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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Multi-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung von Benutzern mithilfe eines Computers. Außerdem betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Außerdem betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
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Aus der
DE 40 09 051 A1 ist ein biometrisches Identifizierungs- und Zugangs-Kontrollsystem bekannt mit Vergleicher für personenbezogen abgespeicherte und für aktuell erfasste Signaturen, bei dem ein passiver thermischer Sensor zur Aufnahme charakteristischer relativer Temperaturverteilungen im Gesicht einer Person als aktuell erfasste Gesichtssignatur vorgesehen ist, die im Übereinstimmungsfalle mit einer abgespeicherten Referenzsignatur zur Ausgabe eines Zugangssignales führt.
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Aus der
DE 196 45 936 A1 ist ein Verfahren bekannt zum personenabhängigen Steuern einer zentralen Telekommunikationseinrichtung und/oder einer mit dieser verbindbaren Telekommunikations-Endeinrichtung mit folgenden Verfahrensschritten: in eine der Telekommunikations-Endeinrichtung zugeordnete Speichereinrichtung wird wenigstens eine digitale Referenzkennung, die aus den, mit Hilfe einer Detektoreinrichtung erfassten Merkmalen eines vorbestimmten menschlichen Körperteils, insbesondere einer Fingerkuppe gewonnen wird, abgelegt; die Merkmale des vorbestimmten Körperteils eines Benutzers werden von einer der Telekommunikations-Endeinrichtung zugeordneten Detektoreinrichtung abgetastet und in eine digitale Benutzerkennung umgesetzt; die Benutzerkennung wird mit der in der Speichereinrichtung abgelegten Referenzkennung verglichen und in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis wird die Telekommunikations-Endeinrichtung und/oder die zentrale Telekommunikationseinrichtung in vorbestimmter Weise gesteuert.
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Aus der
DE 197 15 644 A1 ist ein Verfahren bekannt zur Identitätsprüfung als Voraussetzung für die Erteilung einer Zugangs- und/oder Ausübungsberechtigung, bei dem mit Hilfe eines Datenerfassungs- und Datenverarbeitungssystems mindestens ein Datensatz auf der Grundlage biometrischer Merkmale erzeugt wird und bei dem der Identitätsnachweis anhand der zugrundeliegenden biometrischen Merkmale erfolgt, wobei in einem ersten Verfahrensschritt charakteristische biometrische Merkmale in Form hinreichend reproduzierbarer Merkmaldaten erfasst werden, wobei in einem weiteren Verfahrensschritt ein erster Datensatz aus Zufallsdaten generiert und als Steuerdatensatz auf einem Datenträger abgelegt wird, wobei mindestens ein Teil der Merkmaldaten mit mindestens einem Teil des Steuerdatensatzes verknüpft und durch eine nicht umkehrbare Rechenoperation in einen zweiten Datensatz transformiert wird und wobei der zweite Datensatz als Kriterium für die Erteilung der Zugangs- und/oder die Ausübungsberechtigung und/oder als Kryptographieschlüssel verwendet wird.
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Aus der
DE 198 39 017 A1 ist eine Anordnung bekannt zur Erkennung von Fingerabdrücken für die Zugangssteuerung von Datenverarbeitungssystemen, bei der sämtliche Elemente für die Erkennung eines Fingerabdruckes sowie die Bildverarbeitung des erkannten Fingerabdruckes in einer mit einer Standardschnittstelle ausgestatteten Einheit zusammengefasst sind.
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Aus der Veröffentlichung „Cannan, James; Hu, Huosheng: Automatic User Identification By Using Forearm Biometrics. 2013 IEEE/ASME International Conference on Advanced Intelligent Mechatronics. Wollongong, Australien, Juli 2013" ist ein automatisches Identifizieren von Nutzern mithilfe einer Unterarm-Biometrie bekannt. Eine elektromyografiebasierte Mensch-Maschine-Schnittstelle wird genutzt, um die Komplexität des Körpers mit einer Vielzahl elektronischer Geräte zu verknüpfen. Zum Erfassen von Elektromyografie-Signalen werden EMG-Elektroden um den Unterarm angelegt. Es wird eine Computer-Interface-Hardware verwendet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Einrichtung baulich und/oder funktional zu verbessern. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung eines derartigen Verfahrens bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die Multi-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung kann dazu dienen, Benutzer mittels einer Kombination mehrerer verschiedener und insbesondere unabhängiger Faktoren zu authentifizieren und/oder zu identifizieren. Bei der Multi-Faktor-Authentifizierung kann ein Benutzer zugelassen werden, wenn alle benötigten Faktoren zusammen eingesetzt werden und korrekt sind. Fehlt ein Faktor oder wird er falsch verwendet, lässt sich die Authentifizierung und/oder -Identifizierung nicht erfolgreich durchführen und ein Benutzer wird abgewiesen. Die Multi-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung kann eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung sein. Bei einer Zwei-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung können Benutzer mittels einer Kombination zweier verschiedener Faktoren authentifiziert und/oder identifiziert werden.
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Die Elektromyografie-Signale können durch Messung von Potentialänderungen auf einer Haut eines Benutzers erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale können Oberflächen-Elektromyografie-Signale sein. Die Elektromyografie-Signale können durch Messung von Potentialschwankungen an Muskeln eines Benutzers erfasst werden. Zum Aufzeichnen und/oder Messen kann eine elektrische Aktivität bei einem ruhenden Muskel, Spontan-Aktivität, und bei einem unterschiedlich stark kontrahiertem Muskel, Muskel-Aktionspotentiale, gemessen werden. Die Elektromyografie-Signale können Summen-Aktionspotentiale eines ganzen Muskels oder mehrerer Muskeln umfassen. Die Elektromyografie-Signale können einen Beginn und ein Ende einer Muskelkontraktion beschreiben. Die Elektromyografie-Signale können charakteristische Frequenz- und/oder Amplitudenverläufe aufweisen.
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Wenigstens einer der folgenden Schritte kann durchgeführt werden: Aufzeichnen von Elektromyografie-Signalen wenigstens eines Benutzers während einer Computereingabe; Speichern der aufgezeichneten Elektromyografie-Signale als Code; Erfassen von Elektromyografie-Signalen eines Benutzers während einer Computereingabe; Vergleichen der erfassten Elektromyografie-Signale mit den als Code gespeicherten Elektromyografie-Signalen; abhängig von einem Vergleichsergebnis Zulassen oder Zurückweisen des Benutzers.
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Es können Elektromyografie-Signale mehrerer Benutzer aufgezeichnet und als Code gespeichert werden. Die Elektromyografie-Signale können als Daten-Code gespeichert werden. Der Daten-Code kann Elektromyografie-Rohdaten enthalten. Der Daten-Code kann vorverarbeitete Elektromyografie-Daten enthalten. Der Daten-Code kann verarbeitete Elektromyografie-Daten enthalten. Die erfassten Elektromyografie-Signale und die als Code gespeicherten Elektromyografie-Signale können vor einem Vergleichen in eine vergleichbare Form gebracht werden. Die erfassten Elektromyografie-Signale und die als Code gespeicherten Elektromyografie-Signale können abschnittsweise oder zumindest annähernd vollständig miteinander verglichen werden. Bei einem positiven Vergleichsergebnis kann der Benutzer zugelassen werden. Ein positives Vergleichsergebnis kann, vorliegen, wenn festgestellt wird, dass die erfassten Elektromyografie-Signale und die als Code gespeicherten Elektromyografie-Signale übereinstimmen, wobei eine vorgegebene Toleranz zugelassen sein kann. Bei einem negativen Vergleichsergebnis kann der Benutzer zurückgewiesen werden. Ein negatives Vergleichsergebnis kann, vorliegen, wenn festgestellt wird, dass die erfassten Elektromyografie-Signale und die als Code gespeicherten Elektromyografie-Signale nicht übereinstimmen.
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Ein Benutzer kann zur Computereingabe ein Computereingabegerät betätigen. Ein Benutzer kann zur Computereingabe eine Touchscreeneingabe, eine Tastatureingabe, eine Computermauseingabe, eine Trackballeingabe und/oder eine Grafiktabletteingabe ausführen.
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Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer einen Bewegungsablauf ausführen und/oder eine Kraft ausüben. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer einen vorgegebenen oder einen freien Bewegungsablauf ausführen. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer einen Bewegungsablauf mit einer Gliedmaße ausführen. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer einen Bewegungsablauf mit einem Arm, einer Hand oder Fingern ausführen. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer als Bewegungsablauf eine Geste ausführen. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer als Bewegungsablauf eine Tastatureingabe ausführen. Zum Aufzeichnen und/oder zum Erfassen der Elektromyografie-Signale kann ein Benutzer eine vorbestimmte definierte Kraft mit einer Gliedmaße, wie einem Arm, einer Hand, einem Finger oder mehreren Fingern, ausüben.
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Die Elektromyografie-Signale eines Benutzers können unter Ausführung einer geänderten Computereingabe erneut aufgezeichnet werden. Die erneut aufgezeichneten Elektromyografie-Signale eines Benutzers können als Code gespeichert werden, um einen geänderten Code bereitzustellen.
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Die Elektromyografie-Signale eines Benutzers können fortlaufend erfasst werden. Die erfassten Elektromyografie-Signale eines Benutzers können fortlaufend mit den als Code gespeicherten Elektromyografie-Signalen verglichen werden.
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Abhängig von einem Vergleichsergebnis kann ein Benutzer zugelassen oder zurückgewiesen werden. Ein Benutzer kann solange zugelassen sein, wie ein Vergleichsergebnis positiv ist. Ein Benutzer kann zurückgewiesen werden, sobald ein Vergleichsergebnis negativ wird.
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Die Elektromyografie-Signale wenigstens einer Muskelgruppe und/oder eines Muskels eines Benutzers können aufgezeichnet und/oder erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale wenigstens einer Muskelgruppe und/oder eines Muskels eine Gliedmaße eines Benutzers können aufgezeichnet und/oder erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale wenigstens einer Muskelgruppe und/oder eines Muskels eines Unterarms eines Benutzers können aufgezeichnet und/oder erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale der Flexoren und/oder der Extensoren eines Unterarms eines Benutzers können aufgezeichnet und/oder erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale wenigstens einer oberflächlichen Muskelschicht können aufgezeichnet und/oder erfasst werden. Die Elektromyografie-Signale wenigstens einer tieferliegenden Muskelschicht können aufgezeichnet und/oder erfasst werden.
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Das Verfahren kann zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer, Computernetzwerk, informationstechnischen Endgerät oder telekommunikationstechnischen Endgerät verwendet werden. Das Verfahren kann zur Zugriffskontrolle für eine Ressource, insbesondere informationstechnische Ressource, verwendet werden. Das Verfahren kann zur Zutrittskontrolle für einen geschützten Bereich, wie Geländeabschnitt, Areal, Gebäude, Gebäudeabschnitt oder Raum, verwendet werden. Das Verfahren kann für ein selbstkassierendes System verwendet werden. Das Verfahren kann für ein Banksystem, wie Geldautomat, verwendet werden.
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Außerdem wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst mit einer Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Die Einrichtung kann ein Gehäuse aufweisen. Das Computereingabegerät kann ein Touchscreen, eine Tastatur, eine Computermaus, ein Trackball oder ein Grafiktablett sein. Das Computereingabegerät kann ein Gehäuse aufweisen. Das Computereingabegerät kann in die Einrichtung oder in den Computer baulich integriert sein. Das Computereingabegerät kann in das Gehäuse der Einrichtung oder das Gehäuse des Computers baulich integriert sein. Das Computereingabegerät von der Einrichtung und/oder dem Computer baulich gesondert sein. Das Computereingabegerät und der Computer können miteinander signalleitend verbunden sein.
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Der Computer kann in die Einrichtung baulich integriert sein. Der Computer kann von der Einrichtung baulich gesondert sein. Der Computer kann ein feststehender Computer sein. Der Computer kann ein mobiler Computer sein. Der Computer kann ein Notebook sein. Der Computer kann ein Tabletcomputer sein. Der Computer kann ein mobiles Endgerät sein. Der Computer kann ein Netzwerkcomputer sein. Der Computer kann ein elektrisches Steuergerät sein. Der Computer kann zum Steuern eines Zugangs zu einem geschützten Bereich, eines selbstkassierenden Systems und/oder eines Banksystems dienen. Der Computer kann programmierbar sein. Der Computer kann zur Verarbeitung von Daten dienen. Der Computer kann einen Prozessor aufweisen. Der Computer kann einen Arbeitsspeicher aufweisen. Der Computer kann ein Gehäuse aufweisen.
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Die Speichereinrichtung kann einen Datenspeicher aufweisen. Die Speichereinrichtung kann einen semi-permanenten Datenspeicher aufweisen. Die Speichereinrichtung kann einen elektronischen, magnetischen und/oder optischen Datenspeicher aufweisen. Die Speichereinrichtung kann in die Einrichtung oder in den Computer baulich integriert sein. Die Speichereinrichtung kann von der Einrichtung oder von dem Computer baulich gesondert sein. Die Speichereinrichtung und der Computer können miteinander signalleitend verbunden sein.
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Die Ableitungseinrichtung kann an dem Computereingabegerät angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung in die Einrichtung, in das Computereingabegerät oder in den Computer baulich integriert sein. Die Ableitungseinrichtung kann in das Gehäuse der Einrichtung, in das Gehäuse des Computereingabegeräts oder in das Gehäuse des Computers baulich integriert sein. Die Ableitungseinrichtung kann baulich gesondert sein. Die Ableitungseinrichtung und der Computer können miteinander signalleitend verbunden sein.
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Die Ableitungseinrichtung kann wenigstens eine Oberflächenelektrode aufweisen. Die Ableitungseinrichtung kann mehrere Oberflächenelektroden aufweisen. Die Oberflächenelektroden können eine vorbestimmte Anordnung aufweisen. Die Oberflächenelektroden können eine feste Anordnung aufweisen. Die Oberflächenelektroden können eine veränderbare Anordnung aufweisen. Die wenigstens eine Oberflächenelektrode kann eine runde, ovale, viereckige oder streifenartige Form aufweisen. Die wenigstens eine Oberflächenelektrode kann unipolar, bipolar, differentiell, doppel-differentiell und/oder multi-differentiell ausgeführt sein. Die Ableitungseinrichtung kann als Eingabeeinrichtung für den Computer dienen.
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Die Ableitungseinrichtung kann an einer an-/ablegbaren Manschette angeordnet sein. Die Manschette kann öffen-/schließbar sein. Die Manschette kann elastisch sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einer Tastatur eines Computers angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einem Notebook angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einem Zugang zu einem geschützten Bereich angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einer Türöffnung angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einer Tür angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einem Türgriff angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einem selbstkassierenden System angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann an einem Banksystem angeordnet sein. Die Ableitungseinrichtung kann eine ablagenartige Form aufweisen. Die Ableitungseinrichtung kann eine bügelartige Form aufweisen. Die Ableitungseinrichtung kann eine streifenartige Form aufweisen.
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Die Ableitungseinrichtung kann wenigstens eine implantierbare Elektrode aufweisen. Die Ableitungseinrichtung kann mehrere implantierbare Elektroden aufweisen. Die implantierbaren Elektroden können eine vorbestimmte Anordnung aufweisen. Die wenigstens eine implantierbare Elektrode kann eine eigene elektrische Energieversorgung, wie elektrischen Energiespeicher, aufweisen. Die wenigstens eine implantierbare Elektrode kann von außen induktiv mit elektrische Energie versorgbar sein.
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Die Einrichtung kann wenigstens eine Eingabeeinrichtung und wenigstens eine Ausgabeeinrichtung zur Kommunikation mit einem Benutzer aufweisen. Die Einrichtung kann eine kombinierte Ein-/Ausgabeeinrichtung aufweisen. Die Einrichtung kann eine Ausleseeinrichtung für die wenigstens eine implantierbare Elektrode aufweisen. Die Ausleseeinrichtung kann zur elektrischen Energieversorgung der wenigstens einen implantierbaren Elektrode dienen.
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Außerdem wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst mit einem Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 16.
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Das Computerprogrammprodukt kann auf einem programmierbaren Computer, einem programmierbaren Computernetz, einer programmierbaren Steuereinrichtung oder einer sonstigen programmierbaren Vorrichtung ausgeführt werden.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem eine biometrische Identifikation basierend auf individuellen EMG-Merkmalen. Es kann eine biometrische Zugangskontrolle mit veränderbarem Zugangscode ermöglicht werden. Dieser Zugangscode kann aus charakteristischen Merkmalen, die aus EMG-Signalen errechnet werden, bestehen. Zur Erzeugung der EMG-Signale können verschiedene Bewegungen oder Kräfte einsetzbar sein, diese können von einem Nutzer frei definiert werden. Z. B. Gesten oder vorgegebene sowie frei wählbare Tastatureingaben oder andere von einem User definierte Bewegungen. Dabei ist es z. B. auch möglich, die Identität des Nutzer fortlaufend online bei der Arbeit am z. B. Computer anhand der gemessenen EMG-Merkmale zu überprüfen. Bei besonders sensiblen Systemen kann ein Computer so z.B. umgehend gesperrt werden, wenn Abweichungen in den EMG-Merkmalen des Nutzers auftreten.
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Mit „kann“ sind insbesondere optionale Merkmale der Erfindung bezeichnet. Demzufolge gibt es jeweils ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, das das jeweilige Merkmal oder die jeweiligen Merkmale aufweist.
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Mit der Erfindung wird eine Sicherheit erhöht. Eine Sicherheit gegen Ausspähen eines Codes wird erhöht. Eine Sicherheit gegen Verlust oder Diebstahl eines Codes wird erhöht. Eine Änderung eines Codes wird ermöglicht. Ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern wird erleichtert. Eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und/oder -identifizierung wird ermöglicht oder vereinfacht. Eine Integration von zwei Faktoren zur Authentifizierung und/oder Identifizierung wird ermöglicht oder vereinfacht. Eine gesonderte Kopien- oder Lebenderkennung kann entfallen.
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Nachfolgend wird ein/werden Ausführungsbeispiel/Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieser Ausführungsbeispiele/dieses Ausführungsbeispiels können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieser Ausführungsbeispiele/dieses Ausführungsbeispiels können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
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Es zeigen schematisch und beispielhaft:
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1 ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer mithilfe einer Ableitungseinrichtung für Elektromyografie-Signale,
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2 ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer mithilfe einer an einer Tastatur eines Computers angeordneten Ableitungseinrichtung für Elektromyografie-Signale,
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3 ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer mithilfe einer baulich gesonderten Ableitungseinrichtung für Elektromyografie-Signale,
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4 ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zutrittskontrolle für einen geschützten Raum mithilfe einer an einer Türklinke angeordneten Ableitungseinrichtung für Elektromyografie-Signale und
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5 ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern für einen Geldautomat mithilfe einer Ableitungseinrichtung für Elektromyografie-Signale.
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1 zeigt ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer 100 mithilfe einer Ableitungseinrichtung 102 für Elektromyografie-Signale, wie 104.
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Zunächst werden Elektromyografie-Signale 104 von Benutzern aufgezeichnet und die aufgezeichneten Elektromyografie-Signale 104 werden als Code gespeichert. Die gespeicherten Codes stehen nachfolgend zur Verfügung, um Benutzer zu Authentifizieren und/oder zu Identifizieren. Dazu werden bedarfsweise Elektromyografie-Signale 104 eines Benutzers erfasst und mit den gespeicherten Codes verglichen. Bei einem positiven Vergleichsergebnis wird der Benutzer zugelassen, bei einem negativen Vergleichsergebnis wird der Benutzer zurückgewiesen.
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Zum Aufzeichnen und/oder Erfassen der Elektromyografie-Signale 104 dient vorliegend die Ableitungseinrichtung 102. Die Ableitungseinrichtung 102 weist mehrere Oberflächenelektroden, wie 106, auf, die mithilfe von Signalkabeln, wie 108 mit einer Speichereinrichtung und/oder mit einer Recheneinrichtung signalleitend verbunden sind. Die Oberflächenelektroden 106 sind beispielsweise innenseitig an einer Manschette angeordnet. Die Ableitungseinrichtung 102 wird zum Aufzeichnen und/oder Erfassen der Elektromyografie-Signale 104 an einen Unterarm 110 eines Benutzers angelegt, um Oberflächen-Elektromyografie-Signale von Unterarm-Muskeln des Benutzers aufzuzeichnen und/oder zu erfassen. Dazu führt der Benutzer einen Bewegungsablauf aus.
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Die Elektromyografie-Signale 104 unterscheiden sich sowohl benutzerspezifisch individuell als auch aufgrund des ausgeführten Bewegungsablaufs. Damit erfolgt eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung und/oder -Identifizierung ist nur dann erfolgreich, wenn beide benötigten Faktoren, der richtige Benutzer und der richtige Bewegungsablauf zusammen eingesetzt werden und korrekt sind. Fehlt eine Komponente oder wird sie falsch verwendet, lässt sich die Zugriffsberechtigung nicht zweifelsfrei feststellen. Der Zugriff, der durch die Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert ist, bleibt verweigert. Für eine erfolgreiche Authentifizierung und/oder Identifizierung muss ein Benutzer beim Aufzeichnen und Erfassen denselben Bewegungsablauf ausführen.
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2 zeigt ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer 200 mithilfe einer an einer Tastatur 202 eines Computers 200 angeordneten Ableitungseinrichtung 204 für Elektromyografie-Signale. Der Computer 200 ist vorliegend ein Notebook. Der Computer 200 weist eine Anzeige 206 auf. Die Tastatur 202 und die Ableitungseinrichtung 204 sind in den Computer 200 integriert.
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Die Ableitungseinrichtung 204 ist mit dem Computer 200 signalleitend verbunden. Die als Code gespeicherten Elektromyografie-Signale sind in dem Computer 200 gespeichert und/oder der Computer 200 ermöglicht einen Zugriff auf anderweitig gespeicherte Elektromyografie-Signale. Ein Vergleich von Elektromyografie-Signalen, die mithilfe der Ableitungseinrichtung 204 erfasst werden, und als Code gespeicherten Elektromyografie-Signalen erfolgt mithilfe des Computers 200. Mithilfe der Anzeige 206 können einem Benutzer Informationen zur Benutzung der Ableitungseinrichtung 204 übermittelt werden.
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Die Ableitungseinrichtung 204 und die Tastatur 202 sind zueinander derart angeordnet, dass bei einer Tastaturbedienung ein Unterarm 208 eines Benutzers ohne Schwierigkeiten an der Ableitungseinrichtung 204 aufliegt. Die Ableitungseinrichtung 204 ist unterhalb der Tastatur 202 angeordnet. Die Ableitungseinrichtung 204 weist eine streifenartige Form auf. Die Oberflächenelektroden der Ableitungseinrichtung 204 sind arrayartig angeordnet. Die Ableitungseinrichtung 204 eignet sich insbesondere für Tastatureingaben als Bewegungsablauf. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf 1 und die zugehörige Beschreibung verwiesen.
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3 zeigt ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zugangskontrolle für eine Kommunikation mit einem Computer 300 mithilfe einer baulich gesonderten Ableitungseinrichtung 302 für Elektromyografie-Signale. Die Ableitungseinrichtung 302 ist mit dem Computer 300 signalleitend verbunden, beispielsweise mithilfe eines Signalkabels oder kabellos. Die Ableitungseinrichtung 302 weist einen bügelartigen Ablageabschnitt 304 für einen Unterarm 306 eines Benutzers auf. Die Ableitungseinrichtung 302 weist einen Befestigungsabschnitt 308 zum Befestigen der Ableitungseinrichtung 302 auf. Der Befestigungsabschnitt 308 ist vorliegend als Standfuß ausgeführt. Die Ableitungseinrichtung 302 ist frei platzierbar. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf 1 und 2 sowie die zugehörige Beschreibung verwiesen.
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4 zeigt ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern zur Zutrittskontrolle für einen geschützten Raum. Der Raum ist mithilfe einer Tür 400 verschließbar. Die Tür 400 weist eine Türklinke 402 auf. Die Türklinke 402 dient zum Öffnen der Tür 400. An der Türklinke 402 ist eine Ableitungseinrichtung 404 für Elektromyografie-Signale angeordnet. Die Ableitungseinrichtung 404 ist mit einer Recheneinrichtung und einer Speichereinrichtung signalleitend verbunden, um einen Vergleich von Elektromyografie-Signalen, die mithilfe der Ableitungseinrichtung 404 erfasst werden, und als Code gespeicherten Elektromyografie-Signalen zu ermöglichen. Die Ableitungseinrichtung 404 dient zum Erfassen von Elektromyografie-Signalen, während ein Benutzer die Türklinke 402 bedient. Die Ableitungseinrichtung 404 dient zum Erfassen von Elektromyografie-Signalen an einer Hand eines Benutzers. Der ausgeführte Bewegungsablauf während dem Erfassen der Elektromyografie-Signale ist das Bedienen der Türklinke 402. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf 1 und 2 sowie die zugehörige Beschreibung verwiesen.
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5 zeigt ein biometrisches Authentifizieren und/oder Identifizieren von Benutzern für einen Geldautomat 500 mithilfe einer Ableitungseinrichtung 502 für Elektromyografie-Signale. Die Ableitungseinrichtung 502 ist an dem Geldautomat 500 fest angeordnet und mit dem Geldautomat 500 signalleitend verbunden. Der Geldautomat 500 weist eine Anzeige 504 auf. Im Übrigen wird ergänzend insbesondere auf 1, 2 und 3 sowie die zugehörige Beschreibung verwiesen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Computer
- 102
- Ableitungseinrichtung
- 104
- Elektromyografie-Signale
- 106
- Oberflächenelektrode
- 108
- Signalkabel
- 110
- Unterarm
- 200
- Computer
- 202
- Tastatur
- 204
- Ableitungseinrichtung
- 206
- Anzeige
- 208
- Unterarm
- 300
- Computer
- 302
- Ableitungseinrichtung
- 304
- Ablageabschnitt
- 306
- Unterarm
- 308
- Befestigungsabschnitt
- 400
- Tür
- 402
- Türklinke
- 404
- Ableitungseinrichtung
- 500
- Geldautomat
- 502
- Ableitungseinrichtung
- 504
- Anzeige
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4009051 A1 [0002]
- DE 19645936 A1 [0003]
- DE 19715644 A1 [0004]
- DE 19839017 A1 [0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Cannan, James; Hu, Huosheng: Automatic User Identification By Using Forearm Biometrics. 2013 IEEE/ASME International Conference on Advanced Intelligent Mechatronics. Wollongong, Australien, Juli 2013“ [0006]