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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkupplung für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, wie eines Pkws, eines Lkws oder eines anderen Nutzfahrzeuges, mit einer Anpressplatte, die zum axialen Verlagern und Einklemmen einer Kupplungsscheibe zum Übertragen von Drehmoment, angeordnet und ausgelegt ist, mit einem Kupplungsdeckel und wenigstens einer innenliegenden Blattfeder.
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So offenbart bspw. die
DE 43 11 908 A1 eine Drehmomentübertragungseinrichtung. Dort ist nämlich eine Drehmomentübertragungseinrichtung mit einer Druckplatte und einer Gegendruckplatte offenbart. Insbesondere ist dort eine Drehmomentübertragungseinrichtung, wie eine Reibungskupplung, mit einer Druckplatte und einer Gegendruckplatte offenbart, wobei zwischen diesen eine Kupplungsscheibe unter Einwirkung eines Kraftspeichers axial einspannbar ist. Als Besonders ist dort herausgestellt, dass zumindest eines der Teile, nämlich entweder die Druckplatte oder die Gegendruckplatte, als massives Stanzteil ausgeführt ist, und dass die Druckplatte entweder durch Massivumformung angeformte oder daran befestigte Drehmomentübertragungsmittel aufweist.
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Aus einer älteren Patentanmeldung der Anmelderin, nämlich der
DE 10 2015 200 392 A1 vom 14.01.2015 ist auch eine Federeinheit für Reibkupplungen bekannt. Dort wird nämlich eine Federeinheit für eine Reibkupplung vorgestellt, wobei die Reibkupplung eine Rotationsachse umfasst, und wobei die Federeinheit zumindest eine der folgenden Komponenten aufweist:
- – zumindest eine vorspannbare Stützfeder für eine Tellerfeder, wobei die Tellerfeder zum Anpressen einer Anpressplatte eingerichtet ist;
- – zumindest eine vorspannbare Anpressplattenfeder zum Verbinden mit einer Anpressplatte als Antagonist zu einer Tellerfeder; und
- – zumindest ein Abstützelement zum axialen Lagern der Stützfeder und der Anpressplattenfeder entgegen einer Tellerfederkraft, wobei die zumindest eine Stützfeder und das zumindest eine Abstützelement einstückig gebildet sind.
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Ebenfalls aus einer älteren Patentanmeldung der Anmelderin, nämlich der
DE 10 2014 216 355 A1 vom 18.08.2014 ist eine Kupplung mit einer Blattfederanbindung über Tellerfederzentrierbolzen bekannt. Dort wird insbesondere eine Kupplung für ein Kraftfahrzeug offenbart, mit einer Anpressplatte, die zwischen einem als eine Gegendruckscheibe ausgebildetem Schwungrad und einem an diesem befestigten Deckel in einer Axialrichtung beweglich angeordnet ist, und einer Mitnehmerscheibe, die mit Reibbelägen versehen ist und zwischen der Gegendruckscheibe und der Anpressplatte angeordnet ist und axial verschiebbar auf einer Getriebewelle gelagert wird, wobei eine Tellerfeder zwischen dem Deckel und der Anpressplatte angeordnet ist und über einen Aktor gegenüber dem Schwungrad in axialer Richtung ein- oder ausrückbar ist, nämlich zum Schließen oder Öffnen einer reibschlüssigen Verbindung zwischen der Anpressplatte, der Gegendruckscheibe und der Mitnehmerscheibe, wobei die Tellerfeder über eine Mehrzahl von Zentrierbolzen an dem Deckel befestigt ist, wobei eine Mehrzahl von Blattfedern mit jeweils einem ersten Ende und einem zweiten Ende zur Übertragung eines Drehmoments von dem Deckel auf die Anpressplatte vorgesehen ist, wobei jedes erste Ende mit der Anpressplatte und jedes zweite Ende mit dem Deckel verbunden ist, wobei als Besonders herausgestellt ist, dass das Schwungrad eine Mehrzahl von Anbindungsflächen zur Verbindung des Deckels mit dem Schwungrad aufweist, wobei sich die Anbindungsflächen in der axialen Richtung über die Anpressplatte hinaus erstrecken.
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Die Erfindung ist also auf dem Gebiet von „kleinen KDs“ beheimatet. Es geht also um solche Kupplungen, die bspw. Blech-/(Stanz-)Stahl-Anpressplatten verwenden. Solche Anpressplatten haben in einer besonderen Bauform mit innenliegenden Blattfedern, keine Lappen, an denen die Blattfedern fixiert sind. Um Bauraum zu gewinnen, sind die Blattfedern auf dem inneren Durchmesser der Anpressplatte fixiert. Die Blattfedern sind auf der Anpressplatte und dem Deckel vernietet.
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Dies hat aber einige Nachteile. So wird relativ viel Bauraum verwendet, die Kosten sind relativ hoch und die Anzahl der Bauteile ist relativ hoch.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, diese Nachteile abzustellen oder zumindest mildernd einzuwirken. Ziel ist es also insbesondere für die Kupplung Bauraum zu schaffen, die Kosten der Fertigung zu reduzieren, aber auch die Anzahl der Bauteile zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Blattfeder ein integraler/einstückiger/einstofflicher/einmaterialiger Bestandteil der Anpressplatte (und/)oder des Kupplungsdeckels ist. Die Blattfeder kann also ein Teil der Stahl-Anpressplatte, des Nockenrings der Anpressplatte und/oder des Deckels/Kupplungsdeckels sein.
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Während also bisher Kupplungen bekannt sind, bei der die Blattfedern, über die die Anpressplatte drehfest und in axialer Richtung begrenzt verlagerbar am Kupplungsdeckel angebunden sind, mittels Tellerfederzentrierbolzen am Kupplungsdeckel befestigt sind und bzgl. der Anpressplattennocken in radialer Richtung in der Kupplung innenliegend angeordnet sind, wird nun ein neuer Weg beschritten.
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In der hier vorliegenden Erfindung wird nämlich vorgeschlagen, die innenliegenden Blattfedern entweder einteilig mit dem Kupplungsdeckel oder einteilig mit einem Bauteil der in axialer Richtung begrenzt verlagerbaren Anpressplatte, bspw. im Nockenring einer zweiteiligen Anpressplatte, auszubilden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn die Anpressplatte ein- oder zweiteilig ausgebildet ist. Die einteilige Form reduziert die Anzahl der Bauteile, wohingegen die zweiteilige Form den kompromisslosen Einsatz von Tiefziehherstellvorgängen ermöglicht.
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Es ist auch von Vorteil, wenn die Anpressplatte aus einer flachen Blechdruckplatte und einem Nockenring ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine bedarfsgerechte Aufteilung der Anpressplatte erreicht werden.
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Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Blattfeder aus dem Material der Blechdruckplatte oder dem Material des Nockenrings geformt ist.
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Es hat sich bewährt, wenn die Blattfeder als Blattfederpaket konfektioniert ist.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Blattfedern über den Umfang der Anpressplatte und/oder des Kupplungsdeckels vorzugsweise winkelgleich/äquidistant verteilt sind.
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Wenn der Nockenring Blattfedern ausbildet, die um 90° abgewinkelt zu einer Wandung, umgebogen sind, so lässt sich eine schnelle Fertigung realisieren.
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Das Gewicht wird reduziert, wenn die Blattfedern aus der Wandung unter Ausformung einer Ausnehmung ausgebildet sind. Allerdings zeigen sich dann evtl. Nachteile in der Steifigkeit.
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Diese Nachteile lassen sich beheben, wenn die Blattfedern aus einem Axialüberstand der Wandung ausgebildet sind.
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Es ist ferner von Vorteil, wenn die Blechdruckplatte, der Nockenring und der Kupplungsdeckel aus Blech spanlos, etwa tiefgezogen, ausgebildet sind.
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Grundsätzlich sind drei Ideen umsetzbar, nämlich das Ausbilden einer oder mehrerer Blattfedern aus dem Material der Blechdruckplatte, aus dem Material des Nockenrings, oder aus dem Material des Kupplungsdeckels. Bei Verwendung des Materials des Nockenrings, lässt sich einerseits eine Blattfeder aus der Wandung ausformen und nach unten, in Richtung der Blechdruckplatte, umbördeln, oder aber, wenn ein Axialüberstand genutzt wird, von unten nach oben um bspw. 90° umbiegen. Gerade diese letztgenannte Möglichkeit ist in puncto Steifigkeit von Vorteil.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Dabei werden fünf unterschiedliche Ausführungsbeispiele visualisiert. Es zeigen:
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1 das Ausformen einer Blattfeder aus dem Material einer Blechdruckplatte bei einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung,
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2 eine weitere Ausführungsform, bei der eine Blattfeder als Blattfederpaket aus einem Axialüberstand einer Blechdruckplatte geformt wird,
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3 bis 5 das Ausformen dreier Blattfedern aus einer Wandung eines Nockenrings, der zusammen mit der Blechdruckplatte die Anpressplatte bildet,
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6 eine weitere Ausführungsform, bei der aus dem Material eines Nockenrings drei Blattfedern ausgebildet werden, diese aber anders, als bei dem Ausführungsbeispiel der 3 bis 5 nicht von oben nach unten, sondern von unten nach oben gebogen werden,
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7 bis 9 das Ausbilden von Blattfedern aus dem Material eines Kupplungsdeckels.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Gleiche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung 1 dargestellt. Sie ist zum Einsatz in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, nämlich eines Pkws vorgesehen. Sie weist eine Anpressplatte 2 auf, welche zweiteilig ausgebildet ist. Die Anpressplatte 2 weist eine Blechdruckplatte 3 und einen Nockenring 4 auf, die vorgreiflich zu den 3 und 6 erwähnt werden soll.
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Zurückkommend auf die 1 und 2 ist dort eine Blattfeder 5 aus dem Material der Blechdruckplatte 3 ausgeformt und zu einem Blattfederpaket 6 gewandelt. Dazu abweichend, ist in den Ausführungsbeispielen der 7 bis 9 aus dem Material eines Kupplungsdeckels 7 eine (einzige) Blattfeder 5 ausgeformt.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1 ist ein radialer Überstand 8 als Blattfeder 5 konfiguriert und dann als Blattfederpaket 6 verwandelt. Am inneren Durchmesser des aktuellen Nockenrings 4 ist also die Blattfeder 5 ausgebildet. Anders als in dem Ausführungsbeispiel von 1 ist dem Ausführungsbeispiel nach 2 ein axialer Überstand 9 dafür benutzt.
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Für die Idee der 1 sind die Blattfedern 5 im inneren Durchmesser der Stahl-Anpressplatte 2 integriert.
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Für die Idee der 2 sind die Blattfedern 5 wie dargestellt positioniert. Die Anpressplatte 2 kann z.B. gestanzt werden, um dann die richtige Pakethöhe zu haben. Schließlich können die Blattfedern 5 mit Laser bearbeitet werden, um die Blattfederpakete 6 auszubilden.
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Anders als diese grundsätzliche Idee, können wie in den 3 bis 6 gezeigt, die Blattfedern 5 auch als Teil des Nockenrings 4 ausgebildet werden und somit in die Anpressplatte 2 integriert werden. Ein Umbiegevorgang in Umbiegerichtung ist dort mit dem Bezugszeichen 10 angedeutet.
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Sobald, wie in 5 dargestellt, die Blattfedern 5 um 90° umgebogen sind, verbleiben in einer Wandung 11 des Nockenrings 4 Ausnehmungen 12.
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Auf diese Ausnehmungen 12 kann verzichtet werden, wenn statt eines Bestandteils der Wandung 11 des Nockenrings 4 eine axiale Verlängerung nach Art eines Axialüberstands 13 des Nockenrings 4 benutzt wird. Abhängig von der Nockenringdicke ist es möglich, mehrere Blattfedern 5 mit Laser zu schneiden.
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Es ist auch möglich, die Blattfedern 5 direkt im Deckel/Kupplungsdeckel 7 zu integrieren. Dies wird in den 7 bis 9 dargestellt. Die Blattfedern 5 können direkt aus dem Material des Deckels 7 geschnitten werden, und dann umgebogen werden. Abhängig von der Deckeldicke ist es möglich, mehrere Blattfedern 5 bzw. Blattfederpakete 6 mit einem Laser zu schneiden.
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Um die Montagen der Tellerfedern zu erlauben, können zuerst die Blattfedern 5 senkrecht zum Deckel 7 gebogen werden. Bei der Montagelinie wird dann die Tellerfeder eingebaut, wobei die Blattfedern durch Tellerfederfenster ragen. Schließlich sind die Blattfedern 5 nochmals bis zu der erforderlichen Geometrie gebogen. Für die Zentrierung der Tellerfeder kann bspw. die Lösungen wie sie aus „bolzenlosen“-Lösungen oder „Laschen“-Kupplungen bekannt sind, verwendet werden. Eine Zentrierung der Laschen, die im Deckel geschnitten und gebogen sind, wird möglich.
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Diese neuartige „kleine KD“ ist eine neue Kupplung, mit weniger Bauteilen, welche die Kosten reduziert. So ist es von Vorteil, wenn drei Niete nun verzichtbar sind. Auch bisher übliche Unterlegscheiben sind verzichtbar. Separate Blattfedern werden auch überflüssig. Eine separate Vernietungsoperation und Einlegoperation von Unterlegscheiben wird auch unnötig. Es zeigen sich daher große Kostenpotenziale.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugkupplung
- 2
- Anpressplatte
- 3
- Blechdruckplatte
- 4
- Nockenring
- 5
- Blattfeder
- 6
- Blattfederpaket
- 7
- Kupplungsdeckel
- 8
- radialer Überstand an der Blechdruckplatte
- 9
- axialer Überstand an der Blechdruckplatte
- 10
- Umbiegung
- 11
- Wandung des Nockenrings
- 12
- Ausnehmung in dem Nockenring
- 13
- Axialüberstand des Nockenrings
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4311908 A1 [0002]
- DE 102015200392 A1 [0003]
- DE 102014216355 A1 [0004]