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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen eines Fehlers an einem Generator sowie ein Generatorprüfsystem.
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Zum Beispiel bei elektrischen Generatoren für Windenergieanlagen sollte eine Möglichkeit gegeben sein, die Funktionsweise des Generators auch im eingebauten Zustand zu überprüfen. Insbesondere geht es darum die Fehlersuche bei eingebauten Generatoren einer Windenergieanlage, insbesondere Synchrongeneratoren zu verbessern.
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Bei diesen Generatoren einer Windenergieanlage können verschiedene elektrische Fehler auftreten.
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1A zeigt eine schematische Darstellung eines Erdschlusses bei einem Generator. Der Generator weist verschiedene Statorspulen auf. Der Generator kann über einen Anschluss 1 U1 an einen Gleichrichter gekoppelt sein. Die Statorwicklung kann über einen Anschlusspunkt 1 U2 in einem Sternpunkt verschaltet sein.
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Ein Erdschluss ist eine ungewollte und elektrisch leifähige Verbindung einer Phase (Außenleiter oder des Neutralleiters/Mittelleisters) gegen Erde oder geerdete Teile. Ein Erdschluss kann durch Beschädigung der Phase, des Neutralleisters oder dessen Isolierung entstehen. Zusätzlich kann ein Erdschluss hervorgerufen werden, wenn die Isolationsstrecke des Außen- oder Neutralleiters durch beispielsweise Verschmutzung oder Überspannung überbrückt wird. Ein Erdschluss stellt ein hohes Gefährdungspotential dar, weil in diesem Fehlerfall sehr hohe Ströme entstehen können, welche sowohl eine sehr hohe mechanische als auch thermische Belastung für die fehlerhafte Phase oder den fehlerhaften Neutralleiter darstellen können.
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1B zeigt eine schematische Darstellung eines Systemschlusses bei einem Generator. Der Generator weist eine Mehrzahl von Statorspulen auf. Der Generator kann über einen ersten Anschluss 1U1 mit einem Gleichrichter gekoppelt sein. Ferner kann der Generator mehrere Anschlüsse 1U2, 2U2 als Anschlüsse eines Sternpunktes aufweisen.
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Ein Systemschluss ist eine ungewollte und elektrisch leitfähige Verbindung einer Phase (Außenleiter) gegen eine andere Phase eines anderen Systems. Somit können beide Phasen nicht im gleichen Netz aktiv sein, aber zur gleichen Zeit spannungsführend sein. Diese Verbindung kann durch Beschädigung der Phasen oder dessen Isolierung entstehen. Ein Systemschluss kann auch hervorgerufen werden, wenn die Isolationsstrecke der Phase durch beispielsweise Verschmutzung oder Überspannung überbrückt wird. Bei einem Systemschluss fließt kein Strom gegen Erde, sondern nur über die Phasen. Ein Systemschluss stellt ein Gefährdungspotential dar, weil in diesem Fehlerfall sehr hohe Ströme entstehen können, welche sowohl eine sehr hohe mechanische als auch thermische Belastung für die fehlerhaften Phasen darstellen können.
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Ein Phasenschluss ist eine ungewollte und elektrisch leitfähige Verbindung einer Phase (Außenleiter) oder des Neutralleiters (Mittelleiter) gegen eine andere Phase. Ein Phasenschluss wird auch als Kurzschluss bezeichnet. Ein Phasenschluss kann durch Beschädigung der Phase oder des Neutralleiters oder dessen Isolierung entstehen. Zusätzlich dazu kann ein Phasenschluss hervorgerufen werden, wenn die Isolationsstrecke der Phase oder des Neutralleiters durch beispielsweise Verschmutzung oder Überspannung überbrückt wird. Bei einem Phasenschluss fließt kein Strom gegen Erde, sondern nur über die Phasen bzw. die Neutralleiter. Der Phasenschluss stellt ein hohes Gefährdungspotential dar, weil in diesem Fehlerfall sehr hohe Ströme entstehen können, welche eine hohe mechanische und thermische Belastung für die fehlerhaften Phasen oder den fehlerhaften Neutralleiter darstellen können.
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1C zeigt eine schematische Darstellung eines Phasenschlusses bei einem Generator. Der Generator kann mehrere Spulen, Anschlüsse an einen Gleichrichter 1U1, 1V1 sowie Anschlüsse für einen Sternpunkt 1U2, 1V2 aufweisen.
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Bei der Fehlersuche bei einem Synchrongenerator, insbesondere am Stator, ist typischerweise anhand der Steuerung der Windenergieanlage ein Fehler in der Statorwicklung erkannt worden. Hierzu kann eine Störmeldung erzeugt und übermittelt werden. Ein Servicemitarbeiter wird dann zunächst eine visuelle Kontrolle vornehmen und, wenn der Fehler nicht sichtbar ist, die Generatoranschlusskabel demontieren und anschließend die Sternpunktverbindung öffnen. Wenn die Windenergieanlage mit einer Fehlerstromüberwachung ausgestattet ist, dann kann die defekte Phase des Generators bestimmt werden. Wenn der Generator der Windenergieanlage nicht über eine derartige Fehlerstromüberwachung verfügt, dann muss die fehlerhafte Phase des Generators mittels einer Isolationsmessung ermittelt werden. Zur weiteren Eingrenzung des Fehlers kann es notwendig sein, die fehlerhafte Phase durch Auftrennen einzugrenzen. Dazu kann es notwendig sein, die Statorwicklung an mehreren Stellen aufzutrennen. Nach jeder Trennung kann eine erneute Isolationsmessung durchgeführt werden, um die fehlerhafte Hälfte des getrennten Teilstückes zu bestimmen. Dies wird durch die Servicemitarbeiter wiederholt bis die Position des Fehlers ermittelt worden ist. Anschließend kann eine Reparatur durchgeführt werden.
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1D zeigt eine schematische Darstellung eines Erdschlusses an einem Rotor eines Generators. Der Generator weist mehrere Polschuhe sowie einen Plus-Anschluss und einen Minus-Anschluss auf.
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Bei einem fremd erregten Synchrongenerator können elektrische Fehler auch in der Rotorwicklung auftreten. Um einen Fehler in dem Rotor zu ermitteln wird typischerweise zunächst eine visuelle Kontrolle durch die Servicemitarbeiter durchgeführt. Falls dies nicht zu einem Erfolg führt, kann es notwendig sein, die Polschuhgruppen aufzutrennen und eine Isolationsmessung der einzelnen Gruppen durchzuführen. Hierzu können die Polschuhschaltungen am Rotor aufgetrennt werden, um eine Fehlerposition einzugrenzen. Nach jeder Trennung kann eine erneute Isolationsmessung durchgeführt werden, um eine fehlerhafte Hälfte zu ermitteln. Dies wird solange durchgeführt bis der Fehler bzw. die Position des Fehlers gefunden wird. Anschließen kann entsprechend eine Reparatur durchgeführt werden.
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Eine Fehlersuche und entsprechende Behebung des Fehlers bei einem Generator (z.B. ein Synchrongenerator) einer Windenergieanlage ist damit sehr zeitaufwendig, was zu einer langen Standzeit der Windenergieanlage führen kann. Ferner sind die dadurch entstandenen Reparaturkosten sehr hoch. Während dieser Reparaturzeit kann die Windenergieanlage nicht betrieben werden und somit keine elektrische Leistung erzeugen und ans Netz abgeben. Damit erhält ein Betreiber der Windenergieanlage auch keine Vergütung für die nicht eingespeiste Leistung.
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Es ist damit eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Fehlersuche bei einem Generator einer Windenergieanlage vorzusehen, bei welchem eine Fehlersuche effektiv und kostengünstig durchgeführt werden kann.
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Diese Aufgabe wird ein Verfahren zur Fehlersuche an einem Generator, insbesondere einer Windenergieanlage gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Somit wird ein Verfahren zur Fehlerbestimmung in einem Stator eines Generators, insbesondere eines Synchrongenerators einer Windenergieanlage vorgesehen. Der Stator weist eine Mehrzahl von Statorspulen auf. Eine Stromquelle zum Erzeugen eines Stromflusses durch die Wicklung des Generators wird angeschlossen. Ein magnetisches Feld, welches durch Statorspulen des Generators erzeugt wird, wird durch ein Mittel zum Erfassen eines magnetischen Feldes erfasst. Eine Position eines Fehlers wird durch Identifizierung derjenigen Statorspulen ermittelt, welche kein magnetisches Feld erzeugen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Stromquelle bei einem Erdschluss sowohl an Erde als auch an einen ersten Anschluss angeschlossen. Bei einem Systemschluss wird die Stromquelle zwischen den ersten Anschlüssen der fehlerhaften Phasen der Statorwicklung angeschlossen. Bei einem Phasenschluss wird die Stromquelle zwischen den ersten Anschlüssen der Phasen angeschlossen.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Fehlerbestimmung in einem Rotor eines Generators, insbesondere eines fremderregten Synchrongenerators einer Windenergieanlage. Der Rotor weist hierbei eine Mehrzahl von Polschuhen auf. Eine Gleichstromquelle wird mit ihrem Plus-Anschluss an eine Rotorwicklung des Rotors des Generators angeschlossen. Ein Gleichstrom wird über den Plus-Anschluss eingespeist. Die durch die Polschuhe erzeugten Magnetfelder werden erfasst. Der Fehlerort wird durch Vergleichen der erfassten Magnetfelder der Polschuhe bestimmt, wobei der Fehler vor demjenigen Polschuh vorhanden ist, an welchem kein Magnetfeld erfasst wird.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein Generatorprüfsystem zur Fehlerbestimmung in einem Stator eines Generators oder in einem Rotor eines Generators vorgesehen werden. Das Prüfsystem weist eine Stromquelle zum Erzeugen eines Stromflusses durch Statorspulen oder durch Polschuhe des Generators sowie Mittel zum Erfassen des Vorhandenseins eines Magnetfeldes der Statorspulen oder der Polschuhe, wobei das Vorhandensein des Magnetfeldes als Indikator für die Funktionalität der Statorspulen oder der Polschuhe angesehen wird..
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Stromquelle vorgesehen und entsprechend an den Rotor- oder Statorwicklungen des Generators angeschlossen, um einen Stromfluss vorzusehen, welcher ein homogenes Magnetfeld um die stromführende Phase erzeugt. Ein Fehler in der Phase kann dann mit Hilfe eines Magnetometers (Teslameters) erfasst werden. Alternativ dazu kann bei Verwendung einer Gleichstromquelle eine Strommesszange zur Erfassung des Fehlers im Rotor verwendet werden. Wenn eine Wechselstromquelle verwendet wird, dann entsteht durch den Stromfluss durch die stromführende Phase ein wechselndes Magnetfeld, wobei ein Fehlerort mit Hilfe des Magnetometers (Teslameters) bestimmt werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird eine Stromquelle (Gleichstrom oder Wechselstrom) in einem Erdschlussfall zwischen Erde und einem Anschluss zum Gleichrichter hin vorgesehen. In einem Systemschlussfall wird eine Stromquelle an die fehlerhaften Phasen angeschlossen. In einem Phasenschlussfall im Stator wird eine Stromquelle an die Anschlüsse der fehlerhaften Phasen angeschlossen.
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Mittels eines Magnetometers (Teslameters) kann ein elektrisches Feld an Messpunkten im Bereich der jeweiligen Wicklungen erfasst werden.
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Zur Überprüfung eines Fehlers im Rotor kann eine Gleichstromquelle zwischen dem Plusanschluss oder dem Minusanschluss und dem Erdanschluss vorgesehen sein.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird insbesondere ein Verfahren zur Fehlersuche und Behebung bei einem Generator einer Windenergieanlage vorgesehen. Ein derartiger Generator ist vorzugsweise ein fremderregter Synchrongenerator, der eine Nennleistung von mindestens 1MW aufweist. Ferner kann der Generator einen Durchmesser von mehreren Metern aufweisen. Der Stator des Generators kann eine Mehrzahl von Statorspulen (z.B. bis zu 32 oder mehr Spulen) aufweisen. Der Rotor des Generators kann eine Mehrzahl von Polschuhen, beispielsweise bis zu 96 Polschuhen, aufweisen. Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung soll es möglich sein, den Generator im eingebauten Zustand in der Windenergieanlage zu untersuchen, um einen entsprechenden Fehler zu finden.
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Ein Anschluss einer Sekundärseite würde nach Demontage der Generatoranschlussleitung am Wickelanfang einer intakten benachbarten Phase angeschlossen. Der andere Anschluss der Sekundärseite wird am Wickelende der gleichen Phase angeschlossen. Durch das Anschließen der Stromquelle entsteht ein Stromfluss, der wiederum ein wechselndes Magnetfeld um die stromführende Phase erzeugt, welche eine Spannung in die benachbarte fehlerhafte Phase induziert. Der Fehlerort kann dann durch Ermitteln der Teilspannungen lokalisiert werden.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann das Mittel zum Erfassen des magnetischen Feldes als Kompass (beispielsweise durch ein Smartphone mit einer entsprechenden Teslameter-App) oder als ein Magnetfeldtester oder dergleichen implementiert sein. Insbesondere kann das Mittel als eine Einheit ausgestaltet sein, dass durch ein Magnetfeld beeinflusst wird.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann die Stromquelle so ausgestaltet sein, dass sie auch höhere Stromstärken bis 200A liefern kann. Dies kann zu einer einfacheren Erfassung des Magnetfeldes bis hin zu Metallteilen ermöglicht werden??? Aus Arbeitssicherheitsgründen kann eine Begrenzung der Spannung auf 120V Gleichspannung oder eine Spannung von 50V Wechselspannung erfolgen.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
- 1A zeigt eine schematische Darstellung eines Erdschlusses bei einem Generator,
- 1B zeigt eine schematische Darstellung eines Systemschlusses bei einem Generator,
- 1C zeigt eine schematische Darstellung eines Phasenschlusses bei einem Generator,
- 1D zeigt eine schematische Darstellung eines Erdschlusses an einem Rotor eines Generators,
- 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Windenergieanlage gemäß der Erfindung,
- 3 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Erdschluss eines Generators,
- 4 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Systemschluss eines Generators,
- 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Phasenschluss eines Generators und
- 6 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Erdschluss eines Rotors eines Generators.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Windenergieanlage. Die Windenergieanlage weist einen Turm 102, eine Gondel 104, einen Rotor 106 mit drei Rotorblättern 108 auf, welche durch den Wind in Bewegung versetzt werden und einen elektrischen Generator 200 antreiben können. Der Rotor des Generators 200 ist mit dem aerodynamischen Rotor 106 der Windenergieanlage gekoppelt. Der Generator ist vorzugsweise als Synchrongenerator ausgestaltet. Optional kann der Generator 200 als fremderregten Synchrongenerator ausgestaltet sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Erdschluss eines Generators. Der zu untersuchende Generator 200, insbesondere der Stator des Generators, weist eine Mehrzahl von Statorspulen S1-S5 auf, so dass dort, d.h. am Wickelkopf an einer beliebigen Stelle zwischen den Spulen eine Messung an diesen Messpunkten MP1-MP5 vorgenommen werden kann. Eine Stromquelle 300 wird zwischen Erde und dem ersten Anschluss 1U1 vorgesehen. Die Stromquelle 300 kann als Gleichstromquelle oder als Wechselstromquelle ausgestaltet sein. Durch das Anlegen der Stromquelle 300 wird ein Stromfluss sowie ein daraus resultierendes elektrisches Feld in der Statorwicklung erzeugt. Mittels eines Magnetometers 400 kann an den jeweiligen Messpunkten MP1-MP5 ein magnetisches Feld diktiert werden, welches durch die Statorspulen erzeugt wird. Im vorliegenden Fall kann beispielsweise am fünften Messpunkt MP5, das heißt an der fünften Statorspule S5 kein magnetisches Feld detektiert werden. Damit ist klar, dass ein Erdschluss zwischen der vierten und fünften Statorspule S4, S5 vorliegt. Somit kann ermittelt werden, dass zwischen dem Erdschluss und dem Sternpunktanschluss 1U2 kein Strom fließt.
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4 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Systemschluss eines Generators. Bei einem Systemschluss in dem Generator, beispielsweise bei einem Generator der Windenergieanlage wird eine Stromquelle 300 wird an die Anschlüsse 1U1, 2U1 der fehlerhaften Phasen angeschlossen. Durch die Stromquelle 300, welche als Gleichspannungs- oder Wechselspannungsstromquelle ausgestaltet sein kann, fließt ein elektrischer Strom durch die Statorspulen und erzeugt ein magnetisches Feld. Mittels des Magnetometers 400 kann dann an den jeweiligen Messpunkten MP1-MP4, MP6-MP9 ein magnetisches Feld erzeugt werden, welches durch die jeweiligen Statorspulen erzeugt wird. An den Messpunkten MP5 und MP10 kann kein magnetisches Feld erfasst werden. Damit ist klar, dass der Systemschluss zwischen den Messpunkten MP4 und MP9 vorhanden sein muss, sodass kein Stromfluss zwischen dem Systemschluss und den Sternpunktanschlüssen 1U2, 2U2 fließen kann.
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Beispielsweise kann mittels der Stromquelle ein Stromfluss von 50 A erzeugt werden, sodass das Magnetometer 400 Messwerte im Bereich von z.B. 2mT (Millitesla) messen kann, sofern das Magnetometer direkt an dem Leiter der Statorspulen gehalten wird. Hierbei können beispielsweise an den Messpunkten MP5 und MP10 lediglich Messwerte im Bereich von <50mT gemessen werden. Somit kann der Systemschluss eindeutig bestimmt werden, dass an den Messpunkten MP5, MP10 sicher die Abwesenheit eines magnetischen Feldes ermittelt werden kann.
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Alternativ zu dem Magnetometer kann ein Magnethalter verwendet werden, um festzustellen, ob ein magnetisches Feld in den jeweiligen Statorspulen vorhanden ist. Ein Magnethalter wird typischerweise dazu vorgesehen, ein Messgerät an einem metallischen Gegenstand aufzuhängen. Dieser Magnethalter kann bei einem durch die Stromquelle 300 erzeugten Stromfluss von beispielsweise 50 A entlang der Wicklung der Phasen geführt werden. An den Messpunkten MP1-MP4; MP6-MP9, in welchen kein Fehler vorhanden ist, wird der Magnethalter entsprechend der Polung der Statorspulen angezogen oder abgestoßen werden. An den Messpunkten MP5, MP10, d.h. dort wo der Fehler vorhanden ist, wird der Magnethalter weder angezogen noch abgestoßen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird somit ein Mittel 400 zum Erfassen eines magnetischen Feldes verwendet, um festzustellen, ob die jeweiligen Statorspulen ein magnetisches Feld erzeugen oder nicht. Falls sie kein magnetisches Feld erzeugen, wenn die Stromquelle angelegt ist, dann fließt durch diese Statorspulen kein Strom, sodass der Fehler in dem Bereich vorhanden sein muss.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Phasenschluss eines Generators. Der Generator weist eine Mehrzahl von Statorspulen S1-S5 auf. Eine Stromquelle 300 (welche als Gleichstrom- oder Wechselstromquelle ausgestaltet sein kann) wird an die Anschlüsse 1U1, 2V1 der Wicklung angeschlossen und liefert einen Strom, beispielsweise in Höhe von 50 A. in dem Beispiel von 5 ist ein Phasenschluss in der Statorwicklung des Generators 200 vorhanden. Mittels eines Magnetometers 400 kann an den Messpunkten MP1-MP10 überprüft werden, ob die jeweiligen Statorspulen ein Magnetfeld erzeugen. Während an den Messpunkte MP1-MP4 sowie MP6-MP9 jeweils mittels des Magnetometers 400 ein magnetisches Feld erfasst wird, wird an den Messpunkte MP5, MP10 kein Magnetfeld erfasst, sodass damit klar ist, dass der Systemschluss zwischen dem vierten Messpunkt MP4 und dem neunten Messpunkt MP9 vorhanden ist. Wie bereits hinsichtlich 4 beschrieben, kann das Mittel 400 zum Erfassen des Magnetfeldes auch als ein Magnethalter ausgestaltet sein.
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6 zeigt eine schematische Darstellung einer Fehlersuche bei einem Erdschluss eines Rotors eines Generators. Der Rotor 210 des Generators 200 kann eine Mehrzahl von Polschuhen P1-P5 aufweisen. Ferner kann der Rotor einen Plus-Anschluss 211 und einen Minus-Anschluss 212 aufweisen. Zur Erfassung des Fehlers in dem Rotor des Generators 200 wird eine Gleichspannungsstromquelle 300 zwischen Erde und dem Plus-Anschluss 211 vorgesehen.
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Durch das Mittel 400 zur Erfassung des magnetischen Feldes, welches beispielsweise als Magnetometer ausgestaltet sein kann, wird das magnetische Feld an den Messpunkten MP1-MP5 erfasst. Während an den Messpunkten MP1-MP4 jeweils ein magnetisches Feld erfasst werden kann, wird an dem Messpunkt MP5 kein magnetisches Feld erfasst. Damit ist klar, dass ein Erdschluss zwischen den Messpunkten MP4 und MP5 vorliegt, sodass kein Stromfluss zwischen dem Erdschluss und dem Minus-Anschluss 212 fließen kann.
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Wenn beispielsweise die Stromquelle einen Stromfluss von 10 A ermöglicht, dann kann mittels des Magnetometers 400 Messwerte im Bereich von einem Millitesla ermittelt werden. Am Messpunkt MP5, das heißt dort wo kein magnetisches Feld vorhanden ist, können Messwerte im Bereich von <50mT ermittelt werden.
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Wie bereits oben zur 4 beschrieben, kann alternativ zum Magnetometer auch ein Magnethalter verwendet werden.
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Als weitere Ausgestaltung des Mittels 400 zum Erfassen des magnetischen Feldes kann eine Strommesszange verwendet werden. An den Messpunkten MP1-MP4 kann eine Strommesszange um die Verbindungsleitungen der Polschuhe gelegt werden, um einen Strom zu erfassen. Da an dem Messpunkt MP5 kein Strom erfasst wird, kann damit festgestellt werden, dass der Erdschluss zwischen dem vierten und fünften Messpunkt MP4, MP5 vorhanden ist.
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Gemäß der Erfindung kann das Mittel 400 zum Erfassen des magnetischen Feldes als Magnetometer als Strommesszange oder als Magnethalter ausgestaltet sein. Die Funktionsweise des Mittels 400 zum Erfassen des magnetischen Feldes ist hierbei sekundär, solange das Mittel dazu geeignet ist, ein magnetisches Feld zu erfassen.
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Wird beispielsweise durch eine Isolationsmessung festgestellt, dass ein Erdschluss im Stator vorhanden ist, dann kann die Anschlussleitung des Minuspols des Generatorprüfgerätes mit einer Abgreifklemme an einem nicht lackierten Teil des Generators angeschlossen werden. Die Anschlussleitung des Minuspols des Generatorprüfgerätes kann mit einer Abgreifklemme am Klemmbrett an die fehlerhafte Phase der Statorwicklung angeschlossen werden. Das Generatorprüfgerät wird aktiviert, das heißt die Stromquelle wird aktiviert und ein Stromfluss wird eingestellt. Mittels des Magnetometers wird das magnetische Feld, welches durch die jeweiligen Statorspulen erzeugt wird, erfasst.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Mittel zum Erfassen eines Magnetfeldes bzw. eines magnetischen Feldes vorgesehen. Diese Mittel dienen dazu, ein Vorhandensein bzw. ein Nichtvorhandensein eines Magnetfeldes, welches durch eine Statorspule oder durch einen Polschuh des Generators erzeugt wird, zu bestimmen. Anhand des Vorhandenseins bzw. Nichtvorhandenseins eines Magnetfeldes können Rückschlüsse auf die Funktionalität bzw. Funktion der Statorspulen oder der Polschuhe des Rotors gezogen werden. Mit anderen Worten, anhand der Messergebnisse des Magnetfeldes kann ein Fehler in den Statorspulen bzw. den Polschuhen des Rotors ermittelt werden.