DE102016201264A1

DE102016201264A1 - Betriebsverfahren

Info

Publication number: DE102016201264A1
Application number: DE102016201264.9A
Authority: DE
Inventors: Patrick Altherr
Original assignee: Mahle International GmbH
Current assignee: Mahle International GmbH
Priority date: 2016-01-28
Filing date: 2016-01-28
Publication date: 2017-08-03

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine(1), insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine (1'), mit zumindest einem ersten Zylinder (2) und zumindest einem zweiten Zylinder (3), die jeweils zumindest ein Einlassventil und ein Auslassventil aufweisen, bei dem – eine Lastanforderung (P) ermittelt wird, – bei Unterschreiten einer vordefinierten Lastanforderung (P) der zumindest eine erste Zylinder (2) in einen Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit oder in einen Millerbetriebsmodus mit verkürzten Öffnungszeiten des jeweils zumindest einen Einlassventils überführt und der zumindest eine zweite Zylinder (3) abgeschaltet wird.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine mit zumindest einem ersten Zylinder und zumindest einem zweiten Zylinder. Die Erfindung betrifft außerdem eine nach diesem Betriebsverfahren betriebene Brennkraftmaschine, insbesondere eine Dieselbrennkraftmaschine.
Durch die Verwendung eines sogenannten Atkinsonzyklus bzw. Atkinsonbetriebsmodus kann bei Brennkraftmaschinen, insbesondere bei Dieselbrennkraftmaschinen, ein Verbrauchsvorteil erzielt werden. Hierzu werden die jeweiligen Einlassventile eines Zylinders länger offengelassen, so dass ein Teil eines Kompressionshubs ohne Verdichtung abläuft. Ein derartiger Atkinsonzyklus kann beispielsweise durch eine verstellbare Nockenwelle realisiert werden, mit welcher zwei Nocken gegeneinander verdreht und dadurch ein Einlassventil länger offen gehalten werden kann. In ähnlicher Weise kann auch ein Millerbetriebsmodus mit verkürzten Ventilöffnungszeiten angewandt werden.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich nunmehr mit dem Problem, ein Betriebsverfahren für eine Brennkraftmaschine anzugeben, mit welchem sich weitere Verbrauchsvorteile erzielen lassen.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Last einer Brennkraftmaschine in einem höheren Bereich zu halten, da Untersuchungen gezeigt haben, dass insbesondere bei einer höheren Lastanforderung und einem sich gleichzeitig in einem Atkinsonbetriebsmodus/Millerbetriebsmodus befindlichen Zylinder Verbrauchsvorteile erzielt werden können. Zusätzlich gesteigert werden können die Verbrauchsvorteile dadurch, dass die Last an einzelnen Zylindern durch Abschalten anderer Zylinder in dem oberen Bereich gehalten wird. Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren bezieht sich dabei auf eine Brennkraftmaschine, insbesondere auf eine aufgeladene Dieselbrennkraftmaschine, mit zumindest einem ersten Zylinder und zumindest einem zweiten Zylinder, die jeweils zumindest ein Einlassventil und ein Auslassventil aufweisen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nun eine Lastanforderung ermittelt, beispielsweise mittels einer Steuerungseinrichtung, insbesondere einem Motorsteuergerät, wobei bei einem Unterschreiten einer vordefinierten Lastanforderung, der zumindest eine erste Zylinder in einen Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit oder einen Millerbetriebsmodus mit verkürzter Öffnungszeit des jeweils zumindest einen Einlassventils überführt und der zumindest eine zweite Zylinder abgeschaltet wird. Unterschreitet somit die vorhandene Lastanforderung die vordefinierte Lastanforderung, so wird die Belastung in dem ersten Zylinder dadurch erhöht, dass der zumindest eine zweite Zylinder abgeschaltet wird, wodurch die bislang von dem zweiten Zylinder aufgebrachte Leistung nunmehr ebenfalls von dem ersten Zylinder aufgebracht werden muss und dadurch dessen Belastung erhöht. Die der Erfindung zugrunde liegende Idee beruht somit darauf, dass für den Fall, dass keine hohe Lastanforderung vorliegt, diese durch eine Abschaltung des/der zweiten Zylinder in den restlichen, verbleibenden ersten Zylindern erhöht wird, wodurch zusammen mit dem in den ersten Zylindern gefahrenen Atkinson-/Millerbetriebsmodus eine deutliche Verbrauchsreduzierung erreicht werden kann.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung werden die jeweiligen Einlassventile im Atkinsonbetriebsmodus um einen Kurbelwellenwinkel α von ca. 20° < α < 40° länger geöffnet. Hierdurch kann erreicht werden, dass ein Teil des Kompressionshubes ohne Verdichtung abläuft, da während derjenigen Zeit, in der das Einlassventil noch geöffnet ist, keine Verdichtung erfolgt, sondern das Brennstoffluftgemisch über das Einlassventil ausgestoßen wird. Versuche haben dabei gezeigt, dass eine Verbrauchsreduzierung im Atkinsonbetriebsmodus insbesondere im genannten Kurbelwellenwinkelbereich zwischen 20° und 40° besonders hoch ist.
In gleicher Weise können die jeweiligen Einlassventile im Millerbetriebsmodus mit verkürzten Ventilöffnungszeiten um einen Kurbelwellenwinkel α von ca. 20° < α < 40° früher geschlossen werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zusätzlich eine Drehzahl ermittelt, wobei bei Unterschreiten der vordefinierten Lastanforderung und einer vordefinierten Drehzahl, beispielsweise ermittelt durch die Steuereinrichtung, insbesondere dem Motorsteuergerät, der zumindest eine erste Zylinder in den Atkinson-/Millerbetriebsmodus mit verlängerter/verkürzter Öffnungszeit des jeweils zumindest ein Einlassventil überführt und der zumindest eine zweite Zylinder komplett abgeschaltet wird. So kann insbesondere auch bei niedrigen Drehzahlen ohne große abgerufene Last, das heißt ohne hohe Lastanforderung, beispielsweise bei einer Autobahnfahrt mit konstanter Geschwindigkeit, die Anforderung in dem ersten Zylinder künstlich erhöht werden, um dort in den idealen Arbeitsbereich des Atkinson-/Millerbetriebsmodus zu kommen. Durch das Abschalten des/der zweiten Zylinder(s) wird somit die dort erbrachte Leistung auf die ersten Zylinder verlagert, wodurch auch bei geringen Drehzahlen die dort erforderliche Erhöhung der Lastanforderung erreicht werden kann.
Zweckmäßig erfolgt das Überführen des zumindest eine ersten Zylinders in den Atkinson-/Millerbetriebsmodus und das Abschalten des zumindest einen zweiten Zylinders bei einer vordefinierten Drehzahl von 1600 bis 2000 U/min. Versuche haben gezeigt, dass das Festlegen der vordefinierten Drehzahl auf den zuvor erwähnten Drehzahlbereich eine besonders signifikante Verbrauchsreduzierung bewirkt. Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, eine Brennkraftmaschine, insbesondere eine Dieselbrennkraftmaschine, mit zumindest einem ersten Zylinder und zumindest einem zweiten Zylinder sowie mit einer Steuerungseinrichtung anzugeben, wobei diese Steuerungseinrichtung, beispielsweise ein Motorsteuergerät, zur Durchführung der zuvor beschriebenen Verfahrens ausgebildet ist. In der Steuerungseinrichtung, beispielsweise dem Motorsteuergerät, kann die jeweilige Lastanforderung beispielsweise aus einer Stellung einer Drosselklappe, einer Drehzahl sowie einer Stellung eines Gaspedals ermittelt und bei Bedarf auch eine Drehzahl des Motors erfasst werden. Mittels einer derartigen Brennkraftmaschine lassen sich somit erhebliche Verbrauchsvorteile erzielen, da die Steuerungseinrichtung bei Unterschreiten einer vordefinierten Lastanforderung den zumindest einen ersten Zylinder in den Atkinson-/Millerbetriebsmodus mit verlängerter/verkürzter Öffnungszeit des jeweils zumindest einen Einlassventils überführt und gleichzeitig den zumindest einen zweiten Zylinder abschaltet, um dadurch die bislang von dem zweiten Zylinder erbrachte Leistung auf den ersten Zylinder zu übertragen und dessen Lastanforderung zu erhöhen, wodurch diese besonders verbrauchsarm im Atkinson-/Millerbetriebsmodus betrieben werden können. Der zumindest eine zweite Zylinder verbraucht in diesem Betriebszustand keinen Kraftstoff mehr, was sich ebenfalls signifikant auf die Verbrauchsreduzierung auswirkt.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weist die Brennkraftmaschine, insbesondere die Dieselbrennkraftmaschine, zwei erste Zylinder und zwei dazwischen in Reihe angeordnete zweite Zylinder auf, wobei die Steuerungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie bei Unterschreiten der vordefinierten Lastanforderung der beiden ersten Zylinder in den Atkinsonbetriebsmodus überführt und die mittleren beiden zweiten Zylinder abschaltet. Selbstverständlich könnte rein theoretisch auch eine alternierende Anordnung der ersten und zweiten Zylinder sowohl bei einer vierzylindrigen Dieselbrennkraftmaschine, als auch bei einer sechszylindrigen Dieselbrennkraftmaschine erfolgen. Auch bei einer Brennkraftmaschine, die als V8-Maschine ausgebildet ist, ist das erfindungsgemäße Verfahren anwendbar, und zwar besonders vorteilhaft, wenn auf einer ersten Zylinderbank die beiden ersten Zylinder außenliegend und auf einer zweiten Zylinderbank die beiden ersten Zylinder mittig angeordnet sind. Erreicht werden kann beispielsweise das Überführen der ersten Zylinder in den Atkinsonbetriebsmodus durch beispielsweise eine verstellbare Nockenwelle (Cam in Cam) mit einer Außenwelle und einer dazu verdrehbaren Innenwelle, wobei ein Verdrehen der Innenwelle und der damit drehfest verbundenen ersten Nocken relativ zur Außenwelle und der damit verbundenen zweiten Nocken ein Verlängern der Ventilöffnungszeiten bewirkt.
Ebenfalls vorgesehen ist bei der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine eine Abschaltvorrichtung zum Abschalten der zweiten Nocken, wobei eine derartige Abschaltvorrichtung beispielsweise einen schaltbaren oder verschiebbaren Ventilhebel oder aber einen Schiebenocken mit einem Nullhub besitzt. Denkbar ist somit beispielsweise ein axial auf der Außenwelle der Nockenwelle angeordneter Schiebenocken mit zwei verschiedenen Nockenprofilen, wobei eines der Nockenprofile beispielsweise einen Nullhub aufweist. Alternativ hierzu ist auch ein axial verschieblicher Nockenfolger, das heißt beispielsweise ein Ventilhebel, denkbar, der von einem Nocken mit einem Normalprofil auf einen anderen Nocken mit einem Nullprofil umgeschaltet werden kann.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
1 ein Drehzahl-Leistungs-Diagramm mit darin angeordneten Verbrauchsdiagrammen in Abhängigkeit eines Kurbelwellenwinkels α,
2 eine erfindungsgemäße Dieselbrennkraftmaschine mit vier in Reihe geschalteten Zylindern,
3 eine Darstellung wie in 2, jedoch mit sechs in Reihe geschalteten Zylindern und alternierend angeordneten ersten und zweiten Zylindern,
4 eine erfindungsgemäße Dieselbrennkraftmaschine als V8-Maschine,
5 eine mögliche Ausführungsform eines Ventiltriebs der erfindungsgemäßen Dieselbrennkraftmaschine.
Entsprechend den 2 bis 4, weist eine erfindungsgemäße Brennkraftmaschine 1, insbesondere eine Dieselbrennkraftmaschine 1', zwei erste Zylinder 2 und zwei zweite Zylinder 3 auf, die jeweils zumindest ein nicht dargestelltes Einlassventil und ein ebenfalls nicht dargestelltes Auslassventil aufweist. Darüber hinaus vorgesehen ist eine Steuerungseinrichtung 4, beispielsweise ein Motorsteuergerät, welche einerseits in der Lage ist, eine Lastanforderung P zu ermitteln, beispielsweise durch das Erfassen einer Drehzahl n der Dieselbrennkraftmaschine 1, einer Stellung eines Gaspedals und einer Stellung einer Drosselklappe und die bei Unterschreiten einer vordefinierten, das heißt vorab festgelegten Lastanforderung P, die zumindest zwei ersten Zylinder 2 in einen Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit oder in einen Millerbetriebsmodus mit verkürzter Öffnungszeit des jeweils zugehörigen zumindest einen Einlassventils überführt und die zwei zweiten Zylinder 3 abschaltet.
Bei Versuchen, die in den Diagrammen gemäß der 1 dargestellt sind, hat sich dabei gezeigt, dass der Atkinsonbetriebsmodus insbesondere dann zu einer hohen Verbrauchsreduzierung führt, sofern eine gleichzeitig hohe Lastanforderung P anliegt. Erreicht wird dies bei dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren dadurch, dass die Brenkraftmaschine 1, insbesondere die Dieselbrennkraftmaschine 1', generell in zwei Arten von Zylindern 2, 3 aufgeteilt wird, wobei die zweiten Zylinder 3 bei Unterschreiten der vordefinierten Lastanforderung P abgeschaltet werden, so dass deren bislang erbrachte Leistung nunmehr von den ersten Zylindern 2 erbracht werden muss, wodurch deren Leistungsanforderung deutlich steigt. Durch ein zugleich erfolgendes Überführen der ersten Zylinder 2 in den Atkinsonbetriebsmodus, bei welchem das Einlassventil länger offen gelassen wird, so dass ein Teil des Kompressionshubes ohne Verdichtung abläuft, kann auch deren Kraftstoffverbrauch reduziert werden.
Dabei hat sich gezeigt, dass ein Kraftstoffverbrauch 5 (vgl. 1) besonders dann signifikant reduziert werden kann, wenn die jeweiligen Einlassventile im Zylinder 2 im Atkinsonbetriebsmodus um einen Kurbelwellenwinkel α von 20° < α < 40° länger geöffnet werden. Insbesondere bei einem Kurbelwellenwinkel α = 40° erfolgt dabei eine signifikante Verbrauchsreduzierung bei hoher Last (vgl. die oberen Diagramme in 1). Bei sinkender Lastanforderung P verschiebt sich bei niedriger Drehzahl n der Kraftstoffverbrauch 5 relativ zum Kurbelwellenwinkel α = 10° so dass bei geringer Drehzahl n und gleichzeitig bei geringer Lastanforderung P der niedrigste Kraftstoffverbrauch 5 erreicht werden kann (vgl. Diagramm links unten in 1). Bei hoher Drehzahl n und gleichzeitig hoher Lastanforderung P (vgl. Diagramm rechts oben in 1) erfolgt der niedrigste Kraftstoffverbrauch 5 bei einem Kurbelwellenwinkel α = 20°. Die Diagramme dazwischen stellen Zwischenwerte dar.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird neben der Lastanforderung P somit auch die Drehzahl n ermittelt, wobei die Steuerungseinrichtung 4 derart ausgebildet ist, dass sie bei Unterschreiten der vordefinierten Lastanforderung P und einer vordefinierten Drehzahl n den einen ersten Zylinder 2 in den Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit des jeweils zugehörigen zumindest einem Einlassventils überführt und den zumindest einen zweiten Zylinder 3 abschaltet.
Betrachtet man die 2 bis 4, so kann man erkennen, dass bei der Brennkraftmaschine 1 gemäß der 2 insgesamt vier Zylinder 2, 3 in Reihe geschaltet sind, nämlich zwei erste Zylinder 2 (außenliegend) und zwei dazwischen in Reihe angeordnete zweite Zylinder 3 bei der gemäß der 3 dargestellten Brennkraftmaschine 1 oder Dieselbrennkraftmaschine 1 sind insgesamt sechs Zylinder 2, 3 vorgesehen, wobei drei erste Zylinder 2 und drei alternierend dazu in Reihe angeordnete zweite Zylinder 3 vorgesehen sind.
Die Brennkraftmaschine 1 gemäß der 4 ist dabei als V8-Maschine ausgebildet, mit einer ersten Zylinderbank 6 und einer zweiten Zylinderbank 7, mit jeweils zwei ersten und zweiten Zylindern 2, 3, wobei auf der ersten Zylinderbank 6 die beiden ersten Zylinder 2 außenliegend und auf der zweiten Zylinderbank 7 die beiden ersten Zylinder 2 mittig angeordnet sind.
Gemäß der 5 ist eine Nockenwelle 8 der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine 1 dargestellt, mit einem ersten Nocken 9 und einem zweiten Nocken 10, welche über einen entsprechenden Nockenfolger 11 mit dem Einlassventil des ersten Zylinders 2 verbunden ist. Der erste Nocken 9 stellt dabei den Normalbetriebsmodus dar, während der zweite Nocken 10 den Atkinsonbetriebsmodus bewirkt. Durch ein axiales Verschieben entweder des Nockenfolgers 11 oder aber der als Schiebenocken ausgebildeten ersten und zweiten Nocken 9, 10 kann somit vom Normalbetriebsmodus in den Atkinsonbetriebsmodus umgeschaltet werden. In der rechten Darstellung der 5 ist eine Abschaltvorrichtung 13 zum Abschalten zumindest eines zweiten Zylinders 3 gezeigt, mit einem Schiebenocken bzw. einem verschiebbaren Nockenfolger 11. Der Schiebenocken besitzt dabei ebenfalls einen ersten Nocken 9 für den Normalbetriebsmodus sowie einen dazu angeordneten dritten Nocken 12, der einen Nullhub aufweist. Durch ein Verschieben des ersten Nockens 9 und des dritten Nockens 12 kann somit der mit dem zweiten Zylinder 3 wirkungsverbundene Nockenfolger 11 entsprechend betätigt bzw. entsprechend nicht betätigt werden und dadurch eine Zylinderabschaltung des zweiten Zylinders 3 erfolgen. Selbstverständlich kann der dritte Nocken 12 auch fest auf der Nockenwelle 1 angeordnet sein, wobei in diesem Fall der Nockenfolger 11 in Axialrichtung verstellbar sein müsste, um ein Abschalten des mit ihm verbundenen zweiten Zylinders 3 bewirken zu können.
Ein Verlängern der Ventilöffnungszeiten kann beispielsweise auch durch eine sogenannte verstellbare Nockenwelle mit einer Außenwelle und einer dazu verdrehbaren Innenwelle erfolgen, wobei mit der Innenwelle ersten Nocken drehfest verbunden sind mit der Außenwelle zweite Nocken. Eine derartige verstellbare Nockenwelle ist aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine 1 lassen sich somit eine deutliche Verbrauchsreduzierung und damit eine deutliche Reduzierung der Schadstoffemissionen erreichen.

Claims

Betriebsverfahren einer Brennkraftmaschine(1), insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschine (1'), mit zumindest einem ersten Zylinder (2) und zumindest einem zweiten Zylinder (3), die jeweils zumindest ein Einlassventil und ein Auslassventil aufweisen, bei dem – eine Lastanforderung (P) ermittelt wird, – bei Unterschreiten einer vordefinierten Lastanforderung (P) der zumindest eine erste Zylinder (2) in einen Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit oder in einen Millerbetriebsmodus mit verkürzten Öffnungszeiten des jeweils zumindest einen Einlassventils überführt und der zumindest eine zweite Zylinder (3) abgeschaltet wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Einlassventile im Atkinsonbetriebsmodus um einen Kurbelwellenwinkel α von ca. 20° < α < 40° länger geöffnet werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Einlassventile im Millerbetriebsmodus mit verkürzten Ventilöffnungszeiten um einen Kurbelwellenwinkel α von ca. 20° < α < 40° früher geschlossen werden.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, – dass eine Drehzahl (n) ermittelt wird, – dass bei Unterschreiten einer vordefinierten Lastanforderung (P) und einer vordefinierten Drehzahl (n) der zumindest eine erste Zylinder (2) in den Atkinsonbetriebsmodus mit verlängerter Öffnungszeit oder in den Millerbetriebsmodus mit verkürzten Öffnungszeiten des jeweils zumindest einen Einlassventils überführt und der zumindest eine zweite Zylinder (3) abgeschaltet wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des zumindest einen ersten Zylinders (2) in den Atkinsonbetriebsmodus und das Abschalten des zumindest einen zweiten Zylinders (3) bei einer vordefinierten Drehzahl (n) von ca. 1600 bis 2000 U/min erfolgt.
Brennkraftmaschine(1), insbesondere eine Dieselbrennkraftmaschine (1'), mit zumindest einem ersten Zylinder (2) und zumindest einem zweiten Zylinder (3) und mit einer Steuerungseinrichtung (4), die zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) zwei erste Zylinder (2) und zwei dazwischen in Reihe angeordnete zweite Zylinder (3) aufweist, wobei die Steuerungseinrichtung (4) derart ausgebildet ist, dass sie bei Unterschreiten der vordefinierten Lastanforderung (P) die äußeren ersten Zylinder (2) in den Atkinson- oder Millerbetriebsmodus überführt und die mittleren zweiten Zylinder (3) abschaltet.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) drei erste Zylinder (2) und drei alternierend dazu in Reihe angeordnete zweite Zylinder (3) aufweist.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkraftmaschine (1) als V8-Maschine ausgebildet ist mit einer ersten und einer zweiten Zylinderbank (6, 7), mit jeweils zwei ersten und zweiten Zylindern (2, 3), wobei auf der ersten Zylinderbank (6) die beiden ersten Zylinder (2) außenliegend und auf der zweiten Zylinderbank (7) die beiden ersten Zylinder (2) mittig angeordnet sind.
Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, – dass eine verstellbare Nockenwelle mit einer Außenwelle und einer dazu verdrehbaren Innenwelle vorgesehen ist, und/oder – dass eine Abschaltvorrichtung (13) zum Abschalten der zweiten Nocken (3) vorgesehen ist.
Brennkraftmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschaltvorrichtung (13) einen schaltbaren oder verschiebbaren Ventilhebel (11) oder einen als Schiebenocken ausgebildeten dritten Nocken (12) mit einem Nullhub aufweist.