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Die Erfindung betrifft einen Aufbau für ein Nutzfahrzeug, wobei der Aufbau mindestens einen in horizontaler Richtung ausgerichteten Träger umfasst, an dem mindestens zwei in vertikaler Richtung übereinander angeordnete Schiebeführungen ausgebildet sind, an denen jeweils eine Plane oder ein anderes Bauteil des Aufbaus entlang des Trägers längsverschiebbar gelagert sind. Die jeweilige Plane oder das jeweilige andere Bauteil können so entlang des Trägers zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten Stellung verschoben werden, in der die Be- und Entladung des vom Aufbau umgrenzten Laderaums möglich ist. Dabei können an dem Träger nicht nur eine Seitenplane oder der jeweiligen Längsseite des Aufbaus zugeordnete Bauteile verschiebbar gelagert sein, sondern auch eine Dachplane oder zum Öffnen und Schließen des Dachs des Aufbaus erforderliche andere Bauteile. Bei den ”anderen Bauteilen” kann es sich beispielsweise um Stützrungen, die bei geschlossenem Aufbau den Träger in vertikaler Richtung stützen, oder Koppelglieder handeln, die für ein geordnetes Auf- und Entfalten des Dachs benötigt werden.
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Aufbauten der hier in Rede stehenden Art werden auch als ”Planenaufbauten” oder ”Curtain-Sider-Aufbauten” bezeichnet. Sie sind in der Regel quaderförmig ausgebildet und umschließen einen über einer Ladefläche errichteten Laderaum, in dem das von dem Nutzfahrzeug zu transportierende Gut verstaut wird. Bei den mit solchen Aufbauten versehenen Nutzfahrzeugen handelt es sich typischerweise um aktiv angetriebene Lastkraftwagen oder Anhänger für solche Lastkraftwagen sowie Sattelauflieger, die gemeinsam mit einer sie ziehenden Zugmaschine einen Sattelzug bilden.
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Aus der
EP 0 736 404 A2 ist ein als Führungselement dienender Träger für einen Nutzfahrzeug-Planenaufbau bekannt, dessen Seitenwände und Dach durch jeweils eine Plane gebildet sind. Zum Be- und Entladen können die Planen längs des Trägers zwischen einer geschlossenen Stellung, in der die jeweilige Seite oder das Dach geschlossen sind, und einer geöffneten Stellung, in der Dach oder Seiten des Aufbaus geöffnet sind, hin und her geschoben werden. Der Träger ist dazu aus zwei durch Profilieren von jeweils einem Blechzuschnitt erzeugte, identisch geformte Trägerteile gebildet, die mit ihren flachen Rückseiten aneinander gelegt werden, so dass sich bei in Gebrauchsstellung befindlichem Träger im Vertikalschnitt quer zur Längsrichtung betrachtet eine bezogen auf die Vertikalachse des Trägers symmetrische Gestalt ergibt. Er weist auf diese Weise einen Querschnitt auf, dessen Umhüllung ein schmales Rechteck bildet. Innerhalb des Trägers sind drei in Vertikalrichtung übereinander angeordnete Schiebeführungen gebildet. Der zuoberst angeordneten Schiebeführung ist ein aus zwei unabhängig voneinander drehbar auf einer Tragachse gelagerten, zylinderscheibenförmigen Rollen gebildetes Rollenpaar zugeordnet, an dem ein Bauteil einer Dachplane gelagert ist. In der zuunterst angeordneten Schiebeführung ist dagegen ein Rollenpaar angeordnet, über das eine Seitenplane längsverschiebbar an dem Träger gelagert ist. In der mittleren Schiebelagerung ist schließlich eine Stützrunge längs des Trägers mittels einer Schiebelagerung verschiebbar an dem Träger gelagert. Die mittlere Schiebeführung ist konstruktionsbedingt dem vom Aufbau umgrenzten Laderaum zugeordnet und weist im Vertikalschnitt betrachtet eine schwalbenschanzförmige Form auf. Die in ihr gelagerte Schiebelagerung weist nur eine einzige Rolle auf, die an einer seitlich über einen zum Laderaum geöffneten Auslassschlitz aus der zugeordneten Schiebeführung geführten Tragachse gelagert ist. An dieser Achse greift das Koppelglied der jeweiligen Stützrunge an. Die zur mittleren Schiebeführung gegenüberliegende, aufgrund des symmetrischen Aufbaus des Trägers entsprechend der mittleren Schiebeführung geformte Nut wird für die Befestigung einer Dichtlippe genutzt, die sich über die Länge des Trägers erstreckt und bei geschlossener Seitenplane den Anschlussbereich zwischen dem oberen Rand der Seitenplane und dem Träger abdeckt.
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Ein in der voranstehend erläuterten Weise gestalteter Träger kann kostengünstig hergestellt werden und weist eine besonders schlanke, platzsparende Form auf. Auch erfüllen die bei ihm vorgesehenen Schiebeführungen ihre Funktion, wenn die in ihnen gelagerten Rollen ausschließlich in Schwerkraftrichtung belastet werden. Allerdings besteht insbesondere bei den der Stützrunge und der Seitenplane zugeordneten, in der Mitte und zuunterst angeordneten Schiebeführungen die Gefahr, dass sich die Rollen der jeweiligen Schiebelagerung dann, wenn beispielsweise die Seitenplane oder die Stützrunge beim Öffnen oder Schließen in einer von der Schwerkraftrichtung abweichenden Richtung belastet wird, in der jeweiligen Schiebeführung verkanten. Kommt es dazu, so blockieren die Rollen kurzfristig und gleiten bei metallischem Kontakt und entsprechend hoher Reibung entlang der Schiebeführung. Dieser auch als ”Rattern” bezeichnete Effekt führt zu erheblichem Verschleiß an den Rollen und der zugeordneten Schiebeführung.
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Vor dem Hintergrund des voranstehend erläuterten Standes der Technik hat sich die Aufgabe ergeben, einen Nutzfahrzeug-Aufbau der eingangs angegebenen Art zu schaffen, der bei minimalem Bauraumbedarf optimierte Gebrauchseigenschaften aufweist und bei dem insbesondere die Gefahr des Ratterns auf ein Minimum reduziert ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Aufbau mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen vor.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert.
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Ein erfindungsgemäßer Aufbau für ein Nutzfahrzeug, ist demnach
- – mit einem horizontal ausgerichteten Träger,
- – in dem mindestens zwei Schiebeführungen ausgebildet sind,
- – die sich in Längsrichtung des Trägers erstrecken und
- – innerhalb des Trägers übereinander angeordnet sind,
- – und mit mindestens zwei Schiebelagerungen ausgestattet,
- – von denen jeweils eine in einer der Schiebeführungen längsverschiebbar gelagert ist und
- – mit denen jeweils eine Plane oder ein anderes Bauteil des Aufbaus verkoppelt ist,
- – wobei jede Schiebelagerung jeweils ein um eine Tragachse verdrehbar gelagertes Rollenpaar mit zwei unabhängig voneinander drehbaren Rollen umfasst, die an Gegenlagerflächen abrollen, die in der jeweils zugeordneten Schiebeführung ausgebildet sind,
- – wobei in einem Vertikalschnitt quer zur Längsrichtung des Trägers betrachtet die Schiebeführung die Rollen der zugeordneten Schiebelagerung unter Freilassung eines Auslassschlitzes um mehr als die Hälfte ihres Umfangs umfasst, durch den jeweils ein Koppelglied, über das die jeweilige Plane oder das jeweilige andere Bauelement mit der Tragachse der Schiebelagerungen verkoppelt ist, geführt ist, und
- – wobei im Vertikalschnitt gesehen die Rollenpaare der Schiebelagerung mit einem Querversatz angeordnet sind, der kleiner ist als die in horizontaler Richtung im Vertikalschnitt gemessene maximale Breite der Rollenpaare, so dass sich die Rollenpaare bei einer Projektion in eine Horizontalebene überdecken.
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Bei einem erfindungsgemäßen Aufbau sind die Schiebeführungen und die Schiebelagerungen so ausgebildet und aufeinander abgestimmt, dass die Schiebeführungen bei in Gebrauchsstellung befindlichem Träger problemlos in vertikaler Richtung übereinander angeordnet sein können und gleichzeitig eine optimale Abstützung der Schieblagerungen in den ihnen zugeordneten Schiebeführungen des Trägers auch unter ungünstigen Belastungen gesichert ist.
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Dabei sind die Schiebeführungen innerhalb des Trägers so angeordnet, dass der Träger im Vertikalschnitt quer zur Längsachse des Trägers gesehen eine optimal schlanke Form mit minimierter in horizontaler Richtung quer zur Längsrichtung des Trägers gemessener Breite aufweist. Diese schlanke Formgebung erlaubt nicht nur eine Maximierung der Breite des vom Aufbau umgebenen Laderaums, sondern die erfindungsgemäße Anordnung der Schiebeführungen im Träger vermindert auch die Belastungen des Trägers durch Torsion um seine Längsachse in Folge der auf den Träger wirkenden Lasten. Ebenso wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Trägers eine sichere verkantungsfreie und verschließminimierte Führung der Schiebelagerungen in der jeweils zugeordneten Schiebeführung ermöglicht.
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Zur verschließminimierten, sicheren Führung der Schiebelagerungen in einem erfindungsgemäß ausgestalteten Träger kann auch beitragen, dass die Rollen der Rollenpaare gewölbte Umfangsflächen aufweisen, die an korrespondierend gewölbten Gegenlagerflächen der zugeordneten Schiebeführung abrollen. ”Korrespondierend eingewölbt” bedeutet dabei, dass die Form der Mantelfläche der Rollen und die Form der Gegenlagerfläche so aneinander angepasst sind, dass über einen möglichst langen Bogen der linienförmige Kontakt zwischen Rolle und Gegenlagerfläche besteht und so maximal große Kontaktflächen beim Abrollen und damit einhergehend verminderte Belastung der Mantelflächen der Rollen sowie der zugeordneten Gegenlagerflächen erreicht werden. Dies lässt sich beispielsweise dadurch erreichen, dass die Mantelflächen der Rollen konvex gewölbt und die am Träger ausgebildeten Gegenlagerflächen korrespondierend zur konvexen Wölbung der Mantelflächen konkav eingewölbt sind. Zu diesem Zweck können die Rollen des Rollenpaars der jeweiligen Schiebelagerung nach Art von Kugelscheiben ausgebildet sein.
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Einen wesentlichen Beitrag zu diesen Vorteilen leistet der Umstand, dass bei einem erfindungsgemäß gestalteten Träger im Vertikalschnitt betrachtet die jeweilige Schiebeführung die Rollen der zugeordneten Schiebelagerung unter Freilassung eines Auslassschlitzes um mehr als die Hälfte ihres Umfangs umfasst. Auf diese Weise ist die jeweilige Schiebelagerung jeweils so vom Material des Trägers umgeben, dass an den die jeweilige Schiebeführung umgrenzenden Innenflächen verschiedene Gegenlagerflächen vorhanden sein können, deren Position und Form von der jeweiligen Form der Rollen und den Bewegungen der Schiebelagerung gewählt werden, zu denen es beispielsweise beim Öffnen und Schließen der jeweiligen Plane oder des jeweiligen anderen Bauteils kommen kann. Der jeweiligen Rolle stehen somit stets mindestens zwei Gegenlagerflächen zur Verfügung, an denen sie abhängig von ihrer Kippstellung in der jeweiligen Schiebeführung wechselweise abrollen können. Die Gefahr eines Blockierens der Rollen oder eines Anschlagens der Rollen gegen das Material des Trägers ist damit sicher minimiert.
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Im Fall, dass die Rollen des Rollenpaars der jeweiligen Schiebelagerung nach Art von Kugelscheiben ausgebildet sind und mit ihren größeren Stirnseiten einander zugeordnet angeordnet sind, hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die Schiebeführungen im Vertikalschnitt gesehen einen kreisförmigen Querschnitt besitzen. Bei dieser Ausgestaltung umfasst die Schiebeführung, im Vertikalschnitt betrachtet, die Rollen der zugeordneten Schiebelagerung dann um mehr als 180°.
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Zu den Vorteilen der Erfindung trägt zum anderen wesentlich bei, dass im Vertikalschnitt gesehen die Rollenpaare der Schiebelagerung mit einem Querversatz angeordnet sind, der kleiner ist als die in horizontaler Richtung im Vertikalschnitt gemessene maximale Breite der Rollenpaare, so dass sich die Rollenpaare bei einer Projektion in eine Horizontalebene überdecken. Durch diese Anordnung lässt sich nicht nur die in horizontaler Richtung quer zur Längserstreckung des Trägers im Vertikalschnitt gemessene Breite des Trägers auf ein Minimum reduzieren, sondern es sich auch die auf den Träger wirkenden Momente minimieren, die infolge des Gewichts der von ihm getragenen Planen und anderen Bauteile oder dynamischen Kräfte auftreten können, welche insbesondere während des Öffnens und Schließens der Seitenwand- oder Dachplanen entstehen.
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Um diesen Effekt zu unterstützen und eine optimale geringe Breite des Trägers zu ermöglichen, kann der Querversatz zwischen den Rollenpaaren der den Schiebeführungen zugeordneten Schiebelagerungen erfindungsgemäß ausgebildeten Trägers so gewählt werden, dass er höchstens 50%, insbesondere höchstens 25% der maximalen Breite der Rollenpaare beträgt. Eine minimierte Breite lässt sich dabei dadurch erzielen, dass die Rollenpaare im Vertikalschnitt gesehen mittig in Bezug auf eine gemeinsame Vertikalachse ausgerichtet sind.
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Wichtig für die Erfindung ist auch, dass bei einem erfindungsgemäßen Aufbau die Schiebelagerung jeweils ein um eine Tragachse verdrehbar gelagertes Rollenpaar mit zwei unabhängig voneinander drehbaren Rollen umfasst, die unabhängig von einander an Gegenlagerflächen abrollen, die in der jeweils zugeordneten Schiebeführung ausgebildet sind. Indem jeweils zwei auf einer Tragachse gelagerte Rollen pro Schiebeführung vorgesehen sind, ist dann, wenn eine der Schiebelagerungen eine quer zu ihrer Tragachse ausgerichtete, in Folge des Eigengewichts des jeweils von ihr getragenen Bauteils oder einer beim Öffnen und Schließen des Aufbaus einer durch Lageänderung ausgelösten Kippbewegung ausführt, sichergestellt, dass die Kippachse dieser Bewegung durch den Kontaktpunkt führt, in dem eine der Rollen auf der zugeordneten Gegenlagerfläche sitzt, wogegen die andere Rolle der Kippbewegung folgend zur Anlage an einer für diesen Fall vorgesehenen zweiten Gegenlagerfläche kommt. Im Ergebnis wird so eine stets eindeutig definierte Führung der jeweiligen Schiebelagerung in der jeweiligen Schiebeführung sichergestellt.
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Der jeder Schiebeführung zugeordnete Auslassschlitz erstreckt sich längs des Trägers jeweils mindestens über die Länge, über die die jeweils in der betreffenden Schiebeführung gelagerte Plane oder das in ihr gelagerte andere Bauteil beim Öffnen oder Schließen des Aufbaus bewegt werden. Dabei umgreifen die Schiebeführungen, im Vertikalschnitt betrachtet, die Rollen der Schiebeführungen optimalerweise jeweils so weit wie möglich. D. h., die lichte Weite des Auslassschlitzes ist optimalerweise so begrenzt, dass das zum Ankoppeln der jeweiligen Plane oder des jeweiligen anderen Bauteils benötigte Koppelglied mit eng bemessenem Spiel durch den Auslassschlitz geführt ist. Dieses Spiel ist dabei so auszulegen, dass es auch bei maximal denkbarer Kippbewegung der Schiebelagerung innerhalb der zugeordneten Schiebeführung zu keinem Kontakt zwischen dem Koppelglied und den Rändern kommt, die den Auslassschlitz begrenzen.
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Zweckmäßigerweise kann der Auslassschlitz der zuoberst angeordneten Schiebeführung an der Oberseite des Trägers münden. Es ist jedoch ebenso beispielsweise abhängig von der Konstruktion der zum Ankoppeln der Dachplane an die in der Schiebführung gelagerte Schiebelagerung möglich, den Auslassschlitz seitlich aus dem Träger zu führen. Genauso kann es im Hinblick auf eine optimierte Einleitung der Lasten zweckmäßig sein, dass der Auslassschlitz der zuunterst angeordneten Schiebeführung an der Unterseite des Trägers mündet. Jedoch ist es auch hier selbstverständlich möglich, den Auslassschlitz seitlich aus der betreffenden Schiebeführung zu führen, wenn dies erforderlich ist.
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Typischerweise werden auch bei einem erfindungsgemäßen Aufbau in dem Träger mindestens drei übereinander angeordnete Schiebeführungen vorgesehen sein, von denen die erste Schiebeführung Dachelementen, die zweite Schiebeführung einer Seitenplane und die dritte Schiebeführung einer Runge des Aufbaus zugeordnet ist.
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Mit der Erfindung gelingt es, einen Träger zu konstruieren, der im Vertikalschnitt eine optimal schlanke rechteckige Grundform aufweist. Ausgehend von dieser Grundform lässt sich ein Trägerprofil schaffen, das sich aufgrund der Einfachheit seiner Gestaltung besonders gut durch Leichtmetallstrangpressen herstellen lässt. Alternativ ist es jedoch auch denkbar, den Träger durch Profilieren von einem oder mehreren Blechzuschnitten zu fertigen, die erforderlichenfalls zu dem Träger zusammengefügt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel zeigenden Zeichnung näher erläutert. Deren Figuren zeigen jeweils schematisch:
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1 einen Träger eines Aufbaus für ein Nutzfahrzeug in einem Vertikalschnitt;
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2 eine alternative Ausgestaltung des Trägers des Aufbaus für ein Nutzfahrzeug in einem der 1 entsprechendem Vertikalschnitt;
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3 ein Nutzfahrzeug mit einem Aufbau in einer perspektivischen Ansicht.
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Bei dem in 3 gezeigten Nutzfahrzeug 1 handelt es sich um einen Sattelauflieger für einen Sattelzug, dessen Zugmaschine hier der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist.
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Das Nutzfahrzeug 1 umfasst ein Chassis 2, an dem drei Radachsen 3 gelagert sind und das einen Boden 4 trägt, an dessen freier Oberseite eine sich über die Länge L und Breite B des Nutzfahrzeugs 1 erstreckende Ladefläche 5 ausgebildet ist.
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Über der Ladefläche 5 ist ein quaderförmiger Planenaufbau 6 errichtet, dessen den Längsseiten des Nutzfahrzeugs 1 zugeordneten Seitenwände L1, L2 durch Planen 7, 7' gebildet sind. Die der nicht gezeigten Zugmaschine zugeordnete geschlossene feste stirnseitige Seitenwand 9 ist dagegen in an sich bekannter Weise aus Leichtmetallbauteilen gebildet. An der rückwärtigen Seitenwand 10 ist in ebenso bekannter Weise eine doppelflügelige Tür 11 vorgesehen, über die eine Beladung des von dem Nutzfahrzeugaufbau 6 umgrenzten Laderaums 12 erfolgen kann.
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Der Nutzfahrzeugaufbau 6 umfasst des Weiteren in an sich bekannter Weise einen Rahmen 13, der aus Eckrungen 14, 15, 16, 17, von denen jeweils eine in einem der vier Eckbereiche des Bodens 4 errichtet ist. Die beiden vorderen Eckrungen 14, 15 begrenzen die stirnseitige Seitenwand 9, wogegen die rückwärtige Seitenwand 10 von den beiden hinteren Eckrungen 16, 17 begrenzt ist.
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Die Eckrungen 14, 16 und die Eckrungen 15, 17 tragen jeweils gemeinsam einen Träger 18, 19, der sich zwischen der stirnseitigen Seitenwand 9 und der rückseitigen Seitenwand 10 erstreckt. Die Träger 18, 19 tragen ein den Laderaum 12 an seiner oberen Seite abdeckendes Dach 20, das hier ebenfalls aus einem Planenwerkstoff besteht. Gleichzeitig bilden die Träger 18, 19 in an sich bekannter Weise eine Führung für die Planen 7, 7', die die jeweiligen Seitenwände L1, L2 bilden. Entlang der Träger 18, 19 können die Planen 7, 7' aus einer Stellung, in der die jeweilige Seitenwand L1, L2 vollständig geschlossen ist (in 3 dargestellt für die Plane 7 der Seitenwand L2), in Längsrichtung LZ in eine Öffnungsstellung bewegt werden, in der die jeweilige Seitenwand L1, L2 geöffnet ist und am Nutzfahrzeugaufbau 6 eine Öffnung zum Beladen des Laderaums 12 vorhanden ist (in 3 dargestellt für die Plane 7 der Seitenwand L1).
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Ebenfalls an den Trägern 18, 19 in Längsrichtung LZ verschiebbar gelagert sind Schieberungen 21, 22, die aus einer Gebrauchsstellung, in der sie in regelmäßigen Abständen über die Länge L der jeweiligen Seitenwand L1, L2 verteilt angeordnet sind (in 3 dargestellt für die Schieberungen 22 der Seitenwand L1), in eine Öffnungsstellung geschoben werden, um die Öffnung zum Beladen des Laderaums 12 frei zu machen (in 3 dargestellt für die Schieberungen 22 der Seitenwand L2). Die Schieberungen 21, 22 erstrecken sich zwischen dem jeweiligen Träger 18, 19 und dem Boden 4 und sind bei geschlossener Plane 7, 7' in gleichmäßigen Abständen über die Länge L verteilt an der jeweiligen Seitenwand L1, L2 angeordnet. Sie dienen zur Aussteifung des Aufbaus 6 und stützen den ihnen jeweils zugeordneten Träger 18, 19.
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Schließlich ist an den Trägern 18, 19 auch eine Dachplane 23 gelagert, die das Dach 20 des Planenaufbaus 6 bildet und ebenfalls in Längsrichtung LZ verschiebbar gelagert ist, um aus einer in 1 gezeigten, geschlossenen Stellung in eine Öffnungsstellung verschoben werden zu können. In der Öffnungsstellung ist die Dachplane 23 im Bereich der stirnseitigen Seitenwand 9 so aufgefaltet, dass eine sich über die Ladefläche 5 erstreckende Deckenöffnung freigegeben ist, über die die Beladung des Laderaums 12 erfolgen kann.
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In den als Strangpressprofile aus einem Al-Werkstoff geformten Trägern 18, 19 sind jeweils drei in vertikaler Richtung V mit Abstand übereinander angeordnete Schiebeführungen 30, 31, 32 (1) und 60, 61, 62 (2) ausgebildet.
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Die Schiebeführungen 30, 31, 32; 60, 61, 62 sind in dem in den 1 und 2 dargestellten, quer zur Längsrichtung LZ der Träger 18, 19 ausgerichteten Vertikalschnitt gesehen C-förmig ausgebildet und umgreifen jeweils den Verschieberaum der jeweiligen Schiebeführung 30, 31, 32; 60, 61, 62 annähernd vollständig. Jede der Schiebeführungen 30, 31, 32; 60, 61, 62 ist jedoch über einen Auslassschlitz 33, 34, 35; 63, 64, 65 zur Umgebung U des Aufbaus 6 hin geöffnet. Die Auslassschlitze 33–35; 63, 64, 65 erstrecken sich über die Länge L der Träger 18, 19 und sind in ihrer in Vertikalrichtung V gemessenen lichten Weite so bemessen, dass jeweils ein Koppelglied 36, 37, 38; 66, 67, 68 mit Spiel durch den jeweiligen Auslassschlitz 33–35; 63, 64, 65 geführt ist.
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Die Koppelglieder 36–38; 66–68 sind jeweils Teil einer Schiebelagerung 39, 40, 41; 69, 70, 71, von denen jeweils eine in einer der Schiebeführungen 30, 31, 32; 60, 61, 62 gelagert ist. Jede der Schiebelagerungen 39–41; 69–71 umfasst eine quer zur Längsrichtung LZ und zur Vertikalrichtung V ausgerichtete Tragachse 42, 43, 44; 72, 73, 74, an der jeweils ein aus zwei Rollen gebildetes Rollenpaar 45, 46, 47; 75, 76, 77 drehbar gelagert ist.
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Beim Ausführungsbeispiel der 1 sind die Schiebeführungen 30–32 bezogen auf eine gemeinsame Vertikalachse VA mittig innerhalb des im Vertikalschnitt rechteckigen Trägers 18, 19 positioniert, so dass dieser eine minimierte Breite Bt aufweist.
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Beim in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Koppelglied 66 der Schiebelagerung 69 zum Laderaum 12 hin aus der Schiebeführung 60 geführt, deren Auslassschlitz 63 dementsprechend auf der dem Laderaum 12 zugeordneten Seite des Trägers 18, 19 zugeordneten Seite angeordnet ist. Die Dachplane 23 ist hier über ein U-förmiges Profilstück an die Schiebelagerung 69 angekoppelt. Das Profilstück umgreift dabei mit seinen Schenkeln den oberen Bereich des jeweiligen Trägers 18, 19 und ist mit seinem dem Laderaum 12 zugeordneten Schenkel an das Koppelglied 66 angeschlossen.
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Um eine optimale Funktion der jeweiligen Schiebelagerung 69–71 zu gewährleisten, sind bei der in 2 dargestellten Variante eines Trägers 18, 19 die mittlere und die untere Schiebeführung 61, 62 in Querrichtung Q gegenüber der oberen Schiebeführung 60 versetzt angeordnet, so dass die Länge des Koppelglieds 66 und das auf die Schiebelagerung 69 wirkende Moment minimiert sind. Der Versatz zwischen den Schiebeführungen 69–71 ist jedoch kleiner als 20% der maximalen Breite Brmax der Rollenpaare 75, 76, 77, so dass bei einer Projektion in einer horizontalen Ebene H-H die Überdeckung Ü der Rollen der Schiebelagerungen 69–71 mindestens 60% beträgt und die Querschnittsform des Trägers 18, 19 immer noch der eines schlanken Rechtecks entspricht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Nutzfahrzeug
- 2
- Chassis
- 3
- Radachsen
- 4
- Boden
- 5
- Ladefläche
- 6
- Aufbau (Planenaufbau)
- 7, 7'
- Planen
- 9
- stirnseitige Seitenwand
- 10
- rückwärtige Seitenwand
- 11
- Tür
- 12
- Laderaum
- 13
- Rahmen
- 14–17
- Eckrungen
- 18, 19
- Träger
- 20
- Dach
- 21, 22
- Schieberungen
- 23
- Dachplane
- 30–32
- Schiebeführungen (1)
- 33–35
- Auslassschlitze
- 36–38
- Koppelglieder
- 39–41
- Schiebelagerungen
- 42–44
- Tragachsen
- 45–47
- Rollenpaare
- 60–62
- Schiebeführungen (2)
- 63–65
- Auslassschlitze
- 66–68
- Koppelglieder
- 69–71
- Schiebelagerungen
- 72–74
- Tragachsen
- 75–77
- Rollenpaare
- B
- Breite des Nutzfahrzeugs 1
- Brmax
- maximale Breite der Rollenpaare 75–77
- Bt
- Breite des jeweiligen Trägers 18, 19
- H-H
- horizontale Ebene
- L
- Länge des Nutzfahrzeugs 1
- L1, L2
- Seitenwände
- LZ
- Längsrichtung
- M1, M2
- Momente
- U
- Umgebung
- V
- Vertikalrichtung (= Schwerkraftwirkrichtung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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