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Die Erfindung betrifft einen Drehschwingungsdämpfer mit zwei gegeneinander um eine Drehachse entgegen der Wirkung einer Federeinrichtung relativ verdrehbar angeordneten Dämpferteilen, nämlich einem Eingangsteil und einem Ausgangsteil, wobei die Federeinrichtung über den Umfang verteilt angeordnete Federelemente enthält, welche jeweils stirnseitig an den beiden Dämpferteilen abgestützt sind.
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Gattungsgemäße Drehschwingungsdämpfer sind beispielsweise aus Anwendungen in Antriebssträngen von Kraftfahrzeugen in Form von Zweimassenschwungrädern, Torsionsschwingungsdämpfern in Kupplungsscheiben oder Lock-Up-Dämpfern und/oder Turbinendämpfern in hydrodynamischen Drehmomentwandlern bekannt. Hierbei wird Drehmoment über ein erstes, als Eingangsteil wirksames Dämpferteil eingeleitet und über ein zweites, als Ausgangsteil ausgebildetes Dämpferteil ausgeleitet, wobei zwischen diesen eine Federeinrichtung angeordnet ist, die über den Umfang verteilt Federelemente enthält, welche bei eingetragenen Drehmomentspitzen Energie aufnehmen und anschließend wieder abgeben, so dass das Drehmoment im Mittel geglättet wird. Dabei erfolgt die Mitnahme der Federelemente über einen starren Winkel, der durch die in Form von ausgebildeten Mitnahmeeinrichtungen, beispielsweise in Flanschteilen vorgesehenen Federfenstern zur Aufnahme der Federelemente vorgegeben ist. Hierbei werden wegen der Anordnung der Federelemente auf einem Teilkreis die Stirnseiten der Federelemente radial innen stärker belastet als radial außen. Dies kann zu lokalen Spannungen, Abnutzung und dergleichen führen. Aus der
DE 10 2011 105 020 A1 ist ein Drehschwingungsdämpfer bekannt, bei dem die Federelemente tangential beaufschlagt werden. Hierzu werden durch radial erweiterte Arme der Dämpferteile die Federelemente aufnehmende Federfenster tangential beaufschlagt. Eine derartige Ausbildung eines Drehschwingungsdämpfers ist konstruktiv aufwendig und beansprucht einen großen Bauraum.
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung eines Drehschwingungsdämpfers. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, einen einfachen Drehschwingungsdämpfer mit verringertem Bauraumbedarf vorzuschlagen. Insbesondere ist Aufgabe der Erfindung, einen Drehschwingungsdämpfer mit einer verminderten Materialbelastung der Federelemente vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Die von diesem abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen des Gegenstands des Anspruchs 1 wieder.
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Der vorgeschlagene Drehschwingungsdämpfer enthält zwei gegeneinander um eine Drehachse entgegen der Wirkung einer Federeinrichtung relativ verdrehbar angeordnete Dämpferteile, beispielsweise aus Blechteilen gebildete Scheibenteile. Die Dämpferteile bilden ein Eingangsteil und ein Ausgangsteil. Die Federeinrichtung enthält über den Umfang verteilt angeordnete Federelemente, beispielsweise Schraubendruckfedern. Die Federelemente sind jeweils stirnseitig an den beiden Dämpferteilen abgestützt, so dass bei einer Verdrehung der Dämpferteile die Federelemente komprimiert werden. Um eine gleichmäßige Beaufschlagung, beispielsweise eine gleichmäßige Beaufschlagung der Stirnseiten im Wesentlichen senkrecht zu einer Längsachse der beispielsweise linear ausgebildeten Federelemente zu erzielen, ist eine stirnseitige Mitnahme der Federelemente gegenüber zumindest einem Dämpferteil veränderlich, insbesondere verschwenkbar ausgebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Drehschwingungsdämpfers können zwischen den dem zumindest einen Dämpferteil zugewandten Stirnseiten der Federelemente und dem zumindest einen Dämpferteil verschwenkbare Mitnahmeteile vorgesehen sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann ein Verschwenken der Mitnahmeteile abhängig von einem Verdrehwinkel der Trägerwinkel zwangsweise ausgebildet sein. Beispielsweise kann zwischen den an einem ersten Dämpferteil verschwenkbar angeordneten Mitnahmeteilen und dem zweiten Dämpferteil eine reibschlüssig oder drehschlüssig wirksame Antriebsvorrichtung vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird anhand der in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Teilansicht eines Drehschwingungsdämpfers in schematischer Darstellung,
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2 einen Teilschnitt durch ein erstes Dämpferteil des Drehschwingungsdämpfers der 1,
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3 ein Detail des Dämpferteils der 2 in 3D-Ansicht,
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4 eine geschnittene 3D-Ansicht des zweiten Dämpferteils des Drehschwingungsdämpfers der 1,
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5 einen gegenüber dem Drehschwingungsdämpfer der 1 abgeänderten Drehschwingungsdämpfer in derselben Darstellung
und
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6 ein gegenüber dem Dämpferteil der 5 abgeändertes Dämpferteil in 3D-Teilansicht.
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Die 1 zeigt eine Teilansicht des um die Drehachse d angeordneten Drehschwingungsdämpfers 1 in schematischer Ansicht. Der Drehschwingungsdämpfer ist aus den beiden Dämpferteilen 2, 3 gebildet, die als Scheibenteile 4, 5 ausgebildet sind, wobei das Scheibenteil 5 axial zwischen zwei Scheibenteilen 4 angeordnet ist. Das hintere Scheibenteil der Scheibenteile 4 ist durch das Scheibenteil 5 verdeckt. Die beiden Dämpferteile 2, 3 sind entgegen der Federeinrichtung 6 gegeneinander begrenzt um die Drehachse d verdrehbar ausgebildet. Zwischen den Dämpferteilen 2, 3 sind über den Umfang verteilt die Federelemente 7 in Form von Schraubendruckfedern angeordnet. Um die Stirnseiten 8 der Federelemente im Wesentlichen senkrecht zu ihrer Längsachse l beaufschlagen zu können, sind zwischen den Dämpferteilen 2, 3 und den Stirnseiten 8 jeweils gegenüber dem jeweiligen Dämpferteil 2, 3 um die Drehachsen d1, d2 verschwenkbare wie verdrehbare Mitnahmeteile 9, 10 angeordnet.
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Die 2 zeigt im Schnitt A-A der 1 das Dämpferteil 3 mit dem Scheibenteil 5 im Detail. Das Mitnahmeteil 10 ist in der Ausnehmung 11 des Scheibenteils 5 in der Weise aufgenommen, dass eine Verdrehung des Mitnahmeteils 10 im Umfang der Verdrehung der beiden Dämpferteile 2, 3 gegeneinander möglich ist. Die Stirnseite des nur angedeuteten Federelements 7 liegt dabei plan an dem Mitnahmeteil 10 an. Die 3 zeigt ein Detail des Dämpferteils 3 mit dem Scheibenteil 5 in 3D-Ansicht. Das Mitnahmeteil 10 kann mittels einer Vernietung 12 oder dergleichen, die an der Drehachse d2 vorgesehen ist, verdrehbar an dem Scheibenteil 5 aufgenommen sein, wobei das Scheibenteil 5 einen entsprechend ausgebildeten Nocken und das Mitnahmeteil 10 eine entsprechende Ausnehmung aufweisen kann.
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Die 4 zeigt eine 3D-Teilansicht des Dämpferteils 2 mit den beiden axial beabstandeten, das Scheibenteil 5 (1) zwischen sich aufnehmenden Scheibenteilen 4. Das Mitnahmeteil 9 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel mittels der an der Drehachse d1 angeordneten Vernietung 13 verdrehbar gegenüber den Scheibenteilen 4 aufgenommen.
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Die 5 zeigt eine gegenüber dem Drehschwingungsdämpfer 1 der 1 abgeänderte Variante des Drehschwingungsdämpfers 1a in derselben Darstellung. Im Unterschied zu dem Drehschwingungsdämpfer 1 weist der Drehschwingungsdämpfer 1a die Antriebsvorrichtung 14a auf, die hier in Form der Reibeinrichtung 15a mit den Reibbelägen 16a, 17a zwischen dem Dämpferteil 2a und den Mitnahmeteilen 10a des Dämpferteils 3a wirksam ist. Anstatt der hier reibschlüssig ausgebildeten Antriebsvorrichtung 14a kann eine beispielsweise als Verzahnung zwischen Mitnahmeteil 10a und Dämpferteil 2a ausgebildete, drehschlüssige Antriebsvorrichtung vorgesehen sein. Die Antriebsvorrichtung 14a bewirkt bei einer Verdrehung der Dämpferteile 2a, 3a gegeneinander um die Drehachse d ein Verdrehen der Mitnahmeteile 10a um die Drehachse d1 in Richtung des Pfeils 18a, so dass eine Beaufschlagung der Stirnseiten 8a der Federelemente 7a senkrecht zu deren Längsachse l zwangsweise erzeugt wird. In gleicher Weise kann zwischen den Mitnahmeteilen 9a und dem Dämpferteil 3a eine entsprechende Antriebsvorrichtung vorgesehen sein.
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Die 6 zeigt ein Detail des Drehschwingungsdämpfers 1a der 5 mit dem Dämpferteil 3a in 3D-Ansicht entlang den Schnittlinie B-B der 5. Entsprechend den 1 und 4 weist das Dämpferteil 3a das Scheibenteil 5a auf, welches axial zwischen zwei Scheibenteilen 4 des Dämpferteils 2 angeordnet ist. Im Unterschied zu dem Mitnahmeteil 10a der 5 ist der Reibbelag 17b des Mitnahmeteils 10b axial seitlich angeordnet und bildet einen Reibeingriff mit nicht dargestellten Reibbelägen an den axial das Scheibenteil 5a flankierenden Scheibenteilen des Dämpferteils.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehschwingungsdämpfer
- 1a
- Drehschwingungsdämpfer
- 2
- Dämpferteil
- 2a
- Dämpferteil
- 3
- Dämpferteil
- 3a
- Dämpferteil
- 4
- Scheibenteil
- 5
- Scheibenteil
- 5a
- Scheibenteil
- 6
- Federeinrichtung
- 7
- Federelement
- 7a
- Federelement
- 8
- Stirnseite
- 8a
- Stirnseite
- 9
- Mitnahmeteil
- 9a
- Mitnahmeteil
- 10
- Mitnahmeteil
- 10a
- Mitnahmeteil
- 10b
- Mitnahmeteil
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Vernietung
- 13
- Vernietung
- 14a
- Antriebsvorrichtung
- 15a
- Reibeinrichtung
- 16a
- Reibbelag
- 17a
- Reibbelag
- 17b
- Reibbelag
- 18a
- Pfeil
- d
- Drehachse
- d1
- Drehachse
- d2
- Drehachse
- l
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011105020 A1 [0002]