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Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine, mit einem Zylinderkopf und einem Abgasturbolader, wobei der Abgasturbolader strömungstechnisch an einen integriert in dem Zylinderkopf ausgebildeten Abgaskrümmer angeschlossen und ein Gehäuse des Abgasturboladers an dem Zylinderkopf anliegend an diesem befestigt ist, wobei ein eine Turbine des Abgasturboladers überbrückender Bypasskanal zumindest bereichsweise durch den Zylinderkopf verläuft und in dem durch den Zylinderkopf verlaufenden Bereich des Bypasskanals ein Stellelement eines Stellventils zum Einstellen unterschiedlicher Durchströmungsquerschnitte des Bypasskanals angeordnet ist.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2011 002 759 A1 bekannt. Diese betrifft eine aufgeladene Brennkraftmaschine mit mindestens einem flüssigkeitsgekühlten Zylinderkopf und mindestens zwei Zylindern, bei dem jeder Zylinder mindestens eine Auslassöffnung zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist, wobei sich stromabwärts an jede Auslassöffnung eine Abgasleitung anschließt, und mindestens einer ein Turbinengehäuse aufweisenden flüssigkeitsgekühlte Turbine, wobei die Abgasleitungen von mindestens zwei Zylindern unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers innerhalb des Zylinderkopfs zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen, die Turbine in dieser Gesamtabgasleitung angeordnet ist, und eine Bypassleitung zur Entnahme von Abgas vorgesehen ist, die stromaufwärts der Turbine abzweigt und mit der das entnommene Abgas an der Turbine vorbeiführbar ist.
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Die Druckschrift
DE 20 2014 102 860 U1 beschreibt einen Zylinderkopf mit einer ersten und zweiten Auslassleitung, die getrennt an die erste und zweite Gruppe von Zylindern gekoppelt sind, wobei jede der ersten und zweiten Auslassleitung zu einer abgasgetriebenen Turbine führt, die in dem Zylinderkopf auf einem Lager angebracht ist, wobei das Lager in einem durch den Zylinderkopf gestützten Lagergehäuse positioniert ist.
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Die Druckschrift
DE 10 2013 226 007 A1 beschreibt ein Turboladersystem. Das Turboladersystem kann einen Zylinderkopf, der einen Teil einer Brennkammer bildet und einen integrierten Auslasskrümmer enthält, der mit der Brennkammer in Strömungsverbindung steht, und ein im Zylinderkopf positioniertes Wastegate-Ventil, das einen mit dem integrierten Auslasskrümmer in Strömungsverbindung stehenden Einlass und einen mit einem Auslass einer stromabwärts des integrierten Auslasskrümmers positionierten Turbine in Strömungsverbindung stehenden Auslass enthält, enthalten.
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Weiterhin beschreibt die Druckschrift
EP 1 536 141 B1 einen Gehäuseturbolader mit einem von einem Gehäusemantel umgebenen Rotorraum, von dem auch sein Anschlussstück an mindestens einer Abgassammelleitung eines Verbrennungsmotors vorgesehen ist. Dabei sollen nicht nur wenigstens ein Teil des Gehäuses des Turboladers, sondern auch die Abgassammelleitung und der Zylinderkopf gemeinsam in einem Stück gegossen sein.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Brennkraftmaschine vorzuschlagen, welche gegenüber bekannten Brennkraftmaschinen Vorteile aufweist, insbesondere abgasseitig einen geringeren Druckverlust aufweist.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass der Abgaskrümmer eine erste Abgasauslassöffnung und eine zweite Abgasauslassöffnung aufweist, wobei die erste Abgasauslassöffnung stromaufwärts der Turbine und die zweite Abgasauslassöffnung stromabwärts der Turbine an den Abgasturbolader strömungstechnisch angeschlossen ist, wobei die erste Abgasauslassöffnung und die zweite Abgasauslassöffnung eine Anlagefläche des Zylinderkopfs randgeschlossen durchgreifen, an der das Gehäuse des Abgasturboladers flächig anliegt, und wobei das Gehäuse eine mit der ersten Abgasauslassöffnung korrespondierende erste Abgaseinlassöffnung und eine mit der zweiten Abgasauslassöffnung korrespondierende zweite Abgaseinlassöffnung aufweist, wobei eine Längsmittelachse einer Abgasleitung, von der der Bypasskanal abzweigt, einen Mittelpunkt der ersten Abgasauslassöffnung durchläuft und senkrecht auf der ersten Abgasauslassöffnung steht.
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Die Brennkraftmaschine dient beispielsweise dem Antreiben eines Kraftfahrzeugs, also dem Bereitstellen eines auf das Antreiben des Kraftfahrzeugs gerichteten Drehmoments. Die Brennkraftmaschine verfügt über ein Zylinderkurbelgehäuse und den Zylinderkopf, wobei das Zylinderkurbelgehäuse und der Zylinderkopf gemeinsam wenigstens einen Zylinder der Brennkraftmaschine zusammen mit einem in dem Zylinderkurbelgehäuse verlagerbar angeordneten Kolben begrenzen. In dem Zylinderkopf sind wenigstens ein Einlassventil und wenigstens ein Auslassventil für den Zylinder angeordnet.
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Über das Einlassventil kann ein Frischgaskanal und über das Auslassventil ein Abgaskanal mit dem Zylinder strömungstechnisch verbunden werden. Das bedeutet, dass bei einer ersten Schaltstellung des jeweiligen Ventils die Strömungsverbindung unterbrochen und bei einer zweiten Schaltstelle hergestellt ist. Der Abgaskanal ist einerseits an den Zylinder beziehungsweise das Auslassventil und andererseits an den Abgaskrümmer angeschlossen. Der Abgaskrümmer dient dem Abführen des Abgases der Brennkraftmaschine und - falls die Brennkraftmaschine mehrere Zylinder aufweist - dem Zusammenfassen des Abgases mehrerer Zylinder.
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Liegen mehrere Zylinder vor, so ist jeder der Zylinder jeweils über ein Auslassventil und einen Abgaskanal an den Abgaskrümmer strömungstechnisch angeschlossen. In dem Abgaskrümmer wird das Abgas der mehreren Zylinder zusammengeführt und erst nachfolgend gemeinsam aus der Brennkraftmaschine abgeführt.
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Weiterhin verfügt die Brennkraftmaschine über den Abgasturbolader, welcher der Steigerung einer Nennleistung der Brennkraftmaschine und/oder einer Effizienz der Brennkraftmaschine dient. Der Abgasturbolader verfügt über eine Turbine und einen Verdichter. Der Turbine ist Abgas der Brennkraftmaschine zuführbar. Mittels der Turbine kann in dem Abgas enthaltene Strömungsenergie und/oder Enthalpie in Bewegungsenergie umgewandelt werden, welche wiederum dem Antreiben des Verdichters dient. Mithilfe des Verdichters wird Frischgas verdichtet und anschließend das verdichtete Frischgas der Brennkraftmaschine zugeführt, nämlich über den Frischgaskanal und das Einlassventil.
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Der Abgasturbolader verfügt über das Gehäuse, in welchem zumindest die Turbine, bevorzugt jedoch zusätzlich der Verdichter, angeordnet ist. Um eine kompakte Ausgestaltung der Brennkraftmaschine liegt der Abgasturbolader unmittelbar an dem Zylinderkopf an und ist an diesem befestigt. Der Abgaskrümmer ist in dem Zylinderkopf integriert ausgestaltet. Das bedeutet, dass das in den Zylindern anfallende Abgas innerhalb des Zylinderkopfs zusammengeführt wird. Erst das zusammengeführte Abgas wird anschließend aus dem Zylinderkopf herausgeführt. Bevorzugt weist entsprechend der Zylinderkopf eine Abgasauslassöffnung auf. Der Abgaskrümmer ist nun einerseits an den Abgaskanal beziehungsweise die Abgaskanäle und andererseits an die Abgasauslassöffnung angeschlossen, wobei die Abgasauslassöffnung einen Abgasanschluss des Zylinderkopfs darstellt oder einen solchen mit ausbildet.
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Es wurde bereits erläutert, dass der Abgasturbolader über die Turbine verfügt. Die Turbine ist strömungstechnisch an den Abgaskrümmer angeschlossen, beispielsweise über den Abgasanschluss des Zylinderkopfs. In Abhängigkeit von dem Betriebspunkt der Brennkraftmaschine kann es vorteilhaft sein, das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas nicht der Turbine zuzuführen, sondern vielmehr um diese herum. Hierzu ist der Bypasskanal vorgesehen. Dieser mündet bezüglich einer Strömungsrichtung des Abgases gesehen stromabwärts der Turbine in eine von der Turbine kommende Abgasleitung ein.
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In dem Bypasskanal ist das Stellelement des Stellventils angeordnet. Das Stellventil dient dem Einstellen unterschiedlicher Durchströmungsquerschnitte des Bypasskanals. Mithilfe des Stellventils kann also eingestellt werden, welcher Anteil des von der Brennkraftmaschine erzeugten Abgases die Turbine durchströmt beziehungsweise durch den Bypasskanal um die Turbine herumgeführt wird.
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Mithilfe des Stellventils können unterschiedliche Durchströmungsquerschnitte eingestellt werden, zumindest ein erster Durchströmungsquerschnitt und ein zweiter Durchströmungsquerschnitt. Die beiden Durchströmungsquerschnitte sind voneinander verschieden. Beispielsweise ist der erste Durchströmungsquerschnitt gleich null, wohingegen der zweite Durchströmungsquerschnitt einem maximalen Durchströmungsquerschnitt des Bypasskanals entspricht.
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Ist der erste Durchströmungsquerschnitt eingestellt, so ist der Bypasskanal vollständig versperrt, sodass das von der Brennkraftmaschine erzeugte Abgas vollständig durch die Turbine geführt wird. Bei eingestelltem zweitem Durchströmungsquerschnitt hingegen ist der Bypasskanal vollständig freigegeben, sodass zumindest ein Teil des Abgases, vorzugsweise ein Großteil des Abgases oder sogar das gesamte Abgas, durch den Bypasskanal um die Turbine herumgeführt wird.
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Zum Einstellen der unterschiedlichen Durchströmungsquerschnitte verfügt das Stellventil über das Stellelement, welches in unterschiedlichen Stellungen anordenbar ist, wobei bei Vorliegen einer ersten Schaltstellung des Stellelements der erste Durchströmungsquerschnitt bei Vorliegen einer zweiten Schaltstellung der zweite Durchströmungsquerschnitt des Bypasskanals eingestellt ist.
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Um Druckverluste des Abgases weitestgehend zu vermeiden, soll der Bypasskanal zumindest bereichsweise durch den Zylinderkopf verlaufen. Auch das Stellventil oder zumindest sein Stellelement soll in dem Zylinderkopf vorliegen. Eine derartige Ausgestaltung des Bypasskanals ermöglicht einen vergleichsweise großen Durchströmungsquerschnitt, sodass unnötige Strömungsverluste beziehungsweise eine unnötige Drosselung vermieden wird. Insgesamt bietet die zumindest teilweise Anordnung des Bypasskanals in dem Zylinderkopf den Vorteil eines vergleichsweise großen Durchströmungsquerschnitts, sodass bei entsprechend eingestelltem Durchströmungsquerschnitt das Abgas den Bypasskanal mit lediglich geringen Strömungsverlusten durchströmen kann.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Stellelement ein Tellerventilelement ist. Das Stellventil ist als Tellerventil ausgestaltet, sodass entsprechend das Stellelement als Tellerventilelement vorliegt. Das Tellerventil beziehungsweise das Tellerventilelement ermöglicht das stetige Einstellen unterschiedlicher Durchströmungsquerschnitte und stellt zudem dauerhaft eine hohe Dichtigkeit sicher, weil ein Nachführen des Tellerventilelements in Richtung eines Ventilsitzes für das Tellerventilelement jederzeit möglich ist. Auch eine von dem Tellerventil verschiedene Ausgestaltung des Stellelements kann selbstverständlich realisiert sein.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Stellelement mit einem von dem Zylinderkopf ausgebildeten Ventilsitz zum Einstellen der unterschiedlichen Durchströmungsquerschnitte zusammenwirkt. Das Stellventil verfügt als relevante Elemente über das Stellelement und den Ventilsitz. Das Stellelement wirkt mit dem Ventilsitz zum Einstellen der unterschiedlichen Durchströmungsquerschnitte zusammen. Im Falle des Tellerventilelements liegen beispielsweise die unterschiedlichen Durchströmungsquerschnitte bei unterschiedlichen Abständen des Tellerventilelements zu dem Ventilsitz vor.
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Der Ventilsitz ist von dem Zylinderkopf ausgebildet oder zumindest ist er unmittelbar an dem Zylinderkopf befestigt. Beispielsweise liegt der Ventilsitz materialeinheitlich mit dem Zylinderkopf vor. Alternativ kann der Ventilsitz auch als Einsetzelement vorliegen, welches separat von dem Zylinderkopf hergestellt und nachfolgend in diesen eingesetzt wird. In jedem Fall liegt jedoch der Ventilsitz in dem Zylinderkopf vor.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Bypasskanal wenigstens bereichsweise an einen den Zylinderkopf ausgebildeten Kühlkanal angrenzt. Der Kühlkanal wird während eines Betriebs der Brennkraftmaschine zumindest zeitweise von Kühlmittel durchströmt, welches einem Temperieren beziehungsweise Kühlen des Zylinderkopfs dient. Der Kühlkanal verläuft nun derart in dem Zylinderkopf, dass er in Wärmeübertragungsverbindung mit dem Bypasskanal steht, sodass beispielsweise das Stellventil beziehungsweise der Ventilsitz mithilfe des Kühlkanals kühlbar ist. Hierdurch kann die Dichtigkeit des Stellventils verbessert und seine Lebensdauer verlängert werden.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Bypasskanal wenigstens bereichsweise von dem Kühlkanal umgriffen ist. Bezüglich einer Längsmittelachse des Bypasskanals wird er in Umfangsrichtung zumindest bereichsweise, vorzugsweise vollständig, von dem Kühlkanal umgriffen. Hierdurch wird eine besonders gute Kühlwirkung erzielt. Bezüglich der Längsmittelachse des Bypasskanals liegt der Kühlkanal besonders bevorzugt in Überdeckung mit dem Ventilsitz vor, nämlich in axialer Richtung. Auf diese Art und Weise wird die Kühlung des Ventilsitzes besonders effektiv umgesetzt.
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Die Erfindung sieht vor, dass der Abgaskrümmer eine erste Abgasauslassöffnung und eine zweite Abgasauslassöffnung aufweist, wobei die erste Abgasauslassöffnung stromaufwärts der Turbine und die zweite Abgasauslassöffnung stromabwärts der Turbine an den Abgasturbolader strömungstechnisch angeschlossen ist. Beide Abgasauslassöffnungen liegen auf der dem Zylinder beziehungsweise den Zylindern abgewandten Seite des Abgaskrümmers vor. Durch die Abgasauslassöffnung tritt insoweit insgesamt das gesamte Abgas der Brennkraftmaschine aus, insbesondere das zusammengefasste Abgas mehrerer Zylinder der Brennkraftmaschine.
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Beide Abgasauslassöffnungen sind an beziehungsweise in dem Abgaskrümmer ausgestaltet, sodass also der Abgaskrümmer vollständig in dem Zylinderkopf integriert ist. Die erste Auslassöffnung ist stromaufwärts der Turbine und die zweite Abgasauslassöffnung stromabwärts der Turbine an den Abgasturbolader strömungstechnisch angeschlossen. Das durch die erste Abgasauslassöffnung aus dem Abgaskrümmer austretende Abgas durchströmt insoweit die Turbine, während das durch die zweite Abgasauslassöffnung austretende Abgas um die Turbine herumgeführt ist. Eine solche Ausgestaltung hat zum einen den bereits erwähnten Vorteil der vollständigen Integration des Abgaskrümmers in den Zylinderkopf und zum anderen kann die Strömungsverbindung zwischen dem Abgaskrümmer und dem Abgasturbolader auf einfache Art und Weise hergestellt werden, nämlich durch Anordnen des Abgasturboladers an dem Zylinderkopf.
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Der Durchströmungsquerschnitt der ersten Abgasauslassöffnung ist vorzugsweise größer als der Durchströmungsquerschnitt der zweiten Abgasauslassöffnung. Beispielsweise beträgt der Durchströmungsquerschnitt der zweiten Abgasauslassöffnung höchstens 75 %, höchstens 50 % oder höchstens 25 % des Durchströmungsquerschnitts der ersten Abgasauslassöffnung.
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Die Erfindung sieht vor, dass die erste Abgasauslassöffnung und die zweite Abgasauslassöffnung eine Anlagefläche des Zylinderkopfs durchgreifen, an der das Gehäuse des Abgasturboladers flächig anliegt. Die Anlagefläche des Zylinderkopfs dient dem Abstützen des Gehäuses des Abgasturboladers. Bei der Montage des Abgasturboladers an dem Zylinderkopf wird das Gehäuse an die Anlagefläche angelegt und der Abgasturbolader an dem Zylinderkopf befestigt. Die beiden Abgasauslassöffnungen, also die erste Abgasauslassöffnung und die zweite Abgasauslassöffnung, durchgreifen nun die Anlagefläche, sodass nach dem Befestigen des Abgasturboladers an dem Zylinderkopf die Strömungsverbindung zwischen den beiden Abgasauslassöffnungen und dem Abgasturbolader hergestellt ist.
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Hierzu weist der Abgasturbolader beziehungsweise sein Gehäuse Abgaseinlassöffnungen auf, welche mit den Abgasauslassöffnungen korrespondieren, insbesondere mit diesen fluchten. Eine erste Abgaseinlassöffnung des Abgasturboladers ist der ersten Abgasauslassöffnung und eine zweite Abgaseinlassöffnung der zweiten Abgasauslassöffnung zugeordnet. Die erste Abgaseinlassöffnung liegt stromaufwärts der Turbine und die zweite Abgaseinlassöffnung stromabwärts der Turbine vor.
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Bevorzugt fluchtet jede der Abgaseinlassöffnungen mit der entsprechenden Abgasauslassöffnung. Hierzu weist die erste Abgaseinlassöffnung dieselben Abmessungen auf wie die erste Abgasauslassöffnung und die zweite Abgaseinlassöffnung dieselben Abmessungen wie die zweite Abgasauslassöffnung. Zudem liegt nach dem Anordnen des Abgasturboladers an dem Zylinderkopf die erste Abgaseinlassöffnung in vollständiger Überdeckung mit der ersten Abgasauslassöffnung und die zweite Abgaseinlassöffnung in vollständiger Überdeckung mit der zweiten Abgasauslassöffnung vor. Durch einen derartigen strömungstechnischen Anschluss des Abgasturboladers an den Abgaskrümmer ist ein besonders geringer Strömungswiderstand und mithin ein geringer Druckverlust realisiert.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Anlagefläche plan ist. Das bedeutet, dass die Anlagefläche vollständig in einer gedachten Ebene liegt. Das Gehäuse des Abgasturboladers weist eine entsprechende Anlagegegenfläche auf, welche vorzugsweise ebenfalls plan ist. Es kann jedoch vorgesehen sein, dass an oder in der Anlagefläche und/oder der Anlagegegenfläche wenigstens eine Dichtung vorliegt. Beispielsweise liegt das Gehäuse des Abgasturboladers über eine Flachdichtung an dem Zylinderkopf an, wobei die Flachdichtung einerseits an der Anlagefläche und andererseits an der Anlagegegenfläche plan anliegt.
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Eine bevorzugte weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Bypasskanal in dem Zylinderkopf von der Abgasleitung des Abgaskrümmers abzweigt, wobei die erste Abgasauslassöffnung unmittelbar an die Abgasleitung und die zweite Abgasauslassöffnung über das Stellventil und den Bypasskanal an die Abgasleitung angeschlossen ist. Über die Abgasleitung des Abgaskrümmers wird das Abgas der Brennkraftmaschine, insbesondere das zusammengeführte Abgas der mehreren Zylinder, in Richtung des Abgasturboladers abgeführt. Der Bypasskanal zweigt von dieser Abgasleitung ab. Die erste Abgasauslassöffnung ist unmittelbar an die Abgasleitung angeschlossen, wohingegen die zweite Abgasauslassöffnung über das Stellventil und den Bypasskanal an die Abgasleitung angeschlossen ist. Entsprechend ist über den Abgaskrümmer hinweg bis zur ersten Abgasauslassöffnung ein sehr geringer Strömungswiderstand realisiert.
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Schließlich kann im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen werden, dass das Stellelement zum Einstellen der unterschiedlichen Durchströmungsquerschnitte in einer Verlagerungsrichtung verlagerbar ist, die vorzugsweise senkrecht auf einer Längsmittelachse der Abgasleitung steht. Der Bypasskanal mündet unter einem bestimmten Winkel in die Abgasleitung ein, vorzugsweise bezüglich der Längsmittelachse senkrecht. Beispielsweise beträgt der Winkel höchstens 90°, höchstens 75°, höchstens 60° oder höchstens 45°. Auch andere Winkel sind selbstverständlich realisierbar. Die Längsmittelachse der Abgasleitung durchläuft den Mittelpunkt der ersten Abgasauslassöffnung, sodass durch die Abgasleitung eine umlenkungsfreie Führung des Abgases bis hin zu der ersten Abgasauslassöffnung umgesetzt ist. Das aus der Abgasleitung in die Bypassleitung überströmende Abgas wird hingegen umgelenkt, sodass hier ein gewisser Druckverlust auftritt. Dies ist jedoch aufgrund der Umgehung der Turbine nicht relevant.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Bereichs einer Brennkraftmaschine, nämlich eines Zylinderkopfs, sowie
- 2 eine schematische Teilschnittdarstellung der Brennkraftmaschine.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Brennkraftmaschine 1, genauer gesagt eines Teils der Brennkraftmaschine 1, von welcher ein Zylinderkopf 2 und ein lediglich angedeuteter Abgasturbolader 3 erkennbar sind. Der Abgasturbolader 3 ist strömungstechnisch an einen Abgaskrümmer 4 angeschlossen, der integriert in dem Zylinderkopf 2 ausgebildet ist. Der Abgasturbolader 3 verfügt über ein hier lediglich angedeutetes Gehäuse 5, das an dem Zylinderkopf 2 anliegt und an diesem befestigt ist. Der Abgasturbolader 3 weist eine Turbine auf, mittels welcher Strömungsenergie und/oder Enthalpie von Abgas in mechanische Energie umsetzbar ist, mit der wiederum ein verdichtetes Abgasturboladers 3 antreibbar ist.
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Der Abgaskrümmer 4 weist eine erste Abgasauslassöffnung 6 und eine zweite Abgasauslassöffnung 7 auf, welche beide in beziehungsweise an dem Zylinderkopf 2 ausgebildet sind. Beide Abgasauslassöffnungen 6 und 7 sind an den Abgasturbolader 3 angeschlossen. Aus der ersten Abgasauslassöffnung 6 austretendes Abgas wird der Turbine des Abgasturboladers 3 zugeführt, wohingegen aus der zweiten Abgasauslassöffnung 7 austretendes Abgas stromabwärts der Turbine in eine Abgasleitung einmündet und in Richtung einer Außenumgebung abgeführt wird.
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Die erste Abgasauslassöffnung 6 ist unmittelbar an die Abgasleitung 8 des Abgaskrümmers 4 angeschlossen. Die zweite Abgasauslassöffnung 7 ist über einen Bypasskanal 9 und ein Stellventil 10, von welchem hier ein Stellelement 11 erkennbar ist, an die Abgasleitung 8 angeschlossen. Es ist erkennbar, dass sowohl die Abgasleitung 8 als auch der Bypasskanal 9 bis hin zu der jeweiligen Abgasauslassöffnung 6 beziehungsweise 7 durch den Zylinderkopf 2 verlaufen. Auch das Stellventil 10, insbesondere sein Stellelement 11, liegt in dem Zylinderkopf 2 vor. Dies ermöglicht eine Entdrosselung einer Abgasstrecke der Brennkraftmaschine 1, weil in dem Zylinderkopf 2 der Bypasskanal 9 mit einem vergleichsweise großen Durchströmungsquerschnitt ausgestaltet werden kann.
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Die 2 zeigt eine schematische Teilschnittdarstellung der Brennkraftmaschine 1. Es ist erkennbar, dass zusätzlich zu dem Stellelement 11 auch ein Ventilsitz 12 des Stellventils 10 in dem Zylinderkopf 2 angeordnet ist. Beispielsweise liegt der Ventilsitz 12 in Form eines Ringeinsatzes vor, welcher in eine entsprechende Aufnahme des Zylinderkopfes 2 eingesetzt ist. Das Stellventil 10 ist als Tellerventil ausgestaltet, sodass entsprechend das Stellelement 11 in Form eines Tellerventilelements vorliegt.
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Das Stellventil 10 dient zum Einstellen unterschiedlicher Durchströmungsquerschnitte des Bypasskanals 9. Bei der hier angedeuteten ersten Schaltstellung des Stellventils 10 ist der Durchströmungsquerschnitt gleich 0, der Bypasskanal 9 ist also vollständig verschlossen. Der Bypasskanal 9, insbesondere der Ventilsitz 12 kann zumindest bereichsweise von einem Kühlkanal 13 umgriffen sein. Dies ermöglicht eine Kühlung des Stellventils 10, insbesondere des Stellelements 11 und des Ventilsitzes 12, sodass eine lange Lebensdauer gewährleistet werden kann.
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Es wird deutlich, dass die erste Abgasauslassöffnung 6 und die zweite Abgasauslassöffnung 7 in einer Anlagefläche 14 ausgebildet sind beziehungsweise diese durchgreifen. Die Abgasauslassöffnungen 6 und 7 sind beide randgeschlossen in der Anlagefläche 14 ausgebildet. Die Anlagefläche 14 ist bevorzugt eben ausgebildet, liegt also vollständig in einer gedachten Ebene. Die Anlagefläche 14 dient als Stützfläche für den Abgasturbolader 3 beziehungsweise dessen Gehäuse 5. Der Abgaskrümmer 3 weist entsprechend eine Anlagegegenfläche auf, mit welcher er an der Anlagefläche 14 nach seiner Montage an dem Zylinderkopf 2 anliegt.
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Die hier beschrieben Ausgestaltung der Brennkraftmaschine 1 ermöglicht zum einen vergleichsweise große Durchströmungsquerschnitte des Bypasskanals 9 und zum anderen eine einfache und rasche Herstellung der Strömungsverbindung zwischen dem Abgaskrümmer 4 und dem Abgasturbolader 3. Beides wird durch die zumindest teilweise Integration des Bypasskanals 9 und des Stellelements 11 in den Zylinderkopf 2 realisiert.