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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Mobilgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Haltevorrichtung für ein Mobilgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Mobilgeräte, wie beispielsweise Smartphones und Navigationsgeräte, haben eine weite Verbreitung. Bei den heute verfügbaren Mobilgeräten handelt es sich in der Regel um multifunktionale Mobilgeräte, also um Geräte, die mehrere Funktionen integrieren. Die unterschiedlichen Funktionen, wie beispielsweise mobile Kommunikation oder Navigation, sind dabei in einem Mobilgerät zusammengefasst.
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Derartige Geräte werden daher in zunehmenden Maße auch in Zusammenhang mit Fahrzeugen verwendet, also am oder im Fahrzeug. Insbesondere handelt es sich dabei um Fahrzeuge, wie Zweiräder, also bevorzugt Fahrräder und Motorräder, aber auch um Kraftfahrzeuge, wie Personen- und Lastkraftwagen (PKW und LKW). Dabei ist es in allen Fällen schon aus Gründen der Verkehrssicherheit erforderlich, das Mobilgerät in sicherer Weise am jeweiligen Fahrzeug zu befestigen. Gleichzeitig ist eine lösbare Montage und Demontage des Mobilgeräts erforderlich.
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Je nach Fahrzeug und Einsatzzweck können einfache bekannte Klemmhalterungen zur Befestigung verwendet werden. Insbesondere bei Zweirädern aber auch im rauhen Einsatzumfeld von landwirtschaftlichen Maschinen oder Baumaschinen lassen sich damit aber die auftretenden Schwingungen und Stöße in aller Regel nicht hinreichend abfangen. Somit sind zumindest Ablesbarkeit und Bedienbarkeit des Mobilgeräts eingeschränkt, wenn nicht sogar ein Herausfallen des Mobilgeräts zu befürchten ist.
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Komplexe Halterungen beziehungsweise Haltevorrichtungen sind ebenfalls bekannt, wie beispielsweise aus
EP 2 944 517 A1 oder auch
DE 20 2015 107 045 U1 . Abgesehen von hohen Kosten aufgrund deren aufwändiger Herstellung und Montage ist auch die Langlebigkeit aufgrund des komplexen inneren Aufbaus dieser Haltevorrichtungen eingeschränkt.
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Aus der
DE 20 2016 102 688 U1 ist eine Haltevorrichtung für ein Mobilgerät mit einem Befestigungselement zur Befestigung an einem Körperteil eines Menschen bekannt. Die
DE 10 2010 005 270 B3 offenbart eine Haltevorrichtung für ein Mobilgerät mit einer plattenförmigen Anordnung seitlich abstehenden Führungsschienen. Die
US 2010/0314521 A1 offenbart eine Haltevorrichtung mit einem Federelement für spezielle Einbauvarianten. Aus der
DE 10 2016 004 018 A1 sind Verfahren und Systeme zum Herstellen von Fahrzeugbauteilen allgemein bekannt. Die
De 101 58 443 A1 offenbart einen abschließbaren Halter für ein Mobilgerät zur diebstahlsicheren Lagerung eines Gerätes.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Halterung beziehungsweise Haltevorrichtung für Mobilgeräte anzugeben, die die Nachteile des Standes der Technik beseitigt. Insbesondere soll eine zuverlässige, schwingungsgedämpfte Halterung eines Mobilgeräts erreicht werden. Vorzugsweise soll dabei ein einfacher, langlebiger Aufbau bevorzugt werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruch 1. Bei der Haltevorrichtung handelt es sich insbesondere um ein Mobilgerät, insbesondere ein Mobiltelefon, ein Tablet und/oder ein Navigationsgerät. Die Haltevorrichtung weist einerseits eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung an einem Fahrzeug auf. Andererseits ist eine Geräteaufnahme zur Aufnahme und Halterung des Mobilgeräts vorgesehen, wobei die Geräteaufnahme wenigstens ein Halteelement zum Ergreifen beziehungsweise Halten des Mobilgeräts aufweist. Die Haltevorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Geräteaufnahme wenigstens ein Federelement zur klemmenden und federnden Halterung des Mobilgeräts aufweist. Die Geräteaufnahme eignet sich also sowohl zum Halten des Mobilgeräts als auch zu einer federnden Lagerung desselben. Damit wird eine sichere Befestigung am Fahrzeug ermöglicht.
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Vorzugsweise weist die Geräteaufnahme mehrere Federelemente auf. So lässt sich einerseits eine klemmende Halterung für das Mobilgerät umsetzen. Andererseits kann damit auch eine federnde Lagerung des Mobilgeräts erfolgen. Mehrere oder alle Federelemente sind weiter vorzugsweise in unterschiedlichen Richtungen arbeitend ausgerichtet. So können die Federelemente zusammen arbeiten. Mehrere oder alle Federelemente sind vorzugsweise in einer Ebene ausgerichtet. Dies stellt sicher, dass die Federkräfte auf das Mobilgerät zumindest im Wesentlichen in einer Ebene wirken.
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Besonders bevorzugt arbeiten die Federelemente paarweise entgegengerichtet. Vorzugsweise sind die Wirkungsrichtungen direkt entgegengerichtet oder zumindest parallel versetzt entgegengerichtet ausgerichtet. Dabei weisen zumindest entgegengerichtet arbeitende Federelemente vorzugsweise eine ähnliche oder gleichstarke Federwirkung auf. Damit kann insbesondere sichergestellt werden, dass die Kraftwirkungen entgegengesetzt arbeitender Federn sich gegenseitig kompensieren. So wird insbesondere eine optimale Lagerung wie auch Federung erreicht.
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Eines der Federelemente oder das wenigstens eine Federelement ist vorzugsweise als Flachformfeder ausgebildet. Weiter vorzugsweise sind mehrere der oder alle Federelemente als Flachformfedern ausgebildet. Flachformfedern eignen sich als platzsparend und flexibel einsetzbare Bauteile mit Federwirkung. Durch die flache Bauweise lassen sich Flachformfedern gleichzeitig mit Federwirkung in einer Ebene und mit Stützwirkung senkrecht dazu nutzen. Flachformfedern sind außerdem in einer Vielzahl von Herstellungsverfahren herstellbar, wie insbesondere additiven Fertigungsverfahren.
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Bevorzugt ist das wenigstens eine Haltelement mit wenigstens einem, vorzugsweise mehreren der Federelemente wirkverbunden. Dabei sind vorzugsweise jeweils zwei gegenüberliegend angeordnete Halteelemente zum Halten des Mobilgeräts vorgesehen. Die Halteelemente können als Klammern, Greifer, Schienen, Eckprofile oder ähnliches ausgebildet sein. Dies dient dazu, um mit dem Mobilgerät in Eingriff gebracht zu werden. Dabei sind die Haltelemente korrespondierend zum jeweiligen Mobilgerät ausgebildet, vorzugsweise zumindest zu äußeren Formen des Mobilgeräts. Eine spezielle Anpassung an das jeweilige Mobilgerät ist ebenfalls möglich, gegebenenfalls durch Austausch der Halteelemente oder von Teilen derselben.
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Weiter vorzugsweise ist wenigstens ein Versteifungselement, insbesondere ein Biegesteg und/oder Torsionssteg, vorgesehen. Besonders vorzugsweise ist das Versteifungselement im Bereich der Geräteaufnahme und/oder vorzugsweise zusätzlich zu dem wenigstens einen Federelement ausgebildet. Das wenigstens eine Versteifungselement weist bevorzugt eine höhere Steifigkeit als das wenigstens eine Federelement auf. Ein Versteifungselement dient vorzugsweise zur Stabilisierung beziehungsweise Versteifung der Geräteaufnahme, insbesondere zumindest in einer oder mehreren Raumrichtungen.
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Das Versteifungselement ist vorzugsweise in Längsrichtung und/oder in Querrichtung der Geräteaufnahme angeordnet beziehungsweise ausgerichtet. Die versteifende Wirkung des Versteifungselements kann in einer oder mehreren Richtungen vorgesehen sein. Vorzugsweise versteift das Versteifungselement die Geräteaufnahme in zumindest einer Richtung, weiter vorzugsweise in mehreren Richtungen, insbesondere zueinander rechtwinklig. Damit lassen sich in Richtung der stärksten Belastungsrichtungen Versteifungen vorsehen.
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Insbesondere ist das Versteifungselement zumindest abschnittsweise beweglich relativ zum wenigstens einen Halteabschnitt angeordnet. Vorzugsweise ist das Versteifungselement zumindest abschnittsweise linear beweglich relativ zum wenigstens einen Halteabschnitt ausgebildet. Weiter vorzugsweise ist es dazu linear gleitfähig beziehungsweise mit wenigstens einem linearen Gleitlager ausgebildet. Die lineare Bewegung verläuft dabei vorzugsweise in Längsrichtung des Versteifungselements. Damit kann unter Berücksichtigung der Versteifungsrichtung eine dazu passende Beweglichkeit erreicht werden. Gegebenenfalls kann auch die Bewegungsfreiheit des Halteabschnitts eingeschränkt werden.
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Weiter vorzugsweise sind/ist die Geräteaufnahme und/oder die Befestigungseinrichtung in wenigstens einer Richtung schwingungsdämpfend ausgebildet. Dabei ist die Schwingungsdämpfung vorzugsweise in mehreren Richtungen unabhängig voneinander vorgesehen. So kann die Dämpfung im Einzelnen vorzugsweise in Bezug auf unterschiedliche Schwingungen insgesamt vorgesehen sein. Dabei kann diese konkret auch auf unterschiedliche Schwingungsamplituden, Schwingungsrichtungen, Schwingungsfrequenzen etc. abgestimmt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die Geräteaufnahme zur gleichzeitigen Halterung mehrerer Mobilgeräte ausgebildet, vorzugsweise mehrerer unterschiedlicher Mobilgeräte. So lassen sich mehrere Geräte gleichzeitig mittels der Halterung halten. Beispielsweise können ein Mobiltelefon und ein Navigationsgerät in einer Geräteaufnahme angeordnet werden.
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Die Geräteaufnahme und/oder die Befestigungseinrichtung sind/ist einstückig beziehungsweise einteilig ausgebildet. Damit wird eine besonders hohe Stabilität und Haltbarkeit erreicht. Auch wird eine Fertigung aus einem Stück ermöglicht.
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Besonders bevorzugt sind/ist die Geräteaufnahme und/oder die Befestigungseinrichtung durch additive beziehungsweise generative Fertigung oder durch subtraktive beziehungsweise trennende Fertigung hergestellt. Als additive Herstellungsverfahren kommt vorzugsweise ein 3D-Druckverfahren oder ein Strangpressverfahren in Betracht. Dies ermöglicht eine individuelle Herstellung der Geräteaufnahme und/oder der Befestigungseinrichtung.
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Vorzugsweise können die Eigenschaften der Haltevorrichtung endkundenspezifisch oder gerätespezifisch angepasst werden. Weiter vorzugsweise kann dies bereits bei der Fertigung erfolgen. Die Haltevorrichtung wird insbesondere nach individuellen Vorgaben des Endkunden hergestellt.
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Insbesondere erfolgt eine individuelle Einstellung der Eigenschaften der Haltevorrichtung mittels eines Computersystems. Vorzugsweise erfolgt dies über eine Netzwerkschnittstelle, vorzugsweise eine Internetschnittstelle. Dem Endkunden wird dabei vorzugsweise die Eigenschaften der Haltevorrichtung mittels einer Webanwendung auswählbar oder einstellbar präsentiert werden. Damit wird erreicht, dass eine individuelle Fertigung auf besonders anwenderfreundliche Weise erfolgen kann.
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Weiter vorzugsweise wird die Haltevorrichtung durch additive Fertigung hergestellt. Insbesondere erfolgt dies mittels eines 3D-Druckverfahrens oder eines Strangpressverfahrens. Damit kann auf einfache Weise eine individuelle Herstellung der Haltevorrichtung erfolgen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. In diesen zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- 2: ein Längsschnitt durch die Haltevorrichtung der 1,
- 3: eine perspektivische Darstellung der Federelemente der Haltevorrichtung,
- 4: die an einem Fahrzeug montierte Haltevorrichtung,
- 5: eine weitere an einem Fahrzeug montierten Haltevorrichtung, und
- 6: die an einem Fahrzeug montierte Haltevorrichtung der 5 mit einem montierten Mobilgerät.
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Als ein Ausführungsbeispiel zeigen die Figuren eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung 10.
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Die Haltevorrichtung 10 der 1 weist eine Geräteaufnahme 11 zur Aufnahme eines Mobilgeräts 12 und eine Befestigungseinrichtung 13 zur Befestigung an einem hier nicht gezeigten Fahrzeug auf.
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In den 1, 2 und 3 ist dabei die Haltevorrichtung 10 ohne die Befestigungseinrichtung 13 gezeigt. Die 4, 5 und 6 zeigen dagegen die Haltevorrichtung 10, die mit der Befestigungseinrichtung 13 am Fahrzeug montiert ist.
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Die Befestigungseinrichtung 13 ist dazu in den 4 bis 6 beispielhaft an einem hier rohrförmigen Fahrzeugteil 23 des Fahrzeugs befestigt. Es kann sich beim Fahrzeugteil 23 zum Beispiel um eine Stange, ein Rahmenteil, einen Schutzbügel oder Befestigungsbügel, insbesondere um eine Lenkstange oder ähnliches handeln. Zur Befestigung am Fahrzeug weist die Befestigungseinrichtung 13 hier einen Klemmhalter 14 auf.
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Dieser Klemmhalter 14 ist hier im Wesentlichen aus zwei Klemmbacken 15 gebildet, die miteinander mittels Schrauben 16 verbindbar sind. Hier dient eine erste Schraube 16 als Gelenk, während eine zweite Schraube 16 zum Zusammenpressen der Klemmbacken 15 angeordnet ist. Die zweite Schraube 16 kann gegebenenfalls auch durch einen Bolzen oder Splint ersetzt werden. Alternativ lassen die Klemmbacken 15 sich auch auf andere Weise verbinden, beispielsweise mittels Rastverbindungen, Klemmverbindungen, bajonettartigen Verschlüssen oder ähnlichem. Die Klemmbacken 15 weisen hier korrespondierend zu einem rohrförmigen Gegenstück am Fahrzeug halbzylinderförmige Aussparungen auf, die zum Umschließen des rohrförmigen Gegenstücks ausgebildet sind.
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Alternativ zu den hier gezeigten Klemmbacken können diese naturgemäß auch für andere Querschnitte eines jeweiligen Gegenstücks am Fahrzeug ausgebildet sein. Beispielsweise können diese mit elliptischen, rechteckigen, quadratischen oder auch allgemein polygonalen Querschnitten der Aussparungen beziehungsweise abschnittsweiser Kombinationen davon ausgestattet sein. Es sind aber beispielsweise auch durch Federwirkung klemmende beziehungsweise zusammengehaltene Klemmbacken 15 denkbar. Die Befestigungseinrichtung 13 oder direkt die Geräteaufnahme 11 können auch durch unmittelbares Verschrauben oder Verkleben mit dem Fahrzeug verbunden werden.
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Die Verbindung zwischen der Haltevorrichtung 10 und der Geräteaufnahme 11 wird hier durch eine Kopplungsvorrichtung 17 hergestellt. Die Kopplungsvorrichtung 17 wird dabei aus korrespondierenden Kopplungselementen 18, 19 gebildet. Es handelt sich hier um ein Kugelkopfelement 18 an der Befestigungseinrichtung 13 und um ein korrespondierendes Kugelschalenelement 19 an der Geräteaufnahme 11. Das Kugelkopfelement 18 ist hier nur mit seinem unteren Teilabschnitt angedeutet sichtbar. Das Kugelkopfelement 18 weist dabei ein Außengewinde 20 auf. Währenddessen ist das Kugelschalenelement 19 mit einer zum Außengewinde 20 korrespondierenden Überwurfmutter 21 mit einem Innengewinde 22 ausgestattet.
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Das Kugelkopfelement 18 und das Kugelschalenelement 19 sind miteinander mittels der Überwurfmutter 21 verbindbar. Mittels des Kugelkopfelements 18 und des Kugelschalenelements 19 ist die Geräteaufnahme 11 daher gegenüber der Befestigungseinrichtung 13 verschwenkbar und gegebenenfalls auch verdrehbar. Die Befestigung der beiden Elemente 18 und 19 aneinander erfolgt hier mittels der Überwurfmutter 21 und dem Außengewinde 20.
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Die Geräteaufnahme 11 ist zur Aufnahme des Mobilgeräts 12 ausgebildet. Dazu weist sie im vorliegenden Fall zwei Halteelemente 24 auf, die den beiden Querseiten 25 des Mobilgeräts 12 zugeordnet sind. Die Halteelemente 24 dienen dazu, die Querseiten 25 des Mobilgeräts 12, also hier die kürzeren Seiten, zu halten.
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Die Geräteaufnahme 11 weist einen Längssteg 27 als Versteifungselement auf, an dem die Halteelemente 24 mittels mehrerer Federn beziehungsweise Flachformfedern 26 federnd gelagert sind. Alternativ zu den hier beispielhaft beschriebenen Flachformfedern 26 lassen sich grundsätzlich aber auch andere geeignete Federtypen verwenden, wie beispielsweise Spiralfedern oder Dehnungsstreifen.
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Die Flachformfedern 26 weisen Federkräfte vor allem bei Auslenkung in Richtung ihrer Längserstreckung auf. Senkrecht dazu, nämlich in der Ebene der Flachformfedern 26, als auch nach oberhalb und unterhalb dieser Ebene sind ebenfalls, allerdings abweichende Federwirkungen vorhanden.
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Die Federwirkung in Richtung der Längserstreckung dient zur federnden Halterung des Mobilgeräts 12. Zur Befestigung des Mobilgeräts 12 sind die Flachformfedern 26 mit den daran befestigten Halteelementen 24 durch Zugkräfte in Längsrichtung der Flachformfedern 26 auszulenken, um damit ein Einsetzen und beim Loslassen ein Ergreifen des Mobilgeräts 12 zu ermöglichen. Das Mobilgerät 12 kann dann nur in diesem ausgelenkten Zustand zwischen die beiden Halteelemente 24 eingesetzt werden. Insbesondere ist nämlich nur im ausgelenkten Zustand hinreichend Freiraum zum Einsetzen des Mobilgeräts 12 vorhanden. Die Halteelemente 24 werden durch die Flachformfedern 26 dann aufgrund deren Federwirkung beim Loslassen wieder an die Querseiten des Mobilgeräts 12 herangezogen. So wird das Mobilgerät 12 durch die Halteelemente 24 erfasst und damit durch die Geräteaufnahme 11 gehalten.
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Zur Befestigung des Mobilgeräts 12 in der Geräteaufnahme 11 erfolgt hier also eine kontrollierte Verformung der Geräteaufnahme 11. Dazu sind die entsprechenden verformbar ausgestalteten Bereiche, also die Flachformfedern 26, vorgesehen. Dabei kehren die Flachformfedern 26 typischerweise nicht wieder vollständig in die Ausgangslage zurück, wenn das Mobilgerät 12 eingesetzt ist. Dies liegt daran, dass das Mobilgerät 12 typischerweise etwas größere Abmessungen aufweist als der Abstand der Halteelemente 24 im Ruhezustand. Stattdessen verbleiben die Flachformfedern 26 mit eingesetztem Mobilgerät 12 etwas unter Spannung, so dass eine sichere Halterung des Mobilgeräts 12 mittels der Halteelemente 24 erfolgt.
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Je nach Ausgestaltung der Geräteaufnahme 11 und abhängig von den Abmessungen der jeweiligen Mobilgeräte 12 lassen sich dabei unterschiedliche Mobilgeräte 12 in eine bestimmte Geräteaufnahme 11 einsetzen. Dies ist einerseits abhängig von der Form und Ausbildung der Halteelemente 24 wie auch des jeweiligen Mobilgeräts 12. Andererseits ist dies vor allem von den Federelementen 26, insbesondere deren elastischen Dehnungsbereichen, abhängig.
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Gleichzeitig können die Flachformfedern 26 auch für eine federnde Halterung des Mobilgeräts 12 sorgen. Hierfür ist die Federwirkung senkrecht zur Längserstreckung der Flachformfedern 26 verantwortlich. Diese kann durch eine leichte verbleibende Spannung bei eingebautem Mobilgerät 12 unterstützt werden. Zwei direkt oder parallel versetzt entgegengesetzt angeordnete beziehungsweise wirkende Federn 26 sorgen damit für eine Federwirkung bei Schwingungen in einer Raumrichtung.
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Typischerweise sind die Federn 26 zumindest im Wesentlichen diagonal oder seitlich versetzt zur Geräteaufnahme 11 wirkend angeordnet. Damit können zwei winklig gegeneinander verdreht ausgerichtete Federnpaare schon für eine Schwingungsaufhängung in der gesamten Ebene sorgen. Typischerweise sind dabei die beiden Diagonalen betroffen. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Federn 26 auch senkrecht zu ihrer Längsachse ausgelenkt werden können, nämlich seitlich.
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Da die Flachformfedern 26, aber alternativ auch andere Federtypen, auch in dazu senkrechter Richtung eine Federwirkung bei entsprechender Auslenkung zeigen, erfolgt hierbei auch eine federnde Aufhängung in zur Geräteaufnahme 11 vertikalen Richtung. Insofern ist hier eine dreidimensionale federnde Lagerung gezeigt.
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Gegebenenfalls ist es gewünscht, in einzelnen Raumrichtungen eine Versteifung zu erreichen, insbesondere zur selektiven Schwingungsdämpfung. Beispielsweise kann in senkrechter Richtung nur eine geringere Schwingungsamplitude als in der Ebene des Mobilgeräts 12 erlaubt sein, insbesondere um ein selbstständiges Herauslösen des Mobilgeräts 12 aus der Geräteaufnahme 11 zu verhindern.
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Zur Einstellung der Steifigkeit lassen sich Versteifungselemente 27 vorsehen, wie sie in den Zeichnungen gezeigt sind. Es kann sich bei den Versteifungselementen 27 demnach also insbesondere um Blattfedern, Versteifungsleisten oder ähnliches handeln. Diese Versteifungselemente 27 reduzieren durch ihre Steifigkeit die Bewegungsfreiheit typischerweise senkrecht zu ihrer Längserstreckung.
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Sowohl die Flachformfedern 26 als auch die Versteifungselemente 27 sind dabei mit jeweils ersten Endbereich mit einer Grundplatte 28 der Geräteaufnahme 11 verbunden. Andererseits sind sie mit ihrem jeweils anderen Endbereich mit den Halteelementen 24 verbunden.
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Dabei werden die Flachformfedern 26 typischerweise stoffschlüssig mit der Grundplatte 28 wie auch den Halteelementen 24 verbunden. So wird eine Bewegung und Federwirkung in allen Raumrichtungen ermöglicht. Gegebenenfalls kann auch eine kraftschlüssige oder formschlüssige Verbindung der Bestandteile vorgesehen sein.
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Währenddessen können die Versteifungselemente 27 zumindest einseitig stoffschlüssig und/oder kraftschlüssige und/oder formschlüssig mit den Halteelementen 24 oder der Grundplatte 28 verbunden sein. Dies ist insbesondere abhängig von der Art der Fertigung. So kann eine Versteifungswirkung nur senkrecht zu diesem Freiheitsgrad erreicht werden. Das Versteifungselement 27 kann dann in Richtung seiner Längserstreckung frei beweglich gelagert sein, beispielsweise in einer Aufnahme 29 des Halteelements 24 gleitend. Bei dazu senkrechter Bewegung und/oder bei Torsion muss das Versteifungselement 27 aber ausgelenkt werden, so dass damit eine Versteifung erreicht wird.
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Eine derartige Ausbildung linear beweglicher Versteifungselemente 27 ist beispielsweise in der 3 gezeigt. Dazu sind die Halteelemente 24 in einem Teilschnitt in einer Ebene parallel zur Ebene der Geräteaufnahme 11 gezeigt, so dass der innere Aufbau der Grundplatte 28 mit den Federelementen 26 zu sehen ist. Die Aufnahmen 29 werden dadurch sichtbar. Gegebenenfalls kann die Geräteaufnahme 11 auch geeignet in mehrere Teile zerlegbar sein, so dass die Grundplatte 28 mit den Federelementen 26 und den Versteifungselementen 27 von den Halteelementen 24 derart trennbar ist.
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Die Versteifungselemente 27 weisen hier außerdem an den der Aufnahme 29 zugeordneten Endbereichen jeweils Querstücke 32 als Sperrhaken auf. Diese beschränken die Bewegungsfreiheit der Halteelemente 24 relativ zum Versteifungselement 27 auf ein maximales Maß. Dazu sind im Innern der Halteelemente 24 die Aufnahmen 29 korrespondierend ausgebildet, um einerseits einen gewissen Bewegungsspielraum zu ermöglichen und andererseits aber ein weitergehendes Herausbewegen der Versteifungselemente 27 mit den Querstücken 32 aus der Aufnahme 29 zu verhindern. So wird ein maximaler Bewegungsspielraum definiert. Zudem wird durch die Hebelwirkung der Querstücke 32 die Einleitung von Torsionsmomenten mit geringeren Abstützungskräften ermöglicht.
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Um den Betrieb eines Mobilgeräts 12 in der Haltevorrichtung 10 zu vereinfachen, können weitere Merkmale vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Kabelhalter 30 zur Befestigung eines hier nicht gezeigten Kabels vorgesehen sein. Kabel, wie beispielsweise Stromkabel, Kopfhörerkabel oder ähnliches, werden in der Regel mit entsprechenden Anschlüssen an den Stirnseiten des Mobilgeräts 12 verbunden. Zu diesen Zweck kann die Geräteaufnahme 11 geeignete Aussparungen 31 im Bereich der Halteelemente 24 aufweisen, so dass auch im montierten Zustand des Mobilgeräts 12 ein entsprechender Anschluss möglich ist.
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Bei der Herstellung kann die Geräteaufnahme 11 einstückig ausgebildet werden. Dies kann beispielsweise durch additive Herstellungsverfahren, wie Spritzgießen oder auch 3D-Druck, erfolgen. Hierbei offenbart sich der Vorteil der einfachen Herstellbarkeit der verwendeten Federelemente, also Flachformfedern 26 einerseits und Versteifungselementen 27 andererseits. Diese lassen sich im Idealfall auf einfache Weise in einem Arbeitsgang herstellen.
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Der Vorteil einer additiven Fertigung liegt vor allem in einem möglichen einteiligen Aufbau der gesamten Geräteaufnahme 11 oder zumindest von Kombinationen einzelner Bestandteile derselben. Beispielsweise lassen sich Flachformfedern 26 mit Halteelementen 24 und/oder Versteifungselementen 27 und gegebenenfalls auch der Grundplatte 28 jeweils in unterschiedlichen Kombinationen miteinander einteilig ausbilden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Haltevorrichtung
- 11
- Geräteaufnahme
- 12
- Mobilgerät
- 13
- Befestigungseinrichtung
- 14
- Klemmhalter
- 15
- Klemmbacken
- 16
- Schrauben
- 17
- Kopplungsvorrichtung
- 18
- Kugelkopfelement
- 19
- Kugelschalenelement
- 20
- Außengewinde
- 21
- Überwurfmutter
- 22
- Innengewinde
- 23
- Fahrzeugteil
- 24
- Halteelement
- 25
- Querseite
- 26
- Flachformfeder
- 27
- Versteifungselement
- 28
- Grundplatte
- 29
- Aufnahme
- 30
- Kabelhalter
- 31
- Durchbruch
- 32
- Querstück