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Die Erfindung betrifft ein Mehrkomponentenbehältnis mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 zum getrennten Aufbewahren fließfähiger Komponenten einer aushärtenden Mehrkomponentenmasse.
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Ein gattungsgemäßes Mehrkomponentenbehältnis ist aus der europäischen Patentanmeldung
EP 0 319 135 A2 bekannt. Dieses Zweikomponentenbehältnis weist zwei Kammern auf, in denen zwei Komponenten einer aushärtenden Zweikomponentenmasse getrennt voneinander gelagert werden können. Die Kammern sind Teile eines Grundkörpers aus Kunststoff. Der Grundkörper weist einen rohrförmigen Auslass mit Außengewinde auf, in den Kammerauslasskanäle der beiden Kammern münden, die durch eine Wand getrennt sind. Auf das Außengewinde ist eine Auslassdüse aufgeschraubt, die Sperrflächen aufweist, mit denen sie einen Absperrkörper bildet. Ist die Auslassdüse vollständig auf den Fortsatz aufgeschraubt, befindet sie sich in einer geschlossenen Stellung, in der die Sperrflächen die Kammerauslasskanäle absperren und die beiden Komponenten nicht aus den Kammerauslasskanälen austreten können. Durch teilweises Abdrehen der Auslassdüse in eine offene Stellung entsteht in der Auslassdüse vor dem Auslass eine Sammelstelle, in die beide Komponenten beim Auspressen des Mehrkomponentenbehältnisses fließen und von der sie gemeinsam in ein Mischelement in Form eines Statikmischers gelangen, das in der Auslassdüse angeordnet ist. Im Mischelement werden beide Komponenten durch die Auspressbewegung beim Auspressen gemischt, so dass sie miteinander reagieren und die Zweikomponentenmasse aushärten kann.
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Aufgabe der Erfindung ist, ein alternatives Mehrkomponentenbehältnis vorzuschlagen, das einfach herzustellen ist und insbesondere eine effektive Trennung der Komponenten gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mehrkomponentenbehältnis gelöst, das zum getrennten Aufbewahren fließfähiger Komponenten einer aushärtenden Mehrkomponentenmasse einen einstückig hergestellten Grundkörper mit zumindest einer ersten und einer zweiten Kammer für jeweils eine Komponente der Mehrkomponentenmasse aufweist. Die Kammern des Mehrkomponentenbehältnisses sind voneinander getrennt. Sie sind insbesondere durch mindestens einen Verbindungssteg miteinander verbunden, wobei der mindestens eine Verbindungssteg zwischen den Kammern als Abstandhalter wirkt und die Kammern räumlich voneinander beabstandet trennt. Insbesondere weist jede der Kammern eine Innenwand auf, die über ihren gesamten Umfang gewölbt und in sich geschlossen ist, so dass der mindestens eine Verbindungssteg normal zur Oberfläche der Kammerwand steht. Dies hat sich zum einstückigen Herstellen der Kammern als vorteilhaft erwiesen. Der Verbindungssteg verläuft insbesondere versetzt und insbesondere parallel zu einer Längsachse, entlang der sich das Mehrkomponentenbehältnis erstreckt. „Einstückig“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Grundkörper bereits bei seiner Herstellung und vor dem Befüllen der Kammern mit den Komponenten als eine zusammenhängende Einheit einstückig, das heißt ohne ein Zusammensetzen und/oder ein Verkleben einzelner Teile hergestellt wird. Die Kammern sind somit bereits vor dem Befüllen mit den Komponenten miteinander verbunden. Insbesondere wird der Grundkörper aus Kunststoff hergestellt, beispielsweise im Spritzgussverfahren, insbesondere aber als Blasformteil. Die Herstellung des Grundkörpers im Blasformverfahren hat sich für die Erfindung als vorteilhaft erwiesen, da der Grundkörper kostengünstig und auf einfache Weise herstellbar ist. Jede der Kammern weist einen Kammerauslasskanal auf, der die jeweilige Kammer mit einer Sammelstelle verbindet. Die Kammerauslasskanäle sind insbesondere rohrförmig und insbesondere innerhalb des Grundkörpers ausgebildet. Insbesondere weist jede Kammer genau einen Kammerauslasskanal auf. Werden die Komponenten aus den Kammern ausgepresst, bewegen sie sich durch die Kammerauslasskanäle in die Sammelstelle. Die Sammelstelle weist insbesondere einen größeren Querschnitt in Bezug auf die Hauptfließrichtung auf, als jeder der Kammerauslasskanäle. Die Sammelstelle ist innerhalb des Grundkörpers angeordnet. Beim Auspressen der Komponenten aus dem Mehrkomponentenbehältnis gelangen die Komponenten aus der Sammelstelle insbesondere in eine Auslassdüse, die mit der Sammelstelle kommuniziert, d.h. in die die Komponenten durch ein weiteres Auspressen der Kammern gelangen. An ihrem vorderen Ende weist die Auslassdüse einen Düsenauslass auf, durch den die Komponenten aus dem Mehrkomponentenbehältnis austreten. Vorzugsweise ist in der Auslassdüse ein Mischelement zum Mischen der Komponenten angeordnet, so dass die Komponenten bei einer Bewegung von der Sammelstelle zum Düsenauslass durchmischt werden. Die Längsachse des Mehrkomponentenbehältnisses bildet insbesondere die Mittelachse der Auslassdüse. Die Auslassdüse ist insbesondere rohrförmig und in Längsrichtung, also entlang der Längsachse lang gestreckt. Insbesondere weist die Auslassdüse, wie auch die Kammern, eine zylinder- oder kegelstumpfartige Form auf, wobei die Höhen der Körper parallel zu oder identisch mit der Längsachse sind. „Zylinder- oder kegelstumpfartig“ bedeutet hier nicht zwingend, dass die Auslassdüse oder die Kammern einen kreiszylindrischen oder über ihre Höhe gleich bleibenden Querschnitt aufweisen. „Zylinder- oder kegelstumpfartig“ bedeutet allgemein vielmehr, dass ein lang gestreckter Hohlraum mit einer Grund- und einer Deckfläche vorhanden ist, wobei die Grundbeziehungsweise die Deckfläche auch nicht eben sein müssen.
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Das Mehrkomponentenbehältnis weist erfindungsgemäß einen Absperrkörper auf, der innerhalb des Grundkörpers angeordnet ist. Der Absperrkörper trennt in einer Schließstellung mindestens einen der Kammerauslasskanäle von der Sammelstelle, so dass zumindest eine der Komponenten nicht in die Sammelstelle gelangen kann, selbst dann, wenn Druck auf die Kammern ausgeübt wird. Der Absperrkörper ist in eine Offenstellung bewegbar, in der die Kammerauslasskanäle mit der Sammelstelle kommunizieren, d.h. in der die Komponenten durch die Kammerauslasskanäle durch Druck auf die Kammern in die Sammelstelle gelangen. Im Unterschied zu einem Ventil muss der Absperrkörper des erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses nicht wieder in die geschlossene Stellung bewegbar sein. Der Absperrkörper ist ein in sich selbst biegesteifer Körper, der sich insbesondere bei der Bewegung in die Offenstellung im Wesentlichen nicht verformt. Insbesondere ist der Absperrkörper keine dünne Wand und auch keine biegeschlaffe Folie, die in der Schließstellung formstabil gespannt ist, die zum Öffnen durchstoßen und somit zerstört wird.
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Die erfindungsgemäße Anordnung der Sammelstelle und des Absperrkörpers im Grundkörper ermöglicht es, dass das Mehrkomponentenbehältnis einfach aufgebaut ist und insbesondere nur wenige Teile umfasst, was eine einfache, kostengünstige Herstellung ermöglicht. Im Vergleich zu Mehrkomponentenbehältnissen mit tiefgezogenen und verschweißten Einzelteilen ist außerdem die Dichtigkeit, also die Trennung der Komponenten, verbessert.
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Zum Gebrauch wird der Absperrkörper von der Schließstellung in die Offenstellung bewegt und damit die Kammerauslässe zur Sammelstelle hin geöffnet. „Bewegt“ meint hier insbesondere eine Bewegung des gesamten Absperrkörpers relativ zum Grundkörper. Die Bewegung kann beispielsweise linear, beispielsweise in Richtung der Längsachse, und/oder als Drehbewegung, insbesondere um die Längsachse oder um eine zur Längsachse parallele Achse erfolgen. Insbesondere wird der Absperrkörper beim Öffnen des Mehrkomponentenbehältnisses ein Stück in Fließrichtung aus der Sammelstelle herausgezogen, insbesondere hin zum Düsenauslass einer Auslassdüse von der Sammelstelle weg. Durch diese Verschiebung wird der Absperrkörper in die Offenstellung bewegt und die Komponenten können durch Druck aus den Kammern in die Sammelstelle bewegt werden. Durch das Ausdrücken strömen die Komponenten aus den Kammern durch die Kammerauslässe in die Sammelstelle und von dort weiter, insbesondere durch ein Mischelement in einer Auslassdüse, wo sie gemischt werden und am Ende durch einen Düsenauslass austreten. Die Bewegung des Absperrkörpers in Fließrichtung hat den Vorteil, dass der Absperrkörper durch die Bewegung der Komponenten nicht unbeabsichtigt in die Schließstellung zurück bewegt werden kann.
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Vorzugsweise ist der Absperrkörper zumindest in der Schließstellung in der Sammelstelle angeordnet, insbesondere beweglich in der Sammelstelle. In diesem Fall bildet die Sammelstelle eine Art Ventilgehäuse, in dem der Absperrkörper beweglich gelagert ist.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass das Mehrkomponentenbehältnis eine Auslassdüse mit einem Mischelement umfasst, wobei das Mischelement in der Auslassdüse relativ zum Grundkörper bewegbar ist. Auch hier kann die Bewegung linear, insbesondere axial, oder als Drehung erfolgen. Die Auslassdüse ist beispielsweise schlauch- oder rohrförmig und das Mischelement beispielsweise stangenförmig. Insbesondere ist das Mischelement ein Statikmischer. Statikmischer zum Mischen von zwei oder mehr fließfähigen Komponenten sind bekannt. Sie weisen meist aneinander gereihte, beispielsweise schrauben-, lamellen- oder auch gitterförmige Elemente auf, die die aus den Komponenten gebildete Masse beim Durchströmen des Statikmischers wiederholt trennen und zusammenführen, so dass die Komponenten durchmischt werden.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses ist das Mischelement derart mit dem Absperrkörper verbunden, dass der Absperrkörper durch eine Bewegung des Mischelements aus der Schließ- in die Offenstellung bewegbar ist. In diesem Fall wird nicht nur das Mischelement relativ zum Grundkörper bewegt, sondern mit dem Mischelement auch der Absperrkörper. Insbesondere ist das Mischelement mit dem Absperrkörper einstückig, sodass die Bewegung gemeinsam in gleicher Art und gleicher Richtung erfolgt.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass die Auslassdüse einstückiger Teil des Grundkörpers ist. Die Auslassdüse wird mit dem Grundkörper in einem Stück, also in einem und als ein Teil hergestellt. Insbesondere erfolgt die Herstellung durch Blasformen aus Kunststoff. Dabei ist die Auslassdüse insbesondere an ihrem vorderen Ende verschlossen. Das vordere Ende bildet eine Art Verschlusskappe, die den Düsenauslass verschießt. „Vorn“ bezieht sich hier auf die Hauptfließsrichtung der Komponenten beim Ausdrücken aus den Kammern zum Düsenauslass nach vorn.
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Vorzugsweise ist die Sammelstelle im Grundkörper rohrförmig und der Absperrkörper ist als Hohlkörper ausgebildet. „Rohrförmig“ bedeutet auch hier nicht zwingend, dass ein kreiszylindrischer oder ein gleich bleibender Querschnitt vorhanden ist. Im Hohlkörper kann mindestens eine Wand angeordnet sein, die den Hohlkörper aussteift. Insbesondere können mehrere Wände vorgesehen sein, die sich insbesondere kreuzen. Statt einer Wand oder mehrerer Wände können auch mindestens ein Steg, ein Stab, eine Stütze oder ein anderer Stabilisierungskörper vorgesehen sein. Der Stabilisierungskörper ist allerdings derart gestaltet, dass in der Offenstellung ein Fließen der Komponenten durch den Absperrkörper hindurch möglich ist. Der Absperrkörper ist insbesondere hohlzylindrisch, mit einer offenen Grund- und Deckfläche. Der Absperrkörper und die Sammelstelle sind insbesondere derart ausgebildet, dass der Absperrkörper in der Schließstellung derart an der Sammelstelle anliegt, dass er die Sammelstelle gegenüber den Kammerauslasskanälen absperrt.
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Vorzugsweise weist der Absperrkörper in seiner Mantelwand mindestens eine Durchlassöffnung für mindestens eine der Komponenten auf. Wird der Absperrkörper in der Sammelstelle von der Schließstellung in die Offenstellung bewegt, gelangt zumindest eine Durchlassöffnung in den Bereich eines Kammerauslasskanals, so dass die Komponente durch die Durchlassöffnung in die Sammelstelle gelangen kann. Die Durchlassöffnung kann insbesondere derart gestaltet sein, dass sie in der Offenstellung mit mehreren Kammerauslasskanälen in Verbindung steht, so dass mehrere Komponenten durch die Durchlassöffnung in die Sammelstelle gelangen können. Alternativ sind mehrere Durchlassöffnungen vorhanden, insbesondere für jeden Kammerauslasskanal eine Durchlassöffnung.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses weist der Grundkörper einen Montagekanal auf, der die erste Kammer mit der Sammelstelle verbindet. Der Montagekanal dient zum Einführen des Misch- und/oder Absperrelements in die Auslassdüse beziehungsweise die Sammelstelle bei der Montage. Zudem erleichtert er die einstückige Herstellung des Grundkörpers gemeinsam mit der Auslassdüse. Der Montagekanal ist zusätzlich zum Kammerauslasskanal der ersten Kammer an der ersten Kammer angeordnet. Der Montagekanal ist insbesondere koaxial zur Längsachse der Auslassdüse, was die Herstellung vereinfacht.
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Vorzugsweise ist der Montagekanal rohrförmig und er weist einen Querschnitt auf, der dem Querschnitt der Sammelstelle entspricht. Insbesondere weisen der Montagekanal und die Sammelstelle einen Kreisquerschnitt mit gleichem Durchmesser auf.
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Um zu verhindern, dass die in der ersten Kammer aufbewahrte erste Komponente der Mehrkomponentenmasse durch den Montagekanal in die Sammelstelle gelangt, ist vorzugsweise am oder im Montagekanal ein Dichtkörper derart angeordnet, so dass der Dichtkörper die erste Kammer von der Sammelstelle trennt.
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Vorzugsweise ist der Dichtkörper mit dem Absperrkörper verbunden, insbesondere dreh- und/oder axialfest, vorzugsweise derart, dass der Dichtkörper mit dem Absperrkörper bewegbar ist, wenn der Absperrkörper von der Schließstellung in die Offenstellung bewegt wird. Alternativ ist der Absperrkörper relativ zum Dichtkörper bewegbar. Insbesondere kann der Dichtkörper mittels einer Trennstelle derart mit dem Absperrkörper verbunden sein, dass der Dichtkörper beim Bewegen des Absperrkörpers von der Schließ- in die Offenstellung vom Absperrkörper getrennt wird und ortsfest im Montagekanal verbleibt. Die Verbindung von Dicht- und Absperrkörper kann auch über ein Element erfolgen, das beim Bewegen des Absperrkörpers von der Schließstellung in die Offenstellung gedehnt wird, beispielsweise faltenbalgartig. Der Dichtkörper ist in diesen Fällen insbesondere im Montagekanal ortsfest angeordnet und in seiner Lage festgelegt, insbesondere mittels einer Klebeverbindung. Insbesondere ist der Dichtkörper mit dem Absperrkörper einstückig. Insbesondere ist der Absperrkörper mit dem Dichtkörper und dem Mischelement als ein Element gemeinsam in einem Vorgang, beispielsweise durch Spritzgießen, hergestellt, was die Anzahl der Einzelteile des erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses reduziert.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass das Mehrkomponentenbehältnis derart gestaltet ist, dass die Komponenten durch Zusammendrücken der Wandung der Kammern zur Sammelstelle bewegt werden. „Wandung“ meint hier den Teil der Kammern, die zum Grundkörper gehören. Insbesondere weist das Mehrkomponentenbehältnis keine zusätzlichen Kolben oder Stopfen auf, die die Kammern nach dem Befüllen mit den Komponenten verschließen. Zumindest erfolgt das Ausdrücken nicht durch eine Bewegung eines Kolbens oder eines Stopfens in einer Kammer. Unter „Aus-“ bzw. „Zusammendrücken“ ist hier vielmehr eine Kompression der durch den Grundkörper gebildeten Wandung einer Kammer zu verstehen, die, bezogen auf die Längsachse, radial und/oder axial erfolgen kann, wie bei einer Tube. Das Ausdrücken ist beispielsweise auch durch ein Aufrollen des Mehrkomponentenbehältnisses von einem Ende her möglich, insbesondere unter Verwendung einer Tubenquetsche, wie sie beispielsweise aus den Druckschriften
DE 20 2004 019 473 U1 und
WO92/05082 bekannt ist.
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Die Kammern weisen insbesondere je eine Füllöffnung auf, die vorzugsweise, bezogen auf die Längsachse, radial versetzt zueinander angeordnet sind. Die Füllöffnungen sind insbesondere nicht identisch mit den Kammerauslasskanälen, sondern liegen bezogen auf die Hauptfließrichtung am gegenüberliegenden Ende der Kammern. Durch die Füllöffnungen lässt sich das Mehrkomponentenbehältnis nach seiner Herstellung mit den Komponenten befüllen. Nach dem Befüllen werden die Füllöffnungen beispielsweise durch Kleben oder eine Schweißnaht verschlossen. Denkbar ist auch ein Wickelfalz an einem Ende des Mehrkomponentenbehältnisses zum Verschließen der Füllöffnungen nach dem Befüllen der Kammern. Eine Kammer weist nach dem Verschließen für die darin enthaltene Komponente nur den Kammerauslasskanal auf, wobei auch die Ausbildung mehrere Kammerauslasskanäle je Kammer möglich ist.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass die Auslassdüse eine Solltrennstelle aufweist. Die Solltrennstelle ist insbesondere in der Nähe des vorderen Endes der Auslassdüse angeordnet, insbesondere am hinteren Ende einer Verschlusskappe, mit der der Düsenauslass der Auslassdüse verschlossen ist. Insbesondere ist die Verschlusskappe als vorderer Bereich einstückiger Bestandsteil der Auslassdüse. Zum Entfernen der Verschlusskappe kann der vordere Bereich der Auslassdüse an der Solltrennstelle vom hinteren Bereich der Auslassdüse entfernt werden. Nach dem Entfernen ist die Auslassdüse offen und die Trennstelle bildet den Düsenauslass.
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Um nach dem Abtrennen der Verschlusskappe den Absperrkörper von der geschlossenen Stellung in die Offenstellung bewegen zu können, weist das Mehrkomponentenbehältnis vorzugsweise ein Greifelement zum Bewegen des Absperrkörpers auf, das mit dem Absperrkörper zugfest verbunden ist. Das Greifelement ist beispielsweise eine Art länglicher Fortsatz, der insbesondere einstückig mit dem Absperrkörper ist. Insbesondere ist der Fortsatz am vorderen Ende des Mischelements angeordnet, sodass das Greifelement mit dem Absperrkörper über das Mischelement verbunden ist. Insbesondere sind das Greifelement, das Mischelement und der Absperrkörper einstückig, insbesondere als ein Spritzgussteil hergestellt. Insbesondere ist zudem auch der Dichtkörper einstückig am Absperrkörper angeordnet, so dass das erfindungsgemäße Mehrkomponentenbehältnis nur aus zwei Teilen besteht: Dem als Blasformteil hergestellten Grundkörper und dem zum Grundkörper bewegbaren Misch- und Verschlusskörper, der einstückig als Spritzgussteil hergestellt ist und der das Greifelement, das Mischelement, den Absperrkörper, und den Dichtkörper umfasst.
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Das erfindungsgemäße Mehrkomponentenbehältnis ist insbesondere ein Zweikomponentenbehältnis mit zwei voneinander getrennten Kammern. Insbesondere ist das Mehrkomponentenbehältnis für chemische Verankerungen im Bausektor vorgesehen, die Kammern enthalten in diesem Fall Komponenten eines Mörtels, beispielsweise eines Kunstharz-Mehrkomponentenmörtels. Bei einer chemischen Verankerung wird ein Anker, normalerweise eine Ankerstange, mit einer aushärtenden Masse, die, auch wenn sie aus Kunstharz besteht, auch als Mörtel bezeichnet wird, in einem Bohrloch in Beton, Stein, Mauerwerk oder einem sonstigen Ankergrund befestigt. Alternativ ist das Mehrkomponentenbehältnis für einen Kleber vorgesehen.
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In diesem Zusammenhang bedeutet „fließfähig“, dass die Komponenten beispielsweise flüssig oder pastös sind. Es kann sich beispielsweise um einen Binder und einen Härter eines Zweikomponentenklebers oder Harzes handeln. Solche Komponenten müssen bis zum Gebrauch voneinander getrennt und meist auch luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Zum Gebrauch werden die Komponenten gemischt und binden dann ab, was auch als Aushärten beschrieben werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
- 1 ein erstes erfindungsgemäßes Mehrkomponentenbehältnis in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 das Mehrkomponentenbehältnis der 1 in einer Schließstellung vor dem Befüllen und Verschließen der Kammern in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Ansicht;
- 3 eine Schnittdarstellung des ersten erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses mit abgetrennter Verschlusskappe in der Schließstellung;
- 4 eine Schnittdarstellung des ersten erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses in der Offenstellung;
- 5 eine perspektivische Ansicht der Sammelstelle in der Offenstellung; und
- 6 ein Ausschnitt aus einer Schnittdarstellung eines zweiten erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses in einer Schließstellung.
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In den Figuren ist ein erfindungsgemäßes Mehrkomponentenbehältnis 1 zum getrennten Aufbewahren fließfähiger Komponenten einer aushärtenden Mehrkomponentenmasse dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Mehrkomponentenmasse eine Zweikomponentenmasse, die sich aus zwei Komponenten zusammensetzt, und mit der eine Gewindestange in einem Bohrloch durch Einkleben verankert werden kann. Die Komponenten der Zweikomponentenmasse und diese selbst sind nicht dargestellt.
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Das Mehrkomponentenbehältnis 1 umfasst einen Grundkörper 2, der als Blasformteil einstückig aus Kunststoff hergestellt ist, sowie einen Misch- und Verschlusskörper 7, der als Spritzgussteil aus Kunststoff einstückig hergestellt ist.
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Der Grundkörper 2 weist eine erste Kammer 3 und eine zweite Kammer 4 für die beiden Komponenten der Zweikomponentenmasse auf. Die beiden Kammern 3, 4 erstrecken sich rohrförmig in Richtung einer Längsachse L des Mehrkomponentenbehältnisses 1. Die volumenmäßig kleinere zweite Kammer 4 weist einen Kreisquerschnitt auf, während der Querschnitt der größeren ersten Kammer 3 eine Art Oval bildet. Die Wandungen der beiden Kammern 3, 4 sind jeweils in Umfangsrichtung vollflächig geschlossen, und weisen an ihren hinteren Enden Füllöffnungen 5, 6 auf, durch die die Komponenten nach dem Einführen des Misch- und Verschlusskörpers 7 in den Grundkörper 2 in die Kammern 3, 4 getrennt voneinander eingefüllt werden. Nach dem Einfüllen der Komponenten in die beiden Kammern 3, 4 wird die Wandung der Kammern 3, 4 im Bereich der Füllöffnungen 5, 6 mittels einer Verschweißung 8 dicht verschlossen. Die beiden Kammern 3, 4 sind durch einen Verbindungssteg 9 räumlich beabstandet und voneinander getrennt, aber fest und einstückig miteinander verbunden. An ihren vorderen Enden weisen die beiden Kammern 3, 4 jeweils einen Kammerauslasskanal 10, 11 auf. „Vorn“ und „hinten“ bezieht sich hier auf die Fließrichtung der Komponenten beim Ausdrücken der Komponenten aus dem Mehrkomponentenbehältnis 1, die beim Ausdrücken von den Kammern 3, 4 in Auspressrichtung A nach vorn zu einem Düsenauslass 28 fließen. Die beiden Kammerauslasskanäle 10, 11 sind als abschnittsweise gekrümmte, rohrförmige Fortsätze mit Kreisquerschnitt einstückig an die jeweilige Kammer 3, 4 angefügt, die die Kammern 3, 4 mit einer Sammelstelle 12 verbinden. Die Sammelstelle 12 ist ein hohlzylindrischer Bereich im Grundkörper 2 mit Kreisquerschnitt, der sich rohrförmig gerade in Richtung der Längsachse L erstreckt. In Auspressrichtung A schließt sich an die Sammelstelle 12 ein im Querschnitt reduzierter, ebenfalls rohrförmiger gerader hohlzylindrischer Abschnitt an, der die Auslassdüse 13 bildet, die einstückiger Teil des Grundkörpers 2 ist. Durch die Querschnittsreduktion wird eine Schulter 23 am vorderen Ende der Sammelstelle 12 gebildet. An ihrem vorderen Ende weist die Auslassdüse 13 eine Verschlusskappe 14 auf, die einstückiger Bestandteil der Auslassdüse 13 und somit des Grundkörpers 2 ist. In Auspressrichtung A gesehen hinter der Verschlusskappe 14 an der Auslassdüse 13 ist eine mittels einer umlaufenden Nut ausgebildete Solltrennstelle 16 angeordnet. Die Verschlusskappe 14 bildet einen vorderen Bereich der Auslassdüse 13, während der Bereich hinter der Solltrennstelle 16 einen hinteren Bereich der Auslassdüse 13 bildet. Die Verschlusskappe 14 ist, wie auch die Auslassdüse 13, einstückiger Bestandteil des Grundkörpers 2. Die Auslassdüse 13 und die Sammelstelle 12 sind gegeneinander offen, sie kommunizieren miteinander. Von der Sammelstelle 12 zur ersten Kammer 3 erstreckt sich entlang der Längsachse L ein rohrförmiger Montagekanal 15, dessen Querschnitt dem Querschnitt der Sammelstelle 12 entspricht und der die Sammelstelle 12 mit der ersten Kammer 3 verbindet.
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Der Misch- und Verschlusskörper 7 ist stiftförmig lang gestreckt und besteht aus vier einstückig miteinander verbundenen Teilen: Dem kreisscheibenförmigen Dichtkörper 17, der das hintere Ende des Misch- und Verschlusskörpers 7 bildet, dem innen hohlen Absperrkörper 18, der Durchlassöffnungen 19 aufweist, dem als Statikmischer ausgebildeten Mischelement 20 und einem zapfenförmigen Greifelement 21, das an seinem vorderen Ende einen Bund 22 aufweist. Der Absperrkörper 18 ist in der Sammelstelle 12 und somit innerhalb des Grundkörpers 2 in Längsrichtung, also entlang der Längsachse L verschiebbar angeordnet. In der in den 2 und 3 dargestellten Schließstellung liegt ein vorderer Teil des Absperrkörpers 18, der in seiner Mantelwand keine Durchlassöffnung aufweist, in dem Bereich der Sammelstelle 12, in den Einströmöffnungen 26, 27 der Kammerauslasskanäle 10, 11 münden. In dieser Schließstellung trennt der Absperrkörper 18 die Sammelstelle 12 von den Kammerauslasskanälen 10, 11, so dass keine der beiden Komponenten aus den Kammern 3, 4 in die Sammelstelle 12 gelangen kann, auch dann nicht, wenn von einem Verwender Druck auf die Kammern 3, 4 ausgeübt wird. Um auch einem größeren Druck standhalten zu können, weist der Absperrkörper 18 in seinem vorderen Bereich sich kreuzende Versteifungswände 25 als Stabilisierungskörper auf, wie sie in 2 zu sehen sind. Durch ein axiales Verschieben des Absperrkörpers 18 nach vorn gelangt der hintere Bereich des Absperrkörpers 18, der vier großflächige Durchlassöffnungen 19 aufweist, in den Bereich, in dem die Kammerauslasskanäle 10, 11 in die Sammelstelle 12 münden. Wird der Absperrkörper 18 so weit verschoben, bis er an der Schulter 23 anliegt, befindet sich der Absperrkörper 18 in einer Offenstellung, in der die Durchlassöffnungen 19 im Bereich der Einströmöffnungen 26, 27 der Kammerauslasskanäle 10, 11 liegen, so dass die Kammerauslasskanäle 10, 11 mit der Sammelstelle 12 kommunizieren und die Komponenten praktisch ungehindert durch die Durchlassöffnungen 19 in die Sammelstelle 12 gelangen können, wie dies insbesondere in 5 zu sehen ist. Die Durchlassöffnungen 19 sind hierfür so großflächig ausgeführt, dass die Mantelwand des hinteren Bereichs des Absperrkörpers 18 auf vier in Längsrichtung verlaufende Säulen 24 reduziert ist. An hinteren Enden der Säulen 24 ist der Dichtkörper 17 angeordnet, der die erste Kammer 3 von der Sammelstelle 12 trennt und verhindert, dass die erste Komponente unkontrolliert durch den Montagekanal 15, durch den der Misch- und Verschlusskörper 7 vor dem Befüllen der ersten Kammer 3 in die Sammelstelle 12 und die Auslassdüse 13 zur Montage eingeführt wurde, in die Sammelstelle 12 gelangt und nicht, wie planmäßig vorgesehen, ausschließlich durch den ersten Kammerauslasskanal 10.
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Zur Verwendung der im Mehrkomponentenbehältnis 1 aufbewahrten Zweikomponentenmasse wird zunächst die Verschlusskappe 14 an der Solltrennstelle 16 von dem hinteren Teil der Auslassdüse 13 abgetrennt, wodurch ein Düsenauslass 28 entsteht, durch den die aushärtende Zweikomponentenmasse das Mehrkomponentenbehältnis 1 verlassen kann. Nun kann der Verwender den Bund 22 des Greifelements 21 greifen und in axialer Richtung nach vorn in Auspressrichtung A ziehen. Da das Greifelement 21 durch die einstückige Herstellung mit dem Mischelement 20, dem Absperrkörper 18 und dem Dichtkörper 17 zugfest verbunden ist, wird der gesamte Misch- und Verschlusskörper 7 nach vorne bewegt, bis das vordere Ende des Absperrkörpers 18 an der Schulter 23 anliegt. Dabei wird das Mischelement 20, in diesem Fall ein Statikmischer zum Mischen der beiden Komponenten, in der Auslassdüse 13 bewegt und mit dem Mischelement 20 der Absperrkörper 18 in der Sammelstelle 12, der hierdurch in die Offenstellung gelangt. Im Mischelement 20 werden die beiden Komponenten der aushärtenden Masse beim Durchfließen von einer Ausströmöffnung 29 der Sammelstelle 12 bis zum Düsenauslass 28 der Auslassdüse 13 durchmischt, wobei die aushärtende Masse entsteht, die das Mehrkomponentenbehältnis 1 durch den Düsenauslass 28 verlässt. Die Bewegung der Komponenten von den Kammern 3, 4 durch die Kammerauslasskanäle 10, 11 in die Sammelstelle 12 und von dort durch das Mischelement 20 beziehungsweise die Auslassdüse 13 hin zum Düsenauslass 28 erfolgt durch ein Zusammendrücken der Wandungen der Kammern 3, 4 in, bezogen auf die Längsachse L radialer Richtung, und/oder in Längsrichtung durch den Verwender, insbesondere mithilfe einer Tubenquetsche.
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6 ist eine Detailansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisses 101, das sich von dem ersten erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnis 1 allein durch die Ausbildung des Dichtkörpers 117 und der Säulen 124 des einstückig hergestellten Misch- und Verschlusskörpers 107 unterscheidet. Der Dichtkörper 117 weist einen Außendurchmesser auf, der größer als der Innendurchmesser des Montagekanals 15 ist. Zudem ist der Dichtkörper 117 derart ausgebildet, dass er an der Wand eines Eingangstrichters 31 des Montagekanals15 flächig anliegt. In diesem Bereich ist der Dichtkörper 117 mit dem Eingangstrichter 31, und somit mit dem Grundkörper 2 des Mehrkomponentenverhältnisses stoffschlüssig und somit ortsfest verbunden. Die Säulen 124 weisen an ihren vorderen Enden, mit denen sie mit dem Absperrkörper 18 verbunden sind, Schwächungen 30 auf. Diese Schwächungen 30 bilden Sollbruchstellen, an denen die Säulen 124 vom Absperrkörper 18 getrennt werden, wenn von einem Verwender über das Greifelement 21 eine Zugkraft auf den Misch- und Verschlusskörper 107 ausgeübt wird. Nach der Trennung der Säulen 124 vom Absperrkörper 18 lässt sich der Absperrkörper 18 mit dem Mischelement 20 und dem Greifelement 21 in der Auslassdüse 13 nach vorne bewegt, bis das vordere Ende des Absperrkörpers 18 an der Schulter 23 anliegt.
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Die erfindungsgemäßen Mehrkomponentenbehältnisse 1, 101 zeichnen sich durch eine geringe Anzahl an Bauteilen aus, wodurch sich die Mehrkomponentenbehältnisse 1, 101 günstig herstellen und einfach montieren und befüllen lassen.
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Bezugszeichenliste
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Mehrkomponentenbehältinis
- 1, 101
- Mehrkomponentenbehältnis
- 2
- Grundkörper
- 3
- erste Kammer
- 4
- zweite Kammer
- 5
- Füllöffnung der ersten Kammer
- 6
- Füllöffnung der zweiten Kammer
- 7, 107
- Misch- und Verschlusskörper
- 8
- Verschweißung
- 9
- Verbindungssteg
- 10
- erster Kammerauslasskanal
- 11
- zweiter Kammerauslasskanal
- 12
- Sammelstelle
- 13
- Auslassdüse
- 14
- Verschlusskappe
- 15
- Montagekanal
- 16
- Solltrennstelle der Auslassdüse 13
- 17, 117
- Dichtkörper
- 18
- Absperrkörper
- 19
- Durchlassöffnung
- 20
- Mischelement
- 21
- Greifelement
- 22
- Bund des Greifelements 21
- 23
- Schulter
- 24, 124
- Säule
- 25
- Versteifungswand
- 26
- Einströmöffnung des ersten Kammerauslasskanals 10 in die Sammelstelle 12
- 27
- Einströmöffnung des zweiten Kammerauslasskanals 11 in die Sammelstelle 12
- 28
- Düsenauslass
- 29
- Ausströmöffnung aus der Sammelstelle 12
- 30
- Schwächung
- 31
- Eingangstrichter
- A
- Auspressrichtung
- L
- Längsachse des Mehrkomponentenbehältnisses 1
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0319135 A2 [0002]
- DE 202004019473 U1 [0018]
- WO 9205082 [0018]