DE102017101701A1

DE102017101701A1 - Prothesenvorrichtung zum Stützen von Körperteilen oder Körperabschnitten

Info

Publication number: DE102017101701A1
Application number: DE102017101701.1A
Authority: DE
Inventors: Joachim Willms; Ronald Brandes
Original assignee: Brandes Innovation Inh Ronald Brandes
Current assignee: Brandes Innovation Inh Ronald Brandes
Priority date: 2017-01-30
Filing date: 2017-01-30
Publication date: 2018-08-02

Abstract

Bei einer Prothesenvorrichtung zum Stützen von Körperteilen und/oder Körperabschnitten, insbesondere zum Stützen des männlichen Gliedes, ist vorgesehen, dass sie eine käfigartige Bauform aus Schlauchabschnitten aufweist und die Schlauchabschnitte mit einem die Schlauchabschnitte verhärteten Medium gefüllt sind.Die Prothesenvorrichtung ist bei höherer Akzeptanz durch von Körperdysfunktionen Betroffenen einsetzbar, sie ist gut reinigbar, desinfizierbar und preiswert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Prothesenvorrichtung zum Stützen von Körperteilen oder Körperabschnitten, insbesondere zum Stützen des männlichen Gliedes.
Patienten können Fehlfunktionen an Körperteilen oder Körperabschnitten haben. Diese Fehlfunktionen können dazu führen, dass diese Körperteile bzw. Körperabschnitte nicht mehr in eine Position zu bringen sind, die vorgesehen ist. Es kann sich aber auch um Verletzungen von Körperteilen oder Körperabschnitten handeln, so dass diese Körperteile bzw. Körperabschnitte zu schienen sind.
Ein spezieller Anwendungsfall der vorbezeichneten Prothesenvorrichtung ist eine Schwäche bei der Erhärtung des männlichen Gliedes, die sogenannte erektile Dysfunktion. Diese Dysfunktion stellt eine große psychische Belastung für betroffene Personen dar.
Im Stand der Technik sind neben verschiedenen mechanischen Prothesenvorrichtungen für den speziellen Fall der erektilen Dysfunktion Hilfsmittel vorgeschlagen worden. Diese haben jedoch eine geringe Akzeptanz bei den potentiellen Anwendern gefunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prothesenvorrichtung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, die bei höherer Akzeptanz der Betroffenen problemlos einsetzbar ist, gut reinigbar, desinfizierbar ist und preiswert ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Prothesenvorrichtung eine käfigartige Bauform aus Schlauchabschnitten aufweist und die Schlauchabschnitte mit einem die Schlauchabschnitte verhärteten Material gefüllt sind.
Die käfigartige Bauform führt zur Ausbildung eines dreidimensionalen Gebildes, das an das Körperteil bzw. den Körperabschnitt angelegt werden kann. Die Käfigform reduziert die Anzahl der Bauteile, so dass die Vorrichtung preiswert ausbildbar ist.
Die käfigartige Bauform ist erfindungsgemäß aus Schlauchabschnitten ausgebildet. Diese Schlauchabschnitte sind mit einem Material gefüllt, das zur Verhärtung der Schlauchabschnitte beiträgt. Mit Pressluft können die Schlauchabschnitte prall und hart ausgebildet sein. Alternativ sind die Schlauchabschnitte mit einem härtbaren Material gefüllt, das von außen verhärtet werden kann. Aufgrund der Verhärtung des Materials werden die Schlauchabschnitte verstärkt und verhärtet und bildet die käfigartige Bauform dann ein Gerüst für ein Körperteil, beispielsweise für das Glied eines Mannes aus. Die Schlauchabschnitte liegen dabei vorzugsweise eng am Körperteil an.
Gerade für die Verwendung am männlichen Glied sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass die käfigartige Bauform eine Zylinderbauform ist. Die Maße dieser Zylinderbauform können an männliche Glieder angepasst sein, dabei kann es voneinander verschiedene Baugrößen geben. Vorzugsweise hat die Zylinderbauform zwei Ringe, die über den Umfang der Ringe verteilte Schlauchabschnitte miteinander verbunden sind. Ringe und Schlauchabschnitte sind dabei miteinander verbunden.
Der Durchmesser eines Ringes kann kleiner als der Durchmesser des anderen Ringes sein, so dass sich eine Zuordnung der Ringe zu schmaleren oder größeren Körperabschnitten bzw. Körperteilen ergibt.
Es können voneinander verschiedene härtbare Medien eingesetzt werden. Beispielsweise kann das härtbare Medium ein Gel sein. Dieses kann von außen beispielsweise durch Wärme, insbesondere Körperwärme, in einen verhärteten Zustand geführt werden. Alternativ ist als härtbares Medium ein Granulat vorgesehen, wobei dann zumindest ein Schlauchabschnitt ein Ventil zum Anlegen einer Unterdruckleitung aufweist. Das Granulat liegt zunächst lose innerhalb der Schlauchabschnitte vor. Ausgehärtet wird es durch das Ausbilden eines Unterdrucks. An die Schlauchabschnitte wird ein Unterdruck angelegt, da wenigstens ein Schlauchabschnitt ein Ventil zum Anlegen einer Unterdruckleitung aufweist. Eine Verhärtung der käfigartigen Bauform wird dadurch erreicht, dass sich die Partikel des Granulates im Vakuum eng aneinander legen und auch die Schlauchabschnitte werden eng an das Granulat angelegt. Dadurch ergibt sich eine verhärtete Prothesenvorrichtung die ein Körperteil bzw. einen Körperabschnitt stützen kann. Das kann auch das männliche Glied sein.
Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, dass das Granulat ein Mikrogranulat ist. Dabei können die einzelnen Partikel des Granulates kugelförmig ausgebildet sein. Ein derartiges Mikrogranulat legt sich im Vakuum eng aneinander und bildet einen harten durch die Schlauchabschnitte vorgeformten dreidimensionalen Gegenstand aus.
Das Material der Schlauchabschnitte kann ein Kunststoff sein, insbesondere ein medizinischer Kunststoff. Dieser kann mit Desinfektionsmitteln desinfiziert werden und einfach gereinigt werden. Das Ventil kann dabei nicht über benachbarte Abschnitte des Schlauchabschnittes vorstehen und beispielswiese mit einer Spritze belegt werden. Mit dieser kann die Luft aus dieser käfigartigen Bauform herausgesaugt werden, um innerhalb der käfigartigen Bauform eine Vakuumumgebung auszubilden. Die Schlauchabschnitte können an ihrer Außenperipherie mit Vorsprüngen, beispielsweise Noppen versehen sein, wie von Kondomen bekannt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:

1: eine perspektivische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Prothesenvorrichtung;
2: eine weitere Seitenansicht der Prothesenvorrichtung gemäß 1;
3: eine maßstäblich vergrößerte perspektivische Teilansicht der Prothesenvorrichtung gemäß 1; und
4: eine Teilschnittansicht der Prothesenvorrichtung gemäß 1.

Die Prothesenvorrichtung in 1 ist eine käfigartige Bauform 1. Diese käfigartige Bauform 1 ist aus Schlauchabschnitten 2, 3, 4 ausgebildet, nämlich aus zwei Ringen 2, 3 und einzelnen geraden Schlauchabschnitten 4. Die Ringe 2, 3 und Schlauchabschnitte 4 sind miteinander luftleitend verbunden, der Ring 2 hat einen kleineren Durchmesser als der Ring 3. Die Schlauchabschnitte 4 sind über die Umfänge der Ringe 2, 3 gleichmäßig verteilt.
2 zeigt, dass der Ring 3 mit einem Ventil 5 ausgerüstet ist. Dieses Ventil 5 ist noch einmal in 3 gezeigt. An das Ventil 5 kann eine Unterdruckleitung angelegt werden, um in den Bauteilen der käfigartigen Bauform 1 vorhandene Luft aus dieser abzuführen.
Bei einem Abführen der Luft aus dem Inneren der käfigartigen Bauform 1 legen sich die Wände der Ringe 2, 3 sowie die Schlauchabschnitte 4 an ein Granulat 6 an, das im Inneren der Schlauchabschnitte 4 sowie der Ringe 2, 3 angeordnet ist, wie 4 zeigt. Nach Anlage des Vakuums ist die käfigartige Bauform 1 in der in 1 gezeigten Ausbildung verhärtet und kann in dieser Ausbildung ein Körperteil oder einen Körperabschnitt stützen.

Claims

Prothesenvorrichtung zum Stützen von Körperteilen und/oder Körperabschnitten, insbesondere zum Stützen des männlichen Gliedes, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine käfigartige Bauform (1) aus Schlauchabschnitten (2, 3, 4) aufweist und die Schlauchabschnitte (2, 3, 4) mit einem die Schlauchabschnitte (2, 3, 4) verhärteten Medium (6) gefüllt sind.
Prothesenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die käfigartige Bauform (1) eine etwa Zylinderbauform ist.
Prothesenvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die käfigartige Bauform (1) zwei Ringe (2, 3) aufweist, die über den Umfang der Ringe (2, 3) verteilte Schlauchabschnitte (4) miteinander verbunden sind.
Prothesenvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser eines Ringes (2) kleiner ist als der Durchmesser des anderen Ringes (3).
Prothesenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das härtbare Medium ein Granulat ist und dass zumindest ein Schlauchabschnitt (2, 3, 4) ein Ventil (5) zum Anlegen einer Unterdruckleitung aufweist.
Prothesenvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Granulat (6) ein Mikrogranulat ist.
Prothesenvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Granulat (6) aus kugelförmigen Partikeln ausgebildet ist.
Prothesenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Medium ein Gel ist.
Prothesenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Schlauchabschnitte (2, 3, 4) ein Kunststoff ist.
Prothesenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlauchabschnitte an ihrer Außenperipherie mit Vorsprüngen, beispielsweise Noppen versehen sind.