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Die Erfindung betrifft eine Sonnenblende für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Montage einer solchen Sonnenblende.
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Sonnenblenden für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise ist aus der
EP 0 196 961 A1 eine Sonnenblende für ein Kraftfahrzeug bekannt, welche eine Blende aufweist, die von einer Umkleidung aus Kunststoff bedeckt und mit einem Spiegel versehen ist. Der Spiegel ist in einem lösbaren Träger angeordnet, welcher in einer Aufnahme der Blende durch Aufclipsen auf mit der Blende fest verbundene Haltemittel befestigbar ist, wobei der Träger durch einen Beschlag gebildet ist, welcher mit Klauen versehen ist, welche sich in die Haltemittel legen können und durch Einhaken an den Rändern wenigstens einer in diesen ausgenommenen Öffnung elastisch einrasten. Der Spiegel-Trägerbeschlag weist zudem eine Umfangsrandleiste auf, welche sich an den Umriss des Spiegels anschmiegt. Der Beschlag weist weiterhin abgefaste Zungen auf, welche mit die Clips-Klauen tragenden Querstegen fest verbunden sind, wobei die Randleiste und die Zungen so eingerichtet sind, dass der Spiegel zwischen diesen so eingeführt werden kann, dass er unter den Abfasungen der Zungen, welche den Spiegel auf die Randleiste aufgelegt halten, gleitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Sonnenblende für ein Fahrzeug sowie ein geeignetes Verfahren zur Montage einer solchen Sonnenblende anzugeben.
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Hinsichtlich der Sonnenblende wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit den in Anspruch 6 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Sonnenblende für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, umfasst einen Blendenkörper, welcher klappbar und schwenkbar gelagert ist. Des Weiteren umfasst die Sonnenblende einen Spiegel und eine in eine Rückseite des Blendenkörpers eingebrachte Aussparung zur Aufnahme des Spiegels. Die Rückseite des Blendenkörpers ist einem Betrachter in einer Gebrauchsstellung der Sonnenblende zugewandt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Spiegel einen Spiegelkörper und einen Spiegelrahmen umfasst, welche zur Bildung einer vormontierten Spiegeleinheit mittels einer Clipsverbindung miteinander verbunden oder verbindbar sind, wobei die vormontierte Spiegeleinheit in der Aussparung mittels einer weiteren Clipsverbindung befestigt oder befestigbar ist.
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Die derart ausgebildete Sonnenblende ermöglicht eine verbesserte Modularisierung und einen verringerten Aufwand zur Realisierung einer Individualisierung der Sonnenblende mit einer geringeren Anzahl von Komponenten gegenüber konventionellen Sonnenblenden. Des Weiteren ist die Sonnenblende vergleichsweise schmal ausführbar. Eine Befestigung des Spiegelkörpers im Spiegelrahmen ist auf einfache Art und Weise möglich. Alternativ kann der Spiegel auch als vormontiertes Teil bereitgestellt werden. Zur Befestigung der vormontierten Spiegeleinheit in der Aussparung ist kein Werkzeug erforderlich, so dass die vormontierte Spiegeleinheit ohne großen Aufwand in der Aussparung befestigt, insbesondere eingeclipst, werden kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Sonnenblende mit einem Spiegel,
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2 schematisch eine perspektivische Darstellung eines Spiegelkörpers und eines Spiegelrahmens in einem Montageschritt,
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3 schematisch eine perspektivische Darstellung des Spiegelkörpers und des Spiegelrahmens gemäß 2 in einem nachfolgenden Montageschritt und
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4 schematisch eine perspektivische Darstellung des Spiegelkörpers und des Spiegelrahmens in einem zusammengesetzten Zustand.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Sonnenblende 1 mit einem Blendenkörper 1.1 und einem Spiegel 2 in einer perspektivischen Darstellung.
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Der Blendenkörper 1.1 umfasst beispielsweise in nicht näher dargestellter Art und Weise zwei Halbschalen, welche z. B. aus Kunststoff, insbesondere aus einem Schaumstoff oder einem gesinterten Material, gefertigt und mit einem Überzug, versehen sind. Die beiden Halbschalen werden beispielsweise stoffschlüssig miteinander verbunden. Des Weiteren kann der Blendenkörper 1.1 einen Verstärkungsrahmen aufweisen, mittels dem eine Torsionssteifigkeit des Blendenkörpers 1.1 erhöht wird.
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Der Blendenkörper 1.1 ist zur Anordnung in einem nicht näher dargestellten Fahrzeuginnenraum vorgesehen und dabei sowohl klappbar als auch schwenkbar an einem Fahrzeughimmel gelagert, so dass der Blendenkörper 1.1 von einer Nichtgebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung positionierbar ist.
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In der Gebrauchsstellung verdeckt der Blendenkörper 1.1 einen Bereich einer Fahrzeugscheibe, so dass eine Blendwirkung für einen Fahrzeuginsassen, insbesondere einen Fahrer oder Beifahrer des Fahrzeuges, verringert ist.
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In der Nichtgebrauchsstellung ist der Blendenkörper 1.1 nach oben geklappt und liegt am Fahrzeughimmel an, wobei einem Betrachter eine hier nicht gezeigte Frontseite des Blendenkörpers 1.1 zugewandt ist. In der Gebrauchsstellung ist dem Betrachter eine Rückseite R des Blendenkörpers 1.1 zugewandt, an welcher der Spiegel 2 angeordnet ist.
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Der Spiegel 2 ist in einer Aussparung 1.1.1 angeordnet, die in die Rückseite R des Blendenkörpers 1.1 eingebracht ist. Die Aussparung 1.1.1 ist hierbei mit gestrichelten Linien angedeutet.
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Üblicherweise sind der Einsatz von Werkzeug, ein Montageaufwand sowie ein Lagerbestand aufgrund der Vielzahl sowohl von verschiedenen Sonnenblenden 1 bei unterschiedlichen Fahrzeugtypen und Baureihen als auch für Bauweisen für Spiegel 2, insbesondere für Schminkspiegel, verhältnismäßig hoch.
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Um eine Modularisierung der Sonnenblende 1 mit ihren Zubehörbauteilen, wie insbesondere den Spiegel 2, zu verbessern und somit einen Aufwand zur Realisierung einer Individualisierung der Sonnenblende 1 zu verringern, ist vorgesehen, den Spiegel 2 als vormontierte Spiegeleinheit S (siehe 4) herzustellen, welche auf einfache Art und Weise im Blendenkörper 1.1 befestigbar ist.
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Die 2 und 3 zeigen perspektivisch ein Ausführungsbeispiel eines Spiegelkörpers 2.1 und eines Spiegelrahmens 2.2 in verschiedenen Montageschritten. 4 zeigt eine vormontierte Spiegeleinheit S, bei welcher der Spiegelkörper 2.1 und der Spiegelrahmen 2.2 zusammengesetzt sind.
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Der Spiegelkörper 2.1 ist aus einem mechanisch stabilen Material, welches einen derart hohen Härtegrad aufweist, dass der Spiegelkörper 2.1 bei einem Kopfaufprall eines Fahrzeuginsassen nicht oder nicht wesentlich beschädigt wird. Der Spiegelkörper 2.1 ist beispielsweise aus verchromtem Stahl, Polycarbonat oder aus Glas gebildet. Ist der Spiegelkörper 2.1 aus Glas gebildet, so weist dieser rückseitig eine Kunststoffbeschichtung auf, die adhäsiv mit dem Spiegelkörper 2.1 verbunden ist. Rückseitig bedeute hierbei eine Seite, die einem Betrachter abgewandt ist.
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Da der Spiegelkörper 2.1 aus einem mechanisch stabilen Material mit einem hohen Härtegrad gebildet ist, kann der Spiegelrahmen 2.2 aus einem vergleichsweise weichen Material gebildet sein. Der Siegelrahmen 2.2 ist beispielsweise aus einem weichen Kunststoff, insbesondere aus einer Weichplastik, gebildet.
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Der Spiegelrahmen 2.2 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel halbschalenartig ausgebildet und weist einen Aufnahmebereich 2.2.1 mit einem umlaufenden Flansch 2.2.2 auf. Der Spiegelkörper 2.1 wird in den Aufnahmebereich 2.2.1 gemäß der in den 2 und 3 gezeigten Montageschritte eingesetzt. D. h., der Spiegelkörper 2.1 wird zuerst mit einer Kante 2.1.1 an einer korrespondierenden Flanschseite im Aufnahmebereich 2.2.1 angeordnet, wie es 2 zeigt. Anschließend wird der restliche Spiegelkörper 2.1 in den Aufnahmebereich 2.2.1 gemäß der in 3 gezeigten Pfeilrichtung eingesetzt. Der Spiegelrahmen 2.2 kann alternativ auch rahmenartig ausgebildet sein.
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Zur Fixierung des Spiegelkörpers 2.1 im Spiegelrahmen 2.2 ist eine Clipsverbindung vorgesehen. Dazu weist der Spiegelkörper 2.1 eine Anzahl von Rastnasen 2.1.2 auf, die beispielsweise an einer rückseitig befestigten Kunststoffbeschichtung oder -platte angeformt sind. Alternativ oder zusätzlich können die Rastnasen 2.1.2 kantenseitig am Spiegelkörper 2.1 angeordnet oder ausgeformt sein.
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Die Rastnasen 2.1.2 sind durch korrespondierende Rastausnehmungen 2.2.3 hindurch führbar, so dass der Spiegelkörper 2.1 in den Spiegelrahmen 2.2 eingeclipst wird. Die Rastnasen 2.1.2 weisen dazu einen Rastvorsprung 2.1.2.1 auf und sind dabei insbesondere ankerförmig ausgebildet. Mit dem Rastvorsprung 2.1.2.1 ragen die Rastnasen 2.1.2 jeweils aus der korrespondierenden Rastausnehmung 2.2.3 aus.
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Alternativ können die Rastnasen 2.1.2 auch am oder im Spiegelrahmen 2.2 und die korrespondierenden Rastausnehmungen 2.2.3 am Spiegelkörper 2.1 angeordnet oder ausgeformt sein. Denkbar ist auch eine wechselseitige Anordnung von Rastnasen 2.1.2 und Rastausnehmungen 2.2.3 am Spiegelkörper 2.1 und Spiegelrahmen 2.2.
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Nach der Zusammensetzung des Spiegelkörpers 2.1 und des Spiegelrahmens 2.2, wie es 4 zeigt, kann der Spiegel 2 als vormontierte Spiegeleinheit S in den Blendenkörper 1.1 eingesetzt werden. Der Blendenkörper 1.1 ist hierbei bereits mit dem Überzug versehen, so dass das Einsetzen der vormontierten Spiegeleinheit S einen letzten Montageschritt der Sonnenblende 1 darstellt.
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Die vormontierte Spiegeleinheit S ist dabei mittels einer weiteren Clipsverbindung auf einfache Art und Weise im Blendenkörper 1.1 befestigbar. Zur Herstellung der weiteren Clipsverbindung sind die Rastnasen 2.1.2 am Spiegelkörper 2.1 vorgesehen, die mit dem Rastvorsprung 2.1.2.1 jeweils durch die korrespondierenden Rastausnehmungen 2.2.3 hindurchragen. Die Rastvorsprünge 2.1.2.1 sind in nicht dargestellten Rastöffnungen einführbar, welche in den Blendenkörper 1.1 im Bereich der Aussparung 1.1.1 eingebracht sind. Insbesondere sind die Rastausnehmungen 2.2.3 im Verstärkungsrahmen oder in einer Halbschale des Blendenkörpers 1.1 eingebracht.
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Mittels der vormontierten Spiegeleinheit S kann die Sonnenblende 1 besonders schmal ausgeführt werden. Daraus werden ein Kosten- und Gewichtsvorteil gegenüber konventionellen Sonnenblenden erzielt.
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Die Spiegeleinheit S kann zusätzlich mit einer nicht gezeigten, flexiblen Spiegelabdeckung versehen sein, welche beispielsweise schwenkbar oder klappbar ausgebildet ist.
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Des Weiteren ist die vormontierte Spiegeleinheit S auch zur Anordnung in oder an anderen Bauteilen im Fahrzeuginnenraum geeignet.
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Ferner kann die vormontierte Spiegeleinheit S alternativ oder zusätzlich kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Blendenkörper 1.1 verbunden werden, z. B. mittels Schweißen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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