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Die Erfindung betrifft eine Duschvorrichtung mit einem Funktionselement, wobei das Funktionselement mit einem ersten Halteelement verbunden ist, welches an einer ersten Seite einer Platte angeordnet ist und dort magnetisch gehalten wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Panel zum Steuern bestimmter Funktionen der Duschvorrichtung
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Im allgemeinen bestehen bekannte Duschvorrichtung aus einer Nasszelle mit wasserundurchlässigem Boden, beziehungsweise einer Wanne oder Duschtasse. Die Duschvorrichtung weist einen Duschkopf respektive eine Handbrause auf, welche einen oder mehrere Wasseraustrittsöffnungen umfasst. Eine Wasserzufuhr, beispielsweise in Form eines Schlauches, verbindet den Duschkopf direkt oder indirekt mit einer den Zulauf von Warm- und Kaltwasser in einem gewünschten Mischverhältnis steuernden Armatur.
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Bei herkömmlichen Duschvorrichtungen erfolgt das Verstellen der Höhe des Duschkopfes meist mittels einer von der Wand beabstandeten vertikal ausgerichteten Stange und einer an der Stange verschiebbar angeordneten, den Duschkopf aufnehmenden Halterung. Der Duschkopf ist dabei mit einer der Halterung entsprechenden Ausformung ausgestattet, so dass er in diese eingesetzt werden kann.
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Eine hierzu alternative Befestigungsmöglichkeit zeigt das deutsche Gebrauchsmuster
DE 93 00 418 U1 . Es schlägt eine Halterung vor, die den Duschkopf an einer in die Wand der Duschvorrichtung eingelassenen metallischen Platte per Magnetkraft hält. Der Duschkopf kann dabei entweder an einer magnetisierten Halterung angebracht werden, an seinem Befestigungsabschnitt selbst magnetisiert sein, oder einen in seinem Befestigungsabschnitt eingelassenen Permanentmagneten aufweisen. Eine derartige magnetische Halterung benötigt keine Bohrungen und damit einhergehende Beschädigungen der Fliesen. Zudem kann die Dusche nach Abnahme des Duschkopf einfach gereinigt werden.
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Nachteilig hieran ist, dass eine die Duschvorrichtung nutzende Person die Position des Duschkopfs weiterhin nur manuell verstellen kann.
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Die vorliegende Anmeldung macht es sich zur Aufgabe, eine Duschvorrichtung vorzuschlagen, bei der eine alternative magnetische Befestigung eines Funktionselements vorgeschlagen wird, die in einer bevorzugten Ausführungsform ein automatisches Positionieren des magnetisch gehaltenen Funktionselements ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 gefasste Duschvorrichtung gelöst. Besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Duschvorrichtung werden in den abhängigen Ansprüchen genannt.
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Ein wesentlicher Grundgedanke der Erfindung ist es, auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden Rückseite der Platte ein zweites Halteelement anzuordnen und die zum Halten eines Funktionselements, insbesondere eines Duschkopfs, erforderliche magnetische Kraft zwischen dem ersten Halteelement und dem zweiten Halteelement auszubilden. Das zur Halterung des ersten Halteelements an der Platte erforderliche magnetische Kraftfeld wirkt somit zwischen den beiden Halteelementen. Für die kraftschlüssige magnetische Befestigung des Funktionselements an der Platte ist es nicht mehr erforderlich, die Platte magnetisch oder magnetisierbar auszubilden. Dies ermöglicht es, bei der Materialwahl für die Platte wesentlich flexibler zu sein.
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Im Weiteren wird zum besseren Verständnis das Funktionselement meist als Duschkopf beschrieben, ohne es darauf einschränken zu wollen. Insofern spielt es für die erfindungsgemäße Funktion auch keine Rolle, ob der Duschkopf fest mit dem ersten Halteelement verbunden ist oder lösbar, beispielsweise wenn das erste Halteelement eine Aufnahme für ein Funktionselement in Form einer Handbrause umfasst.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Halteelement an einem Verstellmechanismus befestigt und mittels des Verstellmechanismus verschieblich gelagert, wobei der Verstellmechanismus mittels einer Steuerung verstellbar ist. Wird das zweite Halteelement mittels des Verstellmechanismus entlang der Rückseite der Platte verschoben, vollzieht das erste Halteelement aufgrund der magnetischen Kraftwirkung zwischen den beiden Halteelementen diese Bewegung mit. Die Halteelemente bewegen sich auf beiden Seiten der Platte synchron. Diese Ausführungsform bietet somit die Möglichkeit, die Position des Duschkopfs vertikal und/oder horizontal durch entsprechendes Verstellen des zweiten Halteelement zu verändern. Dadurch kann der Duschkopf beispielsweise auf die Größe des jeweiligen Benutzers, beispielsweise auf die Körpergröße eines Mannes, einer Frau oder eines Kindes angepasst werden. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, als Funktionselement eine Aufnahme für Waschlotionen oder ähnliches vorzusehen, die gegebenenfalls auch flexibel angebracht werden sollen.
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Die vorgesehene Steuerung erlaubt es, die Verstellung des Duschkopfes vorzunehmen, ohne manuell eingreifen zu müssen. Eine direkte Bedienung des Verstellmechanismus ist nicht erforderlich. Der in einem Hohlraum hinter der Rückseite der Platte befindliche Verstellmechanismus kann somit zur Duschvorrichtung hin wasserdicht abgeschlossen sein. Es ist lediglich erforderlich, Signale der Steuerung an den oder die den Verstellmechanismus bewegende Motoren zu übermitteln.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Befestigung des Duschkopfes ist es, dass die Platte eine geschlossene Oberfläche aufweist. Durchbrüche für die Befestigung des ersten Haltelements werden nicht benötigt und müssen daher auch nicht gegen Feuchtigkeitseintritt abgedichtet werden. Eine Abdichtung der Fläche, über die sich die beiden Halteelemente bewegen können, ist ebenfalls nicht erforderlich. Für die Verstellmöglichkeit, also die Größe der Fläche, entlang der sich das erste Haltelement bewegen können soll, spielen Fragen der Abdichtung keine Rolle. Die geschlossene Platte trennt den an ihre Rückseite angrenzenden Raum gegen die Nasszelle ab. Die Mechanik, die Stromzuführung und die Motoren sind auf diese Weise sicher gegen die in der Nasszelle auftretende Feuchtigkeit geschützt.
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Vorteilhafterweise erfolgt der Betrieb der erfindungsgemäßen Duschvorrichtung mit einer Schutzkleinspannung, so dass die Gefahr für den Benutzer weiter verringert wird.
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Von besonderem Vorteil ist es des Weiteren, wenn die Steuerung Mittel zur Überwachung der Bewegung des Verstellmechanismus zugeordnet sind, so dass auch eine Kontrolle der Bewegung beziehungsweise eine Justierung der Position erfolgen kann.
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Von Vorteil ist es auch, wenn der Verstellmechanismus ein Linearsystem ist. Ein Linearsystem garantiert das Einhalten der gewünschten Bewegungsrichtung, arbeitet praktisch reibungsfrei und erfordert damit so gut wie keine Wartung. Insofern ist es besonders geeignet, an nur schwer zugänglichen Orten wie dem Raum hinter der Platte eingesetzt zu werden. Ein Linearsystem hat darüber hinaus noch weitere Vorteile. Bei entsprechender ausgelegter linearer Führung kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass das zweite Halteelement auch während der Bewegung stets an der Platte anliegt bzw. stets einen vordefinierten Abstand zu ihr einhält. Ein demgemäßes Linearsystem verhindert, dass ein vergrößerter Abstand zwischen den Halteelementen dazu führt, dass die Feldstärke des magnetischen Feldes nicht mehr ausreicht, um einen sicheren Halt des ersten Halteelement an der Platte zu gewährleisten.
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Vorteilhafterweise umfasst die Steuerung Mittel zum Einstellen der Wasserzufuhr und der Temperatur des zugeführten Wassers. Eine derartige Steuerung ersetzt eine ansonsten erforderliche Armatur.
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Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Steuerung über ein Panel, insbesondere ein Touch Panel, bedient. Dieses Panel kann an beliebiger Stelle an einer Wand der Duschvorrichtung positioniert werden oder in diese eingelassen werden. Ein derartiges Panel ermöglicht es, die vorhandenen Einstellmöglichkeiten digital darzustellen und entsprechend zu bedienen. Vorzugsweise kann das Panel auch auf der Glasscheibe dargestellt werden, beispielsweise können die Einstellmöglichkeiten auf die Scheibe projektiert oder produziert werden. In diesem Fall kann der ansonsten notwendige Hinterbau für die Steuerung bzw. das Einlassen der Steuerung entfallen.
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Die Bedienung der Steuerung und Abfolge der Bewegung wird im Folgenden beispielhaft erläutert Zur Positionierung des Duschkopfes wird der entsprechende Befehl "Duschkopf" ausgewählt. Daraufhin wird das Linearsystem angesteuert, auf dem das zweite Halteelement angeordnet ist. Durch die bevorzugte Verwendung von Schrittmotoren kann das Linearsystem die Position des zweiten Halteelements beliebig verändern. Wird die Position des zweiten Halteelements verändert, so ändert sich synchron die Position des ersten Halteelement vor der Glasscheibe. In Folge wird auch die Position des am ersten Halteelement befestigten Duschkopfs, respektive der Handbrause, entsprechend verändert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Steuerung Mittel zum Einstellen einer Beleuchtung und/oder einer Vorrichtung zur Audiowiedergabe und/oder einer Vorrichtung zur audiovisuellen Wiedergabe und/oder einer Telekommunikationsvorrichtung. Ist eine oder mehrere dieser Vorrichtungen in oder im Umgebungsbereich der Duschvorrichtung vorgesehen, können auch sie zentral über die Steuerung bedient werden.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Steuerung einen Speicher zum Abruf von bevorzugten Betriebsständen umfasst. Aufgrund der integrierten Speicherfunktion sind nicht nur die Position, sondern auch weitere benutzerspezifische Einstellungen des Duschkopfes abrufbar, ähnlich einer Senderspeicherfunktion im Autoradio. Beispielsweise können die bevorzugten Wassertemperaturen für verschiedene Personen gespeichert werden.
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Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen können nicht nur an einer Wand der Duschvorrichtung, sondern auch auf Eck im 90° Winkel oder als U-Form eingebaut werden. Die Wasserzuführung für die Dusche erfolgt über einen Auslass, dessen Position frei wählbar ist, beispielsweise ist ein Deckenauslass möglich. Vom jeweiligen Auslass erfolgt die Wasserzuführung zum Duschkopf, vorzugsweise in Form eines Schlauches
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Die Dusche kann wie ein Baukasten-System aufgebaut werden, d.h. alle Wände, der Duschauslass und dass Bedienpanel sind nach Kundenwunsch variabel zu bestellen. Von besonderem Vorteil ist es dabei dass die jeweilige Platte beliebig groß gestaltet werden kann. Sie kann so ausgestaltet sein, dass sie zumindest im Wesentlichen eine Wand der Duschvorrichtung bedeckt. Eine derartige Platte muss lediglich an den Rändern verfugt werden. Dies erspart das aufwendige Verlegen von Fliesen.
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Die Platte kann zudem mit verschiedene Farben oder Mustern bedeckt sein, beispielsweise durch eine Siebruckfolie. Die erfindungsgemäße Platte kann auch in weiteren Badbereichen angebracht werden. Sie ist somit nicht auf die Duschvorrichtung begrenzt. Mit der erfindungemäßen magnetischen Halterung und gegebenenfalls des erfindungsgemäßen Verstellmechanismus können auch alternative Funktionselemente beispielsweise in Form einer Halterung von Toilettenpapier, einer Halterung für einen Seifenspender, einer Halterung für eine Zahnbürste oder einen Zahnputzbecher etc. ausgerüstet werden.
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Vorteilhafterweise umfassen das erste Halteelement und das zweite Halteelement jeweils einem Permanentmagneten. Hiermit wird auf einfache Weise eine magnetische Feldstärke erreicht, die ausreicht, die erste Halterung und den an ihr befestigten Duschkopf stets sicher zu halten.
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Von besonderen Vorteil ist es des Weiteren, wenn die Platte eine Glasscheibe ist, die vorzugsweise zumindest einen Teil einer Wand und/oder Decke der Duschvorrichtung ausbildet. Eine Glasscheibe kann durchsichtig ausgebildet sein und damit einen Blick auf die dahinterliegenden Elemente erlauben, sie ermöglicht aber auch eine beliebige Farbwahl, kann nach Bedarf matt oder glänzend ausgebildet sein und erzeugt ein hochwertiges Ambiente. Zudem lässt sie sich einfach reinigen. Insbesondere ist es möglich, dass Bedienpanel bündig mit der Glasscheibe abzuschließen oder es in die Glasscheibe zu integrieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können auch weitere Daten auf die Glasscheibe projektiert bzw. produziert werden, bevorzugt zumindest Teile eines vollwertigen Bildschirms, wie beispielsweise die Anzeige eines Smartphones, Tablets oder eines Fernsehers, insbesondere auch Daten einer Netzwerkanbindung. Ganz grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Halterung und ihre bevorzugten Ausführungen nicht nur auf eine Duschvorrichtung beschränkt. Prinzipiell können hiermit auch außerhalb einer Dusche Vorrichtungen aller Art gehalten und gegebenenfalls auch bewegt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Position des zweiten Halteelements mittels eines optischen Signals angezeigt. Falls das erste Halteelement von der Glasscheibe entfernt wird, erkennt man durch die Glasscheibe ein Positionierungssignal, beispielsweise eine rot leuchtende Umrandung des zweiten Halteelements, insbesondere eine rot leuchtenden Umrandung des dort vorgesehenen Gegenmagneten, damit man jederzeit weiß, wo sich der Gegenmagnet für die Fixierung/Befestigung des ersten Halteelements an der Scheibe befindet. So wird sichergestellt, dass keine Gefahr durch ein Herunterfallen der Halterung aufgrund falscher Positionierung des ersten Halteelements besteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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