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Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontrollsystem zur Personenkontrolle mit einem Kartenlesegerät zum Auslesen von auf einer Ausweiskarte gespeicherten Daten, einer Auswerteeinheit, die mit dem Kartenlesegerät gekoppelt ist und von der Ausweiskarte gelesene Daten mit in der Auswerteeinheit und/oder einer Zentraleinheit gespeicherten Daten vergleicht, und einer Anzeigeeinrichtung, und ein Verfahren zum Betreiben eines Kontrollsystems mit einem Kartenlesegerät.
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Aus Sicherheitsgründen ist es wünschenswert, Personen beim Zutritt zu Arealen von z.B. Firmen, Militär. Bahnhöfen, Flughäfen, Veranstaltungsorten und dergleichen, zu kontrollieren und dabei zumindest ihre Berechtigung zum Zutritt zu diesen Arealen festzustellen.
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Aus der Praxis sind Kontrollsysteme bekannt, die ein Kartenlesegerät für eine Ausweiskarte, eine persönliche ID-Karte, beispielsweise in Form einer Scheckkarte, umfassen, das mit einer Auswerteeinheit verbunden ist, die zentral oder dezentral angeordnet sein kann und Daten zu den Inhabern der Ausweiskarten umfasst. Die entsprechenden personenbezogenen Daten können auf einem mit der Ausweiskarte festverbundenen Chip oder einem grafischen Code, beispielsweise einem so genannten QR-Code, oder dergleichen gespeichert sein und vorzugsweise ein Bild des Inhabers der Ausweiskarte umfassen. Solche Ausweiskarten werden von ihren Benutzern mit den Händen angefasst, so dass der Benutzer Materie hinterlässt, die einen Rückschluss auf Stoffe ermöglicht, mit denen der Benutzer in Kontakt kam. Solche Stoffe können Bestandteile von Sprengstoffen oder Drogen sein.
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Ist das vorbeschriebene Kontrollsystem mit einer Zugangskontrolleinrichtung, beispielsweise in Form einer Tür oder einem Drehkreuz mit einem elektrischen Schloss oder einem Antriebsmotor, und/oder einer optisch und/oder akustisch wahrnehmbaren Alarmeinrichtung, verbunden, ist es möglich, nur berechtigten Personen einen Zugang zu dem überwachten Areal zu gewähren und/oder die das Kontrollsystem passierenden Personen zu erfassen.
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Sollen besonders sicherheitsrelevante Areale kontrolliert werden, ist es beispielsweise von der Flughafenkontrolle bekannt, Passagiere unter Zuhilfenahme eines lonen-Mobilitäts-Spektrometers auf das Vorhandensein von Sprengstoffen, Drogen, chemischen Kampfstoffen oder dergleichen zu überprüfen, wozu eine Wischprobe von dem Passagier oder den zu untersuchenden Gegenständen genommen und dem lonen-Mobilitäts-Spektrometer zur Analyse zugeführt wird.
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Die Entnahme der Wischprobe erfolgt aufgrund der aufwändigen apparate- und personalintensiven Bearbeitung lediglich strichprobenartig.
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Im lonen-(Mobilitäts-)Spektrometer wird der Analyt ionisiert und die Ionen werden von einem elektrischen Feld durch ein Gas geleitet, das auch Luft sein kann. Durch Kollisionen mit den Gasmolekülen werden die Ionen gebremst, wobei große Moleküle stärker gebremst werden als kleine Moleküle. Deshalb bewegen sich kleine Moleküle in der Regel mit einer höheren Geschwindigkeit in dem Gas. Entscheidend ist, dass die Ionen im elektrischen Feld zwischen zwei Stößen Energie aufnehmen und bei einem Stoß wieder abgeben. Da dies sehr schnell geschieht, erreichen die Ionen eine für sie charakteristische mittlere Driftgeschwindigkeit während der Drift im elektrischen Feld. Da diese Driftgeschwindigkeit für verschiedene Ionen der Analyt-Moleküle unterschiedlich ist, können diese voneinander unterschieden werden.
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Ein weiteres Analyseverfahren ist als Raman-Spektroskopie bekannt. Bei der Raman-Spektroskopie wird die zu untersuchende Materie mit monochromatischem Licht bestrahlt, üblicherweise aus einem Laser. Im Spektrum des an der Probe gestreuten Lichts werden neben der eingestrahlten Frequenz (Rayleigh-Streuung) noch weitere Frequenzen beobachtet. Die Frequenzunterschiede zum eingestrahlten Licht entsprechen den für das Material charakteristischen Energien von Rotations-, Schwingungs-, Phonon- oder Spin-Flip-Prozessen. Aus dem erhaltenen Spektrum lassen sich, ähnlich dem Spektrum der Infrarotspektroskopie, Rückschlüsse auf die untersuchte Substanz ziehen.
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Die
EP 0 829 120 B1 offenbart eine in der Raman-Spektroskopie verwendbare durchstimmbare Laserlichtquelle, die im Wesentlichen ein Lasermedium mit einem Resonatorendspiegel, ein abbildendes System, ein winkeldispergierendes Element und einen teildurchlässig ausgebildeten Reflektor umfaßt. Der am Ort des durch das abbildende System gegebene Fokus der Laserstrahlung befindliche, teildurchlässig ausgebildete Reflektor ist derart angeordnet, dass er zusammen mit zumindest einem Teil des abbildenden Systems einen weitgehend richtungsunabhängigen Retroreflektor nach dem Katzenaugen-Prinzip bildet und sich zugleich wenigstens näherungsweise in der Ebene des Reflektors auch ein in Dispersionsrichtung des winkeldispergierenden Elementes spaltförmiges Raumfilter oder dessen Bild befindet, wobei sich die Spaltbreite in Dispersionsrichtung erstreckt, so dass nur spektral gefilterte Strahlung das Raumfilter passieren kann, dadurch nur diese auf den Reflektor gelangt und hier die Trennung von rückgekoppelter und ausgekoppelter, nutzbarer Strahlung bei hoher Stabilität gegen Dejustierungen der Bauteile senkrecht zur Dispersionsrichtung des winkeldispergierenden Elementes und Kippung des Reflektors erfolgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kontrollsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das sowohl eine Personenkontrolle als auch einen Rückschluss auf einen Kontakt der Person mit bestimmten Stoffen in einem automatisierten Verfahren sicherstellt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einem Kontrollsystem dadurch gelöst, dass die Ausweiskarte mindestens eine Kavität aufweist, dem Kartenlesegerät eine Einrichtung zur Erzeugung eines Stoßes auf die Ausweiskarte zur Freisetzung von in der Kavität aufgenommener Materie und ein Analysegerät zur Analyse der Materie zugeordnet ist, wobei das Analysegerät bei einer Feststellung definierter Substanzen einen Hinweis auf der Anzeigeeinrichtung zur Darstellung bringt.
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Im Weiteren wird die Aufgabe verfahrensgemäß dadurch gelöst, dass eine Ausweiskarte in das Kartenlesegerät eingesteckt oder eingezogen wird, eine Einrichtung zur Erzeugung eines Stoßes derart angesteuert wird, dass die Ausweiskarte in dem Kartenlesegerät mindestens einmal zur Freisetzung von an der Ausweiskarte oder in einer Kavität der Ausweiskarte haftender Materie beaufschlagt wird, wobei ein bei in das Kartenlesegerät eingesetzter Ausweiskarte aktiviertes Analysegerät die Materie bezüglich vorgegebener Substanzen analysiert bei einer Feststellung definierter Substanzen einen Hinweis auf einer Anzeigeeinrichtung darstellt.
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Das Kartenlesegerät mit dem Analysegerät kann sowohl als Handgerät als auch als Standgerät ausgebildet sein.
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Unter der Ausweiskarte im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nicht nur eine Karte zur Personenidentifikation zu verstehen, es kann sich auch beispielswiese um eine Ausweiskarte zur Berechtigung der Benutzung eines Verkehrsmittels, beispielsweise eine Art Zeitfahrkarte, ein Zahlungsmittel, beispielsweise eine Art Geld- oder Kreditkarte, eine Krankenversichertenkarte oder eine Zutrittskontrollkarte, wie eine Art Werksausweis oder dergleichen, handeln. Selbstverständlich sind auch Kombination der vorgenannten Karten bzw. Kartenfunktionen möglich.
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Bei der Ausweiskarte kann es sich um eine Chipkarte, die auch als Smartcard oder Integrated Circuit Card (ICC) bezeichnet wird, handeln, die einen eingebauten integrierten Schaltkreis (Chip) mit einer Hardware-Logik, einem Speicher und/oder einen Mikroprozessor umfasst. Der Speicher kann als Lese- oder Lese-/Schreib-Speicher ausgebildet sein. Im Weiteren lassen sich der Ausweiskarte Magnetstreifen und/oder RFID-Chips zuordnen.
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Die Ausweiskarte kann als ein Lichtbildausweis als Identitätsnachweis ausgebildet sein und Personaldaten und/oder biometrische Daten, beispielsweise ein Lichtbild und/oder mindestens einen Fingerabdruck, auslesbar speichern.
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Eine solche Ausweiskarte wird beim Einsetzen in das Kartenlesegerät in der Regel mit zwei Fingern einer Hand ergriffen, die auf den großflächigen Kartenflächen zur Auflage kommen. Hierbei wird an den Fingern anhaftende Materie auf der Ausweiskarte hinterlassen, wobei sich in der Kavität Materie über einen längeren Zeitraum während mehrerer Benutzungen der Ausweiskarte ohne ein Freisetzen mittels der Einrichtung ansammeln kann. Diese Materie wird in dem Kartenlesegerät durch die Einrichtung zur Erzeugung eines Stoßes auf die Ausweiskarte freigesetzt und dem Analysegerät zur selbsttätigen Untersuchung zugeführt. Die Einrichtung kann derart ausgebildet sein, dass sie die Materie zerkleinert. Im Weiteren kann die Einrichtung eine Art Schlägel umfassen, der mit einer Federmechanik verbunden ist, wobei beim Einsetzen der Ausweiskarte in das Kartenlesegerät ein Spannen der Federmechanik erfolgt und diese in der Endlage der Ausweiskarte ausgelöst wird, so dass der Schlägel auf die Ausweiskarte im Bereich der Kavität oder benachbart dazu auftrifft und die Materie freisetzt. Wird an dem Analysegerät eine definierte Substanz, die beispielsweise auf eine Droge oder einen Sprengstoff oder ein Treibmittel, das in Munition von Feuerwaffen verwendet wird, festgestellt, wird ein entsprechender Hinweis auf der Anzeigeeinrichtung zur Darstellung gebracht, so dass beispielsweise Sicherheitspersonal, das die Anzeigeeinrichtung beobachtet, informiert ist. Selbstverständlich kann es sich bei der Anzeigeeinrichtung um einen Teil einer Alarmanlage handeln. Eine Person, deren Ausweiskarte eine unerwünschte Substanz aufweist, kann weitergehend untersucht werden oder es kann ihr ein Zutritt zu einem entsprechend gesicherten Areal, einem Firmengelände, einem Flughafen, einem Bahnhof oder einer Schule verweigert werden.
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Zweckmäßigerweise weist die Ausweiskarte eine Vielzahl von Kavitäten auf. Die Kavitäten können ein sehr kleines Volumen, beispielsweise in Bereich einiger µm3, aufweisen. Die Kavitäten können über die Flächen der Ausweiskarten verteilt oder unmittelbar nebeneinander angeordnet sein. Sind die Kavitäten verteilt angeordnet, kann der Benutzer einer solchen Ausweiskarte eine Berührung und ein damit verbundenes Abstreifen von Materie nahezu nicht verhindern. Die Kavität kann napfförmig oder als Bohrung, vorzugsweise als Durchgansbohrung, die mit einem Mikrowerkzeug fertigbar ist, ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist jede Kavität durch ein Röhrchen gebildet, das sich über die Dicke der Ausweiskarte erstreckt, wobei mehrere Röhrchen unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. Die Röhrchen sind beispielsweise aus einem Kunststoff- oder Keramikwerkstoff gefertigt und weisen einen Innendurchmesser kleiner 0,5 mm, vorzugsweise kleiner 0,1 mm, bevorzugt kleiner 0,01 mm, besonders bevorzugt von etwa 0,007 mm auf.
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Zweckmäßigerweise besteht die Ausweiskarte zumindest bereichsweise aus unmittelbar nebeneinander angeordneten Röhrchen, die zu ihrer Fixierung in einem Kunststoffmaterial eingossen sind.
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In Ausgestaltung umfasst die Ausweiskarte ein Bild zur Darstellung eines Benutzers, das mehrere übereinander liegende perspektivische Ansichten aufweist, wobei das Bild mittels einer Ausweiskamera erfassbar und die einzelnen Ansichten mittels der Auswerteeinheit und/oder der Zentraleinheit auflösbar sind. Die einzelnen Ansichten können aus einer Rundumaufnahme gefertigt werden und sind mittels entsprechender Software auflösbar. Die Ansichten können in geeigneten Druckverfahren aufgebracht werden, Selbstverständlich ist auch die elektronisch auslesbare Speicherung der Ansichten in einem Speicherchip der Ausweiskarte möglich.
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Nach einer Weiterbildung ist eine Außenkamera zur Aufnahme einer Person in ihrem Erfassungsbereich vorhanden und mit der Auswerteeinheit und/oder der Zentraleinheit zum Vergleichen des Bildes der Ausweiskamera mit dem Bild der Außenkamera verbunden. Durch einen Vergleich des Bildes der Außenkamera mit dem auf der Ausweiskarte vorhandenen Bild, kann festgestellt werden, ob die mit der Außenkamera aufgenommene Person mit der durch das Bild dargestellten Person identisch ist. Bei Einsatz einer entsprechenden Software lassen sich auch Alterungsprozesse berücksichtigen.
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In weiterer Ausgestaltung umfasst das Analysegerät ein Raman-Spektrometer. Bei der Raman-Spektroskopie handelt es sich um eine auf der Raman-Streuung beruhende spektroskopische Methode, mit der Moleküle in allen Aggregatzuständen untersucht werden können. Sie dient zur Aufklärung der Struktur von Molekülen und Festkörpern, sowie zum qualitativen und quantitativen Substanznachweis. Das zur Anregung des Raman-Spektrums eingesetzte Laserlicht wird auf die Probe, also die aus der Kavität herausgelöste Materie, fokussiert. Die aus der Probe austretende Strahlung wird senkrecht zur Laserstrahlrichtung oder in Rückwärtsrichtung, also reflektierend auf den Spalt eines Mehrfachmonochromators abgebildet, um die Raman-Strahlung von der Streustrahlung zu trennen. Mit Hilfe eines Photomultipliers oder einer CCD-Kamera wird die Raman-Strahlung nachgewiesen und mittels eines Computers des Kontrollsystems ausgewertet. Das Spektrum der Raman-Strahlung besteht aus Linien, die einzelnen Schwingungs- oder Rotationsbewegungen der Moleküle der Substanz zugeordnet werden können. Aus ihrer Intensität kann die Konzentration der Molekülart in der Probe bestimmt werden. Das Raman-Spektrometer kann einen 785 nm Laser zur Anregung der zu analysierenden Substanz umfassen und einen Wellenlängenbereich von etwa 175 - 3200 cm-1 sowie eine spektrale Auflösung von ca. 9 cm-1 abdecken.
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Vorzugsweise ist die Einrichtung zur Erzeugung eines Stoßes auf eine Randseite der Ausweiskarte in einer eingeschobenen Endlage der Ausweiskarte auslösbar. Beispielsweise kann das Kartenlesegerät eine Art Endlagenschalter umfassen, so dass die Materie in einer definierten Lage der Ausweiskarte durch den Stoß aus der Kavität herausgelöst wird und in das Analysegerät bzw. den Lichtstrahl des Laserlichts des Raman-Spektrometers zur Analyse gelangt.
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Zweckmäßigerweise ist dem Kartenlesegerät eine Einzugsvorrichtung für die Ausweiskarte zugeordnet. Die die Einzugsvorrichtung kann auch die Einrichtung zur Erzeugung eines Stoßes umfassen, wobei selbstverständlich auch eine Art Vibrationseinrichtung zum Herauslösen der Materie auch der Kavität angeordnet werden kann.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kontrollsystems nach der Erfindung,
- 2 eine schematische Darstellung einer Ausweiskarte nach der Erfindung zur Verwendung in dem Kontrollsystem nach 1 und
- 3 eine schematische Darstellung eines Analysegerätes zur Verwendung in dem Kontrollsystem nach 1.
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Das Kontrollsystem 5 umfasst ein Kartenlesegerät 1 zum Auslesen von Daten, die mindestens einem Speicherelement 2 einer Ausweiskarte 3 zugeordnet sind, der im Weiteren mindestens ein Bild 4 eines Inhabers der Ausweiskarte 3 zugeordnet ist. Vorliegend ist das Bild 4 auf der Ausweiskarte 3 aufgedruckt, wobei in mehreren Lagen mehrere Ansichten oder Perspektiven, beispielsweise in einer Drucktechnik, aufgebracht oder in dem Speicherelement 2 auslesbar gespeichert sind. Darüber hinaus kann das Speicherelement 2 biometrische Daten des Inhabers der Ausweiskarte 3 umfassen. Selbstverständlich kann die Ausweiskarte 3 als ein amtliches Identifikationsmittel, ein Fahrausweis, eine Zutrittskontrollkarte, eine Gesundheitskarte ausgebildet und eine Bezahlfunktion, wie sie beispielsweise von einer Geldkarte oder einer Kreditkarte bekannt ist, umfassen.
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Zur Feststellung, ob der Inhaber der Ausweiskarte 2 berechtigt ist, beispielsweise einen mit einer Zutrittskontrolleinrichtung 6 geschützten Bereich zu betreten, wobei die beispielsweise eine elektrisch ver- und entriegelbare Tür, ein Drehkreuz 7 oder dergleichen umfassende Zutrittskontrolleinrichtung 6 mit dem Kontrollsystem 1 gekoppelt ist, ist eine Auswerteeinheit 8 mit dem Kartenlesegerät 5 gekoppelt. Die Auswerteeinheit 8 umfasst zumindest eine Rechnersteuerung mit einer CPU 9, also einer Recheneinheit, und ein Speicherelement 10, in dem mindestens eine Software zur Steuerung des Kontrollsystems 5 gespeichert ist. In Abhängigkeit von dem Einsatzzweck des Kontrollsystems 5 lassen sich in dem Speicherelement 10 auch personenbezogene Daten speichern. Solche personenbezogenen Daten können aber auch an einer Zentraleinheit 11 zur Verfügung gestellt werden, die selbstverständlich ebenfalls zumindest eine Rechnersteuerung mit einer CPU 12 und ein Speicherelement 13 umfasst. Die Auswerteeinheit 8 kann über ein Netzwerk, selbstverständlich auch drahtlos, mit der Zentraleinheit 11 verbunden sein.
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An der Auswerteeinheit 8 und/oder der Zentraleinheit 11 werden die von dem Kartenlesegerät 1 aus dem Speicherelement 2 der Ausweiskarte 3 ausgelesenen Daten mitgespeicherten Daten verglichen und ein Zutritt gewährt oder der Zutritt verweigert bzw. zumindest an einer Anzeigeeinrichtung 14, die dem Kartenlesegerät 1 oder einer Überwachungszentrale und der Auswerteeinheit 8 zugeordnet ist, ein Alarm ausgelöst.
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Zur Erkennung des Bildes 4 des Inhabers auf der Ausweiskarte 3 ist im Bereich des Kartenlesegerätes 1 eine als CCD-Kamera ausgebildete Ausweiskamera 15 angeordnet, die mit der Auswerteeinheit 8 verbunden ist. Bei in das Kartenlesegerät 1 eingesetzter Ausweiskarte 3 erzeugt die Ausweiskamera 15 ein Bild bzw. Bilddaten, die an der Auswerteeinheit 8 und/oder der Zentraleinheit 11 mit dort gespeicherten Bilddaten verglichen werden. Zur Weitergehenden Kontrolle ist eine Außenkamera 16 vorgesehen die eine Person in ihrem Erfassungsbereich, der vorzugsweise gekennzeichnet ist, erfasst. Mittels einer Bilderkennungssoftware kann, gegebenenfalls unter Berücksichtigung einer Alterung von Personen, das Bild der die Ausweiskarte 3 benutzende Person mit dem Bild 4 auf der Ausweiskarte 3 und an der Auswerteeinheit 8 und/oder der Zentraleinheit 11 gespeicherten Bilddaten verglichen und in Abhängigkeit von dem Vergleich beispielsweise ein Zutritt zu dem gesicherten Bereich gewährt oder ein Alarm ausgelöst werden.
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Um weitere Informationen an dem Kontrollsystem 5 zu gewinnen, ist dem Kartenlesegerät 1 ein Analysegerät 17, das die Erkennung vorgegebener Substanzen ermöglicht, zugeordnet. Solche Substanzen sind Bestandteile von Materie, die in mindestens einer Kavität 18 der Ausweiskarte 3 gesammelt und mittels einer Einrichtung 19 zur Erzeugung eines Stoßes auf die in das Kartenlesegerät 1 eingesetzte Ausweiskarte 3 freigesetzt werden, damit sie in einen Probenraum 20 des Analysegerätes 17 gelangen.
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Die Kavität 18 kann, wie in 1 angedeutet als eine napfartige Vertiefung 23 in der Ausweiskarte 3 ausgebildet sein, die in der in das Kartenlesegerät 1 eingeschobenen oder eingezogenen Lage der Ausweiskarte 4 in einem zu dem Probenraum 20 des Analysegerätes 17 benachbarten Bereich angeordnet ist.
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Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Ausweiskarte 3, wie in 3 angedeutet, als Kavitäten 18 sehr dünne Röhrchen 21 in einer Matrix eines Kunststoffmaterials 22 anzuordnen. Diese Röhrchen 21 können einen Innendurchmesser von einigen µm, beispielsweise etwa 5 bis 100 µm, zweckmäßigerweise ca. 10 bis 50 µm, aufweisen und sind optisch nahezu nicht wahrnehmbar. Die Röhrchen 21 erstrecken sich in ihrer Längsausrichtung über die Dicke der Ausweiskarte 3 so dass sie beidseitig offen sind. Die Röhrchen 21 können aus einem Kunststoffmaterial oder einem Keramikmaterial oder dergleichen gefertigt werden. Es ist auch möglich, als Kavitäten 18 Mikrobohrungen in die Ausweiskarte 3 einzubringen.
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Beim Anfassen der Ausweiskarte 3 gelangt an den Fingern des Benutzers der Ausweiskarte 3 anhaftende Materie in das Innere der Kavitäten 18 und sammelt sich hier bis zur Freisetzung durch die Einrichtung 19 zur Erzeugung eines Stoßes oder einer Vibration auf die in das Kartenlesegerät 1 eingesetzte Ausweiskarte 3. Handelt es sich bei den Substanzen auf die die Materie durch das Analysegerät 17 untersucht wird beispielsweise um Bestandteile von Sprengstoffen, Drogen und/oder Treibmitteln, die in Munition von Feuerwaffen verwendet werden, kann ein Alarm ausgelöst werden.
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Zur Bestimmung relevanter Substanzen umfasst das Analysegerät 17 gemäß der stark vereinfachten Darstellung nach 3 ein Raman-Spektrometer 24 mit einer Laservorrichtung 25 um die Substanzen im Probenraum 20 in Schwingungen zu versetzen, wobei ein Wellenlängenbereich von etwa 175 - 3200 cm-1 sowie eine spektrale Auflösung von ca. 9 cm-1 abgedeckt wird. Mittels eines Detektors 26 wird die Intensität des gestreuten Lichtes erfasst, wobei ein linearer Zusammenhang zwischen der Anzahl der streuenden Moleküle der zu untersuchenden Materie und der Intensität der Lichtstreuung besteht, der zu quantitativen Messungen verwendet werden kann. Den durchzuführenden quantitativen Messungen liegen relative Streuintensitäten zugrunde, die an den Substanzen von Interesse ermittelt wurden, aus denen beispielsweise mit Hilfe von Eichkurven quantitative Analysenergebnisse erhalten werden können. Da vorliegend nur bestimmte Substanzen ermittelt werden sollen, lässt sich die Raman-Spektroskopie relativ schnell durchführen. Die Vergleichswerte für die zu ermittelnden Substanzen, die zu einer Alarmierung führen sollen, lassen sich an der Auswerteeinheit 8 und/oder der Zentraleinheit 11 hinterlegen.
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Die wesentlichen Bestandteile des Kontrollsystems, nämlich das Kartenlesegerät 1 mit dem zugeordneten Analysegerät 17, die Ausweiskamera 15 und die Auswerteeinheit 8, lassen sich gemeinsam mit einer Einrichtung zur Energieversorgung, die beispielsweise als ein Akkumulator 27 ausgebildet ist, in einem Handgerät unterbringen, so dass eine mobile Verwendung möglich ist. Selbstverständlich ist eine Anordnung in einem Standgehäuse zur stationären Verwendung ebenfalls möglich.
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Bezugszeichen
- 1.
- Kartenlesegerät
- 2.
- Speicherelement
- 3.
- Ausweiskarte
- 4.
- Bild
- 5.
- Kontrollsystem
- 6.
- Zutrittskontrolleinrichtung
- 7.
- Drehkreuz
- 8.
- Auswerteeinheit
- 9.
- CPU
- 10.
- Speicherelement
- 11.
- Zentraleinheit
- 12.
- CPU
- 13.
- Speicherelement
- 14.
- Anzeigeeinrichtung
- 15.
- Ausweiskamera
- 16.
- Außenkamera
- 17.
- Analysegerät
- 18.
- Kavität
- 19.
- Einrichtung
- 20.
- Probenraum
- 21.
- Röhrchen
- 22.
- Kunststoffmaterial
- 23.
- Vertiefung
- 24.
- Raman-Spektrometer
- 25.
- Laservorrichtung
- 26.
- Detektor
- 27.
- Akkumulator
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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