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Stand der Technik
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Die Erfindung geht von einer Vorrichtung, einem System oder einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche aus. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.
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Kraftfahrzeuge können eine Elektrik/Elektronik-Architektur (E/E-Architektur) aufweisen, welche in unterschiedliche Domänen für jeweilige Funktionen unterteilt sein kann. Dabei können bei einem Zündungswechsel Steuergeräte für unterschiedliche Domänen booten und ihre Betriebsfunktion starten, wobei abhängig von der Domäne und ihrer Aufgabe Anforderungen an eine Verfügbarkeit der Funktion nach Zündungswechsel unterschiedlich sein können.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz eine Vorrichtung, ein Fahrzeugsystem, ein Verfahren sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Gemäß Ausführungsformen können insbesondere für eine Elektrik/Elektronik-Architektur eines Fahrzeugs für auf einer monolithisch integrierten Schaltungsanordnung angeordnete elektrische Schaltungen mit unterschiedlicher Sicherheitseinstufung gesonderte oder getrennte Rücksetzpfade realisiert sein. Somit kann eine Trennung von Rücksetzpfaden (Reset-Pfaden) für Teile einer monolithisch integrierten Schaltungsanordnung vorgesehen sein. So können sicherheitskritische elektrische Schaltungen, beispielsweise für eine Fahrsicherheit betreffende Funktionen, und sicherheitsunkritische elektrische Schaltungen, zum Beispiel für Komfortfunktionen des Fahrzeugs, über getrennte Rücksetzleitungen ansteuerbar sein.
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Vorteilhafterweise kann somit gemäß Ausführungsformen einerseits eine frühe Verfügbarkeit von sicherheitsunkritischen Hardware-Teilen erreicht werden und kann andererseits eine Beeinflussung von sicherheitsgerichteten Tests verhindert werden. Daher kann auch im Hinblick auf einen Wandel solcher Elektrik/Elektronik-Architekturen von Fahrzeugen verhindert werden, dass bei einer Vermischung von Komfortfunktionen und Sicherheitsfunktionen auf einem sogenannten Domänenrechner oder Zentralrechner sicherheitsunkritische Funktionen sich der Sicherheit als oberste Priorität unterzuordnen haben. Insbesondere sollen in sicherheitsgerichteten Steuergeräten bei jedem Zündungswechsel Sicherheitsabschaltpfade auf korrekte Funktion getestet werden, wobei ein Fehlerfall simuliert und geprüft werden kann, ob eine Abschaltfunktion zur Erreichung eines sicheren Zustands korrekt funktioniert. Dabei kann eine Fehlertoleranzzeit einmalig durchlaufen werden und der komplette Reset-Pfad einer monolithisch integrierten Schaltungsanordnung, insbesondere eines Ein-Chip-Systems, eines sogenannten SoC (System on a Chip), kann einmal durchlaufen werden. Gemäß Ausführungsformen kann erreicht werden, dass eine Komfortfunktion auch bei einem solchen Abschaltpfadtest zeitlich unbeeinträchtigt und verfügbar bleibt. Somit kann ein kommerzieller Vorteil bei integrierten Zentralrechnern erzielt werden.
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Es wird eine Vorrichtung zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei die Vorrichtung folgende Merkmale aufweist:
- eine monolithisch integrierte Schaltungsanordnung, wobei die Schaltungsanordnung ein einstückig ausgeformtes Substrat mit einem ersten Teilabschnitt und einem zweiten Teilabschnitt, zumindest eine erste elektrische Schaltung für sicherheitsunkritische Funktionen und zumindest eine zweite elektrische Schaltung für sicherheitskritische Funktionen aufweist, wobei in dem ersten Teilabschnitt die zumindest eine erste elektrische Schaltung angeordnet ist, wobei in dem zweiten Teilabschnitt die zumindest eine zweite elektrische Schaltung angeordnet ist;
- eine Überwachungseinrichtung zum Überwachen der Schaltungsanordnung;
- eine erste Rücksetzleitung zum Rücksetzen der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung, wobei die zumindest eine erste elektrische Schaltung mittels der ersten Rücksetzleitung signalübertragungsfähig mit der Überwachungseinrichtung verbindbar oder verbunden ist; und
- eine zweite Rücksetzleitung zum Rücksetzen der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung, wobei die zumindest eine zweite elektrische Schaltung mittels der zweiten Rücksetzleitung signalübertragungsfähig mit der Überwachungseinrichtung verbindbar oder verbunden ist.
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Die Vorrichtung kann einen Teil einer Elektrik/Elektronik-Architektur eines Fahrzeugs repräsentieren. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln. Die monolithisch integrierte Schaltungsanordnung kann als ein Ein-Chip-System oder sogenanntes SoC (System on a Chip) ausgeführt sein. Sicherheitsunkritische Funktionen können Komfortfunktionen oder Funktionen mit Sicherheitsanforderungsstufe A oder B gemäß ASIL (Automotive Safety Integrity Level), spezifiziert durch ISO 26262 für sicherheitsrelevante Systeme in Kraftfahrzeugen, repräsentieren. Sicherheitskritische Funktionen können Sicherheitsfunktionen oder Funktionen mit Sicherheitsanforderungsstufe B oder höher, d. h. B, C oder D, gemäß ASIL repräsentieren. Die Überwachungseinrichtung kann ausgebildet sein, um die elektrischen Schaltungen rückzusetzen bzw. eine Rücksetzung der elektrischen Schaltungen auszulösen oder zu bewirken. Eine Rücksetzleitung kann beispielsweise als Leiterbahn auf einer Leiterplatte ausgeführt sein, auf der die Schaltungsanordnung angeordnet ist. Die Schaltungsanordnung kann eine Mehrzahl von Anschlüssen, beispielsweise in Form von Pins oder Lotflächen aufweisen. Über die Anschlüsse kann die Schaltungsanordnung mit der Leiterplatte verbunden sein. Über einen ersten der Anschlüsse kann die Schaltungsanordnung mit der ersten Rücksetzleitung und über einen zweiten der Anschlüsse mit der zweiten Rücksetzleitung verbunden sein.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Überwachungseinrichtung in einem ersten Gehäuse eingehaust angeordnet sein. Hierbei kann die Schaltungsanordnung in einem zweiten Gehäuse eingehaust angeordnet sein. Dabei können das erste Gehäuse und das zweite Gehäuse voneinander getrennt und beabstandet angeordnet sein. Beide Gehäuse können auf einer Leiterplatte angeordnet sein und die Überwachungseinrichtung und die Schaltungsanordnung können über zumindest eine über die Leiterplatte verlaufende Leiterbahn signalübertragungsfähig miteinander verbunden sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass aufgrund einer räumlichen Trennung der Überwachungseinrichtung von der Schaltungsanordnung eine flexible Anpassbarkeit an eine Elektrik/Elektronik-Architektur eines Fahrzeugs erreicht werden kann.
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Auch kann die Überwachungseinrichtung auf einem weiteren Substrat angeordnet sein. Hierbei können das weitere Substrat und das Substrat der Schaltungsanordnung voneinander getrennt angeordnet sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Überwachungseinrichtung und die Schaltungsanordnung bei Bedarf räumlich getrennt voneinander angeordnet sein können, um einem jeweiligen Anwendungsszenario gerecht zu werden.
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Zudem kann die Schaltungsanordnung einen ersten Versorgungsanschluss und einen zweiten Versorgungsanschluss aufweisen. Hierbei kann der erste Versorgungsanschluss in dem ersten Teilabschnitt angeordnet sein. Dabei kann der erste Versorgungsanschluss elektrisch mit der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung verbunden sein. Der zweite Versorgungsanschluss kann in dem zweiten Teilabschnitt angeordnet sein. Hierbei kann der zweite Versorgungsanschluss elektrisch mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung verbunden sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass an die zumindest eine erste elektrische Schaltung und and die zumindest eine zweite elektrische Schaltung unabhängig voneinander eigene elektrische Versorgungsspannungen angelegt werden können. Ferner kann somit der Überwachungseinrichtung eine einfache und zuverlässige Durchführung einer Rücksetzung der elektrischen Schaltungen ermöglicht werden.
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Insbesondere kann die Überwachungseinrichtung als ein System-Basis-Chip oder als Teil eines System-Basis-Chips ausgeführt sein. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass zusätzlich zu einer Überwachungsfunktion, insbesondere einer Spannungsüberwachung, und einer Reset-Funktion bzw. Rücksetzfunktion die Überwachungseinrichtung auch als ein Spannungsregler, als eine Bus-Schnittstelle (für CAN-Bus, LIN-Bus etc.), als eine Wakeup-Logik, als ein Leistungstreiber und dergleichen einsetzbar ist.
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Es wird ferner ein Fahrzeugsystem für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei das Fahrzeugsystem folgende Merkmale aufweist:
- eine Ausführungsform der vorstehend genannten Vorrichtung;
- ein erstes Steuergerät für sicherheitsunkritische Funktionen, wobei das erste Steuergerät signalübertragungsfähig mit der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung der Vorrichtung verbindbar oder verbunden ist; und
- ein zweites Steuergerät für sicherheitskritische Funktionen, wobei das zweite Steuergerät signalübertragungsfähig mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung der Vorrichtung verbindbar oder verbunden ist.
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In Verbindung mit dem Fahrzeugsystem ist eine Ausführungsform der vorstehend genannten Vorrichtung vorteilhaft einsetzbar oder verwendbar, um die Steuergeräte anzusteuern. Das Fahrzeugsystem kann auch zumindest ein zusätzliches Steuergerät für sicherheitskritische Funktionen und/oder und zusätzlich oder alternativ zumindest ein weiteres Steuergerät sicherheitsunkritische Funktionen aufweisen. Das zumindest eine zusätzliche Steuergerät kann signalübertragungsfähig mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung der Vorrichtung verbindbar oder verbunden sein. Das zumindest eine weitere Steuergerät kann signalübertragungsfähig mit der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung der Vorrichtung verbindbar oder verbunden sein.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das erste Steuergerät ausgebildet sein, um Komfortfunktionen mit geringem Sicherheitsziel anzusteuern, insbesondere Funktionen zum Starten des Fahrzeugs oder zum Öffnen des Fahrzeugs. Dabei kann das zweite Steuergerät ausgebildet sein, um Sicherheitsfunktionen mit hohem Sicherheitsziel anzusteuern, insbesondere Funktionen zur Steuern des Fahrzeugs. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass nach einem Zündungswechsel sowohl Komfortfunktionen frühzeitig zur Verfügung stehen als auch Sicherheitsfunktionen zuverlässig überprüft werden können.
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Es wird auch ein Verfahren zum Rücksetzen elektrischer Schaltungen einer Vorrichtung zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug vorgestellt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- Empfangen eines Auslösesignals zum Rücksetzen; und
- Anlegen eines ersten Rücksetzsignals an eine erste Rücksetzleitung zum Rücksetzen zumindest einer ersten elektrischen Schaltung für sicherheitsunkritische Funktionen und eines zweiten Rücksetzsignals an eine zweite Rücksetzleitung zum Rücksetzen zumindest einer zweiten elektrischen Schaltung für sicherheitskritische Funktionen ansprechend auf das Auslösesignal,
- wobei die zumindest eine erste elektrische Schaltung und die zumindest eine zweite elektrische Schaltung Teil einer monolithisch integrierten Schaltungsanordnung sind, die ein einstückig ausgeformtes Substrat mit einem ersten Teilabschnitt und einem zweiten Teilabschnitt aufweist, wobei in dem ersten Teilabschnitt die zumindest eine erste elektrische Schaltung angeordnet ist, wobei in dem zweiten Teilabschnitt die zumindest eine zweite elektrische Schaltung angeordnet ist,
- wobei mittels der ersten Rücksetzleitung die zumindest eine erste elektrische Schaltung signalübertragungsfähig mit einer Überwachungseinrichtung zum Überwachen der Schaltungsanordnung verbunden ist, wobei mittels der zweiten Rücksetzleitung die zumindest eine zweite elektrische Schaltung signalübertragungsfähig mit der Überwachungseinrichtung verbunden ist.
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Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einer Vorrichtung implementiert sein. Im Schritt des Anlegens kann das erste Rücksetzsignal zu einem ersten Zeitpunkt angelegt werden und kann das zweite Rücksitzsignal zu einem zweiten Zeitpunkt angelegt werden. Dabei können der erste Zeitpunkt und der zweite Zeitpunkt relativ zueinander versetzt sein.
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Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
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Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung;
- 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung;
- 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Fahrzeugsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 5 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Rücksetzen gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, wird zunächst kurz auf Hintergründe und Grundlagen von Ausführungsbeispielen eingegangen.
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Es wird häufig eine E/E-Architektur in Kraftfahrzeugen verwendet, welche in unterschiedliche Domänen, beispielsweise für(Antriebsstrang, Fahrerassistenz, Fahrdynamik und aktive Sicherheit, unterteilt ist. In heutigen Fahrzeugen booten bei einem Zündungswechsel beispielsweise unterschiedliche Steuergeräte und starten ihre Betriebsfunktion. Abhängig von der Domäne und ihrer Aufgabe sind insbesondere Anforderungen an eine Verfügbarkeit der Funktion nach Zündungswechsel unterschiedlich. Beispielsweise sind die Anforderungen bzgl. Aufstartzeit bzw. Startup-Zeit für Funktionen zum Starten des Fahrzeugs oder zum Öffnen des Fahrzeugs progressiver als Sicherheitsfunktionen, welche insbesondere erst später im Fahrzyklus bei bewegtem Fahrzeug benötigt werden. Hinzu kommt, dass sicherheitsrelevante Steuergeräte nach ISO26262 durch notwendige Startup-Tests im Allgemeinen eine längere Aufstartzeit benötigen können.
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Es bestehen Anforderungen von beispielsweise kleiner als 30ms an die Startup-Zeit von Funktionen aus einem Body Computer (BCM). Der BCM weist insbesondere höchstens moderate Sicherheitsziele auf, was die Startup-Anforderungen möglich macht. In zukünftigen Fahrzeugarchitekturen werden Funktionen beispielsweise mehr und mehr in Richtung eines sogenannten Fahrzeug-Zentralcomputers oder Domänen-Leitrechners verschoben. In einem ersten Schritt, Steuergeräte und Funktionen in einem Domänen-Leitrechner zu vereinen, werden insbesondere sowohl Komfortfunktionen ohne Sicherheitsziele wie auch Funktionen z. B. zur Steuerung des Fahrzeugs, welche ein hohes Sicherheitsziel besitzen, auf eine leistungsfähige Hardware verschoben. In einem nachfolgenden Schritt werden beispielsweise die Domänen-Leitrechner konsolidiert und zu noch leistungsfähigeren Zentralcomputern zusammengefasst.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 100 zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug. Die Vorrichtung 100 weist eine monolithisch integrierte Schaltungsanordnung 110, eine Überwachungseinrichtung 120 und eine Rücksetzleitung 130 auf.
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Die Schaltungsanordnung 110 weist beispielhaft lediglich zwei erste elektrische Schaltungen 112 für sicherheitsunkritische Funktionen und zumindest eine zweite elektrische Schaltung 114 für sicherheitskritische Funktionen auf. Ferner weist die Schaltungsanordnung 110 einen Peripherie-Block 116 auf, der beispielsweise Treiber für Signalempfang und Signalausgabe etc. repräsentiert. Die Schaltungsanordnung 110 ist beispielhaft als ein Ein-Chip-System bzw. SoC (System on a Chip) ausgeführt.
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Die Überwachungseinrichtung 120 ist ausgebildet, um die Schaltungsanordnung 110 zu überwachen. Die Überwachungseinrichtung 120 ist signalübertragungsfähig mit der Schaltungsanordnung 120 verbunden.
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Die Rücksetzleitung 130 ist zum Rücksetzen der elektrischen Schaltungen 112 und 114 verwendbar. Mittels der Rücksetzleitung 130 sind die elektrischen Schaltungen 112 und 114 sowie der Peripherie-Block 116 signalübertragungsfähig mit der Überwachungseinrichtung 120 verbunden.
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Anders ausgedrückt zeigt 1 eine klassische Reset-Anbindung eines SoC in einem Steuergerät bzw. einer Vorrichtung 100.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 200 zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug. Die Vorrichtung 200 entspricht der Vorrichtung aus 1 mit Ausnahme dessen, dass die Vorrichtung 200 in 2 zusätzlich eine weitere monolithisch integrierte Schaltungsanordnung 210, einen weiteren Peripherie-Block 216 und eine weitere Rücksetzleitung 230 aufweist.
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Hierbei sind die zumindest eine zweite elektrische Schaltung 114 und der Peripherie-Block 116 an der Schaltungsanordnung 110 angeordnet und mittels der Rücksetzleitung 130 mit der Überwachungseinrichtung 120 signalübertragungsfähig verbunden. Die lediglich beispielhaft zwei ersten elektrischen Schaltungen 112 und der weitere Peripherie-Block 216 sind an der weiteren Schaltungsanordnung 210 angeordnet und mittels der weiteren Rücksetzleitung 230 mit der Überwachungseinrichtung 120 signalübertragungsfähig verbunden.
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Anders ausgedrückt ist in 2 eine unabhängige Hardware per separatem SoC auf einer Hardware vorgesehen. Dies kann beispielsweise Kosteneffekte sowie Aufwandseffekte hinsichtlich einer Integration etc. bedeuten.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 300 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei der Vorrichtung 300 handelt es sich um eine Vorrichtung zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug. Die Vorrichtung 300 ist dabei als ein Teil einer Elektrik/Elektronik-Architektur des Fahrzeugs ausgeführt. Die Vorrichtung 300 weist eine monolithisch integrierte Schaltungsanordnung 310, eine Überwachungseinrichtung 320, eine erste Rücksetzleitung 330 und eine zweite Rücksetzleitung 340 auf.
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Die monolithisch integrierte Schaltungsanordnung 310 ist als ein Ein-Chip-System bzw. SoC oder als ein Rechner ausgeführt. Dabei weist die Schaltungsanordnung 310 lediglich beispielhaft zwei erste elektrische Schaltungen 312 für sicherheitsunkritische Funktionen und zumindest eine zweite elektrische Schaltung 314 für sicherheitskritische Funktionen auf. Die Schaltungsanordnung 310 weist ferner ein einstückig ausgeformtes Substrat 317 mit einem ersten Teilabschnitt 318 und einem zweiten Teilabschnitt 319 auf. Bei dem Substrat 317 handelt es sich um eine Schaltungsplatine, eine Leiterplatte bzw. einen Chip. In dem ersten Teilabschnitt 318 sind die ersten elektrischen Schaltungen 312 angeordnet. In dem zweiten Teilabschnitt 319 ist die zumindest eine zweite elektrische Schaltung 314 angeordnet.
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Gemäß dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Schaltungsanordnung 310 zudem einen Peripherie-Block 316 auf. Der Peripherie-Block 316 weist beispielsweise Treiber für Signalempfang und Signalausgabe bzw. Signalübertragung auf. Dabei erstreckt sich der Peripherie-Block 316 insbesondere über den ersten Teilabschnitt 318 und den zweiten Teilabschnitt 319 des Substrates 317 der Schaltungsanordnung 310.
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Die Überwachungseinrichtung 320 ist mittels der Rücksetzleitung 330 und 340 mit der Schaltungsanordnung 310, genauer gesagt den elektrischen Schaltungen 312 und 314 signalübertragungsfähig verbunden. Die Überwachungseinrichtung 320 ist ausgebildet, um die Schaltungsanordnung 310 zu überwachen. Gemäß dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Überwachungseinrichtung 320 als ein System-Basis-Chip (SBC) oder als Teil eines System-Basis-Chips ausgeführt.
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Die erste Rücksetzleitung 330 ist einsetzbar oder verwendbar, um die ersten elektrischen Schaltungen 312 rückzusetzen. Mittels der ersten Rücksetzleitung 330 ist die Überwachungseinrichtung 320 signalübertragungsfähig mit den ersten elektrischen Schaltungen 312 verbunden.
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Die zweite Rücksetzleitung 340 ist einsetzbar oder verwendbar, um die zumindest eine zweite elektrische Schaltung 314 rückzusetzen. Mittels der zweiten Rücksetzleitung 340 ist die Überwachungseinrichtung 320 signalübertragungsfähig mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung 314 verbunden. Die zweite Rücksetzleitung 340 kann auch als eine Sicherheitsrücksetzleitung 340 bezeichnet werden.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 400 mit einem Fahrzeugsystem 410 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei dem Fahrzeug 100 handelt es sich um ein Kraftfahrzeug, beispielsweise einen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder ein anderes Nutzfahrzeug. Das Fahrzeugsystem 410 weist die Vorrichtung 300 aus 3 oder eine ähnliche Vorrichtung auf.
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Von der Vorrichtung 300 sind in der Darstellung von 4 hierbei die Schaltungsanordnung 310 mit deren Substrat 317 mit dem ersten Teilabschnitt 318 und dem zweiten Teilabschnitt 319, die Überwachungseinrichtung 320, die erste Rücksetzleitung 330, die zweite Rücksetzleitung 340 sowie zusätzlich eine Leiterplatte 405, ein erster Versorgungsanschluss 411, ein zweiter Versorgungsanschluss 413, ein zweites Gehäuse 415 und ein erstes Gehäuse 425 gezeigt.
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Die Leiterplatte 405 kann gemäß einem Ausführungsbeispiel optional vorgesehen sein. Hierbei können die Überwachungseinrichtung 320 und die Schaltungsanordnung 310 an der Leiterplatte 405 angeordnet sein.
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Die Schaltungsanordnung 310 weist den ersten Versorgungsanschluss 411, den zweiten Versorgungsanschluss 413 und das zweite Gehäuse 415 auf. Die Überwachungseinrichtung 320 weist das erste Gehäuse 425 auf.
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Der erste Versorgungsanschluss 411 ist in dem ersten Teilabschnitt 318 des Substrates 317 der Schaltungsanordnung 310 angeordnet. Dabei ist der erste Versorgungsanschluss 411 elektrisch mit der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung verbunden. Der zweite Versorgungsanschluss 413 ist in dem zweiten Teilabschnitt 319 des Substrates 317 der Schaltungsanordnung 310 angeordnet. Dabei ist der zweite Versorgungsanschluss 413 elektrisch mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung verbunden.
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Die Schaltungsanordnung 310 ist in dem zweiten Gehäuse 415 eingehaust bzw. eingehaust angeordnet. Die Überwachungseinrichtung 320 ist in dem ersten Gehäuse 425 eingehaust bzw. eingehaust angeordnet. Das erste Gehäuse 425 und das zweite Gehäuse 415 sind physisch bzw. räumlich voneinander getrennt angeordnet.
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Auch wenn es in 4 nicht explizit gezeigt ist, so kann die Überwachungseinrichtung 320 auf einem weiteren Substrat angeordnet sein, das von dem Substrat 317 der Schaltungsanordnung 310 räumlich bzw. physisch getrennt angeordnet ist.
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Ferner weist das Fahrzeugsystem 410 ein erstes Steuergerät 450 für sicherheitsunkritische Funktionen und ein zweites Steuergerät 460 für sicherheitskritische Funktionen auf. Das erste Steuergerät 450 ist signalübertragungsfähig mit der Schaltungsanordnung 310 verbunden. Dabei ist das erste Steuergerät 450 signalübertragungsfähig mit dem ersten Teilabschnitt 318 des Substrates 317 der Schaltungsanordnung 310, insbesondere mit der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung 310, verbunden. Das zweite Steuergerät 460 ist signalübertragungsfähig mit der Schaltungsanordnung 310 verbunden. Dabei ist das zweite Steuergerät 460 signalübertragungsfähig mit dem zweiten Teilabschnitt 319 des Substrates 317 der Schaltungsanordnung 310, insbesondere mit der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung der Schaltungsanordnung 310, verbunden.
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Insbesondere ist das erste Steuergerät 450 ausgebildet, um Komfortfunktionen mit geringem Sicherheitsziel anzusteuern, insbesondere Funktionen zum Starten des Fahrzeugs 400 oder zum Öffnen des Fahrzeugs 400. Das zweite Steuergerät 460 ist beides Weise ausgebildet, um Sicherheitsfunktionen mit hohem Sicherheitsziel anzusteuern, insbesondere Funktionen zur Steuern des Fahrzeugs 400.
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5 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 500 zum Rücksetzen gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 500 ist ausführbar, um elektrische Schaltungen einer Vorrichtung zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug rückzusetzen bzw. eine Rücksetzung (Reset) derselben durchzuführen oder zu bewirken. Dabei ist das Verfahren 500 zum Rücksetzen in Verbindung mit der Vorrichtung aus 3 bzw. 4 oder einer ähnlichen Vorrichtung zum Steuern von Funktionen für ein Fahrzeug ausführbar. Insbesondere ist das Verfahren 500 zum Rücksetzen mittels der Überwachungseinrichtung aus 3 bzw. 4 oder einer ähnlichen Überwachungseinrichtung ausführbar.
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Das Verfahren 500 zum Rücksetzen weist einen Schritt 510 des Empfangens und einen Schritt 520 des Anlegens auf. In dem Schritt 510 des Empfangens wird ein Auslösesignal zum Rücksetzen empfangen. In dem Schritt 520 des Anlegens werden ansprechend auf das Auslösesignal ein erstes Rücksetzsignal an die erste Rücksetzleitung zum Rücksetzen der zumindest einen ersten elektrischen Schaltung für sicherheitsunkritische Funktionen und ein zweites Rücksetzsignal an die zweite Rücksetzleitung zum Rücksetzen der zumindest einen zweiten elektrischen Schaltung für sicherheitskritische Funktionen angelegt.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.