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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Systeme zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf Verfahren und Systeme zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen von einem zweiten System mit einer zweiten Management-Einheit innerhalb eines ersten Systems mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit unter Verwendung von Informationen über die Energieeffizienz, wie z. B. das Alter, und den Betriebszustand der Server und/oder Speichereinheiten.
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Rechenzentren haben in den vergangenen Jahren eine große Bedeutung in der Informationsgesellschaft gewonnen. Auf Rechenzentrumsservern werden große Datenmengen von Anbietern von Diensten (z. B. E-Mail) oder Inhalten (z. B. Video an Demand) gespeichert, die im Folgenden allgemein als Daten bezeichnet werden. Des Weiteren können auf diesen Servern auch andere Applikationen ausgeführt werden, die diese Daten analysieren, verarbeiten und berechnen (Big Data-Analysen, Datenbankanwendungen, Web-Site Front-Ends usw.). Zudem hat die Mehrzweck-Systemtechnik mehr und mehr Einzug auch in Betriebsstellen von klassischen Telekommunikationsnetzen gehalten, um einen effizienten und agilen Betrieb zu gewährleisten. Der Energiebedarf und die entsprechenden Kosten dieser Einrichtungen sind signifikant, so dass Lösungen für einen energieeffizienten und nachhaltigen Betrieb bedeutsam geworden sind.
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Daten werden typischerweise auf Servern gespeichert, die mit geeigneten Speichermedien ausgerüstet sind, oder in großen Storage-Systemen, die ein eigens dafür bereitgehaltenes Netzwerk miteinander verbinden (SAN – Storage Area Network). Dazu zählen Festplatten (Hard Disc Drive, HDD), Halbleiterlaufwerke (sogenannte Solid-State Drive, SSD) und auch Magnetband-basierende Systeme (Tape storage). Für die Bearbeitung dieser Daten (Analyse, Verarbeitung, Berechnung) werden wiederum Server verwendet, die für diese Art der Bearbeitung optimiert sind (Prozessoren, RAM-Speicher, Netzwerk-Anbindung). Beide Arten von Servern werden in modernen Data Centern bedarfsgerecht aufgebaut und sind aufgrund ihrer Abmessungen (19-Zoll-Bauweise, standardisierte Höheneinheiten) flexibel in den Racks zu verbauen. Die Vernetzung dieser Server untereinander wird entweder in klassischer LAN-Verkabelung mit Switchen realisiert oder aber wie bereits erwähnt mit SAN-Switchen, wenn es sich um reine Speicher-Systeme handelt. Eine Kombination von LAN- und SAN-Switchen ist ebenfalls möglich.
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Üblicherweise ist ältere Systemtechnik weniger energieeffizient als neuere, da letztere (mehr) vom Technologiefortschritt profitiert hat, was sich in einer höheren Performance der neueren Server ausdrückt. D. h. die neuen hinzukommenden Server sind performanter (modernere Prozessoren, Speichermedien, Netzwerk-Karten) bei gleichem oder geringerem Leistungsbedarf pro Server.
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Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, Verfahren und Systeme bereitzustellen, die es ermöglichen, möglichst die effizienten und besser geeigneten Komponenten der Datenverarbeitungsanlage zu verwenden. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren und Systeme bereitzustellen, die die Energieeffizienz eines Datenverarbeitungssystems, z. B. eines Rechenzentrums, verbessern.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Die abhängigen Patentansprüche beziehen sich auf weitere Aspekte der Erfindung.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen innerhalb eines ersten Systems, wie z. B. eines Rechenzentrums, mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit bereitgestellt. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Bestimmen von Informationen über eine Energieeffizienz und eines Betriebszustandes der Server und/oder Speichereinheiten unter Verwendung der ersten Management-Einheit; und Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen von den Servern und/oder den Speichereinheiten in Abhängigkeit der bestimmten Informationen über die Energieeffizienz und den Betriebszustand der Server und/oder Speichereinheiten.
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Mit anderen Worten, Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen kann innerhalb eines ersten Systems, wie z. B. eines Rechenzentrums, unter Verwendung einer ersten Management-Einheit auf den energieeffizientesten Servern und/oder Speichereinheiten erfolgen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen von einem zweiten System mit einer zweiten Management-Einheit innerhalb eines ersten Systems, wie z. B. eines Rechenzentrums, mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit bereitgestellt. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Bestimmen von Informationen über eine Energieeffizienz und eines Betriebszustandes der Server und/oder Speichereinheiten unter Verwendung der ersten Management-Einheit; Senden der bestimmten Informationen an die zweite Management-Einheit des zweiten Systems; und Senden von Daten und/oder Prozessen von dem zweiten System an die Server und/oder die Speichereinheiten des ersten Systems, wobei die Daten in Abhängigkeit der empfangenen Informationen über die Energieeffizienz und den Betriebszustand der Server und/oder Speichereinheiten an die Server und/oder die Speichereinheiten gesendet werden; Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen auf den Servern und/oder den Speichereinheiten in Abhängigkeit der bestimmten Informationen über die Energieeffizienz und den Betriebszustand der Server und/oder Speichereinheiten.
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Das zweite System entspricht vorzugsweise einem externen System, das über eine zweite Management-Einheit verfügt und unter Verwendung der empfangenen Informationen über die Energieeffizienz die Daten/Prozesse auf den entsprechenden Servern/Speichereinheiten verteilt.
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Die Verfahren nach dem ersten und dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ferner ein Ausschalten oder Versetzen in einen Energiesparmodus der Server und/oder Speichereinheiten aufweisen, die einen freien Betriebsstatus aufweisen, nachdem die Daten und/oder Prozesse in Abhängigkeit der bestimmten Informationen gespeichert und/oder verarbeitet wurden. Vorzugsweise wird das Ausschalten oder Versetzen in einen Energiesparmodus durch die erste Management-Einheit durchgeführt.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Senden von Daten und/oder Prozessen von mindestens einem zweiten System mit einer zweiten Management-Einheit zu einem ersten System mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit bereitgestellt. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf: Empfangen von Informationen über eine Energieeffizienz und eines Betriebszustandes der Server und/oder Speichereinheiten an der zweiten Management-Einheit; und Senden von Daten und/oder Prozessen von dem zweiten System an die Server und/oder die Speichereinheiten des ersten Systems, wobei die Daten in Abhängigkeit der empfangenen Informationen über die Energieeffizienz und den Betriebszustand der Server und/oder Speichereinheiten an die Server und/oder die Speichereinheiten gesendet werden.
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Das Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen auf den Servern und/oder Speichereinheiten oder das Senden der Daten und/oder Prozesse an die Server und/oder Speichereinheiten wird vorzugsweise an den energieeffizientesten Server und/oder die energieeffizientesten Speichereinheiten durchgeführt.
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Die Verfahren weisen vorzugsweise ferner ein Auswerten der bestimmten Informationen und Erstellen einer Prioritätenliste der Server und/oder Speichereinheiten des ersten Systems unter Verwendung der ersten Management-Einheit oder der zweiten Management-Einheit auf. Mit anderen Worten, die erste Management-Einheit kann eine Liste in Abhängigkeit der Energieeffizienz und der Betriebszustände der im ersten System (Rechenzentrum) befindlichen Server und/oder Speichereinheiten erstellen, um diese an die zweite Management-Einheit zu senden. Alternativ kann die erste Management-Einheit die Informationen über die Energieeffizienz und die Betriebszustände an die zweite Management-Einheit senden und die zweite Management-Einheit erstellt eine entsprechende Liste anhand der empfangenen Daten. Die Liste kann im Weiteren verwendet werden, um die Daten/Prozesse entsprechend den energieeffizientesten freien Server und/oder Speichereinheiten zu verteilen.
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Als freier Server gilt insbesondere ein Server, der noch über ausreichende Kapazität verfügt, den zu bearbeitenden Prozess zu übernehmen. Als freie Speichereinheit gilt insbesondere ein Speicher, der über ausreichend Speicherkapazität verfügt, die zu speichernden Daten zumindest teilweise zu speichern.
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Es ist bevorzugt, dass die Daten über die Energieeffizienz einmalig für jeden der vorhandenen Server/Speichereinheiten bestimmt wird und die Information über den Betriebsstatus der vorhandenen Server/Speichereinheiten zyklisch zu vorbestimmten Zeitpunkten oder kontinuierlich aktualisiert wird. Damit kann die Liste entsprechend dem aktuellen Betriebsstatus (auch als Betriebszustand bezeichnet) der jeweiligen Server/Speichereinheiten aktualisiert werden.
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Der aktuelle Betriebsstatus weist vorzugsweise Informationen zur vorhandenen Verarbeitungskapazität und/oder vorhandenen Speicherplatz auf.
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Es ist bevorzugt, dass die Informationen über eine Energieeffizienz ein Alter und/oder eine Typenbezeichnung der Server und/oder Speichereinheiten aufweisen. Die Typenbezeichnung lässt üblicherweise Rückschlüsse auf die Energieeffizienz zu. Die Energieeffizienz könnte z. B. in einer Datenbank in Abhängigkeit der Typenbezeichnungen vorliegen und durch die erste Management-Einheit oder die zweite Management-Einheit ausgewertet werden, um die energieeffizientesten Server/Speichereinheiten zu bestimmen.
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Mit anderen Worten, die Angaben zu Alter und/oder Energieeffizienz und/oder Typenbezeichnung können in einer Referenzdatenbank gespeichert sein auf die jeweils zugegriffen werden kann.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Server und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen unter Verwendung eines Verfahrens nach dem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System mit einem ersten System mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einem zweiten System mit einer zweiten Management-Einheit zum effizienten Speichern und/oder Bearbeiten von Daten und/oder Verarbeiten von Prozessen von dem zweiten System innerhalb des ersten Systems unter Verwendung eines Verfahrens nach dem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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Gemäß einem sechsten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System mit einer zweiten Management-Einheit zum Senden von Daten und/oder Prozessen zu einem ersten System mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit unter Verwendung eines Verfahrens nach dem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung bereitgestellt.
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Gemäß den oben beschriebenen Aspekten ist die vorliegende Erfindung vorteilhaft geeignet, die Energieeffizienz eines Systems mit mindestens einem Server und mindestens zwei Speichereinheiten oder mindestens zwei Servern und mindestens einer Speichereinheit und einer ersten Management-Einheit, z. B. eines Rechenzentrums, zu erhöhen. Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, die Energieeffizienz bei der Speicherung von großen Datenmengen und deren Bearbeitung dadurch zu verbessern, dass bei der Speicherung oder Bearbeitung von Daten die spezifische Energieeffizienz (z. B. das Alter) der jeweiligen Server und Speichermedien mit berücksichtigt werden.
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Die vorliegende Erfindungsbeschreibung kann als Controller/Software-Mechanismus ausgebildet sein, der das gezielte Positionieren von virtuellen Maschinen (VMs) auf physikalischen Servern bzw. das Speichern der Daten auf Speichersystemen organisiert. Diese Organisation ist dabei an bestimmte Eigenschaften der Hardware geknüpft – z. B. das Alter der Hardware – und hat das Ziel, die Energieeffizienz des Data Centers zu erhöhen.
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Gegenüber dem Stand der Technik gestattet die vorliegende Erfindung u. a. die spezifische Energieeffizienz der Server und Speichermedien in einen konkreten Speichervorgang oder auch Datenbearbeitungsvorgang dynamisch einzubeziehen: Wenn die Auslastung des Rechenzentrums bestimmt wird und die zu speichernden/bearbeitenden Daten auf die verfügbaren freien Speicher-/Rechenressourcen verteilt werden, kann eine Management-Instanz (z. B. im DCIM) das Alter der Server und damit die spezifische Energieeffizienz in eine Entscheidung mit einbeziehen, welche Speicher-/Rechenbereiche genutzt werden sollen. Eventuell frei bleibende Speicherbereiche und Server können lastadaptiv temporär in einen Schlafmodus versetzt oder abgeschaltet werden. Hierbei kann die vorliegende Erfindung, insbesondere ältere und damit weniger energieeffiziente Speicherbereiche und Server nicht benutzen und somit abzuschalten, sofern eine Wahlmöglichkeit besteht. Bei sehr hoher Auslastung, insbesondere bei maximaler Auslastung, können sämtliche Server und/oder Speicher eingesetzt werden, einschließlich der älteren und/oder weniger energieeffizienten Server und Speicher. Bei einer geringer werdenden Auslastung können die älteren und/oder weniger energieeffizienten Server und/oder Speicher nacheinander nicht benutzt bzw. ausgeschaltet werden.
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Zusammenfassend kann folgendes gesagt werden: Man hat Server als Speicher-/Rechenressourcen, die unterschiedlich alt und damit unterschiedlich energieeffizient sind. Man lastet bei Speicher-/Rechenvorgängen so aus, dass möglichst auf den performantesten (neuesten) und damit energieeffizientesten Servern speichert/rechnet, wenn man die Wahl hat. Man schaltet dann die älteren und nicht so performanten Server ab, wenn sie nicht benötigt werden und erzielt so einen Energiespareffekt gegenüber herkömmlichen Verfahren und Systemen zum Organisieren des Einsatzes der vorhandenen Ressourcen, wie Server und/oder Speicher.
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Mit anderen Worten, mit der vorliegenden Erfindung ist eine Speicherung oder Bearbeitung von Daten und das Ausführen von Berechnungen in virtuellen Maschinen in Rechenzentren vorteilhaft möglich und gestattet, die Datenspeicherung und Computer-Berechnungen energieeffizient zu gestalten.
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Zusammenfassend stellt die vorliegende Erfindung, ein Verfahren zur Minimierung des Energiebedarfs bei der Datenspeicherung und -Bearbeitung in Systemen, wie z. B. Rechenzentren, durch optimierte dynamische Auswahl der Speichermedien und -Komponenten (Storage) sowie der zugehörigen Berechnungs- und Bearbeitungskomponenten (Compute) bereit.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Anordnung von Server/Speichereinheiten in einem Rechenzentrum,
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2 eine schematische Darstellung eines Rechenzentrumsmanagements und eines Cloud-Computing Managements in der die vorliegende Erfindung eingesetzt werden kann,
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3 eine schematische Darstellung eines Rechenzentrumsmanagements und eines Cloud-Computing Managements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt exemplarisch eine Anordnung entsprechend eines üblichen Aufbaus eines Rechenzentrums in der die vorliegende Erfindung verwendet werden kann. Die Speichermedien sind typischerweise in Servern 35, 36 organisiert und in entsprechenden Gestellen (Racks) untergebracht. Die einzelnen Server 35, 36 eines Racks werden über einen zugehörigen Top-of-Rack-Switch (ToR) 33, 34 miteinander verbunden. Die Server 35, 36 eines Racks werden über den zugehörigen Top-of-Rack Switch 33, 34 optional über mindestens eine Aggregationsstufe 31, 32 verbunden, die unter Verwendung einer geeigneten Vorrichtung, vorzugsweise über einen Rechenzentrums-Router 20, mit der äußeren Welt des Internets 10 verbunden ist.
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Die Server eines Racks können wie gezeigt über den zugehörigen Top-of-Rack Switch 33, 34 mit einem weiteren Top-of-Rack Switch 33, 34 mit einem weiteren Server-Rack verbunden werden. Die Server-Ausrüstung wird üblicherweise zyklisch rollierend ausgetauscht, z. B. in einem Rhythmus von drei Jahren. Wenn man auf ganze Rechenzentren schaut, wird die Hardware periodisch und bedarfsgerecht ausgetauscht und nachgebaut. Dadurch bedingt existieren in einer Rechenzentrumseinrichtung unterschiedliche Generationen von Servern 35, 36 und damit Speichermedien, ggf. auch verschiedene Speichertypen (HDD, SSD). Diese Unterschiede in Alter und Typ gehen im Allgemeinen mit einem Unterschied in der Energieeffizienz einher.
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2 zeigt eine beispielhafte schematische Anordnung einer üblichen Struktur eines Rechenzentrums mit einer Management-Einheit (Data Center Infrastructure Managements) 110, einem ToR 120 mit einer bestimmten Anzahl an Servern 1.1–N.M. und einer Cloud-Computing Management-Einheit 130 in der die vorliegende Erfindung verwendet werden kann. Ziel des Data Center Infrastructure Managements (DCIM) 110 ist es, diese vorhandene Hardware möglichst vollständig mindestens aber effizient auszulasten. Nicht benutzte Kapazitäten können, wenn nötig abgeschaltet/heruntergefahren und bei Bedarf wieder zugeschaltet werden um Energie zu sparen. Die schematische Anordnung und die Funktionen der Elemente in 2 werden nachfolgend anhand von 3 näher erläutert.
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3 zeigt schematisch eine beispielhafte Ausführungsform gemäß der vorliegenden Erfindung mit einer Management-Einheit 110 (Data Center Infrastructure Managements (DCIM)), einem Top-of-Rack Switch (ToR Switch) 120 mit Servern 1.1–N.M und einer Cloud-Computing Management-Einheit 130.
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Im Server-Gestell (nicht gezeigt) befinden sich verschiedene Server und/oder Speichermedien der Generation 1.1–N.M, wobei N, M ∊ {1, 2, ... n}. Die Zahlen vor dem Punkt können dabei z. B. das Jahr der Anschaffung bezeichnen und die Zahl nach dem Punkt kann eine laufende Nummer sein, die die jeweiligen Server einer Generation repräsentieren. Diese Bezeichnung ist rein exemplarisch und nicht auf die hier gezeigten Bezeichnungen beschränkt. Die Server können auch lediglich durch eine individuelle Typenbezeichnung, z. B. herstellerseitig vorgegeben, gekennzeichnet sein. Die Typenbezeichnung kann ebenfalls Aufschluss über das Alter bzw. die Energieeffizienz des Servers oder der Speichereinheit geben. Ebenso können die Angaben zu Alter und/oder Energieeffizienz in einer Referenzdatenbank gespeichert sein, auf die jeweils zugegriffen werden kann.
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Der ToR-Switch 120 stellt, wie oben bereits anhand von 1 beschrieben, die Verbindung zu den anderen Servern im selben Rack bereit sowie die Verbindungen mit anderen Einrichtungen des Rechenzentrums, wie z. B. weitere Switching-Ebenen, z. B. Aggregationsswitche sowie die Anbindung an externe Kommunikationsnetze sicher. Die Anbindung an die IP-Welt des Internets erfolgt üblicherweise über den Rechenzentrumsrouter, wie ebenfalls anhand von 1 bereits beschrieben.
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In der vorliegenden beispielhaften Ausführungsform sind die älteren Server durch die niedrigere Zahl für die Generation gekennzeichnet und weisen somit die geringere spezifische Energieeffizienz auf, als die Server mit höherer zahlenmäßiger Einordnung. Somit sind die energieeffizienten Server, z. B. 3.1, 3.2, 3.3, weiter unten in 3 angeordnet. Die Anordnung der Server ist allerdings rein exemplarisch und nicht auf die hier gezeigte Ausführungsform beschränkt. Alternativ könnte die Liste der Server auch genau anders herum angeordnet sein, d. h. die jüngeren Server könnten oben in der Liste von Servern angeordnet sein. Die Anordnung ist zusätzlich als rein virtuelle Anordnung zur Veranschaulichung des Prinzips der vorliegenden Erfindung zu sehen und nicht zwingend physikalisch so in einem Rack vorhanden. Die vorhandene Anordnung hat den Vorteil, dass eine bessere Übersicht über die vorhandenen Server und deren Alter bzw. Energieeffizienz erlaubt.
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Eine Management-Instanz 110, z. B. die Data Center Infrastructure Management Software (SCIM), verfügt über eine vollständige Sicht auf die verfügbaren Infrastrukturkomponenten (z. B. die Racks, Server, Switche, Speicherkomponenten) des betrachteten Rechenzentrums mit den Parametern, z. B. Alter der Server, Betriebszustand, wie z. B. eingeschaltet, Schlafmodus oder ausgeschaltet, freier Speicherplatz, belegter Speicherplatz, freie Rechenkapazität, belegte Rechenkapazität etc. Mit anderen Worten, die DCIM 110 bestimmt und speichert die Informationen, wie z. B. Alter der Server, Betriebszustand, über die an das System (Rechenzentrum) angeschlossenen Systeme.
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Das DCIM 110 ist vorzugsweise die zentrale Instanz zur Überwachung und Steuerung der Hardware und hat immer die Sicht auf die optimale und energieeffiziente Auslastung des Rechenzentrums. Somit können Prozesse bzw. Daten von der DCIM 110 entsprechend den Informationen der Energieeffizienz der Server auf den Servern verteilt werden. Bei den Daten/Prozessen kann es sich um von extern erhaltene Daten/Prozesse handeln oder innerhalb des Systems (Rechenzentrums) generierte Daten/Prozesse handeln.
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Das DCIM 110 kann z. B. eine Liste erstellen, die Auskunft über die Energieeffizienz der Server gibt. Auf Basis dieser Einordnung können Daten oder Prozesse von dem DCIM 110 auf den energieeffizientesten (z. B. den jüngsten) verfügbaren Servern verteilt werden.
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Das DCIM 110 kann auch eine Umverteilung von Daten oder Prozessen vornehmen. Schließt ein Server mit besserer Energieeffizienz seine Aufgabe ab, kann das DCIM 110 Daten/Prozesse von einem Server mit niedriger Energieeffizienz auf den frei gewordenen Server umverteilen, um die Energieeffizienz des Gesamtsystems zu verbessern.
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In ähnlicher Art und Weise kann ebenso agiert werden, wenn Speicherinhalte überschrieben oder gelöscht werden. Befinden sich diese auf einem energieeffizienteren Server, so kann von älteren, weniger energieeffizienten Servern der Inhalt umgelagert werden auf diese nun freien Speicherplätze, um die zuvor genutzten, älteren und weniger energieeffizienten Server „freizuräumen” und temporär abschalten zu können.
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Zusätzlich kann das DCIM 110 über eine geeignete Schnittstelle die Informationen über das Alter der Server 1.1–N.M an z. B. eine Cloud-Computing Management-Einheit 130 (z. B. Open Stack [https://de.wikipedia.org/wiki/OpenStack]) übergeben, damit diese bei der dynamischen Zuweisung und Verteilung der virtuellen Komponenten (Computing, Storage, Network, ...), das Alter der zugrundeliegenden physikalischen Hardwarekomponenten (Server/Speichermedium) berücksichtigen kann.
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Basierend auf diesen Informationen wird bei einer eingehenden Speicheranforderung, z. B. neuer Inhalt soll auf einem Speichermedium abgelegt werden, derjenige Server mit den Daten belegt, der unter den freien Ressourcen der neueste und damit energieeffizienteste ist. Dies kann dynamisch bei jeder neuen Speicheranforderung geschehen, da die Management-Einheit 110 immer einen vollständigen Satz an Informationen über die Ressourcenlage verfügbar hat.
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Im Wesentlichen bestehen zwei Möglichkeiten Daten eines externen Systems (Cloud) auf den Server 1.1–N.M des Rechenzentrums unter Berücksichtigung der Energieeffizienz und des Betriebszustandes der Server/Recheneinheiten des Rechenzentrums zu speichern bzw. zu verarbeiten. Zum einen kann die Information über die Energieeffizienz und den Betriebszustand von der DCIM 110 an eine externe Management-Einheit 130 gesendet werden und diese externe Management-Einheit 130 verteilt die Daten/Prozesse unter Verwendung der Informationen an die entsprechenden Server des Rechenzentrums. Alternativ kann die externe Management-Einheit die Daten/Prozesse an das Rechenzentrum senden, wo diese unter Verwendung der Informationen über die Energieeffizienz und den Betriebszustand der Server/Speichereinheiten verteilt werden.
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Nicht benötigte Ressourcen befinden sich somit tendenziell auf den älteren und weniger energieeffizienten Servern, so dass diese vorteilhaft in einen Schlafmodus versetzt oder abgeschaltet werden können.
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Die bevorzugte Nutzung neuerer Systeme hat den zusätzlichen positiven Effekt, dass die älteren Server tendenziell weniger voll oder frei sind, was die oben angesprochene Migration, d. h. den rollierenden zyklischen Austausch alter Hardware, vereinfacht, indem die älteren Server, die ohnehin temporär abgeschaltet sein können, dann einfacher ausgetauscht werden können. Im Anschluss an den Austausch beinhalten sie dann die neuesten Server, so dass dann der Optimierungs- und Umlagerungsprozess der Speicherinhalte erneut einsetzen kann bzw. die Informationen über die Energieeffizienz der Server aktualisiert wird.
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Während die vorliegende Erfindung hier unter Bezug auf ihre bevorzugten Ausführungsformen beschrieben und dargestellt wurde, ist für Fachleute auf dem Gebiet offensichtlich, dass verschiedene Modifikationen und Änderungen daran vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Auf diese Weise ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung die Modifikationen und Änderungen dieser Erfindung abdeckt, sofern sie in den Schutzbereich der beigefügten Patentansprüche und ihrer Äquivalente fallen.
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Ferner können einzelne Einheiten eine oder auch mehrere in den Ansprüchen definierte Funktionen ausführen. Zuvor beschriebene Merkmale der beispielhaften Ausführungsformen können beliebig miteinander kombiniert werden, d. h. die Merkmale einer bestimmten beispielhaften Ausführungsform sind nicht auf diese Ausführungsform beschränkt und kann zusätzlich oder alternativ in andere Ausführungsformen aufgenommen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- https://de.wikipedia.org/wiki/OpenStack [0046]