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Die Erfindung betrifft ein Hörgerät, insbesondere ein In-dem-Ohr-Hörgerät (IdO-Hörgerät) mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, welche allgemein zur Ausgabe von Schall ausgebildet sind. Hierbei wird unter Schall allgemein ein akustisches Signal, beispielsweise Musik und / oder Sprache verstanden.
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Unter einer Hörvorrichtung wird allgemein jedes im oder am Ohr tragbare, einen Schallreiz produzierende Gerät, beispielweise ein Headset, Kopfhörer und dergleichen verstanden. Hörgeräte sind speziell auch als Hörhilfegeräte ausgebildet. Unter Hörhilfegerät wird ein Gerät zur Versorgung einer hörgeschädigten oder hörbeeinträchtigten Person verstanden, welche das Hörhilfegerät insbesondere durchgängig oder die meiste Zeit trägt, um ein Hördefizit auszugleichen.
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Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
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Zu verstärkender Schall, beispielsweise eine Stimme eines Gesprächspartners des Hörgeräteträgers gelangt üblicherweise durch eine oder mehrere Schallöffnungen im Hörgerätegehäuse zum Mikrofon. Durch derartige Schallöffnungen können jedoch auch unerwünschte Fremdkörper und/oder Flüssigkeiten wie beispielswiese Wasser und/oder Schweiß in das Innere des Hörgerätes und insbesondere zu dem Mikrofon eintreten. Dies kann von einer Beschädigung des Mikrofons bis hin zu einem Ausfall des Hörgerätes führen.
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In der
EP 0 310 866 A1 ist eine Vorrichtung zum Verschließen von Öffnungen an Hörgeräten offenbart. Die Öffnungen werden beispielsweise mittels Kappen verschlossen, die eine schalldurchlässige und feuchtigkeitsabweisende Membran aufweisen. Zum Verschließen der Öffnungen werden die Kappen beispielsweise auf die Öffnung geschraubt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Hörgerät anzugeben, bei dem die Öffnungen, insbesondere die Mikrofonöffnung zuverlässig geschützt ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Hörgerät mit den Merkmalen das Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das Hörgerät weist ein üblicherweise verschließbares Gehäuse mit einer Wandung auf. Unter verschließbar wird vorliegend verstanden, dass das Gehäuse insbesondere nicht einstückig, also monolith ausgebildet ist, sondern zumindest zwei (Gehäuse-)Teile aufweist, wobei das Gehäuse beispielsweise zu einem Batteriewechsel und/oder zum Wechsel defekter Bauteile geöffnet werden kann. Die Wandung begrenzt einen Innenraum, in dem bevorzugt die einzelnen eingangs genannten Komponenten des Hörgerätes angeordnet sind.
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Somit weist das Hörgerät ein Mikrofon auf, welches im Innenraum angeordnet ist sowie eine Mikrofonöffnung in der Wandung. Zum Schutz des Mikrofons, insbesondere vor Verunreinigungen weist das Hörgerät ein Schutzelement auf. Derartige Verunreinigungen gelangen häufig über die Mikrofonöffnung in den Innenraum. Unter Verunreinigungen werden vorliegend speziell Fremdkörper, z.B. Haare und/oder Feuchtigkeiten, wie beispielsweise Wasser und/oder Schweiß verstanden.
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Das Gehäuse weist zudem einen Schallkanal mit zumindest einer Schalleintrittsöffnung auf. Der Schallkanal führt von außen zum Mikrofon, bildet also eine Schallverbindung zur Mikrofonöffnung. Das Schutzelement ist zum Schutz des Mikrofons in dem Schallkanal positioniert.
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Hierdurch ist ein zuverlässiger und einfacher Schutz des Mikrofons vor Verunreinigungen erreicht. Zudem ist das Schutzelement weiterhin durch ein direktes Berühren, beispielsweise verunreinigter Finger und vor einer damit einhergehenden Verunreinigung geschützt. Beispielsweise wird bei einem Eindringen eines Fremdkörpers oder von Feuchtigkeit dieser beziehungsweise diese von dem Schutzelement zurückgehalten und/oder aufgenommen und somit das Mikrofon geschützt, was die Funktionsfähigkeit des Hörgerätes verlängert.
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Durch die Positionierung des Schutzelements in dem Schallkanal ist zugleich als wesentlicher Vorteil eine Bauhöhe des Hörgerätes reduziert, da zur Positionierung des Schutzelements ein vorhandener „Raum“, also der Schallkanal, herangezogen wird. Mit anderen Worten: Es kann auf einen gesonderten „Platz“ für das Schutzelement im Innenraum des Gehäuses verzichtet werden, wodurch die Bauhöhe des Gehäuses und somit des gesamten Hörgerätes reduziert ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Schutzelement reversibel austauschbar. Insbesondere ist das Schutzelement nicht eingeklebt oder durch mechanische Befestigungsmittel gehalten. Das Schutzelement liegt vorzugsweise ohne weitere Mittel unmittelbar im Schallkanal ein und wird beispielsweise im Schallkanal durch diesen verklemmt. Hierdurch ist zum Einen eine Erneuerung bei einem verschmutzten Schutzelement auf eine einfache Weise realisiert. Zum Anderen ist das Schutzelement somit als ein kostengünstiges Serviceteil herstellbar und es kann insbesondere auf langlebige und teure Materialien verzichtet werden.
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Zweckdienlicherweise ist der Schallkanal als ein durch das Gehäuse durchgehender Schallkanal ausgebildet. Unter durchgehend wird vorliegend speziell verstanden, dass sich der Schallkanal von einer Seite zur anderen Seite des Gehäuses beispielsweise nach Art einer Bohrung durch das Gehäuse erstreckt. Jeweils endseitig weist der Schallkanal hierbei eine Schalleintrittsöffnung auf, wobei der Schallkanal durch die Wandung begrenzt ist. Durch die Schalleintrittsöffnungen und den Schallkanal gelangt Schall zum Mikrofon. Hierzu ist das Mikrofon über die Mikrofonöffnung mit dem Schallkanal verbunden. Vorzugsweise ist die Mikrofonöffnung quer zum Schallkanal orientiert, sodass das Schutzelement im eingesetzten Zustand innerhalb des Schallkanals „vor“ der Mikrofonöffnung positioniert ist. Bevorzugt weist das Schutzelement eine Länge auf, die einem Drittel der Länge des Schallkanals entspricht.
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Die Schalleintrittsöffnungen sind bevorzugt an gegenüberliegenden Seitenwänden des Gehäuses angeordnet, wobei eine der Seitenwände im getragenen Zustand zum Kopf orientiert ist. D.h. im getragenen Zustand ist der Schallkanal im Wesentlichen senkrecht zur Kopfhaut orientiert. Hierdurch ist ein Eindringen von Verunreinigungen, z.B. Haaren zumindest reduziert.
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Durch die jeweils endseitigen Schalleintrittsöffnungen ist somit einerseits ein einfacher Austausch des Schutzelements gewährleistet. Andererseits ist mittels der Schalleintrittsöffnungen eine ausreichende „Schallaufnahme“ des Mikrofons sichergestellt.
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Zweckdienlicherweise ist das Schutzelement im Schallkanal beabstandet von den beiden Schalleintrittsöffnungen angeordnet, sodass ein Berührungsschutz, beispielsweise durch Finger des Nutzers gewährleistet ist. D.h. das Schutzelement ist bevorzugt in einem mittleren Drittel des Schallkanals angeordnet, sodass das Schutzelement im eingesetzten Zustand beispielsweise um ein Drittel der Länge des Schallkanals von den Schalleintrittsöffnungen entfernt im Schallkanal positioniert ist. Hierdurch wird weiterhin insbesondere eine Verschmutzung durch ein Berühren des Schutzelements beispielsweise durch die Finger des Nutzers verhindert.
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Zum einfachen Austausch ist das Schutzelement gemäß einer bevorzugten Ausbildung durch den Schallkanal durchführbar. Dieser Austausch kann somit einfach und schnell durch den Nutzer erfolgen, indem dieser beispielsweise das Schutzelement an einer Schalleintrittsöffnung des Schallkanals herausdrückt indem er ein neues Schutzelement durch die jeweils andere Schalleintrittsöffnung einschiebt.
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Das Gehäuse ist vorzugsweise als ein verschließbares Gehäuse ausgebildet. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist das Schutzelement bei geschlossenem Gehäuse durch eine der Schalleintrittsöffnungen in dem Schallkanal positionierbar, insbesondere einschiebbar. Der Vorteil dieser Weiterbildung ist in der Nutzerfreundlichkeit zu sehen. D.h. zum Einen ist aufgrund des geschlossenen Gehäuses verhindert, dass Komponenten des Hörgerätes beim Austausch des Schutzelements beschädigt werden und/oder verloren gehen. Zum Anderen ist somit kein Fachpersonal, beispielsweise kein Akustiker erforderlich, um das Schutzelement zu tauschen.
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Bevorzugt ist das Schutzelement zum Austausch mittels eines Werkzeugs in und aus dem Schallkanal ein- beziehungsweise ausführbar. Hierzu wird das Schutzelement beispielsweise mittels des Werkzeuges aus dem Schallkanal ausgeschoben und anschließend ein neues Schutzelement mittels des Werkzeugs in den Schallkanal eingeschoben und vor der Mikrofonöffnung positioniert.
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Zur Ausbildung einer Schalldurchlässigkeit ist das Schutzelement als eine insbesondere Schalldurchlässige Membran ausgebildet. Insbesondere besteht das Schutzelement aus der Membran. Hierdurch ist einerseits eine ausreichende Schutzwirkung gegenüber Fremdkörper und/oder Feuchtigkeit ausgebildet und andererseits die bereits erwähnte Schalldurchlässigkeit ausgebildet, um die Funktionsweise des Hörgeräts nicht zu beeinflussen. Alternativ ist das Schutzelement als ein Gitter ausgebildet.
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Gemäß einer zweckdienlichen Weiterbildung weist das Schutzelement ein hydrophobes und/oder oleophobes Material auf. Alternativ ist das Schutzelement aus einem derartigen Material gebildet. Hierdurch ist das Schutzelement wasser- und/oder ölabweisend ausgebildet und ein Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Schweiß in das Gehäuse erfolgreich verhindert.
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Vorzugsweise weist die Wandung einen Innenwandbereich und einen Außenwandbereich auf, zwischen denen der Schallkanal ausgebildet ist. D.h. der Schallkanal wird durch den Innenwandbereich und den Außenwandbereich begrenzt. Mit anderen Worten: Die Innenwandung trennt den Teil des Innenraumes, in dem die Komponenten des Hörgerätes und insbesondere das Mikrofon angeordnet sind von dem Schallkanal. Die Außenwandung bildet hierbei die „zweite Begrenzung“ des Schallkanals aus. Die Innenwandung weist weiterhin ein Loch nach Art einer Bohrung auf, welches die Mikrofonöffnung ausbildet. Zwischen der Innenwandung und dem Mikrofon ist bevorzugt ein Dichtelement angeordnet. Das Dichtelement dient vorzugsweise einer weiteren Abdichtung des Mikrofones gegenüber Schall aus dem Innenraum.
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Ein wesentlicher Aspekt ist vorliegend auch darin zu sehen, dass das Dichtungselement bevorzugt frei von dem Schutzelement ist. D.h., dass das Dichtungselement und das Schutzelement zwei separate Komponenten des Hörgeräts sind und somit auf ein teures und kompliziertes Dichtungselement, in welches beispielsweise das Schutzelement integriert ist verzichtet werden kann. Weiterhin ist hierdurch die Bauhöhe des Gehäuses weiter reduziert, da ein Dichtelement mit integriertem Schutzelement eine größere Bauhöhe aufweist als das vorliegende Dichtelement ohne ein integriertes Schutzelement.
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Zweckdienlicherweise weist das Hörgerät ein Werkzeug als Zubehörteil auf. Das Werkzeug weist ein Griffteil sowie zumindest eine Werkzeugspitze auf. Das Griffteil dient einem Halten des Werkzeugs durch den Nutzer beim Austausch des Schutzelements. Die Werkzeugspitze dient zur Führung des Schutzelements beim Positionieren in den und innerhalb des Schallkanals. Der Vorteil ist, dass hierdurch ein einfacher Austausch des Schutzelements ermöglicht ist.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die zumindest eine Werkzeugspitze stiftförmig ausgebildet und in den Schallkanal, insbesondere zur Positionierung des Schutzelements einschiebbar. Unter Stiftförmig wird vorliegend verstanden, dass die Werkzeugspitze vorzugsweise einen um den Faktor 10 kleineren Durchmesser aufweist als das Griffteil. Insbesondere weist die Werkzeugspitze einen bis auf fertigungsbedingte und geringfügige Toleranzen gleichen Durchmesser auf wie der Schallkanal. Hierdurch ist das Werkzeug, insbesondere die Werkzeugspitze einfach in den Schallkanal einschiebbar.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist das Werkzeug zwei Werkzeugspitzen mit jeweils unterschiedlichen Längen auf. Dieser Weiterbildung liegt der Gedanke zugrunde, dass mittels der ersten - längeren - Werkzeugspitze das Schutzelement aus dem Schallkanal ausschiebbar ist und ein neues Schutzelement mittels der zweiten - kürzeren - Werkzeugspitze in den Schallkanal einschiebbar ist. Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei darin zu sehen, dass die erste - längere - Werkzeugspitze vorzugsweise mindestens eine Länge aufweist, die Zweidrittel der Länge des Schallkanals entspricht. Somit ist gewährleistet, dass das Schutzelement aus einer Schallaustrittsöffnung heraus geschoben wird, wenn der Nutzer die erste Werkzeugspitze in die andere Schalleintrittsöffnung einführt. Analog hierzu ist ein wesentlicher Aspekt, dass die zweite - kürzere - Werkzeugspitze vorzugsweise maximal eine Länge aufweist, die einem Drittel der Länge des Schallkanals aufweist. Beim Einschieben des Schutzelements in den Schallkanal ist dieses somit - wenn die zweite Werkzeugspitze bis auf Anschlag in den Schallkanal eingeschoben ist - genau über der Mikrofonöffnung positioniert.
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Hierdurch sind ein einfacher Austausch und eine einfache Positionierung des Schutzelements im Schallkanal ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Hörgerät als ein Hinter-dem-Ohr-(HdO-)Hörgerät ausgebildet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen teilweise in stark vereinfachten Darstellungen:
- 1 ein Längsschnitt durch ein Hörgerät gemäß dem Stand der Technik,
- 2 ein Längsschnitt durch ein Hörgerät mit einem Schallkanal zum zusätzlichen Einführen eines Schutzelements,
- 3 ein Querschnitt durch die Schnittachse A-A des Hörgerätes mit im Schallkanal positioniertem Schutzelement,
- 4 der Querschnitt durch die Schnittachse A-A des Hörgerätes mit in den Schallkanal zum Ausschieben des Schutzelements eingeführtem Werkzeug sowie
- 5 der Querschnitt durch die Schnittachse A-A des Hörgerätes mit in den Schallkanal zum Einschieben des Schutzelements eingeführtem Werkzeug
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In den Figuren sind gleichwirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen dargestellt.
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Das in 2 gezeigte Hörgerät 6 weist alle zur Funktionsfähigkeit notwendigen Bauteile 1,2,3,4,5 gemäß dem in 1 dargestellten Hörgerät 6 auf. Das Hörgerät gemäß 2 ist als ein Hinter-dem-Ohr (HdO-) Hörgerät ausgebildet. Das Hörgerätegehäuse 1, kurz Gehäuse 1 genannt, weist einen Schallkanal 8 auf, welcher sich im Ausführungsbeispiel durch das Gehäuse 1 erstreckt und beidendseitig jeweils eine Schalleintrittsöffnung 12 aufweist. Der Schallkanal 8 ist durch einen Außenwandbereich 12 und einen Innenwandbereich 14 des Gehäuses 1 begrenzt. Im Ausführungsbeispiel ist der Schallkanal 8 derart angeordnet, dass er sich im getragenen Zustand des Hörgerätes 6 im Wesentlichen senkrecht zur Kopfhaut 15 des Nutzers orientiert durch das Gehäuse 1 erstreckt. Somit ist jeweils eine Schalleintrittsöffnung 10 seitlich an dem Gehäuse 1 angeordnet. Hierdurch wird insbesondere verhindert, dass Haare eines Nutzers einfach in den Schallkanal 8 gelangen und somit die Funktionsfähigkeit des Hörgerätes 6 beeinträchtigen.
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Das Hörgerät 6, insbesondere das Gehäuse 1 weist einen Innenraum 16 (vgl. 3) auf, in dem im Ausführungsbeispiel die Komponenten des Hörgerätes 2,3,4,5 angeordnet sind und der durch eine Wandung 11 begrenzt wird. Der Innenraum 16 ist durch den Innenwandbereich 14 von dem Schallkanal 8 abgegrenzt. Im Ausführungsbeispiel ist ein Mikrofon 2 derart in dem Innenraum 16 angeordnet, dass es durch eine Mikrofonöffnung 18 (vgl. 3) (vorzugsweise nach Art einer Bohrung) in den Innenwandbereich 14, mit dem Schallkanal 8 zur Aufnahme von Schall verbunden ist. Mit anderen Worten: Das Mikrofon 2 ist derart in dem Innenraum 16 angeordnet und orientiert, dass Schall durch den Schallkanal 8 und die Mikrofonöffnung 18 zu dem Mikrofon 2 gelangt.
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In 3 ist eine Querschnittsdarstellung durch die Schnittebene A-A gezeigt. Im Ausführungsbeispiel ist in dem Schallkanal 8 ein Schutzelement 20 positioniert. Das Schutzelement 20 dient einem Schutz des Mikrofons 2 vor Fremdkörpern und Verunreinigungen, wie beispielsweise Feuchtigkeit. Das Schutzelement 20 ist im eingesetzten Zustand (vgl. 3) derart in dem Schallkanal 8 positioniert, dass es die Mikrofonöffnung 18 verschließt und somit ein Eindringen von bereits genannten Fremdkörpern oder Verunreinigungen verhindert. Zur Ausbildung einer Schalldurchlässigkeit ist das Schutzelement 20 als eine Membran oder alternativ als ein Gitter ausgebildet, welche ein hydrophpobes und/oder oleophobes Material aufweist oder aus einem solchen Material besteht. Einer Ausbildung des Schutzelements 20 als ein Gitter liegt der Gedanke zugrunde, dass das Schutzelement 20 somit eine Festigkeit aufweist, die „fest“ genug ist, um das Schutzelement 20 in und aus dem Schallkanal 8 zu schieben, jedoch „weich“ genug und somit durchlässig genug ist, um Schall zum Mikrofon 2 durchzulassen.
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Zu einer Erhöhung der Schutzwirkung weist das Schutzelement 20 bis auf wenige, beispielsweise fertigungsbedingte Toleranzen einen gleichen Durchmesser D auf, wie der Schallkanal 8.
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Im Ausführungsbeispiel ist zwischen dem Innenwandbereich 14, speziell zwischen der Mikrofonöffnung 18 und dem Mikrofon 2 ein Dichtelement 22 angeordnet. Das Dichtelement 22 dient einer zusätzlichen Abdichtung der Mikrofonöffnung 18 gegenüber Schall aus dem Innenraum 16.
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4 zeigt ein in den Schallkanal 8 eingeführtes Werkzeug 24, insbesondere eine in den Schallkanal 8 eingeführte erste Werkzeugspitze 26 des Werkzeuges 24. Das Werkzeug 24 dient einer Auswechslung des Schutzelements 20 aus dem Schallkanal 8. Hierzu wird beispielsweise die erste stiftförmige Werkzeugspitze 26 durch eine Schalleintrittsöffnung 10 in den Schallkanal 8 eingeführt, sodass diese das Schutzelement 20 durch die gegenüberliegende Schalleintrittsöffnung 10 des durchgehenden Schallkanals 8 „herausdrückt“. Anschließend kann das Schutzelement 20 beispielsweise per Hand vollständig aus dem Schallkanal 8 entnommen werden und entsorgt werden. Zur besseren Handhabung des Werkzeuges 24 weist dieses neben der ersten Werkzeugspitze 26 zusätzlich ein Griffteil 28 auf.
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Um ein ausreichendes „Ausschieben“ des Schutzelements 20 mittels der ersten Werkzeugspitze 26 zu gewährleisten, weist diese mindestens eine Länge auf, die Zweidrittel der Länge L des Schallkanals 8 entspricht.
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Um ein neues Schutzelement 20 in den Schallkanal 8 „einzuschieben“ weist das Werkzeug 24 im Ausführungsbeispiel ergänzend noch eine zweite stiftförmige Werkzeugspitze 30 auf, wie gemäß 5 gezeigt ist.
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Die Werkzeugspitzen 26,30 sind beispielsweise jeweils an einer (End-)Seite des Griffteils 28 angeordnet, sodass der Nutzer das Werkzeug je nachdem, ob ein Schutzelement 20 ausgeschoben oder eingeschoben werden soll lediglich drehen muss.
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Zum Einschieben in den Schallkanal 8 hält der Nutzer das Schutzelement 20 beispielsweise vor eine der Schalleintrittsöffnungen 10 und „schiebt“ es anschließend mittels der zweiten Werkzeugspitze 30 in den Schallkanal 8 ein. Die Ausgestaltung des Werkzeuges 24 mittels zwei Werkzeugspitzen 26,30 hat sich als geeignet erwiesen, da die zweite Werkzeugspitze 30 beispielsweise eine Länge aufweist, die einem Drittel der Länge L des Schallkanals 8 entspricht. Somit ist auf einfache Weise sichergestellt, dass das Schutzelement 20 im eingesetzten/eingeschobenen Zustand immer vor der Mikrofonöffnung 18 positioniert ist. Mit anderen Worten: Der Nutzer schiebt das Schutzelement 20 mittels des Werkzeuges 24 so lange in den Schallkanal 8 ein, bis beispielsweise das Griffteil 28 am Gehäuse 1 anliegt. Aufgrund der vorteilhaft gewählten Länge der zweiten Werkzeugspitze 30 ist das Schutzelement 20 dann vor der Mikrofonöffnung 18 positioniert ohne, dass der Nutzer das Schutzelement 20 zu weit in den Schallkanal 8 einschieben kann. Alternativ weist das Werkzeug 24 lediglich eine Werkzeugspitze auf.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel / mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hörgerätegehäuse
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer
- 5
- Batterie
- 6
- Hörgerät
- 8
- Schallkanal
- 10
- Schalleintrittsöffnung
- 11
- Wandung
- 12
- Außenwandbereich
- 14
- Innenwandbereich
- 15
- Kopfhaut des Nutzers
- 16
- Innenraum
- 18
- Mikrofonöffnung
- 20
- Schutzelement
- 22
- Dichteelement
- 24
- Werkzeug
- 26
- erste Werkzeugspitze
- 28
- Griffteil
- 30
- zweite Werkzeugspitze
- D
- Durchmesser des Schallkanals
- L
- Länge des Schallkanals
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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