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Die Erfindung betrifft ein stufenlos leistungsverzweigtes Getriebe für ein Fahrzeug, wobei das Getriebe, insbesondere in einer Landmaschine oder einer Baumaschine verwendbar ist.
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Arbeitsmaschinen, insbesondere Bau- oder Landmaschinen sind in zunehmendem Umfang mit stufenlos leistungsverzweigten Getrieben ausgebildet. Durch den Einsatz stufenlos leistungsverzweigter Getriebe in Kombination mit einer entsprechenden Fahrstrategie sind die Leistungsfähigkeit, der Komfort sowie der Kraftstoffverbrauch von Arbeitsmaschinen optimierbar. Darüber hinaus ermöglicht das automatische stufenlose Verstellen der Getriebeübersetzung, dass sich ein Fahrer bzw. eine Bedienperson einer Arbeitsmaschine in höherem Umfang auf den mit der Arbeitsmaschine durchzuführenden Arbeitsprozess konzentrieren kann und Arbeitsprozesse effizient und jeweils mit hoher Produktivität bei gleichzeitig guter Prozessqualität ausführbar sind.
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Aus der
DE 199 09 424 A1 geht ein Hybridgetriebe für Fahrzeuge hervor, wobei das Getriebe aus einer Antriebswelle, einer Abtriebswelle, einem stufenlosen Stellgetriebe und einem Überlagerungsgetriebe und Schaltgetriebe besteht. Dabei weist das Überlagerungsgetriebe fünf Wellen auf, von denen eine erste Welle mit der Antriebswelle und eine zweite Welle mit der Abtriebswelle verbunden ist, während eine dritte Welle und eine vierte Welle über das Stellgetriebe miteinander in Verbindung stehen und eine fünfte Welle im Schaltgetriebe mit dem Getriebegehäuse verbindbar ist. Das Stellgetriebe ist als elektrischer oder hydraulischer Variator mit zwei elektrischen oder hydraulischen Stellmaschinen, einer elektrischen oder hydraulischen Leistungssteuerung und einem Energiespeicher für elektrische oder hydraulische Energie ausgebildet.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein stufenlos leistungsverzweigtes Getriebe zu schaffen, das besonders einfach und kompaktbauend ausgebildet ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand von Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Unter dem in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendeten Begriff „Losrad“ ist ein drehbar an einer Welle gelagertes Zahnrad, insbesondere Stirnrad zu verstehen. Unter den Begriffen „Festrad“ ist ein drehfest mit der Welle verbundenes Zahnrad, insbesondere Stirnrad zu verstehen. Zwei miteinander kämmende Zahnräder sind zur Übertragung von Drehmomenten von dem einen Zahnrad auf das andere Zahnrad vorgesehen.
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Ferner ist unter dem in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendeten Begriff „Schaltelement” eine Vorrichtung zu verstehen, die zumindest einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand aufweist, wobei im geöffneten Zustand die Vorrichtung kein Drehmoment und im geschlossenen Zustand die Vorrichtung ein Drehmoment zwischen zwei mit dieser Vorrichtung bzw. dem Schaltelement zusammenwirkenden Vorrichtungen übertragen kann.
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Das erfindungsgemäße stufenlos leistungsverzweigte Getriebe für ein Fahrzeug ist dazu vorgesehen, eine eingangsseitig angeordnete Antriebsmaschine zumindest mittelbar über eine Getriebeeingangswelle mit einer zum Abtrieb vorgesehenen Getriebeausgangswelle zu verbinden, wobei das Getriebe einen Variator zur stufenlosen Einstellung einer Übersetzung und zur Realisierung eines Fahrbereichs umfasst, wobei ferner das Getriebe zwei Minusplanetenradsätze zur Kopplung des Variators am Getriebe aufweist. Mit anderen Worten weist das Getriebe keinerlei Schaltelemente oder Kupplungen auf und ermöglicht das Fahren des Fahrzeugs in einem Fahrbereich, wobei ein Reversieren des Fahrbereichs über den Variator vorgesehen ist. Der Getriebewirkungsgrad ist besonders hoch bei einer rein mechanischen Leistungsübertragung über die Standübersetzung der beiden Minusplanetenradsätze, die ein Planetengetriebe bilden. Der jeweilige Minusplanetenradsatz weist mehrere Planetenräder auf, die drehbar an einem jeweiligen Planetenträger gelagert sind sowie radial zwischen einer jeweiligen Sonne und einem jeweiligen Hohlrad kämmen. Ferner besteht die Möglichkeit, die Antriebsmaschine während eines sogenannten poweredzero-Betriebszustandes einer Arbeitsmaschine im Fahrzeugstillstand ohne zusätzliches Trennelement zwischen der Antriebsmaschine und einem Abtrieb der Arbeitsmaschine mit einer Drehzahl größer Null zu betreiben.
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Vorzugsweise ist an der Getriebeeingangswelle eine Reversiereinheit mit zwei Schaltelementen KV und KR, die jeweils als Fahrtrichtungskupplungen ausgeführt sind, angeordnet. Bei geschlossenem Schaltelement KV und geöffnetem Schaltelement KR wird eine Antriebsdrehbewegung der Antriebsmaschine mit einer derartigen Drehrichtung in das Getriebe eingeleitet, dass das Fahrzeug in Vorwärtsfahrtrichtung angetrieben wird. Ist dagegen das Schaltelement KR geschlossen und gleichzeitig das Schaltelement KV geöffnet, wird die Antriebsdrehbewegung der Antriebsmaschine mit einer dazu entgegengesetzten Drehrichtung in das Getriebe eingeleitet, wobei das Fahrzeug in Rückwärtsfahrtrichtung betreibbar ist. Somit wird das Reversieren des Fahrbereichs über die Reversiereinheit realisiert. Es sind auch Ausführungen denkbar, bei denen die Reversiereinheit inklusive der zwei Schaltelemente KV und KR an dem Getriebeausgang beziehungsweise der Getriebeausgangswelle angeordnet sind.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Variator hydraulisch betreibbar und weist zwei Hydraulikmaschinen auf. Ferner ist gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Variator elektrisch betreibbar und weist zwei elektrische Maschinen auf.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die erste Hydraulikmaschine über eine Welle, an der eine Sonne des ersten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des zweiten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden, wobei die zweite Hydraulikmaschine zumindest mittelbar über eine Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden ist. Unter den Begriffen „zumindest mittelbar“ ist zu verstehen, dass im Drehmomentfluss zwischen der zweiten Hydraulikmaschine und der Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, weitere Getriebeelemente angeordnet sein können. Insbesondere ist dazwischen eine Welle mit einem Festrad angeordnet, wobei das Festrad mit einem Festrad an der Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, kämmt. Bezüglich weiterer Funktionsinformationen zu den jeweiligen Getriebeelementen des zuvor genannten Planetengetriebes wird auf 1 verwiesen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die erste Hydraulikmaschine über eine Welle, an der eine Sonne des ersten Minusplanetenradsatzes und ein mit dem Hohlrad des zweiten Minusplanetenradsatzes kämmendes Festrad angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden, wobei die zweite Hydraulikmaschine über eine Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein mit dem Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes kämmendes Festrad angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden ist. Insbesondere ist an dem jeweiligen Hohlrad eine Außenverzahnung ausgebildet, die ein Kämmen des jeweiligen Hohlrads mit dem jeweiligen Festrad realisiert. Bezüglich weiterer Funktionsinformationen zu den jeweiligen Getriebeelementen des zuvor genannten Planetengetriebes wird auf 3 verwiesen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die erste elektrische Maschine über eine Welle, an der eine Sonne des ersten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des zweiten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden, wobei die zweite elektrische Maschine über eine Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden ist. Bezüglich weiterer Funktionsinformationen zu den jeweiligen Getriebeelementen des zuvor genannten Planetengetriebes wird auf 2 verwiesen.
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Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die erste elektrische Maschine über eine Welle, an der eine Sonne des ersten Minusplanetenradsatzes und ein mit dem Hohlrad des zweiten Minusplanetenradsatzes kämmendes Festrad angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden, wobei die zweite elektrische Maschine über eine Welle, an der eine Sonne des zweiten Minusplanetenradsatzes und ein mit dem Hohlrad des ersten Minusplanetenradsatzes kämmendes Festrad angeordnet sind, mit den beiden Minusplanetenradsätzen verbunden ist. Insbesondere ist an dem jeweiligen Hohlrad eine Außenverzahnung ausgebildet, die ein Kämmen des jeweiligen Hohlrads mit dem jeweiligen Festrad realisiert. Bezüglich weiterer Funktionsinformationen zu den jeweiligen Getriebeelementen des zuvor genannten Planetengetriebes wird auf 4 verwiesen.
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Insbesondere sind die zuvor genannten Wellen sowie die Getriebeeingangswelle und die Getriebeausgangswelle parallel zueinander angeordnet. Dies erhöht insbesondere die Kompaktheit des Getriebes in axialer Richtung.
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Im Folgenden werden vier Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der vier Zeichnungen, in welcher gleiche oder ähnliche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Hierbei zeigt
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1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Fahrzeugantriebsstrangs mit einem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe,
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Fahrzeugantriebsstrangs mit einem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe,
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3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Fahrzeugantriebsstrangs mit einem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe, und
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4 eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform eines Fahrzeugantriebsstrangs mit einem stufenlos leistungsverzweigten Getriebe.
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Gemäß den 1 und 2 umfasst ein erfindungsgemäßer Fahrzeugantriebsstrang, der insbesondere für eine Landmaschine vorgesehen ist, eine Antriebsmaschine 1 und ein damit koppelbares stufenlos leistungsverzweigtes Getriebe 2. Die Antriebsmaschine 1 ist vorliegend als Brennkraftmaschine, vorzugsweise als Dieselbrennkraftmaschine, ausgeführt und kann bei weiteren Ausführungsformen des Fahrzeugantriebsstrangs auch als elektrische Maschine oder als eine Kombination aus einer Brennkraftmaschine beliebiger Bauart und einer elektrischen Maschine ausgebildet sein. Eine Getriebeeingangswelle 3 des Getriebes 2 ist vorliegend über einen Drehschwingungsdämpfer 4 mit der Antriebsmaschine 2 verbunden. Die Getriebeeingangswelle 3 erstreckt sich in axialer Richtung des Getriebes 2 vollständig durch das Getriebe 2 und ist gleichzeitig als eine Nebenabtriebswelle 5 vorgesehen, in deren Bereich Drehmoment für den Antrieb von Arbeitsgeräten oder Anbauten zur Verfügung stellbar ist.
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Nach 1 ist zwischen der Antriebsmaschine 1 und dem Getriebe 2 eine Reversiereinheit 6 zur Auswahl einer Drehrichtung angeordnet. Die Reversiereinheit 6 umfasst zwei, vorzugsweise als reibschlüssige Kupplungen ausgeführte Schaltelemente KV und KR, die jeweils als Fahrtrichtungskupplungen ausgeführt sind. Dabei wird eine Antriebsdrehbewegung der Antriebsmaschine 1 bei geschlossenem reibschlüssigen Schaltelement KV mit einer derartigen Drehrichtung in das Getriebe 2 eingeleitet, dass ein mit dem Fahrzeugantriebsstrang ausgeführtes Fahrzeug in Vorwärtsfahrtrichtung angetrieben wird. Ist dagegen das Schaltelement KR geschlossen und gleichzeitig das Schaltelement KV geöffnet, wird die Antriebsdrehbewegung der Antriebsmaschine 1 mit einer dazu entgegengesetzten Drehrichtung in das Getriebe 2 eingeleitet und ein mit dem Fahrzeugantriebsstrang ausgeführtes Fahrzeug ist in Rückwärtsfahrtrichtung betreibbar.
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An der Getriebeeingangswelle 3 ist ein Losrad 7a angeordnet, das über das Schaltelement KV mit der Getriebeeingangswelle 3 koppelbar ist. Das Losrad 7a kämmt mit einem Festrad 8a, das seinerseits mit einem Planetenträger 9a eines ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Ferner ist an der Getriebeeingangswelle 3 ein Losrad 7b angeordnet, das über das Schaltelement KR mit der Getriebeeingangswelle 3 koppelbar ist. Das Losrad 7b kämmt mit einem Festrad 8b, das auf einer Welle 11a angeordnet ist. Ferner ist auf der Welle 11a ein weiteres Festrad 8c angeordnet, das mit dem Festrad 8a kämmt, welches seinerseits mit einem Planetenträger 9a des ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Mithin umfasst die Reversiereinheit 6 die beiden Schaltelemente KV und KR, die beiden Losräder 7a und 7b sowie die Welle 11a mit den beiden Festrädern 8b und 8c.
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Auf dem Planetenträger 9a sind mehrere Planeten 12a drehbar gelagert, wobei die Planeten 12a radial zwischen einem Hohlrad 13a und einer Sonne 14a kämmen. Die Sonne 14a ist ihrerseits mit einer Welle 11b eines hydraulischen Variators 15, umfassend zwei Hydraulikmaschinen 16a, 16b, verbunden. Dabei ist die Welle 11b einerseits mit der Hydraulikmaschine 16a und andererseits mit einem Hohlrad 13b eines zweiten Minusplanetenradsatzes 10b verbunden. Das Hohlrad 13a ist über eine Welle 11c mit einer Sonne 14b verbunden, die ihrerseits mit mehreren Planeten 12b des zweiten Minusplanetenradsatzes 10b kämmt. Die Planeten 12b sind auf einem Planetenträger 9b drehbar gelagert und kämmen auch mit dem Hohlrad 13b. Der Planetenträger 9b ist mit einer Welle 11d verbunden, an der ein Festrad 8d angeordnet ist. Das Festrad 8d kämmt mit einem Festrad 8e, das auf der Getriebeausgangswelle 17 angeordnet ist, von der ausgehend eine antreibbare Fahrzeugachse der mit dem Fahrzeugantriebsstrang ausgeführten Landmaschine in gewünschtem Umfang mit Drehmoment beaufschlagbar ist. Die Hydraulikmaschine 16b ist mit einer Welle 11e verbunden, an der ein Festrad 8f angeordnet ist, das mit einem an einer Welle 11f angeordnetem Festrad 8g kämmt. Die Übersetzung des stufenlos leistungsverzweigten Getriebes 2 ist durch Verstellen der Hubvolumina der Hydraulikmaschinen 16a und 16b des hydraulischen Variators 15 stufenlos veränderbar.
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Bei einem Betrieb der Antriebsmaschine 1 wird durch das Schließen des Schaltelements KV ein von der Antriebsmaschine 1 zur Verfügung stehendes Drehmoment über die Getriebeeingangswelle 3 und die Reversiereinheit 6 auf das Losrad 7a und das Festrad 8a übertragen. Das Drehmoment wird über das Festrad 8a am Planetenträger 9a des ersten Minusplanetenradsatzes 10a angelegt. Ausgehend von den Planeten 12a wird ein Teil des Antriebsmoments der Antriebsmaschine 1 über die Sonne 14a und die Welle 11b der als Pumpe betriebenen hydraulischen Maschine 16a zugeführt, während ein weiterer Teil des Antriebsmoments der Antriebsmaschine 1 von den Planeten 12a auf das Hohlrad 13a weitergeleitet wird. Das der ersten hydraulischen Maschine 16a zugeführte Drehmoment wird entsprechend dem Fördervolumen der als Pumpe betriebenen ersten hydraulischen Maschine 16a zum Fördern von Hydraulikfluid verwendet und der als Motor betriebenen zweiten hydraulischen Maschine 16b zugeführt und dort dem Schluckvolumen entsprechend als Drehmoment der Welle 11e aufgeprägt. Der zweite Minusplanetenradsatz 10b wird sowohl mit dem vom Antriebsmotor 1 als auch mit dem von dem Variator 15 aufgeprägten Drehmoment beaufschlagt, wobei das Drehmoment von den Planeten 12b auf den Planetenträger 9b und über die Welle 11d und die Festräder 8d und 8e auf die Getriebeausgangswelle 17 weitergeleitet wird.
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Ist demgegenüber in der Reversiereinheit 6 das Schaltelement KR geschlossen, wird das von der Antriebsmaschine 1 zur Verfügung stehende Drehmoment über die Getriebeeingangswelle 3 und die Reversiereinheit 6 auf das Stirnrad 11 und das Festrad 9 übertragen. Das Festrad 9 wirkt über die Welle 13 mit dem Festrad 14 zusammen, das seinerseits mit dem Festrad 8 kämmt. Das Drehmoment wird über das Festrad 8 am Planetenträger 9 des ersten Minusplanetenradsatz 10 angelegt und wie zuvor für das Eingelegte Schaltelement KV beschrieben an die Getriebeausgangswelle 17 weitergeleitet.
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Nach 2 ist in einem Fahrzeugantriebsstrang gemäß einer weiteren Ausführungsform zwischen der Antriebsmaschine 1 und dem Getriebe 2 zwar keine Reversiereinheit 6 wie in 1 angeordnet, jedoch könnte gemäß einer bevorzugten – hier nicht dargestellten – Ausführungsform eine Reversiereinheit 6 wie in der Ausführungsform nach 1 auch in der Ausführungsform nach 2 angeordnet werden. Die Funktion der Reversiereinheit 6 wäre dieselbe. Stattdessen weist die Getriebeeingangswelle 3 ein Festrad 8c auf, das mit einem Festrad 8a kämmt, wobei das Festrad 8a seinerseits mit einem Planetenträger 9a eines ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Auf dem Planetenträger 9a sind mehrere Planeten 12a drehbar gelagert, wobei die Planeten 12a radial zwischen einem Hohlrad 13a und einer Sonne 14a kämmen. Die Sonne 14a ist ihrerseits mit einer Welle 11b einer ersten elektrischen Maschine 18a eines elektrischen Variators 19 verbunden.
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Die Welle 11b ist ferner mit einem Hohlrad 13b eines zweiten Minusplanetenradsatzes 10b verbunden. Das Hohlrad 13a ist über eine Welle 11c mit einer Sonne 14b verbunden, die ihrerseits mit mehreren Planeten 12b des zweiten Minusplanetenradsatzes 10b kämmt. Ferner ist die Welle 11c mit einer zweiten elektrischen Maschine 18b des elektrischen Variators 19 verbunden. Die Planeten 12b sind auf einem Planetenträger 9b drehbar gelagert und kämmen auch mit dem Hohlrad 13b. Der Planetenträger 9b ist mit einer Welle 11d verbunden, an der ein Festrad 8d angeordnet ist. Das Festrad 8d kämmt mit einem Festrad 8e, das auf der Getriebeausgangswelle 17 angeordnet ist. Die Übersetzung des stufenlos leistungsverzweigten Getriebes 2 ist durch eine Drehmoment- und Drehzahleinstellung in einer positiven oder negativen Drehrichtung der jeweiligen elektrischen Maschine 18a und 18b des elektrischen Variators 19 stufenlos veränderbar. Ferner ist ein Reversieren, und somit ein Rückwärtsfahren der Landmaschine über den elektrischen Variator 19 vorgesehen. Die Funktionsweise des Fahrzeugantriebsstrangs gemäß 2 entspricht im Wesentlichen der Funktionsweise des Fahrzeugantriebsstrangs gemäß 1. Durch die Einsparung der Reversiereinheit 6 werden eine Welle, drei Zahnräder und zwei Schaltelemente eingespart. Die Substitution des hydraulischen Variators 15 durch den elektrischen Variator 19 spart eine Welle und zwei Zahnräder ein.
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Die 3 und 4 zeigen zwei weitere Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Fahrzeugantriebsstrangs, wobei das stufenlos leistungsverzweigte Getriebe 2 gemäß den 3 und 4 im Wesentlichen den gleichen Funktionsumfang wie das stufenlos leistungsverzweigte Getriebe 2 gemäß den 1 und 2 aufweist. Ferner ist das Getriebe 2 gemäß den 3 und 4 in einer Dropbox-Bauweise ausgeführt und für den Einsatz in Baumaschinen vorgesehen. Der erfindungsgemäße Fahrzeugantriebsstrang umfasst eine Antriebsmaschine 1 und ein damit koppelbares stufenlos leistungsverzweigtes Getriebe 2. Eine Getriebeeingangswelle 3 des Getriebes 2 ist über einen Drehschwingungsdämpfer 4 mit der Antriebsmaschine 1 verbunden.
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Nach 3 ist zwischen der Antriebsmaschine 1 und dem Getriebe 2 eine Reversiereinheit 6 angeordnet. Die Reversiereinheit 6 umfasst zwei, vorzugsweise als reibschlüssige Kupplungen ausgeführte Schaltelemente KV und KR, die jeweils als Fahrtrichtungskupplungen ausgeführt sind. An der Getriebeeingangswelle 3 ist ein Losrad 7a angeordnet, das über das Schaltelement KV mit der Getriebeeingangswelle 3 koppelbar ist. Das Losrad 7a kämmt mit einem Festrad 8a, das seinerseits mit einem Planetenträger 9a eines ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Ferner ist an der Getriebeeingangswelle 3 ein Festrad 8b angeordnet, das über ein Festrad 8c und einer Welle 11a mit dem Schaltelement KR koppelbar ist. Auf der Welle 11a, die auch als Nebenabtriebswelle 5 vorgesehen ist, ist ein Losrad 7b angeordnet, das mit dem Festrad 8a kämmt, welches seinerseits mit einem Planetenträger 9a des ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Mithin umfasst die Reversiereinheit 6 die beiden Schaltelemente KV und KR, die beiden Losräder 7a und 7b sowie die Welle 11a mit dem Festrad 8c.
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Auf dem Planetenträger 9a sind mehrere Planeten 12a drehbar gelagert, wobei die Planeten 12a radial zwischen einem Hohlrad 13a und einer Sonne 14a kämmen. Die Sonne 14a ist ihrerseits mit einer Welle 11b einer ersten hydraulischen Maschine 16a eines hydraulischen Variators 15 verbunden. Ferner ist auf der Welle 11b ein Festrad 8d angeordnet, das über eine außenverzahntes Hohlrad 13b mit Planeten 12b eines zweiten Minusplanetenradsatzes 10b kämmt. Die Planeten 12b sind drehbar an einem Planetenträger 9b gelagert und kämmen radial zwischen dem Hohlrad 13b und einer Sonne 14b, die ihrerseits an einer Welle 11c angeordnet ist. Die Welle 11c ist mit einer zweiten hydraulischen Maschine 16b des hydraulischen Variators 15 verbunden. Ferner ist an der Welle 11c ein Festrad 8e angeordnet, das über eine Außenverzahnung am Hohlrad 13a mit dem Hohlrad 13a kämmt. Der Planetenträger 9b ist mit einer Welle 11d verbunden, auf der ein Festrad 8f angeordnet ist, wobei das Festrad 8f mit einem Festrad 8g kämmt, das auf einer Getriebeausgangswelle 17 angeordnet ist.
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Nach 4 ist in einem Fahrzeugantriebsstrang gemäß einer weiteren Ausführungsform zwischen der Antriebsmaschine 1 und dem Getriebe 2 zwar keine Reversiereinheit 6 wie in 3 angeordnet, jedoch könnte gemäß einer bevorzugten – hier nicht dargestellten – Ausführungsform eine Reversiereinheit 6 wie in der Ausführungsform nach 3 auch in der Ausführungsform nach 4 angeordnet werden. Die Funktion der Reversiereinheit 6 wäre dieselbe.
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Stattdessen weist die Getriebeeingangswelle 3, die auch als Nebenabtriebswelle 5 vorgesehen ist, ein Festrad 8b auf, das mit einem Festrad 8a kämmt, wobei das Festrad 8a seinerseits mit einem Planetenträger 9a eines ersten Minusplanetenradsatzes 10a verbunden ist. Auf dem Planetenträger 9a sind mehrere Planeten 12a drehbar gelagert, wobei die Planeten 12a radial zwischen einem Hohlrad 13a und einer Sonne 14a kämmen. Die Sonne 14a ist ihrerseits mit einer Welle 11b einer ersten elektrischen Maschine 18a eines elektrischen Variators 19 verbunden. Ferner ist an der Welle 11b ein Festrad 8c angeordnet, das über ein außenverzahntes Hohlrad 13b mit Planeten 12b eines zweiten Minusplanetenradsatzes 10b kämmt. Die Planeten 12b sind drehbar an einem Planetenträger 9b gelagert und kämmen radial zwischen dem Hohlrad 13b und einer Sonne 14b, die ihrerseits an einer Welle 11c angeordnet ist. Die Welle 11c ist mit einer zweiten elektrischen Maschine 18b des elektrischen Variators 19 verbunden. Ferner ist an der Welle 11c ein Festrad 8d angeordnet, das über eine Außenverzahnung am Hohlrad 13a mit dem Hohlrad 13a kämmt. Der Planetenträger 9b ist mit einer Welle 11d verbunden, auf der ein Festrad 8e angeordnet ist, wobei das Festrad 8e mit einem Festrad 8f kämmt, das auf einer Getriebeausgangswelle 17 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsmaschine
- 2
- stufenlos leistungsverzweigtes Getriebe
- 3
- Getriebeeingangswelle
- 4
- Drehschwingungsdämpfer
- 5
- Nebenabtriebswelle
- 6
- Reversiereinheit
- 7a, 7b
- Losrad
- 8a, 8b, 8c, 8d, 8e, 8f,
- Festrad
- 9a, 9b
- Planetenträger
- 10a, 10b
- Minusplanetenradsatz
- 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 11f
- Welle
- 12a, 12b
- Planet
- 13a, 13b
- Hohlrad
- 14a, 14b
- Sonne
- 15
- hydraulischer Variator
- 16a, 16b
- Hydraulikmaschine
- 17
- Getriebeausgangswelle
- 18a, 18b
- elektrische Maschine
- 19
- elektrischer Variator
- KV
- Schaltelement
- KR
- Schaltelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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