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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Sprachsteuerungssystems in einem Kraftfahrzeug, wobei der Innenraum des Fahrzeuges in mindestens eine erste und eine zweite Zone unterteilt ist und in jeder Zone Sprachinformationen erfasst und anschliessend bereichsbezogen oder bereichsübergreifend ausgeführt werden, wobei der jeweilige Status dieses Vorgangs dem Bediener und/oder den Fahrzeuginsassen durch Lichtsignale visualisiert wird. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit deren Hilfe ein solches Verfahren ausgeführt werden kann.
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In modernen Fahrzeugen ist eine Vielzahl von Einrichtungen vorhanden, die über entsprechende Mensch-Maschine-Schnittstellen gesteuert werden. In der Vergangenheit erfolgte diese Steuerung vielfach über mechanische Vorrichtungen (Schalter, Drehknöpfe etc.). Aufgrund der steigenden Anzahl notwendiger Funktionen zur Steuerung aller Einrichtungen stossen die heutigen Bedienkonzepte in Kraftfahrzeugen an ihre Grenzen. Dabei ist nicht nur die zunehmende Unübersichtlichkeit nachteilig, auch steigende Kosten für solche Bedienvorrichtungen haben zu einem Bedarf an neuen technischen Lösungen geführt.
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Um die vorhandenen Mensch-Maschine-Schnittstellen in einem Kraftfahrzeug zu optimieren, wurden Sprachsteuerungssysteme zur Sprachbedienung entwickelt. Waren derartige Systeme ursprünglich vielfach auf eine Person, zumeist den Fahrer, ausgerichtet, sind zwischenzeitlich Systeme bekannt geworden, bei denen die Sprachinformationen mehrerer Fahrzeuginsassen erfasst und ausgeführt werden können. Hierzu ist es notwendig, die Herkunft des Sprachbefehls zu lokalisieren, um anschliessend den Sprachbefehl, gegebenenfalls auch auf den Bereich der Sprachherkunft beschränkt, auszuführen.
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Hinsichtlich der auszuführenden Funktionen standen solche zur Fahrzeugbedienung im Vordergrund. Zunehmend werden jedoch Mensch-Maschine-Schnittstellen nachgefragt, die weitergehende Anforderungen der Fahrzeuginsassen erfassen und ausführen können.
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Beispielhaft für eine sprachbasierte Mensch-Maschine-Schnittstelle sei hier die Schrift
EP 2 028 062 A2 zitiert. In ihr wird ein Mehr-Zonen-Sprachsteuerungssystem zur Fahrzeugbedienung beschrieben. Dabei wird zur Lokalisierung eines Sprachbefehls auf ein Mikrofonarray zurückgegriffen, was eine räumlich zugeordnete Ausführung von Sprachbefehlen ermöglicht. Da auch eine Identifizierung des Sprachbefehlgebers Gegenstand der Erfindung ist, kann bei der Befehlsausführung auf hinterlegte Personenprofile zurückgegriffen werden. Damit können personalisierte Aktivitäten ausgeführt werden.
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Ein ähnliches Verfahren wird in der
DE 10 2013 016 806 A1 vorgeschlagen. Auch hier werden Sprachbefehle erfasst und ausgeführt. Diese werden zunächst lokalisiert, auf der Basis hinterlegter Kontextinformationen ausgewertet und anschliessend ausgeführt.
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Da die Sprache unterschiedlicher Bediener sehr individuell ist, werden an die Erkennung von Sprachinformationen hohe Anforderungen gestellt. Vielfach ist es daher notwendig, einen Sprachdialog zwischen dem System und dem Bediener aufzubauen. Sollte die Spracherkennungsvorrichtung nicht nur für den Fahrer sondern auch für die Fahrzeuginsassen auf den übrigen Sitzplätzen vorgesehen sein, können die notwendigen Rückmeldungen bzw. die sich ergebenden Nachfragen ein Ausmass erreichen, welches als störend empfunden wird und die eigentliche Sprachbedienung behindert.
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Als Alternative zu einem sprachbasierten Dialog bietet sich eine textliche Darstellung der erfassten Sprache an. Hierbei kommen üblicherweise Ausgabevorrichtungen in Form von Bildschirmen zum Einsatz. Um jedoch Inhalte auf einem Bildschirm erfassen zu können, ist es notwendig, dass der Bediener den Blick auf ihn richtet. Insbesondere für den Fahrer resultiert hieraus eine Ablenkung.
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Trotz der beschriebenen bekannten Ansätze besteht weiterhin die Forderung, eine Sprachsteuerung zu realisieren, die einerseits für mehrere Fahrzeuginsassen ausgelegt ist und sitzplatzbezogene Aktivitäten auslösen kann, die aber andererseits eine möglichst geringe Störung der jeweils anderen Fahrzeuginsassen zur Folge hat.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Mehr-Zonen-Sprachsteuerungssystems bereitzustellen, welches die Interaktion des Nutzers mit dem technischen System massgeblich verbessert. Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäss wird dabei ein Verfahren zum Betreiben eines Sprachsteuerungssystems im Innenraum eines Kraftfahrzeuges vorgeschlagen, wobei der Innenraum in mindestens zwei Bereiche unterteilt ist und jeder Bereich mit mindestens einem Sensor zur Spracherfassung und mindestens einer Lichtsignalvorrichtung ausgestattet ist. Das erfindungsgemässe Verfahren sieht vor,
- - das Sprachsteuerungssystem bereichsspezifisch zu aktivieren,
- - Sprache über die Sensoren zu erfassen,
- - anhand der Sprachsignale den örtlichen Bereich, aus dem die Sprache stammt, zu ermitteln und
- - bereichsspezifisch eine Statusmeldung auszugeben, wobei die Statusmeldung einen definierten Zustand des Sprachsteuerungssystems darstellt.
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Mit dem beschriebenen Verfahren erhält der Nutzer in einer Fahrzeugumgebung vorteilhafterweise eine direkt erfassbare und unmittelbare Rückkopplung über den Zustand des Spracherkennungssystems in seinem Bereich. Dieses ist insbesondere deshalb von Vorteil, da in einer Fahrsituation mit fahrzeugbedingten Aussen- und Innengeräuschen sowie Geräuschen, die beispielsweise aus Gesprächen der Fahrzeuginsassen, vorhandenen Musikwiedergabeeinrichtungen oder auch Infotainmenteinrichtungen stammen, eine komplexe Geräuschkulisse resultiert, die es einem Nutzer ohne die erfindungsgemässe Lösung nicht erlaubt, den Zustand des Sprachsteuerungssystems in seinem Bereich zweifelsfrei zu erkennen und darauf aufbauend eine Spracheingabe zu tätigen. So wäre er beispielsweise im Unklaren, ob er eine Spracheingabe absetzen kann, ob eine getätigte Spracheingabe eindeutig erkannt wurde oder ob die Ausführung eines Sprachbefehls erfolgreich abgeschlossen ist.
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Das erfindungsgemässe Verfahren sieht vor, den Innenraum eines Kraftfahrzeuges in mindestens zwei Bereiche zu unterteilen. Bei den Bereichen handelt es sich beispielsweise jeweils um den Fahrersitzplatz, den Beifahrersitzplatz und/oder die Sitzplätze der Rücksitzbank. Auch beliebige Kombinationen (Vordersitze zusammen und Rücksitze zusammen) sind denkbare Konfigurationen im Sinne der Erfindung.
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In jedem Bereich ist mindestens eine Sensorvorrichtung zur Spracherfassung (z.B. ein Mikrofon) vorhanden. Die Anzahl der Sensoren beeinflusst dabei nicht nur die mögliche Anzahl getrennter Bereiche. Sie richtet sich ebenfalls nach den akustischen Gegebenheiten in dem Fahrzeug sowie der notwendigen Abgrenzung der Sprache zwischen den einzelnen Fahrzeuginsassen. Mit der richtigen Anzahl und der richtigen Positionierung der Mikrofone lässt sich die Erfassungsqualität einerseits sowie die Zuordnung zu den Sprachquellen andererseits optimieren. Gleichzeitig ist sie so festzulegen, dass im Zuge der Spracherfassung eine Zuordnung der Sprache zu dem jeweiligen Bereich fehlerfrei möglich wird.
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Neben den Sensoren zur Spracherfassung befindet sich in jedem Bereich mindestens eine Lichtsignalvorrichtung. Die mindestens eine Lichtsignalvorrichtung dient dazu, die Status des Sprachsteuerungssystems bereichsbezogen zu visualisieren und den/die Fahrzeuginsassen bei der Nutzung des Sprachsteuerungssystems zu unterstützen.
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Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Sprachsteuerungssystem nach dem Fahrzeugstart zunächst in einen Ruhezustand versetzt. Dieser Zustand wird dem Nutzer durch ein entsprechendes Signal der Lichtsignalvorrichtung angezeigt. Auch eine Lösung, bei der das Sprachsteuerungssystem im Ruhezustand kein optisches Signal mittels der Lichtsignalvorrichtung ausgibt, stellt eine Lösung im Sinne der Erfindung dar.
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Der Einsatz des Sprachsteuerungssystems beginnt mit einem Aktivierungsschritt. Für diese Aktivierung kommt als Aktivierungssignal eine Sprachäusserung oder aber eine Betätigung eines Bedienelementes in Betracht.
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Mit der Aktivierung wechselt das Sprachsteuerungssystem aus dem Ruhezustand in einen Zustand der Betriebsbereitschaft. In diesem Zustand ist das Sprachsteuerungssystem in der Lage, die Sprache der Fahrzeuginsassen zu erfassen, auszuwerten und auszuführen. Der Zustand der Betriebsbereitschaft wird dem Nutzer des Systems über ein entsprechendes Lichtsignal angezeigt.
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Anschliessend beginnt die Spracherfassung. Hierzu wird auf die entsprechenden Sensoren in den einzelnen Bereichen zurückgegriffen, die z.B. als Mikrofone ausgeführt sein können.
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Aus der erfassten Sprache lässt sich unter Einsatz eines Steuergerätes mit einem entsprechenden Ortungsalgorithmus der Ort der Sprache ableiten. Als geeignetes Verfahren kann hier insbesondere auf die Auswertung einer Laufzeitdifferenz oder einer Pegeldifferenz zurückgegriffen werden. Solche Verfahren sind beispielsweise aus der
DE 10 2016 212 647 bekannt.
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Sowohl im Zustand der Betriebsbereitschaft als auch während der Spracherfassung, der Sprachauswertung und der Ausführung der erkannten Sprachinhalte werden mit Hilfe der Signalvorrichtungen bereichsspezifisch Statusmeldungen ausgegeben. Diese Statusmeldungen beschreiben den Zustand des Sprachsteuerungssystems. Ebenso im Sinne des erfindungsgemässen Verfahrens ist die Ausgabe einer Statusmeldung, mit der das Ergebnis der Sprachauswertung, z.B. „Sprachinhalt erkannt/nicht erkannt“ oder „Sprachinhalt beschreibt eine Bedienfunktion“ bzw. „Sprachinhalt beschreibt eine offene Frage“ dokumentiert wird.
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Als Signalvorrichtungen kommen insbesondere Lichtleisten in Betracht, die typischerweise als Ambientebeleuchtungen im Innenraum von Kraftfahrzeugen installiert sind. Aber auch die Ausgabe unter Einsatz anderer Lichtsignalvorrichtungen stellt eine Ausgestaltungsform des erfindungsgemässen Verfahrens dar. Der Inhalt der jeweiligen Statusmeldungen wird dabei über die Art des Lichtsignals verschlüsselt.
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Die Art des Lichtsignals sowie der dazugehörige Status des Sprachsteuerungssystems stellt eine zu konfigurierende Variante für die Ausführung des Sprachsteuerungssystems dar. Ein Ausführungsbeispiel für die Status des Sprachsteuerungssystems im Sinne der Erfindung stellt sich wie folgt dar:
- Status 1: Ruhezustand
- Status 2: Betriebsbereitschaft
- Status 3: Spracherfassung laufend
- Status 4: Sprachauswertung laufend
- Status 5: Sprachinhalt erkannt
- Status 6: Aktivität in Umsetzung
- Status 7: Umsetzung abgeschlossen
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Nachdem eine Sprachinformation erkannt und ausgeführt worden ist, wird die Bedienvorrichtung wieder in den Bereitschaftszustand versetzt. Dieser Zustand wird beibehalten, bis ein erneuter Sprachbefehl erfolgt. Somit kann der Nutzer nach Abschluss eines Sprachsteuerungsvorganges davon ausgehen, dass das System wieder unmittelbar zur Spracheingabe zur Verfügung steht. Wird innerhalb einer zu definierenden Zeitspanne keine erneute Sprachinformation detektiert, wird das System in den Ruhezustand versetzt.
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Eine Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens sieht zur bereichsbezogenen Aktivierung des Sprachsteuerungssystems das Sprechen eines Schlüsselwortes oder einer Wortsequenz vor. Wird das Schlüsselwort erkannt oder enthält die Wortsequenz ebenfalls mindestens ein definiertes, zu erkennendes Schlüsselwort, so wird das Sprachsteuerungssystem aus dem Ruhezustand in den Zustand der Betriebsbereitschaft versetzt. Vorteil dieser sprachbasierten Aktivierung ist die Möglichkeit, ohne manuelles Betätigen eines Bedienelementes den Bereitschaftszustand des Sprachsteuerungssystems herzustellen.
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In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens erfolgt die Aktivierung durch das Betätigen eines Bedienelementes. Hierzu sind optional entsprechende Elemente in den jeweiligen Bereichen des Innenraums anzuordnen. Diese Ausführungsform erfordert zwar einen manuellen Bedienvorgang, vorteilhafterweise ist jedoch ein NichtErkennen des Sprachbefehls ausgeschlossen.
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Für die Ausgabe der Statusmeldung kommen im Sinne der Erfindung unterschiedliche Lichtsignale in Betracht. Insbesondere Varianten unterschiedlicher Helligkeit, Farbe oder Leuchtfrequenz stellen geeignete Statusmeldungen im Sinne der Erfindung dar. Vorteil der Statusmeldung auf Basis von Lichtsignalen ist die Vermeidung von Störungen der anderen Fahrzeuginsassen bei einem sprachbasierten Dialog.
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Bei einer Ausbildung des erfindungsgemässen Verfahrens handelt es sich bei den Sprachinhalten um Bedienbefehle, mit deren Hilfe in den jeweiligen Bereichen die Sprachbefehle der Benutzer in entsprechende Bedienvorgänge umgesetzt werden. In einer weiteren Ausbildung können aber auch Fragen, z.B. „Wie wird das Wetter morgen?“ oder „Wo ist der nächste Bäcker?“, als Sprachinhalte verwendet werden. Die in diesem Fall notwendige Auswertung ist in entsprechenden Programmcodes im Steuergerät des Systems zu hinterlegen.
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Weitere Ausbildungen des erfindungsgemässen Verfahrens sehen vor, dass sowohl die Sensoren zur Spracherfassung als auch die Lichtsignalvorrichtungen zur Statusausgabe nicht fest im Fahrzeug verbaut sind. Stattdessen ist eine Lösung im Sinne des Verfahrens darstellbar, bei der auf die entsprechenden Einrichtungen eines im Innenraum des Fahrzeuges sich befindenden Mobilgerätes zurückgegriffen wird. Derartige Geräte, z.B. Smartphones oder Tablet-PCs, sind über entsprechende Systemkopplungen (z.B. über eine sogenannte Bluetoothkopplung) in das Sprachsteuerungssystem zu integrieren und mittels geeigneter Softwarekomponenten an das Sprachsteuerungssystem anzubinden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung, deren Aufbau nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den 1a und 1b erläutert wird. Das mit der Vorrichtung ausführbare, erfindungsgemäße Verfahren wird mit Bezug auf die 2 beschrieben.
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In den 1a und 1b ist der erfindungsgemässe Aufbau eines Sprachsteuerungssystems im Innenraum eines Fahrzeuges 1 dargestellt. In der beispielhaft skizzierten Variante ist das Fahrzeug 1 mit einer Sitzanlage 2 mit insgesamt vier Sitzplätzen ausgestattet. Jeder einzelne Sitzplatz ist in der Sitzfläche mit einer Sitzplatzbelegungserkennung 5 versehen, mit deren Hilfe die Lokalisierung der Fahrzeuginsassen unterstützt wird. Jedem Sitzplatz zugeordnet ist jeweils mindestens ein Sensor 3, der z.B. als Mikrofon ausgeführt sein kann.
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Im Bereich eines jeden Sitzplatzes ist zusätzlich mindestens eine Signalvorrichtung vorhanden. In der dargestellten Ausführungsform in 1a sind die Signalvorrichtungen 4 als Teil der Ambientebeleuchtung ausgeführt. Dabei sind jeweils drei ggf. einzeln ansteuerbare Lichtleisten je Sitzplatz vorgesehen. Lösungen mit mehr oder weniger Lichtleisten sind Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Vorrichtung. Die Ausführung der eingesetzten Lichtsignalvorrichtungen stellt ein technisches Gestaltungsmerkmal dar, das im Rahmen des Designprozesses festzulegen ist und das für die optimale Interaktion zwischen den Fahrzeuginsassen und dem Sprachsteuerungssystem verantwortlich ist.
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Ebenfalls Bestandteil der erfindungsgemässen Vorrichtung ist eine optional vorzusehende zentrale Eingabevorrichtung 6, mit deren Hilfe notwendige Grundeinstellungen der Systemparameter vorgenommen werden können. Diese ist idealerweise als Touchscreen-Lösung ausgeführt. Mit ihrer Hilfe sollen, losgelöst von dem operativen Einsatz der Bedienvorrichtung, Einstellungen vorgenommen werden können, wie z.B. die Zusammenfassung mehrerer Sitzplätze und Zuordnung zu einem zusammenhängenden Bereich. Auf eine solche Vorrichtung kann im Sinne der Erfindung jedoch auch verzichtet werden, so dass die Bedienvorrichtung mit einer voreingestellten, unveränderlichen Konfiguration betrieben werden kann.
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Vervollständigt wird die Vorrichtung durch ein zentrales Steuergerät 7, das durch eine datentechnische Verbindungen mit den übrigen Bestandteilen der Vorrichtung verbunden ist. In ihm erfolgt u.a. die Verarbeitung der Signale der Sensoren 3, die Ortung der Sprachquellen sowie die Ansteuerung der Signalvorrichtungen (Lichtleisten) 4 entsprechend der im Steuergerät 7 hinterlegten Zuordnung der Lichteffekte zu den Status des Sprachsteuerungssystems.
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Bei einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemässen Vorrichtung sind zusätzlich Sitzbelegungssensoren 5 in den Sitzflächen der Fahrzeugsitze vorgesehen. Mit ihnen lässt sich feststellen, welche Plätze des Fahrzeuges 1 belegt sind. Auf Basis dieser Information werden einzelne Bereiche des Sprachsteuerungssystems abgeschaltet. Vorteilhaft bei dieser Ausgestaltung ist eine Steigerung der Systemgeschwindigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Erkennungsrate.
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In 2 sind anhand eines Anwendungsbeispiels die einzelnen Verfahrensschritte beim Einsatz des Sprachsteuerungssystems dargestellt. Zu Beginn des Verfahrens befindet sich das Sprachsteuerungssystem im Ruhezustand. Dieser Zustand wird automatisch nach dem Start des Fahrzeuges 1 hergestellt.
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Um die Sprache eines Insassen erfassen zu können, wird das System zunächst aus dem Ruhezustand in den Bereitschaftszustand überführt 100. Dieses erfolgt bereichsbezogen durch einen der Fahrzeuginsassen, der sich auf einem Sitzplatz des betreffenden Bereiches aufhält. Dabei kann es sich um den Fahrer oder einen der Fahrgäste handeln. In der Erfindung wird zugrunde gelegt, dass mindestens zwei Bereiche existieren.
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Im Erfassungszustand ist das System in der Lage, im Verlauf des Verfahrensschrittes 200 über die vorhandenen Sensoren 3 die Sprache der Fahrzeuginsassen aufzunehmen. Eine Erfassung ist für jeden Sitzplatz einzeln möglich.
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Nach dem Erfassen der Sprache in Schritt 200 erfolgt eine Auswertung im Steuergerät 7. Zunächst wird in Schritt 300 auf Basis der Sprachsignale ermittelt, aus welchem Bereich die Sprache stammt. Damit ist es möglich, den möglicherweise enthaltenen Sprachbefehl oder jede andere Wortsequenz eines Fahrzeuginsassen dem jeweiligen Innenraumbereich zuzuordnen. Dieses ist Voraussetzung, um Sprachbefehle zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen sitzplatzbezogen ausführen zu können (z.B. „Temperatur erhöhen“). Diese Zuordnung erfolgt in Schritt 300 und wird durch einen Algorithmus in dem im Fahrzeug 1 befindlichen Steuergerät 7 realisiert.
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In Schritt 400 erfolgt die semantische Auswertung der Sprachinhalte. Insbesondere Funktionsbefehle stellen einen möglichen Sprachinhalt dar. Aber auch sonstige Sprachinhalte wie z.B. Fragen „Wie wird das Wetter morgen?“ oder „Wo ist der nächste Bäcker?“ sind zu verarbeitende Informationen im Sinne der Erfindung. Entsprechend des Auswerteergebnisses wird seitens des Steuergerätes 7 eine auszuführende Aktion in die Wege geleitet.
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In Schritt 500 erfolgt die Umsetzung der zuvor abgeleiteten Aktionen. Hierzu werden seitens des Steuergerätes 7 entsprechende Ausgangssignale erzeugt, die in anderen Fahrzeugsystemen verarbeitet werden. Ein Beispiel für eine solche Aktion im Sinne der Erfindung ist beispielsweise die Erhöhung der Innenraumtemperatur in dem identifizierten Bereich um 1°C durch Ansteuerung der zugeordneten Fahrzeugklimatisierung.
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Begleitet werden die Schritte 100 bis 500 des erfindungsgemässen Verfahrens durch die Ausgabe von Statusmeldungen. Hierzu sind von dem Steuergerät 7 geeignete Steuersignale zu erzeugen und an die Lichtsignalvorrichtungen 4 ausgegeben. Entsprechend der dargelegten Anwendungsbeispiele werden insbesondere die Status „Bereitschaft“, „Erfassung“, „Auswertung“, „Ausführung“ und „Abschluss“ durch entsprechende Lichtsignale visualisiert. So kann ein zeitlich begrenztes, pulsierendes Lichtsignal beispielsweise die erfolgreiche Ausführung eines Sprachbefehls offenbaren.
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Nach Ausführung der Aktion stellt das Steuergerät 7 zunächst wieder den Bereitschaftszustand her. Erfolgt in einem definierten Zeitraum keine weitere Spracheingabe, sieht das erfindungsgemässe Verfahren als eine Ausführungsform das Zurücksetzen des Sprachsteuerungssystems in den Ruhezustand vor.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Sitz
- 3
- Sensor
- 4
- Lichtsignalvorrichtung
- 5
- Sitzbelegungssensor
- 6
- Eingabevorrichtung
- 7
- Steuergerät
- 100
- Überführung vom Ruhezustand in den Bereitschaftszustand
- 200
- Erfassung der Sprachinhalte
- 300
- Sprachortung
- 400
- Semantische Auswertung der Sprachinhalte
- 500
- Ausführen der abgeleiteten Aktion
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2028062 A2 [0005]
- DE 102013016806 A1 [0006]
- DE 102016212647 [0020]