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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein technisches Gerät, ein mobiles Anwenderendgerät und ein Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei der Fernbedienung eines technischen Gerätes. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine komfortable Autorisierung eines Anwenders zur Fernbedienung eines technischen Gerätes durch ein Drahtloskommunikationsendgerät.
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Im Stand der Technik ist eine Vielzahl fernbedienbarer technischer Geräte bekannt. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung des „Internets der Dinge“, gemäß welcher bspw. Haushaltsgeräte über das Internet und somit über drahtlose Anwenderendgeräte gesteuert werden können oder Statusanzeigen ausgeben können. Zudem sind Fortbewegungsmittel bekannt, die insbesondere zur Durchführung von Einpark-/Ausparkmanövern fernbedient und/oder überwacht werden können. Die Omnipräsenz von Smartphones und Tablets als Beispiele für Drahtloskommunikationsendgeräte legt aus Kostengründen zudem nahe, anstatt auf proprietäre Fernbedienungen zu setzen, die ohnehin vorhandene Hardware der Drahtloskommunikationsgeräte durch Softwareeinheiten zur Kommunikation mit den technischen Geräten einzurichten. Diese Einrichtung erfolgt üblicherweise über sogenannte Applikationen („Apps“), welche bspw. direkt auf das Drahtloskommunikationsgerät geladen und dort installiert werden können. Um einen unautorisierten Zugriff auf Drahtloskommunikationsendgeräte zu vermeiden, sind diese in einem sogenannten „gesperrten Zustand“, aus welchem über einen Sperrbildschirm in einen entsperrten Zustand gewechselt werden kann. Der gesperrte Zustand ist üblicherweise auch ein Zustand verminderter Energieaufnahme, um die Standby-Zeit des Gerätes zu verlängern. Nach dem Entsperren des Gerätes muss üblicherweise durch eine Anwenderinteraktion die jeweilige Applikation gestartet werden. Mitunter wird ein solcher Aufruf der App auch über ein Symbol im Sperrbildschirm vereinfacht bzw. mit dem Entsperrvorgang kombiniert.
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DE 10 2012 007 986 A1 offenbart ein ferngesteuertes Rangieren eines Kraftfahrzeugs mithilfe eines tragbaren Kommunikationsgerätes, welches als Totmann-Schalter und zusätzlich zur Ausgabe akustischer und/oder haptischer Informationssignale vom Kraftfahrzeug verwendet wird, um die Fernbedienung durch den Anwender zu unterstützen. Um das Kommunikationsgerät für die Fernsteuerung des Fahrzeugs einzurichten, wird eine Applikation bzw. ein Programm auf dem Gerät installiert.
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DE 10 2014 011 802 A1 offenbart ein Verfahren zur Aktivierung einer teilautonomen Funktion eines Kraftfahrzeugs über ein tragbares Kommunikationsgerät. Zur Freischaltung der Fernbedienung ist gemäß dem Stand der Technik ein Bereitstellen einer Eingabemöglichkeit in Form einer Zeichenkette oder Ziffernfolge vorgesehen, welche als „Aktivierungscode“ bezeichnet wird.
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DE 10 2014 018 110 A1 offenbart ein Verfahren zur Fernsteuerung eines Fahrzeugs, bei welchem bei einer Kontaktaufnahme eines mobilen Endgerätes mit dem Fahrzeug zur Ausübung eines Steuerungsverfahrens durch das Fahrzeug die Identität des mobilen Endgerätes geprüft wird. Zudem wird geprüft, ob das Steuerungsverfahren, welches auf dem mobilen Endgerät vorhanden ist, dem aktuellen gültigen Steuerungsverfahren entspricht oder ob ein Update des Steuerungsverfahrens erforderlich ist.
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DE 10 2012 200 725 A1 offenbart ein Verfahren zur Fernsteuerung von Parkier- und Rangiermanövern von Kraftfahrzeugen. Um einen Missbrauch des Fernsteuerungsverfahrens zu erschweren, wird überprüft, ob eine aktuelle Position des Fahrzeugs in einem vordefinierten Aufenthaltsbereich für das Fahrzeug liegt. Sofern dies nicht der Fall ist, wird die Fernsteuerung des Fahrzeugs unterbunden, andernfalls erlaubt.
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DE 10 2012 212 260 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs mittels der Position des Funkschlüssels des Fahrzeugs.
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DE 10 2012 218 056 A1 offenbart ein Verfahren zum automatischen Verbinden eines Mobilgerätes mit einem Steuergerät eines Kraftfahrzeugs, bei welchem auf einem Datenzentralrechner abgespeicherte Kopplungsdatensätze verglichen werden. Bei oder nach dem Einstieg eines Fahrzeugbenutzers in das Kraftfahrzeug werden eine Geräteidentifikation und eine Personenidentifikation vor einer Freigabe des Steuerungsverfahrens überprüft.
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Des Weiteren wird auf die Druckschriften
US 2014/0016598 A1 ,
US 2015/0358315 A1 und
DE 10 2014 214 836 A1 verwiesen.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Verwendung eines Drahtloskommunikationsendgerätes als Fernsteuerung für ein technisches Gerät attraktiver zu gestalten.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei der Fernbedienung eines technischen Gerätes gelöst. Das technische Gerät kann bspw. ein Fortbewegungsmittel (z. B. ein Pkw, ein Transporter, ein Lkw, ein Motorrad, ein Luft- und/oder ein Wasserfahrzeug), ein Haushaltsgerät (z. B. eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner, eine Geschirrspülmaschine, eine Kaffeemaschine o. ä.) oder ein medizintechnisches und/oder kosmetisches Gerät sein. Eine Situation, in welcher das technische Gerät durch das mobile Anwenderendgerät fernbedient werden könnte, führt erfindungsgemäß zum Empfang einer Nachricht bezüglich des Fernbedienungsbedarfes des technischen Gerätes in dem mobilen Anwenderendgerät. Die Nachricht kann bspw. drahtlos von dem technischen Gerät (direkt, also z.B. via Bluetooth oder WLAN, und/oder Internet-vermittelt) an das mobile Anwenderendgerät (z. B. ein Smartphone) gesendet werden. Die Nachricht enthält eine Identifikation des zur Fernbedienung berechtigten Anwenders. Mit anderen Worten autorisiert die Nachricht den Anwender zur Fernbedienung des technischen Gerätes. Im Ansprechen darauf wird das Anwenderendgerät automatisch entsperrt, also von einem gesperrten in einen entsperrten Zustand überführt. Alternativ oder zusätzlich wird eine zur Fernbedienung des technischen Gerätes auf dem mobilen Anwenderendgerät installierte Applikation automatisch gestartet. Letzteres kann unabhängig von einem Entsperren des Anwenderendgerätes erfolgen. Diese üblicherweise per Hand auszuführenden Schritte zur Vorbereitung der Fernbedienung des technischen Gerätes durch das Anwenderendgerät werden erfindungsgemäß also vorab ausgeführt, sodass der Anwender im Idealfall ein entsperrtes und die erforderliche Applikation ausführendes Anwenderendgerät aus seiner Tasche nehmen und die Fernbediendung des technischen Gerätes unmittelbar beginnen kann.
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Dies erhöht die Anwenderakzeptanz eines Anwenderendgerätes zur Fernbedienung mittels einer hierzu installierten Applikation.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Mitunter kann vorausgesetzt werden, dass ein Anwender oder sämtliche Anwender das technische Gerät derzeit nicht bedient/bedienen bzw. im Falle eines Fortbewegungsmittels als technisches Gerät verlassen hat/haben. Dies kann beispielsweise über eine Sitzbelegungserkennung/Verriegelungserkennung erkannt und als Trigger zum Versenden der Nachricht an das mobile Anwenderendgerät verwendet werden.
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Bevorzugt kann der Anwender durch das technische Gerät bspw. anhand eines Fahrzeugschlüssels, welcher aktuell in Verbindung mit dem Fahrzeug als Beispiel eines technischen Gerätes verwendet wird und/oder anhand einer Kamera zur Gesichtserkennung und/oder anhand seines Fingerabdrucks identifiziert werden. Der berechtigte Anwender kann bzw. die berechtigten Anwender können auch vordefiniert sein, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn sich das technische Gerät in einem zugriffgeschützten Bereich (z. B. Privathaushalt) befindet. In letzterem Fall kann die berechtigte Benutzergruppe mobilen Anwenderendgeräte dieser Benutzergruppe in einem dem technischen Gerät zugeordneten, insbesondere innerhalb des technischen Gerätes enthaltenen Datenspeicher definiert sein. In Abhängigkeit der Identität wird eine Kennung des Anwenders in die Nachricht zur Autorisierung eingefügt. Die Kennung kann bspw. eine Telefonnummer, ein Name, eine Sozialversicherungsnummer, eine MAC-Adresse, eine IP-Adresse o. ä. umfassen.
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Sofern das technische Gerät ein Mikrofon umfasst, kann eine Stimmenanalyse und/oder die akustische Eingabe einer vordefinierten Kennung („Passwort“) zur Autorisierung des Anwenders sowie zur Entsperrung des Anwenderendgerätes bzw. zum Starten der Applikation verwendet werden. Ein geeignetes Sprachkommando kann z.B. eine zum Entsperren des mobilen Anwenderendgerätes einzugebende Ziffernfolge und/oder zum Öffnen den Namen der Applikation umfassen.
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Die Nachricht kann im Falle eines Fortbewegungsmittels als technisches Gerät im Ansprechen auf das Erkennen eines bevorstehenden Parkvorgangs an das mobile Anwenderendgerät gesendet werden. Der bevorstehende Parkvorgang kann z.B. im Ansprechen auf eine Anwendereingabe mittels des technischen Gerätes bzw. im Ansprechen auf eine automatisch erfolgte Parklückenerkennung erkannt werden.
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Insbesondere für den Fall, dass die erforderliche Fernbedienung durch mehr als einen Anwender ausgeführt werden kann, kann eine Vielzahl von Nachrichten versendet und von mehreren mobilen Anwenderendgeräten (z. B. Smartphones, Tablets) empfangen werden. Mit anderen Worten wird die dem technischen Gerät bzw. dessen autorisierten Anwendern zugeordnete Vielzahl mobiler Anwenderendgeräte im Ansprechen auf den Empfang der ersten, der zweiten bzw. jeder weiteren Nachricht entsperrt, um eine komfortable Fernbedienung des technischen Gerätes zu ermöglichen. Um jedoch zu gewährleisten, dass nur ein Anwender verbindliche Fernbedienungsschritte ausführen und somit als für den Fernbedienungsvorgang verantwortlich aufgefasst werden kann, kann im Ansprechen darauf diejenige Anwendereingabe, welche zunächst ausgeführt wird, eine Autorisierung einer Fernbedienung des technischen Gerätes mittels eines zweiten Anwenderendgerätes verweigert werden. Mit anderen Worten kann das erste durch den Anwender zur Fernbedienung verwendete Gerät veranlassen, dass die übrigen Anwenderendgeräte automatisch unverzüglich gesperrt werden und/oder die zur Fernbedienung erforderliche Applikation vor einem zusätzlichen Zugriff geschützt wird. Hierzu kann das als Erstes vom Anwender verwendete erste Anwenderendgerät eine Nachricht an das technische Gerät senden, welches die Nachrichten zur Entsperrung bzw. zum Start der Applikation ausgesandt hat, um dieses zu veranlassen, die unverzügliche Sperrung der übrigen Anwenderendgeräte zu veranlassen. Alternativ oder zusätzlich kann das als Erstes zur Fernbedienung verwendete Anwenderendgerät unter Umgehung des technischen Gerätes die übrigen Anwenderendgeräte sperren bzw. die auf diesen aufgerufenen Applikationen vor einem weiteren Zugriff schützen. Auf diese Weise ist ein exklusiver Zugriff auf das technische Gerät mittels der als Erstes verwendeten Fernbedienung sichergestellt.
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Alternativ oder zusätzlich können die dem technischen Gerät zugeordneten Anwender bzw. Anwenderendgeräte hierarchisch gegliedert sein, sodass stets der in der Hierarchie höchststehende Anwender bzw. das höchststehende mobile Anwenderendgerät die verbindliche Steuerung ausführen kann. Eine solche Hierarchie kann bspw. auch im Ansprechen auf im Umfeld des technischen Gerätes identifizierte Anwender flexibel verändert werden. Mit anderen Worten können die im unmittelbaren Umfeld des technischen Gerätes befindlichen Anwender eine höhere Berechtigungsstufe erhalten, als zwar grundsätzlich zur Fernbedienung berechtigte, aktuell jedoch abwesende Anwender.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein technisches Gerät, insbesondere ein Fortbewegungsmittel und/oder ein Haushaltsgerät (z. B. eine Waschmaschine, eine Spülmaschine, ein Wäschetrockner, eine Kaffeemaschine o. ä.), vorgeschlagen, welches eine Auswerteeinheit (z. B. ein elektronisches Steuergerät, ein Mikroprozessor, ein programmierbarer Prozessor o. ä.), eine Sendeempfangseinheit und eine Identifizierungseinrichtung umfasst. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, einen Bedarf zur Fernbedienung des technischen Gerätes durch ein mobiles Anwenderendgerät zu erkennen. Der Bedarf kann z.B. durch eine Anwendereingabe oder aufgrund einer Bediensituation des technischen Gerätes ermittelt werden. Die Sendeempfangseinheit ist eingerichtet, eine Nachricht umfassend eine Autorisierungsinformation des Anwenders zur Fernbedienung des technischen Gerätes bezüglich eines Fernbedienungsbedarfes des technischen Gerätes an ein mobiles Anwenderendgerät zum Entsperren des Anwenderendgerätes und alternativ oder zusätzlich zum Starten einer Applikation zur Fernbedienung des technischen Gerätes auf dem mobilen Anwenderendgerät zu senden. Das Senden kann direkt und alternativ oder zusätzlich unter Vermittlung eines terrestrischen Mobilkommunikationsnetzes und/oder unter Vermittlung des Internets erfolgen. Die Identifizierungseinrichtung des technischen Gerätes kann einen Datenspeicher umfassen, in welchem die dem technischen Gerät zugeordneten mobilen Anwenderendgeräte identifiziert sind. Alternativ oder zusätzlich kann der Anwender identifiziert werden, indem eine nur dem Anwender bekannte oder verfügbare Kennung abgefragt wird. Insbesondere können biometrische Daten zur Autorisierung des Anwenders verwendet werden. Dies kann z.B. mittels eines Iris-Scans, eines Fingerabdruck-Scans, einer Stimmanalyse oder anderen geeigneten Hilfsmitteln erfolgen. Ist der Anwender eindeutig identifiziert, können aktuell dem Anwender zugeordnete Anwenderendgeräte, welche sich zur Fernbedienung des technischen Gerätes eignen, aus einem Datenspeicher (lokal oder Internet-basiert) ausgelesen werden, um die Nachricht zur Autorisierung des Anwenders zu empfangen.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein mobiles Anwenderendgerät (z. B. ein Smartphone, ein Tablet o. ä.) vorgeschlagen, welches eine Auswerteeinheit (z. B. einen programmierbaren Prozessor), eine Sendeempfangseinheit und Software zur Ausführung von Instruktionen zur Fernsteuerung eines technischen Gerätes mittels einer Applikation in einem Datenspeicher umfasst. Die Sendeempfangseinheit ist eingerichtet, eine Nachricht umfassend eine Autorisierungsinformation des Anwenders zur Fernbedienung des technischen Gerätes zu empfangen. Mittels der Nachricht erfolgt also eine Autorisierung des mobilen Anwenderendgerätes bzw. des Anwenders zur Fernbedienung des technischen Gerätes. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, anhand der Autorisierungsinformation innerhalb der Nachricht eine Berechtigung des Anwenders zur Fernbedienung des technischen Gerätes mittels des Anwenderendgerätes zu prüfen. Bereits die Tatsache, dass die Nachricht an das mobile Anwenderendgerät gesendet worden ist und das technische Gerät als Absender der Nachricht bekannt ist, kann zur erfindungsgemäßen Autorisierung ausreichen. Im Ansprechen auf eine erfolgreiche Autorisierung bzw. eine vorliegende Berechtigung wird erfindungsgemäß das Anwenderendgerät gesperrt und alternativ oder zusätzlich die Applikation zur Fernbedienung des technischen Gerätes auf dem mobilen Anwenderendgerät gestartet. Das Starten kann insbesondere als Anzeigen einer grafischen Anwenderschnittstelle (englisch GUI) aufgefasst werden, welche vor dem Starten der Applikation nicht oder nicht vollständig angezeigt worden war. Mit anderen Worten können Bestandteile der Applikation bereits im Hintergrund des mobilen Anwenderendgerätes laufen, während im Ansprechen auf den Empfang der Nachricht und die Autorisierung des Anwenders die Fernbedienung des technischen Gerätes automatisch weiter vorbereitet wird.
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Bevorzugt wird durch die vorliegende Erfindung ein fernbedientes Parken eines Fortbewegungsmittels mittels eines Smartphones vereinfacht. Der Fahrer fährt an einer Parklücke vorbei oder stellt sich mit dem Fahrzeug vor seine Garage und betätigt im Fahrzeug einen Knopf zum Starten eines ferngesteuerten Parkvorgangs (englisch „Remote-Parking“). Danach kann er aussteigen und das Fahrzeug über eine App auf seinem Smartphone einparken lassen. Aktuell muss er nach dem Aussteigen erst sein Smartphone entsperren und die App manuell starten. Die Idee der vorliegenden Erfindung vereinfacht den Vorgang dadurch, dass die App vom Fahrzeug aus gestartet wird. Nach dem Aussteigen findet der Anwender auf seinem Smartphone die bereits gestartete App vor. Der Bedienvorgang wird dadurch äußerst komfortabel. Selbstverständlich können andere Betriebszustände des Fortbewegungsmittels bzw. eines anderen technischen Gerätes die erfindungsgemäße Fernsteuerung vorbereiten. Hierdurch steigen der Komfortgewinn und die Anwenderakzeptanz.
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Figurenliste
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
- 1 eine schematische Darstellung einer Situation erfindungsgemäßen Vorbereitung einer Fernbedienung eines technischen Gerätes; und
- 2 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Anwenders bei der Fernbedienung eines technischen Gerätes.
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Offenbarung der Erfindung
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1 zeigt einen Pkw 10 als Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäß ausgestalteten technischen Gerätes, welches ein Anwender 3 fernbedient in eine Parklücke zwischen zwei Fremdfahrzeugen 11 einparken möchte. Die Erkennung der Parklücke erfolgt mittels eines Sprachbefehls, welchen ein Mikrofon 12 als Anwenderschnittstelle empfängt und einem elektronischen Steuergerät 6 als Auswerteeinheit zur Analyse weiterleitet. Bereits die Stimme des Anwenders 3 wird zur Identifikation des Anwenders 3 im elektronischen Steuergerät 6 verwendet. Zusätzlich nimmt eine Innenraumkamera 4 das Gesicht des Anwenders 3 auf und ermöglicht somit eine Gesichtserkennung zur zusätzlichen Identifikation des Anwenders im elektronischen Steuergerät 6. Ein Zündschloss 9 liest zudem ein Anwenderprofil eines Funkschlüssels 8 aus, welcher üblicherweise vom Anwender 3 mitgeführt wird. In der Tasche hat der Anwender 3 ein Smartphone 20, welches außerhalb des Pkws 10 vergrößert dargestellt ist. Um den Einparkvorgang fernbedient überwachen zu können, sendet das elektronische Steuergerät 6 mittels der Antenne 7 eine erste Nachricht 2 an das Smartphone 20 des Anwenders 3 und eine zweite Nachricht 5 an das Smartphone 21 der Frau 3a des Anwenders. Diese befindet sich zu Hause in der Waschküche, wo sie eine Waschmaschine 30 als zweites Beispiel eines erfindungsgemäßen technischen Gerätes belädt. Aufgrund der Präsenz des Anwenders 3 im Pkw 10 wird der Anwender 3 gegenüber seiner Frau 3a hinsichtlich der Berechtigung zur Überwachung des Einparkvorgangs höher eingestuft. Die räumliche Abwesenheit seiner Frau 3a kann sogar dazu verwendet werden, eine Fernbedienung des Pkws 10 durch die Frau 3a aktuell gänzlich zu verwehren, da eine ordnungsgemäße Überwachung des Einparkvorgangs durch diese ohnehin nicht erfolgen könnte. Der Empfang der Nachricht 2 im Smartphone 20 des Anwenders 3 führt zum Entsperren des Bildschirms und Anzeigen einer grafischen Anwenderschnittstelle mit einem Abbild 10' des Fahrzeugs 10 und einem Totmann-Schalter 13, welchen der Anwender gedrückt zu halten hat, solange der ferngesteuerte Einparkvorgang andauern soll. Im Ergebnis braucht der Anwender 3 das Smartphone nur aus der Tasche zu nehmen und den Totmann-Schalter 13 zum Genehmigen des automatischen Einparkvorgangs zu drücken. Im Stand der Technik wäre ein vorheriges Entsperren des Smartphone (z. B. Drücken eines Hardware-Tasters/Home-Buttons, Entsperrgeste mittels des Touchscreens und Aufrufen der Applikation) erforderlich, wofür in der Regel mehrere Sekunden zu veranschlagen sind.
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Bezüglich der Waschmaschine 30, welche ebenfalls ein elektronisches Steuergerät 6 als Auswerteeinheit, eine Antenne 7 als Sendeempfangseinheit und einen Datenspeicher 14 als Identifizierungseinrichtung aufweist, würde die räumliche Präsenz der Frau 3a des Anwenders 3 bzw. die Tatsache der Präsenz des Smartphones 21 der Frau 3a dafür sprechen, dass eine Fernbedienung der Waschmaschine 30 insbesondere durch die Frau 3a und lediglich subsidiär durch den Anwender 3 vorgenommen werden kann. Um Zeit nach dem Beladen der Waschmaschine 30 zu sparen, kann im Ansprechen auf das Schließen der Tür eine erfindungsgemäße Nachricht (nicht dargestellt) von der Waschmaschine 30 an das Smartphone 21 der Frau 3a des Anwenders 3 gesendet werden, mittels welcher das Smartphone 21 entsperrt und die der Waschmaschine 30 zugeordnete App gestartet werden kann. Auf diese Weise kann die Frau 3a die für den zukünftigen Waschvorgang erforderlichen Einstellungen bspw. auf dem Weg die Kellertreppe hinauf vornehmen, wodurch Zeit gespart werden kann.
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2 zeigt ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Anwenders bei der Fernbedienung eines technischen Gerätes. In Schritt 100 wird eine Anwendereingabe durch das technische Gerät empfangen. In Schritt 200 wird der Anwender durch das technische Gerät identifiziert. Dies kann bspw. anhand einer Innenraumkamera eines Fortbewegungsmittels und/oder anhand eines dem Anwender zugeordneten Funkschlüssels erfolgen. In Schritt 300 wird eine Kennung zur Autorisierung des Anwenders in die Nachricht eingefügt. Gleichbedeutend mit der Kennung des Anwenders ist eine Kennung des technischen Gerätes, sofern das technische Gerät einen abgeschlossenen Nutzerkreis aufweist, dessen Elemente sämtlich als Anwender des mobilen Anwenderendgerätes zugelassen sind. In Schritt 400 wird die Nachricht an das mobile Anwenderendgerät versandt. Dies kann z.B. mittels des Internets erfolgen („Internet der Dinge“). In Schritt 500 wird die Nachricht aufgrund eines Fernbedienungsbedarfes des technischen Gerätes in dem mobilen Anwenderendgerät empfangen. Dies schließt nicht aus, dass eine zweite Nachricht in einem zweiten, dem Anwender zugeordneten, mobilen Anwenderendgerät und eine weitere Nachricht in einem weiteren, dem Anwender zugeordneten, Anwenderendgerät zu entsprechendem Zwecke empfangen wird. In Schritt 600 wird der Anwender zur Fernbedienung des technischen Gerätes anhand der Nachricht autorisiert. Im Ansprechen darauf wird in Schritt 700 das Anwenderendgerät entsperrt, seine Bedienung/Anwenderschnittstelle also freigegeben, und in Schritt 800 eine Applikation zur Fernbedienung des technischen Gerätes auf dem mobilen Anwenderendgerät gestartet. In Schritt 900 schließlich wird ein Befehl zur Bedienung einer Funktion des technischen Gerätes mittels der Applikation durch das mobile Anwenderendgerät an das technische Gerät gesandt. Gegenüber dem Stand der Technik vereinfacht sich die Fernbedienung des technischen Gerätes mittels des mobilen Anwenderendgerätes, indem ein vom Anwender auszuführender Entsperrschritt und ein manuelles Starten der Applikation zur Fernbedienung entfallen.
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Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Nachricht
- 3
- Anwender
- 3a
- Frau des Anwenders
- 4
- Innenraumkamera
- 5
- zweite Nachricht
- 6
- elektronisches Steuergerät
- 7
- Antenne
- 8
- Funkschlüssel
- 9
- Zündschloss
- 10
- Pkw
- 10'
- Abbild des Pkws
- 11
- Fremdfahrzeug
- 12
- Mikrofon
- 13
- Totmann-Schalter
- 14
- Datenspeicher
- 20, 21
- Smartphone
- 30
- Waschmaschine
- 100 - 900
- Verfahrensschritte