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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Computersystem umfassend ein elektromagnetisch schirmendes Chassis.
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Moderne Computersysteme arbeiten mit sehr hohen Arbeitsfrequenzen, teilweise im Bereich von mehreren Gigahertz, sodass von ihnen nicht unerhebliche elektromagnetische (EM) Störfelder ausgehen. Entsprechend den Bestimmungen zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) muss die von einem Computersystem ausgesandte EM-Strahlung in geeigneter Weise abgeschirmt werden. Hierzu dient in erster Linie ein Gehäuse aus einem elektrisch leitfähigen Material, insbesondere Stahlblech, das als Faraday'scher Käfig wirkt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Computersystem mit einem alternativen Schirmungskonzept zu beschreiben.
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Die oben genannte Aufgabe wird durch ein Computersystem umfassend ein elektromagnetisch (EM) schirmendes Chassis gelöst, wobei das Chassis wenigstens eine Öffnung aufweist. Das Computersystem umfasst des Weiteren wenigstens ein Kabel, welches das schirmende Chassis durch die Öffnung verlässt. Das wenigstens eine Kabel weist eine Schirmung auf. In einem Bereich der wenigstens einen Öffnung ist wenigstens eine elektrisch leitfähige Dichtung angeordnet, die einen elektrischen Kontakt zwischen der Schirmung des Kabels und dem schirmenden Chassis herstellt. Ein Vorteil eines derartigen Computersystems ist es, dass von dem Kabel ausgehende EM-Störfelder außerhalb des schirmenden Chassis stark gedämpft werden. Dabei sorgt die elektrisch leitfähige Dichtung in dem Bereich der wenigstens einen Öffnung dafür, dass ein elektrischer Kontakt zwischen der Schirmung des Kabels und dem schirmenden Chassis sichergestellt ist. Ohne einen derartigen elektrischen Kontakt zwischen der Schirmung des Kabels und dem schirmenden Chassis würde die Schirmung des Kabels hochfrequente Signale, die die Schirmung innerhalb des schirmenden Chassis aufnimmt, aus dem Chassis herausleiten und so EM-Störfelder außerhalb des Chassis erzeugen.
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In wenigstens einer Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens eine elektrisch leitfähige Dichtung als flächiges Gasket ausgestaltet. Das flächige Gasket verläuft parallel zu einer Wand des Chassis, in der die wenigstens eine Öffnung angeordnet ist. In dem Bereich der wenigstens einen Öffnung weist das flächige Gasket wenigstens einen Einschnitt auf, durch den das wenigstens eine Kabel geführt ist. Ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung ist es, dass das flächige Gasket unkompliziert und kostengünstig herstellbar ist. Außerdem ist das flächige Gasket einfach anbringbar. Ein weiterer Vorteil des flächigen Gaskets ist es, dass es immer außerhalb des schirmenden Chassis angebracht werden kann, sodass ein Kontakt des Gaskets mit Komponenten des Computersystems innerhalb des schirmenden Chassis, wie zum Beispiel einer Platine, ausgeschlossen ist.
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In wenigstens einer Ausgestaltung der Erfindung drückt das durch den Einschnitt geführte Kabel das flächige Gasket in einem Bereich des wenigstens einen Einschnitts in einer Richtung lotrecht zu einer Oberfläche des flächigen Gaskets auseinander. Dadurch steht die Oberfläche des flächigen Gaskets in elektrischem Kontakt mit der Schirmung des Kabels. Ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung ist es, dass ein elektrischer Kontakt zwischen der Schirmung des Kabels und dem Chassis durch das flächige Gasket sichergestellt ist, selbst wenn das flächige Gasket nur an seiner Oberfläche elektrisch leitfähig ist.
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In wenigstens einer Ausgestaltung weist das flächige Gasket in dem Bereich der wenigstens einen Öffnung wenigstens zwei Einschnitte auf. Ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung ist es, dass eine flexiblere Verwendung des flächigen Gaskets ermöglicht wird. Die wenigstens zwei Einschnitte erzeugen in dem Bereich der wenigstens einen Öffnung einen Kamm, der eine elektrische Kontaktierung zwischen dem flächigen Gasket und der Schirmung des Kabels sicherstellt, wenn Kabel mit unterschiedlicher Dicke verwendet werden. Der Kamm weist durch die Einschnitte Laschen auf, die individuell von dem Kabel auseinander gedrückt werden können. Ein Kabel mit einem größeren Durchmesser drückt mehr Laschen auseinander, als ein Kabel mit einem kleineren Durchmesser.
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In wenigstens einer Ausgestaltung ist in dem Bereich der wenigstens einen Öffnung an einer Wand des Chassis ein Vorsprung angeordnet. Der Vorsprung umgreift das wenigstens eine Kabel zumindest teilweise. Die wenigstens eine elektrisch leitfähige Dichtung ist an einer dem wenigstens einen Kabel zugewandten Seite des Vorsprungs angeordnet. Ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung ist es, dass ein hoher Anpressdruck zwischen der elektrisch leitfähigen Dichtung und der Schirmung des Kabels erzeugt wird. Der Anspressdruck kann in dieser Ausgestaltung an eine Dicke des Kabels angepasst werden, indem die Größe der Öffnung und/oder eine Dicke der elektrisch leitfähigen Dichtung entsprechend gewählt wird.
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In wenigstens einer Ausgestaltung weist das Chassis ferner eine Klappe auf und das Chassis und/oder die Klappe weist wenigstens eine U-förmige Aussparung in einem Grenzbereich zwischen der Klappe und dem Chassis auf, wobei die wenigstens eine Aussparung des Chassis beziehungsweise der Klappe derart angeordnet ist, die wenigstens eine Öffnung zu formen. Ein Vorteil einer derartigen Ausgestaltung liegt darin, dass ein benutzerfreundliches Anbringen des wenigstens einen Kabels und der wenigstens einen elektrisch leitfähigen Dichtung ermöglicht wird.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den angehängten Ansprüchen sowie den nachfolgenden Beschreibungen von Ausführungsbeispielen offenbart. Die Ausführungsbeispiele werden anhand der angehängten Figuren beschrieben. In den Figuren werden für Elemente mit im Wesentlichen gleicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet, diese Elemente müssen jedoch nicht in allen Einzelheiten identisch sein.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht eines Computersystems gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung,
- 2 eine schematische Ansicht eines Teils eines Computersystem gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung,
- 3 eine schematische Ansicht eines Teils eines Computersystems gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung und
- 4 eine schematische Ansicht eines Teils eines Computersystems gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung.
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1 zeigt ein Computersystem 1 mit einem Gehäuse 2 gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung. Das Gehäuse 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt und gewährleistet keine Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlung. Innerhalb des Gehäuses 2 weist das Computersystem 1 eine Trägerplatte 3 auf, auf der ein Chassis 4, sowie ein erstes Laufwerk 5 und ein zweites Laufwerk 6 montiert ist. Das erste Laufwerk 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Festplatte, das zweite Laufwerk 6 ein DVD-Laufwerk. Das Chassis 4 sowie die Trägerplatte 3 sind aus einem elektrisch leitfähigen Material gefertigt, beispielsweise Stahlblech, sodass das Chassis 4 mit der Trägerplatte 3 als Faraday'scher Käfig wirkt und einen geschirmten Bereich erzeugt, in dem EM-Strahlung nach außen abgeschirmt wird. Die erste und zweite Festplatte 5, 6 befinden sich außerhalb des Chassis 4, in einem nicht geschirmten Bereich, besitzen aber jeweils ein eigenes schirmendes Chassis, welche jedoch nicht mit dem Chassis 4 verbunden sind.
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Im Inneren des Chassis 4 befindet sich eine Platine 7, in diesem Ausführungsbeispiel ein Motherboard. Das erste Laufwerk 5 ist über ein erstes Kabel 8, das zweite Laufwerk 6 über ein zweites Kabel 9 mit der Platine 7 verbunden. Das erste bzw. zweite Kabel 8, 9 ist an das erste bzw. zweite Laufwerk 5, 6 und die Platine 7 jeweils mit Steckverbindern 10 angeschlossen. Das erste bzw. zweite Kabel 8, 9 transportiert hochfrequente Datensignale und/oder Ströme.
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Um von dem ersten bzw. dem zweiten Laufwerk 5, 6 in dem nicht geschirmten Bereich des Computersystems 1 zu der Platine 7 in dem geschirmten Bereich innerhalb des Chassis 4 zu gelangen, muss das erste bzw. das zweite Kabel 8, 9 durch eine Wand W des Chassis 4 verlaufen. Dazu befindet sich eine erste Öffnung 11 für das erste Kabel 8 und eine zweite Öffnung 12 für das zweite Kabel 9 in der Wand W. Beide Öffnungen 11, 12 befinden sich unmittelbar über der Trägerplatte 3.
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Ein oben beschriebener Aufbau, bei dem das schirmende Chassis 4 nicht alle elektrischen Komponenten des Computersystems 1 umschließt, hier beispielsweise die Laufwerke 5, 6, ist vorteilhaft, da es eine flexible Anordnung der Komponenten und einen flexiblen Aufbau des Computersystems 1 ermöglicht. Selbst wenn die elektrischen Komponenten, die außerhalb des Chassis 4 angeordnet sind, eigene Schirmungen aufweisen, so verlaufen doch immer Kabel, die in einem konventionellen Computersystem innerhalb eines schirmenden Gehäuses laufen, außerhalb des geschirmten Bereichs des Chassis 4. Da diese Kabel kritisch hinsichtlich EM-Störstrahlung sind, bietet die vorliegende Erfindung eine Lösung zur besseren Abschirmung durch ein alternatives Schirmungskonzept.
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Um die erste Öffnung 11 befindet sich an der Wand W ein U-förmiger erster Vorsprung 13. Der erste Vorsprung 13 steht wie ein Tunnelportal senkrecht zu der Wand W außerhalb des geschirmten Bereichs wenige Millimeter von der Wand W ab. Da die erste Öffnung 11 unmittelbar über der Trägerplatte 3 liegt, umgibt der erste Vorsprung 13 die erste Öffnung 11 an drei Seiten. An einer Innenseite des Tunnelportals ist an dem U-förmigen ersten Vorsprung 13 ein U-förmiges Gasket 14 als elektrisch leitfähige Dichtung angebracht. Das U-förmige Gasket 14 wird anhand der Ausgestaltung gemäß 2 weiter beschrieben.
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Vor der zweiten Öffnung 12, durch die das zweite Kabel 9 führt, ist ein erstes flächiges Gasket 15 als elektrisch leitfähige Dichtung angebracht. Das erste flächige Gasket 15 ist außerhalb des Chassis 4 an der Wand W befestigt, beispielsweise angeklebt. Das erste flächige Gasket 15 verdeckt die zweite Öffnung 12 teilweise. Alternativ kann das erste flächige Gasket 15 die zweite Öffnung jedoch auch vollständig verdecken. Das erste flächige Gasket 15 steht mit einer ersten Seite auf der Trägerplatte 3, an einer der ersten Seite gegenüberliegenden Seite ist das erste flächige Gasket 15 mittig vor der Öffnung 12 eingeschnitten. Das zweite Kabel 9 verläuft so durch die zweite Öffnung 12, dass das zweite Kabel 9 durch den Einschnitt des ersten flächigen Gaskets 15 geführt ist. Das erste flächige Gasket 15 wird näher anhand der Ausgestaltung gemäß 4 beschrieben.
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Die oben beschriebene Ausgestaltung, insbesondere mit dem ersten flächigen Gasket 15 gewährleistet eine EM-Dichtheit des Chassis 4, auch wenn das Chassis 4 Öffnungen 11, 12 aufweist. Ohne eine elektrisch leitfähige Dichtung, wie sie hier beschrieben ist, könnten sich EM-Störfelder ungehindert durch die Öffnungen 11, 12 ausbreiten.
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Das erste Kabel 8 weist im nicht geschirmten Bereich eine erste Schirmung 16 auf. Das zweite Kabel 9 weist im nicht geschirmten Bereich eine zweite Schirmung 17 auf. Die erste bzw. zweite Schirmung 16, 17 kann beispielsweise aus geflochtenen Metalldrähten bestehen. Da über die Kabel 8, 9 hochfrequente Signale übertragen werden, würden diese ohne die erste bzw. zweite Schirmung 16, 17 ungehindert EM-Störfelder erzeugen. Außerhalb des schirmenden Chassis 4 könnten diese elektro-magnetischen Störfelder EMV-Anforderungen für das Computersystem 1 verletzen. Eine Abschirmung der Kabel 8,9 allein genügt jedoch in dem oben beschriebenen Aufbau nicht, da die Schirmungen 16, 17 im Inneren des Chassis 4 erzeugte Störfelder auffangen und in dem nicht geschirmten Bereich abgeben würde. Um dies zu verhindern, muss ein elektrischer Kontakt der Schirmungen 16, 17 mit dem Chassis 4 sichergestellt werden, um Aufladungen der Schirmungen 16, 17 zuverlässig an das Chassis 4 abzuleiten. Das Chassis 4 und die Trägerplatte 3 sind geerdet, sodass auf das Chassis 4 bzw. die Trägerplatte 3 abgeleitete Aufladungen ebenfalls abgeleitet werden.
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Die erste Schirmung 16 steht deshalb mit dem U-förmigen Gasket 14 und die zweite Schirmung 17 mit dem ersten flächigen Gasket 15 in elektrischem Kontakt. Die Schirmungen 16, 17 enden jeweils einige Millimeter hinter der ersten bzw. der zweiten Öffnung 11, 12 im Inneren des Chassis 4. So wird eine Aufnahme von EM-Störfeldern im Inneren des Chassis 4 durch die Schirmungen 16, 17 vermindert. Ein Erdungsanschluss der Schirmungen 16, 17 an der Platine 7 reicht im Allgemeinen nicht aus, um EM-Störfelder außerhalb des geschirmten Bereichs ausreichend zu mindern.
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Die unterschiedlichen Ausgestaltungen der ersten bzw. zweiten Öffnung 11, 12 und der daran angeordneten elektrisch leitfähigen Dichtungen sind hier nebeneinander dargestellt, können jedoch selbstverständlich auch einzeln oder in anderen Kombinationen verwendet werden.
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2 zeigt einen Teil eines Computersystems 1 gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Teil eines Trägerblechs 3 und eines Chassis 4 zu sehen. Das Chassis 4 weist an einer Wand W eine erste Öffnung 11 und eine zweite Öffnung 12' auf. Durch die erste Öffnung 11 führt ein erstes Kabel 8 und durch die zweite Öffnung 12' ein zweites Kabel 9. Die erste Öffnung 11 entspricht samt erstem Vorsprung 13 und U-förmigem Gasket 14 der ersten Öffnung 11 aus 1. Die zweite Öffnung 12' in 2 ist in seiner Ausgestaltung ähnlich der ersten Öffnung 11, befindet sich jedoch nicht unmittelbar über der Trägerplatte 3. Die zweite Öffnung 12' ist in diesem Ausführungsbeispiel in die Wand W, von den Rändern der Wand W beabstandet, eingelassen.
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Die zweite Öffnung 12' weist einen zweiten Vorsprung 13' auf, der die zweite Öffnung 12' an vier Seiten umgibt, sodass ein Tunnel entsteht. An einer Innenseite des Tunnels ist an dem zweiten Vorsprungs 13' ein O-förmiges Gasket 14' als elektrisch leitfähige Dichtung angebracht. Verwendet wird hier ein biegsames Gasket, das bei einem Einbau des Gaskets in das Computersystem 1 aus einem oder zwei geraden Streifen entsprechend gebogen wird. Die Vorsprünge 13, 13' können aus der Wand W des Chassis 4 geprägt oder gezogen werden. Alternativ können die Vorsprünge 13, 13' als Zusatzteil, beispielsweise genietet, eingebracht werden.
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Die Größe der ersten bzw. zweiten Öffnung 11, 12' ist so gewählt, dass sie nur wenig größer als das erste Kabel 8 bzw. das zweite Kabel 9 ist. Eine Dicke des U-förmigen Gaskets 14 sowie des O-förmigen Gaskets 14' ist so gewählt, dass ein ausreichend hoher Anpressdruck auf das jeweilige Kabel 8, 9 erzeugt wird, um eine Kontaktierung sicherzustellen. Ferner ist das U- bzw. O-förmigen Gaskets 14, 14' komprimierbar, sodass Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden. Die Gaskets 14, 14' weisen eine selbstklebende Oberfläche auf, mit der sie an den Vorsprüngen 13, 13' angeklebt werden.
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Die Kabel 8, 9 sind in 2 so geführt, dass die Schirmungen 16, 17 soweit möglich mit dem Chassis 4 oder der Trägerplatte 3 in elektrischem Kontakt stehen. Da die erste Öffnung 11 direkt über der Trägerplatte 3 angeordnet ist verläuft das erste Kabel 8 direkt auf der Trägerplatte 3. Das zweite Kabel 9 ist nach Verlassen der zweiten Öffnung 12' so gebogen, dass das zweite Kabel 9 unmittelbar unterhalb des zweiten Vorsprungs 13' in Kontakt mit dem Chassis 4 steht. Zusätzlich können zur Führung der Kabel 8, 9 elektrisch leitfähige Halterungen an dem Chassis 4 oder der Trägerplatte 3 angebracht sein. Hier eignen sich zum Beispiel Klemmvorrichtungen, die in Form einer Zunge an dem Chassis 4 oder der Trägerplatte 3 angebracht sind. Derartige Halterungen bieten zusätzliche elektrische Kontaktierungen der Schirmungen 16, 17 mit dem Chassis 4 bzw. der Trägerplatte 3.
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Eine alternative Ausgestaltung einer zweiten Öffnung 12" mit einem zweiten Vorsprung 13" ist in 3 gezeigt. 3 zeigt ein Chassis 4, das auf einer Trägerplatte 3 montiert ist. In diesem Fall weist das Chassis 4 eine Klappe K auf, die geöffnet werden kann. In einem Grenzbereich zwischen der Klappe K und dem Chassis 4 weisen Chassis 4 und Klappe K jeweils zwei halbrunde Aussparungen auf. Diese halbrunden Aussparungen sind so angeordnet, dass je eine halbrunde Aussparung in der Klappe K und dem Chassis 4 in dem Grenzbereich gegenüber liegen, sodass sie, wenn die Klappe in das Chassis 4 eingesetzt und geschlossen ist, je eine zweite Öffnung 12" formen. Die zweiten Vorsprünge 13" sind in diesem Ausführungsbeispiel jeweils U-förmig an den halbrunden Aussparungen angeordnet, sodass sie bei geschlossener Klappe K je einen O-förmigen zweiten Vorsprung 13" formen. An jedem U-förmigen zweiten Vorsprung 13" wird je ein U-förmiges Gasket an den Vorsprüngen 13" angeklebt. Diese können bei geöffneter Klappe K eingesetzt werden. Noch wenn die Klappe K geöffnet ist werden auch die Kabel durch die Aussparungen in dem Chassis 4 geführt. Anschließend wird die Klappe K geschlossen, sodass die zweiten Vorsprünge 13" mit den angeklebten Gaskets die Kabel umschließen.
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4 zeigt einen Teil eines Computersystems 1 gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung. 4 zeigt ein Chassis 4 auf einer Trägerplatte 3 entsprechend der vorangegangenen 1 und 2. Das Chassis 4 weist eine erste Öffnung 11' für ein erstes Kabel 8 und eine zweite Öffnung 12 für ein zweites Kabel 9 auf, wobei die zweite Öffnung 12 der zweiten Öffnung 12 mit dem ersten flächigen Gasket 15 aus 1 entspricht.
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Das erste flächige Gasket 15 vor der zweiten Öffnung 12 ist etwa bis zu einem Drittel des ersten Gaskets 15 T-förmig eingeschnitten. Durch diesen Einschnitt bildet das erste flächige Gasket 15 zwei Laschen 18 aus. Durch den Einschnitt verläuft das zweite Kabel 9, welches durch die zweite Öffnung 12 geführt ist. Das erste flächige Gasket 15 ist biegsam, sodass das zweite Kabel 9 die Laschen 18 auseinander drückt. In diesem Ausführungsbeispiel werden die Laschen 18 von dem Chassis 4 weggedrückt. Alternativ können die Laschen 18 in Richtung des Chassis 4 gebogen werden. Das Auseinanderdrücken der Laschen 18 bewirkt, dass eine Oberfläche des ersten flächigen Gaskets 15 mit der Schirmung 17 des zweiten Kabels 9 in elektrischem Kontakt steht. Das hier verwendete erste flächige Gasket 15 ist nur an seiner Oberfläche leitfähig, sodass es nicht genügen würde, wenn nur die Schnittflächen des ersten flächigen Gaskets 15 an dem Einschnitt mit der Schirmung 17 des zweiten Kabels 9 in Kontakt stünden.
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Die erste Öffnung 11' der 4 ist ähnlich der zweiten Öffnung 12 ausgestaltet. Vor der ersten Öffnung 11' ist ein zweites flächiges Gasket 15' angeordnet, welches die erste Öffnung 11' vollständig verdeckt. Das erste Kabel 8 ist unmittelbar an der Trägerplatte 3 entlang geführt und verläuft durch die erste Öffnung 11' in einem unteren Bereich des zweiten flächigen Gaskets 15'. In diesem unteren Bereich weist das zweite flächige Gasket 15' insgesamt sieben parallel zueinander angeordnete gerade Einschnitte auf. Diese Einschnitte erzeugen einen Kamm, mit insgesamt sechs Laschen 18'. Das zweite flächige Gasket 15' ist ebenfalls biegsam und die Laschen 18' werden von dem ersten Kabel 8 so weggebogen, dass eine leitfähige Oberfläche des zweiten flächigen Gaskets 15' mit der Schirmung 16 des ersten Kabels 8 in Kontakt steht. Abhängig von einer Dicke des ersten Kabels 8 werden mehr oder weniger Laschen 18' des Kamms weggebogen, sodass stets eine Kontaktierung zwischen der leitfähigen Oberfläche des zweiten flächigen Gaskets 15' und der Schirmung 16 sichergestellt ist. Die restlichen Laschen 18' decken die Öffnung 11' ab. Ist kein erstes Kabel 8 durch die Öffnung 11' geführt, so verdecken die Laschen 18' die Öffnung 11' komplett, sodass auch ohne erstes Kabel 8 die EM-Schirmung des Chassis 4 gewährleistet ist. Die flächigen Gaskets 15, 15' sind an die Wand W des Chassis 4 geklebt.
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Ferner ist es bei der Ausgestaltung mit flächigen Gaskets auch möglich, zwei Kabel durch nur eine Öffnung zu leiten. Das flächige Gasket weist dann beispielsweise einen breiteren T-förmigen Einschnitt auf, durch den beide Kabel geführt sind und je eine der Laschen mit je einer Schirmung der Kabel in Kontakt steht. Alternativ sind auch zwei T-förmige Einschnitte in dem flächigen Gasket möglich, wobei durch jeden Einschnitt eines der beiden Kabel geführt ist. In einem flächigen Gasket ähnlich dem zweiten flächigen Gasket 15' ist es möglich, mehr parallele Einschnitte vorzunehmen oder breitere Laschen 18' zu erzeugen, um einen breiteren Kamm zu erzeugen, durch den zwei Kabel geführt werden können.
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Alternativ oder ergänzend zu den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen kann auch eine geschraubte Schelle aus einem leitfähigen Material zur Erdung der Kabel 8, 9 an dem Chassis 4 oder der Trägerplatte 3 angebracht sein. Ist die geschraubte Schelle elektrisch mit dem Chassis 4 oder der Trägerplatte 3 verbunden und wird das Kabel 8, 9 mit seiner Schirmung 16, 17 in der Schelle festgeschraubt, so werden Aufladungen über die Schelle an das Chassis 4 bzw. die Trägerplatte 3 abgegeben. Eine derartige geschraubte Schelle bietet einen sicheren elektrischen Kontakt und eine sichere mechanische Befestigung der Kabel 8, 9. Eine derartige geschraubte Schelle verursacht allerdings höhere Kosten und einen Mehraufwand bei der Montage, verglichen mit den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Die oben beschriebenen Merkmale und Maßnahmen sind in einem Computersystem 1 gemäß der Erfindung beliebig kombinierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Computersystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Trägerplatte
- 4
- Chassis
- 5
- erstes Laufwerk
- 6
- zweites Laufwerk
- 7
- Platine
- 8
- erstes Kabel
- 9
- zweites Kabel
- 10
- Steckverbinder
- 11, 11'
- erste Öffnung
- 12, 12', 12"
- zweite Öffnung
- 13
- erster Vorsprung
- 13', 13'
- zweiter Vorsprung
- 14
- U-förmiges Gasket
- 14'
- O-förmiges Gasket
- 15
- erstes flächiges Gasket
- 15'
- zweites flächiges Gasket
- 16
- erste Schirmung
- 17
- zweite Schirmung
- 18, 18'
- Lasche
- W
- Wand des Chassis
- K
- Klappe