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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Sprachinformation, umfassend ein Eingangsmodul zum Empfangen von Sprachinformation, ein Übersetzungsmodul zum Übersetzen der im Eingangsmodul empfangenen Sprachinformation sowie ein Ausgabemodul zum Ausgeben der übersetzten Sprachinformation.
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Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und dienen der Simultanübersetzung von Fernseh- oder Hörfunk-Programmen.
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So offenbart die
WO 1997/001243 ein Verfahren, bei dem ein TV-Audio-Signal auf dem Übertragungsweg zwischen Sender und Empfangsgerät über ein Simultan-Übersetzungs-Zentrum geleitet wird. Die im Sendebereich eines solchen Senders bzw. Simultan-Übersetzungs-Zentrums angeordneten Empfangsgeräte empfangen also an ihrer jeweiligen Antennen- bzw. Luftschnittstelle ein bereits simultan übersetztes TV-Audio-Signal, dessen Sprachinformation nur noch durch das Empfangsgerät in herkömmlicher Weise wiedergegeben (also in aller Regel hörbar) gemacht werden muss.
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Einen anderen Ansatz verfolgt die
JP 2014-021485 A , welche ein Fernsehsystem offenbart, welches die Sprachinformation am TV-Eingangssignal abgreift, einer Übersetzung unterwirft und die übersetzte Sprachinformation dann über den Lautsprecher des Fernsehgerätes ausgibt. Zwar kann der Nutzer eines solchen Fernsehsystems verschiedene Zielsprachen am Gerät auswählen, allerdings beschränkt sich diese Auswahl auf die durch den Hersteller des Fernsehsystems vorgegebenen Zielsprachen.
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Reisende in einer globalisierten Welt sind immer wieder mit Fernseh- oder Rundfunkprogrammen konfrontiert, deren Sprache sie nicht oder nur sehr schlecht verstehen. In aller Regel findet der Reisende in Hotelzimmern und an anderen ähnlichen Orten keine Fernsehgeräte vor, welche zur Simultan-Übersetzung in eine vom Zuschauer wählbare Zielsprache gemäß der technischen Lehre der
JP 2014-021485 A eingerichtet sind. Und falls doch, wird von dem Fernsehgerät die vom Zuschauer favorisierte Zielsprache in vielen Fällen nicht unterstützt und stattdessen nur eine eingeschränkte Auswahl nicht-favorisierter Zielsprachen angeboten. Dieses Problem trifft insbesondere im Hinblick auf solche Zuschauer zu, deren Muttersprache keine gängige Weltsprache ist. Auch die Simultanübersetzung auf dem Übertragungsweg zwischen Sender und Empfangsgerät gemäß der technischen Lehre der
WO 1997/001243 löst dieses Problem nicht, da auf Seiten des Senders meist nur sehr wenige Sprachen als typische Zielsprachen technisch unterstützt werden. In aller Regel sind dies nur die Amts- und Verkehrssprachen innerhalb des Sendegebietes oder die vom Sender offiziell unterstützen Auslandsprogramme.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Vorrichtung zur Wiedergabe von Sprachinformation, umfassend ein Eingangsmodul zum Empfangen von Sprachinformation, ein Übersetzungsmodul zum Übersetzen der im Eingangsmodul empfangenen Sprachinformation sowie ein Ausgabemodul zum Ausgeben der übersetzten Sprachinformation bereitzustellen, welche für den Reisenden freizügig an beliebigen Orten zur Übersetzung in eine von ihm selbst bestimmte Zielsprache nutzbar ist. Die bislang bestehende Abhängigkeit des Nutzers von den technischen Gegebenheiten der örtlich verfügbaren Fernseh- bzw. Radiogeräten und den zugehörigen Sendern soll beseitigt werden.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Eingangsmodul einen als dreipoligen Stereostecker ausgeführten Klinkenstecker umfasst und zum Empfang von Tonsignalen über den Klinkenstecker eingerichtet ist. Auf diese Weise wird eine gattungsgemäße Vorrichtung realisiert, die an den Kopfhörer-Ausgang nahezu sämtlicher gebräuchlicher Audio-Endgeräte anschließbar ist. Unter einem Audio-Endgerät ist in diesem Zusammenhang auch ein Video-Endgerät zu verstehen, sofern dieses neben dem bewegten Bild auch eine Toninformation liefert – was den Regelfall darstellt – und hierzu einen Kopfhörer-Ausgang vorsieht. Die erfindungsgemäße Wiedergabe-Vorrichtung kann somit als autonomes und mobiles Gerät eines Reisenden in dessen persönlichem Gepäck mitgeführt und bei den vor Ort jeweils angetroffenen Audio-Endgeräten, wie z.B. Fernseher oder Radiogerät, an deren Ausgangsbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers angeschlossen werden. Die mittels des Klinkensteckers abgegriffenen analogen Sprachsignale werden im Eingangsmodul der erfindungsgemäßen Vorrichtung zunächst in akustische Teilsignale mit jeweils unterschiedlichen Frequenzbereichen aufgeteilt. Innerhalb eines Frequenzbereiches wird jedes akustische Teilsignal dann digitalisiert, zur besseren Unterscheidbarkeit gegen Umfeldgeräusche gefiltert und mittels an sich bekannter Spracherkennungsmodelle, wie z.B. Hidden-Markov-Modellen oder neuronaler Netze, dekodiert. Die solchermaßen erkannte Sprachinformation wird sodann in einem weiteren Schritt dem Übersetzungsmodul zugeführt und dort in eine vom Benutzer voreinstellbare Zielsprache übersetzt. Sowohl die Spracherkennungssoftware als auch die Übersetzungsoftware sind entweder fest in einem Speicher der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingespeichert oder mittels des Internets aus anderen Datenquellen herunterladbar. Die letztgenannte Variante erhöht zwar die Flexibilität der erfindungsgemäßen Vorrichtung, da diese situationsabhängig eine Übersetzung der empfangenen und dekodierten Sprachinformation in unterschiedlichste und situationsabhängig frei wählbare Zielsprachen ermöglicht. Als nachteilig ist aber zu werten, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung in technischer Hinsicht zum Datendownload aus dem Internet eingerichtet sein muss.
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Gemäß einer ersten, besonders bevorzugten Ausführungsvariante umfasst das Ausgabemodul der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung einen Lautsprecher. Sofern die Buchse des Audio-Endgerätes mit einem entsprechenden Schaltkontakt ausgestattet ist, werden durch das Einstecken der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Lautsprecher des Audio-Endgerätes und damit auch die Wiedergabe des nicht-übersetzten Audiosignals stummgeschaltet. Somit werden störende Nebengeräusche unterdrückt und es erfolgt ausschließlich die Ausgabe des in die Zielsprache übersetzten Tonsignals über den mindestens einen Lautsprecher der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung.
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In einer hierzu alternativen oder aber auch ergänzenden Variante umfasst das Ausgabemodul der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung einen Bildschirm. Die Tonsignale können durch das Übersetzungsmodul in Ergänzung oder als Alternative zur sprachlichen Wiedergabe in eine schriftbildliche Wiedergabe überführt und am Bildschirm als visuell wahrnehmbare Zeichenketten ausgegeben werden. Sofern die Buchse des Kopfhörer-Ausgangs des jeweiligen Audio-Endgerätes in Verbindung mit einem an der Buchse eingesteckten Klinkenstecker keine selbsttätige Stummschaltung der eigenen Lautsprecher bewirkt, kann auf diese Weise die Wiedergabe sowohl des fremdsprachigen Original-Tons als auch gleichzeitig eines in die vom Benutzer ausgewählte Zielsprache übersetzten schriftlichen Untertitels – dargestellt auf dem Bildschirm des erfindungsgemäßen mobilen Wiedergabe-Gerätes – realisiert werden.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Kopfhörer, der eine gemäß der vorgenannten erfindungsgemäßen Merkmale ausgeführte Vorrichtung zur Wiedergabe von Sprachinformationen umfasst.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles und dazugehöriger Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1: schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung
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Die erfindungsgemäße Wiedergabevorrichtung umfasst zunächst ein Eingangsmodul (1) mit einem als dreipoligem Stereostecker ausgeführten Klinkenstecker. Der Klinkenstecker ist zum Einstecken in die Buchse eines üblichen Kopfhörer-Ausgangs an einem ebenfalls üblichen Audio-Endgerät, wie z.B. einem Fernsehgerät oder Computer, ausgelegt und über ein flexibles und hinreichend langes Kabel an die Wiedergabevorrichtung angeschlossen. Mittels des Klinkensteckers werden die am Kopfhörer-Ausgang des Audio-Endgerätes bereitgestellten analogen Sprachsignale analogen Audio-Signale abgegriffen. Klinkenstecker und Kabel sind Bestandteil des Eingangsmoduls (1) der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung, in welchem die mittels des Klinkensteckers abgegriffenen analogen Audio-Signale in akustische Teilsignale mit jeweils unterschiedlichen Frequenzbereichen aufgeteilt und digitalisiert werden. Nach Herausfiltern der Umgebungsgeräusche werden die akustischen Teilsignale einer Spracherkennung unterworfen, welche ebenfalls noch Bestandteil des Eingangsmoduls (1) der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung ist. Die hierfür notwendige Spracherkennungssoftware ist fest in einem Speicher des Wiedergabegerätes abgespeichert. Die erfindungsgemäße Wiedergabevorrichtung umfasst ferner ein Übersetzungsmodul (2), welches über eine Datenleitung mit dem Eingangsmodul (1) verbunden ist, und der Übersetzung der empfangenen dekodierten Sprachinformation in eine zu definierende Zielsprache dient. Ferner umfasst die erfindungsgemäße Wiedergabevorrichtung noch einen Lautsprecher (3), welcher ebenfalls über eine Datenleitung mit dem Übersetzungsmodul (2) verbunden ist, und der vom Bediener der erfindungsgemäßen Wiedergabevorrichtung akustisch wahrnehmbaren Ausgabe des in die Zielsprache übersetzten Tonsignals dient. Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann auch ein (in diesem Ausführungsbeispiel nicht dargestellter) Bildschirm an das Übersetzungsmodul (2) angeschlossen sein, auf dem die Tonsignale nach einer entsprechenden Bearbeitung und Übersetzung schriftbildlich dargestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Eingangsmodul
- 2
- Übersetzungsmodul
- 3
- Lautsprecher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 1997/001243 [0003, 0005]
- JP 2014-021485 A [0004, 0005]