-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zum Parken eines Fahrzeugs.
-
Viele Fahrzeuge verfügen über ein GPS-Modul, mittels dessen sich das Fahrzeug lokalisieren lässt. Jedoch können hierbei immer wieder Fehlmessungen oder sogar GPS-Lücken vorkommen, die die Lokalisierung des Fahrzeugs verfälschen.
-
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren zum Parken eines Fahrzeugs sowie eine korrespondierende Vorrichtung, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zu schaffen, das dazu beiträgt, die Validierung des Parkens eines Fahrzeugs zu verbessern.
-
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Parken eines Fahrzeugs. Bei dem Verfahren wird ein Parkplatzcode gescannt. Abhängig von dem gescannten Parkplatzcode werden statische Daten ermittelt, wobei die statischen Daten Ortsdaten umfassen, die für einen Ort einer Parkposition des Fahrzeugs repräsentativ sind. Es werden des Weiteren Zeitdaten ermittelt, wobei die Zeitdaten für einen Zeitpunkt des Scannen des Parkplatzcodes repräsentativ sind. Abhängig von den statischen Daten und Zeitdaten wird eine Validierungsinformation ermittelt. Die Validierungsinformation wird für einen Benutzer bereitgestellt für eine Validierungseingabe des Benutzers. Abhängig von der Validierungseingabe des Benutzers, den statischen Daten und den Zeitdaten wird eine Parkinformation ermittelt. Die Parkinformation wird gespeichert.
-
Der Parkplatzcode ist beispielsweise ein zweidimensionaler Code. Der Parkplatzcode umfasst eine Information zu den statischen Daten. Die Parkposition ist beispielsweise eine Parklücke auf der Straße oder eine Parkstelle in einem Parkhaus. Der Parkplatzcode ermöglicht eine Ermittlung der statischen Daten, bei der keine GPS-Verbindung benötigt wird. Der Zeitpunkt des Scannen des Parkplatzcodes ist beispielsweise repräsentativ für einen Startzeitpunkt des Parken des Fahrzeugs oder einen Endzeitpunkt des Parken des Fahrzeugs.
-
Die Validierungsinformation erscheint beispielsweise in Form eines Dialogfensters an einem Smartphone des Benutzers. Die Validierungsinformation umfasst beispielsweise eine Information zum Validieren eines Einparken oder Ausparken des Fahrzeugs. Die Validierungseingabe umfasst beispielsweise eine Bestätigung des Benutzers zum Parken des Fahrzeugs.
-
Die Parkinformation umfasst eine Information zum Ort der Parkposition des Fahrzeugs und zum Zeitpunkt des Scannen des Parkplatzcodes. Die Parkinformation wird beispielsweise im Smartphone des Benutzers und/oder im Fahrzeug gespeichert. Die Ermittlung der Parkinformation abhängig vom Parkplatzcode ermöglicht eine Bestätigung des Parkens des Fahrzeugs, bei der keine Back-End-Verbindung und keine GPS-Verbindung benötigt wird. Somit ermöglicht das Verfahren eine Verbesserung einer Validierung des Parkens des Fahrzeugs da keine GPS-Fehlmessungen die Validierung beeinflussen können.
-
Die statischen Daten umfassen beispielsweise eine Information zu einer Etagennummer und/oder einer Parkstellennummer des Fahrzeugs in einem Parkhaus. Die abhängig von den statischen Daten ermittelte Parkinformation ermöglicht deshalb für den Benutzer ein einfaches und zuverlässiges Lokalisieren des Fahrzeugs.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird ermittelt, ob der Parkplatzcode mittels Fahrzeugsensorik gescannt werden kann. Wenn der Parkplatzcode mittels der Fahrzeugsensorik gescannt werden kann, wird der Parkplatzcode mittels der Fahrzeugsensorik gescannt. Wenn der Parkplatzcode mittels der Fahrzeugsensorik nicht gescannt werden kann, wird eine Fehlerinformation für den Benutzer bereitgestellt und abhängig von einer Benutzereingabe wird der Parkplatzcode mittels Sensorik einer mobilen Vorrichtung gescannt.
-
Die Fahrzeugsensorik umfasst beispielsweise Kamerasensoren. Das Scannen des Parkplatzcodes mittels der Fahrzeugsensorik ermöglicht eine bequeme Ermittlung der statischen Daten, ohne dass der Benutzer eingreifen muss. Die statischen Daten werden dann zur mobilen Vorrichtung übertragen.
-
Der Parkplatzcode kann beispielsweise nicht mittels der Fahrzeugsensorik gescannt werden wenn er durch Objekte z.B. Fahrräder abgedeckt ist.
-
Die mobile Vorrichtung ist beispielsweise das Smartphone des Benutzers. Die Fehlerinformation erscheint beispielsweise in der Form eines POP-UP am Smartphone des Benutzers. In diesen Fall scannt der Benutzer den Parkplatzcode mit seinem Smartphone. Die Sensorik der mobilen Vorrichtung ist beispielsweise ein Kamerasensor.
-
Das Scannen des Parkplatzcodes mittels der Fahrzeugsensorik oder der Sensorik der mobilen Vorrichtung ermöglicht eine zuverlässige und zeiteffiziente Ermittlung der statischen Daten im Vergleich zu einer GPS-Verbindung.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird ermittelt, ob eine Verbindung zu einer Servervorrichtung möglich ist. Wenn die Verbindung zur Servervorrichtung möglich ist, wird die Parkinformation zur Servervorrichtung übertragen.
-
Die Parkinformation wird beispielsweise zum Bestätigen des Parkens des Fahrzeugs zur Servervorrichtung übertragen.
-
Wenn die Parkposition des Fahrzeugs beispielsweise eine Parkposition mit einer schlechten Netzqualität ist, wird die Parkinformation so lange in der mobilen Vorrichtung gespeichert, bis eine Verbindungsmöglichkeit zur Servervorrichtung möglich ist. Die Verbindungsmöglichkeit zur Servervorrichtung ist beispielsweise möglich, wenn der Benutzer sich zu einem Ort mit einer besseren Netzqualität bewegt und/oder wenn die mobile Vorrichtung eine weitere Möglichkeit hat z.B. mittel WLAN eine Verbindung zur Servervorrichtung herzustellen.
-
Die Übertragung der Parkinformation zur Servervorrichtung ermöglicht, dass die Parkinformation anschließend auch von anderen Benutzern abgefragt werden kann, beispielswiese falls es sich bei dem geparkten Fahrzeug um ein Car-Sharing Fahrzeug handelt. Die Übertragung der Parkinformation abhängig von der Verbindungsmöglichkeit zur Servervorrichtung ermöglicht, dass das Validierungsverfahren grundsätzlich unabhängig von der Netzqualität durchgeführt werden kann.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt werden abhängig von den statischen Daten dynamische Daten ermittelt, wobei die dynamischen Daten Gebührendaten und/oder Reservierungsdaten für die Validierungsinformation umfassen. Abhängig von den dynamischen Daten wird die Validierungsinformation ermittelt.
-
Die statischen Daten werden beispielsweise von der Servervorrichtung zur mobilen Vorrichtung übertragen. Die Gebührendaten umfassen beispielsweise Daten zu Parkkosten des Fahrzeugs in der Parkposition. Die Reservierungsdaten umfassen beispielsweise Daten zu einen Reservierungszustand der Parkposition des Fahrzeugs. Wenn die Parkposition nicht von einem weiteren Benutzer reserviert ist, kann der Benutzer das Fahrzeug in der Parkposition Parken.
-
Die Ermittlung der Validierungsinformation abhängig von den dynamischen Daten ermöglicht für den Benutzer das Abfragen des Reservierungszustands und der Parkkosten der Parkposition. Dadurch kann der Benutzer die Parkkosten beispielsweise mittels seines Smartphones bargeldlos bezahlen und benötigt keinen Parkticket. Es ist beispielsweise weiterhin für eine Gemeinde möglich auf die Daten zu den Parkkosten und in der Servervorrichtung zuzugreifen, ohne dass das Fahrzeug persönlich kontrolliert werden muss.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt ist der Parkplatzcode ein QR-Code.
-
Im Vergleich zu weiteren zweidimensionalen Codes ist der QR-Code, der auch als Quick-Response-Code bezeichnet werden kann, ein robuster Code aufgrund einer automatischen Fehlerkorrektur.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt ist der Parkplatzcode auf der Parkposition angeordnet.
-
Die Anordnung des Parkplatzcodes auf der Parkposition vereinfacht das Scannen des Parkplatzcodes mittels der Fahrzeugsensorik. Hierzu ist der Parkplatzcode beispielsweise in einer weißen Farbe auf dem Fahrbelag aufgetragen.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Parken eines Fahrzeugs, wobei die Vorrichtung dazu ausgebildet ist das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen. Die Vorrichtung umfasst beispielweise eine Datenverarbeitungsvorrichtung.
-
Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogramm zum Parken eines Fahrzeugs. Das Computerprogramm ist ausgebildet, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen. Die Vorrichtung ist beispielsweise eine mobile Vorrichtung z.B. ein Smartphone.
-
Gemäß einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt umfassend ausführbaren Programmcode, wobei der Programcode bei Ausführung durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt durchführt.
-
Das Computerprogrammprodukt umfasst insbesondere ein von der Datenverarbeitungsvorrichtung lesbares Medium, auf dem der Programmcode gespeichert ist.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein System zum Parken eines Fahrzeugs und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Parken eines Fahrzeugs.
-
Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
Das Ablaufdiagramm der 2 wird im Folgenden näher erläutert.
-
Das Programm wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem beispielweise Variablen initialisiert werden. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S3 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S3 wird ein Parkplatzcode PC gescannt. Der Parkplatzcode PC ist beispielsweise ein QR-Code. Wenn der Parkplatzcode PC mittels Fahrzeugsensorik gescannt werden kann, wird der Parkplatzcode PC mittels der Fahrzeugsensorik gescannt. Wenn der Parkplatzcode PC nicht mittels der Fahrzeugsensorik gescannt werden kann, erscheint eine Fehlerinformation auf einer mobilen Vorrichtung MV z.B. einem Smartphone eines Benutzers oder auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeugs und der Benutzer wird aufgefordert den Parkplatzcode PC mit der mobilen Vorrichtung zu scannen. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S5 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S5 werden abhängig von dem gescannten Parkplatzcode PC statische Daten SD ermittelt. Die statischen Daten SD umfassen Ortsdaten, die für einen Ort einer Parkposition des Fahrzeugs FZ repräsentativ sind. Die Parkposition ist beispielsweise eine Parklücke oder eine Parkstelle in einem Parkhaus oder einer Tiefgarage. Die statischen Daten SD werden beispielsweise im Smartphone des Benutzers ermittelt. Für die Ermittlung der statischen Daten SD abhängig vom Parkplatzcode PC wird keine GPS-Verbindung benötigt. die statistischen Daten sind beispielsweise in dem Parkplatzcode codiert und können durch das Scannen dekodiert werden. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S7 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S7 werden Zeitdaten ZD ermittelt, wobei die Zeitdaten ZD für einen Zeitpunkt des Scannen des Parkplatzcodes PC repräsentativ sind. Die Zeitdaten ZD umfassen beispielsweise zusätzlich eine Information zu einem Startzeitpunkt oder einem Endzeitpunkt des Parkens des Fahrzeugs FZ. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S9 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S9 werden abhängig von den statischen Daten SD dynamische Daten DD ermittelt, wobei die dynamischen Daten DD Gebührendaten und/oder Reservierungsdaten für die Validierungsinformation VI umfassen. Die Gebührendaten sind beispielsweise Daten zu Parkkosten des Fahrzeugs FZ in der Parkposition. Die Reservierungsdaten sind beispielsweise Daten zu einem Reservierungszustand der Parkposition. Die Dynamischen Daten DD werden beispielsweise von einer Servervorrichtung SV zur mobilen Vorrichtung MV übertragen. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S11 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S11 wird abhängig von den statischen Daten SD, den Zeitdaten ZD und den dynamischen Daten DD eine Validierungsinformation VI ermittelt. Die Validierungsinformation VI wird für den Benutzer bereitgestellt für eine Validierungseingabe VE des Benutzers. Mittels der Validierungseingabe VE kann der Benutzer das Parken des Fahrzeugs FZ bestätigen oder ablehnen.
-
Wenn der Benutzer das Parken des Fahrzeugs FZ ablehnt, wird das Programm in einem Schritt S19 beendet.
-
Wenn der Benutzer das Parken des Fahrzeugs FZ bestätigt wird das Programm in einem Schritt S13 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S13 wird abhängig von den statischen Daten SD, den Zeitdaten ZD und der Validierungseingabe VE des Benutzers eine Parkinformation PI ermittelt. Die Parkinformation PI ist beispielsweise repräsentativ für ein bestätigtes Parken des Fahrzeugs FZ in der Parkposition in einem durch die Zeitdaten ZD definierten Zeitraum. Die Parkinformation PI wird in der mobilen Vorrichtung MV und/oder in dem Fahrzeug FZ gespeichert. Das Programm wird anschließend in einem Schritt S15 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S15 wird ermittelt, ob eine Verbindung zur Servervorrichtung SV möglich ist. Die Verbindungsmöglichkeit zur Servervorrichtung SV ist abhängig von einer Netzqualität. Wenn die Parkposition sich in einem Ort mit einer schlechten Netzqualität befindet ist eine Verbindung zur Servervorrichtung SV in der Parkposition nicht möglich. Wenn der Benutzer sich zu einem Ort mit einer besseren Netzqualität bewegt, wird eine Verbindung zur Servervorrichtung SV möglich. Alternativ oder zusätzlich kann die mobile Vorrichtung MV und/oder das Fahrzeug FZ eine Verbindung zur Servervorrichtung SV beispielsweise mittels WLAN herstellen.
-
Wenn die Verbindung zur Servervorrichtung SV nicht möglich ist, wird der Schritt S15 beispielsweise so oft wiederholt bis eine Verbindung zur Servervorrichtung SV möglich ist.
-
Wenn eine Verbindung zur Servervorrichtung SV möglich ist, wird das Programm in einem Schritt S17 fortgesetzt.
-
In dem Schritt S17 wird die Parkinformation PI zur Servervorrichtung SV übertragen. Die Übertragung der Parkinformation PI zur Servervorrichtung SV ermöglicht ein zentrales Verwalten der Parkinformation PI.
-
Weiterhin kann zusätzlich vorgesehen sein Parkkosten bargeldlos mittels der mobilen Vorrichtung MV zu bezahlen.
-
Das Einsetzen des Parkplatzcodes PC ermöglicht eine Validierung des Parkens des Fahrzeugs FZ unabhängig von der Netzqualität und unabhängig von einem GPS-Signal. Das Fahrzeug FZ kann beispielsweise in eine Tiefgarage mit einer schlechten Netzqualität ohne GPS-Signal geparkt werden und die in der mobilen Vorrichtung MV gespeicherte Parkinformation PI wird beispielsweise zur Servervorrichtung SV übertragen wenn der Benutzer die Tiefgarage verlässt.
-
Die Parkinformation PI ermöglicht für den Benutzer oder einen weiteren Benutzer ein einfaches Lokalisieren des Fahrzeugs FZ. Wenn das Fahrzeug FZ beispielsweise in einem Parkhaus mit mehreren Etagen geparkt wird, enthalten die abhängig vom Parkplatzcode PC ermittelten statischen Daten SD beispielsweise eine Information zu einer Etagennummer und/oder einer Parkstellennummer in der das Fahrzeug FZ geparkt ist.
-
In einem Schritt S19 wird das Programm beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S1 gestartet werden.
-
Der Schritt S9 ist ein optionaler Schritt und muss somit nicht zwingend ausgeführt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- PC
- Parkplatzcode
- SD
- Statische Daten
- ZD
- Zeitdaten
- DD
- Dynamische Daten
- VI
- Validierungsinformation
- VE
- Validierungseingabe
- PI
- Parkinformation
- FZ
- Fahrzeug
- MV
- Mobile Vorrichtung
- SV
- Servervorrichtung
- S1,...,S19
- Programmschritte