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Die Erfindung betrifft einen Deckel für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen eines solchen Deckels.
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Zum Herstellen von typischerweise plattenförmigen Deckeln zum Verbau in Fahrzeugdächern von Kraftfahrzeugen sind spezielle Werkzeuge erforderlich, die den gewünschten Herstellungsprozess ermöglichen. Für den Verbau werden beispielsweise Umschäumungen an plattenförmige Werkstücke zum Herstellen des Deckels mit Hilfe von speziellen Formwerkzeugen angeordnet. Mittels der Umschäumungen, die beispielsweise an einem Rand des Deckels angeordnet sind, ist es möglich, weitere Komponenten mit dem Deckel zu verbinden und auch den Deckel selbst an eine Karosserie oder an Dachrahmenelemente des Kraftfahrzeugs anzubringen.
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Ein dafür benötigtes spezielles Form- oder Schäumwerkzeug weist in der Regel zwei Werkzeughälften auf, die als Ober- und Unterteil aufeinander abgestimmt sind und ein Ausbilden von derartigen Umschäumungen ermöglichen. Die Werkzeuge sind beispielsweise in Formträgern gehalten und so bewegbar, dass ein gewünschtes Ausbilden von einer oder mehrerer Umschäumungen ermöglicht ist. Das Herstellen einer Umschäumung ist beispielsweise in der europäischen Patentschrift
EP 0355209 B1 beschrieben.
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Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Konzept zum Herstellen eines Deckels anzugeben, welches eine kostengünstige und zeitsparende Fertigung des Deckels sowie eine flexible Verwendbarkeit des Deckels ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird ein Deckel für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs beschrieben, der eine in einem betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels nach außen weisende Außenseite aufweist. Der Deckel hat eine der Außenseite gegenüberliegende Innenseite. Weiter weist der Deckel ein äußeres Befestigungsmittel zur Anbindung weiterer Fahrzeugkomponenten an die Außenseite des Deckels auf. Der Deckel hat eine an einem Rand des Deckels ausgebildete Umschäumung, in welche das äußere Befestigungsmittel zumindest teilweise eingeschäumt ist, sodass das äußere Befestigungsmittel form- und/oder stoffschlüssig mit dem Rand des Deckels gekoppelt und an der Außenseite des Deckels angeordnet ist.
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Der Deckel ist im Wesentlichen scheibenartig, plattenförmig ausgebildet. Dabei bezeichnet der Begriff „plattenförmig“ im Wesentlichen eine Geometrie des Deckels, bei der zwei Dimensionen gegenüber der dritten Dimension überwiegen. Der Deckel weist beispielsweise eine Krümmung, insbesondere in Bezug auf die wesentliche Erstreckungsebene, auf, wie es üblicherweise bei Deckeln für Kraftfahrzeuge der Fall ist. Der Deckel weist beispielsweise eine Scheibe auf, an der das äußere Befestigungsmittel mittels der Umschäumung angeformt ist. Bei der Scheibe handelt es sich beispielsweise um eine Verbundscheibe, ein Verbundsicherheitsglas, ein Einscheibensicherheitsglas, ein Festglaselement oder allgemein einen Glasdeckel.
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Hier und im Folgenden gilt für die räumlichen Angaben „außen“ und „innen“, dass sich diese auf einen betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels im oder am Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs beziehen.
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Bei dem Deckel ist mit Vorteilein äußeres Befestigungsmittel auf der Außenseite des im betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels in der Umschäumung vorgesehen. Dadurch ist es möglich, von außen an die Außenseite des Deckels ein oder mehrere Komponenten mit Hilfe des äußeren Befestigungsmittels anzubringen. Dieser Ansatz sieht also vor, nicht oder nicht ausschließlich auf der Innenseite des Deckels Befestigungsmittel vorzusehen, sondern auch auf einer nach außen weisenden Außenseite. Dadurch wird eine Verwendbarkeit des Deckels flexibel erweitert. Beispielsweise könnten ein oder mehrere Bauteile für Antennen und/oder aerodynamische Zwecke vorgesehen sein. Des Weiteren könnte eine Dachreling oder dergleichen angeordnet werden.
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Mit Vorteil ermöglicht das Einschäumen des äußeren Befestigungsmittels an der Außenseite des Deckels, dass Prozess- oder Herstellungsschritte beim Ausbilden der Umschäumung zum Anordnen von Befestigungsmitteln an dem Deckel gering gehalten werden können. Beispielsweise sind nach dem Herstellen der Umschäumung keine zusätzlichen Schritte zum Anbringen des Befestigungsmittels an den Deckel notwendig. Beispielsweise ist es möglich, sowohl an der Innen- als auch Außenseite ein oder mehrere Befestigungsmittel in einem Herstellungsschritt beim Ausbilden der Umschäumung festzulegen. Es wird somit ein vereinfachtes Herstellungsverfahren ermöglicht. Des Weiteren ist eine besonders robuste Verbindung des äußeren Befestigungsmittels mit dem Deckel gegeben, beispielsweise im Vergleich zu einer bloßen Verklebung. Weiterhin ist auf einfache Art und Weise der Deckel um ein oder mehrere äußere Befestigungsmittel erweiterbar.
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Die Umschäumung, die am Rand des Deckels ausgebildet ist und den Deckel am Rand umgibt, ist beispielsweise mit einem eingangs erwähnten speziellen Form- oder Schäumwerkzeug hergestellt. Hier und im Folgenden bezeichnet der Rand des Deckels seitliche Begrenzungen des Deckels, die sich im Wesentlichen in einer horizontalen Ebene parallel zu einem Fahrzeugdach des Kraftfahrzeugs in dem betriebsgemäß montierten Zustand erstrecken. Mittels der Umschäumung kann der Deckel zusätzlich mit der Karosserie verbunden, beispielsweise verklebt, verschraubt und/oder anderweitig angebunden werden. Bei der Umschäumung handelt es sich beispielsweise um eine Polyurethan-Umschäumung.
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Bei dem Befestigungsmittel handelt es sich beispielsweise um ein Befestigungselement oder einen -einsatz, der zur Kopplung mit dem Deckel mit eingeschäumt wird. Mittels des Befestigungsmittels wird ein Befestigungspunkt am Deckel ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform sind weiter ein oder mehrere weitere, zumindest teilweise in die Umschäumung oder in ein oder mehrere weitere Umschäumungen eingeschäumte innere Befestigungsmittel vorgesehen, welche an der Innenseite des Deckels angeordnet sind. Analog zu dem ersten Befestigungsmittel sind ein oder mehrere weitere Befestigungsmittel form- und/oder stoffschlüssig mit dem Rand des Deckels über die Umschäumung gekoppelt. Dadurch weist der Deckel sowohl an der Innen- als auch an der Außenseite ein oder mehrere Befestigungsmittel auf, sodass der Deckel an der Innenseite, also der in einem betriebsgemäß montierten Zustand nach innen zum Fahrzeuginneren hinweisenden Seite, mit dem Fahrzeugdach gekoppelt und/oder mit anderen Elementen koppelbar ist, als auch an der Außenseite mit anderen Komponenten. Der Deckel ist trotz der beidseitigen Anbringung von Befestigungsmitteln an gegenüberliegenden Seiten des Deckels, etwa an der Scheibe, in einem Prozessschritt einfach und kostengünstig herstellbar.
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Hier und im Folgenden sei darauf hingewiesen, dass die einen oder mehreren inneren und äußeren Befestigungsmittel in einer gemeinsamen, zusammenhängenden Umschäumung an die Scheibe geformt sind. Alternativ handelt es sich um eine oder mehrere, nicht verbundene, d.h. unterbrochene Umschäumungen. Mehrere Umschäumungen sind beispielsweise in ein Verfahrensschritt durch separate Kanäle im Werkzeug herstellbar.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das äußere Befestigungsmittel einen Einsatz mit einer Gewindebohrung zur Aufnahme eines Befestigungsbolzens auf. Dadurch ist ein zwei- oder mehrteiliges Befestigungselement ermöglicht, was eine besonders einfache Herstellung des Deckels gewährleistet. Insbesondere lässt sich der Deckel nach der Bearbeitung leicht aus dem Formwerkzeug entformen, sodass anschließend der Befestigungsbolzen nachträglich in das Befestigungsmittel eingebracht wird. Ein bereits im Befestigungsmittel eingesetzter Befestigungsbolzen oder ein einteiliges Befestigungselement mit Einsatz und stiftförmigen Fortsatz (Bolzen, Gewindebolzen) würde vor dem Ausbilden der Umschäumung eine nachträgliche Entformung aufgrund einer zum stiftförmigen Fortsatz ungünstig verlaufenden Entformungsrichtung des Deckels aus dem Formwerkzeug behindern oder verhindern.
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Gemäß einer Ausführungsform ist eine Bohrungsachse des Befestigungsmittels normal zu der Außenseite des Deckels ausgerichtet. Dies trägt zu den oben genannten Vorteilen und Funktionen bei der Entformung bei. Insb. bei gewölbten Deckel und einer zur Normalenrichtung winklig verlaufenden Entformungsrichtung ist dennoch eine Entformung ermöglicht.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Deckel eine Scheibe auf und das äußere Befestigungsmittel ist mittels eines flexiblen Klebeelements an der Scheibe angeordnet, insbesondere mittels eines Klebepads. Dadurch können Spalte und Toleranzen zwischen dem flexiblen Klebeelement und der Scheibe ausgeglichen oder kompensiert werden. Zudem ist eine Abdichtung des äußeren Befestigungsmittels zur Scheibe hin ermöglicht. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Klebeelement um ein Dicht- und/oder Ausgleichselement. Das Klebeelement ermöglicht eine prozesssichere und präzise Herstellung des Deckels.
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Des Weiteren wird ein Verfahren zum Herstellen eines Deckels für ein Fahrzeugdach eines Kraftfahrzeugs offenbart. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- - Bereitstellen einer unteren Werkzeughälfte und einer oberen Werkzeughälfte eines Formwerkzeuges,
- - Anordnen eines äußeren Befestigungsmittels in die untere Werkzeughälfte an eine vorgegebene Position,
- - Einlegen einer Scheibe zumindest teilweise in die untere Werkzeughälfte, wobei eine in einem betriebsgemäß montiertem Zustand des herzustellenden Deckels nach außen weisende Oberfläche der Scheibe der unteren Werkzeughälfte und dem äußeren Befestigungsmittel zugewandt ist,
- - Schließen der beiden Werkzeughälften derart, dass die beiden Werkzeughälften zusammen mit der Scheibe eine Kavität entlang eines Rands der Scheibe ausbilden, in welcher das äußere Befestigungsmittel angeordnet ist,
- - Einbringen von Schäummaterial in die Kavität derart, dass an dem Rand der Scheibe eine Umschäumung ausgebildet ist, in die das äußere Befestigungsmittel zumindest teilweise eingeschäumt ist, so dass das äußere Befestigungsmittel form- und/oder stoffschlüssig mit der Scheibe gekoppelt und an einer Außenseite des hergestellten Deckels angeordnet ist.
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Das Verfahren ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen. Insbesondere handelt es sich um ein einfaches Herstellungsverfahren zum sicheren Anbringen von Befestigungsmitteln an eine Außenseite des Deckels. Die definierte Positionierung des äußeren Befestigungsmittels in der unteren Werkzeughälfte ist beispielsweise formschlüssig oder mit Hilfe von ein oder mehreren Magnethaltern bewirkt. Es gelten die obigen Ausführungen zu Ausführungsformen.
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Die untere und/oder obere Werkzeughälfte weisen einen formgebenden Bereich, etwa eine Ausnehmung, zum Begrenzen der Kavität und zum Ausbilden der Umschäumung des herzustellenden Deckels auf. In diese Ausnehmung ist beispielsweise das Befestigungsmittel eingelegt oder darin angeordnet.
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Hier und im Folgenden sei darauf hingewiesen, dass der Begriff „Werkzeughälfte“ nicht eine mathematisch oder geometrisch exakte Hälfte des Formwerkzeugs darstellt. Vielmehr handelt es sich um zwei Werkzeugteile des Formwerkzeugs, die zusammen ein Ganzes ergeben. Mit anderen Worten handelt es sich beispielsweise um ein Ober- und Unterwerkzeug.
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Gemäß einer Ausführungsform werden nach dem Einbringen des Schäummaterials und einem Aushärten des Schäummaterials die beiden Werkzeughälften auseinandergebracht und der hergestellte Deckel entformt, wobei eine Entformungsrichtung des Deckels unter einem vorbestimmten Winkel zu einer Normalenrichtung des hergestellten Deckels im Bereich des Befestigungsmittels verläuft. Bei dem äußeren Befestigungsmittel handelt es sich um wie oben bereits beschrieben beispielsweise um einen Bohrungseinsatz oder Gewindeeinsatz, in welchem nachträglich ein Befestigungsbolzen oder Gewindebolzen eingeschraubt wird. In diesem Fall ist aufgrund der winklig zur Normalenrichtung verlaufenden Entformungsrichtung des Deckels ein zweiteiliges Befestigungselement von Vorteil.
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Gemäß einer Ausführungsform wird vor dem Schließen der beiden Werkzeughälften in der oberen Werkzeughälfte ein weiteres inneres Befestigungsmittel an eine vorgegebene Position angeordnet. Nach dem Schließen der beiden Werkzeughälften ist das innere Befestigungsmittel in der Kavität oder einer weiteren Kavität entlang des Rands der Scheibe angeordnet. Im Schritt des Einbringens wird Schäummaterial in die Kavität und/oder die weitere Kavität eingebracht, sodass an dem Rand der Scheibe das innere Befestigungsmittel zumindest teilweise eingeschäumt ist zur form- und/oder stoffschlüssigen Kopplung mit der Scheibe, wobei das innere Befestigungsmittel an der der Außenseite gegenüberliegenden Innenseite des hergestellten Deckels angeordnet ist. Das Verfahren ermöglicht somit eine einfache Herstellung eines Deckels, an dessen gegenüberliegenden Seiten ein oder mehrere Befestigungsmittel angeordnet sind. Es ist beispielsweise nicht notwendig, zunächst auf die eine und dann auf die andere Seite des Deckels in zwei unterschiedlichen Herstellungsschritten oder -prozessen Befestigungsmittel festzulegen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist zwischen dem äußeren Befestigungsmittel und der Scheibe ein flexibles Klebeelement angeordnet, mittels welchem das Befestigungsmittel an der Oberfläche der Scheibe angeordnet ist. Beispielsweise wird das flexible Klebeelement nach dem Einbringen und Anordnen des Befestigungsmittels in der unteren Werkzeughälfte auf das Befestigungsmittel aufgebracht, bevor anschließend die Scheibe eingelegt wird. Alternativ ist das Klebeelement bereits beim Einlegen des äußeren Befestigungsmittels auf das äußere Befestigungsmittel aufgebracht. Das Klebeelement ermöglicht die zuvor erwähnten Vorteile und Funktionen.
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Des Weiteren wird eine Vorrichtung zum Herstellen eines Deckels offenbart, welche ein Formwerkzeug mit einer unteren und einer oberen Werkzeughälfte aufweist, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, ein Verfahren gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen auszuführen. Beispielsweise ist die Vorrichtung ausgebildet, einen Deckel wie eingangs beschrieben herzustellen. Die Vorrichtung weist beispielsweise geeignete Mittel auf, das Formwerkzeug zu lagern und die Hälften relativ zueinander zu verfahren, etwa zum Öffnen oder Schließen. Auch umfasst die Vorrichtung Mittel zum Einbringen des Schäummaterials. Auch können ein oder mehrere Schieber für das Formwerkzeug vorgesehen sein, um besondere Geometrien der Umschäumung zu ermöglichen.
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Die Vorrichtung ermöglicht im Wesentlichen die vorgenannten Vorteile und Funktionen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Zuhilfenahme der angehängten Figuren beschrieben. Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind gegebenenfalls nicht alle dargestellten Elemente in sämtlichen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In den Figuren zeigen:
- 1 ein Fahrzeugdach mit einem Deckel gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Ansicht,
- 2 eine perspektivische Innenansicht des Deckels,
- 3 eine schematische Schnittdarstellung des Deckels,
- 4 eine perspektivische Außenansicht des Deckels,
- 5 eine schematische Schnittansicht des Deckels in einem ersten Fertigungszustand,
- 6 eine schematische Schnittansicht des Deckels in einem zweiten Fertigungszustand, und
- 7 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Herstellungsverfahrens des Deckels.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht schematisch ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Fahrzeugdach 2, das einen Deckel 3 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung aufweist. Der Deckel 3 ist im Ausführungsbeispiel ein zum Fahrzeugdach 2 unbewegliches Festglaselement. Alternativ ist der Deckel 3 relativ zum Fahrzeugdach 2 beweglich, um wahlweise eine Öffnung in dem Fahrzeugdach 2 freizugeben oder zu verschließen. Der Deckel 3 weist zwei äußere Befestigungsbereiche 4 auf, deren Details später erläutert werden.
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2 zeigt den Deckel 3 von innen, das heißt eine im betriebsgemäß montierten Zustand des Deckels ins Innere des Kraftfahrzeugs 1 zeigende Innenseite 5. An einem Rand 6 des Deckels 3 ist zumindest teilweise eine Umschäumung 7 an eine Scheibe 8 des Deckels 3 angebracht. Bei der Scheibe 8 handelt es sich um ein Verbundsicherheitsglas (VSG). In die Umschäumung 7 sind ein oder mehrere innere Befestigungsmittel 9, beispielsweise Gewindeeinsätze oder Bohrungseinsätze, mit eingeschäumt. Mittels der inneren Befestigungsmittel 9 sind Befestigungspunkte an der Innenseite 5 des Deckels 3 bereitgestellt. Daran lassen sich andere Komponenten, wie beispielsweise eine dargestellte Führungsschiene 10 für eine Rollovorrichtung 11, montieren. Bei der Umschäumung 7 handelt es sich um eine Polyurethan-Umschäumung.
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3 zeigt eine Schnittansicht des Deckels 3. Der Deckel 3 hat neben der Innenseite 5 auch eine der Innenseite gegenüberliegende Außenseite 12. Die Umschäumung 7 ist schraffiert dargestellt, in welche ein inneres Befestigungsmittel 9, ein Gewindeeinsatz mit eingeschäumt ist. Weiterhin ist die Führungsschiene 10 für das Rollo ersichtlich, die über das innere Befestigungsmittel 9 mit einem Schraubelement, etwa einem Schraubbolzen, an dem Deckel 3 angeschraubt werden kann.
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4 zeigt den Deckel 3 von außen, wobei an der Außenseiten 12 zusätzlich in jedem Befestigungsbereich 4 (siehe 1) ein äußeres Befestigungsmittel 13 angeordnet ist. Das äußere Befestigungsmittel 13 ist ein Gewindeeinsatz 14, in welchen ein Haltebolzen 15 eingeschraubt ist. Der Gewindeeinsatz 14 ist beispielsweise eine Mutter. Der Gewindeeinsatz 14 ist mittels der Umschäumung 6 oder einer weiteren Umschäumung an die Scheibe 8 form- und/oder stoffschlüssig angebracht. Der Deckel 3 weist folglich nicht nur an der Innenseite 5, wie in 2 und 3 gezeigt, sondern auch an der Außenseite 12 ein Befestigungsmittel zum Verbinden mit weiteren Komponenten mit dem Deckel 3 auf. Mit anderen Worten ist ein Schraubpunkt an der Außenseite 12 eingeschäumt.
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5 und 6 zeigen schematische Schnittansichten des Deckels 3, wobei 5 einen ersten Fertigungszustand ohne Haltebolzen 14 und 6 einen zweiten Fertigungszustand, etwa einen Endzustand, mit Haltebolzen 14 zeigen. Zusätzlich ist in 5 ein Formwerkzeug 16 mit einer unteren Werkzeughälfte 17 und einer oberen Werkzeughälfte 18 als Teil einer eingangs erwähnten Herstellungsvorrichtung schematisch angedeutet. In 5 ist eine Lage des hergestellten Deckels 3 in dem Formwerkzeug 16 gezeigt.
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Anhand von 5 wird unter Zuhilfenahme des schematischen Ablaufdiagramms in 7 die Herstellung des Deckels 3 beschrieben.
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In einem ersten Schritt S1 wird das Formwerkzeug 16 bereitgestellt.
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In einem nächsten Schritt S2 wird der Gewindeeinsatz 14 in die untere Werkzeughälfte 17 eingelegt und vorgegeben positioniert. Die Positionierung kann beispielsweise mit Hilfe ein oder mehrerer Magnethalter erfolgen. Auf das Befestigungsmittel 11 ist ein Klebeelement 19, welches ein Dicht- und Ausgleichselement ist, auf das äußere Befestigungsmittel 13 aufgebracht.
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Anschließend wird in einem nächsten Schritt S3 die Scheibe 8 in die untere Werkzeughälfte 17 eingelegt. Dabei zeigt eine im betriebsgemäß montierten Zustand des herzustellenden Deckels 3 nach außen weisende Oberfläche 20 der Scheibe 8 in Richtung der unteren Werkzeughälfte 17. Die Scheibe 10 liegt mit der nach außen weisenden Oberfläche 20 zumindest teilweise auf dem Klebeelement 19 und somit dem Befestigungsmittel 13 auf.
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In einem nächsten Schritt S4 wird das Formwerkzeug 16 anschließend geschlossen, sodass die beiden Werkzeughälften 17 und 18 zusammen mit der Scheibe 8 eine Kavität entlang des Rands 6 der Scheibe 10 ausbilden, in welcher das äußere Befestigungsmittel 13 angeordnet ist.
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In einem weiteren Schritt S5 wird anschließend Schäummaterial in die Kavität derart eingebracht, dass am Rand 5 der Scheibe 8 die Umschäumung 7 ausgebildet ist, in die das äußere Befestigungsmittel 13 zumindest teilweise miteingeschäumt ist. Dadurch ist das äußere Befestigungsmittel 13 formschlüssig und/oder stoffschlüssig mit der Scheibe 8 gekoppelt und an der Außenseite 12 des hergestellten Deckels 3 angeordnet.
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Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass ein oder mehrere Abdichtungen 21, die mit einem Pfeil gekennzeichnet sind in 5, vorgesehen sind, damit Schäummaterial bei der Herstellung der Umschäumung 7 nicht in unerwünschte Bereiche der Scheibe 8 vordringt oder verläuft.
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Der Gewindeeinsatz 14 hat eine Bohrungsachse 22, die normal zur Scheibe 8 in einem Bereich des äußeren Befestigungsmittels 13 verläuft. Die Bohrungsachse 22 ist winklig zu einer Entformungsrichtung 23 des Deckels 3 ausgerichtet. Aufgrund dieser Tatsache wäre ein Befestigungselement mit Haltebolzen 15 nicht miteinschäumbar und aus dem Formwerkzeug entnehmbar. Dadurch, dass nur der Gewindeeinsatz 14 vorgesehen ist, kann leicht abgedichtet und entformt werden.
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Weiter sei erwähnt, dass bei dem beschriebenen Herstellungsverfahren gleichzeitig auch ein oder mehrere innere Befestigungsmittel 9 mit in die Umschäumung 7 eingeschäumt werden. Beispielsweise vor dem Schritt S4 des Schließens des Formwerkzeugs 16 wird optional die obere Werkzeughälfte 18 mit einem oder mehreren inneren Befestigungsmitteln 9, etwa mit Hilfe von Magnethaltern, bestückt. Einzelne oder sämtliche Befestigungsmittel 9 und 13 können auch in separaten Umschäumungen eingeschäumt sein. Die inneren Befestigungsmittel 9 werden beispielsweise in die obere Werkzeughälfte 18 eingelegt und dort gehalten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugdach
- 3
- Deckel
- 4
- Befestigungsbereich
- 5
- Innenseite
- 6
- Rand
- 7
- Umschäumung
- 8
- Scheibe
- 9
- inneres Befestigungsmittel
- 10
- Führungsschiene
- 11
- Rollovorrichtung
- 12
- Außenseite
- 13
- äußeres Befestigungsmittel
- 14
- Gewindeeinsatz
- 15
- Haltebolzen
- 16
- Formwerkzeug
- 17
- untere Werkzeughälfte
- 18
- obere Werkzeughälfte
- 19
- Klebeelement
- 20
- Oberfläche
- 21
- Abdichtung
- 22
- Bohrungsachse
- 23
- Entformungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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