-
Die Erfindung betrifft eine Etikettenaufnahme.
-
Stand der Technik.
-
Formteile aus thermoplastischer Kunststofffolie werden zunehmend mit dekorativen Etiketten versehen. Diese geschieht inline während des Thermoformprozesses in der Formstation der Thermoformmaschine. Die Formstation nimmt das Formwerkzeug auf, das in der Regel eine größere Anzahl von sogenannten Formnestern aufweist. Jedes Formnest bildet ein Formteil ab. Die Etiketten können sehr individuell ausgebildet sein und orientieren sich an den Vorstellungen der Marketingabteilungen der Markenartikler. So gibt es mehrteilige Etiketten, die sich in Boden-, Brust-, Seiten- und Rückenetiketten unterteilen lassen. Dem stehen mehrgliedrige, aber einteilige Etiketten gegenüber, die ebenso Brust-, Seiten- und Rückenteile aufweisen. Die mehrgliedrigen, einteiligen Etiketten werden vom Etikettenstapel einer Etikettiereinrichtung an einer Thermoformmaschine von einer Etikettenaufnahme aufgenommen und so aufgerichtet, dass sie in etwa ihrer späteren dreidimensionalen Erscheinung entsprechen. Ein rechteckiges Formteil untergliedert sich in verschiedene Bereiche mit verschiedenen Benennungen. Die horizontalen Anteile des Formteils nennt man Boden. Die Seitenwände nennt man Kontur. Die unteren Abschnitte der Kontur gehen so in den Boden über, dass sie mit Radien versehen sind. Die Böden sind gegenüber den unteren Abschnitten der Kontur etwas zurückgesetzt, damit sich ein stabiles Formteil ergibt und später das gefüllte Formteil im Kühlregal stabil auf den unteren Konturabschnitten steht und keinen wackeligen Eindruck vermittelt, der entstehen könnte, wenn das Formteil auf den unteren Konturabschnitten und gleichzeitig auf dem Boden stehen würde und der Boden leicht gewölbt wäre, was teilweise auftritt. Rechteckige Formteile werden oft mit fünfgliedrigen, einteiligen Etiketten dekoriert, wobei jede Seitenfläche und der Boden mit einem Etikettenglied versehen wird. Wenn die Etiketten mittels der Etikettenaufnahme vom Etikettenstapel abgenommen werden, dann werden die Etiketten durch entsprechende Vakuumbohrungen und Vakuumfräsungen an der Etikettenaufnahme vollständig fixiert. Anschließend bewegen sich die Etikettenaufnahmen in das Formwerkzeug hinein und übergeben die Etiketten an die Nester der Formwerkzeuge. Dabei weisen die Etikettenaufnahmen einen geringen Abstand zur Formkontur der Formnester auf. Das Vakuum der Etikettenaufnahmen wird nun abgeschaltet und die Etikettenaufnahme wird belüftet und übergibt die Etiketten an das Formnest. Dabei hat es sich gezeigt, dass der Bereich zwischen Konturunterseite und Boden beim dekorierten Formteil häufig entweder Falten aufweist oder einreißt. Er ist also häufig zu kurz oder zu lang. Die Problematik liegt zum Einen in der Steifigkeit der Etiketten und zum Anderen in der unvollständigen Berechenbarkeit der wahren Längen in diesem Bereich mit teilweise schlecht zu definierenden Radien. Der Boden wird deshalb in der Regel so ausgebildet, dass er am Anfang etwas zu „tief“ ist, also einen zu geringen Abstand zum tiefsten Bereich der Kontur aufweist. Zeigen sich dann erwartungsgemäß Falten am dekorierten Formteil, dann wird der Boden in kleinen Schritten mehrmals abgefräst, bis die Falten verschwinden und das Etikett spannungsfrei am Formteil anliegt. Dieses Vorgehen bedeutet zeitliche und finanzielle Aufwände durch das Aus- und Einbau sowie das Nacharbeiten der Etikettenaufnahmen sowie eine gewisse Dauer des Einfahr- und Optimierungsprozesses.
-
Die Druckschrift
DE 10 2008 033 799 A1 zeigt ein Verfahren und eine Einrichtung zum Herstellen von etikettierten foliengeformten Behältern, insbesondere zum In-Mold-Etikettieren von foliengeformten Behälter, ein Etikett hierfür und einen etikettierten Behälter. Die Druckschrift hebt hervor, dass mit der erfinderischen Idee auch Behälter etikettiert werden können, die eine Kontur aufweisen, die von einer kreiszylindrischen Form abweichen. Die Einrichtung weist ein Handlingsystem für das Etikettenmaterial auf, welches eine Vorratsrolle, eine Rolle für die Etikettenbahn mit Ausstanzungen und ein System von Spannrollen und Umlenkungen umfasst. Die Etikettenbahn wird von der Vorratsrolle abgewickelt und über Spannrollen und Umlenkungen einer Stanzeinheit zugeführt. Die Stanzeinheit stanzt Etiketten aus und übergibt die Etiketten an Übergabeeinrichtungen, die die Etiketten aufnehmen und in das Formwerkzeug überführen. Die Etikettenbahn wird nach dem Stanzen auf eine zweite Rolle aufgewickelt.
-
Die Druckschrift
DE 602 03 993 T2 zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines diffusionsdichten Kunststoffbehälters. Dabei werden aus Zuschnitten eines diffusionsdichten Folienmaterials Hohlkörper vorgeformt, bei dem sich Teile der Zuschnitte überlappen und die Hohlkörper in ein Spritzgusswerkzeug eingelegt. Beim Einspritzen der Kunststoffschmelze verbinden sich die Labelzuschnitte untereinander und mit dem Kunststoff zu einem diffusionsdichten Behälter.
-
Die Druckschrift
EP 0 678 372 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Positionieren von Etiketten in Thermoformwerkzeugen. Die Vorrichtung weist Etikettenstapel auf, von denen die Vorrichtung Etiketten entnimmt. Die Etiketten werden in einer Ausrichtstation feinjustiert und in einer darauf folgenden Faltstation so aufgerichtet, dass sie nach der Faltstation in ein Thermoformwerkzeug eingelegt werden können.
-
Aufgabenstellung
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettenaufnahme so zu verbessern, dass der Einfahrprozess gegenüber dem bekannten Stand der Technik verkürzt wird.
-
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1. Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus übrigen, in den jeweiligen Unteransprüchen genannten Merkmalen.
-
Figurenliste
-
Vorgeschlagen wird deshalb, dass der Abstand A der Unterfläche 9 des Bodens 3 von tiefstem Punkt 10 der Kontur 2 einstellbar ausgeführt ist. Dadurch wird vermieden, dass die Position der Unterfläche 9 des Bodens 3 durch mehrmaliges Fräsen an das Optimum herangeführt wird. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend anhand der schematischen Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Schnittdarstellung einer Etikettenaufnahme nach dem Stand der Technik Die Etikettenaufnahme wird an der Oberseite eines Halteschafts 1 an einer hier nicht dargestellten Sammelplatte des ebenfalls nicht dargestellten Etiketteneinlegekopfs der Etikettiereinrichtung aufgenommen. Der Halteschaft 1 weist eine Vakuumbohrung 4 auf, an die die Kontur 2 mit weiteren, nicht dargestellten Vakuumbohrungen 4 und der Boden 3 angeschlossen sind, damit das Etikett sicher an der Etikettenaufnahme anliegt. Der fixe Abstand A ergibt sich aus der Distanz zwischen der Unterfläche 9 des Bodens 3 und dem tiefsten Punkt 10 der Kontur 2. Muss der Abstand A vergrößert werden, so wird die Unterfläche 9 des Bodens 3 abgefräst. Erweist sich der Abstand A als zu groß, so muss die Etikettenaufnahme neu angefertigt werden.
- 2 eine Schnittdarstellung einer ersten Varianten der Etikettenaufnahme Die Etikettenaufnahme ist zweiteilig ausgeführt. Halteschaft 1 und Kontur 2 bilden das erste Bauteil. Das zweite Bauteil, der Boden 3, ist als Blech 8 ausgebildet. Das Blech 8 ist mit Befestigungen 7 am Halteschaft 1 montiert. Eine Dichtung 6 gewährleistet, dass der Unterdruck von der Vakuumbohrung 4 die Vakuumfräsung 5 im Blech 8 erreicht und damit auch das Bodenteil des Etiketts sicher fixiert wird. Über nicht dargestellte Zwischenstücke kann der Abstand A zwischen Halteschaft 1 und Unterseite 9 eingestellt werden. Am Blech 8 liegt der Bodenteil des Etiketts an.
- 3 eine Schnittdarstellung einer zweiten Varianten der Etikettenaufnahme Die Etikettenaufnahme ist zweiteilig ausgeführt. Halteschaft 1 und Boden 3 bilden das erste Bauteil. Das zweite Bauteil ist die Kontur 2. Die Kontur 2 ist verschieblich und fixierbar mit Befestigungen 7 am Halteschaft 1 angebracht.
- 4 eine Schnittdarstellung einer weiteren Varianten der Etikettenaufnahme
-
Die Etikettenaufnahme ist zweiteilig ausgeführt. Halteschaft 1 und Kontur 2 bilden das erste Bauteil. Das zweite Bauteil, der Boden 3, ist als Blech 8 ausgebildet. Ein Blech 8 mit passender Materialstärke ist an der Unterseite des Bodens 3 befestigt, beispielsweise mit nicht dargestellten Befestigungsmitteln wie Schrauben. Das Blech 8 kann Bohrungen aufweisen, damit ein Vakuum auch am Blech 8 anliegt und das Teil der Etikette, das am Blech 8 anliegt, sicher durch Unterdruck an der Etikettenaufnahme gehalten wird. Das Blech 8 übernimmt bei dieser Variante also die Funktion des Bodens 3, nämlich das Halten des Etikettenteils durch Unterdruck. Es ist erfinderisch vorgesehen, dass die Etikettenaufnahme mit einem Halteschaft, einer Kontur und einem Boden zum Aufnehmen und zum Einbringen einer Etikette in ein Thermoformwerkzeug zur Herstellung von etikettierten Formteilen aus thermoplastischer Kunststofffolie in einer Formstation einer Thermoformmaschine, so ausgebildet wird, dass ein Abstand A der Unterfläche 9 des Bodens 3 zu einem tiefsten Punkt 10 der Kontur 2 einstellbar ausgeführt ist.
-
Es ist weiterhin vorgesehen, dass Halteschaft 1 und Boden 3 als ein einteiliges Bauteil ausgebildet ist und dass die Kontur 2 relativ zum Bauteil Halteschaft-Boden verschieblich und fixierbar ausgebildet ist.
-
Ebenso ist es vorgesehen, dass Halteschaft 1 und Kontur 2 als ein einteiliges Bauteil ausgebildet ist und dass ein Blech 8 relativ zum Bauteil Halteschaft-Kontur verschieblich am Bauteil Halteschaft-Kontur befestigt ist.
-
Desweiteren ist es vorgesehen, dass Halteschaft 1 und Kontur 2 als ein einteiliges Bauteil ausgebildet ist und dass ein Blech 8 mit passender Materialstärke an der Unterseite des Bodens 3 befestigt ist.
-
Alternativ ist es vorgesehen, dass der Boden 3 am Bauteil Halteschaft-Kontur lösbar befestigt ist.
-
Zuletzt ist es vorgesehen, dass die Kontur 2 am Bauteil Halteschaft-Boden lösbar befestigt ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Halteschaft
- 2
- Kontur
- 3
- Boden
- 4
- Vakuumbohrung
- 5
- Vakuumfräsung
- 6
- Dichtung
- 7
- Befestigung
- 8
- Blech
- A
- Abstand
- 9
- Unterfläche
- 10
- tiefster Punkt