DE102016200110A1

DE102016200110A1 - Armaturentafel, Fortbewegungsmittel und Vorrichtung zur Bedienung eines Heiz-Klima-Systems eines Fortbewegungsmittels

Info

Publication number: DE102016200110A1
Application number: DE102016200110.8A
Authority: DE
Inventors: Darina Merezhnikova; Jörg Seifert; Christof Krawczyk
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2016-01-07
Filing date: 2016-01-07
Publication date: 2017-07-13
Also published as: CN107031404A; CN115257374A

Abstract

Es werden ein Fortbewegungsmittel, eine Armaturentafel sowie eine Vorrichtung zur Bedienung eines Heiz-Klima-Systems eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst:
– eine in einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche (7) angeordnete Linien- oder kurvenförmig erstreckte erste Fingerrinne (1) zur haptischen Führung eines Fingers eines Anwenders (20),
– eine Erfassungseinheit zur Erfassung in der Fingerrinne (1) ausgeführter Wischgesten,
– eine Auswerteeinheit (35) zur Verarbeitung erfasster Wischgesten, wobei
– die Erfassungseinheit eine in der Fingerrinne (1) angeordnete kapazitive Oberfläche aufweist.

Description

Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fortbewegungsmittel, eine Armaturentafel sowie eine Vorrichtung zur Bedienung eines Heiz-Klima-Systems eines Fortbewegungsmittels. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine sichere Möglichkeit zur Bedienung von Einstellungen eines Fortbewegungsmittels mit geringstmöglichem Ablenkungspotential für den Anwender.
Der Trend in den Cockpits aktueller Fortbewegungsmittel, insbesondere Kraftfahrzeuge, geht derzeit zu einem schalterlosen Design. Da hierbei auch auf herkömmliche Dreh-Drück-Steller verzichtet werden soll, wodurch kein wesentliches haptisches Feedback auf Anwendereingaben folgt, besteht der Bedarf an einer Anwenderschnittstelle und einem Eingabeelement, welches sich gut in die Optik eines schalterlosen Cockpits integriert und dem Kunden dennoch eine gute Orientierung sowie eine optische Rückmeldung beim Einstellen wichtiger Funktionen (wie z.B. Audio-Lautstärke, Scrollen in langen Listen, Klimabedienung, etc.) gibt.
DE 10 2012 008 681 A1 offenbart eine Multifunktionsbedieneinrichtung für ein Kraftfahrzeug, bei welchem eine kombinierte Slider-/Tastfläche zur Entgegennahme von Wischgesten und Druckeingaben vorgesehen ist. Das Bedienelement ist länglich oder rechteckig ausgeführt, wobei ein erhabener Randvorsprung einer Führung des Fingers des Anwenders dient. Vorzugsweise ist das Bedienelement seitlich der Bildschirmanzeige im Wesentlichen vertikal angeordnet.
DE 10 2013 226 225 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Bedienen einer Fahrzeugfunktion mit einem Bedienkörper, welcher unterschiedlich ausgerichtete Flächen aufweist, deren Oberflächen für die jeweilige Bedienung einer jeweiligen Funktion über Wischgesten eingerichtet ist.
Ausgehend vom vorstehend zitierten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kostengünstige und komfortable Eingabeeinrichtung für die Bedienung von Heiz-/Klimaumfängen in Fortbewegungsmitteln bereitzustellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, derartige Einstellungen möglichst „blind“ ausführen zu können, so dass sich das Ablenkungspotential für den Anwender verringert.
Offenbarung der Erfindung
Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Bedienung eines Heiz-Klima-Systems eines Fortbewegungsmittels gelöst. Als „Heiz-Klima-System“ sei im Rahmen der vorliegende Erfindung eine Einrichtung zur Einflussnahme auf das Temperaturempfinden eines Insassen eines Fortbewegungsmittels verstanden, wobei insbesondere Einrichtungen zur Anpassung einer Lufttemperatur, einer Sitzgelegenheitstemperatur, einer Temperatur einer Lenkeinrichtung, etc., als erfindungsgemäße Vorrichtung verstanden werden können. Das Fortbewegungsmittel kann beispielsweise als PKW, Transporter, LKW, Motorrad, Luft- und/oder Wasserfahrzeug ausgestaltet sein. Die Vorrichtung umfasst eine Linien- und/oder kurvenförmig erstreckte „Fingerrinne“ zur haptischen Führung eines Fingers eines Anwenders bei der Ausführung einer Wischgeste, welche in eine im Wesentlichen ebene Oberfläche eingelassen ist. Als „Fingerrinne“ sei im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine im Wesentlichen linear und/oder längserstreckte Vertiefung nach Art einer Nut, eines Grabens oder einer Mulde zu verstehen, welche eine Wischgeste eines Anwenders zu führen eingerichtet ist, solange der Anwender seinen Finger im Wesentlichen normal zur ebenen Oberfläche der Vorrichtung in die Fingerrinne drückt. Auf diese Weise wird der Finger des Anwenders im Wesentlichen parallel zur ebenen Oberfläche in der Fingerrinne beidseitig geführt. Eine Erfassungseinheit ist eingerichtet, in der Fingerrinne ausgeführte Wischgesten zu erfassen. Mit anderen Worten kann die Erfassungseinheit die Position und/oder die Bewegung des Fingers des Anwenders ermitteln und korrespondierende Informationen für eine Weiterverarbeitung bereitstellen. Eine Auswerteeinheit ist vorgesehen, die erfassten Wischgesten bzw. die darauf aufbauend ermittelten Signale zu verarbeiten. Die Auswerteeinheit kann beispielsweise einen programmierbaren Prozessor, einen Mikrocontroller o.ä. aufweisen. In praktischen automobilen Anwendungen sind Auswerteeinheiten häufig in Form elektronischer Steuergeräte (auch „ECU“) vorgesehen. Die Erfassungseinheit weist eine in der Fingerrinne angeordnete kapazitive Oberfläche auf. Diese kann nach Art im Stand der Technik bekannter Eingabeeinrichtungen (englisch: „Digitizer“) ausgestaltet sein, wobei jedoch eine Anzeigeeinrichtung in Form einer Pixelmatrix, wie sie in Touchscreens enthalten ist, kein Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist. Über Wischgesten in der Fingerrinne der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Anwender beispielsweise eine Lüfterstufe anpassen, welche eine Luftmengensteuerung geheizter bzw. gekühlter Luft ermöglicht. Die vorstehend beschriebene Anordnung kann vergleichsweise kostengünstig hergestellt und besonders komfortabel und sicher, da geführt, bedient werden.
Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
Die ebene Oberfläche kann beispielsweise einstückig ausgestaltet sein. Mit anderen Worten kann die Oberfläche der Fingerrinne einstückig mit der im Wesentlichen ebenen Oberfläche ausgeformt sein, wodurch Fremdkörpereintrag und Geräuschentwicklung bei während der Fahrt auftretenden Schwingungen vermieden werden.
Optional kann eine zweite Fingerrinne in der im Wesentlichen ebenen, bevorzugt einstückigen, Oberfläche vorgesehen sein, welche einem anderen Funktionsumfang zugeordnet ist, als es die erste Fingerrinne ist. Auf diese Weise kann für unterschiedliche Funktionsumfänge eine jeweilige Fingerrinne vorgesehen sein, wodurch sich ein unverzüglich verwendbares Eingabeelement für die Parameter eines jeweiligen Funktionsumfangs darstellt. Die beiden Fingerrinnen können beispielsweise haptisch codiert werden, um dem Anwender eine blinde Erkennung des jeweiligen Funktionsumfangs zu ermöglichen. Beispielsweise kann eine erste Fingerrinne Noppen, einen Längsgrat, Quer-Rillen o.ä., aufweisen, während die zweite Fingerrinne entsprechend anders codiert ist. Auf diese Weise wird die Möglichkeit einer Blindbedienung verbessert, da die haptische Codierung der unterschiedlichen Fingerrinnen schnell durch den Anwender erlernt und angewandt werden kann.
Die zweite Fingerrinne kann beispielsweise oberhalb oder unterhalb der ersten Fingerrinne angeordnet sein. Insbesondere für den Fall, dass die zweite Fingerrinne parallel zur ersten Fingerrinne verläuft, kann eine platzsparende Anordnung in einem 1-DIN- oder 2-DIN-Element in einem Armaturenbrett eines Fortbewegungsmittels bereitgestellt werden. Die zweite Fingerrinne kann auch eine grundsätzlich andere Richtung ihrer Längserstreckung bezüglich der ersten Fingerrinne aufweisen. Beispielsweise können die erste Fingerrinne und die zweite Fingerrinne im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet sein. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Randbereich um eine Anzeigeeinrichtung durch geringen Platzmehraufwand ausgenutzt werden.
Bevorzugt kann die Blindbedienung dadurch vereinfacht werden, dass eine Überleitrinne zwischen der ersten Fingerrinne und der zweiten Fingerrinne vorgesehen ist. Die Überleitrinne kann als Führung des Fingers des Anwenders verstanden werden, sofern dieser von der einen Fingerrinne in die nächste Fingerrinne wechseln möchte. Die Überleitrinne kann im Wesentlichen sensorlos ausgestaltet sein, wodurch die Herstellungskosten verringert werden. Bevorzugt aber kann die Überleitrinne keinem anderweitigen Funktionsaufruf bei Anwenderkontakt zugeordnet sein.
Haptisch kann die Überleitrinne gegen die Fingerrinnen abgegrenzt werden, indem sie eine verringerte Breite und/oder eine verringerte Tiefe aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann die Überleitrinne eine andersartige Oberflächenstruktur aufweisen (beispielsweise die vorgenannten Noppen oder Grate etc.). Dies ermöglicht es dem Anwender, „blind“ von einer Fingerrinne in die nächste Fingerrinne zu gelangen, ohne den Blick auf die erfindungsgemäße Vorrichtung wenden zu müssen.
Die Möglichkeiten einer Rückmeldung an den Anwender erweitern sich, indem die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Lichtauslass aufweist, welcher in die Fingerrinne eingelassen ist. Über den Lichtauslass können beispielsweise Piktogramme und/oder die Position/Erstreckung der jeweiligen Fingerrinne anzeigende Lichtmuster erzeugt werden. Hierzu kann die Oberfläche der Vorrichtung zumindest anteilig transparent sein, wodurch der Lichtauslass ausgebildet wird.
Hinter dem Lichtauslass kann ein Leuchtmittel (z.B. eine LED oder eine Vielzahl von LEDs) vorgesehen sein.
Bevorzugt kann auch ein transluzentes („milchiges“) Element zur Homogenisierung vom Lichtauslass ausgeschütteter Lichtmuster vorgesehen sein. Auf diese Weise kann die Vielzahl erforderlicher Leuchtmittel verringert und der optische Eindruck der Vorrichtung verbessert werden.
Der Lichtauslass kann eingerichtet sein, unabhängig von einer im Bereich von Tastfeldern der Vorrichtung ausgeschütteten Lichtfarbe in der Fingerrinne bzw. den Fingerrinnen eine vordefinierte andere Lichtfarbe auszuschütten. Dies kann durch Blenden, farbig gestaltete transluzente Lichtleitmittel oder unterschiedliche Lichtfarben ausschüttende Leuchtmittel erzeugt werden.
Die Fingerrinne kann eingerichtet sein, Mehrfach-Berührungsgesten aufzulösen. Mit anderen Worten kann die Fingerrinne erkennen, ob der Anwender einen Finger, zwei Finger, drei Finger oder mehr Finger zeitgleich in die Fingerrinne eingelegt hat. In Abhängigkeit der Anzahl der Finger kann die Vorrichtung beispielsweise bei einer Verwendung eines einzigen Fingers mit einem ersten Signal einen ersten Funktionsaufruf starten, bei einer Verwendung zweier Finger einen zweiten Funktionsaufruf starten und bei einer Verwendung dreier Finger einen dritten Funktionsaufruf starten, wobei sich der erste, der zweite und der dritte Funktionsaufruf voneinander unterscheiden. In Abhängigkeit der Anzahl in der Fingerrinne angeordneter Finger kann eine Rückmeldung über die Anzahl der Finger bzw. den zugeordneten Funktionsaufruf an den Anwender (beispielsweise durch eine aus dem Lichtauslass ausgeschüttete Lichtfarbe) ausgegeben werden.
Die Blindbedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbessert sich abermals, wenn die erste Fingerrinne und/oder die zweite Fingerrinne an den beidseitigen Endbereichen haptisch gegenüber der ebenen Oberfläche abgegrenzt ist. Mit anderen Worten weist die Fingerrinne an hinsichtlich ihrer Längsachse einander gegenüberliegend angeordneten Enden ebenfalls eine Grabenwand auf, durch welche der Anwender das Ende bzw. den Endbereich der Fingerrinne ertasten kann. Dies schließt das Vorhandensein einer Überleitrinne an den Endbereichen nicht aus.
Bevorzugt können Tastfelder zur Auswahl vordefinierter Funktionen des Fortbewegungsmittels in die ebene Oberfläche eingelassen sein. Sofern zwei Fingerrinnen oder mehr Fingerrinnen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung angeordnet sind, können die Tastfelder zwischen den (beispielsweise parallel zueinander angeordneten) Fingerrinnen angeordnet sein. Die Tastfelder können Steuersignale nach Art einer „EIN/AUS-Logik“ abgeben und/oder eine stufenweise Erhöhung/Verringerung eines ihnen zugeordneten Parameters ermöglichen. Auch die Tastfelder können im Wesentlichen über die vorgenannte kapazitive Oberfläche betrieben werden, so dass mechanische Elemente und mit ihnen häufig einhergehende Spalte vermieden und die Wahrscheinlichkeit eines Eintrages von Fremdkörpern abermals verringert werden kann.
Bevorzugt kann eine Ausgabeeinheit mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gekoppelt sein, die beispielsweise als neben der Fingerrinne angeordneter Bildschirm und/oder als Lautsprecher und/oder als Vibrationserreger ausgestaltet sein kann. Auf diese Weise kann die Ausgabeeinheit eine Rückmeldung an den Anwender über den bedienten Funktionsumfang bzw. den angepassten Parameter (z. B. eine Bezeichnung eines eingestellten Temperaturwertes und/oder einer aktuellen Lüfterstufe) ausgeben. Insbesondere für den Fall, dass die Ausgabeeinheit keine oder eine geringere Blickabwendung verlangt, als es die optische Erfassung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit sich brächte, kann das Ablenkungspotential für den Anwender abermals verringert werden, wenn dieser eine Rückmeldung über den aktuell bedienten Funktionsumfang erhalten möchte.
Die Auswerteeinheit kann beispielsweise eingerichtet sein, im Ansprechen auf ein Verstreichen einer vordefinierten Zeitdauer nach einem Ende einer mittels der Erfassungseinheit erfassten Geste ein aus dem Lichtauslass emittiertes Lichtsignal einer aktuellen Einstellung eines Ambientelichtes des Fortbewegungsmittels anzupassen. Die Anpassung kann beispielsweise hinsichtlich einer Lichtintensität und/oder hinsichtlich einer Lichtfarbe und/oder hinsichtlich eines (beispielsweise zeitveränderlichen) Lichtmusters erfolgen. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung noch besser in die optische Erscheinung der Armaturentafel bzw. des Fortbewegungsmittels eingepasst werden.
Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Armaturentafel für ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welche eine Vorrichtung gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt aufweist. Die Armaturentafel kann insbesondere einen im Wesentlichen vertikal im Fortbewegungsmittel anzuordnende Partie aufweisen, in welche die im Wesentlichen ebene Oberfläche der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingepasst ist. Ein unter einer in Fahrtrichtung orientierten Normalkraft über die Fingerrinne bewegter Finger wird dabei durch die Fingerrinne mechanisch an derjenigen Position fixiert bzw. geführt, an welcher eine Wischgestenbedienung größtmögliche Erfolgsaussichten hat. Insbesondere wird ein unerwünschter Einfluss von Vibrationen und/oder Schlaglochdurchfahren auf die Position des Fingers vermieden, da dieser in der Fingerrinne nach oben und unten bzw. je nach Anordnung nach links und nach rechts eingefasst ist.
Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches eine Armaturentafel gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt und/oder eine Vorrichtung gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt aufweist. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen derart ersichtlich denjenigen, welche in Verbindung mit dem erst- und zweitgenannten Erfindungsaspekt ausgeführt worden sind, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:
1 eine schematische Übersicht über Komponenten eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Armaturentafel;
2 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
3 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Ausführungsformen der Erfindung
1 zeigt einen PKW 10 als Fortbewegungsmittel, in welchem ein Bildschirm 34 als Ausgabeeinheit informationstechnisch mit einem elektronischen Steuergerät 35 als Auswerteeinheit verbunden ist. Unterhalb des Bildschirms 34 ist im Armaturenbrett eine erfindungsgemäße Vorrichtung 8 angeordnet und ebenfalls informationstechnisch mit dem elektronischen Steuergerät 35 verbunden. Steuerleitungen verbinden das elektronische Steuergerät 35 zudem mit in einem Kanal 11 angeordneten Heizelement 12 und einer Luftpumpe 13 eines Heiz-Klima-Systems.
2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 8, welche über eine im Wesentlichen ebene frontale Oberfläche 7 verfügt, in welche eine erste, im Wesentlichen horizontale Fingerrinne 1 und zwei nebeneinander angeordnete Fingerrinnen 2, 3 unterhalb und parallel zur ersten Fingerrinne 1 eingelassen sind. Im Wesentlichen vertikal angeordnete Überleitrinnen 4, 6 verbinden die Endbereiche der ersten Fingerrinne 1 mit den ca. 45° aufwärts gerichteten Endbereichen 22 der zweiten Fingerrinne 2 und der dritten Fingerrinne 3 sowie die jeweils der Mitte der Vorrichtung 8 zugewandten Endbereiche der zweiten Fingerrinne 2 und der dritten Fingerrinne 3. Die Überleitrinnen 4, 5, 6 weisen gegenüber den Fingerrinnen 1, 2, 3 einen verjüngten Querschnitt bzw. eine verminderte Breite auf. Auf diese Weise ist ihre Position haptisch für den Anwender erlebbar, wodurch sich seine Orientierung bei blinder Bedienung verbessert. In der oberen Fingerrinne 1 ist ein zwischen einem ersten Luftpumpensymbol 14 und einem zweiten Luftpumpensymbol 16 angeordneter, linienförmig und horizontal erstreckter Lichtauslass 15 vorgesehen, über welchen einerseits die Position eines Fingers eines Anwenders 20 (beispielsweise über eine ortsveränderliche Intensitätsanpassung), andererseits eine Höhe einer Solltemperatur des Heiz-Klima-Systems (beispielsweise über eine Anpassung der ausgeschütteten Lichtfarbe) angezeigt werden kann. In der zweiten Fingerrinne 2 ist ein entsprechender Lichtauslass 15 zwischen einem Temperatursymbol 17 für kühle Solltemperaturen und einem Temperatursymbol 18 für hohe Solltemperaturen vorgesehen. Die Temperatursymbole 17, 18 können beispielsweise farblich codiert sein. Beispielsweise kann das Temperatursymbol 17 eine blaue Farbe aufweisen, während das Temperatursymbol 18 eine rote Farbe aufweist. Auch die Temperatursymbole 17, 18 können hintergrundbeleuchtet sein, wodurch sich die Ablesbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen verbessert. Während die zweite Fingerrinne 2 zur Bedienung einer Solltemperatur für die Fahrerseite dient, ist die dritte Fingerrinne 3 zur Bedienung einer Solltemperatur für die Beifahrerseite vorgesehen. Hier kennzeichnet ein Temperatursymbol 19 eine kühle Solltemperatur und ein Temperatursymbol 21 eine hohe Solltemperatur. Auch zwischen den Temperatursymbolen 19, 21 erstreckt sich ein linienförmiger, horizontaler Lichtauslass 15, über welchen die Position des Fingers des Anwenders 20 und/oder die aktuell eingestellte Solltemperatur über ein entsprechendes Lichtmuster wie in Verbindung mit der zweiten Fingerrinne 2 erläutert veranschaulicht werden kann. Unterhalb der Überleitrinne 5 sind Tastfelder 30, 31 zur Aktivierung einer Sitzheizung für die Fahrerseite bzw. Beifahrerseite vorgesehen. In einem Mittelsteg 9 der ebenen Oberfläche 7 sind weitere Tastfelder 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 vorgesehen, über welche eine Frontscheibenbelüftung, eine Klimaautomatik, ein Klimaanlagebetriebsmodus, eine Luftverteilung, eine Umluft Funktion, eine Synchronisation der Einstellungen für Fahrer-/Beifahrerseite und eine Heckscheibenheizung aktiviert werden können. Der Mittelsteg 9 weist ebenso wie die unterhalb der Fingerrinnen 2, 3 angeordnete ebene Oberfläche 7 (dort Bezugszeichen 33), ein Blendenelement 32 auf, welches beispielsweise aus Chrom, Wurzelholz o.ä. bestehen kann und somit eine optisch harmonische Integration der erfindungsgemäßen Vorrichtung in die optische Erscheinung des Armaturenbrettes des Fortbewegungsmittels ermöglicht. Die Blenden 32, 33 können auch als Lichtauslässe ausgestaltet werden, wodurch eine im übrigen Fortbewegungsmittel verwendete Ambientelichtausschüttung auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung übernommen werden kann.
3 zeigt eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die in 2 dargestellten Elemente in 3 mit identischen Bezugszeichen versehen sind und eine erneute Diskussion derselben zur Vermeidung von Wiederholungen entfällt. Besonders gut ist die Symmetrie der grundsätzlichen Gestalt der Vorrichtung (insbesondere abgesehen von den Symbolen der Tastfelder 23 bis 31) erkennbar, so dass auch die dritte Fingerrinne 3 einen um ca. 45° aufwärts gerichteten Endbereich 22 aufweist, welcher in die Überleitrinne 6 mündet.
Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.
Bezugszeichenliste

1, 2, 3: Fingerrinne
4, 5, 6: Überleitrinne
7: ebene Oberfläche
8: Vorrichtung
9: Mittelsteg
10: PKW
11: Kanalelement
12: Heizeinrichtung
13: Luftpumpe
14: Lüftersymbol
15: Lichtauslass
16: Lüftersymbol
17, 18, 19, 21: Temperatursymbol
20: Anwender
22: Endbereich
23 bis 31: Tastfeld
32, 33: Blende
34: Bildschirm
35: elektronisches Steuergerät

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102012008681 A1 [0003]
DE 102013226225 A1 [0004]

Claims

Vorrichtung zur Bedienung eines Heiz-Klima-Systems (11, 12, 13) eines Fortbewegungsmittels (10) umfassend: – eine in einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche (7) angeordnete linien- oder kurvenförmig erstreckte erste Fingerrinne (1) zur haptischen Führung eines Fingers eines Anwenders (20), – eine Erfassungseinheit zur Erfassung in der Fingerrinne (1) ausgeführter Wischgesten, – eine Auswerteeinheit (35) zur Verarbeitung erfasster Wischgesten, wobei – die Erfassungseinheit eine in der Fingerrinne (1) angeordnete kapazitive Oberfläche aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei eine zweite Fingerrinne (2, 3) in der ebenen Oberfläche (7) vorgesehen ist, welche einem anderen Funktionsumfang als die erste Fingerrinne (1) zugeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die zweite Fingerrinne (2, 3) zur ersten Fingerrinne (1) – im Wesentlichen parallel und/oder – im Wesentlichen senkrecht verläuft.
Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei eine Überleitrinne (4, 5, 6) zwischen der ersten Fingerrinne (1) und der zweiten Fingerrinne (2) vorgesehen ist, welche eingerichtet ist, einen Finger eines Anwenders (20) aus der ersten Fingerrinne (1) in die zweite Fingerrinne (2, 3) zu führen.
Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Überleitrinne (4, 5, 6) eine gegenüber der ersten Fingerrinne (1) – verringerte Breite und/oder – verringerte Tiefe und/oder – andersartige Oberflächenstruktur aufweist.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend einen Lichtauslass (15), welcher in die Fingerrinne (1, 2, 3) eingelassen ist, wobei eine Lichtquelle hinter dem Lichtauslass (15) angeordnet ist, welche – einzelne Leuchtmittel, bevorzugt LEDs, umfasst, wobei insbesondere – ein transluzentes Element zur Homogenisierung vom Lichtauslass (15) ausgeschütteten Lichtes vorgesehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei der Lichtauslass (15) eingerichtet ist, unabhängig von einer im Bereich von Tastfeldern (14, 16, 17, 18, 19, 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29) ausgeschütteten Lichtfarbe in der Fingerrinne (1, 2, 3) eine vordefinierte andere Lichtfarbe auszuschütten.
Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Auswerteeinheit (5) weiter eingerichtet ist, im Ansprechen auf ein Verstreichen einer vordefinierten Zeitdauer nach einem Ende einer mittels der Erfassungseinheit erfassten Geste ein aus dem Lichtauslass (15) emittiertes Lichtsignal einer aktuellen Einstellung des Ambientelichtes des Fortbewegungsmittels (10) anzupassen.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Fingerrinne (1, 2, 3) an beidseitigen Endbereichen haptisch gegenüber der ebenen Oberfläche (7) abgegrenzt ist.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend – Tastfelder (14, 16, 17, 18, 19, 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29), welche in der ebenen Oberfläche (7) angeordnet und eingerichtet sind, im Ansprechen auf eine Berührung durch den Anwender (20) eine vordefinierte Funktion des Fortbewegungsmittels (10) zu starten.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend – eine Ausgabeeinheit (4), welche eingerichtet ist, im Ansprechen auf eine Bedienung der Fingerrinne (1, 2, 3) einen Hinweis zu einem mittels der Bedienung angepassten Parameter auszugeben.
Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Fingerrinne (1, 2, 3) eingerichtet ist, Mehrfachberührungsgesten aufzulösen, und die Vorrichtung (8) eingerichtet ist, – eine Geste mit genau einem Finger mit einem ersten Signal zu quittieren – eine Mehrfachberührungsgeste mit genau zwei Fingern mit einem zweiten Signal zu quittieren und insbesondere – eine Mehrfachberührungsgeste mit genau drei Fingern mit einem dritten Signal zu quittieren, welches jeweils aus dem Lichtauslass (15) emittiert wird.
Armaturentafel für ein Fortbewegungsmittel (10) umfassend eine Vorrichtung (8) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
Fortbewegungsmittel umfassend eine Armaturentafel nach Anspruch 13 oder eine Vorrichtung (8) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 12.