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Die Erfindung befasst sich mit einem Türverschluss für ein elektrisches Haushaltsgerät, insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät.
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Die im Rahmen der vorliegenden Offenbarung betrachteten Türverschlüsse umfassen ein zwischen einer Schließ-Drehstellung und einer Freigabe-Drehstellung drehbeweglich angeordnetes und in Richtung auf die Freigabe-Drehstellung federvorgespanntes Drehglied, welches in der Schließ-Drehstellung ein Schließglied für ein Geschlossenhalten einer Tür des Haushaltsgeräts festhält und in der Freigabe-Drehstellung das Schließglied für ein Öffnen der Tür freigibt. Ferner umfassen die Türverschlüsse der hier betrachteten Art eine beweglich angeordnete Klinke zum Arretieren und durch eine Überhub-Drehbewegung des Drehglieds lösbaren Eingriff mit dem Drehglied in dessen Schließ-Drehstellung.
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Ein herkömmlicher Türverschluss der vorstehend erläuterten Art ist beispielsweise in der
DE 39 19 458 A1 beschrieben. Laut dieses Dokuments ist der dort beschriebene, herkömmliche Türverschluss insbesondere für den Einsatz in einem Wäschetrockner gedacht. Bei Wäschetrocknern ist zwar regelmäßig eine sichere Schließfunktion des Türverschlusses erwünscht, es wird aber üblicherweise nicht die Forderung an den Verschluss gerichtet, dass er im Betrieb des Wäschetrockners die geschlossene Tür zusätzlich verriegeln können soll. Ganz im Gegenteil besteht bei Wäschetrocknern oftmals das Anforderungsprofil, dass die Tür auch während des Trocknungsbetriebs von einem Benutzer geöffnet werden kann, beispielsweise um weitere Nasswäsche nachzulegen oder um die in dem Trockner befindliche Wäsche auf ihren Trocknungsgrad prüfen zu können.
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Im Unterschied zu Wäschetrocknern besteht bei Waschmaschinen der Haushaltsausstattung regelmäßig die Forderung nach einer Verriegelbarkeit der geschlossenen Tür im Waschbetrieb der Waschmaschine. Der Benutzer soll vor einem Kontakt mit dem üblicherweise bis zu 90 Grad oder 95 Grad heißen Waschwasser geschützt werden; es soll auch ein Austritt von Waschwasser aus dem Waschbehälter der Maschine verhindert werden. Deswegen soll ein Benutzer die Waschmaschinentür üblicherweise nicht während des Waschbetriebs öffnen können dürfen.
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Bei dem herkömmlichen Türverschluss gemäß
DE 39 19 458 A1 sind insgesamt drei Möglichkeiten zum Öffnen der Tür gegeben. Eine dieser Möglichkeiten besteht nach den Erläuterungen in der
DE 39 19 458 A1 darin, dass ein Benutzer einen Taster betätigt, woraufhin mit Hilfe eines Elektromagnets die Tür geöffnet wird. Wird der Elektromagnet betätigt, stößt eine Druckstange des Elektromagnets gegen einen Arm der Klinke, wodurch die Klinke aus dem Eingriff mit dem Drehglied wegkippt und das Drehglied für eine Rückdrehung in die Freigabe-Drehstellung freigegeben wird.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Überhub-Türverschluss mit einem geeigneten Verriegelungsmechanismus auszustatten, sodass sich der Verschluss für den Einsatz in einer Waschmaschine eignet. Dabei soll der Türverschluss die Möglichkeit zur gesteuerten Öffnung des Verschlusses bieten und eine möglichst einfache Konstruktion besitzen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe umfasst erfindungsgemäß und in Übereinstimmung mit dem unabhängigen Anspruch 1 ein Türverschluss der oben bezeichneten Art ferner eine Verriegelungsbaugruppe mit einem bei geschlossener Tür zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung beweglich angeordneten Riegelorgan, welches in der Verriegelungsstellung wenigstens eine bewegliche Komponente des Türverschlusses blockiert und diese Komponente in der Entriegelungsstellung freigibt. Das Riegelorgan ist dabei ausgehend von der Verriegelungsstellung über die Entriegelungsstellung hinaus in eine Öffnungsstellung beweglich und bewirkt bei Bewegung in die Öffnungsstellung eine Lösung des arretierenden Eingriffs der Klinke mit dem Drehglied. Eine gesteuerte Öffnung des Türverschlusses kann demnach bei der erfindungsgemäßen Lösung durch Bewegung des Riegelorgans herbeigeführt werden. Es genügt mithin ein einziger, auf das Riegelorgan wirkender Aktor, um einerseits den Türverschluss in einen verriegelten Zustand zu versetzen (indem das Riegelorgan in seine Verriegelungsstellung bewegt wird) und andererseits den Türverschluss nicht nur zu entriegeln, sondern ihn auch zu öffnen (indem das Riegelorgan z.B. beim Entriegeln in seine Öffnungsstellung bewegt wird). Für die Funktionen der Verriegelung einerseits und des gesteuerten Öffnens andererseits sind daher keine gesonderten Aktoren erforderlich; dies vereinfacht die Konstruktion des Türverschlusses.
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Bei bestimmten Ausführungsformen ist das Riegelorgan stabil in die Öffnungsstellung einstellbar. Mit stabil ist hierbei gemeint, dass die Verriegelungsbaugruppe derart ausgestaltet ist, dass es keiner fortdauernden Aktivierung (Bestromung) der Verriegelungsbaugruppe bedarf, um das Riegelorgan in der Öffnungsstellung zu halten. Hierzu kann die Verriegelungsbaugruppe beispielsweise einen elektrischen Antriebsmotor zum Antrieb des Riegelorgans umfassen. Der Antriebsmotor (z.B. ein Schrittmotor) kann, nachdem das Riegelorgan seine Öffnungsstellung erreicht hat, temporär abgeschaltet werden. Solange der Antriebsmotor abgeschaltet ist, verharrt das Riegelorgan in seiner Öffnungsstellung und verlässt diese erst wieder, wenn der Antriebsmotor erneut betätigt wird. Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, dass der Antriebsmotor für längere Zeit oder überhaupt abgestellt wird, nachdem das Riegelorgan seine Öffnungsstellung erreicht hat. Für den Zweck der gesteuerten Türöffnung genügt es, den Antriebsmotor so zu steuern, dass das Riegelorgan unmittelbar nach Erreichen der Öffnungsstellung wieder aus der Öffnungsstellung herausbewegt wird und beispielsweise in seine Entriegelungsstellung gefahren wird.
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Bei anderen Ausführungsformen besitzt die Verriegelungsbaugruppe eine derartige Konstruktion, dass das Riegelorgan zur stabilen Einstellung in die Entriegelungsstellung ausgehend von der Verriegelungsstellung einen Zwangsdurchlauf durch die Öffnungsstellung ausführt. Bei diesen Ausführungsformen erfolgt demnach eine zwangsweise Öffnung des Türverschlusses, wenn der Türverschluss entriegelt und das Riegelorgan aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung gebracht wird. Für eine solche Ausgestaltung kann die Verriegelungsbaugruppe eine Elektromagnet-Antriebseinheit zum Antrieb des Riegelorgans umfassen, wobei dem Riegelorgan eine die Entriegelungsstellung, Verriegelungsstellung und Öffnungsstellung definierende Kulissenführung zugeordnet ist. Die Kulissenführung ist dabei so gestaltet, dass ein erster Steuerimpuls für die Elektromagnet-Antriebseinheit (d.h. eine erste kurzzeitige Bestromung des Elektromagnets) eine Überführung des Riegelorgans aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung bewirkt. Ein anschließender zweiter Steuerimpuls bewirkt dann eine Überführung des Riegelorgans aus der Verriegelungsstellung in die Öffnungsstellung, bevor das Riegelorgan stabil in die Entriegelungsstellung gelangt. Die Öffnungsstellung wird daher nur im Zuge der Entriegelung des Türverschlusses durchlaufen, nicht jedoch im Zuge der Verriegelung des Türverschlusses.
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Bei bestimmten Ausführungsformen wirkt das Riegelorgan unmittelbar mit der Klinke zusammen. Bei anderen Ausführungsformen wirkt das Riegelorgan nur mittelbar mit der Klinke zusammen, nämlich über mindestens ein Zwischenglied, welches abhängig von einer Bewegung des Riegelorgans in die Öffnungsstellung beweglich ist und eine Löseformation aufweist, welche zum Eingriff mit der Klinke vorgesehen ist, um das Drehglied von dem arretierenden Eingriff durch die Klinke zu befreien.
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Bei bestimmten Ausführungsformen bewirkt das Riegelorgan bei Bewegung in die Öffnungsstellung ein Ausheben der Klinke aus dem Kontakt mit dem Drehglied. Die Klinke wird demnach von dem Drehglied weggehoben, insbesondere gegen die Wirkung einer die Klinke in Kontakt mit einer Umfangsfläche des Drehglieds vorspannenden Feder.
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Die Lösung des arretierenden Eingriffs der Klinke mit dem Drehglied kann durch einen Schrägflächeneingriff zweier zusammenwirkendender Bauteile, die sich im Kraftübertragungsweg von dem Riegelorgan zur Klinke befinden, bewirkt werden. Diesbezüglich umfassen bestimmte Ausführungsformen eine mit der Klinke zusammenwirkende, abhängig von einer Bewegung des Riegelorgans in die Öffnungsstellung bewegliche Löseformation zur Lösung des arretierenden Eingriffs der Klinke mit dem Drehglied vermittels eines Schrägflächeneingriffs zwischen Löseformation und Klinke. Dabei kann eine Schrägfläche nur an der Löseformation oder nur an der Klinke oder an beiden Bauteilen gebildet sein. Die Löseformation kann unmittelbar an dem Riegelorgan gebildet sein; alternativ kann sie an einem von dem Riegelorgan gesonderten, durch das Riegelorgan bewegungsgesteuerten Löseorgan gebildet sein.
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Es wurde zuvor erläutert, dass das Riegelorgan mindestens eine bewegliche Komponente des Türverschlusses in der Verriegelungsstellung blockiert. Diese Komponente kann zum Beispiel das Drehglied sein, das durch das Riegelorgan gegen Drehung in die Freigabe-Drehstellung blockiert werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Riegelorgan in seiner Verriegelungsstellung die Klinke in zumindest einer Bewegungsrichtung blockieren.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen dar:
- 1a und 1b zwei Ansichten eines Türverschlusses gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in einem offenen Zustand bei geöffneter Tür,
- 2a und 2b zwei Ansichten des Türverschlusses nach dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechend den Ansichten der 1a, 1b in einem geschlossenen, jedoch unverriegelten Zustand,
- 3a und 3b zwei Ansichten des Türverschlusses des ersten Ausführungsbeispiels entsprechend den Ansichten der 1a, 1b in einem geschlossenen und verriegelten Zustand,
- 4a und 4b zwei Ansichten des Türverschlusses des ersten Ausführungsbeispiels entsprechend den Ansichten der 1a, 1b in einem Zustand bei Zwangsöffnung des Verschluses,
- 5a, 5b und 5c Ansichten, welche verschiedene Stellungen eines Riegelorgans des Türverschlusses des ersten Ausführungsbeispiels veranschaulichen,
- 6a einen Türverschluss nach einem zweiten Ausführungsbeispiel und
- 6b ein Detail des Türverschlusses des zweiten Ausführungsbeispiels in perspektivischer Ansicht.
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Es wird zunächst das erste Ausführungsbeispiel erläutert, das in den 1a bis 5c gezeigt ist. Der dort dargestellte Türverschluss ist allgemein mit 10 bezeichnet. Er umfasst ein in den Figuren nicht näher dargestelltes Verschlussgehäuse, in welchem ein Trägerhebel 12 sowie eine Verriegelungsbaugruppe 14 aufgenommen sind. Der Türverschluss 10 ist zum Einbau beispielsweise in eine Haushalts-Waschmaschine vorgesehen, wobei das genannte Verschlussgehäuse beispielsweise an einer Maschinenwand eines Maschinenhauptkörpers zu befestigen ist, in welchem ein Waschbehälter (Trommel oder Bottich) rotierend gelagert ist. An einer Tür, welche an dem Maschinenhauptkörper schwenkbeweglich montiert ist und zum Verschließen einer Zugangsöffnung zu dem Waschbehälter dient, ist dann ein Schließglied 16 (siehe z.B. 2a, 2b) angebracht, welches beim Schließen der Tür in eine in dem Verschlussgehäuse gebildete Einführöffnung eintaucht und mit einem an dem Trägerhebel 12 angeordneten Drehglied 18, das man auch als Greifer bezeichnen kann, zusammenwirkt. Es versteht sich, dass alternativ ein umgekehrtes Montagebild gewählt werden kann, dass also das Schließglied 16 an dem Maschinenhauptkörper montiert werden kann und das Verschlussgehäuse mit den darin untergebrachten Komponenten an der Tür befestigt werden kann.
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Der Trägerhebel 12 ist an dem erläuterten Verschlussgehäuse um eine Schwenkachse 20 schwenkbar gelagert und ist durch eine im gezeigten Beispielfall von zwei Schraubendruckfedern 22 gebildete Federanordnung in eine Ruhestellung vorgespannt. Das Drehglied 18 ist an dem Trägerhebel 12 um eine zur Schwenkachse 20 parallele Drehachse 24 drehbar gelagert. Bei geöffneter Tür nimmt das Drehglied 18 eine in 1b erkennbare Freigabe-Drehstellung ein, in welcher es bereitsteht für das Eintauchen eines Querbügels 26 des Schließglieds 16 in ein von zwei Backen 28, 30 begrenztes Greifmaul 32 des Drehglieds 18. Dabei stößt das Schließglied 16 mit seinem Querbügel 26 zunächst gegen die Backe 30 und leitet dadurch eine Drehung des Drehglieds 18 um die Drehachse 24 entgegen der Kraft einer das Drehglied 18 in die Freigabe-Drehstellung vorspannenden Vorspannfeder 34 ein, welche im gezeigten Beispielfall von einer Schenkelfeder gebildet ist. Im Zuge der Drehung des Drehglieds 18 bewegt sich die Backe 28 hinter den Querbügel 26 des Schließglieds 16. Sobald das Drehglied 18 eine in 2b gezeigte Schließ-Drehstellung erreicht, schnappt eine an dem Trägerhebel 12 schwenkbeweglich gehaltene Klinke 36 mit einer Nase 38 hinter eine an einer Umfangsfläche des Drehglieds 18 gebildete Arretierkante 40 und verhindert so eine Rückdrehung des Drehglieds 18 in Richtung auf die Freigabe-Drehstellung.
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Die Arretierkante
40 ist Teil einer an der Umfangsfläche des Drehglieds
18 gebildeten Kulissenführung, welche eine Öffnung des Türverschlusses
10 durch einen Überhub (erneutes Drücken von außen gegen die Tür der Waschmaschine) gestattet. Wird ausgehend von dem geschlossenen Zustand gemäß
2a,
2b vom Benutzer gegen die Tür gedrückt, bewirkt dies eine Drehung des Drehglieds
18 über die Schließ-Drehstellung hinaus (Überhub-Drehbewegung). Die Kulissenführung ist derart gestaltet, dass bei einer solchen Überhub-Drehbewegung des Drehglieds
18 die Nase
38 der Klinke
36 seitlich von der Arretierkante
40 wegspringt, und zwar unter der Wirkung einer an der Klinke
36 angreifenden Vorspannfeder
42. Die wegspringende Nase
38 wird durch die Vorspannfeder
42 auf einen solchen Abschnitt der Kulissenführung gedrängt, der keine Arretiermöglichkeit für das Drehglied
18 bietet. Nimmt der Benutzer anschließend den Druck gegen die Tür weg, dreht sich das Drehglied
18 unter Wirkung seiner Vorspannfeder
34 in Richtung auf die Freigabe-Drehstellung zurück. Weil dabei die Nase
36 der Klinke
38 keinen arretierenden Halt mehr an der Umfangsfläche des Drehglieds
18 findet, dreht sich das Drehglied
18 über die Schließ-Drehstellung hinweg bis in die Freigabe-Drehstellung gemäß
1a,
1b. Für weitere Details der am Außenumfang des Drehglieds 18 gebildeten Kulissenführung wird beispielhaft auf die
DE 39 19 458 A1 verwiesen, insbesondere hinsichtlich der Erläuterungen zu den dortigen
3 bis
5.
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Die Verriegelungsbaugruppe 14 erlaubt es, den Türverschluss im geschlossenen Zustand zu verriegeln. Im verriegelten Zustand ist eine Öffnung des Verschlusses durch Überhub nicht möglich. Selbst wenn der Benutzer bei verriegelter Tür von außen gegen die Tür drückt, bleibt die Tür geschlossen.
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Die Verriegelungsbaugruppe 14 umfasst ein Riegelorgan 44, das im gezeigten Beispielfall als linearbeweglicher Riegelschieber ausgebildet ist, welcher in einer zur Drehachse 24 des Drehglieds 18 parallelen Schieberichtung geradlinig verschiebbar angeordnet ist. Dem Riegelschieber 44 ist zu seinem Antrieb ein Verriegelungsaktor zugeordnet, welcher bei dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den 1a bis 5c einen elektrischen Antriebsmotor 46 (z.B. ein Schrittmotor) umfasst. Der Riegelschieber 44 weist im gezeigten Beispielfall einen Verzahnungsabschnitt 48 auf, mit welchem eine Abtriebswelle 50 des Antriebsmotors 46 in kämmendem Eingriff steht. An dem Riegelschieber 44 sind mehrere Strukturen gebildet, die eine Funktion für das Verriegeln und das Zwangsöffnen des Verschlusses 10 haben. Konkret umfassen diese Strukturen im gezeigten Beispielfall eine erste Blockierstruktur (Blockierformation) 52, eine zweite Blockierstruktur 54 sowie eine Lösestruktur 56. Die erste Blockierstruktur 52 dient dazu, das Drehglied 18 in seiner Schließ-Drehstellung gegen Rückdrehung in die Freigabe-Drehstellung zu blockieren. Im verriegelten Zustand gemäß den 3a, 3b ist die erste Blockierstruktur 52 dementsprechend in die Drehbahn des Drehglieds 18 bewegt (siehe 3b), sodass selbst dann, wenn der arretierende Eingriff der Nase 38 der Klinke 36 mit dem Drehglied 18 verloren gehen sollte (z.B. in Folge von Erschütterungen), das Drehglied 18 durch die erste Blockierstruktur 52 gegen Drehung in die Freigabe-Drehstellung blockiert ist. Im entriegelten Zustand hingegen ist die erste Blockierstruktur 52 aus der Drehbahn des Drehglieds 18 herausbewegt und hindert das Drehglied 18 nicht an einer Drehung von der Schließ-Drehstellung in die Freigabe-Drehstellung.
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Die zweite Blockierstruktur 54 dient zur Blockierung der Klinke 36 gegen seitliche Verschwenkung bei einem Überhub-Öffnungsversuch. Im verriegelten Zustand verhindert die zweite Blockierstruktur 54 konkret eine solche seitliche Verschwenkung der Klinke 36, durch welche die Nase 38 auf einen solchen Teil der Kulissenführung des Drehglieds 18 schwenken würde, auf dem die Klinke 36 das Drehglied 18 nicht mehr in seiner Schließ-Drehstellung arretieren kann. Drückt der Benutzer im verriegelten Zustand des Türverschlusses 10 gegen die Tür, führt dies zwar zu einer Überhub-Drehbewegung des Drehglieds 18. Da die Klinke 36 aber gegen seitliches Verschwenken durch die zweite Blockierstruktur 54 blockiert ist, gelangt die Nase 38 der Klinke 36 wieder in arretierenden Eingriff mit der Arretierkante 40 des Drehglieds 18, wenn der Benutzer seinen Druck gegen die Tür wegnimmt. Im entriegelten Zustand des Türverschlusses 10 befindet sich die zweite Blockierstruktur 54 außer Reichweite der Klinke 16 und steht einer seitlichen Verschwenkung derselben, wie sie für einen normalen Überhub-Öffnungsvorgang erforderlich ist, nicht entgegen.
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Die Lösestruktur 56 hat keine Verriegelungsfunktion, sondern Lösefunktion (Öffnungsfunktion). Sie erlaubt es, durch Verschiebung des Riegelschiebers 44 in eine Öffnungsstellung, welche von der Verriegelungsstellung aus gesehen jenseits der Entriegelungsstellung liegt, eine Zwangsöffnung des Türverschlusses 10 herbeizuführen. Hierzu weist die Lösestruktur 56 eine Löserampe 58 auf, welche eine schräg zur Schieberichtung des Riegelschiebers 44 ansteigende Rampenfläche bildet. Die Löserampe 58 wirkt beim Verschieben des Riegelorgans 44 aus der Entriegelungsstellung in die erwähnte Öffnungsstellung mit einer an der Klinke 36 gebildeten Zunge 60 nach Art eines Schrägflächeneingriffs zusammen. Aufgrund des schrägen Anstiegs der Löserampe 58 wird die Klinke 36, sobald die Löserampe 48 bei Überführung des Riegelschiebers 44 in die Öffnungsstellung gegen die Zunge 60 trifft, aus dem Eingriff mit dem Drehglied 18 ausgehoben, sodass die Nase 38 der Klinke 36 außer Eingriff mit der Kulissenführung des Drehglieds 18 gelangt. Infolge dieses Aushebens der Klinke 36 wird das Drehglied 18 zur Drehung in die Freigabe-Drehstellung frei.
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Die 5a bis 5c veranschaulichen die erläuterten Stellungen des Riegelschiebers 44 (Entriegelungsstellung, Verriegelungsstellung, Öffnungsstellung). Dabei zeigt 5a den entriegelten Zustand bei geschlossener Tür. Die erste Blockierstruktur 52 und die zweite Blockierstruktur 54 sind unwirksam; auch die Löserampe 58 ist außer Eingriff mit der Zunge 60 der Klinke 36. Beim Verriegeln wird der Riegelschieber 44 in der Darstellung der 5a relativ zu dem Trägerhebel 12 und den daran angeordneten Bauteilen Drehglied 18 und Klinke 36 nach rechts in die Verriegelungsstellung verschoben. 5b zeigt den verriegelten Zustand des Türverschlusses 10. In diesem Zustand ist die zweite Blockierstruktur 54 an die Klinke 36 heranbewegt und blockiert diese gegen seitliche Verschwenkung. Die erste Blockierstruktur 52 blockiert das Drehglied 18 gegen Rückdrehung in die Freigabe-Drehstellung. Die Lösestruktur 56 mit der Löserampe 58 ist noch weiter von der Zunge 60 der Klinke 36 entfernt als in der Entriegelungsstellung des Riegelschiebers 44.
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Nach Beendigung eines Waschprogramms der Waschmaschine steuert eine in den Zeichnungen nicht näher dargestellte Steuereinheit den Antriebsmotor 46 für eine derartige Verschiebung des Riegelschiebers 44, dass nicht nur der Türverschluss 10 entriegelt wird, sondern zusätzlich zwangsgeöffnet wird. Dazu wird der Riegelschieber 44 in der Darstellung der 5b relativ zu dem Trägerhebel 12 nach links verschoben, und zwar über die Entriegelungsstellung gemäß 5a hinaus, bis die Löserampe 58 gegen die Zunge 60 der Klinke 36 stößt und aufgrund des Schrägflächeneingriffs zwischen Löserampe 58 und Zunge 60 die Klinke 36 aus dem Eingriff mit dem Drehglied 18 ausgehoben wird. Diese Situation ist in 5c dargestellt und entspricht der Öffnungsstellung des Riegelschiebers 44.
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Nach der Zwangsöffnung des Türverschlusses 10 steuert die erwähnte Steuereinheit durch entsprechende Betätigung des Antriebsmotors 46 den Riegelschieber 44 wieder in seine Entriegelungsstellung gemäß Figur 5a, damit der Verschluss 10 wieder zum Schließen der Tür bereitsteht.
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Die Lösestruktur 56 bildet zusätzlich zu der Löserampe 58 einen Löseanschlag 62, welcher in der Entriegelungsstellung des Riegelschiebers 44 in einer Wirkposition unter der Zunge 60 der Klinke 36 steht. Der Löseanschlag 62 dient zur Notöffnung des Türverschlusses 10 bei geschlossener, jedoch unverriegelter Tür durch Drücken gegen die Tür von innen. Hierbei erfolgt eine Verschwenkung des Trägerhebels 12 aus der Ruhestellung gegen die Kraft der Federn 22. Das an dem Trägerhebel 12 gehaltene Drehglied 18 bewegt sich mit dem Trägerhebel 12 bei dessen Verschwenkung mit. Weil die Klinke 36 durch die Vorspannfeder 42 in den Eingriff mit dem Außenumfang des Drehglieds 18 vorgespannt ist, bewegt sich auch die Klinke 36 mit, bis die Zunge 60 gegen den Löseanschlag 62 stößt. Bei fortgesetzter Verschwenkung des Trägerhebels 12 wird infolge des Anstoßens der Zunge 60 an dem Löseanschlag 62 die Klinke 36 aus dem arretierenden Eingriff mit dem Drehglied ausgehoben, sodass sich das Drehglied 18 aus der Schließ-Drehstellung in die Freigabe-Drehstellung zurückdrehen kann und der Türverschluss 10 geöffnet wird. In der Verriegelungsstellung des Riegelschiebers 44 ist der Löseanschlag 62 dagegen außer Reichweite der Zunge 60 (vgl. 5b), weswegen die Notöffnungsfunktion des Türverschlusses 10 im verriegelten Zustand nicht zur Verfügung steht.
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Es wird nun auf das zweite Ausführungsbeispiel gemäß den 6a, 6b verwiesen. Dort sind gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den Figuren 1a bis 5c, jedoch ergänzt durch einen Kleinbuchstaben. Soweit sich nachstehend nichts anderes ergibt, wird zur Erläuterung solcher Elemente auf die vorstehenden Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
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Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel im wesentlichen durch die Ausgestaltung der Verriegelungsbaugruppe 14a. Statt einer elektromotorischen Antriebseinheit ist beim zweiten Ausführungsbeispiel eine Elektromagnet-Antriebseinheit 64a vorgesehen, welche eine Magnetspule, von der in 6a nur ein Spulenkörper 66a gezeigt ist, sowie einen Ankerstößel 68a umfasst. Letzterer ist schub- und zugkraftübertragend mit dem Riegelschieber 44a gekoppelt, beispielsweise durch eine Formschlussverbindung. Die Magnetspule wird durch die Steuereinheit der Waschmaschine impulsartig gesteuert, d.h. ein erster Steuerimpuls (entsprechend einer kurzzeitigen Erregung der Magnetspule) dient zur Überführung des Riegelschiebers 44a aus seiner Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung und ein nachfolgender zweiter Steuerimpuls (wiederum entsprechend einer kurzzeitigen Erregung der Magnetspule) dient zur Rückführung des Riegelschiebers 44a aus der Verrieglungsstellung in die Entriegelungsstellung. Bei dieser Rückführung durchläuft der Riegelschieber 44a seine Öffnungsstellung, sodass der Türverschluss 10a im Zuge des Entriegelns zwangsgeöffnet wird.
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Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel, bei dem der Riegelschieber 44 durch Stillsetzen des Antriebsmotors 46 auch in seiner Öffnungsstellung stabil gehalten werden kann, durchläuft der Riegelschieber 44a beim zweiten Ausführungsbeispiel die Öffnungsstellung nur transitorisch und ist nicht stabil in die Öffnungsstellung einstellbar (bei Impulsbetrieb der Elektromagnet-Antriebseinheit 64a). Eine Kulissenführung 70a gewährleistet in Verbindung mit einer Vorspannfeder 72a einen Wechsel des Riegelschiebers 44a zwischen der Entriegelungsstellung und der Verriegelungsstellung bei aufeinanderfolgenden Steuerimpulsen für die Elektromagnet-Antriebseinheit 64a. Die Kulissenführung 70a umfasst eine Kulissenbahn 74a und einen im gezeigten Beispielfall von einem Drahtstück gebildeten Bahnfolger 76a, welcher in der Kulissenbahn 74a um eine zentrale Insel 78a herum umläuft. Die Kulissenbahn 74a ist im gezeigten Beispielfall an dem Riegelschieber 44a gebildet, wobei der Bahnfolger 76a in nicht näher dargestellter Weise an einer Gehäusekomponente eines Verschlussgehäuses des Türverschlusses 10a abgestützt ist. Alternativ kann der Bahnfolger 76a an dem Riegelschieber 44a abgestützt sein und die Kulissenbahn 74a an einer solchen Gehäusekomponente gebildet sein.
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Durch stabile Anlage des Bahnfolgers 76a an der zentralen Insel 78a ist eine der beiden Stellungen des Riegelschiebers 44a: Verriegelungsstellung und Entriegelungsstellung definiert, durch stabile Anlage des Bahnfolgers 76a an einem Bahnendabschnitt 80a der Kulissenbahn 74a ist die andere dieser beiden Stellungen definiert. Die Vorspannfeder 72a übt eine solche Vorspannung auf den Riegelschieber 44a aus, dass er aus beiden Stellungen (Verriegelungsstellung, Entriegelungsstellung) jeweils nur gegen die von der Vorspannfeder 72a ausgeübte Federkraft herausbewegt werden kann. Im gezeigten Beispielfall definiert die zentrale Insel 78a die Entriegelungsstellung des Riegelschiebers 44a. Wird die Elektromagnet-Antriebseinheit 64a impulsartig erregt, zieht dies den Ankerstößel 68a in die Magnetspule hinein. Der Bahnfolger 76a gelangt dabei aufgrund geeigneter Ausgestaltung der innen- und außenseitigen Begrenzungsflächen der Kulissenbahn 74a in einen ersten Bahnabschnitt 82a. Nach dem Ende des Steuerimpulses drückt die Vorspannfeder 72a den Riegelschieber 44a in der Darstellung der 6a nach rechts, wobei der Bahnfolger 76a in dem ersten Bahnabschnitt 82a an der zentralen Insel 78a vorbei bis zu dem Bahnendabschnitt 80a rutscht. Das Anstoßen des Bahnfolgers 76a an dem Bahnendabschnitt 80a stoppt die Bewegung des Riegelschiebers 44a; er hat dann seine Verriegelungsstellung erreicht.
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Ein anschließender zweiter Steuerimpuls für die Elektromagnet-Antriebseinheit 64a bewirkt ein erneutes Hineinziehen des Ankerstößels 68a in die Magnetspule und - damit einhergehend - eine Bewegung des Riegelschiebers 44a in der Darstellung der 6a nach links. Dabei gelangt der Bahnfolger 76a in einen zweiten Bahnabschnitt 84a, welcher auf der - bezüglich des ersten Bahnabschnitts 82a - gegenüberliegenden Seite an der zentralen Insel 78a vorbeiführt. Der zweite Bahnabschnitt 84a ist länger als der erste Bahnabschnitt 82a; er weist einen Bahnfortsatz 86a auf, in welchen sich der Bahnfolger 76a bei dem durch den zweiten Steuerimpuls bewirkten Bewegungshub des Riegelschiebers 44a hineinbewegt. Der Riegelschieber 44 bewegt sich dabei ausreichend weit nach links (in der Darstellung der 6a), damit die Lösestruktur 56a (genauer die von der Lösestruktur 56a gebildete, jedoch in 6a nicht erkennbare Löserampe) gegen die Zunge 60a der Klinke 36a stößt und somit eine Zwangsöffnung des Türverschlusses 10a herbeiführt. Nach dem Ende des zweiten Steuerimpulses bewegt sich der Riegelschieber 44a unter der Kraft der Vorspannfeder 72a wieder nach rechts (in der Darstellung der 6a), wobei der Bahnfolger 76a sich aus dem Fortsatz 86a wieder herausbewegt und in stabile Anlage an der zentralen Insel 78a gelangt.
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Das temporäre Einfahren des Bahnfolgers 76a in den Fortsatz 86a entspricht einem transitorischen Durchlaufen der Öffnungsstellung des Riegelschiebers 44a. Der erste Bahnabschnitt 82a weist keinen dem Fortsatz 86a entsprechenden Fortsatz auf, ist also kürzer als der zweite Bahnabschnitt 84a. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass beim Verriegeln, d.h. bei Überführung des Riegelschiebers 44a aus der Entriegelungsstellung in die Verriegelungsstellung, nicht zwischendurch auch die Öffnungsstellung des Riegelschiebers 44a durchfahren und dadurch eine unbeabsichtigte Zwangsöffnung des Türverschlusses 10a herbeigeführt wird.