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Die Erfindung betrifft einen Liner für ein Prothesensystem, wobei der Liner einen Grundkörper mit einem geschlossenen distalen Ende, einem offenen proximalen Ende und eine sich von dem distalen Ende zu dem proximalen Ende verlaufende Längserstreckung aufweist, wobei ein erster Durchmesser des Grundkörpers in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser in einer zweiten Richtung, die orthogonal zur ersten Richtung verläuft.
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Prothesenliner sind aus dem Stand der Technik für eine Vielzahl unterschiedlicher Prothesen bekannt. Sie werden direkt auf dem Amputationsstumpf getragen. Dabei werden sie in der Regel vor dem Anlegen aufgerollt, an das distale Ende des Amputationsstumpfes angelegt und dann wie ein Strumpf über den Amputationsstumpf abgerollt. Durch die relativ enge Passform und das Linermaterial, das vorzugsweise ein Silikon oder ein Polyurethan ist, ist eine nachträgliche Verschiebung des Liners am Amputationsstumpf nicht oder nur äußerst schwierig möglich.
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Herkömmliche Prothesen verfügen oftmals über eine elektrische oder elektronische Steuerung, mit der beispielsweise Funktionen der Prothese steuerbar sind. Die dazu benötigten elektrischen Signale werden häufig vom Amputationsstumpf in Form von Biosignalen abgenommen. Biosignale sind beispielsweise myoelektrische Signale oder Bio-Impedanz-Signale. Auf diese Weise ist es für den Träger der Prothese einfach und intuitiv möglich, die Prothese zu steuern. Dies ist insbesondere bei Unterarm- und Handprothesen weit verbreitet und von Vorteil. Alternativ oder zusätzlich dazu ist es auch von Vorteil, elektrische Signale beispielsweise zur Stimulation von Muskelgruppen am Amputationsstumpf über eine elektrische oder elektronische Steuerung in den Amputationsstumpf einzuleiten. Unabhängig davon, in welcher Richtung elektrische Signale abgenommen oder ausgesendet werden sollen, ist es für diese Arten der Anwendung notwendig, dass der Liner für die Unterarmprothese, dessen Grundkörper aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material besteht, über elektrisch leitfähige Elemente, beispielsweise in Form von elektrisch leitfähigen Durchleitungen oder direkt in den Liner integrierten Elektroden verfügt, um die elektrischen Signale durch den Liner hindurch leiten zu können. Um sicherzustellen, dass durch die Durchleitungen und/oder Elektroden, die am Liner angeordnet sind, die richtigen elektrischen Signale auf den Körper des Trägers übertragen oder von diesem an den richtigen Stellen abgenommen werden können, muss sichergestellt sein, dass die durch den Liner ermöglichten Kontaktierungsstellen reproduzierbar sind. Dies stellt für den Träger der Prothese und des Prothesenliners eine Herausforderung dar, da der Liner, wie bereits dargelegt, nach dem Anlegen am Amputationsstumpf kaum oder in vielen Fällen nicht mehr verschoben oder verdreht werden kann. Sollte sich herausstellen, dass der Liner in einer falschen Orientierung oder Positionierung am Amputationsstumpf angeordnet wurde und daher die elektrischen Durchleitungen und/oder Elektroden nicht an den gewünschten Stellen am Amputationsstumpf anliegen, muss der Liner vom Amputationsstumpf entfernt und in einer neuen Position und/oder Orientierung erneut angelegt werden. Dies ist unkomfortabel, gegebenenfalls langwierig und führt zu einer geringen Akzeptanz und/oder zu falschen oder schlechten elektrischen Signalen.
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Aus der
US 2005/0101693 A1 ist ein Liner bekannt, der gegebenenfalls individuell angepasst, einen unregelmäßig geformten Querschnitt aufweist. Ein Liner mit einer Verdickung im Grundkörper ist aus der
US 5 314 497 A bekannt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Liner für ein Prothesensystem, insbesondere eine Unterarmprothese, einen entsprechenden Liner sowie ein Herstellungsverfahren für einen solchen Liner vorzuschlagen, der einfach und kostengünstig herstellbar ist und eine gute Qualität der übertragenden elektrischen Signale gewährleistet.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch einen Liner nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, der sich dadurch auszeichnet, dass der erste Durchmesser über wenigstens 50 % der Längserstreckung größer ist als der zweite Durchmesser. Vorzugsweise ist der erste Durchmesser über wenigstens 50 % bevorzugt wenigstens 75 %, besonders bevorzugt 90 % besonders vorzugsweise 100% der Längserstreckung größer als der zweite Durchmesser. Bevorzugt variiert ein Verhältnis des ersten Durchmessers zum zweiten Durchmesser.
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Vorteilhafterweise verfügt der Liner über wenigstens eine elektrische Durchleitung und/oder eine Elektrode, die derart an oder in dem Grundkörper angeordnet ist, dass die Durchleitung und/oder die Elektrode im angelegten Zustand des Liners mit einer Haut des Trägers in Kontakt kommt. Die Durchleitungen können in unterschiedlichsten Formen ausgestaltet sein. Sie können beispielsweise in Form von elektrisch leitfähigen Polymeren in den Grundkörper des Liners eingegossen oder beim Gießen des Liners hergestellt worden sein. Dazu ist es beispielsweise bekannt, herkömmlicherweise elektrisch isolierende Polymere mit Additiven zu versehen, die eine elektrische Leitfähigkeit hervorrufen. Die wenigstens eine elektrische Durchleitung kann jedoch auch in Form eines beispielsweise aus einem Metall bestehenden Durchleitungselement, etwa in Form eines Druckknopfes oder einer Niete, besteht. Selbstverständlich ist es auch möglich, eine vollständige Elektrode in das Linermaterial einzugießen, einzukleben oder im Material des Grundkörpers eine Vertiefung vorzusehen, in die später eine Elektrode eingesetzt wurde.
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Vorteilhafterweise ist die wenigstens eine Durchleitung und/oder die wenigstens eine Elektrode mit einem elektrischen Leiter verbunden, der zu einer an einer Außenseite des Grundkörpers angeordneten Schnittstelle verläuft. Die elektrischen Signale, die über die Durchleitung und/oder die Elektrode auf die Haut des Trägers oder von der Haut des Trägers übertragen werden sollen, können durch den elektrischen Leiter transportiert und geleitet werden. Der Leiter kann beispielsweise in Form von mit Silber beschichtetem Gewebe, oder in Form von eingegossenen Kabeln, vorliegen. Vorzugsweise werden als elektrischer Leiter Schnüre oder Kabel verwendet, die aus einem elektrisch leitfähigen Polymer, vorzugsweise aus dem Polymer, aus dem auch der Rest des Grundkörpers besteht, hergestellt wurden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die elektrischen Leiter die gleiche Elastizität oder zumindest eine ähnliche Elastizität wie der Rest des Grundkörpers des Liners aufweisen, so dass es beim Anlegen und Ablegen des Liners, was beides eine große mechanische Belastung des Linermaterials bedeutet, nicht zu Beschädigungen der elektrischen Leiter kommt.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Schnittstelle in einer Verlängerung des zweiten Durchmessers an der Außenseite angeordnet. Der zweite Durchmesser ist kleiner als der erste Durchmesser, so dass der Liner in dieser Richtung im Querschnitt eine geringere Ausdehnung hat als in der ersten Richtung, die senkrecht auf der zweiten steht. ES handelt sich dabei vorteilhafterweise um eine mediale oder laterale Seite des Liners. Durch die Anordnung an dieser Stelle wird der durch die Schnittstelle benötigte Platz so angeordnet, dass er möglichst wenig störend wirkt. Insbesondere ist in dieser Ausgestaltung die Schnittstelle anders als aus dem Stand der Technik bekannt, nicht am distalen Ende des Liners angeordnet. Eine derartige Anordnung, die selbstverständlich auch möglich ist, hat den Nachteil, dass der für die Schnittstelle und die im Prothesenschaft vorzusehenden Kontakte der Schnittstelle benötigte Raum notwendigerweise zu einer Verlängerung des Prothesenaufbaus führt. Insbesondere bei Unterarmprothesen ist dies von Nachteil, da auf diese Weise der mit der Prothese versorgte Arm eine unnatürliche Länge aufweist, was optisch wenig anspricht und auffällig ist und zudem einen verringerten Tragekomfort zur Folge hat.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zudem durch ein Prothesensystem, vorzugsweise eine Unterarmprothese mit einem Prothesenschaft und einem hier beschriebenen Liner, wobei der Liner und der Schaft derart ausgebildet sind, dass eine Innenseite des Prothesenschaftes im angelegten Zustand an einer Außenseite des Liners anliegt.
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Vorzugsweise verfügt der Prothesenschaft an einer Innenseite über wenigstens eine Schnittstelle, die mit der Schnittstelle an der Außenseite des Liners angeordnet ist, derart zusammenwirkt, dass elektrische Signale von und/oder zu der wenigstens einen Durchleitung und/oder Elektrode geleitet werden können. Besonders vorteilhafterweise sind an der Außenseite des Liners und an der Innenseite des Prothesenschaftes zueinander korrespondierende Verbindungselemente, vorzugsweise Formschlusselemente, angeordnet, durch die der Liner mit dem Prothesenschaft verbindbar ist. Auf diese Weise wird einerseits gewährleistet, dass es zu einer sicheren Verbindung zwischen dem Liner und dem Prothesenschaft kommt, und andererseits ist sichergestellt, dass auch die elektrischen Kontaktierungen sicher und einfach hergestellt werden können. Der Liner ist durch seine besondere Form, die durch das erfindungsgemäße Verfahren hervorgerufen wird, verdrehsicher anzuordnen, so dass allein auf diese Weise sichergestellt wird, dass die Durchleitungen und/oder Elektroden an der richtigen Stelle am Amputationsstumpf angeordnet sind und gleichzeitig sichergestellt ist, dass auch die Schnittstelle für die elektrische Kontaktierung reproduzierbar an der gleichen Stelle, vorteilhafterweise medial am Unterarm, angeordnet ist. Beim Anlegen des Prothesenschaftes kommt es dabei in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung direkt und automatisch zu einer elektrischen Kontaktierung der Schnittstelle auf der Innenseite des Prothesenschaftes mit der Schnittstelle auf der Außenseite des Linergrundkörpers und vorzugsweise zusätzlich zu einer mechanischen Verbindung der beiden Bauteile. Dabei kann es zu einer Verrastung kommen, die neben dem sicheren Halt des Prothesenschaftes am Prothesenliner gewährleistet, dass gegebenenfalls auf den Prothesenschaft wirkende Zugkräfte nicht durch die elektrische Kontaktierung auf den Liner übertragen werden, sondern die mechanischen Verbindungselement hierfür verwendet werden.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zudem durch ein Verfahren zum Herstellen eines Liners für eine Unterarmprothese, wobei der Liner einen Grundkörper mit einem geschlossenen distalen Ende und einem offenen proximalen Ende aufweist, wobei bei dem Verfahren der Grundkörper durch Abformen eines Formlings, insbesondere durch ein Gieß- oder Tauchverfahren, hergestellt wird, wobei zumindest in einem Abschnitt des Formlings ein erster Durchmesser des Formlings in einer ersten Richtung größer ist als ein zweiter Durchmesser in einer zweiten Richtung, die orthogonal zur ersten Richtung verläuft. Dabei kann auch ein Rohling eines Liners, der einen im Bereich des distalen Endes einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen kann, auf einen Formling aufgesetzt oder über ihn gestülpt und anschließend umgeformt werden. Dazu kann beispielsweise erhöhter Druck und/oder erhöhte Temperatur verwendet werden.
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Der herzustellende Liner, der seine Innenkontur vom Formling erhält, hat folglich in dem zumindest einen Abschnitt, der seine Form durch den mindestens einen Abschnitt des Formlings erhält, keinen kreisförmigen Innenquerschnitt. Vielmehr ist der Durchmesser des Formlings, der dem späteren Innendurchmesser des herzustellenden Liners entspricht, in einer ersten Richtung größer als in einer zweiten Richtung. Dabei liegen die beiden Durchmesser in einer Ebene und damit auch einem Querschnitt. Der Querschnitt wird senkrecht zur Längsachse des Grundkörpers des Liners und damit senkrecht zur Längsachse des Formlings definiert. Bei Linern und damit auch bei Formlingen, von denen sie ihre Form erhalten, ist es bekannt, dass diese einen Knick oder eine Biegung aufweisen, um ein bequemeres Tragegefühl bei Gelenken, insbesondere Knien und Ellbogen, zu gewährleisten. Die Längsrichtung, senkrecht zu der die Querschnitte definiert sind, in denen die Durchmesser bestimmt werden, erstreckt sich vom distalen geschlossen Ende des Liners bis zur Mitte des Liners an der Stelle, die unmittelbar vor dem Knick liegt. Der Knie oder die Biegung selbst hat keinen Einfluss auf die hier bezeichnete Längsrichtung.
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Der Einfachheit halber wird der Teil des Formlings, der dem Ende des Grundkörpers seine Form gibt, als distales Ende des Formlings und der Teil des Formlings, der dem proximalen Ende des Grundkörpers seine Form gibt, als proximales Ende bezeichnet, auch wenn selbstverständlich diese Bezeichnung rein willkürlich ist. Der Formling selbst wird nicht an einem Körper eines Trägers angeordnet, so dass die unmittelbare Bedeutung der Worte „distal“ und „proximal“ in diesem Fall nicht gilt.
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Durch die unterschiedliche Größe der beiden Durchmesser des Formlings und damit auch die unterschiedliche Größe der beiden Innendurchmesser des Grundkörpers des Liners ist sichergestellt, dass der Liner verdrehsicher angeordnet werden kann. Anders als bei Linern mit einem kreisförmigen Querschnitt merkt der Träger sehr schnell, ob der Liner in einer optimalen Position am Amputationsstumpf angelegt wird.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Formling um einen konvexen Formling. Dies bedeutet, dass eine gedachte Linie zwischen zwei willkürlichen Punkten auf der Oberfläche des Formlings sich vollständig innerhalb des Formlings befindet. Insbesondere weist ein mit einem derartigen konvexen Formling hergestellter Grundkörper eines Lines keine Hinterschneidungen auf.
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Entlang der Längsrichtung, also sich von dem distalen Ende entfernend, ist die Wand des Grundkörpers des Liner sin einer bevorzugten Ausgestaltung ohne Krümmung, sobald der Bereich des distalen Endes, in dem die Wand selbstverständlich eine Krümmung aufweisen muss, abgeschlossen ist. Dies bedeutet nicht, dass der Querschnitt des Liners eine kontante Größe aufweist. Es ist durchaus möglich, dass der Liner und auch der Formling, der dem Grundkörper des Liners seine Form gibt, sich in Richtung auf das proximale Ende erweitert, so dass auch der Innenquerschnitt des Liners größer wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Verhältnis des ersten Durchmessers zum zweiten Durchmesser innerhalb des zumindest einen Abschnittes des Formlings konstant ist. Querschnitte des Formlings und damit auch des Liners in verschiedenen Ebenen unterscheiden sich in diesem Fall gegebenenfalls durch die Größe, also eine Skalierung, nicht jedoch in der geometrischen Form, die der Querschnitt des Formlings und das der Innenquerschnitt des Grundkörpers des Liners aufweist. In einer bevorzugten Ausgestaltung verfügt ein derartiger Querschnitt über wenigstens eine, bevorzugt jedoch zwei Symmetrieachsen. Er kann beispielsweise ein Oval, ein Ellipsoid, ein Polygon oder ein abgerundetes Polygon darstellen. Selbstverständlich sind auch andere Querschnittsformen möglich.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens variiert das Verhältnis des ersten Durchmessers zum zweiten Durchmesser in dem wenigstens einen Abschnitt des Formlings. Auf diese Weise kann beispielsweise bei Unterarmprothesen eine Form des Unterarmstumpfes nachgebildet werden, da beispielsweise auch der Querschnitt eines Unterarms in Richtung auf den Ellbogen sich einem Kreis annähert, während er in Richtung auf ein Handgelenk deutlich unterschiedliche Durchmesser aufweist.
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Vorteilhafterweise ist in zumindest einem zweiten Abschnitt des Formlings, der außerhalb des ersten Abschnittes liegt, ein Durchmesser des Formlings in allen Richtungen zumindest nahezu gleich groß, bevorzugt genau gleich groß. Das bedeutet, dass der Formling in diesem zweiten Abschnitt einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
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Mit Hilfe der Zeichnungen werden nachfolgend einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 - die schematische Seitenansicht eines Liners gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 2 - eine Schnittdarstellung durch den Liner aus 1 entlang der Linie A-A,
- 3 - die schematische Darstellung eines Lines gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 4 - eine weitere schematische Darstellung eines Lines gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 5 - die schematische dreidimensionale Ansicht eines Liners gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung,
- 6 - der Liner aus 5 aus einer anderen Perspektive,
- 7 - eine schematische Seiten- und Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines Liners,
- 8 - zwei schematische Seitenansichten einer weiteren Ausführungsform und
- 9 bis 11 - eine schematische Seiten- und Schnittdarstellung weiterer Ausführungsformen eines Liners gemäß der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt eine schematische Ansicht eines Liners 2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Ein Grundkörper 4 des Liners verfügt über ein geschlossenes distales Ende 6 und ein offenes proximales Ende 8. Man erkennt, dass der Grundkörper 4 des Liners 2 entlang seiner Längsachse L in Richtung auf das proximale Ende 8 aufweitet, so dass ein Durchmesser in dieser Richtung sich vergrößert.
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2 zeig eine schematische Schnittdarstellung entlang der Linie A-A aus 1. Der Grundkörper 4, dessen Aufweitung im rechten und linken Bereich der 2 zu erkennen ist, verfügt über einen ersten Durchmesser D1 entlang einer ersten Richtung, die in 2 von links nach rechts verläuft. Dabei handelt es sich beim ersten Durchmesser D1 um einen Innendurchmesser, der zumindest im Wesentlichen, vorzugsweise jedoch genau, einem Außendurchmesser eines bei der Herstellung des Linergrundkörpers 4 verwendeten Formlings entspricht. In einer zweiten Richtung, die senkrecht auf der ersten Richtung verläuft, erstreckt sich ein zweiter Durchmesser D2 , der, wie in 2 dargestellt, kleiner ist als der erste Durchmesser D1 . In der Querschnittsdarstellung in 2 ist zudem zu erkennen, dass eine Aufweitung des Grundkörpers 4 des Liners nur entlang der ersten Richtung, entlang derer sich der erste Durchmesser D1 erstreckt, nicht jedoch entlang der zweiten Richtung, entlang derer sich der zweite Durchmesser D2 erstreckt, erfolgt.
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Der in 2 dargestellte Grundkörper 4 des Liners 2 verfügt über eine Wand 10, die über den gesamten Umfang eine konstante Wandstärke aufweist. Dies ist von Vorteil, jedoch nicht notwendig.
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Im in 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel nimmt der Durchmesser D1 folgt zu, je weiter man sich entlang der Längsachse L vom distalen Ende 6 entfernt. Gleichzeitig bleibt der zweite Durchmesser D2 konstant, so dass das Verhältnis der beiden D1 : D2 zunimmt.
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3 zeigt einen Grundkörper 4 des Liners 2, an dessen Außenseite 12 eine Schnittstelle 14 angeordnet ist. Diese verfügt über eine Vielzahl von Kontakten 16, die mit elektrischen Durchleitungen und/oder Elektroden, die im oder am Grundkörper 4 angeordnet, in den Figuren jedoch nicht dargestellt sind, zusammenwirken. Wird nun der in 3 dargestellte Liner über einen Amputationsstumpf gezogen und anschließend in einen Prothesenschaft eingeführt, verfügt dieser auf der Innenseite vorzugsweise über eine entsprechende Schnittstelle, mit der eine elektrische Kontaktierung der einzelnen Kontakte 16 möglich ist. Man erkennt, dass die Schnittstelle 14 auf der Außenseite 12 des Grundkörpers 4 des Liners 2 angeordnet ist und dies nicht im Bereich des distalen Endes 6, sondern auf einer Seitenfläche des Liners.
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Eine ähnliche Anordnung ist in 4 dargestellt. Auch hier ist die Schnittstelle 14 mit den Kontakten 16 auf der Außenseite 12 des Grundkörpers 4 angeordnet, jedoch deutlich näher am distalen Ende 6, als das in 3 der Fall ist. Dennoch ist sowohl in 3 als auch in 4 die Schnittstelle 14 in Verlängerung des zweiten Durchmessers D2 , wie er in 2 dargestellt ist, auf der Außenseite 12 des Grundkörpers 4 angeordnet.
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5 und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel des Liners 2 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Grundkörper 4 verfügt über die Außenseite 12, an der die Schnittstelle 14 angeordnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Wand 10 in diesem Bereich gerade, also eben ausgebildet und weist keine Krümmung auf. Dies ist für gewissen Anwendungen von Vorteil, jedoch nicht notwendig. Im Bereich des distalen Endes 6 des Liners 2 sind mechanische Verbindungselemente 18 dargestellt, die eine Verbindung des Liners 2 mit einem nicht dargestellten Prothesenschaft erlauben.
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7 zeigt den Liner 2 mit dem Grundkörper 4 in der bereits aus 1 gezeigten äußeren Gestalt. Im rechten Teil ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie B-B. Schraffiert ist der Innenraum dargestellt, während die Wand 10 ohne Schraffur gezeigt ist. Der Liner verfügt über einen konischen Querschnitt, so dass seine Erstreckung in 7 von oben nach unten im linken Bereich kleiner ist als im rechten Bereich. Damit kann auf bestimmte Anforderungen insbesondere der Anatomie der versorgten Extremität eingegangen werden.
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8 zeigt zwei Außendarstellungen eines Liners aus unterschiedlichen Perspektiven. Während im linken Bereich der 8 die Darstellung der linken Darstellung aus 7 sowie der Darstellung aus 1 entspricht ist in der rechten Ansicht zu erkennen, dass sich eine Dicke des Liners, also die Erstreckung von links nach rechts in 8 vom distalen Ende 6 zum proximalen Ende 8 hin reduziert und der Liner verjüngt.
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9 zeigt den Liner 2 in einer Darstellung von außen auf der linken Seite. Schematisch dargestellt ist eine Verdickung 22, die in der rechts dargestellten Schnittdarstellung entlang der Linie A-A deutlich wird. Der Innenraum des Liners 2 verfügt über zwei Verdickungen 22, die im gezeigten Ausführungsbeispiel als separate Elemente an der Innenseite der Wand 10 angeordnet sind. Sie können selbstverständlich auch einstückig mit der Wand 10 ausgebildet sein. Auf diese Weise kann den anatomischen Gegebenheiten Rechnung getragen werden und der Liner 2 individuell an die benötigte Passform angepasst sein. Dabei ist es nicht notwendig, dass die beiden Verdickungen 22 identisch ausgebildet sind. Es kann in bestimmten Fällen vorteilhaft sein, nur eine Verdickung 22 vorzusehen oder unterschiedlich ausgestaltete Verdickungen 22 an der Innenseite der Wand 10 anzuordnen oder einstückig mit ihr auszubilden.
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10 zeigt eine Kombination der beschriebenen Merkmale. Im linken Bereich ist wieder die Außendarstellung des Liners 2 in der bereits bekannten Form dargestellt. Rechts in der Schnittdarstellung entlang der Linie C-C ist zu erkennen, dass sich einerseits die Außenkontur des Liners 2 in 10 von rechts nach links verjüngt und der Querschnitt konisch ausgebildet ist. Gleichzeitig verfügt die Wand 10 an ihrer Innenseite über eine Verdickung 22, die einstückig mit der Wand 10 ausgebildet ist und unsymmetrisch ausgestaltet ist. Es liegt nur eine Verdickung 22 vor, so dass die gegenüberliegende Seite der Wand ohne Verdickung auskommt.
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11 zeigt in der linken Darstellung einen Liner 2 für ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Er verfügt über mehrere Elektroden 24, die jeweils durch einen elektrischen Leiter 26 mit den Kontakten 16 verbunden sind. Die elektrischen Leiter 26 verlaufen innerhalb des Materials des Liners 2. In der rechten Darstellung der 11 ist die Schnittdarstellung entlang der Linie C-C dargestellt. Man erkennt den Liner 2 mit den elektrischen Leitern 26 innerhalb des Linermaterials, die zu den Elektroden 24 führen verbunden sind.
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Die Kontakte 16 sind Teil eines Verbindungselementes 18, mit dem der Liner 2 mit einem nicht dargestellten Prothesenschaft verbunden und insbesondere mechanisch verriegelt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- L
- Längsachse
- D1
- erster Durchmesser
- D2
- zweiter Durchmesser
- 2
- Liner
- 4
- Grundkörper
- 6
- distales Ende
- 8
- proximales Ende
- 10
- Wand
- 12
- Außenseite
- 14
- Schnittstelle
- 16
- Kontakt
- 18
- Verbindungselement
- 22
- Verdickung
- 24
- Elektrode
- 26
- elektrischer Leiter