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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer Umgebung einer mit einem Kraftfahrzeug gekoppelten Anhängervorrichtung, bei welchem mit einem Sensorsystem, welches an der Anhängervorrichtung angeordnet ist und welches zumindest einen Abstandssensor aufweist, die Umgebung der Anhängervorrichtung auf das Vorhandensein zumindest eines Objekts hin überwacht wird. Zudem wird in Abhängigkeit von dem Vorhandensein des zumindest einen Objekts ein Warnsignal an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs übertragen. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Sensorsystem für eine Anhängervorrichtung. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Anhängervorrichtung mit einem derartigen Sensorsystem. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung ein Gespann, welches eine Anhängervorrichtung und ein Kraftfahrzeug umfasst.
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Das Interesse richtet sich vorliegend auf die Überwachung der Umgebung einer Anhängervorrichtung beziehungsweise eines Anhängers. Aus dem Stand der Technik sind Sensorsysteme bekannt, mit denen die Umgebung eines Kraftfahrzeugs überwacht werden kann. Ein solches Sensorsystem kann beispielsweise mehrere Abstandssensoren aufweisen, mit denen Objekte in der Umgebung des Kraftfahrzeugs erkannt werden können. Falls eine Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt droht, kann ein entsprechendes Warnsignal an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik sogenannte Flankenschutzassistenten bekannt, die ein Objekt im seitlichen Umgebungsbereich des Kraftfahrzeugs erfassen können und somit insbesondere bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs eine Kollision zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Objekt vermeiden können.
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Falls das Kraftfahrzeug zusätzlich mit einer Anhängervorrichtung beziehungsweise mit einem Anhänger gekoppelt ist, stellt das Manövrieren des Gespanns aus Kraftfahrzeug und Anhängervorrichtung für den Fahrer üblicherweise eine Herausforderung dar, bei welcher der Fahrer unterstützt werden soll. Mithilfe von Sensorsystemen des Kraftfahrzeugs kann die Umgebung der Anhängervorrichtung aber meist nicht ausreichend überwacht werden.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
EP 1 658 211 B1 ein Rangierhilfesystem für ein Kraftfahrzeug. Dabei ist ein Notbremssystem vorgesehen, das mit einer fahrzeugfesten Abstandssensorik kommuniziert und zum automatischen Abbremsen des Fahrzeugs ausgebildet ist, wenn das Notbremssystem eine Kollisionsgefahr zwischen dem Fahrzeug und einem Hindernis erkennt. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Gespann handeln, das aus einer Zugmaschine und einem Anhänger besteht. Die Abstandssensoren sind entlang der Außenkonturen beider Bestandteile des Gespanns umlaufend angeordnet.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 102 25 160 A1 ein Verfahren zum Datenübertragung zwischen einem Fahrzeug und einem am Fahrzeug gekoppelten Anhänger, wobei die Daten mittels elektromagnetischer Wellen übertragen werden. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass am Anhänger ein Sensor für einen Abstandswarner angebracht ist und im Fahrzeug anhand eines Displays oder eines akustischen Signals der Fahrer den Abstand zu einem Hindernis erkennen kann.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie der Umgebungsbereich einer Anhängervorrichtung beziehungsweise eines Anhängers auf einfache und zuverlässige Weise überwacht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch ein Sensorsystem, durch eine Anhängervorrichtung sowie durch ein Gespann mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Überwachen einer Umgebung einer mit einem Kraftfahrzeug gekoppelten Anhängervorrichtung werden mit einem Sensorsystem, welches bevorzugt an der Anhängervorrichtung angeordnet ist und welches insbesondere zumindest einen Abstandssensor aufweist, die Umgebung der Anhängervorrichtung auf das Vorhandensein zumindest eines Objekts hin überwacht. Darüber hinaus wird bevorzugt in Abhängigkeit von dem Vorhandensein des zumindest einen Objekts ein Warnsignal an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs übertragen. Dabei wird insbesondere mit zwei ersten Abstandssensoren jeweils ein erster Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht, welcher sich bevorzugt seitlich neben einer Mitte der Anhängervorrichtung befindet. Darüber hinaus wird insbesondere mit zwei zweiten Abstandssensoren jeweils ein zweiter Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht, welcher sich bevorzugt seitlich neben einem Heck der Anhängervorrichtung befindet.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Überwachen einer Umgebung einer mit einem Kraftfahrzeug gekoppelten Anhängervorrichtung. Hierbei wird mit einem Sensorsystem, welches an der Anhängervorrichtung angeordnet ist und welches zumindest einen Abstandssensor aufweist, die Umgebung der Anhängervorrichtung auf das Vorhandensein zumindest eines Objekts hin überwacht. Darüber hinaus wird in Abhängigkeit von dem Vorhandensein des zumindest einen Objekts ein Warnsignal an einen Fahrer des Kraftfahrzeugs übertragen. Zudem wird mit zwei ersten Abstandssensoren jeweils ein erster Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht, welcher sich seitlich neben einer Mittel der Anhängervorrichtung befindet. Mit zwei zweiten Abstandssensoren wird jeweils ein zweiter Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht, welcher sich seitlich neben einem Heck der Anhängervorrichtung befindet.
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Mithilfe des Verfahrens soll die Umgebung einer Anhängervorrichtung überwacht werden. Bei der Anhängervorrichtung kann es sich insbesondere um einen Anhänger handeln, welcher eine Achse aufweist beziehungsweise welcher als einachsiger Anhänger ausgebildet ist. Die Anhängervorrichtung beziehungsweise der Anhänger kann mit einer Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs verbunden beziehungsweise gekoppelt werden. Mithilfe des Sensorsystems soll überprüft werden, ob sich in der Umgebung der Anhängervorrichtung ein Objekt beziehungsweise ein Hindernis befindet. Insbesondere soll erkannt werden, ob bei der Fahrt mit dem Gespann, welches das Kraftfahrzeug und die Anhängervorrichtung umfasst, eine Kollision zwischen der Anhängervorrichtung und dem Objekt droht. Das Sensorsystem umfasst zumindest einen Abstandssensor. Dieser Abstandssensor kann beispielsweise als Ultraschallsensor ausgebildet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Abstandssensor als Radarsensor, als Laserscanner, als Lidarsensor oder als Kamera ausgebildet ist. Mit diesem Abstandssensor können insbesondere Abstandswerte bereitgestellt werden, welche einen Abstand zwischen dem Abstandssensor und dem Objekt beschreiben. Wenn nun mithilfe des Sensorsystems erkannt wird, dass sich ein Objekt in der Umgebung der Anhängervorrichtung befindet, kann ein Warnsignal mithilfe des Sensorsystems ausgesendet werden. Dieses Warnsignal kann beispielsweise in Abhängigkeit von dem Abstand zwischen dem Objekt und der Anhängervorrichtung bestimmt werden. Das Sensorsystem kann eine Sendeeinrichtung aufweisen, mittels welcher dieses Warnsignal ausgesendet werden kann. Somit kann dieses Warnsignal von einer Ausgabeeinrichtung, welche dem Fahrer des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist, zugänglich gemacht werden.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass zwei erste Abstandssensoren vorgesehen sind, mit denen jeweils ein erster Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht wird, welcher sich seitlich neben einer Mitte der Anhängervorrichtung befindet. Zudem sind zwei zweite Abstandssensoren vorgesehen, mit denen jeweils ein zweiter Erfassungsbereich in der Umgebung überwacht wird, welcher sich seitlich neben einem Heck der Anhängervorrichtung befindet. Mit anderen Worten umfasst das Sensorsystem vier Abstandssensoren. Das Sensorsystem umfasst also zwei erste Abstandssensoren und zwei zweite Abstandssensoren, wobei sich die Abstandssensoren durch ihre Anordnung an der Anhängervorrichtung unterscheiden. Diese Abstandssensoren können paarweise an jeweiligen Seitenflächen der Anhängervorrichtung angeordnet sein. Dies bedeutet, dass an einer ersten Seite oder Seitenfläche der Anhängervorrichtung ein erster und ein zweiter Abstandssensor angeordnet sind und dass auch an einer zweiten Seite beziehungsweise einer zweiten Seitenfläche ein erster und ein zweiter Abstandssensor angeordnet sind. Die jeweiligen Erfassungsbereiche der Abstandssensoren beschreiben diejenigen Bereiche in der Umgebung, mit denen mit den jeweiligen Abstandssensoren Objekte erfasst beziehungsweise erkannt werden können.
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Die ersten Abstandssensoren können beispielsweise in einem Bereich der Mitte der Anhängervorrichtung beziehungsweise der Seitenfläche angeordnet sein und ausgehend von der Mitte einen seitlichen Bereich neben der Anhängervorrichtung umfassen. Die Mitte kann dabei die geometrische Mitte der Seitenfläche der Anhängervorrichtung beschreiben. Bei einer Anhängervorrichtung, welche als einachsiger Anhänger ausgebildet ist, kann die Mitte im Bereich der Achse liegen. Die zweiten Abstandssensoren sind einem Heck beziehungsweise einem hinteren Bereich der Seitenfläche zugeordnet und können ausgehend von dort den seitlichen Umgebungsbereich erfassen. Das Heck beschreibt dabei insbesondere einen hinteren Bereich auf der Seitenfläche. Die zweiten Abstandssensoren sind als in Vorwärtsfahrtrichtung der Anhängervorrichtung beziehungsweise des Gespanns hinter den ersten Abstandssensoren angeordnet. Hierbei wird berücksichtigt, dass die Anhängervorrichtung beziehungsweise der Anhänger bei einer Kurvenfahrt üblicherweise von der Bewegungsbahn des Kraftfahrzeugs abweicht. Mit den ersten und den zweiten Abstandssensoren können die seitlichen Bereiche in der Umgebung neben der Anhängervorrichtung überwacht werden. Somit können insbesondere Kollisionen vermieden werden, bei denen das Kraftfahrzeug an dem Objekt kollisionsfrei vorbei bewegt wird, aber der Anhänger mit dem Objekt kollidiert. Dies ermöglicht eine zuverlässige Überwachung der Umgebung der Anhängervorrichtung.
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Bevorzugt wird der jeweilige erste Erfassungsbereich derart bestimmt, dass bei einer Kurvenfahrt in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs mit dem ersten Abstandssensor, welcher der Innenseite der Kurve zugeordnet ist, ein Schnittbereich überwacht wird, welcher der Innenseite der Kurve zugeordnet ist und welcher sich von einer Bewegungsbahn des Kraftfahrzeugs unterscheidet. Wenn mit dem Gespann eine Kurvenfahrt in Vorwärtsfahrtrichtung durchgeführt wird, wird das Kraftfahrzeug entlang einer anderen Kurvenbahn bewegt als die Anhängervorrichtung. Im Innenbereich der Kurve schneidet die Anhängervorrichtung einen Schnittbereich, der sich aber nicht in der Bewegungsbahn beziehungsweise in dem Fahrschlauch des Kraftfahrzeugs befindet. Dabei ist der erste Abstandssensor derart positioniert beziehungsweise ausgebildet, dass dieser Schnittbereich, den die Anhängervorrichtung üblicherweise bei einer Kurvenfahrt an der Innenseite der Kurve einnimmt, überwacht werden kann. Dies ermöglicht zuverlässig die Vermeidung einer Kollision zwischen der Anhängervorrichtung und einem Objekt, welches sich in diesem Schnittbereich befindet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der jeweilige zweite Erfassungsbereich derart bestimmt, dass bei der Kurvenfahrt in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs mit dem zweiten Abstandssensor, welcher einer Außenseite der Kurve zugeordnet ist, ein Ausschwenkbereich überwacht wird, welcher der Außenseite der Kurve zugeordnet ist und welcher sich von der Bewegungsbahn des Kraftfahrzeugs unterscheidet. Im Außenbereich der Kurve schwenkt die Anhängervorrichtung beziehungsweise der Anhänger üblicherweise aus. Insbesondere schwenkt der Heckbereich des Anhängers im Außenbereich der Kurve aus. Mit dem zweiten Abstandssensor, der dem Außenbereich der Kurve zugewandt ist, kann dieser Ausschwenkbereich zuverlässig auf das Vorhandensein eines Objekts hin überwacht werden. Dies ermöglicht einen zuverlässigen Betrieb des Gespanns, welches das Kraftfahrzeug und die Anhängervorrichtung umfasst.
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Mithilfe der Abstandssensoren können die Bereiche seitlich in der Umgebung des Kraftfahrzeugs auch während einer Rückwärtsfahrt überwacht werden. Auch bei einer Rückwärtsfahrt des Gespanns kann die Anhängervorrichtung ausscheren oder einknicken. Somit können auch bei der Rückwärtsfahrt des Gespanns Objekt in der Umgebung der Anhängervorrichtung erkannt werden und Kollisionen vermieden werden.
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In einer Ausführungsform werden mit den ersten Abstandssensoren und den zweiten Abstandssensoren jeweils Abstandswerte bereitgestellt, und mittels eines Steuergeräts der Sensorvorrichtung werden anhand der jeweiligen Abstandswerte das Vorhandensein des zumindest einen Objekts in den ersten Erfassungsbereichen und den zweiten Erfassungsbereichen erkannt. Mit den zwei ersten Abstandssensoren und den zwei zweiten Abstandssensoren werden jeweils Abstandswerte bereitgestellt. Diese Abstandswerte beschreiben den Abstand zwischen dem Objekt und dem jeweiligen Abstandssensor. Der Abstandswert kann auch beschreiben, dass sich kein Objekt in dem Erfassungsbereich des Abstandssensors befindet. Das Sensorsystem umfasst ein eigenes beziehungsweise ein separates elektronisches Steuergerät, das mit den Abstandssensoren zur Datenübertragung verbunden sein kann. Auf Grundlage dieser Abstandswerte, die von den Abstandssensoren an das Steuergerät übertragen werden, kann dann mithilfe des Steuergeräts bestimmt werden, mit welchen der Abstandssensoren ein Objekt erkannt wird. In dem Steuergerät können zudem die Einbaupositionen beziehungsweise die Erfassungsbereiche der Abstandssensoren hinterlegt sein. Somit können die Abstandswerte, die mit den Abstandssensoren bereitgestellt werden, bereits mit der Sensorvorrichtung beziehungsweise dem Steuergerät der Sensorvorrichtung ausgewertet werden, welche an beziehungsweise in der Anhängervorrichtung angeordnet ist.
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Bevorzugt werden mittels des Steuergeräts anhand der jeweiligen Abstandswerte in der Umgebung der Anhängervorrichtung ein Kollisionsbereich, in welchem eine Kollision mit dem zumindest einen Objekt droht, und ein freier Bereich, in welchem keine Kollision mit dem zumindest einen Objekt droht, bestimmt und das Warnsignal wird derart bestimmt, dass das Warnsignal den Kollisionsbereich und den freien Bereich beschreibt. Auf Grundlage der Auswertung der Abstandswerte, die mit den Abstandssensoren bereitgestellt werden, können mithilfe des Steuergeräts Kollisionsbereiche und freie Bereiche in der Umgebung der Anhängervorrichtung bestimmt werden. Diese Kollisionsbereiche und freien Bereiche können dem Fahrer in Form des Warnsignals zur Verfügung gestellt werden. Somit kann der Fahrer darüber informiert werden, in welche Bereiche er die Anhängervorrichtung bewegen kann, ohne dass eine Kollision mit dem Objekt droht. Diese Information kann dann von dem Fahrer beim Manövrieren des Gespanns berücksichtigt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird das Warnsignal an eine Ausgabeeinrichtung übertragen und der Kollisionsbereich und der freie Bereich werden mittels der Ausgabeeinrichtung ausgegeben. Die Ausgabeeinrichtung kann insbesondere ein Anzeigeelement beziehungsweise einen Bildschirm aufweisen, um dem Fahrer eine Anzeige in Abhängigkeit von dem Warnsignal darstellen zu können. Die Ausgabeeinrichtung kann beispielsweise ein Anzeigeelement oder einen Bildschirm umfassen, welcher in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass es sich bei der Ausgabeeinrichtung um ein mobiles Endgerät, beispielsweise ein Smartphone, handelt. Somit können dem Fahrer die freien Bereiche und die Kollisionsbereiche in der Umgebung der Anhängervorrichtung angezeigt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass dem Fahrer zusätzlich ein Abbild der Anhängervorrichtung angezeigt wird. Die Kollisionsbereiche und die freien Bereiche können in Form von Sektoren, die um die Anhängervorrichtung herum angeordnet sind, dargestellt werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass dem Fahrer ein Abbild des Kraftfahrzeugs angezeigt wird. Somit kann ein aktiver Flankenschutz für die Anhängervorrichtung beziehungsweise den Anhänger ermöglicht werden.
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Bevorzugt wird das Warnsignal mittels einer Sendeeinrichtung des Sensorsystems über eine Funkverbindung zu der Ausgabeeinrichtung, welche sich außerhalb der Anhängervorrichtung befindet, übertragen. Wie bereits erläutert, kann es sich bei der Ausgabeeinrichtung um ein mobiles Endgerät handeln. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Ausgabeeinrichtung in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Die Ausgabeeinrichtung ist also außerhalb der Anhängervorrichtung angeordnet. Das Sensorsystem, das sich in der Anhängervorrichtung befindet, umfasst eine Sendeeinrichtung, mittels welcher das Warnsignal ausgesendet werden kann. Die Ausgabeeinrichtung kann einen entsprechenden Empfänger aufweisen, um das Warnsignal zu empfangen. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass das Warnsignal über eine Funkverbindung von dem Sensorsystem zu der Ausgabeeinrichtung übertragen wird. Beispielsweise kann das Warnsignal über Bluetooth, WLAN oder dergleichen übertragen werden.
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Ein erfindungsgemäßes Sensorsystem für eine Anhängervorrichtung umfasst zwei erste Abstandssensoren, zwei zweite Abstandssensoren und ein Steuergerät, wobei das Sensorsystem zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer vorteilhaften Ausgestaltung davon ausgelegt ist. Darüber hinaus kann das Sensorsystem die Sendeeinrichtung umfassen, mittels welcher das Warnsignal ausgesendet werden kann. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass die ersten Abstandssensoren und die zweiten Abstandssensoren jeweils als Ultraschallsensoren ausgebildet sind. Dabei kann es ferner vorgesehen sein, dass entsprechende Befestigungseinrichtungen vorgesehen sind, mit denen die Abstandssensoren beziehungsweise die Ultraschallsensoren an der Anhängervorrichtung befestigt werden können. Das Sensorsystem kann beispielsweise als Nachrüstkit ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass das Sensorsystem nach der Fertigung der Anhängervorrichtung an dieser angebracht werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Anhängervorrichtung umfasst ein erfindungsgemäßes Sensorsystem. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass die Anhängervorrichtung als einachsiger Anhänger ausgebildet ist. Ferner kann es vorgesehen sein, dass die Anhängervorrichtung als Fahrradträger oder Transportbox ausgebildet ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Anhängervorrichtung mit einer Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs verbunden werden kann. Die Abstandssensoren sind an den bestimmungsgemäßen Einbaupositionen der Anhängervorrichtung angeordnet, so dass diese die ersten und die zweiten Erfassungsbereiche aufweisen.
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Bevorzugt sind die ersten Abstandssensoren jeweils an einer Seitenfläche der Anhängervorrichtung in einem Bereich einer Achse der Anhängervorrichtung und die zweiten Abstandssensoren jeweils an der Seitenfläche in einem Bereich des Hecks der Anhängervorrichtung angeordnet. Somit kann es ermöglicht werden, dass mit dem ersten Abstandssensor der erste Erfassungsbereich, welcher sich seitlich neben der Mitte der Anhängervorrichtung befindet, und mit den zweiten Abstandssensoren der zweite Erfassungsbereich, welcher sich seitlich neben dem Heck der Anhängervorrichtung befindet, überwacht werden können.
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Ein erfindungsgemäßes Gespann umfasst eine erfindungsgemäße Anhängervorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug, wobei die Anhängervorrichtung mit dem Kraftfahrzeug gekoppelt ist. Dabei ist das Kraftfahrzeug insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für das erfindungsgemäße Sensorsystem, die erfindungsgemäße Anhängervorrichtung sowie das erfindungsgemäße Gespann.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen sowie unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Anhängervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, welches ein Sensorsystem aufweist;
- 2 ein Gespann mit einem Kraftfahrzeug und einer Anhängervorrichtung gemäß 1;
- 3 das Gespann gemäß 2 bei einer Kurvenfahrt, wobei eine Kollision zwischen der Anhängervorrichtung und einem Objekt auf der Innenseite der Kurve droht; und
- 4 das Gespann bei einer Kurvenfahrt, wobei eine Kollision zwischen der Anhängervorrichtung und einem Objekt an einer Außenseite der Kurve droht.
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In den Figuren werden gleiche und funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Anhängervorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer schematischen Draufsicht. Die Anhängervorrichtung 1 ist vorliegend als einachsiger Anhänger ausgebildet. Die Anhängervorrichtung 1 kann mit einem Kraftfahrzeug 2 gekoppelt werden und weist eine Deichsel 4 auf, welche mit einer Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs 2 verbunden werden kann. Vorliegend ist die Deichsel 4 als starre Deichsel ausgebildet.
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Die Anhängervorrichtung 1 umfasst ferner ein Sensorsystem 5. Dieses Sensorsystem 5 umfasst zwei erste Abstandssensoren 6a sowie zwei zweite Abstandssensoren 6b. Die Abstandssensoren 6a, 6b können beispielsweise als Ultraschallsensoren ausgebildet sein. Mit den Abstandssensoren 6a, 6b können Objekte 7 in einer Umgebung 8 der Anhängervorrichtung 1 erkannt werden. Insbesondere können mit den Abstandssensoren 6a, 6b Objekte 7 in einem seitlichen Umgebungsbereich der Anhängervorrichtung 1 erkannt werden. Vorliegend ist ein erster Abstandsensor 6a und ein zweiter Abstandssensor 6b im Bereich einer ersten Seitenfläche 9a der Anhängervorrichtung 1 angeordnet. Ferner sind ein erster Abstandssensor 6a und ein zweiter Abstandssensor 6b an einer zweiten Seitenfläche 9b der Anhängervorrichtung 1 angeordnet.
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Die ersten Abstandssensoren 6a sind in einem Bereich einer Mitte 10 der Anhängervorrichtung 1 angeordnet. Insbesondere sind die erste Abstandssensoren 6a im Bereich einer hier nicht dargestellten Achse der Anhängervorrichtung 1 angeordnet, welche mit den Rädern 12 der Anhängervorrichtung 1 verbunden ist. Die ersten Abstandssensoren 6a weisen jeweils einen ersten Erfassungsbereich 13 auf. In diesem ersten Erfassungsbereich 13 können mit den ersten Abstandssensoren 6a Objekte 7 erkannt werden. Die ersten Abstandsbereiche 13 befinden sich seitlich neben der Mitte 10 der Anhängervorrichtung 1. Die zweiten Abstandssensoren 6b sind in einem Bereich eines Hecks 11 der Anhängervorrichtung 1 angeordnet. Die zweiten Abstandssensoren 6b weisen jeweils zweite Erfassungsbereiche 14 auf. Die zweiten Erfassungsbereiche 14 befinden sich jeweils seitlich neben dem Heck 11 der Anhängervorrichtung 1.
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Mit den jeweiligen Abstandssensoren 6a, 6b können Abstandswerte bereitgestellt werden, welche einen Abstand zu einem Objekt 7 in der Umgebung 8 beschreiben. Diese Abstandswerte können mit einem Steuergerät 15 des Sensorsystems 5 verarbeitet werden. Somit kann mit dem Steuergerät 15 überprüft werden, ob sich in den Erfassungsbereichen 13, 14 ein Objekt 7 befindet. Mit dem Steuergerät 15 kann ferner ein Warnsignal bereitgestellt werden. Dieses Warnsignal kann beschreiben, in welchen Bereichen in der Umgebung 8 der Anhängervorrichtung 1 sich ein Objekt 7 befindet. Dieses Warnsignal kann mittels einer Sendeeinrichtung 16 des Sensorsystems 5 ausgesendet werden.
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2 zeigt ein Gespann 3 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einer Draufsicht, welches eine Anhängervorrichtung 1 sowie ein Kraftfahrzeug 2 umfasst. Das Kraftfahrzeug 2 umfasst eine Empfangseinheit 17, mit der das Warnsignal von der Sendeeinrichtung 16 des Sensorsystems 5 empfangen werden kann. Das Warnsignal wird also über eine Funkverbindung von der Anhängervorrichtung 1 zu dem Kraftfahrzeug 2 übertragen. Darüber hinaus umfasst das Kraftfahrzeug 2 eine Ausgabeeinrichtung 18, mittels welcher eine Warnung an den Fahrer in Abhängigkeit von dem empfangenen Warnsignal ausgegeben werden kann. Insbesondere kann dem Fahrer mittels der Ausgabeeinrichtung 18 eine optische Warnung ausgegeben werden. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 2 eine Anzeige bereitgestellt wird, welche die Bereiche in der Umgebung 8 der Anhängervorrichtung 1 zeigt, in denen eine Kollision mit einem Objekt 7 droht.
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3 zeigt das Gespann 3 während einer Kurvenfahrt, bei welcher das Gespann 3 in Vorwärtsfahrtrichtung bewegt wird. Auf einer Innenseite 19 der Kurve befindet sich ein Objekt 7 in Form eines weiteren Fahrzeugs 20. Wenn mit dem Kraftfahrzeug 2 eine Kurvenfahrt durchgeführt wird, weicht eine Bewegungsbahn 21 des Kraftfahrzeugs 2 von einer Bewegungsbahn der Anhängervorrichtung 1 ab. Vorliegend wird die Anhängervorrichtung 1 durch einen Schnittbereich 22 bewegt. In diesem Schnittbereich 22 beziehungsweise in dem Bereich, der von der Anhängervorrichtung 1 geschnitten wird, befindet sich das Objekt 7. Dabei ist der Erfassungsbereich 13 des ersten Abstandssensors 6a so gewählt, dass dieser Schnittbereich 22 mit diesem erfasst werden kann. Somit kann eine Kollision zwischen der Anhängervorrichtung 1 und dem Objekt 7 verhindert werden.
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4 zeigt das Gespann 3 bei einer weiteren Kurvenfahrt. Hier befindet sich ein Objekt 7 in Form einer Wand 23 in einem Außenbereich 24 der Kurve. Auch in diesem Fall weicht die Bewegung der Anhängervorrichtung 1 von der Bewegungsbahn 21 des Kraftfahrzeugs 2 ab. An der Außenseite 24 der Kurve ergibt sich ein Ausschwenkbereich 25, in welchen das Heck 11 der Anhängervorrichtung 1 ausschert beziehungsweise ausschwenkt. Dabei ist der zweite Erfassungsbereich 14 des zweiten Abstandssensors 6b, der dieser Außenseite 24 der Kurve zugewandt ist, so gewählt, dass dieser Ausschwenkbereich 25 auf das Vorhandensein von Objekten 7 hin überwacht werden kann. Somit kann auch eine Kollision zwischen der Anhängervorrichtung 1 und dem Objekt 7 bei einem Ausscheren der Anhängervorrichtung 1 verhindert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1658211 B1 [0004]
- DE 10225160 A1 [0005]