-
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung für ein Spiegeldreieck einer Kraftwagenseitentür gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dichtungsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 7.
-
Bei vorderen Seitentüren von Kraftwagen, insbesondere von Personenkraftwagen, wird der dreieckförmige Bereich vorderseitig einer entsprechenden Seitenscheibe beziehungsweise oberhalb einer entsprechenden Bordkante üblicherweise als Spiegeldreieck bezeichnet, in dessen Bereich üblicherweise der jeweilige Außenspiegel pro Fahrzeugseite gehalten ist.
-
Bei einem derartigen Spiegeldreieck ist bereits eine Dichtungsanordnung bekannt, welche ein Bauelement des Spiegeldreiecks umfasst, welches unter Vermittlung eines Stützelements an einen Dichtungsrand einer Fensterführung angrenzt, welcher durch das Stützelement zu einem Dichtungsrand einer Abdeckung des Spiegeldreiecks hin abgestützt ist. Das Stützelement wird bislang durch ein Klebeband auf seiner ganzen Länge innenseitig des Dichtungsrandes der Fensterführung aufgeklebt. Hierdurch wird erreicht, dass der Dichtungsrand der Fensterführung, welche den Übergang des Spiegeldreiecks zur rohbauseitigen Türsäule bildet, mittels des Stützelements hinreichend abgestützt ist, so dass beispielsweise kein Spalt zur äußeren Abdeckung des Spiegeldreiecks hin entstehen kann.
-
Das Stützelement, welches bislang als Gummiextrudat ausgebildet ist, bedingt dabei nicht nur einen aufwendigen und teuren manuellen Klebeprozess, sondern kann sich überdies beim Transport der Fensterführungen wieder lösen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Dichtungsanordnung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Dichtungsanordnung zu schaffen, welche einen einfacheren Herstellungs- und Montageprozess ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zur Herstellung einer Dichtungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Um eine Dichtungsanordnung zu schaffen, welche einen einfacheren Herstellungs- und Montageprozess ermöglicht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Stützelement und das Bauelement des Spiegeldreiecks zu einer Baueinheit verbunden sind. Demnach ist es erfindungsgemäß vorgesehen, das Bauelement des Spiegeldreiecks, welches unter Vermittlung des jeweiligen Stützelements an den Dichtungsrand der Fensterführung angrenzt, zu einer Baueinheit mit dem entsprechenden Stützelement zusammenzufassen. Dies kann einerseits und insbesondere durch eine stoffschlüssige Verbindung von Bauelement und Stützelement, beispielsweise durch Kleben, Aufvulkanisieren, oder dergleichen erfolgen, aber beispielsweise andererseits auch durch eine Rastverbindung oder dergleichen mechanische Verbindung. Dem Fachmann sind hier entsprechende Maßnahmen geläufig, um die beiden besagten Bauteile entweder unlösbar oder lösbar als vorab fertigbare Baueinheit miteinander zu verbinden.
-
Der Vorteil einer stoffschlüssigen Verbindung des Bauelements des Spiegeldreiecks aus einem ersten Kunststoff mit dem Stützelement aus einem zweiten Kunststoff besteht insbesondere darin, dass auf einfache Weise ein Kunststoffverbund, beispielsweise ein 2-Komponenten-Verbund, geschaffen werden kann, der besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist.
-
Dabei hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft gezeigt, wenn das Stützelement aus einem härteren Kunststoff gebildet ist, wie das Bauelement des Spiegeldreiecks. Somit kann das Stützelement in Folge des härteren Kunststoffes auf besonders günstige Weise die Stützfunktion des entsprechenden Dichtungsbandes der Fensterführung wahrnehmen.
-
Das Bauelement des Spiegeldreiecks ist dabei in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorzugsweise aus einer Schaumkomponente gebildet, mittels welcher das Stützelement umgeben und somit zumindest stoffschlüssig, insbesondere jedoch außerdem auch formschlüssig, verbunden ist. Ein derartiges Bauteil ermöglicht eine besonders günstige und einfach herstellbare Baueinheit bestehend aus Stützelement und Bauelement des Spiegeldreiecks.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Bauelement des Spiegeldreiecks dabei als äußere Abdichtung ausgebildet, welche insbesondere außenseitig eines türrohbauseitigen Türschließblechs oder dergleichen des Spiegeldreiecks angeordnet ist. Somit kommt dem Bauelement des Spiegeldreiecks eine Doppelfunktion zu, nämlich einerseits eine Abdichtfunktion und andererseits eine Haltefunktion beispielsweise für den entsprechenden Außenspiegel.
-
Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung genannten Vorteile gelten in eben solcher Weise für das Verfahren gemäß Patentanspruch 7.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
-
Dabei zeigen:
-
1a, 1b eine ausschnittsweise Seitenansicht auf ein Spiegeldreieck einer Kraftwagenseitentür bei weggelassener Abdeckung des Spiegeldreiecks, wodurch ein Bauelement sichtbar ist, welches unter Vermittlung eines leistenartigen Stützelements an einen Dichtungsrand einer Fensterführung angrenzt, sowie eine ausschnittsweise und gegenüber 1a vergrößerte Schnittansicht der Dichtungsanordnung im Bereich des Spiegeldreiecks entlang einer durch die Linie Ib-Ib in 1a angedeuteten Schnittebene;
-
2a, 2b, 2c jeweilige Perspektivansichten auf das Stützelement und das Bauelement des Spiegeldreiecks in separaten Darstellungen sowie in einer zu einer Baueinheit verbundenen gesamtheitlichen Darstellung.
-
1a zeigt in einer ausschnittsweisen Seitenansicht von einer Kraftwagenseitentür 10 eines Personenkraftwagens den Bereich eines Spiegeldreiecks 12, welches sich nach vorne hin im Wesentlichen vorderseitig einer Seitenscheibe 14 der Kraftwagentür 10 erstreckt. Nach unten hin erstreckt sich das Spiegeldreieck 12 zumindest im Wesentlichen bis auf Höhe einer Schachtabdeckung 16, unterhalb welcher eine Türaußenhaut 18 erkennbar ist. Nach oben hin ist das Spiegeldreieck 12 im Wesentlichen durch eine Fensterführung 22 aus Kunststoff, welche beispielsweise als Gummidichtung ausgebildet ist, begrenzt, die im Bereich der Seitenscheibe 14 deren oberen Rand 20 im geschlossenen Zustand aufnimmt beziehungsweise überdies die Kraftwagenseitentür 10 zu entsprechenden Säulen- und Dachrahmenelementen des Rohbaus, beispielsweise der A-Säule und des Dachrahmens, hin abdichtet.
-
1b zeigt eine Schnittansicht durch die Kraftwagenseitentür 10 im Bereich einer durch die Linie Ib-Ib in 1a angedeuteten, in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Schnittebene.
-
Zusammen mit 1a wird dabei aus 1b erkennbar, dass die Fensterführung 22 auf einen Flansch 24 eines Türrohbaus 26 aufgesteckt ist und neben einem oberen Rand 28 eine in Fahrzeugquerrichtung hinter diesem verlaufende Dichtlippe 30 umfasst, mit welchem die Fensterführung 22 auf die besagte Weise zur A-Säule beziehungsweise zum Dachrahmen hin anliegt. Auf der dem Rand 28 abgewandten Seite umfasst die Fensterführung 22 einen unteren Dichtrand 32, welcher gemeinsam mit einem weiteren Dichtrand 34 einer Abdeckung 36 des Spiegeldreiecks 12 eine Fuge 38 ausbildet. Dabei ist erkennbar, dass der Dichtrand 34 der Abdeckung 36 den Dichtrand 32 der Fensterführung 22 von außen her überdeckt. Die Abdeckung 36 ist in 1a der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt, dient jedoch im Wesentlichen zur Einfassung und Verkleidung eines entsprechenden Außenspiegels des Fahrzeugs. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass sich die vorliegende Anordnung auch bei Kraftwagentüren 10 eignet, welche keinen Außenspiegel aufweisen beziehungsweise bei welchen der Außenspiegel an anderer Stelle, beispielsweise an der Türaußenbeplankung 18, befestigt ist.
-
Weiterhin ist aus 1b erkennbar, dass außenseitig eines Türschließblechs 42 des Türrohbaus 26, welches sich im Bereich des Spiegeldreiecks 12 erstreckt, ein Bauelement 44 des Spiegeldreiecks 12 vorgesehen ist, welches als äußere Abdichtung des Spiegeldreiecks 12 dient. Dieses Bauelement 44 ist durch das Weglassen der Abdeckung 36 in 1a unterseitig der Fensterführung 22 beziehungsweise oberseitig der Bordkante 16 erkennbar und im Weiteren im Zusammenhang mit den 2b und 2c näher beschrieben.
-
Wie ebenfalls in Zusammenschau der 1a und 1b erkennbar ist, ist das Bauelement 44 unter Vermittlung eines Stützelements 46 an dem Dichtungsrand 32 der Fensterführung 22 angrenzend angeordnet. Dieses Stützelement 46 ist in 1b separat dargestellt. Es dient insbesondere zur Abstützung des Dichtungsrands 32 der Fensterführung 22 in Fahrzeugquerrichtung, so dass die Fuge 38 zwischen dem Dichtrand 32 der Fensterführung 22 und dem Dichtrand 34 der Abdeckung 36 verschlossen bleibt. Eine Dichtlippe 48 der Fensterführung 22 ist dabei in 1b im montierten Zustand deformiert dargestellt, in dem sich diese entsprechend außenseitig an dem Stützelement 46 abstützt.
-
In 1b ist schließlich außerdem eine Fensterführungsschiene 50 für die Seitenscheibe 14 erkennbar, so dass diese am vorderen Rand 20 entsprechend dicht geführt ist.
-
Um nun eine besonders günstige Dichtungsanordnung zu erreichen, ist es vorgesehen, dass das in 2a dargestellte Stützelement 46 und das in 2b separat dargestellte Bauelement 44 des Spiegeldreiecks 12 in Form der Abdichtung, welche außenseitig auf das Türschließblech 42 aufgebracht ist, zu einer Baueinheit gemäß 2c verbunden sind. Es ist also vorliegend vorgesehen, das Stützelement 46, welches im Wesentlichen als Kunststoffleiste ausgebildet ist und das Bauelement 44 in Form eines Kunststoffteils entsprechend zusammenzufassen, um hierdurch den Herstellungsprozess und die Montage zu vereinfachen.
-
Im vorliegenden Fall ist das Bauelement 44 aus einer Schaumkomponente gebildet, welche in einem Werkzeug erzeugt wird. Hierbei wird das Stützelement 46 zuvor in das Werkzeug eingelegt und mit dem Kunststoff des Bauelements 44 zumindest stoffschlüssig, im vorliegenden Fall jedoch auch formschlüssig, verbunden beziehungsweise vorliegend umschäumt. Anstelle dieser besagten stoffschlüssigen und gegebenenfalls auch formschlüssigen Verbindung zwischen Stützelement 46 und Bauelement 44 wäre es jedoch auch denkbar, eine Baueinheit auszubilden, bei welcher das Stützelement 46 beispielsweise durch eine Rastverbindung oder dergleichen am Bauelement 44 befestigt ist. Ebenso wären natürlich andere Fügverbindungen, beispielsweise Klebverbindungen, oder mechanische Verbindungselemente denkbar. Der besondere Vorteil besteht also im vorliegenden Fall insbesondere darin, dass das Stützelement 46 unmittelbar an dem Bauelement 44 angebracht und somit eine Baueinheit 40 (2c) gebildet wird, da sich hierdurch eine einfache Montage und Abstützung des entsprechenden Dichtrands 32 der Fensterführung 22 ergibt.
-
Im vorliegenden Fall ist das Stützelement 46 in Form der Leiste aus einem zweiten, härteren Kunststoff gebildet als das aus der Schaumkomponente bestehende Bauelement 44. Hierdurch soll insbesondere der Stützfunktion des Stützelements 46 und der Dichtfunktion des Bauelements 44 Rechnung getragen werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kraftwagenseitentür
- 12
- Spiegeldreieck
- 14
- Seitenscheibe
- 16
- Schachtabdeckung
- 18
- Türaußenhaut
- 20
- Rand
- 22
- Fensterführung
- 24
- Flansch
- 26
- Türrohbau
- 28
- Rand
- 30
- Dichtlippe
- 32
- Dichtrand
- 34
- Dichtrand
- 36
- Abdeckung
- 38
- Fuge
- 40
- Baueinheit
- 42
- Türschließblech
- 44
- Bauelement
- 46
- Stützelement
- 48
- Dichtlippe
- 50
- Fensterführungsschiene