweiten Eingabeinformation.
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Derartige Ausführungsformen ermöglichen jeweils vorteilhaft, dass eine Abfolge von verschiedenen Schritten mit jeweiligen berührungsfrei vorzunehmenden Eingaben vom Anwender bzw. von mehreren Anwendern vorgenommen werden können, wobei jeweils kein Eingabemittel geputzt oder gar desinfiziert (und daher auch keine betätigende Hand gereinigt) werden muss und wobei auch kein Eingabemittel bei sonstigen Aktivitäten im Wege ist.
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Vorzugsweise unterscheidet sich das zweite virtuelle Eingabemittel vom ersten virtuellen Eingabemittel bei derartigen Ausführungsformen in seiner visuellen Ausbildung, seiner Funktion (z.B. einem jeweils durch das Eingabemittel einzugebenden Datentyp) und/oder einer Position, an der es erscheint.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung ein Medienwiedergabegerät und ist dazu eingerichtet, ein jeweiliges Medium (z.B. einen Film, ein Musikstück oder ein Videospiel) auf Grundlage der Eingabeinformation wiederzugeben bzw. auszuführen. Die Eingabeinformation kann dabei beispielsweise eine vom Anwender getroffene Auswahl eines abzuspielenden Mediums, ein Wiedergabeparameter (wie z.B. eine gewünschte Wiedergabelautstärke), ein gewünschtes Vor- oder Zurückspulen, eine Pause, eine Fortsetzung oder dergleichen angeben. Das Medienwiedergabegerät kann dazu eingerichtet sein, im Falle der Ausführung eines Videospiels eine Interaktion des Anwenders mit einem zugrundeliegenden Spielprogramm mittels Eingabeinformation darzustellen, die erfindungsgemäß berührungsfrei mittels des Eingabesystems der Vorrichtung vom Anwender einzugeben ist.
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Gemäß alternativen vorteilhaften Ausführungsformen kann eine erfindungsgemäße Vorrichtung ein Gerät bzw. eine Anlage des öffentlichen Raumes (z.B. ein Fahrkarten- oder Bankautomat, ein Bedienungsanlage in einem Aufzug oder in einem öffentlichen Verkehrsmittel), ein elektronisches Hilfsmittel (wie insbesondere eine Computereinheit, ein Navigationsgerät oder ähnliches), ein medizinisches Gerät oder ein handwerkliches bzw. industrielles Gerät zur Fertigung und/oder Verarbeitung von Waren sein; ein erfindungsgemäßes Verfahren kann entsprechend ein Eingeben von Information in eine derartige Vorrichtung ermöglichen.
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Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es versteht sich, dass einzelne Elemente und Komponenten auch anders kombiniert werden können als dargestellt.
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Es zeigt schematisch:
- 1: eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer exemplarischen Ausführungsform im Gebrauch.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer exemplarischen Ausführungsform dargestellt, die vorliegend ein Medienwiedergabegerät 100 mit einem Bildschirm 101 umfasst. Die Vorrichtung umfasst dabei ein Eingabesystem zur berührungsfreien Eingabe, das schematisch in seiner Verwendung dargestellt ist. Mittels der berührungsfreien Eingabe kann beispielsweise ein Film oder Programm ausgewählt, eine Wiedergabeform festgelegt, vor- oder zurückgespult, ein Film angehalten, eine Lautstärke eingestellt werden und/oder dergleichen.
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Das Eingabesystem zur berührungsfreien Eingabe umfasst ein Bilderzeugungsmittel 10, ein Erfassungsmittel 20 und eine Rechnereinheit 30.
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Das Bilderzeugungsmittel 10 ist dabei vorliegend in einem Bereich des Bildschirms 101 angeordnet; wie oben erwähnt kann es eine Vielzahl von Pixeln mit einstellbaren Linsen umfassen. Das Bilderzeugungsmittel 10 ist dazu eingerichtet, ein im freien Raum (also körperlos) direkt (d.h. ohne spezielles Illusionsmedium wie beispielsweise eine 3D-Brille) sichtbares virtuelles Eingabemittel 17 zu generieren.
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Eine Darstellungsweise des virtuellen Eingabemittels 17, dessen Position und/oder dessen Funktion können/kann mittels der Rechnereinheit 30 gesteuert werden, die vorzugsweise drahtlos oder kabelgebunden mit dem Bilderzeugungsmittel 10 kommunizieren kann; alternativ oder zusätzlich kann das Bilderzeugungsmittel 10 eine eigene Recheneinrichtung umfassen, mittels deren sie mindestens teilweise steuerbar sein kann.
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Im in der 1 gezeigten Beispiel ist das virtuelle Eingabemittel 17 als eine Zifferntastatur ausgebildet. Mittels Bedienung der einzelnen Tasten kann der Anwender jeweils eine Ziffer als Information eingeben. In der dargestellten Situation hat der Anwender die Ziffer „1“ ausgewählt und drückt mit seinem Finger auf die entsprechende Taste des virtuellen Eingabemittels 17.
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Das Erfassungsmittel 20, das vorliegend eine Kamera umfasst, observiert im dargestellten Beispiel einen (dreidimensionalen) Raum, in dem das Eingabemittel 17 erscheint. Dabei erfasst sie automatisch eine Betätigung des virtuellen Eingabemittels 17 durch einen Anwender, der in der gezeigten Situation mit einem Finger auf die virtuelle Taste mit der Ziffer „1“ drückt.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Erfassungsmittel 20 einen Sender 21 auf, mittels dessen sie Daten zur erfassten Betätigung drahtlos an die Rechnereinheit 30 übermittelt.
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Die Rechnereinheit 30 empfängt die Signale mit einem Empfänger 31; auf Grundlage dieser Signale bestimmt die Rechnereinheit, dass vorliegend die „1“ vom Anwender ausgewählt wurde, und interpretiert die erfasste Betätigung als entsprechende Programmwahl für das Medienwiedergabegerät 100, ordnet die erfasste Betätigung also beispielsweise der Eingabeinformation „Programm 1“ zu. Als Resultat spielt das Medienwiedergabegerät 100 spielt daher das entsprechende Programm ab.
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Im gezeigten Beispiel umfasst die Betätigung des virtuellen Eingabemittels 17 dessen Berührung durch den Anwender. Das Eingabesystem des Medienwiedergabegeräts 100 ist dabei dazu eingerichtet, die Erscheinung des virtuellen Eingabemittels 17 während der Berührung zu ändern: Wie der Figur zu entnehmen ist, gibt nämlich die vom Anwender virtuell betätigte Taste mit der Ziffer „1“ unter dem virtuellen Druck des Fingers des Anwenders (und damit synchron zur Betätigung) scheinbar (also virtuell) nach.
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Auf diese Weise hat der Anwender eine visuelle Kontrolle über die von ihm durchgeführte Betätigung, wodurch Fehler bei der Betätigung besonders gut verhindert werden können.
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Zusätzlich wird in der gezeigten, exemplarischen Ausführungsform und Situation die ausgewählte „1“ am Bildschirm 101 im Feld 102 dargestellt.
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Vorzugsweise kann der Anwender anschließend durch die erfolgte Betätigung, durch ein akustisches Signal oder durch eine Bewegung in dem vom Erfassungsmittel 20 observierten Raum bewirken, dass das virtuelle Eingabemittel 17 nicht weiter generiert wird, also verschwindet, und/oder das Bilderzeugungsmittel kann dazu eingerichtet sein, das Generieren des virtuellen Eingabemittels nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit (z.B. ab einer erfassten Betätigung oder ab einem Beginn des Generierens) einzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung dazu eingerichtet sein, mittels des Bilderzeugungsmittels 10 nach oder vor der Betätigung bzw. Eingabe durch den Anwender ein anderes virtuelles Eingabemittel zu generieren, mit dem dann beispielsweise eine Pause, die Fortsetzung einer angehaltenen Wiedergabe, eine Wiedergabelautstärke oder dergleichen vom Anwender angefordert werden kann (nicht dargestellt).
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Offenbart ist eine Vorrichtung 100 mit einem Eingabesystem zur berührungsfreien Eingabe von Information durch einen Anwender. Das Eingabesystem umfasst ein Bilderzeugungsmittel 10 zum Generieren mindestens eines direkt sichtbaren virtuellen Eingabemittels 17 im freien Raum, ein Erfassungsmittel 20 zum Erfassen mindestens einer Betätigung des virtuellen Eingabemittels (17 sowie eine Rechnereinheit 30, die dazu eingerichtet ist, eine erfasste Betätigung einer jeweiligen Eingabeinformation zuzuordnen.
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Offenbart ist ferner ein Verfahren zum Ermöglichen eines durch einen Anwender erfolgenden, berührungslosen Eingebens von Information in eine Vorrichtung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013076615 A1 [0004]
- WO 2015/010829 A1 [0005]