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Die vorliegende Erfindung betrifft ein industrielles Gerät, insbesondere zur Verwendung in der industriellen Automatisierungstechnik.
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Stand der Technik
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Bei industriellen Montagearbeiten kommen üblicherweise Handwerkzeuge zum Einsatz, die einfach und flexibel handhabbar sind. Dazu können solche Handwerkzeuge von einem Benutzer aufgenommen, benutzt und wieder zurückgelegt werden. Solche Handwerkzeuge sind bspw. Schrauber, Nietgeräte, Stanzgeräte und dergleichen, wie sie bei entsprechenden Montagearbeiten benötigt werden.
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Für eine gewisse Prozesssicherheit können dabei im Handwerkzeug integrierte Steuerungen und Sensoriken vorgesehen sein, durch die die auszuführende Arbeit, bspw. das Festdrehen einer Schraube, überwacht oder sogar selbsttätig durchgeführt wird. Dabei kann bspw. ein spezielles Drehmoment vorgegeben werden.
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Um die erwähnten Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, weisen die Handwerkzeuge in der Regel aufwändige Steuer- und/oder Bedieneinheiten auf.
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Diese Steuer- und/oder Bedieneinheiten sind zumindest teilweise dem rauen Umfeld der industriellen Fertigung ausgesetzt. Hierbei kann es zu Feuchtigkeitseinwirkungen, Einwirkung von Ölnebeln oder Chemikalien auf die Steuer- und/oder Bedieneinheit kommen. Insbesondere wenn die Steuer- und/oder Bedieneinheit eine Tastatur umfasst, kann dies dazu führen, dass über die Tatstatur Fremdstoffe in den Innenraum des Werkzeuges gelangen können oder dass die Beschriftung verschmutzt oder beschädigt wird, so dass eine Bedienung unmöglich wird.
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Häufig hat der Werker nur wenige Bedientasten verfügbar, weil der Bauraum am Gehäuseumfang begrenzt ist. Der Werker muss daher häufig mit zwei bis drei Bedientasten durch aufwändige Menüs manövrieren, um manuell umfangreiche Geräteeinstellungen durchzuführen. Vor demselben Problem steht der Instanthalter, welcher meist noch aufwändigere Eingaben als der Werker vornehmen muss oder sogar das Werkzeug programmieren muss. Bisher musste er dazu das Werkzeug mit einem separaten Programmierteil verbinden oder dieses an einen PC anschließen, was viel Zeit in Anspruch nimmt und auch das Vorhandensein dieses Equipments voraussetzt.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein industrielles Gerät mit integrierter Gerätesteuerung zur Ausführung benutzerspezifischer Gerätesteuerprogramme vorgesehen. Das Gerät umfasst ein Gerätegehäuse mit einer am Gerätegehäuse vorgesehenen mechanischen Abdeckung für eine Bedieneinrichtung. Das Gerät ist dazu eingerichtet, die Zugänglichkeit der Bedieneinrichtung mittels einer Abdeckvorrichtung zu realisieren, sobald eine abgedeckte Bedieneinrichtung betätigt werden soll. Es ist insbesondere ein vom Gerät umfasster Abdeckmechanismus vorgesehen, um die Zugänglichkeit der Bedieneinrichtung mittels der Abdeckvorrichtung zu realisieren. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Der Bauraum am Gehäuseumfang ist damit weniger stärkt begrenzt und es wird möglich auch komplexere Bedieneinrichtungen vorzusehen, beispielsweise umfangreiche mechanische Tastaturen. Der Werker muss nicht mehr mit einer begrenzten Anzahl von Tasten durch aufwändige Menüs manövrieren, um manuell umfangreiche Geräteeinstellungen durchzuführen. Auch der Instanthalter kann seine aufwändigeren Eingaben vornehmen oder das Werkzeug programmieren. Das Erfordernis eines separaten Programmierteils entfällt, was zum einen Zeit spart und auch das Vorhandensein von Zusatzequipment erübrigt sich. Werker und/oder Intsanthalter können dadurch schnell und effektiv arbeiten. Während des Betriebs des Werkzeuges bei widrigen Bedingungen kann die Bedieneinrichtung wirksam geschützt werden, wobei lediglich die für den laufenden Betrieb erforderlichen Bedienelemente, wie beispielsweise ein Start/Stop-Schalter zugänglich sind. Der Abdeckmechanismus ist derart eingerichtet, dass die Abdeckvorrichtung durch den Bediener leicht handhabbar ist. Bei dem Abdeckmechanismus kann es sich beispielsweise um einen Schiebemechanismus handeln, mittels dessen die Abdeckvorrichtung entlang des Gehäusemantels beweglich angeordnet ist. Zum Beispiel könnte die Abdeckvorrichtung längs beweglich oder quer beweglich zu einer Gehäuseachse am Gehäusemantel angeordnet sein. Besonders bevorzugt sind Abdeckmechanismus und Abdeckvorrichtung dergestalt realisiert, dass die Bedieneinrichtung zumindest spritzwassergeschützt ist, wenn diese von der Abdeckvorrichtung abgedeckt ist. Ganz besonders bevorzugt ist die Bedieneinrichtung zusätzlich noch staubdicht und/oder wasserdicht von der Umgebung isoliert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bedieneinrichtung als ein vom Gerät separates Bedienteil realisiert, welches dafür vorgesehen ist, das Gerät zu bedienen und/oder zu steuern. Am Gehäuseaußenmantel des Geräts ist eine Ausnehmung zur Aufnahme dieses separaten Bedienteils vorgesehen, wobei die Ausnehmung mittels der Abdeckung abdeckbar ist, so dass ein in die Ausnehmung eingebrachtes Bedienteil sich unter der Abdeckung befindet, wenn diese geschlossen ist. Hierzu sind das separate Bedienteil und die Ausnehmung derart aufeinander abgestimmt, dass das Bedienteil in die Ausnehmung eingelegt werden kann. Bei dem separaten Bedienteil kann es sich beispielsweise um einen Miniatur-PC oder um ein Mobiltelefon oder dergleichen handeln, welche von den mechanischen Abmessungen her geeignet sind, in der Ausnehmung vollständig untergebracht zu werden. Auch könnte die Gerätesteuerung zumindest teilweise von einem solchen Bedienteil mit übernommen werden, beispielsweise von einer Software-Applikation, welche auf dem Bedienteil ablauffähig ist und die Gerätesteuerung implementiert.
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Zur Durchführung von Gerätegrundfunktionen ist das Gerät derart eingerichtet, dass das Gerät bei einer bestehenden Grundkonfiguration für seinen vorgesehenen Verwendungszweck betrieben werden kann, ohne dass der weitaus größere Funktionsumfang erforderlich wäre, welcher mittels des separaten Bedienteils bereitgestellt wird. Mittel zur Bedienung dieser Gerätegrundfunktionen sind bevorzugt innerhalb der Ausnehmung vorgesehen, beispielsweise Tasten, Schalter und dergleichen. Beim Einlegen des separaten Bedienteils ist vorgesehen, dass die Grundfunktionen auch von dem separaten Bedienteil mit bereitgestellt werden können. Damit ist gewährleistet, dass das Gerät auch ohne das Bedienteil Grundfunktionen ausführen kann und mittels des Bedienteils hinsichtlich seiner Funktionalität jederzeit erweiterbar ist. Beispielsweise können so verschiedene Gerätevarianten angeboten werden und je nach Bedarf kann das Gerät nachträglich vom Benutzer hinsichtlich seines Funktionsumfangs erweitert werden.
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Besonders bevorzugt ist eine Schnittstelleneinrichtung vorgesehen, über welche eine Datenverbindung zwischen Gerät und Bedienteil und/oder zwischen Gerätesteuerung und Bedienteil herstellbar ist. Bevorzugt handelt es sich um eine drahtgebundene oder um eine drahtlose Schnittstelleneinrichtung (z.B. WLAN oder Bluetooth), um den Datenaustausch mit dem Bedienteil sicherzustellen. Die Schnittstelleneinrichtung ist bevorzugt innerhalb der Ausnehmung vorgesehen und die Ausnehmung ist besonders bevorzugt gegen Einwirkungen durch elektromagnetische Felder abgeschirmt, um eine sichere Datenverbindung zu gewährleisten. Dies kann beispielsweise mittels einer zur Abschirmung geeigneten Abdeckvorrichtung und/oder Ausnehmung erfolgen. Alternativ oder zusätzlich kann die Schnittstelleneinrichtung auch als eine mechanische Schnittstelle realisiert sein, z.B. USB, Ethernet, oder auch als eine proprietäre Schnittstelle, wie sie zur drahtgebundenen Datenübertragung bei Mobiltelefonen Verwendung findet. Dann kann ein Mobiltelefon als Bedieneinrichtung leicht angeschlossen werden (z.B. Lightning-Schnittstelle bei Apple-Geräten, wie von IPhone-Generationen verwendet).
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Besonders bevorzugt ist die Gerätesteuerung von einem vom Gerätegehäuse separaten Steuerungsgehäuse umfasst, welches am Gerätegehäuse angeordnet ist und relativ zum Gerätegehäuse beweglich ausgebildet ist. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist das Steuerungsgehäuse als solches gleichzeitig auch als Abdeckvorrichtung ausgebildet, so dass eine Bedieneinrichtung, wie beispielsweise eine Tastatur, beispielsweise unterhalb des Steuerungsgehäuses angeordnet sein kann und mittels des Steuerungsgehäuses verdeckt werden oder freigegeben werden kann. Das Gerätesteuerungsgehäuse ist hierzu mittels des Abdeckmechanismus, vorzugsweise mit Einrastfunktion, relativ zum Gerätegehäuse beweglich ausgebildet, ganz besonders bevorzugt ist zur Ausführung dieser Relativbewegung ein elektrischer Miniaturantrieb vorgesehen, so dass eine Bedieneinrichtung vollautomatisch zugänglich gemacht werden kann oder verdeckt werden kann, beispielsweise durch Spracheingabe des Benutzers oder sonstige denkbare Bedienkonzepte. Besonders bevorzugt ist das Steuerungsgehäuse mechanisch beweglich am Gerätegehäuse angeordnet.
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Das Gerätesteuerungsgehäuse ist bevorzugt auf dem Gerätegehäuse verschiebbar montiert, wobei die Anordnung besonders bevorzugt gemäß einer für elektrische Betriebsmittel vorgesehenen Schutzart einen Schutz gegen endringende Fremdkörper und/oder Wasser und/oder Staub und/oder Chemikalien und/oder dergleichen bietet. Die Bedieneinrichtung wird dadurch geschont, Fehlfunktionen werden dadurch vermieden.
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Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Bedieneinrichtung um ein berührungsempfindliches Eingabelement wie ein Näherungssensor und/oder um ein berührungsloses Eingabemittel, wie zum Beispiel eine Gestensteuerung. Bevorzugt ist das Bedienteil jedoch als Tastatur ausgebildet und mit einer der folgenden Tastaturbelegungen manuell mittels der Gerätesteuerung konfigurierbar: QWERTY für die US, QWERTZ für deutsche oder AZERTY für französische Tastaturbelegungen. Alternativ oder zusätzlich ist eine Sensorik für berührungslose Benutzereingaben, beispielsweise auch basierend auf Benutzergesten, vorgesehen. Diese Gesten sind in der Gerätesteuerung abgelegt und werden als Referenzdaten verwendet, um vom Benutzer an der Bedieneinrichtung vorgenommene Gesten mittels der Gerätesteuerung zu identifizieren und darauf basierend Aktionen auszuführen. Besonders bevorzugt umfasst die Bedieneinrichtung einen Joystick, welcher ebenfalls mittels der Abdeckvorrichtung abdeckbar ist. Insbesondere ein Mini-Joystick erleichtert dem Benutzer die Navigation innerhalb von mittels der Gerätesteuerung bereitgestellten Gerätesteuerfunktionen.
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In einer weiteren denkbaren Variante des Geräts umfasst die Bedieneinrichtung für die Gerätesteuerung konfigurierbare Bediensegmente, deren Segmentgrenzen mittels einer elektronisch steuerbaren optischen Anzeige für einen Benutzer visualisierbar sind.
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Bevorzugt sind dabei Bedienelemente für Zeichen wie Ziffern oder Buchstaben oder Sonderzeichen einzelnen Bediensegmenten der Bedieneinrichtung flexibel zuordenbar, d.h. die Segmente sind hinsichtlich der innerhalb der Segmente angeordneten Bedienelemente mittels der Gerätesteuerung konfigurierbar und mittels der Abdeckvorrichtung abdeckbar. Werden an diesen Bediensegmenten Benutzereingaben von der Bedieneinrichtung erkannt, so werden diese von der Bedieneinrichtung an die Steuereinrichtung weitergegeben und gemäß der zuvor definierten Zuordnung als Eingabe gewertet, wobei darauf basierend entsprechende Gerätefunktionen ausführbar sind.
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Mittels der Gerätesteuerung lässt sich die Tastatur individualisieren und die Kontrolle über alle Gerätefunktionen vereinfachen. Von der freien Wahl der Tastenbelegung, über die Steuerung einer ebenfalls vorgesehenen Tastaturbeleuchtung, bis hin zum Erstellen von Tastatur- und Text-Makros und Nutzungsstatistiken reicht der Funktionsumfang. Text-Makros sind mittels der Tatstatur am Gerät eingebbar und einzelnen Tasten der Tastatur zuordenbar. Der Text umfasst Anweisungen an die Gerätesteuerung, welche von einem auf der Gerätesteuerung implementierten Parser und Interpreter ausgewertet werden und anschließend ohne weiteres Zutun des Bedieners von der Gerätesteuerung ausgeführt werden.
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Der Benutzer muss aufgrund der Erfindung jetzt auf den Vorteil mechanischer Tastaturen nicht mehr verzichten, welche eine sichere taktile Rückmeldung, z.B. einen mechanischen Druckpunkt, für den Bediener gewährleisten. Die mechanische Tastatur kann von Umwelteinflüssen geschützt werden und bei weniger starken Umwelteinflüssen wieder freigegeben werden. Insgesamt ist damit eine Erhöhung des Bedienkomforts und der Bediensicherheit gegeben, was auch die mittels des Geräts ausgeführten industriellen Prozesse sicherer macht.
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Bei dem Gerät kann es sich generell um Geräte handeln, welche im industriellen Umfeld Verwendung finden, beispielweise Antriebsregelgeräte, Umrichter, Steuerungen für Industrieroboter, Steuerungseinheiten oder Feldgeräte industrieller Anlagen. Bei dem Gerät handelt es sich ganz besonders bevorzugt um ein tragbares Handwerkzeug, insbesondere ein Schraubwerkzeug oder Nietwerkzeug oder Clinch-Werkzeug oder Schweißwerkzeug oder Stanzwerkzeug, vorzugsweise ein tragbares Handwerkzeug mit auswechselbarem Energiespeicher, beispielsweise einem am Gerät andockbaren Akku.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen schematisch erläutert und beschrieben. In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Merkmale mit denselben Bezugszeichen vorgesehen, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt beispielhaft eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Geräts;
- 2 zeigt eine Vielzahl bevorzugter Ausführungsformen des Geräts.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 ist das erfindungsgemäße Gerät 100 schematisch dargestellt. Das Gerät 100 ist vorgesehen zur Herstellung einer mechanischen Verbindung (nicht gezeigt). Es umfasst ein Gerätegehäuse 101, innerhalb dessen eine Gerätesteuerung 102 untergebracht ist. Zusätzlich ist eine Leistungselektronik vollständig in das Gerät 100 integriert. Ein Abtrieb 105 und ein Akku 107 sind ebenfalls gezeigt. Beides ist bevorzugt vom Gerät 100 zumindest teilweise umfasst.
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Zur Erfassung von während der Herstellung einer Verbindung auftretenden Zuständen von Gerätekomponenten (Geschwindigkeiten, Kräfte, Temperaturen und dergleichen) sind geräteintern Mittel (nicht gezeigt) vorgesehen, insbesondere Sensoren oder Messschaltungen. Ein Funkmodul (nicht gezeigt) zur Kommunikation mit externen Komponenten ist ebenfalls vorgesehen.
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Die Gerätesteuerung 102 ist dazu vorgesehen, bei der Herstellung der Verbindung auftretende geräteinterne Abläufe selbsttätig zu steuern und zu überwachen und dient als Plattform für Anwendungsprogramme, bevorzugt durch Bereitstellung eines Betriebssystems. Der Gerätebenutzer fordert beispielsweise für einen konkreten Verbindungsfall (z.B. Schraubverbindung) das Erreichen eines bestimmten Sollwertes (z.B. für Drehmoment oder Drehwinkel) und erwartet, dass dieser mit dem Gerät am Werkstück realisiert wird, zum Beispiel Autokarosserie. Tatsächlich wird aber eine gewisse Abweichung vom Sollwert eintreten, welche jedoch für den Benutzer nicht offensichtlich ist. Verbindungsspezifische Daten, welche während der Herstellung der Verbindung entstehen, werden zur nachträglichen Überprüfung der Verbindungsqualität in einem geräteinternen Verbindungsdatenspeicher abgespeichert, um das zuvor genannte Problem zu adressieren. Abweichungen vom Sollwert können somit verbindungsspezifisch später analysiert werden.
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Bei jedem Arbeitsgang überwacht die integrierte Gerätesteuerung 102 die Herstellung der Verbindung und speichert Verbindungsdaten im Verbindungsdatenspeicher ab. Bevorzugt werden Daten, inklusive Verbindungsdaten, auch noch drahtlos an ein vorhandenes Netzwerk übergeben und sind somit an eine übergeordnete Steuerung übermittelbar, beispielsweise eine Gesamtprozesssteuerung, welche mehrere erfindungsgemäße Geräte 100 untereinander koordiniert. Bei auftretenden Funkschatten können diese Daten bevorzugt im Verbindungsdatenspeicher zwischengepuffert und an die übergeordnete Steuerung weitergeleitet werden, sobald wieder eine Kommunikation möglich ist. Anhand eines grafischen Displays 106 am Gerät 100 können dem Anwender die Verbindungsdaten angezeigt werden, beispielsweise als Schraubkurve. Das Gerät 100 umfasst vorzugsweise als Energieversorgung den Einschub-Akkupack 107.
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Die Gerätesteuerung 102 ist vorgesehen, um neben den geräteüblichen Funktionen auch eine Vielzahl von Geräteprogrammen auszuführen, welche Einfluss auf die Herstellung der Verbindung haben. Gleichzeitig ist die Gerätesteuerung 102 bevorzugt in die Abdeckvorrichtung integriert, um unter Verwendung eines Abdeckmechanismus 104 die Bedieneinrichtung 103 abzudecken. Der Abdeckmechanismus 104 bewirkt dabei die Zugänglichkeit der Bedieneinrichtung 103 bei Bedarf, beispielsweise mittels Verschieben der Gerätesteuerung 102 entlang des Gerätegehäuses 101. Die Bedieneinrichtung 103 ist in der Gehäuseausnehmung 108 untergebracht. Die Bedieneinrichtung 103 ist bevorzugt ein vom Gerät 100 separates Bedienteil 103, welches dafür vorgesehen ist, das Gerät 100 zu bedienen und/oder zu steuern. Das Bedienteil 103 kann die Gerätesteuerung 102 auch ersetzen und/oder ergänzen, in diesem Falle ist eine rein mechanische Abdeckvorrichtung ohne integrierte Gerätesteuerung vorgesehen.
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Als Gerät 100 käme beispielsweise ein Werkzeug mit integrierter Werkzeugsteuerung 102 in Frage, auf welcher Werkzeugfunktionen implementiert sind. Insbesondere kommt ein selbstmessendes Schraubgerät 100 mit integrierter Schraubgerätesteuerung 102 oder ein selbstmessendes Nietgerät 100 mit integrierter Nietgerätesteuerung 102 oder ein selbstmessendes Stanzgerät 100 mit integrierter Stanzgerätesteuerung 102 oder ein selbstmessendes Schweißgerät 100 mit integrierter Schweigerätesteuerung 102 in Frage. Der Begriff „selbstmessend“ bezieht sich hierbei auf die Eigenschaft des Gerätes 100, Messwerte betreffend einer vom Gerät 100 selbst ausgeführten Aktion, beispielsweise einer Verbindungsherstellung an einem Werkstück, selbsttätig durch das Gerät 100 zu erfassen. Das bedeutet unabhängig von einer übergeordneten Einrichtung, bevorzugt in Echtzeit, während die Aktion vom Gerät 100 ausgeführt wird.
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In 2 sind von links nach rechts betrachtet bevorzugte Ausführungsformen gezeigt: ein Mittelgriffhandschrauber 100, ein Winkelhandschrauber 100, ein Mittelgriffhandblindnietgerät 100 und eine Hand-Widerstandsschweißzange 100. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf jede der gezeigten bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gerätes. Jede der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsformen umfasst jeweils mindestens ein Gerätegehäuse 101. Innerhalb des Gerätegehäuses 101 ist mindestens jeweils vorgesehen: eine Gerätesteuerung 102, die dazu vorgesehen ist geräteinterne Abläufe selbsttätig zu überwachen und geräteinterne Parameter als Verbindungsdaten in einem geräteinternen Verbindungsdatenspeicher abzuspeichern. Am Gerätegehäuse 101 oder an der Gerätesteuerung 102 ist jeweils ein Display 106 vorgesehen. Die Geräte 100 sind auch dazu eingerichtet, eine Kommunikationsverbindung 110 untereinander, mit einem baugleichen Gerät 100 (nicht gezeigt) oder mit einer übergeordneten Einrichtung (nicht gezeigt) herzustellen, beispielsweise mit einer Prozesssteuerung. Sämtliche gezeigten Geräte 100 umfassen auch eine Energieversorgung 107, welche als Akku oder als Anschlussmöglichkeit für ein Energieversorgungskabel ausgebildet sein kann. Zusätzlich umfasst jedes der hier gezeigten Geräte 100 ein Werkstückbearbeitungselement 105, wie beispielsweise einen Abtrieb 105 zum Eindrehen von Schrauben (erstes und zweites Gerät 100 von links), eine Einrichtung zum Ziehen 105 eines Nietdorns (drittes Gerät 100 von links) oder Schweißelektroden 105 (Gerät 100 ganz rechts im Bild).
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Die Bedieneinrichtung 103 kann bei allen hier gezeigten Ausführungsformen als vom Gerät 100 separate Einrichtung 103 vorgesehen sein. Besonders bevorzugt ist am Gerätegehäuse 101 jeweils eine Ausnehmung 108 vorgesehen, in welche die Bedieneinrichtung 103 eingelegt werden kann. Die Bedieneinrichtung 103 kann alternativ jedoch auch unmittelbar vom Gerät 100 umfasst sein, das heißt fest am Gerätegehäuse 101 angeordnet sein. Bei den hier gezeigten Ausführungsformen des Geräts 100 ist eine Gerätesteuerung 102 derart vorgesehen, dass diese unter Verwendung eines Abdeckmechanismus 104 die Bedieneinrichtung 103 abzudecken vermag, d.h. die erfindungsgemäße Abdeckvorrichtung 102 umfasst bei allen in 2 gezeigten Gerätevarianten, bevorzugt die Gerätesteuerung, welche somit integraler Bestandteil der Abdeckvorrichtung ist.
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Wird in einer ersten bevorzugten Ausführungsform die Bedieneinrichtung 103 separat vom Gerätegehäuse 101 realisiert, so ist diese zunächst in die Ausnehmung 108 einzubringen, bevor eine Abdeckung mittels der Abdeckvorrichtung 102 möglich ist. Die Abdeckvorrichtung 102 ist dazu mechanisch mittels des Abdeckmechanismus 104 reversierend bewegbar am Gerätegehäuse 108 angeordnet, so dass sie die Zugänglichkeit der Bedieneinrichtung 103 beeinflussen kann und die Bedieneinrichtung 103, insbesondere auch vollständig und/oder wasserdicht, zum Schutz vor äußeren Einwirkungen abdecken kann. Auch wenn die Bedieneinrichtung 103 in die Ausnehmung 108 eingebracht ist, ist eine Gerätebedienung mittels der Bedieneinrichtung 103 möglich, sofern die Abdeckvorrichtung 102 diese freigibt. In einer zweiten bevorzugten alternativen Ausführungsform kann die Bedieneinrichtung 103 fest in das Gerätegehäuse 101 integriert realisiert sein. Die Abdeckvorrichtung 102 ist auch in diesem Falle mechanisch mittels des Abdeckmechanismus 104 reversierend bewegbar am Gerätegehäuse 108 angeordnet. Der Abdeckmechanismus 104 kann in allen Ausführungsformen die Bedieneinrichtung 103 bei Bedarf zugänglich machen, beispielsweise indem der Abdeckmechanismus 104 ein Verschieben der Abdeckvorrichtung 102 entlang des Gerätegehäuses 101 ermöglicht.
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Die Bedieneinrichtung 103 ist bei allen zuvor erwähnten Ausführungsformen in der Gehäuseausnehmung 108 untergebracht. Die Bedieneinrichtung 103 basiert bevorzugt auf einem Mobiltelefon, welches mittels geeigneter nachladbarer Programme das Gerät 100 zu bedienen und/oder zu steuern vermag. Im Falle des Steuerns kann das Bedienteil 103 die Gerätesteuerung 102 auch ersetzten und/oder ergänzen. Im letzteren Fall sind die in 2 gezeigten Ausführungsformen derart realisiert, dass keine Gerätesteuerung 102 als Abdeckvorrichtung vorgesehen ist, sondern lediglich eine rein mechanische Abdeckvorrichtung. Die in 2 gezeigten Ausführungsformen lassen sich über den Startknopf 109 bedienen, beispielsweise einschalten oder ausschalten. Dieser ist stets zugänglich.
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Die in den Figuren gezeigten Geräte stehen lediglich beispielhaft für mögliche Anwendungen und Ausführungsformen der Erfindung. Das erfindungsgemäße Prinzip ist für alle Geräte-Griffvarianten anwendbar, beispielsweise bei einer Mittelgriffvariante oder einer längsgestreckten Variante. Die meachnischen oder virtuellen Tasten der Bedieneinrichtung 103 können vorkonfiguriert sein oder benutzerspezifisch mit Funktionen belegt werden. Während des Betriebs ist die Abdeckvorrichtung 102 bevorzugt nicht verschiebbar, sie wird besonders bevorzugt verriegelt und erst auf Wunsch des Benutzers, oder wenn das Gerät 100 nicht betrieben wird, freigegeben. Bevorzugt kann eine solche Freigabe mittels der Gerätesteuerung auch automatisch erfolgen.
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Bevorzugt umfasst die Bedieneinrichtung 103 auch einen Touchpad. Dieser könnte mittels der Gerätesteuerung 102 segmentierbar sein, so dass sich mit ihm auch einzel abfragbare Tasten realisieren lassen, d.h. jedes eingerichtete Touchpad-Segment realisiert dann eine separat abfragbare Taste. Bevorzugt werden die eingerichteten Segmente optisch gekennzeichnet, beispielsweise mittels eines Leuchteffektes. Vorteilhafterweise ist die Farbe des Leuchteffektes einstellbar und damit benutzerspezifisch. Der Touchpadbereich könnte umschaltbar sein, so dass dieser auch zur Erfassung von Gesten verwendbar ist. Den Gesten wiederum können bestimmte Gerätefunktionen oder Steuerungsfunktionen zugrordnet sein.
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Innerhalb der Ausnehmung 108 könnten Anschlüsse wie Mini-USB-Port, SD-Kartenslot etc. bereitgehalten werden, welche zum Beispiel bei der Parametrierung des Geräts 100 als Datenspeicher verwendbar wären. Wird die Ausnehmung 108 mittels der Abdeckvorrichtung 102 verschlossen, so sind diese Anschlüsse nicht mehr sichtbar und zugleich von äußeren widrigen Einflüssen geschützt.
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Besonders bevorzug sind an den Geräten 100 auch einzelne Tasten vorgesehen, welche mittels eines einzigen Tastendrucks komplexere Funktionen ausführen, wie zum Beispiel: Datensynchronisation/Datenaustausch mit einem Zweitgerät, Grundparametrierung des Geräts, Einschalten/Abschalten einzelner Gerätemodule (nicht im Bild gezeigt). Der Inbetriebnehmer oder Instanthalter kann somit ausgehend von einem ersten Basisgerät 100 neu zu konfigurierende zweite Geräte 100 mit einem einzigen Tastendruck in Betrieb nehmen, indem er das neue Gerät 100 mit dem Basisgerät 100 bezüglich seiner Parametrierung synchronisiert. Die gesamte Abdeckanordnung ist bei den in 2 gezeigten Geräten 100 bevorzugt mindestens spritzwassergeschützt ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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Gerät |
100 |
Gerätegehäuse |
101 |
Gerätesteuerung |
102 |
Bedieneinrichtung |
103 |
Abdeckmechanismus |
104 |
Werkstückbearbeitungselement |
105 |
Display |
106 |
Abnehmbarer Energiespeicher (Akku) |
107 |
Ausnehmung |
108 |
Startknopf |
109 |
Funkanbindung |
110 |