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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Steuervorrichtung und ein Verfahren zum Einstellen eines Außenspiegels an einer Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs, um einen Ausstiegsvorgang einer Person vorzubereiten. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug mit der besagten Steuervorrichtung.
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Ein Kraftfahrzeug der genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 014 204 A1 bekannt. Aus dieser Druckschrift ist ein Kraftfahrzeug mit einer verstellbaren und türfest am Fahrzeug angeordneten Außenspiegeleinrichtung zur Beobachtung der rückwärtigen Fahrzeugumgebung bekannt. Während eines Aufschwingens einer Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs wird in Abhängigkeit vom Türöffnungswinkel die Außenspiegeleinrichtung verstellt, damit die aussteigende Person über die Außenspiegeleinrichtung unabhängig vom Öffnungswinkel immer denselben Umgebungsbereich beobachten kann. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass das Einstellen des Außenspiegels für die aussteigende Person unter Umständen zu spät sein kann. Öffnet die Person die Fahrzeugtür nämlich beispielsweise ruckartig und nähert sich währenddessen ein Fahrradfahrer, so reicht unter Umständen die Reaktionszeit der Person nicht mehr aus, um die Fahrzeugtür wieder zu schließen, bevor der Fahrradfahrer mit der Tür kollidiert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ausstiegsvorgang einer Person aus einem Kraftfahrzeug abzusichern.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren zum Einstellen eines Außenspiegels einer Fahrzeugtür eines Kraftfahrzeugs für einen Ausstiegsvorgang einer Person bereitgestellt. Das Verfahren wird durch eine Steuervorrichtung des Kraftfahrzeugs durchgeführt. Mittels einer Detektionseinrichtung des Kraftfahrzeugs wird vor einem Aufschwingen und/oder zu Beginn des Aufschwingens der Fahrzeugtür ein vorbestimmtes Türöffnungsereignis zum Öffnen der Fahrzeugtür detektiert. Das Öffnen meint hier nur den Vorgang vor dem eigentlichen Aufschwingen, d. h. das Entriegeln oder Entklinken des Fahrzeugschlosses, welches die Fahrzeugtür fest im Türrahmen hält. Das detektierte Türöffnungsereignis kann beispielsweise das Annähern einer Hand der Person an einen Türgriff der Fahrzeugtür und/oder das Betätigen des Türgriffes umfassen, also eine von der Person durchgeführte Türöffnungshandlung. Das Detektieren des Beginns des Aufschwingens weist den Vorteil auf, dass dieses als Türöffnungsereignis selbst indirekt anhand eines ohnehin vorhandenen Signals detektiert werden kann, z.B. anhand eines Aktivitätssignals der Fahrgastraumbeleuchtung oder eines Öffnungssignals der Drehfalle der Fahrzeugtür, das signalisiert, dass die Fahrzeugtür nicht mehr eingerastet ist.
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Es wird eine für die Fahrzeugtür festgelegte Ausstiegsstellung des Außenspiegels ermittelt. In dieser Ausstiegsstellung ist über den Außenspiegel ein fahrzeugexterner Ausstiegsbereich neben der Fahrzeugtür und/oder ein bezüglich der aussteigenden Person rückwärtiger Bereich von dem Fahrzeugsitz aus, in welchem die Person sitzt, einsehbar. Der Außenspiegel wird dann in die ermittelte Ausstiegsstellung bewegt oder verschwenkt, bevor die Fahrzeugtür selbst bewegt wird. Hierzu wird der Außenspiegel durch Ansteuern einer steuerbaren Motoreinrichtung des Außenspiegels aus einer für einen Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Fahrbetriebsstellung in die Ausstiegsstellung bewegt. Mittels der besagten Detektionseinrichtung erkennt also die Steuervorrichtung vor dem eigentlichen Aufschwingen der Fahrzeugtür, dass die Person die Fahrzeugtür zum Verlassen des Kraftfahrzeugs öffnet oder öffnen möchte. Mit anderen Worten wird ein Türöffnungsvorgang oder ein Türöffnungswunsch detektiert, wobei das Kriterium für den Türöffnungswunsch durch das zu detektierende Türöffnungsereignis festgelegt ist. Die Steuervorrichtung verfährt dann den Außenspiegel in die Ausstiegsstellung, die dazu eingerichtet ist, dass die Person über den Außenspiegel den Ausstiegsbereich und/oder den rückwärtigen Bereich einsehen kann.
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Durch die Erfindung ergibt sich gegenüber dem Stand der Technik der zusätzliche Vorteil, dass auch ein Beifahrer des Kraftfahrzeugs den Außenspiegel der Beifahrertür nutzen kann, um den Ausstiegsvorgang abzusichern. Bei herkömmlichen Kraftfahrzeugen ist der Außenspiegel der Beifahrertür in einer fahrerorientierten Stellung eingestellt, in welcher zwar der Fahrer den rückwärtigen Bereich einsehen kann, nicht aber der Beifahrer. Wird nun ein Ausstiegswunsch des Beifahrers erkannt, so wird der Außenspiegel erfindungsgemäß in die beifahrerorientierte Stellung verstellt.
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Die Fahrzeugtür ist also gemäß einer Ausführungsform der Erfindung eine Beifahrertür, wobei dann die Fahrbetriebsstellung eine fahrerorientierte Stellung des Außenspiegels und die Ausstiegsstellung des Außenspiegels dagegen eine beifahrerorientierte Stellung zum Einsehen des rückwärtigen Bereichs ist.
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Aber auch für einen Fahrer eines Kraftfahrzeugs kann das Verfahren vorteilsbringend sein. Ist die Fahrzeugtür eine Fahrzeugtür eines Führerhauses eines Nutzfahrzeuges oder Lastkraftwagens, so kann in der Regel über den Außenspiegel der Fahrertür in dessen Fahrbetriebsstellung nicht der unmittelbar an die Fahrzeugtür angrenzende Ausstiegsbereich und der nahe an der Fahrertür befindliche rückwärtige Bereich eingesehen werden, weil der Rückspiegel der Fahrertür zu hoch eingestellt ist. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht daher vor, dass die Fahrzeugtür eine Fahrzeugtür eines Führerhauses eines Lastkraftwagens ist und in der Ausstiegsstellung im Vergleich zur Fahrbetriebsstellung ein Sichtfeld oder Erfassungsbereich des Außenspiegels nach unten verschwenkt oder gekippt ist. Hierdurch kann der Fahrer unterhalb der Fahrzeugtür herannahende Personen erkennen. Diese Ausführungsform ist aber auch nützlich für Beifahrer eines Lastkraftwagens, sodass diese Ausführungsform auch zum Verstellen eines Außenspiegels einer Beifahrertür eines Lastkraftwagens vorgesehen ist.
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Bei der Erfindung ergeben sich mehrere Weiterbildungen in Abhängigkeit davon, welches Türöffnungsereignis detektiert wird und welcher Sensor und/oder welches Signal dazu benutzt wird.
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Durch die Steuervorrichtung kann das Türöffnungsereignis auf der Grundlage eines jeweiligen Sensorsignals zumindest eines der folgenden Sensoren detektiert werden. Es kann ein Sensorsignal eines Mikrotasters erfasst werden, wobei als Türöffnungsereignis eine Bewegung eines Türgriffs und/oder eines Türschlosses der Fahrzeugtür detektiert wird. Mittels eines Hallsensors kann ebenfalls die Bewegung des Türgriffs und/oder des Türschlosses detektiert werden. Mittels dieser Sensoren wird also der Türinnengriff und /oder die Türinnengriffkinematik überwacht. Mittels eines optischen Sensors kann eine Abdeckung des Türgriffs durch eine Hand und/oder eine Annäherung der Hand an den Türgriff detektiert werden. Dies äußert sich in einer Verdunklung im Bereich des optischen Sensors, was im Sensorsignal detektierbar ist. Es kann mittels eines kapazitiven Näherungssensors eine Annäherung der Hand an die Fahrzeugtür, insbesondere an den Türgriff, detektiert werden. Mittels einer Kamera und einer Bildverarbeitungseinrichtung kann eine vorbestimmte Ausstiegsgeste der Person erkannt werden. Beispielsweise kann durch die Bildverarbeitungseinrichtung signalisiert werden, falls eine Bewegung der Hand zu einem Türgriff der Fahrzeugtür hin detektiert wird. Es kann auch ein Signal einer Schaltung zum Detektieren eines Öffnungsvorganges eines Gurtschlosses ausgewertet werden.
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Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Türöffnungsereignis auf der Grundlage eines Aktivitätssignals einer der folgenden Aktoreinrichtungen detektiert werden: einer elektrischen und/oder pneumatischen und/oder hydraulischen Verfahreinrichtung oder Aufschwenkeinrichtung der Fahrzeugtür und/oder einer elektrisch betriebenen Sperrklinke. So kann es z.B. ermöglicht sein, dass die Fahrzeugtür rein elektrisch und nur noch mit einem Taster geöffnet wird. Es kann also z.B. das Tastersignal genutzt werden. Die Sperrklinke kann z.B. mit einem Elektromotor entriegelt werden. Eine Schiebetür oder auch eine Schwenktür kann komplett elektrisch/pneumatisch/hydraulisch aufgefahren oder aufgeschwenkt werden (sog. Open-by-wire).
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Der genutzte zumindest eine Sensor und/oder die genutzte zumindest eine Aktoreinrichtung stellen dabei in der Gesamtheit die besagte Detekionseinrichtung dar.
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Um den Außenspiegel in die Ausstiegsstellung zu bewegen, sieht eine Weiterbildung vor, dass durch die Steuervorrichtung die Motoreinrichtung derart angesteuert wird, dass ein Spiegelglas des Außenspiegels bezüglich eines das Spiegelglas tragenden Spiegelgehäuses und/oder das Spiegelgehäuse selbst durch die Motoreinrichtung bewegt wird. Die Kombination der Bewegung sowohl des Spiegelglases selbst als auch des Spiegelgehäuses weist den Vorteil auf, dass gleichzeitig zwei die Spiegelstellung bestimmende Parameter verändert werden, sodass sich eine größere Winkelgeschwindigkeit beim Verstellen des Außenspiegels ergibt. Weiterer Vorteil ist, dass ein größerer Winkelbereich zum Einstellen der Ausstiegsstellung zur Verfügung steht.
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Nachdem der Außenspiegel in die Ausstiegsstellung bewegt worden ist, muss der Außenspiegel irgendwann wieder aus der Ausstiegsstellung durch Ansteuern der Motoreinrichtung herausbewegt werden. Dies erfolgt gemäß einer Weiterbildung, falls die Fahrzeugtür wieder geschlossen wird. Eine Weiterbildung sieht dies vor, falls ein Losfahren des Kraftfahrzeugs detektiert. Hierbei wird der Außenspiegel bevorzugt wieder in die Fahrbetriebsstellung zurückbewegt. Zusätzlich oder alternativ dazu kann eine Schließanlage des Kraftfahrzeugs einen Abschließvorgang signalisieren, wobei dann der Außenspiegel in eine Parkstellung an die Fahrzeugtür herangeklappt wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass nach dem Ausstiegsvorgang, wenn die Person das Kraftfahrzeug verlassen hat, detektiert wird, dass sich eine andere Person noch in dem Kraftfahrzeug befindet. Steigt beispielsweise der Beifahrer aus und bleibt der Fahrer im Kraftfahrzeug sitzen, so wird hieran detektiert, dass der Außenspiegel zurück in die Fahrbetriebsposition zurückbewegt werden muss. Zum Realisieren dieses Verlassenskonzepts kann beispielsweise auf der Grundlage entsprechender, aus dem Stand der Technik bekannter Sensoreinrichtungen eine Sitzbelegung für Fahrzeugsitze des Kraftfahrzeugs ausgewertet oder ermittelt werden.
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Mehrere Weiterbildungen betreffen die Frage, wie die Ausstiegsstellung festgelegt wird. Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Ausstiegsstellung in einem Konfigurationsmodus der Steuervorrichtung mit einem Bedienelement für die Spiegelverstellung des Außenspiegels und/oder einem Bedienelement eines Infotainmentsystems des Kraftfahrzeugs eingestellt wird und anschließend gespeichert wird. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass zu der Person eine personalisierte Ausstiegsstellung ausgewählt wird, und aus einem Datenspeicher ausgelesen wird. Die Ausstiegsstellung kann beispielsweise mittels eines Bedienmenüs des Infotainmentsystems (Informations-Unterhaltungssystem) von der Person selbst ausgewählt werden. Falls keine individuelle Einstellung ausgewählt wird, sieht eine Weiterbildung eine feste Default-Einstellung vor, die als Ausstiegsstellung verwendet wird.
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Hierzu gibt es eine vorteilhafte Weiterbildung, bei welcher die Default-Einstellung mittels eines vorbestimmten Modells aus einer Position und/oder Stellung des Fahrzeugsitzes und/oder einer Fahrzeuggeometrie ermittelt wird. Anhand der Sitzposition, Längseinstellung, Höheneinstellung und/oder Lehnenneigungseinstellung kann beispielsweise auf die Körpergröße der Person des Modells rückgeschlossen werden. Anhand der Fahrzeuggeometrie kann beispielsweise eine Höhe der Fahrzeugtür berücksichtigt werden, wie es beispielsweise bei einem Führerhaus eines Lastkraftwagens zur Bestimmung der Ausstiegsstellung relevant sein kann.
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Wie bereits ausgeführt, gehört zu der Erfindung auch die Steuervorrichtung für das Kraftfahrzeug, wobei die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
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Schließlich gehört zu der Erfindung auch das Kraftfahrzeug selbst, welches eine einen Außenspiegel und eine Motoreinrichtung aufweisende Fahrzeugtür und eine Detektionseinrichtung zum Detektieren eines vorbestimmten Türöffnungsereignisses zum Öffnen der Fahrzeugtür aufweist. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist gekennzeichnet durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug kann ein Personenkraftwagen oder ein Lastkraftwagen, das heißt ein Nutzfahrzeug, sein.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs und
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2 eine schematische Darstellung von Komponenten des Kraftfahrzeugs von 1 zur Veranschaulichung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen handeln kann. Das Kraftfahrzeug 1 ist aus einer Vogelperspektive dargestellt, wobei eine Vorwärtsfahrtrichtung 2 zum oberen Rand der 1 weist.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Fahrzeugtür 3 auf, bei der es sich in dem veranschaulichten Beispiel um eine Beifahrertür handelt. Zu der Fahrzeugtür 3 ist ein Seitenspiegel oder Außenspiegel 4 bereitgestellt. Über den Außenspiegel 4 kann ein rückwärtiger Bereich 5 eingesehen oder beobachtet werden. Hierbei weist der Außenspiegel 4 zwei Stellungen auf, nämlich eine Fahrbetriebsstellung 6 und eine Ausstiegsstellung 7. In 1 sind die beiden Stellungen dadurch darstellerisch unterschieden, dass veranschaulicht ist, wie in der Fahrbetriebsstellung 6 von einem Fahrersitz 8 aus durch Betrachten eines Spiegelglases 9 des Außenspiegels 4 ein Erfassungsbereich oder Sichtfeld 10 des Außenspiegels 4 für eine auf dem Fahrersitz 8 sitzende Person in den rückwärtigen Bereich 5 ausgerichtet ist. In der Ausstiegsstellung 7 wird dagegen für eine Person auf einem Beifahrersitz 11 deren Sichtfeld 10 bei Betrachten des Spiegelglases 9 in den rückwärtigen Bereich 5 umgelenkt. Hier ist eine Flächennormale des Spiegelglases 9 in einem spitzeren Winkel zur Fahrzeugslängsachse und damit das Sichtfeld 10 des Außenspiegels 4 weiter vom Kraftfahrzeug 1 weg geschwenkt als in der Fahrbetriebsstellung 6. Es kann für die Ausstiegstellung auch ein Absenken des Sichtfeldes 10 nach unten vorgesehen sein. D.h. die Flächenormale ist dann im Vergleich zur Fahrbetriebsstellung 7 weiter nach unten geneigt.
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In der Fahrbetriebsstellung 6 kann somit der Fahrer auf dem Fahrersitz und in der Ausstiegsstellung 7 der Beifahrer auf dem Beifahrersitz 11 jeweils den rückwärtigen Bereich 5 über den Außenspiegel 4 betrachten. Der rückwärtige Bereich 5 ist insbesondere derjenige Bereich, der sich ausgehend von der Vorwärtsfahrtrichtung 2 hinter einem Ausstiegsbereich 12 befindet. Der Ausstiegsbereich kann beispielsweise derjenige Bereich sein, welcher beim Aufschwenken der Fahrzeugtür 3 überstrichen wird.
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Eine Umschwenkbewegung 13 des Außenspiegels 4 von der Fahrerstellung 6 in die Ausstiegsstellung 7 erfolgt bei dem Kraftfahrzeug 1 automatisiert. Das hierzu durchgeführte Verfahren ist im Folgenden anhand von 2 illustriert. 2 zeigt hierzu einen Türgriff 14 mit zugehöriger Mechanik der Fahrzeugtür 3. Des Weiteren ist eine Steuervorrichtung 15 gezeigt, bei der es sich beispielsweise um ein Türsteuergerät der Fahrzeugtür 3 handeln kann. Des Weiteren ist der Außenspiegel 4 mit dem Spiegelglas 9 und einer ersten Motoreinheit 16 zum Bewegen eines Spiegelgehäuses 17 des Außenspiegels 14 und einer zweiten Motoreinheit 16’ zum Verschwenken des Spiegelglases 9 bezüglich des Spiegelgehäuses 16 gezeigt. Bei den Motoreinheiten 16, 16’ kann sich beispielsweise um Elektromotoren handeln, die beispielsweise Mittel eines mechanischen Getriebes, beispielsweise einer Schnecke, die Stellung des Spielgehäuses 16 bzw. Spiegelglases 9 feststellen oder Einstellen. Die Motoreinheiten 16, 16’ stellen eine Motoreinrichtung dar.
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Der Türgriff 14 ist ein Türinnengriff der Fahrzeugtür 3. Eine Detektionseinrichtung 18, der beispielsweise im Türgriff 14 angeordnet sein kann, erkennt bereits vor dem eigentlichen Aufschwingen der Fahrzeugtür 3, dass der Beifahrer die Fahrzeugtür 3 zum Verlassen des Kraftfahrzeugs 1 öffnen möchte. Ein entsprechendes Sensorsignal 19 der Detektionseinrichtung 18 wird von der Steuervorrichtung 3 empfangen. Durch die Steuervorrichtung 3 wird dann der Außenspiegel 4, d.h. das Spiegelglas 9 und/oder das Spiegelgehäuse 16, durch Erzeugen entsprechender Steuersignale 20 für die Motoreinheiten 16, 16’ von der fahrerorientierten Fahrbetriebsstellung 6 in die beifahrerorientierte Ausstiegsstellung 7 verfahren. Der Beifahrer kann dann den rückwärtigen Verkehr im rückwärtigen Bereich 5 komfortabler beobachten.
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Die Detektionseinrichtung 18 kann in der beschriebenen Weise im Türinnengriff, in der Türinnengriffkinematik oder auch an einem Türschloss der Fahrzeugtür 3 angeordnet sein. Es kann sich beispielsweise um einen Mikroschalter, einen Hall-Sensor oder einen Kapazitätsnährungssensor handeln. Mit der Detektionseinrichtung 18 wird der Türöffnungswunsch des Beifahrers als Sensorsignal 19 signalisiert.
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Während die Fahrbetriebsstellung 6 von einem Fahrer nach seinen Bedürfnissen eingestellt werden kann, muss die Ausstiegsstellung 7 dahingehend im Steuergerät 3 bereitgestellt sein, dass das Steuergerät 3 bei Empfangen der Sensorsignale 19 die entsprechenden Steuersignale 20 erzeugen kann. Hierbei können beispielsweise die folgenden technischen Lösungen vorgesehen sein. Die beifahrerorientierte Ausstiegsstellung 7 wird mit einem Bedienelement für die Spiegelverstellung des Außenspiegels 4 individuell eingestellt, beispielsweise durch den Beifahrer selbst. Anstelle des Bedienelements für die Spiegelstellung kann auch ein Bedienelement eines zentralen Bedienteils, beispielsweise eines Infotainmentsystems, genutzt werden. Falls keine individuelle Einstellung vorgenommen wurde, kann vorgesehen sein, dass die beifahrerorientierte Ausstiegsstellung 7 eine feste Basis-Einstellung oder Default-Einstellung ist, die dann entsprechend angefahren wird. Zu dieser Default-Einstellung kann vorgesehen sein, dass diese modellbasiert ermittelt wird. Ein entsprechendes digitales Modell 21 errechnet beispielsweise aus der Position des Sitzes (Sitzposition, wie Längs- und Höheneinstellung, Lehnenneigungseinstellung) die Default-Einstellung. Falls eine persönliche Einstellung durch den Beifahrer vorgenommen wurde, wird diese gespeichert und ist somit beispielsweise in einem Menü abrufbar, wodurch sich der Zugriff für den Beifahrer verkürzt.
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Beim Losfahren des Kraftfahrzeugs 1 kann vorgesehen sein, dass der Außenspiegel 4 wieder zurück von der Ausstiegsstellung 7 in die Fahrbetriebsstellung 6 zurückgeschwenkt wird. Es kann auch vorgesehen sein, dass beim Abschließen des Kraftfahrzeugs 1 der Außenspiegel 4 in eine Parkstellung verfahren wird, in welcher das Spielgehäuse 16 an die Fahrzeugtür 3 herangeklappt ist. Es kann auch eine Beobachtung der Personen im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehen sein, beispielsweise mittels einer Kamera und einer Bildauswerteeinrichtung. Hieran kann erkannt werden, dass der Beifahrer zwar aus dem Kraftfahrzeug 1 ausgestiegen ist, aber noch der Fahrer auf dem Fahrersitz 8 sitzt. Dies kann auch mittels entsprechender Sitzbelegungssensoren erkannt werden. In einem solchen Fall kann vorgesehen sein, dass der Außenspiegel 4 ebenfalls wieder zurück in die Fahrbetriebsstellung 6 verschwenkt wird, damit der Fahrer vom Fahrersitz 8 aus den Außenspiegel 4 zur Beobachtung des rückwärtigen Bereichs 5 wieder nutzen kann.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Beifahrer-Außenspiegelverstellung vor dem Ausstieg bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Vorwärtsfahrtrichtung
- 3
- Fahrzeugtür
- 4
- Außenspiegel
- 5
- Rückwärtiger Bereich
- 6
- Fahrbetriebsstellung
- 7
- Ausstiegsstellung
- 8
- Fahrersitz
- 9
- Spiegelglas
- 10
- Sichtfeld
- 11
- Beifahrersitz
- 12
- Ausstiegsbereich
- 13
- Schwenkbewegung
- 14
- Türgriff
- 15
- Steuergerät
- 16
- Erste Motoreinheit
- 16’
- Zweite Motoreinheit
- 17
- Spiegelgehäuse
- 18
- Detektionseinrichtung
- 19
- Sensorsignal
- 20
- Steuersignale
- 21
- Modell
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006014204 A1 [0002]