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Die Erfindung bezieht sich auf ein Isolierglaselement mit einer Außenscheibe und einer dazu beabstandeten Innenscheibe.
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Aus energietechnischen Gründen wird die Außenverglasung, insbesondere die Außenverglasung von Fahrzeugen, wie z. B. Schienenfahrzeugen, als Isolierverglasung mit Hilfe von Isolierglaselementen ausgeführt. Ist die Außenkontur, z. B. im Falle von Schienenfahrzeugen, konturiert bzw. ist die Außenhaut gewölbt, so muss auch die Außenverglasung an diese Kontur bzw. die Wölbung angepasst werden. Es ist somit erforderlich, die Isolierglaselemente zu biegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Isolierglaselement anzugeben, das sich kostengünstiger als bisherige Isolierglaselemente herstellen und kostengünstiger und einfacher als bisherige Isolierglaselemente, insbesondere in einem Fahrzeug, montieren lässt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Isolierglaselement mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Isolierglaselements sind in Unteransprüchen angegeben.
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Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Außenscheibe des Isolierglaselements gewölbt und die Innenscheibe des Isolierglaselements plan ist.
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Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Ausgestaltung des Isolierglaselements lässt sich erreichen, dass das Isolierglaselement flächenbündig auch in Öffnungen von gewölbten Wänden eingesetzt werden kann. Es muss lediglich die Wölbung der Außenscheibe des Isolierglaselements an die Wölbung der Wand angepasst werden, in deren Öffnung das Isolierglaselement eingesetzt werden soll. Das erfindungsgemäße Isolierglaselement lässt sich somit sehr vorteilhaft bei Fahrzeugen, insbesondere Schienenfahrzeugen, einsetzen, die aus aerodynamischen Gründen mit flächenbündig eingesetzten Glaselementen versehen werden sollen bzw. müssen.
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Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen planen Innenscheibe ist das erfindungsgemäße Isolierglaselement – im Unterschied zu vorbekannten Isolierglaselementen, bei denen Außenscheibe und Innenscheibe stets identisch gewölbt und parallel zueinander sind – sehr montagefreundlich bzw. sehr einfach montierbar, da durch die plane Ausgestaltung der Innenscheibe plane Befestigungselemente bzw. plane Montageprofile eingesetzt werden können. Im Unterschied zu vorbekannten Isolierglaselementen, bei denen Außenscheibe und Innenscheibe gewölbt sind, müssen somit keine Befestigungselemente mit gebogenen Abschnitten eingesetzt werden.
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Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen planen Ausführung der Innenscheibe lassen sich somit folgende Vorteile erreichen:
- 1. Das erfindungsgemäße Isolierglaselement ist kostengünstiger als vorbekannte Isolierglaselemente herstellbar, da plane Scheiben einfacher und kostengünstiger herstellbar sind als gewölbte Scheiben; durch den Einsatz einer planen Innenscheibe werden die Herstellungskosten des Isolierglaselements wegen des Wegfalls der doppelten Wölbung somit insgesamt gesenkt.
- 2. Plane Scheiben lassen sich mit weniger Toleranzen als gewölbte Scheiben herstellen, so dass das erfindungsgemäße Isolierglaselement insgesamt weniger Herstellungstoleranzen aufweist als vorbekannte doppelt gewölbte Isolierglaselemente.
- 3. Durch den Einsatz der planen Innenscheibe ist es möglich, zur Montage des erfindungsgemäßen Isolierglaselements Befestigungselemente einzusetzen, die lediglich plane Abschnitte aufweisen. Befestigungselemente, die ausschließlich plane Abschnitte aufweisen, also nicht gewölbt sind, weisen im Allgemeinen weniger Herstellungstoleranzen als Befestigungselemente mit Wölbung auf, so dass sich das erfindungsgemäße Isolierglaselement mit weniger Montagetoleranzen montieren lässt als vorbekannte, doppelt gewölbte Isolierglaselemente.
- 4. Befestigungselemente zur Montage des Isolierglaselements, die ausschließlich plane Abschnitte aufweisen, lassen sich im Allgemeinen kostengünstiger als Befestigungselemente mit gewölbten bzw. gekrümmten Abschnitten herstellen.
- 5. Im Falle eines Einsatzes des erfindungsgemäßen Isolierglaselements in einem Fahrzeug, insbesondere einem Schienenfahrzeug, lassen sich Innenverkleidungselemente toleranzärmer als bei vorbekannten Isolierglaselementen montieren, da die Innenverkleidungselemente auf die plane Innenscheibe aufgesetzt werden können und somit – aufgrund des Wegfalls der Wölbung – eine exakte Positionierung der Innenverkleidungselemente auf der Innenscheibe nicht zwingend erforderlich ist.
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Insgesamt ist das erfindungsgemäße Isolierglaselement also aufgrund des Wegfalls der Wölbung der Innenscheibe kostengünstiger und mit weniger Toleranzen herstellbar und kostengünstiger und mit weniger Toleranzen montierbar als vorbekannte Isolierglaselemente, bei denen auch die Innenscheibe gewölbt ist.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Außenscheibe konvex gewölbt ist und der Abstand zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe in der Scheibenmitte größer als am Scheibenrand ist.
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Bezüglich der Verbindung zwischen Außenscheibe und Innenscheibe wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die gewölbte Außenscheibe und die plane Innenscheibe voneinander durch ein Kunststoffmaterial, insbesondere ein ringförmig im Bereich des Scheibenrandes aufgespritztes Thermoplastmaterial, auf Abstand gehalten werden und die Außenscheibe, die Innenscheibe und das Kunststoffmaterial einen Innenraum des Isolierglaselements gasdicht verschließen.
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Die Erfindung bezieht sich darüber hinaus auf ein Fahrzeug, insbesondere Schienenfahrzeug. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Fahrzeug mit einem Isolierglaselement ausgestattet ist, wie es oben beschrieben worden ist. Bezüglich der Vorteile des erfindungsgemäßen Fahrzeugs sei auf die obigen Ausführungen zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Isolierglaselements verwiesen.
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Vorzugsweise verschließt die Außenscheibe das Fahrzeug nach außen; die Innenscheibe des Isolierglaselements ist vorzugsweise dem Innenraum zugewandt.
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Mit Blick auf ein flächenbündiges Verschließen der Außenhaut des Fahrzeugs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Wölbung der Außenscheibe der Wölbung der Fahrzeugaußenhaut entspricht und die Außenscheibe die Außenhaut des Fahrzeugs flächenbündig verschließt.
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Vorzugsweise wird das Isolierglaselement von einem Montageprofil gehalten, das ausschließlich aus planen Abschnitten besteht.
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Bezüglich der Ausgestaltung des Montageprofils wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Montageprofil einen im Querschnitt U-förmigen Abschnitt aufweist, der durch zwei parallele Seitenplatten und eine senkrecht zu den beiden parallelen Seitenplatten angeordnete plane Bodenplatte gebildet ist, und zumindest eine der Seitenplatten, vorzugsweise beide Seitenplatten, fahrzeugseitig, insbesondere am Fahrzeugrohbau, befestigt sind.
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Bei dem Montageprofil handelt es sich vorzugsweise um ein Strangpressprofilteil, besonders bevorzugt um ein Aluminiumstrangpressprofilteil.
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Bezüglich der Anbindung des Montageprofils innerhalb des Fahrzeugs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn zumindest eine der Seitenplatten, vorzugsweise beide Seitenplatten, am Fahrzeugrohbau, verklebt sind und das Isolierglaselement mit der Außenseite der Bodenplatte verklebt ist.
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Die innenliegende Seitenplatte des U-förmigen Abschnitts ist vorzugsweise höher als die außenliegende Seitenplatte, um eine besonders einfache Montage des Montageprofils, insbesondere bei zweischaligen Rohbauwänden, zu gewährleisten.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die fahrzeugseitig außenliegende plane Seitenplatte des U-förmigen Abschnitts mittels Klebstoff an der Außenwand einer zweischaligen Rohbauwand angeklebt ist und die innenliegende plane Seitenplatte des U-förmigen Abschnitts mittels Klebstoff mit der Innenwand der zweischaligen Rohbauwand verklebt ist.
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Vorzugsweise weist das Montageprofil einen planen Plattenabschnitt auf, an dem der äußere Rand der Innenscheibe des Isolierglaselements festgeklebt ist.
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Bezüglich des planen Plattenabschnitts wird es als vorteilhaft angesehen, wenn dieser mit einer Kante auf der Außenseite der planen Bodenplatte des U-förmigen Abschnitts angebracht oder angeformt ist und sich senkrecht von dem U-förmigen Abschnitt wegerstreckt.
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Der plane Plattenabschnitt und die beiden Seitenplatten des U-förmigen Abschnitts sind vorzugsweise parallel.
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Bezüglich der Anbindung von Innenverkleidungselementen des Fahrzeugs wird es als vorteilhaft angesehen, wenn diese jeweils mittels eines Abdichtgummis auf der planen Innenscheibe des Isolierglaselements aufliegen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft
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1 ein Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Schienenfahrzeug in einer Seitenansicht,
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2 ein Ausführungsbeispiel für ein Isolierglaselement, das bei dem Schienenfahrzeug gemäß 1 eingesetzt werden kann, wobei die 2 das Isolierglaselement in einem Querschnitt zeigt,
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3 ein Ausführungsbeispiel für die Anbindung des Isolierglaselements gemäß 2 im Schienenfahrzeug gemäß 1 in einem Querschnitt und
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4 ein Ausführungsbeispiel für ein zur Montage des Isolierglaselements gemäß 2 besonders geeignetes Montageprofil näher im Detail.
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In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
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Die 1 zeigt in einer Seitenansicht ein Schienenfahrzeug 10, das mit einer Mehrzahl an Isolierglaselementen 20 ausgestattet ist. Die Isolierglaselemente 20 verschließen Öffnungen in der Außenhaut des Schienenfahrzeugs 10 und dienen als Fenster.
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Die 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Isolierglaselement 20, das bei dem Schienenfahrzeug 10 gemäß 1 eingesetzt werden kann. Das Isolierglaselement 20 weist eine konvexe bzw. nach außen gewölbte Außenscheibe 21 sowie eine plane Innenscheibe 22 auf. Die Außenscheibe 21 und die Innenscheibe 22 werden mittels eines Thermoplastmaterials 23 auf Abstand gehalten.
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Die konvexe Außenscheibe 21, die plane Innenscheibe 22 und das Thermoplastmaterial 23 schließen einen Innenraum 24 im Inneren des Isolierglaselements 20 gasdicht ab.
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Die Wölbung der konvexen Außenscheibe 21 ist vorzugsweise derart gewählt, dass sich die Form der Außenscheibe 21 an die Form der Außenhaut des Schienenfahrzeugs 10 gemäß 1 anpasst, so dass die Außenhaut des Schienenfahrzeugs 10 durch das Isolierglaselement 20 flächenbündig verschlossen wird.
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Das Thermoplastmaterial 23, das die konvexe Außenscheibe 21 und die plane Innenscheibe 22 miteinander verklebt, ist in der 1 mittels gestrichelter Linien nochmals dargestellt. Es lässt sich erkennen, dass das Thermoplastmaterial 23 einen Thermoplastring bildet, der im Bereich des äußeren Rands bzw. der Außenkontur der beiden Scheiben 21 und 22 angeordnet ist.
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Die 3 zeigt eine besonders vorteilhafte Anbindung des Isolierglaselements 20 gemäß 2 im Schienenfahrzeug 10 gemäß 1.
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Man erkennt ein Montageprofil 30, bei dem es sich vorzugsweise um ein Strangpressprofilteil, besonders bevorzugt um ein Aluminiumstrangpressprofilteil, handelt. Das Montageprofil 30 ist mittels Klebstoff 40 sowohl mit einer zweischaligen Rohbauwand 11 des Schienenfahrzeugs 10 als auch mit der planen Innenscheibe 22 des Isolierglaselements 20 verklebt. Das Montageprofil 30 dient zur Befestigung des oberen Rands des Isolierglaselements 20.
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Zur Montage bzw. zur Befestigung des Isolierglaselements 20 im Bereich des unteren Rands ist ein Montageprofil 50 vorgesehen, das vorzugsweise mit dem Montageprofil 30 baugleich ist. Die nachfolgenden detaillierten Erläuterungen im Zusammenhang mit dem Montageprofil 30 gelten für das Montageprofil 50 somit entsprechend.
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In der 3 erkennt man darüber hinaus zwei Innenverkleidungselemente 60, die jeweils mit einem Abdichtgummi 61 auf der planen Innenscheibe 22 aufliegen bzw. auf diese aufgedrückt werden. Die Abdichtgummis 61 verhindern vorzugsweise das Eindringen von Wasser in den Bereich oberhalb des oberen Innenverkleidungselements 60 bzw. in den Bereich unterhalb des unteren Innenverkleidungselements 60, beispielsweise beim Reinigen des Isolierglaselements 20.
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Die 4 zeigt die Ausgestaltung des Montageprofils 30 gemäß 3 näher im Detail. Es lässt sich erkennen, dass das Montageprofil 30 einen U-förmigen Abschnitt 31 aufweist, der durch eine fahrzeugseitig außenliegende, plane Seitenplatte 310, eine fahrzeugseitig innenliegende, plane Seitenplatte 320 sowie eine plane Bodenplatte 330 gebildet ist.
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An den U-förmigen Abschnitt 31 des Montageprofils 30 schließt sich ein planer Plattenabschnitt 32 an. Der plane Plattenabschnitt 32 ist mit einer Kante 32a an der Außenseite 331 der planen Bodenplatte 330 angeformt. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Montageprofil 30 vorzugsweise um ein Strangpressprofilteil.
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Die Anordnung des planen Plattenabschnitts 32 ist vorzugsweise derart gewählt, dass sich dieser senkrecht von der Außenseite 331 der planen Bodenplatte 330 weg erstreckt, so dass der plane Plattenabschnitt 32, die fahrzeugseitig außenliegende plane Seitenplatte 310 sowie die fahrzeugseitig innenliegende plane Seitenplatte 320 parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Zusammengefasst besteht das Montageprofil 30 somit ausschließlich aus planen Abschnitten.
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Die Anordnung des Montageprofils 30 ist vorzugsweise derart gewählt, dass die fahrzeugseitig außenliegende plane Seitenplatte 310 mittels des Klebstoffs 40 an der Außenwand 11a der zweischaligen Rohbauwand 11 angeklebt ist. Die innenliegende plane Seitenplatte 320 ist mittels des Klebstoffs 40 vorzugsweise mit der Innenwand 11b der zweischaligen Rohbauwand 11 verklebt.
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Die Verbindung zwischen dem Montageprofil 30 und dem Isolierglaselement 20 erfolgt vorzugsweise sowohl über die Außenseite 331 der planen Bodenplatte 330 als auch über den planen Plattenabschnitt 32 des Montageprofils 30. So lässt sich erkennen, dass der Bereich des Thermoplastmaterials 23, der die Innenscheibe 22 mit der Außenscheibe 21 verbindet bzw. die beiden Scheiben auf Abstand hält, mit der planen Bodenplatte 330 verklebt ist. Die plane Innenscheibe 22 des Isolierglaselements 20 ist mit dem planen Plattenabschnitt 32 des Montageprofils 30 verklebt.
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Die 4 lässt darüber hinaus erkennen, dass die beiden Seitenplatten 310 und 320 des U-förmigen Abschnitts 31 des Montageprofils 30 vorzugsweise nicht gleich hoch sind. So ist die fahrzeugseitig außenliegende Seitenplatte 310 zwecks Anbindung an die Außenwand 11a der zweischaligen Rohbauwand 11 vorzugsweise weniger hoch als die innenliegende Seitenplatte 320, die auf der dem Innenraum des Schienenfahrzeugs 10 abgewandten Außenseite auf der Innenwand 11b der zweischaligen Rohbauwand 11 aufgeklebt ist.
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In der 4 lässt sich darüber hinaus erkennen, dass die Abdichtgummis 61 vorzugsweise federnd ausgestaltet sind, um ein federndes Aufliegen und eine besonders gute Dichtwirkung zu erzielen und die Toleranz bei der Montage der Innenverkleidungselemente 60 möglichst groß zu halten.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.