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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kapsel für eine Portionskaffeemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die
DE 20 2009 017 911 U1 offenbart eine Kapsel für eine Portionskaffeemaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Nachteilig an dieser Kapsel ist, dass diese für eine optimale Dichtfunktion zwischen dem Kapselflansch und den Presslippen der Kapsel im Bereich des Kapselflansches aus verschiedenen Materialien ausgeführt sein muss. Der Kapselflansch selbst muss aus einem harten Material, dort in Form von Aluminium gefertigt sein, um dem hohen Pressdruck standzuhalten. Demgegenüber muss das für die Dichtung verwendete Material weich sein, damit es während des Pressvorgangs in den Zwischenraum zwischen den beiden Presslippen fließen und den Spalt zwischen Presskante des Kapselkäfigs und Kapselflansches zuverlässig abdichten kann. Der Mehrkomponentenaufbau der Kapsel im Bereich des Kapselflansches ist jedoch bei der Herstellung sehr kostenintensiv.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kapsel für eine Portionskaffeemaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 anzugeben, die deutlich günstiger zu fertigen ist, aber dennoch den Spalt zwischen Presskante des Kapselkäfigs und dem Kapselflansch gleich gut abdichtet.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass auf der Pressseite des Kapselkäfigs axial abragend eine Dichtlippe ausgebildet ist, die in den Zwischenraum an der Presskante des Kapselkäfigs zwischen die beiden Presslippen eingreift. Vorzugsweise sollte die Dichtlippe beim Aufpressen der Presslippen auf die Pressseite des Kapselflansches an eine Bodenseite des Zwischenraumes andrückbar sein.
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Die in den Zwischenraum zwischen die beiden Presslippen eingeführte Dichtlippe auf der Pressseite des Kapselflansches bildet gemeinsam mit dem Zwischenraum einen Labyrinthspalt zwischen der Pressseite des Kapselflansches und der Presskante des Kapselkäfigs aus. Durch den Labyrinthspalt verlängert sich beim Aufbrühen eines Heißgetränkes unter Druck ein Fließweg für aus dem Kapselinnenraum austretendes Leckagewasser zwischen der Pressseite des Kapselflansches und der Presskante des Kapselkäfigs. Der verlängerte Fließweg stellt einen höheren Fließwiderstand für das Leckagewasser dar und erhöht somit die Dichtigkeit des zuvor genannten Spaltes. Ist die Dichtlippe zudem an eine Bodenseite des Zwischenraumes andrückbar, kommt zu dem Labyrinthspalt ferner hinzu, dass der Spalt nun radial betrachtet nicht nur an den beiden Druckpunkten der Presslippen verschlossen wird, sondern zusätzlich noch an einem dritten Druckpunkt an der Bodenseite des Zwischenraumes, der durch den Eingriff der Dichtlippe in den Zwischenraum ausgebildet wird. In der Summe dichten der Labyrinthspalt und der zusätzliche radiale Druckpunkt zwischen der Pressseite des Kapselflansches und der Presskante des Kapselkäfigs mindestens gleichwertig, wenn nicht gar besser ab, als wenn wie herkömmlich einfach nur ein gegenüber dem Kapselflansch weicheres Material wie Silikon verwendet wird, dass sich in den Zwischenraum zwischen den beiden Presslippen schiebt. Auf der anderen Seite ist kein Mehrkomponentenaufbau des Grundkörpers der Kapsel aus verschiedenen Materialien notwendig, so dass der Gundkörper der Kapsel inklusive Dichtung einstückig beispielsweise mit einem Urformverfahren wie Spritzguss hergestellt werden kann.
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In einer Weiterbildung der angegebenen Kapsel kann der Grundkörper der Kapsel daher ein Urformteil, insbesondere ein Spritzgussteil sein. Hierbei kann das Urformteil aus einem Kunststoff gefertigt sein.
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In einer besonderen Weiterbildung der angegebenen Kapsel kann die in den Zwischenraum zwischen den Presslippen eingreifende Dichtlippe zumindest bereichsweise konisch oder kegelförmig zulaufend ausgebildet sein. Auf diese Weise kann die Dichtlippe beim Aufsetzen des Kapselkäfigs auf ein Kapselflansch gemeinsam mit dem Zwischenraum an der Presskante geringe Fehlpositionen ausgleichen und die Kapsel zentrisch zum Kapselkäfig ausrichten.
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Mit der Anordnung der Dichtlippe in einer Nut gemäß Anspruch 2 wird die Dichtfunktion weiter verbessert. Die Presskante kann nun nicht nur gegen die Pressseite des Kapselflansches sondern auch oder alternativ gegen die Wände der Nut gedrückt werden. Auf diese Weise wird zumindest der Labyrinthspalt weiter verlängert.
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Mit der Ausbildung einer Nutbreite, die größer ist, als ein Abstand der beiden Presslippen, gemäß Anspruch 3, wird die zuvor genannte Zentrierungsfunktion weiter verstärkt, weil damit auch größere Fehlpositionen zwischen der Kapsel und dem Kapselkäfig zentrisch ausgerichtet werden können.
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Durch die Neigung der Nutwände gemäß Anspruch 4 wird eine verbesserte Kraftübertragung bei der Zentrierung des Grundkörpers der Kapsel gegenüber dem Kapselkäfig erreicht.
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Werden die beiden Nutwände gemäß Anspruch 5 unterschiedlich geneigt, so kann die Nutwand mit der geringeren Neigung zur Grobzentrierung und die Nutwand mit der größeren Neigung zur Feinzentrierung verwendet werden.
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Die Neigungswinkel gemäß Anspruch 6 haben sich in experimentellen Versuchen als besonders geeignet für die Zentrierfunktion gezeigt.
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Die Aussparung gemäß Anspruch 7 spart Materialkosten.
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Durch die Quetschdichtung nach Anspruch 8 kann die Dichtfunktion weiter verbessert werden, weil diese auch kleinere Unebenheiten auf den Presslippen des Kapselkäfigs und der Pressseite des Kapselflansches ausgleicht.
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Die Quetschdichtung kann beliebig beispielsweise auch gemäß Anspruch 9 auf einer der Nutwände angeordnet werden. Es ist auch die Verwendung mehrerer Quetschdichtungen möglich.
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In der radial umlaufenden Vertiefung mit der darin aufgenommenen Quetschlippe auf der Auflageseite des Kapselflansches können Verunreinigungen aufgenommen werden. Durch diese Verunreinigungen verursachte Unebenheiten werden dann durch die Quetschlippe ausgeglichen, so dass auch auf der Auflageseite eine zuverlässige Dichtheit gewährleistet ist.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden verständlicher im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Portionskaffeemaschine, und
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2a eine schematische Darstellung einer Brühgruppe für die Portionskaffeemaschine der 1 in einem ersten Betriebszustand,
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2b eine schematische Darstellung der Brühgruppe der 2a in einem zweiten Betriebszustand,
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3 eine Darstellung einer Kapsel für die Portionskaffeemaschine der 1 von einer Seite,
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4 eine Schnittdarstellung eines rotationssymmetrischen Körpers für die Kapsel der 3,
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5a eine vergrößerte Darstellung eines Kapselflansches des Körpers der 4 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
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5b eine schematische Darstellung eines Kapselflansches für den Körper der 4 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
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5c eine schematische Darstellung eines Kapselflansches für den Körper der 4 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
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5d eine schematische Darstellung eines Kapselflansches für den Körper der 4 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
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5e eine schematische Darstellung eines Kapselflansches für den Körper der 4 gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel,
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6a eine schematische Darstellung eines Ausschnitts aus der Brühgruppe mit einer den Kapselflansch der 5e aufweisenden Kapseln in einem ersten Betriebszustand, und
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6b eine schematische Darstellung eines Ausschnitts aus der Brühgruppe mit einer den Kapselflansch der 5e aufweisenden Kapseln in einem zweiten Betriebszustand.
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In den Figuren werden gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen und nur einmal beschrieben. Die Figuren sind rein schematisch und geben vor allem nicht die tatsächlichen geometrischen Verhältnisse wieder.
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Es wird auf 1 Bezug genommen, die perspektivische Darstellung einer Portionskaffeemaschine 2 zum Aufbrühen eines Aufgussgetränkes zeigt.
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Die Portionskaffeemaschine 2 umfasst ein Gehäuse 4 in dessen in 1 nicht sichtbaren Innenraum eine in 2a und 2b skizzierte Brühgruppe 6 aufgenommen ist. In der Brühgruppe 6 wird das Aufgussgetränk aufgebrüht. Hierzu zieht die Portionskaffeemaschine 2 aus einem Wassertank 8 Wasser. Das zum Aufgussgetränk aufgebrühte Wasser wird dann über einen Auslass 10 nach außen abgegeben.
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Zum Aufbrühen des Wassers zum Aufgussgetränk wird eine Kapsel 12 über eine Zuführöffnung 14 im Gehäuse 4 in die Brühgruppe 6 eingelegt. In dieser Kapsel 12 befindet sich ein in 2a und 2b zu sehendes Aufgussmittel 13 oder Zubereitungspulver wie Kaffeemehl, Milchpulver, Tee, Kakao oder dergleichen. Danach wird die Brühgruppe 6 über einen Hebel 16 in einer noch zu beschreibenden Weise verschlossen. Auf Betätigen einer Auslösetaste 18 hin wird dann in einer noch näher zu beschreibenden Weise das Wasser aus dem Wassertank erhitzt und das erhitzte Wasser durch das Zubereitungspulver in der Kapsel 12 gedrückt. Das so aufgebrühte Aufgussgetränk wird dann über den Auslass 10 ausgegeben.
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Der Aufbrühvorgang soll nachstehend anhand der 2a und 2b, die eine schematische Darstellung der Brühgruppe 6 für die Portionskaffeemaschine 2 der 1 in zwei verschiedenen Betriebszuständen zeigen, näher erläutert werden.
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Die Brühgruppe 6 umfasst einen Kapselkäfig 20 und eine Kapselklemme 22, zwischen denen die Kapsel 12 während des Brühvorgangs aufgenommen wird. Um die Kapsel 12 zwischen dem Kapselkäfig 20 und der Kapselklemme 22 definiert einzuklemmen, besitzt diese einen Sicherungsring 23.
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Der Kapselkäfig
20 umfasst einen einseitig geöffneten Kapselaufnahmeraum
24, der von einer Kapselraumwand
26 umgeben ist. An ihrem freien Ende weist die Kapselwand
26 eine Presskante
27 auf, mit der der Kapselkäfig
20 im Betrieb der Portionskaffeemaschine
2 gegen die Kapsel
12 gedrückt werden kann. Die Presskante
27 umfasst hierbei eine innere Presslippe
28, die zum Kapselinnenraum
24 hin gerichtet ist und eine äußere Presslippe
29, die vom Kapselinnenraum
24 weg gerichtet ist. Die Presslippen
28,
29 sind in
2b der Übersichtlichkeit halber nicht mit einem eigenen Bezugszeichen versehen. Details zur Funktionsweise der beiden Presslippen
27,
28 können beispielsweise der
DE 20 2009 017 911 U1 entnommen werden.
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Durch den Kapselkäfig 20 führt auf einer der Öffnung des Kapselaufnahmeraumes 24 gegenüberliegenden Seite eine Wasserleitung 30, durch die Wasser aus dem Wassertank 8 in den Kapselaufnahmeraum 24 geleitet werden kann. Um die Wasserleitung 30 herum sind in den Kapselaufnahmeraum 24 hinein gerichtet Schneidelemente in Form von Klingen 31 angeordnet.
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Die Kapselklemme 22 umfasst eine Pyramidenplatte 32, auf der eine Vielzahl kleiner und nicht referenzierter Pyramiden sowie eine Vielzahl nicht referenzierter Durchgangsöffnungen zwischen den Pyramiden ausgebildet sind. Die Pyramidenplatte 32 ist auf einem Trichter 34 getragen, der wiederrum in den Aufnahmeraum 36 eines Trägers 38 hinein gerichtet ist. Der Aufnahmeraum 36 des Trägers 38 ist auf der dem Trichter 34 gegenüberliegenden Seite über eine Auslassöffnung 40 zum Auslass 10 hin geöffnet.
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Bevor auf den Betrieb der Portionskaffeemaschine 2 mit der zuvor erläuterten Brühgruppe 6 näher eingegangen werden soll, wird zunächst anhand 3 der Aufbau der Kapsel 12 näher erläutert.
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Die Kapsel 12 besitzt einen um eine Rotationsachse 41 rotationssymmetrisch ausgebildeten becherförmigen Grundkörper 42, in dem ein von einer Kapselwand 44 umgebener und in 4 zu sehender Kapselinnenraum 46 mit einer ebenfalls in 4 zu sehenden Kapselöffnung 48 zur Aufnahme des Aufgussmittels 13 ausgebildet ist. Die Kapselwand 44 umfasst einen von den Klingen 31 der Brühgruppe 6 zum Einlassen des Wassers aus dem Wassertank 8 in den Kapselinnenraum 46 durchstechbaren Kapselboden 50 und einen Kapselmantel 52, der sich zwischen dem Kapselboden 50 und der Kapselöffnung 48 erstreckt.
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Die Kapsel 12 umfasst an der Kapselöffnung 48 ferner einen vom Kapselmantel 52 radial abkragenden Kapselflansch 54, auf dem eine Membran 56 befestigt ist. An diesem Kapselflansch 54 befindet sich auch der Sicherungsring 23, der in der vorliegenden Ausführung einstückig mit diesem ausgebildet ist. Die Membran 56 ist auf dem Kapselflansch 54 derart befestigt, dass der Kapselinnenraum 46 wasserdicht verschlossen ist.
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Bevor der Aufbau der Kapsel 12 weiter erläutert wird, soll zuvor der Betrieb der Brühgruppe 6 und damit der Portionskaffeemaschine 2 näher erläutert werden.
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Zum Betrieb der Portionskaffeemaschine 2 wird die Kapsel 12 zunächst, wie in 2a gezeigt, über die Zuführöffnung 14 in der Portionskaffeemaschine 2 an die Pyramidenplatte 32 angelegt. Danach wird der Kapselkäfig 20 mittels des Hebels 16 gegen den Flansch 54 der Kapsel 12 und die Pyramidenplatte 32 gedrückt. Auf diese Weise wird der Kapselaufnahmeraum 24 derart wasserdicht verschlossen, dass über die Wasserleitung 30 zugeführtes Wasser den Kapselaufnahmeraum 24 nur über die Durchgangsöffnungen durch die Pyramidenplatte verlassen kann. Gleichzeitig wird mit dem Drücken des Kapselkäfigs 20 gegen Flansch 54 und Pyramidenplatte 32 der Kapselboden 50 von den Klingen 31 durchstochen, wodurch der Kapselinnenraum 46 zur Wasserleitung 30 hin geöffnet wird. Dieser Zustand ist in 2b gezeigt.
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Im in 2b gezeigten Zustand wird nun über die Wasserleitung 30 aus dem Wassertank 8 aufgeheiztes Wasser in den Kapselinnenraum 46 gedrückt. Das aufgeheizte Wasser wird dort mit dem Aufgussmittel 13 aufgebrüht und über die Durchgangsöffnungen durch die Pyramidenplatte 32 in den Trichter 34 gedrückt. Das aufgebrühte Wasser und somit schlussendlich das aufgebrühte Heißgetränk verlässt die Portionskaffeemaschine 2 schließlich über die Auslassöffnung 40 und damit den Auslass 10.
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Die in 3 zu sehende Kapsel 12 ist an ihrem Kapselflansch 54 in besonderer Weise ausgebildet.
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Der Kapselflansch 54 weist in der vorliegenden Ausführung eine Auflageseite 58 auf, die axial von der Kapselwand 44 weggerichtet ist. Auf diese Auflageseite 58 wird die Kapsel 12 in der Brühgruppe 6 auf die Pyramidenplatte 32 aufgelegt. Gegenüberliegend zur Auflageseite 68 weist der Kapselflansch zur Kapselwand 44 hin gerichtet eine Pressseite 60 auf, auf die im Betrieb der Portionskaffeemaschine 2 die Presskante 27 der Kapselraumwand 26 aufdrücken kann, um einen Spalt zwischen dem Kapselflansch 54 und der Presskante 27 für den oben beschriebenen Betrieb der Portionskaffeemaschine 2 wasserdicht abzudichten.
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Für eine hohe Wasserdichtigkeit kann der der Kapselflansch
54 auf seiner Pressseite
60 grundsätzlich wie in der
DE 20 2009 017 911 U1 beschrieben mit einem Dichtmaterial wie Silikon ausgeführt werden, das weicher ist, als ein Grundmaterial der Kapsel
12 im Bereich des Kapselflansches
54. Dieses gegenüber dem Kapselflansch
54 weichere Dichtmaterial dringt beim Aufpressen der Presskante
27 auf die Pressseite
60 des Kapselflansches
54 in einen Zwischenraum
62 zwischen den beiden Presslippen
28,
29 ein und erhöht so die Dichtigkeit. Die Grunddichtigkeit in einer derart ausgeführten Kapsel wird jedoch dadurch garantiert, dass die beiden Presslippen
28,
29 überhaupt auf den harten Kapselflansch
54 gepresst werden können. Die Kapsel der
DE 20 2009 017 911 U1 muss daher grundsätzlich aus unterschiedlich harten Materialien ausgeführt werden, was wirtschaftlich suboptimal ist.
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Hier greift die in den
4 und
5a gezeigte Kapsel mit der Idee an, auf dem Kapselflansch
54 eine Dichtlippe
64 auszubilden, die in den Zwischenraum
62 zwischen den beiden Presskanten
27 eingreifen kann. Durch den Eingriff der Dichtlippe
64 in den Zwischeraum
62 wird dieser von der Dichtlippe
64 ausgefüllt. Ist die Dichtlippe
64 ausreichend dimensioniert und füllt den Zwischenraum
62 aus, so wird der Zwischenraum
62 verschlossen und dichtet somit den Spalt zwischen dem Kapselflansch
54 und der Presskante
27 ab. In jedem Fall wird der Spalt zwischen dem Kapselflansch
54 und der Presskante
27 als Labyrinthspalt ausgebildet, der einen Fließweg für Wasser aus dem Kapselinnenraum
46 verlängert und so in seiner Dichtwirkung genauso gut – wenn nicht gar besser – wirkt, wie das Silikonmaterial aus der
DE 20 2009 017 911 U1 .
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Die Dichtlippe 64 kann dabei ausgebildet sein, um beim Andrücken der Presskante 27 des Kapselkäfigs 20 auf die Pressseite 60 des Kapselflansches 54 über die beiden Dichtlippen 64 eine Zentrierwirkung herbeizuführen und dadurch die Ausrichtwirkung des Sicherungsring 23 zu unterstützen, wenn nicht gar zu ersetzen.
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Für eine optimale Zentrierwirkung kann die Dichtlippe 64 in einer Nut 66 angeordnet sein, die in 5a durch den Sicherungsring 23 und einen zwischen der Dichtlippe 64 und der Kapselwand 44 liegenden weiteren Ring 68 begrenzt ist. Die Nut 66 ist durch eine erste Nutwand 70 und eine zweite Nutwand 72 begrenzt. Die erste Nutwand 70 ist am Sicherungsring 23 ausgebildet, während die zweite Nutwand am weiteren Ring ausgebildet ist. Beide Nutwände 70, 72 sind gegenüber einer Flächennormalen 74 der Pressseite 60 voneinander weg geneigt. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Presslippen 28, 29 der Presskante 27 beim Andrücken des Kapselkäfigs 20 die Kapsel 12 rechtwinklig zur Flächennormalen 74 verschieben und so positionieren können. Der Neigungswinkel der beiden Nutkanten kann zwischen 1° und 60°, bevorzugt zwischen 3° und 45° und besonders bevorzugt zwischen 5° und 30° liegen.
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In der Nut 66 ist ferner eine Quetschdichtung 76 ausgebildet, die beim Aufpressen der Presslippen 28, 29 zum Ausgleichen von Unebenheiten zerquetscht werden.
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Im Betrieb der Portionskaffeemaschine 2 mit einer Kapsel 12, die einen Grundkörper 42 mit einem Flansch 54 nach 5a umfasst, greifen die Presslippen 28, 29 der Presskante 28 entsprechend radial außerhalb und radial innerhalb der Dichtlippe 64. Durch den Sicherungsring 23 und den inneren Ring 68 wird die Kapsel 12 dabei zum Kapselkäfig 20 ausgerichtet. Die radial innere Presslippe zerquetscht die radial innere Presslippe 28 und zerquetscht bei diesem Anpressvorgang die Quetschdichtung 76. Auf diese Weise wird eine zuverlässige Dichtung des Spaltes zwischen der Presskante 27 und dem Kapselflansch 54 hergestellt.
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Der innere Ring 68 kann, wie in 5b und 5c gezeigt, auch weggelassen und durch die Kapselwand 44 ersetzt werden. Hierbei bildet dann der Kapselmantel 52 gleichzeitig auch die radial innere Nutwand 72. Um Material zu sparen, kann in der Auflageseite 58 eine umlaufende Aussparung 78 ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann in die Auflageseite 58 auch eine umlaufende Vertiefung 80 eingeformt sein, in der sich dann Verunreinigungen auf der Pyramidenplatte 32 ansammeln können.
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Ferner kann die in den Zwischenraum 62 zwischen den beiden Presslippen 28, 29 eingreifende Dichtlippe 64 in Ihrer Breite, Form und Höhe unterschiedlich ausgeführt sein. Je breiter die Dichtlippe 64 ist, desto besser füllt sie den Zwischenraum 62 aus. Die Gefahr besteht jedoch, dass die Presslippen 28, 29 dann nicht mehr die Pressseite 60 des Kapselflansches 54 erreichen, was die Dichtwirkung der Presslippen 28, 29 beeinträchtigt. Die Höhe der Dichtlippe 64 bestimmt, ob diese gegen eine nicht weiter referenzierte Bodenseite des Zwischenraumes 62 gedrückt werden kann. Wenn dies möglich ist, stellt dieser Andruckpunkt eine weitere Dichtigkeitsstelle bereit. Durch produktionsbedingte Fertigungstoleranzen sowie auf Seiten des Kapselkäfigs 20 als auch auf Seiten der Kapsel 12 kann es jedoch passieren, dass die Höhe der Dichtlippe 64 zu hoch ist und so ein sicherer Andruck der Presslippen 28, 29 auf der Pressseite 60 des Kapselflansches 54 nicht mehr gegeben ist.
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Die Quetschlippe 76 hat in diesem Zusammenhang den weiteren Vorteil, dass diese Toleranzen in einem begrenzten Umfang durch sie ausgeglichen werden können.
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Die genaue geometrische Form der Dichtlippe 64 wird daher applikationsabhängig an den entsprechenden Kapselkäfig anzupassen sein, in dem die entsprechende Kapsel 12 eingesetzt werden soll. Verschiedene mögliche geometrische Formen der Dichtlippe 64 sind in den 5a bis 5e gezeigt.
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Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Dichtlippe 64 und der Nut 66, in der die Dichtlippe 64 aufgenommen ist, ist in 5d und 5e dargestellt.
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In dieser Ausgestaltung ist die radial innere Nutwand 72 zwar als Fortführung des Kapselmantels 52 ausgeführt, an der Stelle der inneren Nutwand 72 ist der Kapselmantel 52 jedoch radial nach außen gezogen, so dass die Kapselwand 44 an dieser Stelle radial verstärkt ist. Das hat den Vorteil, dass die Kapselwand 44 an dieser Stelle größere mechanische Kräfte bei der Zentrierung der Kapsel 12 im Kapselkäfig 20 aufnehmen kann.
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Die Nutwände 70, 72 sind in der Ausführung der 5d und 5e unterschiedlich geneigt. Auf diese Weise wird erreicht, dass eine der Nutwände 70, 72 die Kapsel 12 im Kapselkäfig 20 grob zentriert, während die andere der Nutwände 70, 72 die Kapsel 12 im Kapselkäfig 20 fein zentriert. Ferner kann neben der radial innenseitig angeordneten Quetschdichtung 76, wie sie bereits aus 5a bekannt ist, auch radial außenseitig eine Quetschdichtung 76 in die Nut eingebracht werden. Diese Quetschdichtung 76 muss jedoch nicht auf dem Boden der Nut 66 angeordnet sein, sondern kann sich alternativ auch auf der Nutwand 70 befinden. Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die radial innere Quetschdichtung 76, die grundsätzlich ebenfalls auf der radial inneren Nutwand 72 angeordnet werden kann.
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In der umlaufenden Vertiefung 80 auf der Auflageseite 58, die zum Aufnehmen von Verunreinigungen vorgesehen werden kann, kann optional eine Quetschlippe 82 angeordnet werden, die sich in die angesammelten Verunreinigungen einquetschen und so ebenfalls die Dichtigkeit weiter erhöhen kann.
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Anhand der 6a und 6b soll die Wirkungsweise der Dichtlippe 64 noch einmal verdeutlicht werden.
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Wird der Kapselkäfig 20 in einer Anpressrichtung 84 gegen die Pressseite 60 des Kapselflansches 54 aus einer in 6a gezeigten Position in eine in 6b gezeigten Position gedrückt, so zentrieren zunächst die beiden Nutwände 70, 72 die Position der Kapsel 12 gegenüber dem Kapselkäfig 20. In der zentrierten Position der Kapsel 12 ist sichergestellt, dass die Dichtlippe 64 in dem Zwischenraum 62 zwischen den beiden Presslippen 28, 29 der Presskante 27 des Kapselkäfigs 20 ausgenommen wird.
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Die Zentrierfunktion kann am Besten dadurch sichergestellt werden, dass an der Nut 66 ein öffnungsseitiger Wandabstand 86 der beiden Nutwände 70, 72 größer dimensioniert wird, als ein Lippenabstand 88 zwischen den beiden Presslippen 28, 29 der Presskante 27 des Kapselkäfigs 20. Dabei sollten jedoch die beiden Nutwände 70, 72 in der bereits beschriebenen Weise geneigt sein und zum Boden der Nut 66 hin aufeinander zufluchten.
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Je nachdem, wie die Dichtlippe geometrisch ausgeführt ist, füllt sie den Zwischenraum 62 zwischen den Presslippen 28, 29 mehr oder weniger.
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Wenn der Grundkörper 42 der Kapsel 12 aus einem plastisch verformbaren Material, wie beispielsweise einem Kunststoff, gefertigt ist, kann die Längsausdehnung 90 und die Höhenausdehnung 92 der Dichtlippe 64 beim Anpressvorgang durch die beiden Presslippen 28, 29 beim Anpressvorgang auch noch angepasst werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009017911 U1 [0002, 0036, 0047, 0047, 0048]